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Rachefeldzug - Die Drei Weltensteine 2

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Handlanger

Rachefeldzug - Die Drei Weltensteine 2
 

Fortsetzung von Inu no Taishos Weg - Die Drei Weltensteine 1
 

1. Kapitel - Handlanger
 

Vögel zwitschern, das rauschen der Blätter, ab und zu raschelte es auf dem Boden unter trockenem Laub. Eine große menschenähnliche Gestalt stand auf einer Lichtung und versuchte die Geräusche, sowie die Gerüche zu unterscheiden, die der Wind in seine Richtung trug. Lange silberweise Haare flatterten im Wind.

Nirgendwo gab es Anzeichen das der Halbdämon Naraku in der Nähe war. Der Kampf gegen ihn und die Suche nach den Splittern des Shikon no Tama, dem Juwel der vier Seelen, währte schon lange. Die Splitter des Juwels interessierten den Dämon, der von den Hundedämonen abstammte, auf der Lichtung nicht. Seine Suche galt einzig Naraku.

Gerade beschloss Sesshomaru zu seinen beiden Begleitern zurückzukehren, als er die Anwesenheit mehrerer Dämonen wahrnahm. Einer kam direkt in seine Richtung. Gleich darauf erklang hinter ihm ein Schnauben.
 

Vermutlich wieder ein Youkai der gehört hatte, das Sesshomarus Schwert Toukijin im Kampf gegen Goryumaru zerbrochen war. Würden sie es den nie lernen, dachte der Hundedämon verächtlich. Er brauchte kein Schwert, um mit diesen Schwächlingen fertig zu werden, sie waren keine Gegner für ihn.

Der Stier ähnliche Youkai war aus dem Gebüsch gesprungen und hatte angegriffen. Es war ein Leichtes die Attacke abzuwehren auch ohne sein neues Schwert Bakusaiga zuziehen. Doch statt erneut anzugreifen, wandte sich der Youkai ab und lief nach Westen in die Richtung eines Menschendorfes.

Sesshomaru folgte ihm jedoch nicht. Die Menschen, deren Geruch er schon vorher wahrgenommen hatte, interessierten ihn ebenso wenig wie das Juwel. Sollten sie doch selbst mit dem Dämon fertig werden. Er wusste, dass Mönche unter Führung von Ungai sich gerade in dem Dorf aufhielten, gegen die er schon einmal gekämpft hatte. Der Hundedämon kannte ihre Kräfte und wusste, dass sie ein leichtes Spiel mit dem Stieryoukai haben würden.

Vielmehr beschäftigen Sesshomaru ganz andere Gedanken. Da es ein schwacher Youkai war, sollte der Angriff wohl nur dazu dienen ihn Sesshomaru irgendwohin zu locken. Vermutlich war das wieder Mal eine Falle von Naraku, obwohl er dessen Geruch in der Nähe immer noch nicht wahrnehmen konnte.
 

Er sah dem Stierdämon noch einige Augenblicke nach, wie dieser sich durch den Wald bewegte, bevor er selbst nach Süden flog. Er musste sich beeilen, denn wenn Naraku wirklich dahinter steckt, bestand die Möglichkeit das Jaken und Rin in Gefahr waren.

Kurz vor der Lichtung, wo das Mädchen und der Diener waren, landete Sesshomaru. Von dem erhöhten Standpunkt, einem kleinen Hügel, konnte er die Gegend und seine zwei Begleiter beobachten. Der sanfte Wind trug das Lachen des kleinen Mädchens Rin in seine Richtung, ihren zarten Geruch und den Duft zahlreicher Blumen. Wie sie über die Wiese lief und Blumen sammelte, wirkte sie richtig glücklich. Wer das fröhliche Kind sah, würde sicher nicht glauben, welche schrecklichen Ereignisse hinter ihr lagen.

Ah-Uhn der zweiköpfige Drache folgte dem Kind auf jeden Schritt und fraß gelegentlich ein paar Halme. Nur Sesshomaru erkannte, wie aufmerksam der Drachendämon war.

Nach einem letzten Blick über die angrenzenden Bäume schritt der Hundedämon den Hügel hinab und lief auf die Wiese zu.
 

Kaum hatte er die ersten Bäume erreicht, knackte es im Unterholz und drei Stieryoukai brachen aus dem Gebüsch hervor. Um ihre Hälse und am Körper trugen sie lange Ranken aus den stark duftenden Blumen, die hier in der Gegend wuchsen.

Die Blumen konnten zwar nicht ihre dämonische Aura verschleiern, dienten aber offenbar dazu den Geruch zu überdecken.

"Ihr schon wieder", knurrte Sesshomaru verärgert. "Verschwindet!"

Irritiert blieben zwei von ihnen stehen, während der Dritte seinen Weg fortsetzte.

Die beiden griffen Sesshomaru sofort an und es gelang ihm leicht auch ohne die dämonische Kraft zu entfesseln, sie mit seinem Schwert Bakusaiga auszuschalten. Der Hundedämon schaute sich nach dem Letzten um. Dieser rannte einen Bogen und kam zurück. Schnaubend stand dieser nun vor dem großen Hundeyoukai und starrte ihn an.

" Was wagst du dich einzumischen?", fragte der Stierdämon verärgert. Er schien stärker als die anderen drei auf die Sesshomaru bisher getroffen war. Lokugha war überrascht den sein Herr hatte nur von einer Frau gesprochen. Wo kam dann dieser Youkai her.

Er ahnte sofort das er nicht nur einen einfachen Dämon vor sich hatte, schon allein die Ausstrahlung wirkte sehr gefährlich.

Das wird sicher ein interessanter Kampf, dachte er gerade und wollte angreifen. Im gleichen Moment kamen hinter Sesshomaru weitere Stierdämonen aus dem Gebüsch und einer rief sofort: "Lokugha, lass ihn, er ist nicht unser Feind."

"Ja Herr", antworte er gehorsam und wollte seinen ursprünglichen Weg fortsetzen.

Der Anführer war noch gewaltiger und überragte seinen Untergebenen beinnahe um einen halben Meter. Während die Stierdämonen aus ihren Nüstern nur Rauch bliesen, konnte der Anführer Flammen in hohen Bogen ausblasen. Selbst um seine hinteren Hufe züngelten kleine Flammen, die das trockene Laub in Brand steckten.

An Sesshomaru gewandt, riet der Dämon: "Geht eurer Wege, wenn ihr nicht in unseren Kampf verwickelt werden möchtet."

Obwohl Sesshomaru viel von Molo gehört hatte, war er ihm bis jetzt noch nie begegnet. Ihm wurde klar, das hier auf keinen Fall Naraku dahinter steckte und er nicht ihr Ziel sein konnte. Er nahm die Hand vom Griff seiner Waffe und drehte sich wortlos um. Er hatte noch keine drei Schritte zurückgelegt, als sich ihm einer der Stierdämonen, mit rostfarbener Haut, der gerade noch zur linken Seite des Anführers stand, den Weg verstellte.

Wobei er schnaubend sprach: "Herr. Vergebt mir! Er hat sich zu meinem Feind gemacht, als er vorhin meine Brüder tötete und ich werde sie rächen."

Zu einer Antwort kam es nicht mehr. Der Anführer brüllte plötzlich warnend und schon stoben alle auseinander.
 

Auf der Spur der Stierdämonen blies ein feiner Wind die Flammen aus und ein goldenes Licht materialisierte sich direkt neben Sesshomaru zu einem menschlich aussehenden Wesen. Eine Frau mit langen blonden Haaren und nachtblauer Kleidung erschien. Das Besondere an ihr war der goldene Halbmond auf ihrer Stirn und die leuchtend blauen Augen.

Während sie ein Schwert zog, das golden aufflammte, rief sie Sesshomaru zu: "Hund mischt euch nicht ein, das ist allein mein Kampf und meine Rache."

Molo wehrte den ersten Schlag mit einem mistgabelähnlichen Kampfstab ab. Er kämpfte auch mit Feuer was er aus seinen Nüstern blies gegen die junge Frau. Doch es gelang ihr immer wieder, den vier spitzen Zinken des Kampfstabes oder dem Feuer auszuweichen. Sie bewegte sich sehr schnell. Auch die anderen Stierdämonen griffen in den Kampf ein.

Sie kämpfte allein gegen vier Stierdämonen, nein es waren nur drei wie Sesshomaru feststellte, als von der Seite ein Angriff gegen ihn geführt wurde. Der Rostrote hatte geglaubt das Sesshomaru abgelenkt sei und riskierte einen Angriff. Der Hundedämon setzte im Kampf kein Schwert ein, sondern nur seine Giftklaue und die Lichtpeitsche. Schnell war der Kampf vorüber.

Die junge Frau schlug sich auch ganz gut. Durch ihre Schnelligkeit hatte sie große Vorteile gegen die breiten schweren Stierdämonen.
 

Ob sie es allein geschafft hätte, war dem Hundedämon egal. Er war wütend, weil er sich hier mit so niedrigem Abschaum abgeben musste, anstatt eine Spur von Naraku zu finden. Somit vernichtete er die beiden Stierdämonen fast im selben Moment als es der jungen Frau gelang den entscheidenden tödlichen Schlag gegen Molo zuführen.

Seit dem Moment als die Frau auf der Lichtung auftauchte, stört ihn etwas. Dann wurde es Sesshomaru klar, es war ihre Aura. Er konnte sie nicht spüren. Einzig den feinen Geruch von Blumen nahm er wahr. Wer war sie oder besser was. Ihre Gestalt war menschlich, aber sie schien sich fortzubewegen wie er, trotzdem gab es da nichts Dämonisches an ihr.

Sie schloß für einen kurzen Moment die Augen und dann war sie von einer starken Aura umgeben, die leicht golden strahlte. Trotzdem wirkte sie jetzt noch menschlicher als zuvor auch ihr Geruch war überwiegend menschlich. Ebenso war das Zeichen auf ihrer Stirn verschwunden. Sie steckte ihr Schwert in eine fein verzierte Scheide, die an ihrem Gürtel befestigt war. Ihre Kleidung wirkte kriegerisch. Sie trug lange eng anliegende Beinkleider und ihre ärmelloses Tunikaähnliches Oberteil reichte bis zu den Knien.

Außerdem war es an beiden Seiten bis zur Hälfte der Oberschenkel geschlitzt, sodass es sie im Kampf nicht behinderte. Der Stoff schien sehr dicht gewebt. Er war nicht nur dunkelblau, sondern auch mit feinen goldenen Sternen bestickt. Zusätzlich trug sie darüber einen leichten Brustharnisch, der ebenfalls dunkelblau war. Aus welchem Material er bestand, konnte Sesshomaru nicht feststellen.
 

Doch auch Alayna musterte den Youkai vor sich. Sesshomaru machte einen arroganten, überheblichen Eindruck. Durch seine gefühllose Mine wirkte er Eiskalt. Trotzdem sah er unheimlich gut aus. Der weiße Hakama mit den abgesetzten roten Blumen und die weißen Beinkleider kleideten ihn hervorragend. Das Erstaunlichste war, das so kurz nach dem Kampf weder Blut noch Dreck, den weißen Stoff beschmutzten.

Die Eigenschaft aber die Alayna am meisten an ihm bewunderte, seine Gegner bekamen stets den ersten Schlag und den Hauch einer Chance wegzulaufen.
 

"Ihr habt euch tatsächlich eingemischt", war das Erste, was sie nach dem Kampf zu ihm sagte.

Was hatte er erwartet? Dankbarkeit. Wohl kaum. Die junge Frau schien tatsächlich verärgert zu sein.

Sie hatte eine sanfte, wohlklingende Stimme: "Sesshomaru." Eine Spur von Traurigkeit huschte über ihr Gesicht, doch sofort lächelte sie wieder. "Nur ein starker Youkai, wie ihr könnt so kämpfen. Ihr werdet eurem Ruf wirklich gerecht. Wobei ich mir sicher bin, dass ihr nicht eure wahre Kraft eingesetzt habt."

"Ihr redet zu viel", knurrte Sesshomaru ungehalten und ging einfach davon. Ohne an irgendwelche Folgen zu denken, überholte die junge Frau den Hundedämon und versperrte ihm den Weg.

Nun lächelte Alayna wieder und entgegnete zustimmend: "Vielleicht rede ich wirklich zu viel. Aber ihr werdet mir einfach zuhören."

Dabei Sesshomarus gefährlichen Blick und seine Hand an dem Schwert Bakusaiga völlig ignorierend. Der Hundeyoukai wurde langsam ungehalten. Der Verdacht kam ihm, wie bei dem ersten Stierdämon, das die junge Frau in absichtlich aufhielt. Er vergrößerte die Reichweite seiner natürlichen Sinne um Jaken und Rin zu spüren, wobei er etwas den Kopf hob.
 

Doch auch diesmal sorgte er sich umsonst. Die blonde Frau erklärte: "Eure Begleiter, niemand bedroht sie. Sie sind sicher."

Auch wenn sie ihn mit den Worten nicht beruhigt hatte, so glaubte er ihr für den Moment, da auch er, keinen dämonischen Geruch mehr wahrnahm.

Inzwischen hatte die junge Frau ihren Zopf geöffnet und die langen Haare fielen weich über die Schulter.

"Wenn ihr nicht kämpfen wollt, dann macht den Weg frei!", forderte Sesshomaru.

Sie hob beide Hände mit den Handflächen nach oben und verschränkte danach ihre Arme über der Brust. Als Nächstes ging sie tatsächliche einen Schritt beiseite. Anstatt zu gehen, wie das die junge Frau von dem Hundedämon erwartet hatte, blieb er, wo er war, und drehte sich nur leicht, um sie weiterhin genau zu beobachten.

"Dann sagt, was ihr wollt, und haltet mich nicht länger auf!", befahl er herrisch, das Ganze mit einem finsteren Blick unterstreichend.

Sesshomaru verärgerte man nicht. Die Gerüchte die Alayna gehört hatte, waren also wahr. Deshalb kam sie nun, auf ihre Erklärung zu sprechen.

"Mein Name ist Alayna und ich komme aus dem Süden. Mir wäre es lieber, wenn ihr euch nicht eingemischt hättet, aber trotzdem schulde ich euch nun etwas. Da wir uns vermutlich nie wiedersehen, bekommt ihr wenigstens eine Erklärung. Sie haben meinen jüngeren Bruder Kanyou auf dem Gewissen. Deshalb war das mein Kampf!"

"Euer Bruder kann nicht sehr stark gewesen sein, wenn er gegen solche Schwächlinge verliert", meinte der silberweißhaarige Dämon dazu abschätzig.
 

Eigentlich hätte Alayna von den Worten betroffen sein müssen, doch sie zeigte keine Regung. "Genau, das ist ja das Problem. Kanyou ist ein Halbgott auch wenn er einen kleinen Teil Youkaiblut in sich trägt, ist er praktisch unbesiegbar. Es ist allen ein Rätsel, wie es ihnen gelungen war. Mein Bruder muss Molo vertraut haben und sich in seiner menschlichen Gestalt gezeigt haben, nur dann ist er verwundbar. Es gab merkwürdige Gerüchte aus dem Westen und die Stierdämonen waren auf dem Weg, dem Ruf von jemand zufolgen. Vermutlich gibt es noch andere. Mein Bruder war dabei das zu ergründen, als er getötet wurde. Hätten die Stierdämonen nicht vorher erzählt das sie nach Osten wollten um sich einem mächtigen Youkai mit dem Namen Naraku anzuschließen, hätte ich ihnen folgen müssen. So konnte ich schon vor ihnen hier sein und sie erwarten."

"Hanyou, Naraku ist nur ein elender Hanyou", knurrte Sesshomaru.

Sie hatte ein hintergründiges Lächeln, das er nicht deuten konnte.

"Was auch immer. Meine Aufgabe ist erfüllt. Es wird Zeit wieder in den Süden zu gehen. Denn wenn sich Naraku jemand wie euch zum Feind gemacht hat, wird es nicht lange dauern, bis er vernichtet wird."

Dann verschwand ihre Gestalt zusammen mit ihrer Aura und Sesshomaru sah nur noch das goldene Licht, was sich schnell entfernte.
 

Kaum war Sesshomaru zurück auf der Lichtung, kam Jaken angerannt. Neugierig sprudelte es aus dem kleinen Gnom heraus. "Was gab es Herr, wir haben Kampfgetümmel gehört. War das Naraku?"

"Nichts, nur ein paar schwächliche Stierdämonen und eine Frau mit dem Namen Alayna", erklärte ihm sein Meister.

Erstaunt fragte der kleine Gnom: "War sie ein Mensch?"

Plötzlich wurde der Gesichtsausdruck von Jaken ängstlich und seine grünliche Farbe blasser. Der kleine Gnom starrte zum Wald hinüber. Kurz hatte er einen Lichtblitz gesehen. Dort unter einem Baum, im Schatten, stand jetzt eine Frau und beobachtete sie.

Stotternd sprach er weiter: "Ist, isst sssie bbblllond, trägt ein Schwert und hat eieinnen goldenen Halbmond auf der Sssstirn."

Sesshomaru fragte: "Sagt dir das etwas?"

"Nein, nein", versicherte der kleine Diener schnell", bis eben ich bin ihr noch nie begegnet."

Zu schnell, wie Sesshomaru fand, er hatte das Gefühl, als ob etwas nicht stimmte.

Nachdenklich blickte Sesshomaru in die Richtung wo Jaken hinstarrte und die junge Frau gerade verschwand. Weil sie ihre Aura wieder verschleiert und der starke Duft der Blumen auf der Wiese den ihren überdeckt hatte, konnte er sie nicht bemerken. Nur ganz schwach hatte er gleichzeitig einen menschlichen und dann einen Youkaiduft gespürt. Nur ..., nein das konnte nicht sein. Er war der einzige Hundedämon hier. Immer mehr Rätsel umrankten die junge Frau. In Zukunft würde er vorsichtiger sein und auf jeden Fall wollte er herausfinden, was es mit Alayna auf sich hatte.

Was ihre heutige Begegnung betraf, fand sie sicherlich absichtlich statt. Sie hatte ihn wahrscheinlich nicht verärgern wollen oder aufhalten. In ihren Worten war eine deutliche Warnung versteckt gewesen, und da es sich nur um ein paar wenige Stierdämonen gehandelt hatte, war es offenbar eine Vorhut, die herausfinden sollten wo sich Naraku zurzeit aufhielt. Nun gab es zwei Möglichkeiten entweder kamen weitere oder die Stierdämonen gaben ihre Absicht Naraku zu unterstützen auf. Auf jeden Fall würde Sesshomaru von nun an auf das achten, was aus dem Süden kam.

Jakens gebaren kam ihm immer noch merkwürdig vor. Er hoffte, dass es Zeit hatte bis später, denn im Moment war ihm nur wichtig Naraku zustellen um ihn endlich zuvernichten.

"Lasst uns gehen!", sagte Sesshomaru leise aber in einem Ton, der keinen Einspruch duldete. Rin nahm den zweiköpfigen Drachen beim Zügel und folgte ihm. "Ja, Meister", rief sie fröhlich.
 

Sesshomaru war schon weit voraus als Jacken leise jammerte: "Oh, mein Herr Sesshomaru Sama. Oh, wenn ihr wüsstet, was ihre Mutter ist."

Besorgt meinte darauf Rin: "Glaubst du nicht, dass unser Meister so etwas wissen sollte."

Bevor der kleine Gnom antwortete, fragte Sesshomaru: "Ist noch etwas Jaken?"

Oh hat er mich schon wieder durchschaut, dachte er ängstlich, laut versicherte er schnell: "Nein, Nein Meister."

Der Hundedämon blickte kurz zurück und schaute den kleinen Diener mit kalten Augen an. Dann drehte sich Sesshomaru um und ging weiter. Seine Gedanken waren bei Alayna. Er hatte sehr deutlich Jakens Worte gehört und fragte sich, was dahinter steckte.

Zweifellos war sie eine schöne Frau. Es war jedoch nicht ihre Schönheit, sondern das Geheimnisvolle an ihrem Wesen, was Sesshomaru faszinierte. Vielleicht eines Tages, wenn Naraku besiegt war, würde seine Wanderung ihn nach Süden führen, um ihr Geheimnis zu ergründen.
 

Während Rin und Jaken ihm in einigen Abstand folgten, sagte der Gnom belehrend zu dem Mädchen: "Sei du still! Götter sind mächtig, mit ihnen lässt man sich nicht auf Kämpfe ein. Gegen sie würde mein armer Meister verlieren und was wird dann aus uns ..."

Länger hörte Sesshomaru nicht auf das Geschwätz von Jaken und schweifte mit seinen Gedanken in die Vergangenheit.

Götter!, dachte er abschätzig. Nur wenige Wochen war es her, als er auf der Insel Horaijima einen Feuergott besiegt hatte, wahrscheinlich wohl eher einen halbdämonischen Gott. Bestimmt hatten sie auch ihre Schwächen und nur da brauchte man anzusetzen.
 

Alayna verschwand aber nicht aus der Gegend. Nur kurze Zeit später kam der Kampf gegen Naraku zu seinem Höhepunkt. Die junge Frau war in der Nähe und beobachtete. Mehr als einmal war sie kurz davor einzugreifen, doch jedes Mal erinnerte sie sich das es ihr streng verboten war.

Als jedoch Naraku dann das Miasma über dem Dorf fallen ließ, hatte sie ihr Schwert schon zur Hälfte aus der Scheide gezogen, als eine Stimme neben ihr erklang. "Mich dich nicht ein, Schwester!"

"Nett, dass du noch am Leben bist", entgegnete die junge Frau, ihre Überraschung dabei verbergend. Dann blickte sie auf den Sprecher, es handelte sich um ein etwa zwölfjähriges Kind. Es war jedoch nur seine menschliche Erscheinung in Wirklichkeit war er schon an die 100 Jahre.

Der Junge lächelte und erklärte: "Wenn du es nicht so eilig gehabt hättest, würdest du die Wahrheit inzwischen kennen. Molo wurde nur in dem Glauben gelassen, das er mich beseitigt hat."
 

Alayna seufzte. Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen. Sie konnte nichts für ihre Art. Ihr Vater, der selbst ein spirituell starker Mönch war, hatte sie zur Dämonenjägerin ausgebildet. Wenn Lebewesen unrecht geschah, musste sie einfach helfen. Das war auch der Grund, warum sie versucht hatte, Molo aufzuhalten, damit dieser sich nicht mit Naraku verbündet.

Kanyou konnte sich sehr gut vorstellen, was in seiner älteren Schwester vorging. Nicht nur seinen angeblichen Tod betreffend, sondern auch hilflos mit anzusehen, wie der Kampf gegen Naraku voranschritt.

"Wenn wir beide jetzt eingreifen, würde der Kampf zwar beendet sein aber das Shikon no Tama wird weiter existieren."

Mit einem weiteren Seufzer, diesmal laut, antwortete Alayna: "Ich weiß Brüderchen."

Drei Tage und Nächte harrte sie zusammen mit ihrem Bruder aus und beobachtete weiter.

Als dann am dritten Tag der Brunnen wieder auftauchte und mit ihm Inuyasha, erfuhren alle, dass der Kampf gegen das Shikon no Tama endgültig vorbei war. Kagomes Wunsch hatte das Juwel der vier Seelen gereinigt und es war für immer verschwunden.

Kagome war wieder in ihre Zeit zurückgekehrt, da sich ihre Familie ebenso große Sorgen gemacht hatte, wie Sango, Miroku, Schippo und Kaede.

Doch dann verschloss sich der Brunnen. Genau in diesem Moment wirbelten unzählige Blütenblätter auf und in einem kleinen Wirbel erschien eine ältere Frau. Schlank gewachsen, diesmal mit langen silberweißen Haaren und dem goldenen Halbmond auf der Stirn.

Kaum war Akiyana erschienen, flüsterte Alayna: "Wieso können die Götter so etwas tun. Das ist grausam? Kannst du den Brunnen nicht wieder öffnen?"
 

"Nur Kagome allein hat die Macht dazu. Wenn sie bereit dafür ist, wird ihr der Weg wieder offen stehen", erklärte Akiyana während sie ihre Tochter zärtlich in den Arm nahm.

Dann bückte sie sich und berührte zart den mit Miasma durchtränkten Erdboden. Kagome hatte zwar mit ihrem Pfeil das Gift geläutert aber die Göttin erweckte die Pflanzen wieder. Jedoch nicht sofort sprießen die Pflänzchen, sondern allmählich.

Erst in wenigen Wochen würde alles wieder grün sein und niemand würde mehr die Schäden entdecken.
 

Alayna blickte noch einmal zurück und es war ihr, als wenn ihre Blicke, die von Sesshomaru fanden. Obwohl es unmöglich war, denn ihre Mutter hatte einen starken Unsichtbarzauber um sie gelegt.

Das Sesshomaru in diese Richtung geschaut hatte war kein Zufall. Für einen winzigen Moment hatte er nicht nur Alaynas Duft wahrgenommen, sondern auch den von Aki. Ein Hauch von Blume und Hundedämon.
 

2. Kapitel - Von der Vergangenheit eingeholt
 

Alayna kommt zurück mit schlechten Nachrichten

Von der Vergangenheit eingeholt

2. Kapitel - Von der Vergangenheit eingeholt
 

ca 4 Jahre später
 

Nach einem Besuch bei Rin im Dorf der Menschen stand Sesshomaru hoch oben auf einem Hügel und blickte über das Land. Es war ein klarer Tag und man konnte weit sehen. Der Hundedämon mochte diesen Ort und hatte in den letzten Monaten sehr viel Zeit hier verbracht. Der kleine Diener Jaken saß zu seinen Füßen und schlummerte friedlich, den Kopfstab mit beiden Händen fest umklammernd.

"Wie hast du mich gefunden?", fragte Sesshomaru plötzlich in die Stille hinein.

Jaken erwachte aus seinem Schlaf, sprang auf und stammelte: "Wo, wer, zeigt euch!"

Obwohl niemand zu sehen war, antwortete trotzdem eine Stimme. "Deine Aura ist stärker geworden und es ist mir möglich, den Geruch eines Hundedämons wahrzunehmen."

Ein leichter Windhauch kam auf. Daraufhin flimmerte kurz die Luft und eine blonde Frau erschien. Jakens Augen rollten vor Überraschung und sein Mund stand einen Spalt offen. Vor Verwunderung bekam er kein Wort heraus, wofür ihm Sesshomaru dankbar war.

Alayna hatte recht, Sesshomaru war tatsächlich stärker geworden. Nun hatte er seine volle Kraft erlangt und sogar seinen Vater übertroffen. Offenbar galt das Gleiche auch für die junge Frau. Wahrscheinlich hatte er sie nur gespürt, weil sie ihn hatte wissen lassen, dass sie da war. Denn der schwache Geruch nach Mensch und Hundedämon, der ihr anhaftete, war in den letzten Stunden öfters in der Nähe gewesen. Offenbar hatte Alayna ihn schon eine Weile beobachtet.

Nun wandte sich Sesshomaru von der Landschaft ab und blickte sie direkt an.

"Offenbar hast du auch neue Fähigkeiten", bemerkte der Hundeyoukai.

"Ach das ist nicht neu", winkte Alayna ab und erklärte. "Nur beinahe vollkommen."

Der kleine Gnom, der sich nun von seinem Schrecken erholt hatte, mischte sich ein: "Sagt, was ihr wollt oder belästigt meinen Herrn und Gebieter nicht länger!"

Was immer Jaken noch sagen wollte, ein Blick von Sesshomaru genügte, um ihn zum Schweigen zu bringen. Jaken sprang zur Seite und suchte ängstlich hinter einem Felsbrocken Deckung.

Der Hundeyoukai beachtet ihn aber nicht weiter. "Weswegen bist du gekommen?"

Mit weicher Stimme sagte sie: "Es war mein Wunsch dich wiederzusehen."

Sesshomaru hatte sofort den Verdacht, dass da mehr dahinter steckte. Sie wechselten kurz einen Blick und dann sprach auch die junge Frau schon weiter: "Kurz und bündig. Gefahr aus dem Süden, Stierdämonen unter der Führung von Molos älteren Bruder

und eine Armee von Youkai. Außerdem ein rachsüchtiger Gott. Ich denke das sind Gründe genug."
 

Eine Stimme erklang: "Keh, sollen sie doch kommen."

Inuyasha tauchte plötzlich unter den Bäumen auf und unterstrich seine Worte in dem er die Hand an den Griff seiner Waffe Tessaiga legte.

Seltsam dachte Sesshomaru. Hatte er sich inzwischen schon so sehr an Inuyashas Gesellschaft gewöhnt, das er seinen Geruch als selbstverständlich wahrnahm? Dass sein Bruder und Kagome nur zufällig hier waren, schloss er aus dem Korb, den das Mädchen bei sich trug. Sie waren im nahegelegenen Wald gewesen und hatten dort vermutlich Heilkräuter oder Pilze gesammelt. Das er nun hier auftauchte lag an seiner Neugier. So wie er Inuyasha riechen konnte war es auch umgekehrt möglich.
 

Alaynas blick fiel auf die Neuankömmlinge. Nachdem sie Kagome ein beruhigendes wollwollendes Lächeln geschenkt hatte, betrachtete sie Inuyasha. Dann schaute sie mehrmals zwischen ihm und seinem älteren Bruder hin und her.

Erst nach einer ganzen Weile stahl sich erneut ein Lächeln auf ihr Gesicht, als sie bemerkte: "Die Ähnlichkeit ist genauso, wie sie es beschrieben hat."

Kagome fragte neugierig: "Wer hat was beschrieben?"

"Meine Mutter," erklärte Alayna." Wenn ich Inuyasha und Sesshomaru träfe, würde es mir sofort auffallen. Ihre Ähnlichkeit, ihr Verhalten und Reaktionen wären beinahe identisch. Ein Erbe ihres gemeinsamen Vaters. Was beide natürlich bestreiten würden, wenn man sie darauf anspricht."

Noch während sie die Worte sagte, verfinsterten sich der Gesichtsausdruck von Inuyasha und auch Sesshomaru. Sie fixierten die junge Frau aus schmalen Augen, es fehlte nur noch das Knurren

"Zweifellos Brüder", stellte sie aufgrund der gemeinsamen Reaktion erneut fest. Diesmal schien es soweit doch nur einer der Brüder knurrte ungehalten. Es erstaunte alle weil Sesshomaru plötzlich lächelte. Vermutlich hätte er wie Inuyasha reagiert, wenn es dem Dämon nicht in diesem Moment gelungen wäre, Alaynas Absicht zu durchschauen. Sie provozierte absichtlich.

"... und die Söhne ihres Vaters." Das Letzte musste die junge Frau unbedingt noch sagen.

Dann flüsterte Kagome ihrem Mann etwas ins Ohr, der sich daraufhin beruhigte und sich mit einer gleichgültigen Mine auf den Boden setzte.
 

Jaken der hinter seinem Stein hervor gekrochen kam um seine Meinung kund zutun, verschwand wieder, als er seinen Herrn lächeln sah. Wenn Sesshomaru schwieg und nur lächelte, machte es dem kleinen Gnom mehr Angst, als wenn sein Herr schimpfte.

"Nun ja hat jedenfalls meine Mutter gesagt. Immerhin ist sie allen drei begegnet und weis deshalb, wovon sie spricht", fügte Alayna dann zum Schluss an.
 

Sesshomaru lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Problem. "Dämonen." Es klang sehr nachdenklich. Der Hundedämon sehnte sich nicht nach einem Kampf. Alayna wäre aber nicht hier, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Bei ihrer letzten Begegnung hatte sie die Gefahr erst vernichtet und ihn dann darüber aufgeklärt. Das sie jetzt zuerst eine Warnung aussprach konnte nur bedeuten, dass es nicht nur die junge Frau betraf, sondern auch ihn selbst. Er war gewillt es herauszufinden.

"Wie mein kleiner Bruder schon bemerkte, lass sie nur kommen!", wobei er das Wort Kleiner besonders betonte.

"Es sind nicht die Dämonen, die mir sorgen bereiten, sondern ihr Verbündeter", erklärte die blonde Frau. Mit einem Lächeln fuhr sie fort: "Zweifellos haben sie gehört, dass die Söhne des großen Inu no Taisho die Gegend hier beschützen, deshalb sind sie auch ein Bündnis mit einem der abtrünnigen Kriegsgötter eingegangen."

"Ein Gott", hauchte Kagome vor Überraschung leise, da sie vorher Alaynas Auslegungen nicht gehört hatte. Auch hinter dem Felsbrocken, wo noch immer Jaken kauerte, murmelte er unverständliches Zeug.
 

In diesem Moment spürte Alayna etwas, ein gleichzeitiges pulsieren in der Luft, im Wasser, in der Erde und im Wind. Es war, als ob die vier Elemente aufstöhnten, weil eine große Kraft freigesetzt wurde.

Eigentlich konnte nur Alayna durch ihre Abstammung diese Veränderung wahrnehmen. Aber ihre Begleiter reagierten ebenfalls. Sesshomarus Augen wurden schmal, als er seine Sinne ausstreckte. Inuyasha war aufgesprungen und schaute umher, jederzeit bereit Tessaiga zu ziehen. Selbst Kagome musste etwas gespürt haben, denn sie sagte: "Es fühlte sich auf einmal so merkwürdig an, als ob für einen winzigen Bruchteil die Welt stillstand."

Vielleicht war die Kraft doch mächtiger als Alayna vermutete. Die schlimmsten Befürchtungen schienen mit einem Mal wahr zu werden.

Sie erklärte: "Wenn ihr das auch gespürt habt, ist etwas Schreckliches passiert. Dieses starke Pulsieren lässt nur einen Schluss zu, eine ungeheure Macht wurde freigesetzt. Demnach hat Gigahouka seinen älteren Bruder getötet und dessen Kräfte übernommen. Nun wird er bald die Erde betreten, da er offenbar auch das Siegel zerstört hat."

Hinter dem Stein ertönte jetzt, leises Gejammer: "Ich habe es gewusst, oh mein armer Herr. Habe ich es nicht immer gesagt. Mit Göttern legt man sich nicht an. Sie werden ihn töten. Was wird dann aus mir."
 

Sesshomaru wollte seinen Diener zum Schweigen bringen aber die junge Frau kam ihm zuvor. Sie trat hinter den Felsbrocken, bückte sich und sah den großen Angsthasen ruhig an.

"Keine Sorge, Jaken, die Götter werden deinen Herrn beschützen", beruhigte Alayna den kleinen Gnom. "Ich werde ihn beschützen", fügte sie in Gedanken noch an.

Hoffnung glimmte in seinen großen kreisrunden Augen. "Seid ihr euch da sicher?", fragte er zaghaft. Alayna nickte und setzte sich dann in die Nähe des kleinen Gnoms nieder.

Auch wenn sie Jaken Mut machen wollte, sie selbst schien nicht von ihren Worten überzeugt.

Sesshomaru betrachtete Alayna mit schmalen Augen. Zu gern hätte er jetzt gewusst, was sie dachte.
 

Kagome kam näher. Sie setzten sich ebenfalls auf die Wiese mit angezogenen Beinen und stützte ihr Kinn auf ihre Knie. Das Mädchen, was Inuyasha zu liebe, die Zukunft aufgegeben hatte, um in der Vergangenheit zu leben, grübelte über das Gehörte nach.

Auch wenn sie in der Schule und den Geschichten ihres Großvaters viel gehört hatte, wurde sie im Mittelalter immer wieder von neuen Dingen überrascht.

Nachdenklich fragte sie: "Wenn er ein Gott ist, warum können sich da die Götter nicht selbst darum kümmern?"

"Nachdem es vor 200 Jahren unter den Göttern einen Krieg gab und es endlich gelungen war, etliche der abtrünnigen Götter zuversiegeln, wurde um die Erde ein Bannkreis gelegt. Nur sehr wenige können diesen Kreis durchschreiten. Meistens nur Halbgötter mit menschlichen oder dämonischen Blut, Nachkommen, die erst nach Errichtung des Bannes geboren wurden und Götter, die zum damaligen Zeitpunkt noch auf der Erde waren. Aufgrund des Bannkreises und um die Menschen zuschützen verlieren die Götter zusätzlich einen Teil ihrer Kräfte, wenn sie ohne Erlaubnis gehen. Damit wird der Bannkreis gestärkt. Gigahouka selbst war in einem Tempel eingeschlossen. Sein Bruder besaß aber einen magischen Stein, mit dem er durch die Barriere reisen kann."

Bei dem Namen wurde Sesshomaru sehr nachdenklich. Er war noch sehr jung, als sein Vater ihn einmal erwähnt hatte, dennoch konnte er sich nun nicht daran erinnern in welchem Zusammenhang.
 

"Dieser Gott. Was genau treibt ihn an.", wollte der Hundeyoukai wissen. Eine Frage die Alayna beantworten konnte. Ob das Erlebnis so erfreulich war, bezweifelte sie.

"Genau genommen hat Gigahouka nur einen einzigen Grund, weshalb er Interesse hat, die Erde zu betreten. Rache."

"Rache? Wer ist schon so dumm und verärgert einen Gott." warf Inuyasha ein. Der Blick mit dem ihn Alayna streifte gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Erklärung bekam er auch gleich.

"Nun ich könnte da zwei Youkai, einen Hanyou und drei Menschen nennen, die es getan haben."

Kagome dachte angestrengt nach. Eine Erinnerung wollte an die Oberfläche. "Wir sind vielen Youkai begegnet aber Götter?"

Nur vier Namen nannte Alayna:" Ryura, Jura, Kyora, Gora."

Sofort erinnerten sich alle.

"Insel Hourai-Jima." Mehr sprach Sesshomaru nicht aus. Allerdings war die Wirkung um so größer.

"Was hattest du damit zutun?", fragte erstaunt der Jüngere seinen Bruder.
 

Diesmal konnte sich Jaken nicht zurückhalten. Er tauchte hinter dem Stein auf und gab an: "Mein Herr und Meister hat diesen Kyora besiegt. Niemand ist so stark wie er."

"Seine Stärke bezweifelt auch niemand, aber wenn du immer so lobend für deinen Meister sprichst, stehst du ihm dann auch im Kampf zur Seite. Denn bis jetzt hat Gigahouka nicht gewusst, wer seinen Lieblingssohn getötet hat", konnte man erneut die blonde Frau vernehmen.

Deutlich sah man wie der kleine Gnom in sich zusammenschrumpfte, als ihm die Tragweite seiner Angeberei bewusst wurde. Stammelnd verbeugte er sich: "Bitte vergebt mir Meister, vergebt mir."

"Jaken", hoffnungsvoll blickte der kleine Dämon auf und schaute Sesshomaru an. "Sei still!"

Das ließ dieser sich dann nicht zweimal sagen und war wieder hinter dem Stein verschwunden, wo er weiterhin genau zuhörte.

"Vielleicht weiß er es auch wirklich noch nicht, es kommt darauf an, ob er den Spiegel der Vergangenheit benutzt hat", mutmaßte Alayna. Wenn das Siegel um den Tempel zerstört war, dann auch sicher die der drei Spiegel. Sobald Gigahouka das Hindernis bewältigt hatte, würde er sie befragen.

Eine unsichtbare Stimme ertönte: "Er weiß es, er weiß es. Er muss es schon lange geplant haben."

Alle, die den kleinen Flohgeist kannten, fragten sich gerade, wo er war, da sie ihn nirgends entdeckten.

"Wer bist du denn?", kam es auf einmal verwundert von Alayna. Dabei hielt sie mit zwei Fingern etwas fest und betrachtete dies.

Sie ging mit dem Gesicht noch näher heran und sah einen kleinen alten Mann mit einem großen spitzen Rüssel. Das Besondere an ihm waren die vier Arme und zwei Beine. "Ein Flohyoukai, also. Nun wer mein Blut kosten will, sollte schneller sein."

Der kleinen Dämon zappelte, und konnte sich befreien. Sofort sprang er zu Inuyasha und versteckte sich in dessen langen Haaren.

"Myouga. wo kommst du denn her?" Auf diese Frage bekam er jedoch keine Antwort. Myouga sprang aufgeregt auf der Schulter des Halbdämons herum. Sichtlich ängstlich verkroch er sich wieder in den Haaren, denn die junge Frau war näher an Inuyasha herangetreten.

"Ihr kennt den Kleinen. Lustiges Kerlchen", meinte sie nur belustigt.

Nun war es Inuyasha der genug hatte und den Quälgeist mit spitzen Fingern hochhielt. "Halt endlich still und sag was du hier willst Myouga!"

Die Antwort fiel anderes aus als erwartet: "Frisches Blut."

"Doch nicht etwa meines?", kam es von der blonden Frau, sofort die richtige Schlussfolgerung ziehend. "Mein scharfes Schwert hat schon so manchen Youkai in zwei Teile gespalten." Zur Unterstreichung der Worte zog es die junge Frau ein kleines Stück aus der Scheide.

"Wenn es so köstlich ist wie das eurer verehrten Mutter ...", schwärmte der kleine Blutsauger.

Inuyasha verlor langsam die Geduld: "Myouga."

Mit einem Seufzen erklärte der Flohyoukai: "Gigahouka sucht nach den Mördern seiner Kinder. Er ist sehr jähzornig und alle, die ihm bei der Suche nicht im Weg sein wollen, fliehen nach Norden oder Westen. Und jetzt werde ich auch weiterziehen", damit schulterte er sein Bündel und nahm einen großen Anlauf.

"Halt nicht so schnell!" Inuyasha erwischte ihn gerade noch, als er davon springen wollte.

Der Flohgeist konnte nicht stillhalten und versuchte sich wieder zu befreien, was ihm schließlich gelang. Man hörte ihn sagen: "Glaubt mir es, ist besser ihm nicht zu begegnen. Seine Söhne waren wie übermütige Kinder die, nachdem sie einen Teil ihrer Kräfte verloren hatten, auf der Insel Hourai-Jima festsaßen. Ihr Vater dagegen ist ein wenig mächtiger und sehr wütend das seine Lieblinge getötet wurden. Ihr werdet schon sehen was passiert, wenn sich sein Zorn auf die Erde ablädt."

Sesshomaru hatte sich abgewandt und blickte in die Ferne. "Alles nur Geschwätz. Soll er doch kommen, ich werde mich nicht verstecken."
 

"Oh Meister Sesshomaru. Unterschätzt ihn nicht! Euer verehrter Vater hat mir vor langer Zeit von ihm erzählt", hörte man Myougas Stimme. Diesmal von Kagomes Schulter, dem Ort der am weitesten von dem Hundedämon entfernt war.

Der Flohgeist war vielleicht außer Reichweite aber nicht vor Sesshomarus Blicken sicher. Kagome hatte den Eindruck, dass der Kleine etwas schrumpfte.

"Ganz unrecht hat Myouga nicht. Die vier Shitoushin waren nur Halbgötter oder Halbdämonen, je von welcher Seite man es betrachtet. Nicht besonders stark. Aus diesem Grund besaßen sie auch die vier Steine, die ihre Kräfte verstärkten", berichtete Alayna nun.

Mit leiser Stimme sehr zur Überraschung aller fragte Inuyasha:" Sesshomaru, willst du Gigahouka allein übernehmen? Soll ich mich heraushalten?", für ihn stand es außer Frage das sein Bruder diesen Gott suchen und vernichten würde. Sonst wäre es bestimmt umgekehrt der Fall. Vor vielen Jahren hätte sich der Hundedämon sicher aus allen heraus gehalten und abgewartet bis Gigahouka ihn aufsuchen würde.

Der Ältere blickte seinen Bruder intensiv an. Erst nach einer ganzen Weile reagiert er und sagte mit großer Verachtung: "Ich habe immer gewusst, dass du nur ein elender Hanyou bist. Wenn es schwierig wird, verkriecht du dich wie ein Feigling."
 

Verlegen blickte Inuyasha weg. "Das ist es nicht", sagte er noch mit leiser Stimme und sah zu Kagome hinüber. Dann sprang er auf, zog sein Schwert, drehte es in die Richtung seines Bruders und brüllte: "Wenn du glaubst mich aufzuhalten dann versuche es doch. Ich werde mit dir kommen. Glaubst du etwa ich, lasse zu, dass dieser Gott später mein ungeborenes Kind versklavt."

Der Hundeyoukai kam zu keiner Antwort. Kagome war aufgesprungen und hatte die Initiative ergriffen. Sie sprach das magische Wort aus, was sie schon seit ihrer Rückkehr vor fast einem Jahr nicht mehr getan hat.

"Inuyasha sitz!", es funktionierte immer noch. Der Halbdämon landete unsanft auf dem Boden.

Dann drehte sie sich zu dessen Bruder um und sprach ihn direkt an: "Sesshomaru. Dieser Trottel wollte nur fragen, ob du diesmal seine Hilfe annimmst."

Gerade hatte sich Inuyasha wieder aufgerappelt und protestierte über die unsanfte Behandlung: "Kagome."

Ihn ignorierend warf der Hundedämon einen Blick zu Alayna, als diese kaum merklich nickte, stimmte er auf seine Art zu: "Wenn nicht, wird er dennoch folgen. Er soll nur aufpassen, damit er mir nicht im Weg ist, wenn ich Gigahouka vernichte."
 

Niemand bemerkte wie Myouga sein Bündel packte und heimlich verschwand. Nur weg von hier, war sein einziger Gedanke. Er wollte sich schnellstmöglich in Sicherheit bringen. Bald darauf hatte er sogar großes Glück und erwischte einen Adlerdämon, einen der fliegenden Boten zwischen den Fürsten der nördlichen und südlichen Länder. So kam Myouga schnell vorwärts. Bereits weit im Süden, als der Adler kurz rastete, sprang er aus dessen Federkleid und suchte sich einen idyllischen Platz. Gesättigt und müde legte sich der Flohgeist nieder. Er fand aber keine richtige Ruhe, er hatte ständig das Gefühl, etwas sehr wichtiges vergessen zu haben. Äußerst Lebenswichtiges.
 

3. Kapitel - Konfrontation
 

Die Suche beginnt und dann greifen die Dämonen an, ob es einen Grund hat, warum sie deshalb dafür die Neumondnacht wählen.

Konfrontation

Habe es endlich geschafft dieses Kapitel zu überarbeiten. Bei dieser FF wird es demnächst ebenso weitergehen. Ich habe nicht vor sie allzu lange auf Eis liegen zu lassen ;)
 

3. Kapitel - Konfrontation
 

Immer wieder gab es Überfälle auf Dörfer in der Nähe. Meistens jedoch handelte es sich um harmlose Youkais, die überwiegend Angst und Verwirrung stifteten. Die Mikos oder Priester der Dörfer hatten die Gefahren bereits beseitigt, bevor Alayna oder Inuyasha dort nach dem Rechten sahen. Um so mehr Überfälle geschahen, um so nachdenklicher wurde die junge Frau. Eines Tages sprach sie ihren Verdacht aus: "Kann es sein, dass die Überfälle aus einem bestimmten Grund erfolgen?"

Sesshomaru der voranging, blieb plötzlich stehen. "Um uns aufzuhalten", schlussfolgerte er.

"In dem sie uns im Kreis herumjagen", fügte Inuyasha hinzu.

Alle drei sahen sich an. Das war bedenklich. Entweder wollte man sie von einem bestimmten Punkt fernhalten oder dirigierte die kleine Reisegruppe in eine ganz bestimmte Richtung. Besser war es wohl, sie würden noch aufmerksamer die Gegend im Auge behalten.

Kurz danach gingen sie schweigend weiter.
 

Eine Zeit lang begleitete Inuyasha sie beide noch, doch, als es immer klarer wurde, wohin die Spur letztendlich führen würde, wollte der Halbdämon nach Musashi zurückkehren, um die Menschen dort, mithilfe seiner Freunde zu schützen.

Noch war er dabei sich zu überlegen, wie er seinen Wunsch den anderen Beiden vortrug, als eines Abends Sesshomaru zu seinem Bruder sagte: "In zwei Tagen ist Neumond."

Gerade hatte der Halbdämon ein paar trockene Zweige auf das Feuer gelegt und fuhr nun überrascht herum.

Die Reaktion seines Bruders nicht beachtend, sprach der Ältere weiter: "Ist es nicht besser du kehrst zu den Menschen zurück. Mit Ah-Uhn solltest du die Reise in einem Tag schaffen."

Es war zwar sein sehnlichster Wunsch dorthin zugehen aber nicht mit dem Hinweis auf seine Schwäche abgeschoben zu werden, das behagte ihm gar nicht. "Ich werde mich nicht verstecken", fuhr er den Älteren an.

"Wenn es zum Kampf kommt, kann ich auf dich keine Rücksicht nehmen. Du bist mir dann nur im Weg", entgegnete Sesshomaru kalt.

Inuyasha gab knurrend zur Antwort: "Als ob du jemals auf mich Rücksicht genommen hast."

Alayna wollte sich einmischen aber Sesshomaru sah sie nur warnend an. Sie betrachtete Inuyasha, und als er dann zum Mond hinauf sah, bemerkte sie wie mitgenommen er aussah. Auch wenn es niemand direkt aussprach, so hatte sie ihren Verdacht. Ein Hanyou verlor manchmal seine dämonische Seite, war dann nur menschlich und somit verletzlicher als sonst.

Widerwillig stand Inuyasha auf und nahm die Zügel von Ah-Uhn in die Hand. Er warf einen letzten Blick auf seinen Bruder, bevor er unter den Bäumen verschwand.

Kaum war er weg, meinte Alayna vorwurfsvoll: "Musstest du ihm das so direkt sagen. Etwas feinfühliger zu sein hätte dir auch nicht geschadet."

Sesshomaru antwortete darauf nicht. Erst nach einer ganzen Weile stand er auf und ging ohne ein Wort in die Richtung, die sein Bruder eingeschlagen hatte.

Vermutlich wollte er sich nur davon überzeugen, dass dieser tatsächlich verschwand.

Inuyasha hatte den Waldrand fast erreicht, als eine Stimme hinter ihm erklang: "Warte!"

Der Hanyou blieb stehen und sah erwartungsvoll den Älteren an. "Was ist?", fragte er ungehalten.

"Eine große dämonische Gruppe hat sich von den anderen abgespalten und die Aura ist nach Süden unterwegs", erklärte Sesshomaru.

Der Halbdämon stimmte, dem zu: "Ich weiß. Meine Freunde wären allein gegen sie machtlos. Mit Tessaiga kann ich sie aufhalten. Dennoch gefällt es mir nicht, wenn du dich diesem Gott allein stellst."

Der Herr der westlichen Länder drehte etwas seinen Kopf und sah in die Dunkelheit des Waldes. Dann gab er leise von sich: "Alayna ist nicht ohne Grund hier."

Dem konnte Inuyasha nur zustimmen. Nachdenklich wollte er deshalb wissen: "Weißt du, wer sie ist oder besser was. Sie ist kein gewöhnlicher Mensch."

Normalerweise sprach der Ältere wenig und teilte seine Gedanken nur selten mit, jemand mit seinem Bruder schon gar nicht. Doch auf dieser kurzen gemeinsamen Reise sind sie sich unbewusst nähergekommen. Sesshomaru musste zugeben, das Inuyasha vernünftiger war, als er geglaubt hatte. Oder lag es an dem gleichen Ziel, was sie verfolgt hatten. Jetzt schob er die Gedanken beiseite und antwortete: "Ein Mensch in deren Adern das Blut von Dämonen und einer Göttin fließt. Dennoch kann ich dir die Frage nicht beantworten.". Was er nicht aussprach, es lag nicht an ihm, das zu tun. Er hatte einen Verdacht, wessen Tochter Alayna war. Während der Reise hatte er den Geruch erkannt. Obwohl die junge Frau gelegentlich ihre Mutter erwähnte, nannte sie nie deren

Namen. Das geschah vermutlich mit Absicht. Aus diesem Grund würde er darüber schweigen.

Immer noch unzufrieden mit der Antwort, wollte der Halbdämon ohne ein weiteres Wort gehen, überlegte es sich dann anders. Er verharrte erneut und fragte sichtlich verlegen: "Du weißt, was mit mir in der Neumondnacht passiert?"

"Du kannst dich verstecken, aber nicht deinen Geruch." Sesshomaru richtete seine Sinne nach Süden und erinnerte: "Die Zeit läuft dir davon."

"Sobald wir sie besiegt haben, komme ich mit den anderen", versprach Inuyasha zum Schluss.
 

Kaum war er in der Luft, sah Inuyasha, wie eine große Anzahl Stierdämonen am Ufer des Flusses entlang nach Süden eilte. Mit Hilfe von Ah-Uhn konnte er direkt über das Gebirge fliegen und war ganz sicher vor ihnen am Ziel.

Tatsächlich schaffte es der Hanyou, am Morgen der Neumondnacht, die Ansiedlung zu erreichen. Seine Freunde waren erstaunt, ihn zu sehen. Doch nachdem Inuyasha von dem Verdacht erzählte, bereitete sich das Dorf auf den Angriff vor. Kaum war es Abend, als auch schon der erste Überfall stattfand. Am Anfang kamen nur einfache Wurmdämonen, die schnell besiegt wurden.

Eigentlich war der Hanyou jemand, der sich in den Neumondnächten immer verkroch. Doch in dieser Nacht sollte er keine Gelegenheit bekommen. Er handelte, als Schippo in Gefahr geriet, von einem plötzlich auftauchenden Stierdämon aufgespießt zu werden.

Inuyasha sprang aus der Hütte und griff den Dämon mit einem geborgten, scharf geschmiedeten Schwert an. Vielleicht war es Glück oder die vielen Kämpfe gegen Naraku hatten ihn gestärkt, selbst in seiner menschlichen Gestalt gelang es ihm, den Dämon auszuschalten.

Im nächsten Moment trat ein neuer Gegner herbei.

"Du bist Inuyasha", stellte dieser fest.

"Sehe ich wie ein Hanyou aus?", konterte der Angesprochene.

Sein Gegenüber lachte nur und entgegnete: "Nein, im Moment nicht. Ich weiß jedoch genau, wer du bist, jüngerer Sohn des Inu no Taisho."

"Dann weißt du mehr als ich", kam es von Inuyasha leise. Abschätzend sah er den anderen an. Der war recht klein. Trotzdem würde der Hanyou ihn nie unterschätzen. Dieser Unbekannte war sicher kampferprobt. Länger sollte er nicht im Ungewissen bleiben.

"Wie dumm von mir. Mein Name ist Gigahouka, ich bin ein Kriegsgott. Du hast also keine Chancen gegen mich. Doch deinen Tod will ich nicht, noch nicht. Du wirst langsam und qualvoll sterben, weil du drei meiner Kinder getötet hast."

Der Ausdruck des Gottes wurde bei der Erinnerung noch finsterer.

Inuyasha schnaubte nur abfällig und meinte: "So schwach, wie die waren, ein Kinderspiel."

"Das wirst du bereuen", gab Gigahouka zornig von sich, zog sein Schwert und griff heftig an. Dem konnte Inuyasha in seiner menschlichen Gestalt kaum etwas entgegensetzen. Die Schläge des Gegners bekam er hart zu spüren. Glücklicherweise gelang es dem

Hanyou etliche abzuwehren, bis er das erste Mal getroffen wurde. Doch der Gott wollte offenbar seinen Tod nicht, denn die Wunden waren nur oberflächig.

Irritiert versuchte der Hanyou auszuweichen und wurde noch einmal getroffen, als plötzlich die Sonne aufging.

Gigahouka warf noch einen letzten Blick zu Inuyasha, murmelte: "Schönes Sterben." Danach verwandelte sich Gigahouka in einen Energieball und verschwand sofort.

Das Letzte, was er hörte: "Nun zu dir Sesshomaru. Niemals werde ich zulassen, dass es einen Erben für den Westen gibt. "

Verständnislos sah der Hanyou dem Gott nach. Danach blickte er auf seine Wunden. Er hatte ein ganz ungutes Gefühl im Bauch. Weiter nachdenken konnte er nicht, da auch schon seine Gefährtin herbeieilte, um nach seinen Verletzungen zu sehen.
 

Inzwischen kam Miroku zu ihnen und berichtete, wie es im Dorf aussah. Etliche Häuser waren zerstört und einige Menschen wurden verwundet, doch die Freunde hatten nur wenige Blessuren abbekommen.

Leider sollte es jedoch noch nicht vorbei sein. Bereits einen Tag später griffen wieder etliche Dämonen an. Diesmal konnte Inuyasha sein Tessaiga einsetzen und machte kurzen Prozess. Kaum war das vorüber, standen plötzlich Stierdämonen vor ihnen.

Der Größte und Stärkste jedoch beachtete niemanden. Sein direktes Ziel war Inuyasha. Der Halbdämon wehrte gerade einen anderen Gegner ab, als dieser plötzlich davon flog und besiegt liegen blieb. Schon lag Inuyasha eine bemerkung auf den Lippen, als er mitbekam, dass der Feind von seinem eigenem Anführer aus dem Weg geworfen worden war.

Nun musterten sich beide Kontrahenten. Molohouka war wesentlich größer als der Hundehanyou. Der Stier benutzte kein Schwert, sondern einen vierzackigen Kampfstab, der jedoch keine dämonische Energie enthielt. Weil er jetzt angriff, legte es Molohouka offenbar direkt auf einen Nahkampf an. Auch wenn der Gegner westlich größer und stärker war, konnte Inuyasha es mit schnellen Bewegungen ausgleichen. Aufgrund der schweren Körpermasse war der Stier nicht so wendig, wie der kleinere Halbdämon.

Doch dann verlagerte sich ein anderer Kampf in seine unmittelbare Nähe. Seine Gefährtin schoss einen Pfeil ab. Der Dämon, für den dieser gedacht war, konnte ausweichen und so flog das Geschoss genau auf Inuyasha zu. Laut schrie Kagome eine Warnung.

Nun wurde der Hanyou aufmerksam, sprang zu Seite und verlor für den Bruchteil eines Augenblicks Molohouka aus den Augen. Die kurze Ablenkung genügte dem Stier um seinen Kampfstab nach vorn zustrecken. Im letzten Moment bekam Inuyasha die Gefahr mit, warf sich zur Seite, so das nur zwei der eisernen Spitzen in seine Schulter fuhren. Molohouka zog seine Waffe zurück. Deshalb kam der Hanyou ins Taumeln und Tessaiga rutschte aus seiner Klaue. Sofort bückte er sich, um sie wieder zu ergreifen.

Diese Handlung rettete ihn erneut. Doch dann hörte er den Schrei eines anderen Youkai. Den Stier trafen spitze Krallen von hinten und vernichteten ihn. Gleich darauf stand Kouga der Wolf vor Inuyasha.

Die Niederlage Molohouka war eine Wende in dem Kampf. Wer von den Angreifern noch lebte, flüchtete.

"Heh Köter, bist wieder zu schwach Kagome zu beschützen. Ich dachte, du wolltest besser auf sie aufpassen", kam es knurrend von dem Wolf. Im nächsten Moment bereute er seine Worte selbst, als er sah, in welchen jämmerlichen Zustand der Freund war.

Inuyasha lag eine bissige Bemerkung auf der Zunge, bekam aber kein Wort heraus, da er plötzlich zusammenbrach und ohnmächtig wurde. Die Wunde in der Schulter sah schlimm aus und blutete stark. Sofort kümmerte sich Kagome wieder um seine Verletzungen und schimpfte leise mit ihm. Er musste ja wieder einmal den Helden spielen und es allein mit dem Anführer der Stiere aufnehmen. Sie war dankbar, das Kouga im letzten Moment aufgetaucht war.
 

Fast einen halben Tag später, nachdem der Hanyou wieder aufwachte und mit Kouga sprechen wollte, erfuhr er das der Wolfsyoukai die fliehenden Dämonen verfolgte. Diese hatten so viel Schäden angerichtet und auch zwei Wölfe schwer verwundet, deshalb war Kouga hinter ihnen her.

So blieb Inuyasha nichts anderes übrig, als seine Wunden heilen zulassen, um sich zu erholen. In Gedanken fragte er sich, wie es seinem Bruder ging.
 

Fast zwei Tagesreisen entfernt erfolgte der erste Angriff, so wie Sesshomaru es vermutet hatte, in der Neumondnacht. Offenbar wollte man nur Inuyasha ausschalten. Als man ihn dann nicht fand, zogen sich die Youkai überraschend schnell zurück.

Gegen Mittag griffen sie erneut an. Etliche Dämonen verwickelten die beiden immer wieder in Kämpfe.

Eines Abends nach einem kampfreichen Tag saßen sie in der Nähe des Flusses auf einem kleinen Felsplateau ziemlich nah beieinander. Alayna hatte gerade ein paar Fische gebraten und gegessen. Nun legte sie noch einmal ein paar Zweige nach und setzte sich dann unter den Überhang, der sie vor Wind schützte, aufgrund der Enge direkt neben Sesshomaru.

"Zu eng", dachte der Hundedämon gerade. Deutlich konnte er ihren angenehmen Duft riechen.

"Morgen ist es so weit. Da er in den letzten Tagen eine Menge Verluste erleiden musste, wird er nun selbst kommen, um dem Kampf ein Ende zu setzen. Inuyasha und seine Freunde werden bereits siegreich den Rest vernichtet haben, da keine Dämonen dem Ruf hier her zurück gefolgt sind", sprach Alayna ihre Vermutung aus.

"Ich denke eher, Gigahouka hat absichtlich alle Dämonen nach Süden geschickt, um zu verhindern das Inuyasha mit seinen Freunden hierher kommt", äußerte Sesshomaru seinen eigenen Verdacht.

Diesem Argument konnte die junge Frau nichts entgegensetzen. Vermutlich hatte der Lord recht. Wer wusste schon, wie viele Youkai am nächsten Tag angreifen wollten. Außerdem lag es in Gigahoukas Interesse Sesshomaru zutöten, dessen war sich die junge Frau bewusst. Ein schwerer Kampf lag vor ihnen. Der einzige Grund, so redete sie es sich selbst ein, warum sie die beiden Brüder gegen den Gott unterstützte, war eine Prophezeiung, die ihre Mutter offenbart hat. Sie durften den Kampf nicht verlieren. Falls doch würde sich alles verändern.

Alayna wollte nicht sterben. Doch man musste mit dem Schlimmsten rechnen.

Die Nähe zu dem Hundedämon war ihr nicht unangenehm. Im Gegenteil, sie weckte verborgene Sehnsüchte in ihr. Zwar machte sie sich keine Illusionen. Ein so stolzer Youkai wie Sesshomaru würde nie ein Mischwesen wie sie beachten, geschweige denn, als seine Gefährtin akzeptieren. Das hatte sie auch nicht im Sinn, als sie einen Wunsch hegte. So fasste sie nach einer ganzen Weile Mut.

Sehr zaghaft äußerte die junge Frau: "Sesshomaru, würdest du mir eine Bitte erfüllen?"

Der Hundeyoukai drehte seinen Kopf und sah sie direkt an. "Welche?"

Alayna schien sehr verlegen, als sie weiter sprach. "Da ich nicht weiß, was in den nächsten Tagen auf uns zukommt und ob wir das überleben werden, bitte ich darum."

Die junge Frau senkte ihre Augen und sah vor sich auf den Boden, als sie weiter sprach: "Für einen Menschen bin ich mit fast 200 Jahren schon sehr alt. Noch nie wurde ich von jemand geküsst. Bevor ich sterbe, möchte ich nur einmal wissen, wie ein Kuss schmeckt." Dabei war ihre Stimme immer leiser geworden zum Schluss kaum noch hörbar. Ihr Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, so sehr schämte sie sich für diese Frage.

Lange Zeit herrschte Ruhe. Dann spürte Alayna eine Berührung an ihrer Wange. Mit sanftem Druck wurde ihr Kopf gehoben und zwei goldene Augen sahen sie, zärtlicher als sie es jemals erwartet hatte, an.

"Wir werden nicht sterben, das lasse ich nicht zu." Dann beugte sich Sesshomaru zu der jungen Frau und berührte mit seinen Lippen die Ihren.

Für einen kurzen Moment vergaßen sie beide die Gefahr, in der sie schwebten, und gaben sich dem unbeschreiblichen Gefühl hin.

Alayna wusste nicht, was sie sich davon erhofft hatte, aber auf keinen Fall das, was passierte. Hatte sie geglaubt, Sesshomaru würde ihre Bitte ablehnen oder ihr nur einen flüchtigen Kuss geben. Über die Bedeutung wollte sie jetzt nicht nachdenken, sie war ihm einfach dankbar. Erschöpft schlief Alayna kurz darauf ein und sie fühlte sich geborgen, da der Hundeyoukai sie immer noch im Arm hielt.

Aber dieser Kuss ging auch an Sesshomaru nicht spurlos vorüber. Diese kurze Berührung wühlte ihn innerlich auf. Während er die schlafende Frau betrachtete, blitzte eine Erinnerung in seinem Geist auf.

Ausgerechnet jetzt kam die letzte Begegnung mit seinem Vater ihm wieder in den Sinn.

"Gibt es jemanden, den du beschützen willst ...", hatte dieser gefragt.

Mit dem leise geflüsterten Wort: "Niemand!", wischte er die Erinnerung beiseite und verdammte sich selbst dafür. Es war nicht das erste Mal, das ihm die Worte in den Sinn kamen. Hier war aber nicht der Zeitpunkt darüber nachzudenken.

Der Hundedämon nahm eine Decke und legte sie über Alayna. Lange betrachtete er die schlafende Frau. Ihr Gesichtsausdruck wirkte glücklich.

Kurz darauf schloss Sesshomaru seine Augen. Auch wenn er ruhte, blieben seine Sinne wach und er würde sofort jede Gefahr spüren.
 

... tbc ...
 

4. Kapitel - Ein aussichtsloser Kampf

Wie erwartet taucht Gigahouka auf. Der Kampf beginnt

Ein aussichtsloser Kampf

Es geht endlich weiter. Ich wollte die FF schon löschen, dann tat es mir aber selbst leid und plötzlich hatte ich wieder einen Ansporn. Deshalb las ich mir den Text durch, der schon fertig war. Dabei merkte ich das gar nicht so viel fehlte ;)

Es freut mich ungemein, das alle Favos mir über die lange Zeit die Treue gehalten haben. Danke
 

4. Kapitel - Ein aussichtsloser Kampf
 

Bei Sonnenaufgang erwachte Alayna mit einem unguten Gefühl, das sie eine ganze Weile nicht einordnen konnte. Erstaunlicherweise hatte sie keinen Grund dazu. Alles in der Gegend war friedlich und sie hatte sich in Sesshomarus Armen sehr wohl gefühlt.

Nicht nur Alayna wurde unruhig. Als er bemerkte, dass die junge Frau wach war, stand Sesshomaru auf und trat an den Rand des Felsvorsprungs. Sein Blick richtete sich sofort nach Osten. Dunkle Wolken zogen auf und verdeckten die gerade aufgegangene Sonne. Eine große dämonische Aura streifte dort am Horizont entlang.
 

Alayna spürte aber jetzt noch mehr. Ihre eigenen Empfindungen hatten sie so sehr verwirrt, dass sie das Offensichtliche nicht gleich wahrgenommen hatte. Gigahouka war in der Nähe und das Gefühl, was sie gespürt hatte, kam von ihrer Mutter. Es war eine Warnung gewesen.

Entschlossen wollte sie nach ihrem Schwert greifen als sie einige lange, silberweiße Haare zwischen ihren Finger entdeckte. Zögernd betrachtete Alayna diese. Vorsichtig verbarg die junge Frau dann ihren Fund in einem kleinen Kästchen, wo auch schon andere Haare und ein kleiner scharf geschliffener Halbmond lagen. Die Haare in ihrer Hand mussten von Sesshomaru stammen.
 

Es dauert danach nicht mehr lange, bis die ersten Dämonen angriffen. Am Anfang setzte Sesshomaru nur seine Klauen und die Lichtpeitsche ein, da es sich nur um schwache niedere Youkai handelte. Doch als ihre Anzahl immer größer wurde, griff er zu Bakusaiga. Auch wenn sich Sesshomaru auf die Dämonen konzentrierte, war ihm immer bewusst, wo sich die junge Frau gerade befand.

Alayna hatte ihr Schwert noch nicht gezogen, sondern benutzte nur Bannsprüche und einen doppelten sichelförmigen Halbmond, der wie ein Bumerang immer wieder in ihre Hand zurückkehrte, nachdem damit unzählige Gegner vernichtet worden waren.

Dann kamen die größeren Dämonen. Jetzt zog sie ihr Schwert und kämpfte gleichzeitig damit, während sie mit der Linken immer noch den Halbmond zwischen die Feinde schleuderte. Gerade fiel der letzte Angreifer dem sichelförmigen Halbmond zum Opfer, als Alayna erstarrte. Dann sprang sie auf Sesshomaru zu um den Lord wegzustoßen und ihn damit vor dem glühenden Ball, der plötzlich aus dem nichts heran raste, zu schützen. Der Hundedämon war jedoch so geistesgegenwärtig die junge Frau festzuhalten Gemeinsam fielen sie in die Schlucht. Sie landeten jedoch weich, weil Sesshomaru den Sturz abbremste.

Nachdem er sich überzeugt hatte, dass seiner Begleiterin nichts fehlte, blickte er nach oben in den Himmel. Erst jetzt wurde ihm bewusst, das er überhaupt keine Gefahr gespürt hatte.

"War das ...?"

Alayna ließ ihn nicht ausreden und nickte. "Er ist hier", bestätigte sie unnötigerweise.

Sesshomaru stand auf, ergriff sein Schwert , welches er beim Sturz fallen gelassen hatte. Seine Absicht war noch oben zu springen. Doch Alayna hielt ihn zurück "Warte!"

Sie kam herbei, ergriff seine linke Hand die Bakusaiga hielt und hob sie, sodass das Schwert in der Waagerechten war. Dann schloss Alayna für einen Moment die Augen und strich vorsichtig mit ihren Fingern über die Klinge, dabei murmelte sie leise unverständliche Worte. Danach flammte das Schwert kurz Golden auf und Sesshomaru konnte eine ähnliche Aura wie die von Alayna wahrnehmen.

"Du hast ihn nicht gespürt, habe ich recht?", wollte die junge Frau wissen. Eigentlich brauchte sie keine Antwort. Deshalb sprach sie auch sofort weiter. "Bakusaiga ist ein dämonisches Schwert. Es wäre völlig nutzlos gegen diese göttliche Macht. Ich habe die Aura jetzt verändert und meiner eigenen angepasst. Leider bin ich nicht sehr stark und hoffe das es wenigsten etwas nützt."

"Es ist ausreichend", beruhigte Sesshomaru die junge Frau. Er hatte es nicht nur so daher gesagt, dadurch, dass sein Schwert aus ihm heraus entstanden war, hatte er eine Verbindung dazu. Durch die Veränderungen konnte er nun wirklich den Gott spüren.

Gigahouka war noch immer unsichtbar, aber seine Aura war deutlich erkennbar. Es war, als ob er ihn fühlte und dem sich in Bewegung befindlichen Schemen folgen konnte.

Was den Lord der westlichen Länder wunderte, war Alaynas Können, ihre göttliche Energie. Er konnte nicht ahnen, dass es sich dabei nur um eine Technik handelte, womit magische Illusionen durchschaut werden konnten.
 

Damit Gigahouka sie nicht an dem Ort lokalisieren, wo sie sich gerade befanden, packte Sesshomaru die junge Frau und änderte die Position. Er befahl ihr hinter dem Felsen zu bleiben, während er etwas beiseite ging und sich gleich darauf zeigen wollte.

"Zeig dich!", rief er dem Gott entgegen, danach trat er selbst aus dem Schatten eines Gesteinsbrocken.

Spöttisch begrüßte Gigahouka seinen vor ihm stehenden Gegner: "Oh, Sesshomaru, der Lord der westlichen Ländereien. Der Sohn und Nachfolger meines alten Feindes. Interessant." Dann änderte er seinen Standplatz ebenfalls und sah sich suchend um. Er wusste, das Alayna in der Nähe war, er konnte ihre Macht spüren, da sich in ihr etwas Göttliches befand. Ob sie eine Ahnung hatte, dass er einst ihrem Großvater Meli diente?
 

"Ihr wollt mich also aufhalten?", fragte er als Nächstes. Der Gott lachte und indem er ihn verspottete, wandte er sich direkt an Sesshomaru: "Wie grausam von den Göttern ausgerechnet dich, der die schwachen Menschen am meisten hasst, zu schicken, um sie zu schützen. Die Götter ...", hier unterbrach er sich und setzte seinen Satz gleich darauf fort. Diesmal mit der größten Verachtung zu der Gigahouka fähig sein konnte: "Siehst du es denn nicht, sie benutzen dich nur. Willst du Ihretwegen den Tod finden? Alles kann ich dir geben, was du dir wünscht. Unermessliche Macht und Stärke. Wesentlich mehr als du dir vorstellen kannst."
 

Der westliche Herrscher schnaubte leise, ein Geräusch, das nur er selbst hörte. In diesem Moment dachte er an seinen Vater, an seine vergangenen Wünsche. Offenbar wusste der Kriegsgott einiges über sein Wesen, kannte seine alten Beweggründe. Tatsache war jedoch, er hatte sich verändert. Deshalb gab es darauf nur eine Antwort. "Ich habe bereits Macht und Stärke, nach mehr verlangt es mich nicht", entgegnete Sesshomaru gelassen.

Abschätzig meinte darauf Gigahouka: "Wirklich. Dann bist du ebenso dumm wie dein Vater. Auch er lehnte meine Hilfe ab. Am Ende übernahm er genau das, was er so verabscheut hatte, die Führung über das westliche Reich der Hundedämonen. Für seine Torheit hat er einen hohen Preis bezahlt. Mein Angebot abzulehnen hat ihm das Leben gekostet."
 

Der silberweißhaarige Hundedämon dachte nach. Sein Vater starb in einem Menschenschloss, als dieses einstürzte. Vielleicht hätte er entkommen können, doch Inu no Taisho Verletzungen durch den Drachen waren damals schwer gewesen. Oder lief alles anders ab, steckte Gigahouka dahinter? Sesshomaru konnte es nicht sagen. Dann lächelte der Lord plötzlich, sein kaltes berühmtes Lächeln, weil er eine Eingebung hatte. Offenbar war der Gott recht gesprächig, was wenn er noch mehr Informationen preisgab.

Deshalb begann er vorsichtig: "Da mein Vater überlebt hat ..."

Der Kriegsgott sprang sofort drauf an und unterbrach den Dämon: "Ich habe nie gegen deinen Vater gekämpft", lautete die Antwort, vor allem kam sie in Sesshomarus Augen viel zu schnell. Etwas oder einen Vorfall verschwieg Gigahouka. Im Moment zählte die Vergangenheit nichts. Deshalb nahm der silberweißhaarige Dämon die Aussage zum Anlass: "Aber gegen mich wirst du kämpfen müssen."
 

Dort wo der Fürst den Gott vermutete, verschwamm die Gegend etwas, da sich dieser offenbar gerade bewegte. Innerlich bereite sich Sesshomaru vor, lauschte gleichzeitig der Entgegnung.

Gigahouka konnte es nicht verhindern, ihm entfuhr ein abschätziger Laut. Im Anschluss lachte er. Sobald er sich beruhigt hatte, änderte er seine Stellung erneut. Währenddessen murmelte er: "Was könnt ihr schon gegen mich ausrichten, dieses schwache Menschenweib und du?"
 

"Mehr als du jemals ahnen würdest", erklang plötzlich neben Sesshomaru Alaynas Stimme. Die junge Frau war aufgestanden, hatte ihr Schwert gezogen und war hinter dem Felsen hervor getreten. Ihre Aura war stärker als zuvor und leuchtete in den Farben des Regenbogens. Der goldene Mond auf ihrer Stirn glitzerte in der Sonne, während ein leichter Wind ihre Figur umspielte. Kleine Blütenblätter wirbelten umher und der starke Duft von Blumen durchströmte das Tal. Für einen kurzen Moment war es, als ob Sesshomaru hinter ihr den Geist eines gigantischen Hundedämons in seiner wahren Gestalt wahrnehmen konnte, der auf seiner Stirn ebenfalls einen goldenen Halbmond trug.

Offenbar hatte es auch Gigahouka gesehen. Dieser hatte bereits seinen Stab zum Angriff erhoben und nun verharrte der Gott vor Überraschung. Er hatte sie unterschätzt. Ihr Vater war doch nur ein Mensch. Sie besaß offensichtlich mehr göttliche Kräfte, als er angenommen hatte. Als er sich von dem Schock wieder gefangen hatte, sagte er erneut an den Hundedämon gewandt: "Sesshomaru du bist doch schlauer als ich dachte. Jetzt verstehe ich dich. Als Akiyanas Tochter ...", zum mehr kam es nicht. Alayna hatte die Überraschung genutzt und griff den Gott an. Leider gelang es ihm dennoch rechtzeitig eine Barriere zu errichten, an der das Schwert der jungen Frau nutzlos abprallte. Sofort ging Gigahouka zum Gegenangriff über. Mithilfe seines Stabes bündelte er Energie, die er in Alayna Richtung schleuderte.

Nun griff auch Sesshomaru in den Kampf ein. Sie kämpften Seite an Seite.

Alayna bekam so die nötige Ruhe, die sie brauchte, auch wenn sie den Hundedämon immer wieder mit der Barriere schützte. Im Gegenzug setzte Sesshomaru für sie beide, sein Schwert Tenseiga ein, um einen Schutz zu haben.
 

Es war ein Kampf ihrer Kräfte gegen Barrieren. Der Hundedämon hätte viel lieber direkt angegriffen. Doch er sah keine Chance, solange sich Gigahouka durch den Bannkreis schützte. Gerade als dieser wieder einen Angriff gegen Alayna führte, entdeckte der Lord der westlichen Länder eine Schwachstelle.

Im letzten Moment nahm der Hundedämon die junge Frau in die Arme und sprang weg. Hinter einem Felsvorsprung fanden sie beide genug Deckung. Gleich wollte sie wieder angreifen doch Sesshomaru hielt sie am Arm fest.

"Warte Alayna!", bat er. "Wie lange wirst du deine Barrieren aufrechterhalten können."

Sie runzelte kurz die Stirn, da sie den Sinn hinter der Frage nicht verstand. Deshalb wollte sie wissen: "Warum fragst du? Weil ich ein Mensch bin, oder hast du einen Plan?"

Der Dämon musterte sie kurz mit einem undefinierbaren Blick: "Ich weiß nicht, was du bist", meinte Sesshomaru kurz danach.

Sehr ernst entgegnete die junge Frau: "Mensch, Gott, Dämon, ich weiß es selbst nicht. Ich bin ich. Aber ich verstehe deine Besorgnis, weil ich keine besonderen Fähigkeiten habe. Ohne den Schutzstein von meiner Mutter hätte ich schon längst mein Leben verloren."

"Wie lange?", fragte der Hundedämon erneut mit Nachdruck und fügte hinzu: "Mehr will ich gar nicht wissen."

Die junge Frau verstand, dass sie wieder zu viel redete, und antwortete deshalb schnell: "Einige Zeit schon."

Nun hielt Sesshomaru nach dem Gott Ausschau und erklärte ihr seine Vermutung, wie Gigahouka, jedes mal, wenn er den Stab einsetzte, kurzzeitig seine Barriere fallen ließ.

"Gut, dann werde ich ihn ablenken und du kannst ...", schlug Alayna vor, hörte jedoch auf zu sprechen, weil der Lord sie unbeirrt ansah. Sie bekam ein unbehagliches Gefühl. Für einen Augenblick glaubte sie, der Hundedämon würde es sich anders überlegen.

Sie bekam keine Antwort auf ihren Verdacht, wenn sie nicht fragte. Sie tat es nicht, da sie vermutete, der Dämon würde Ausflüchte erfinden. So forderte sie Sesshomaru auf, wählte ihre Worte jedoch mit bedacht: "Tu es einfach. Früher hast du auch auf niemanden Rücksicht genommen, warum gerade jetzt?
 

Der Fürst wusste selbst nicht, weshalb er plötzlich Zweifel hatte. Verspürte er den Drang Alayna zu beschützen. Er bewegte leicht seinen Kopf, als ob er diese Schwäche von sich abschütteln wollte. Sesshomaru ging etliche Schritte zur Seite und befahl mit der üblichen Kälte in seiner Stimme: "Solange du es kannst."

Daraufhin sprang die junge Frau auf und lief weg. Sie nutzte die Felsen als Deckung und griff den Gott dann von hinten an. Dieser reagierte, indem er sich ihr zuwandte und somit wie beabsichtigt Sesshomaru aus den Augen ließ. Der Hundedämon wartete den winzigen Augenblick ab, als die Barriere schwächer wurde, und sprang dann direkt auf Gigahouka zu.

Der Gott musste etwas gespürt haben. Er hatte ein Schwert blitzschnell in der Hand und wehrte den Angriff ab. Immer wieder prallten ihre Schwerter aufeinander. Der Gesichtsausdruck des Gottes, erst triumphierend, wurde zunehmender verbissen. Jetzt wo es ein Kampf zwischen Gott und Dämon war, zeigte sich das Sesshomaru wahrscheinlich der Stärkere von beiden war.

Gigahouka hatte Sesshomaru unterschätzt. Er glaubte, bis vor kurzen das Inu no Taishos Sohn aufgrund seiner dämonischen Jugend schwach war, noch nicht einmal die volle Stärke eines Daiyoukai besaß. Diese Auseinandersetzung klärte ihn über seinen Irrtum auf.

Lange würde Gigahouka der Kraft des Hundedämons nicht mehr lange standhalten. Deshalb ließ er seinen Stab aus der linken Hand gleiten und griff zum Gürtel. Während er Sesshomaru verspottete, zog er einen Dolch. Der Dämon holte erneut zum Schlag aus, den Gigahouka nur mit der Rechten abblockte. Die linke Hand hob er hoch und stach zu. Weil Sesshomaru nicht mit dieser Attacke gerechnet hatte, kam diese überraschend.

Es war nur ein Kratzer, aber der westliche Lord verspürte, für einen kurzen Augenblick, einen starken Schmerz. Er sprang zurück. Dieser Abstand genügte Gigahouka, um seine Barriere wieder zu errichten. Jetzt stand er da und lächelte überlegen. Erst danach bemerkte der Gott, dass er selbst verwundet war und knirschte mit den Zähnen.
 

Eines hatte der Moment gezeigt, der Kampf würde sicherlich noch eine Weile dauern. Genau aus diesem Grund schnappte sich der Lord Alayna und sprang mit ihr in Deckung. Doch nicht nur sie beide zogen sich zurück. Der Kriegsgott verschwand ebenso hinter einem Felsbrocken, um seine Taktik neu zu überdenken.
 

Kapitel 5 - Die Macht der Vorfahren
 

Gigahouka greift auf ein Hilfsmittel zurück. Wird er dadurch erst recht unbesiegbar oder gibt es eine Chance.

Die Macht der Vorfahren

Kapitel 5 - Die Macht der Vorfahren
 

Gigahouka ließ den Hundedämon gewähren, sollte dieser doch seine Wunden lecken. Immerhin wusste er es besser, es würde nichts bringen. Je mehr er dämonische Energie aufwendete, um so schneller würde das Gift sich ausbreiten.

Der Gott sah kurz nach seiner eigenen Verwundung, zuckte dann mit der Schulter. Als Nächstes rief er: "Sesshomaru, ich weiß, du kannst mich hören. Wie ich es bemerkt habe, sind die Götter mit dir. Du hast deine mächtige Waffe mit der göttlichen Energie getränkt. Doch am Ende wirst du unterliegen und sterben, so wie meinen Kinder. Ich werde keine Gnade zeigen und euch beide vernichten. Ebenso wie deinen Bruder, diesen Hanyou und alle die ihn begleitet hatten."

Da der Lord der westlichen Länder sich eine Antwort ersparte, sprach Gigahouka weiter: "Ihr beide irrt euch, wenn ihr glaubt, mich besiegen zu können. Für den Fall, dass ihr stärker seid, als ich es mir erhoffte, habe ich vorgesorgt ..."

Mehr war nicht zu vernehmen, nur ein kurzes rötliches Licht flackerte auf. Dennoch konnten beide spüren das Gigahouka verändert war. Eine bedrückende Atmosphäre entstand.
 

Alayna runzelte die Stirn und versuchte herauszufinden, was die Änderung bewirkt haben konnte. Doch von ihrem Standpunkt aus hatte sie keinen Erfolg. Sie schaute zu ihrem Begleiter. Sofort verstand dieser die stumme Bitte. "Wenn du es bist", mehr sagte er nicht. Die blonde Frau holte tief Luft, umklammerte ihren Sichelmond fester, nickte als Nächstes. Gemeinsam verließen sie ihre schützende Stellung und griffen sofort wieder den Gott an.
 

Jede Attacke die Sesshomaru gegen ihn führte, war nutzlos. Dann sah Alayna plötzlich ein Glitzern und wurde blass. Auf der Stirn des Gottes entdeckte sie jetzt den blutroten achteckigen Stein.

Die junge Frau hatte Zeichnungen davon gesehen und wusste, was er bewirken konnte. Ursprünglich gehörte das Juwel Alaynas Großvater, der vor 200 Jahre nicht nur Schuld am Tod ihrer Großmutter trug, sondern auch in einem Krieg gegen andere Götter verwickelt wurde. Obwohl Gigahouka sehr mächtig war, gelang es dennoch den anderen ihn zu bannen und wie sie hofften, auf ewig zu versiegeln. Doch auch ihr Großvater ließ sich in einen Schrein einschließen, um den Tod seiner geliebten Gefährtin zu sühnen.

Alayna dachte weiter nach. Ihres Wissen nach war das Blutjuwel einer von den sieben Regenbogensteinen, welche den Ort verschlossen, wo Meliichiou in seinem langjährigen Schlaf weilte. Wäre der Gott der Illusionen erwacht, wüsste es die junge Frau und könnte ihn spüren. Vermutlich stahl Gigahouka ihn nur von dort und die anderen mussten immer noch an dem Platz sein.
 

Zu Sesshomaru gewandt erklärte sie: "Jetzt verstehe ich, er hat den Blutstein in seinem Besitz. Er zieht seine Kräfte nicht aus ihm, sondern er hat sich dem Juwel völlig hingegeben. Es ergreift von einem Besitz. Damit verleiht es unermessliche Kräfte, schützt seinen Träger und ist praktisch unzerstörbar."

Neugierig fragte der Hundeyoukai: "Praktisch?"

Diesmal lächelte Alayna und gab ihr Wissen preis: "Es gibt bestimmt einen Weg. Nichts ist so vollkommen, das es perfekt ist. Auch der Blutstein wird eine Schwäche haben."

Der Hundeyoukai hoffte, dass seine Mitkämpferin recht hatte.
 

Lange ließ ihnen Gigahouka diesmal nicht Zeit, er griff sofort wieder an. Ein Gegenschlag von Sesshomaru prallte erneut am Schutzschild des Gottes ab. Trotzdem wurde die Energie nicht zurück geschleudert. In diesem Moment erkannte Alayna, dass die Kraft von Bakusaiga den Juwel stärkte. Aber wie konnte das sein. Das war nur möglich wenn der Blutjuwel dämonischen Ursprung war. Vielleicht war das genau die Ursache, warum Sesshomarus verändertes Schwert, was erst dem Gott geschadet hatte, nun keine Wirkung mehr erzielte. Die junge Frau musste die alte dämonische Aura in den Ursprung zurückversetzten.
 

In einer kurzen Kampfpause, die Gigahouka plötzlich einlegte, gelang es Alayna zu Sesshomaru zu gelangen. Sie erzählte ihm von ihrem Verdacht und entfernte ihre Aura von dessen Schwert.

"Das, was uns gerade noch genutzt hat, schadet uns nun", bemerkte der Hundedämon darauf. Sehr besorgt fuhr er fort: "Ich spüre die dämonische Kraft von Bakusaiga wieder. Trotzdem kann ich nun nicht mehr den Schutzschild von Gigahouka durchbrechen."

"Überlass das mir. Wenn ich es geschafft habe, musst du deine ganze Energie auf den Blutjuwel konzentrieren", riet sie "Wir haben nur noch diese einzige Chance", beteuerte die blonde Frau mit dem goldenen Mond auf der Stirn.

Der Hundedämon verstand. Sie beide waren am Ende ihrer Kräfte, Alayna vielleicht noch geschwächter als er. Wenn es ihnen nicht endlich gelang, Gigahouka auszuschalten, würde das ihren Tod bedeuten.

Die junge Frau fiel ihm plötzlich um den Hals und küsste Sesshomaru. Danach sagte sie: "Bitte verzeih mir. Aber wenn das mein Ende sein soll, dann möchte ich die Erinnerung an diesen Kuss in die andere Welt mitnehmen."

Danach drehte sie sich um, streifte einmal mit ihren Fingern durch ihre Haare. Als Nächstes öffnete Alayna eine flache Schachtel, die sorgfältig in einer Tasche ihres Gürtels verstaut war. Dort lag eine verkleinerte Version ihre doppelten Halbmondes, den sie jetzt in die Hand nahm. Leise murmelte sie wieder einige Wörter. Ganz zum Schluss bat sie leise: "Uhrahnen erhört mich, schenkt uns eure Macht. Ich flehe um euren Schutz und Beistand."

Kurz schloss Alayna ihre Augen und öffnete ihre Geist. Als Nachfahrin eines mächtigen Hundedämons, mit dem Blut der Götter gesegnet und den spirituellen Kräften ihres Vaters musste es doch wenigstens eine Möglichkeit geben, gegen Gigahouka zu bestehen und zu siegen. Die meiste Hoffnung zog sie aus der Gewissheit, das Sesshomaru mächtig war. Sie wusste das er seinem Vater ebenbürtig oder sogar noch stärker sein könnte. Dieser musste es nur wollen. Genau aus diesem Grund wusste sie, was sie tun musste.
 

Eine gewaltige Kugel aus Energie und Licht raste direkt auf Sesshomaru zu. Es war zu spät ihr auszuweichen. Da sprang die junge Frau herbei und errichtete eine Barriere um Sesshomaru zu beschützen. Die Kugel war jedoch so stark, dass sie Alaynas Bann durchschlug und die junge Frau viele Shaku wegschleuderte. Im letzten Moment warf sie etwas in Richtung des Kriegsgottes, bevor sie reglos liegen blieb.

Gigahouka hob erneut seinen Stab um einen weiteren Angriff zu führen. Jetzt wo Alayna am Boden lag, wollte er den Kampf mit Sesshomaru ein für alle Mal beenden.

Als die Energiekugel auf den silberweißhaarigen Dämon zu raste, ließ er sein Schwert Bakusaiga fallen und ergriff den Schwertgriff von Tenseiga auch mit der rechten Hand. Er rammte die Klinge in den Boden und erwartete die geballte Macht des Gottes. Der Lord wusste, dass sein Schwert ihn schützen würde. Als der Sturm vorüber war, sah sich der Hundeyoukai nach der jungen Frau um. Schwach nahm er eine Bewegung wahr. Sie war noch immer am Leben und er Sesshomaru würde dafür sorgen, dass es so bliebe.

Was immer Alayna getan hatte, wahrscheinlich zeigte es Wirkung. Nur für den Fürsten des westlichen Reiches Ohren hörbar vernahm er ein feines Reißen. War es Alayna letztendlich gelungen, den Kristall zu beschädigen. Der Lord musste es riskieren und sammelte seine Kräfte für einen letzten Angriff. Er steckte Tenseiga zurück in die Scheide, hob Bakusaiga vom Erdboden auf und wandte sich Gigahouka zu.
 

Noch bevor er angreifen konnte, wurde er von Gedankenblitzen überflutet. Bei einer dieser geistigen Rückblenden handelte es sich um seine letzte Begegnung mit seinem Vater.

"Wen willst du beschützen? Sesshomaru ..."

"Niemand", hatte er in Gedanken geantwortet, sich aber nie laut dazu geäußert. Selbst im Kampf gegen So'unga weigerte er sich dies einzugestehen. Er beschützte kein Wesen. Niemals!

Doch gerade als Alayna getroffen wurde versetzte es seinem Herz einen heftigen Stich. Für einen Moment empfand er völlige Hilflosigkeit. Das Gefühl war anders, stärker als damals, wo er in der Unterwelt feststellen musste, dass er Rin nicht ein zweites Mal mit Tenseiga retten konnte. An diesem Tag hatte er nur unendliche Trauer und Mitleid empfunden. Doch heute durchströmten ihn viele Gefühle. Hoffnung, Angst, Wut. Hoffnung, weil Alayna immer noch lebte. Angst, weil er nicht wusste, wie schwer sie verletzt war und Sesshomaru sie immer noch verlieren konnte. Wut, weil Gigahouka schuld war, dass die junge Frau so leiden musste. Für einen kurzen Moment überkam ihn auch Verzweiflung. Hatte er das Versprechen nicht zuzulassen das Alayna stirbt, leichtfertig gegeben?

War er machtlos gegen diesen Gott?

In diesem Moment wurde ihm bewusst, wenn er jetzt und hier verlieren würde, wären sie alle ungeschützt. Sein Bruder Inuyasha, dessen Frau Kagome und ihr ungeborenes Kind, ihre Freunde Schippo, Sango, Miroku, selbst das Dorf der Menschen, nicht zuvergessen sein Diener Jaken und das Mädchen Rin. Gnadenlos wären sie diesem Gott und seinem Willen ausgeliefert. Um jeden Preis wollte er das nun verhindern, auch wenn es ihn selbst dabei das Leben kosten würde. Aber solange noch ein Funken davon in ihm war und er die Kraft hatte zu kämpfen, würde er nicht aufgeben.

Noch immer spürte er den Kuss der jungen Frau auf seine Lippen und sah wie entschlossen sein Vater trotz seiner schweren Verletzungen gewesen war, seine Geliebte und seinen neugeborenen Sohn Inuyasha zu retten. Genau in diesem Moment begriff Sesshomaru, dass er an seines Vater Stelle das Gleiche getan hätte.

"Verehrter Vater", flüsterte in den Wind mit großer Ehrfurcht in der Stimme und dem Gefühl dessen Nähe zu spüren. Er hob sein Schwert, um das Dragon Strike einzusetzen. Eigentlich eine Technik, die er nur wenige Male mit dem Schwert Toukijin ausprobiert hatte. Doch da diese Macht seine eigene war, Bakusaiga aus ihm heraus entstand, konnte er es möglicherweise auch hier benutzen. Wenn seine Vermutungen richtig waren, würde die Attacke sogar noch stärker sein können. Vor allem weil er inzwischen selbst über sich hinausgewachsen war.

Noch während sich die Kräfte um sein Schwert sammelten, begann der Hundedämon laut zu sprechen: "Du hast mich unterschätzte und das ist nun dein Ende. Ich, Sesshomaru, Lord der westlichen Länder und Herr der Hunde werde dich nun vernichten", 'um die zu beschützen ...', setzte er in Gedanken fort. Doch er pausierte dann. Er war nicht hier um sich von lächerlichen Gefühlen überrumpeln zu lassen. So schob er das beiseite und konzentrierte sich.
 

In diesen Schlag legte er seine Wut, seinen Zorn, die Angst Alayna zu verlieren und unbemerkt den Wunsch alle zu beschützen. Sesshomaru hatte nur noch den einen glühend roten Punkt vor Augen. Die Stelle, wo noch immer die kleine Mondsichel steckte.

Er entfesselte den Drachen und dieser raste auf Gigahouka zu. Er verband sich mit der spirituellen Energie von Alayna, durchschnitt die Barriere und traf den Kristall. Der Kriegsgott stand starr vor Überraschung und Entsetzen. Der einzige Weg sich zu retten wäre den Stein aufzugeben. Obwohl er sich von dem Juwel befreien wollte, schaffte er es nicht mehr rechtzeitig. So wurde er getötet, als der Kristall in 1000 winzige Stücke zersprang und seine ganze Kraft freisetzte.

Viele der Splitter flogen auch auf Sesshomaru zu. Einige konnte er mit seinem Schwert ablenken, andere trafen ihn und hinterließen messerscharfe Schnitte an seinen Armen und Beinen. Dann verloren die Splitter ihre Kraft und lösten sich für immer in Nichts auf.

Sesshomaru hatte geglaubt, dass er bereits seinen Vater übertroffen hatte und die dämonische Macht des Drachen die seines Schwert Toukijin gewesen ist. Aber jetzt begriff er erst richtig, dass es wirklich seine Eigene war. Dass er die große Kraft aus seinen Gefühlen zu Alayna gezogen hatte, weigerte er sich immer noch zuglauben.

Als Gigahouka starb, wurde außerdem eine große Kraft freigesetzt und ein Beben entstand. Vermutlich wäre es auf der ganzen Erde zu spüren gewesen, doch etwas besänftigte sofort die Elemente, so das nur die sensibleren Wesen etwas davon mitbekamen.
 

Sesshomaru sank auf die Knie und stützte sich mit der anderen Hand auf sein Schwert Bakusaiga. Er brauchte einen Moment um sich auszuruhen. Dann stand er auf und ging auf die Stelle zu, wo Alayna lag.

Der Kampf hatte bei ihnen beiden schwere Verletzungen hinterlassen. Bestimmt würden seine in wenigen Tagen geheilt sein, doch war es auch so bei Alayna? Er wusste noch immer nicht, was sie eigentlich war.

Sesshomaru steckte sein Schwert ein und erreicht im gleichen Moment die junge Frau, die sich gerade aufrichtete.

Obwohl der Lord inzwischen neben ihr stand, starrte die junge Frau immer noch auf die Stelle, wo er gerade die immense Kraft entfesselt hatte. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie gesehen hatte. Entweder waren ihre Sinne von dem Sturz vernebelt oder hatte sie tatsächlich die Geister zweier große Hunde hinter Sesshomaru undeutlich gesehen. Sie beschloss jedenfalls kein Wort darüber zu verlieren, ganz besonders dem Umstand nicht, dass sich auf Sesshomarus Gesicht dessen Gefühle widergespiegelt hatten.

Die leise besorgte Stimme des Hundedämons riss sie aus ihren Gedanken. "Alayna."

Die blonde Kämpferin blickte Sesshomaru an und mit seiner Hilfe stand sie auf.

Sie lächelte leicht und sagte zufrieden: "Es ist endlich vorbei. Länger hätte ich ...", da brach sie plötzlich ohnmächtig zusammen. Der Herr der westlichen Länder konnte sie gerade noch auffangen.

Ihre Wunden waren vermutlich schlimmer als seine Eigenen und dazu noch die Erschöpfung. Immerhin hatte der Kampf mehrere Stunden angedauert. Alaynas Zustand bereitete dem Dämon Sorgen und er überlegte, wohin er sie bringen konnte. Da sie menschlich zu sein schien, konnten vermutlich Menschen ihr helfen. Seines Wissen nach gab es in unmittelbarer Nähe keinen dämonischen Heiler. Deshalb nahm er sie auf seine Arme und flog mit großer Geschwindigkeit zu dem Dorf, in dem sein Bruder lebte.

Auch wenn der schnelle Flug weiter an seinen Kräften zehrte, sie dufte nicht sterben, nicht seinetwegen, nachdem sie ihm geholfen und sein Leben gerettet hatte.
 

Schippo der kleine Fuchsdämon sprang schreiend zur Seite, als Sesshomaru direkt neben ihm landete. Kaum hatte er sich der Kleine von dem Schrecken, fast mit dem Hundedämon zusammen zustoßen wieder gefasst, da wollte Schippo losschimpfen. Vor allem, weil er nicht mitbekam, wer so plötzlich auftauchte.

Da es nicht die Art des Lords war sich zu entschuldigen, sagte Sesshomaru nur: "Alayna ist verletzt, jemand muss ihr helfen."

Mehr brauchte Schippo nicht zu erfahren, er war schon losgerannt, um Kagome zu holen. Kaede die alte Miko bat den Neuankömmling in ihr Haus, wo der Fürst des Westens gleich darauf die verletzte Frau vorsichtig auf eine Matte legte.

Sofort untersuchte die alte Frau Alaynas Wunden, säuberte und verband sie.

"Eure Begleiterin ist sehr erschöpft aber ich glaube nicht, dass die Verletzungen tödlich sind", zerstreute die alte Miko nach einer Weile Sesshomarus bedenken. Dieser nickte nur und schaute Kaede hinterher. Kaum war er allein, strich der Hundedämon sanft über das Gesicht von Alayna. Dann erhob er sich und bat, die gerade hereinkommende Kagome: "Sorgt gut für sie!"

Als Nächstes wandte er sich zum Ausgang. Dort stand sein jüngerer Halbbruder Inuyasha und versperrte die Tür.

"Was ist mit dir? Du bist ebenso verletzt."

"Lächerliche Kratzer. Mir geht es gut", entgegnete Sesshomaru ungehalten. Er wollte gegenüber dem halbmenschlichen Dämon keine Schwäche zeigen, doch das Blut, was an seinem Arm auf den Boden herab tropfte, konnte seinen Zustand nicht verschleiern.

Die Wunden hatten noch nicht wie sonst begonnen zu verheilen, vermutlich, weil er in den letzten Stunden seine Kräfte verausgabt hatte, indem er hier hergeflogen war. Während sich Kaede um seine Begleiterin kümmerte, versuchte er selbst seinen Heilprozess mithilfe seiner dämonischen Energie zubeschleunigen. Doch ums so mehr er sie benutzte, um so stärker wurden seine Schmerzen. Aus diesem Anlass wollte er einen abgeschiedenen Ort aufsuchen, um die Hintergründe herauszufinden.
 

"Pah, als ob du so aussehen würdest," entgegnete Inuyasha. Der Hanyou hatte noch mehr dazu zusagen: "Die ganze Gegend stinkt nach deinem Blut. Was glaubst du wohl, wie viele Youkai deinen Zustand ausnutzen werden. Ich habe keine Lust hinter dir her zurennen, um dich zu beschützen, geschweige denn deinen Platz als Erbe unseres Vaters einzunehmen."

Inuyasha wusste, dass er mit diesen drastischen Worten zu weit gegangen war, aber wenn er damit etwas bei seinem Bruder erreichen konnte, war es das Risiko wert.

Sesshomarus Blick verfinsterte sich und ein leiser knurrender Laut entsprang seiner Kehle. Der Hanyou begann zurück zu knurren. Es war, als wenn beide kurz davor waren, sich zu bekämpfen.
 

"Inuyasha", rief Kagome, in einem Tonfall, den sie früher immer benutzte, bevor sie das magische Wort Sitz sagte. Durch den Fluch der Kette, der auf ihm lag, musste er ihm folgen, wozu er im Moment keine große Lust verspürte.

Der Halbdämon blickte kurz seine Gefährtin an, seufzte und bat dann nur seinen älteren Bruder: "Ruhe dich dort drüben aus! Inzwischen werde ich Rin holen, sie kann deine Wunden verbinden. Jemanden anderen lässt du vermutlich nicht an dich ran."

Damit öffnete er die Schiebetür zu einem kleinen angrenzenden Raum und er selbst ging zum Ausgang, ohne noch einmal zu überprüfen was Sesshomaru tun würde.

Nach einem kurzen Zögern betrat Sesshomaru den Raum, er hasste es, wenn sein Bruder recht hatte. Dort draußen war er auf sich allein gestellt und hier in dem Dorf gab es einen Hanyou und etliche Menschen die ohne zu zögern ihn beschützen würden. Außerdem gab es noch einen Aspekt, der ihm zu denken gab. Gerade eben stand er kurz davor seine Kontrolle zuverlieren. Etwas, das ihm seit seinem Welpenalter nicht mehr passiert war.
 

An der Wand lag eine Matte, auf der er sich niederließ und die Augen schloss. Er hatte doch mehr abbekommen, als er sich eingestehen konnte. Die Kratzer brannten immer noch wie Feuer.

Doch das Schlimmste war, er hatte seine Grenzen erreicht. Gerade war im bewusst geworden, das er nicht mehr die Kraft hatte gegen Inuyasha zu kämpfen. Er hätte nicht einmal der leichtesten Attacke standgehalten. Anstatt sich sofort selbst zuheilen, war es ihm wichtig gewesen, das Alayna geholfen wurde.

Jetzt wo er allein war, versuchte er es wieder mit seinen Kräften. Der Schmerz, den er dabei empfand, beschränkte sich nun nicht mehr auf seine Verletzungen, sondern raste durch seinen Körper. Deshalb drosselte Sesshomaru seine Energie und unterdrückte sie vollkommen. Gift! Dies musste die Ursache sein. Gigahoukas Worte kamen dem Lord in den Sinn. Er wollte ihn qualvoll sterben lassen und vermutlich würde er letztendlich doch noch triumphieren. Eine winzige Hoffnung schien es noch zugeben. Wenn er lange genug auf die dämonischen Kräfte verzichtete, seine Verletzungen auf dem langsamen natürlichen Weg abheilten, er wieder zu Kräften kam, konnte er in das westliche Reich zurückkehren um dort nach einer Lösung zusuchen.
 

Kurz darauf kam Rin herein und vorsichtig auf ihn zu. Erst als sie leise: "Meister", rief, öffnete der Hundedämon die Augen.

Er nahm ihre Hand und beruhigte sie: "Mir geht es besser als es den Anschein hat." Dann begann er, mit Rins Hilfe, seine Rüstung zu entfernen und das Oberteil seiner Kleidung auszuziehen. Vorsichtig begann das Mädchen, das Blut von der Haut abzuwaschen.

Sie ging dabei äußerst behutsam vor und die sanften Berührungen waren wie Balsam auf den Wunden. Die tiefen Kratzer am Arm und am Hals sahen schlimm aus, begannen aber nun scheinbar zu heilen.

"Ich werde die Sachen waschen und die Risse nähen", bot Rin an.

Zustimmend nickte Sesshomaru. Deshalb erhob sie sich und ging zur Tür. Dort blieb das Mädchen stehen und flüsterte: "Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen. Ihr habt mir auch geholfen und mich gerettet, deshalb würde ich es gern jetzt vergelten."

Darauf wusste der Lord keine Antwort. Es war ihm zuwider Hilfe anzunehmen. Schlimmer noch er fühlte sich erniedrigt und zutiefst gedemütigt. So schwach zu sein, wie diese Menschen. Erbärmlich. Zum Glück würde dieser Zustand nicht von Dauer sein.

"Ich weiß Rin", flüsterte er dann ohne das jemand diesen Satz vernahm.

Bevor er einschlief, ging ihm der Gedanke durch den Kopf, ob das wirklich seine Stimme war, die diese Worte gesprochen hatte. Aber Rin gelang es schon immer eine Seite in ihm zu berühren, die er bis zu ihrer ersten Begegnung an sich nicht kannte.
 

Irgendwann wachte er auf, weil sein Instinkt ihn warnte. Er stellte jedoch schnell fest, dass er allein war, nur der Geruch von menschlichem Essen drang in seine Nase. Da begriff Sesshomaru, Rin war gerade im Raum gewesen und hatte die Nahrung gebracht.

Daneben stand auch frisches Wasser. Es erinnerte den Lord sofort an die zurückliegende Zeit. Diesmal jedoch brauchte er diese menschlichen Stärkungsmittel.

"Dummes kleines Mädchen", flüsterte er. Doch dann griff er hinüber und trank das klare Quellwasser. Später aß er das Fleisch auf.

Am Nachmittag kam Rin erneut herein, brachte den Kimono zurück und weiteres Essen. Sesshomaru wusste nicht, was ihn mehr verwirrte. Das zufrieden Lächeln des Kindes oder der starke Geruch von Blut. Menschliches, Hanyou und Youkai vermischt. Doch er schlief ein, bevor er hinter die Ursache kam.
 

Kapitel 6 - Ein Stück Vergangenheit
 

Während Sesshomaru über Alayna wacht ereilt ihn ein Traum. Danach trift er jemand, der von Gigahoukas Rache weiß.

Ein Stück Vergangenheit

Kapitel 6 - Ein Stück Vergangenheit
 

Obwohl Sesshomaru noch nicht seine vollen Kräfte zurückerlangt hatte, stand er mitten in der Nacht auf und ging in den anderen Raum. Er musste einfach nach Alayna sehen. Durch einen Spalt in der Tür erblickte er Inuyasha, der mit seinem Schwert im Arm auf der Treppe saß. Der Hanyou drehte sich nicht um, nur seine Ohren bewegten sich ganz kurz, als Sesshomaru durch den Raum zu der verletzten Frau ging. Alaynas Wunden waren noch nicht vollständig geheilt, dennoch schlief sie friedlich. Der Dämon setzte sich neben sie mit dem Rücken zur Wand und betrachtete ihre Gestalt.
 

Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte Sesshomaru den Eindruck gewonnen, wie anders Alayna war. Selbst wenn er es wollte, konnte er in ihr keinen schwachen nutzlosen Menschen erkennen. Wie sie gegen diesen Gott gekämpft hatte, als wenn die Existenz der ganzen Menschheit auf dem Spiel gestanden hätte. Er war sich sicher, das mehr dahinter steckte. Zwischen ihr und Akiyana gab es große Ähnlichkeit. Mal abgesehen von dem menschlichen Duft, roch Alayna beinahe genauso wie die vormalige Hofdame seiner Mutter. Wenn sein Verdacht stimmte, so war die Verletzte hier neben ihm von göttlichem Blut. Das würde auch ihr Stärke erklären, obwohl Alayna immer behauptete, sie wüsste nicht, was sie ist, gab es für Sesshomaru keinen Zweifel mehr. Die junge Frau war das Kind, von dem seine Mutter immer annahm, der Vater des Ungeborenen konnte nur ihr Gemahl Inu no Taisho sein. Doch jetzt hatte der Lord des Westens den leibhaftigen Beweis vor sich, dass sein Vater außer Izayoi keine weitere Geliebte hatte. Alaynas Vater war eindeutig ein Mensch. Anderseits spielte seine Mutter Mikadai oft auf Dinge an, die es nie gegeben hatte. Sie versteckte ihr wahres Ich sehr gut hinter ihren vielzähligen Masken. Irgendwann würde auch er durchschauen, welches Spiel die ältere Fürstin spielte und weshalb.
 

Mit diesen Gedanken schlief der Dämon alsbald wieder ein. Nach einem anfänglichen ruhigen Schlaf glitt er hinüber in die Traumwelt oder es war eine Erinnerung. Plötzlich fand sich Sesshomaru in einem Schloss voller Menschen, rannte durch die brennenden Räume auf der Suche nach jemanden. Dann sah er sich Izayois Leiche gegenüber, welche im nächsten Moment mit Hilfe von Tenseiga gerettet wurde.

Bald darauf floh der Mensch und er blieb zurück, wandte sich einem wohlbekannten Gegner zu. Generals Takemaru. Etwas schien nicht zu stimmen, es kam dem Lord so vor, als ob zwei Begebenheiten sich miteinander vermischten. Da war So'unga, der menschliche General und gleich darauf brach das Dach über seinem Kopf zusammen. Ein helles Licht erstrahlte und dann wurde alles dunkel.
 

Als Sesshomaru zwar leise aber tief und drohend knurrte, sprang Inuyasha auf und stürmte in die Hütte. Sofort kniete er neben seinem Bruder nieder. Dessen Augen waren dämonisch rot verfärbt und weit geöffnet. Schmerz durchzuckte den Hanyou, als der Youkai seinen Arm packte und die spitzen Klauen tief durch die Haut in das Fleisch drangen.

Keuchend fuhr der amtierende Fürst des Westens auf. Nur langsam wurde ihm bewusst, das er nicht inmitten der Flammen war, sondern in der Holzhütte, der alten Miko saß. Tief atmete er die Luft ein. Nur allmählich realisierte er, dass er nicht allein war. Seine rechte Hand, die im Traum das Schwert umklammerte hatte, hielt etwas fest. Dann verschwand der rote Nebel vor seinen Augen und seine Sicht klärte sich. Es war nur ein Albtraum, wollte er sich einreden. Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, das mehr dahinter steckte.

Sesshomaru starrte auf den Arm, in den er seine Klauen tief gegraben hatte. Blut tropfte von Inuyashas Wunde. Der Lord zog seine spitzen Nägel aus dem Fleisch, aber lockerte den Griff nicht. Noch immer musste er das in Gedanken erlebte verarbeiten. Mit leiser Stimme, in der sein jüngerer Bruder immer noch den Hauch des gefühlten Entsetzens heraushören konnte, sagte der Hundedämon nach einer Weile nur ein Wort: "So'unga."

Er blickte Inuyasha in die Augen und las dort große Besorgnis. Dann strich er leicht mit dem Daumen über die Wunde seines Bruders, als ob die Berührung die Löcher in der Haut heilen würden. Erleichtert stellte er fest, dass die Blutung bereits nachließ. Deshalb ließ er den Arm seines des Hanyou los, lehnte sich zurück an die Wand der Hütte und suchte nach den richtigen Worten um seine Erkenntnis zu schildern. Er sprach dann sehr leise: "Es waren nicht nur die Menschen, die seinen Tod zu verantworten hatten. Unser verehrter Vater ist durch So'unga gestorben."

Inuyasha sah verlegen zur Seite, weil ihn das Verhalten des Älteren peinlich berührte. Offenbar wurde diesem sein Verhalten nicht bewusst. Erst als dieser aufhörte zusprechen blickte er den Dämon an und sagte: "Es klingt so, als ob du den gleichen Traum hattest. Takemaru, das Schloss, meine Mutter und dieses mörderische Schwert. Es hat versucht, die Kontrolle über unseren Vater zu erlangen."

Zustimmend murmelte Sesshomaru: "Ja, es war, als ob ich alles miterlebt habe."

"Weshalb passiert das?", wollte der Hanyou wissen.

Doch der Ältere reagierte nicht. Er war immer noch gefangen in den Erinnerungen, den Gedanken und Gefühlen seines Vaters. Inu no Taisho hatte kaum Hoffnung gehabt, sondern bereits mit dem Leben abgeschlossen aufgrund seiner Verletzungen. Als So'unga die Schwäche des Daiyoukai ausnutzen wollte, tat sein Vater das Einzige, was er in diesem Moment für richtig hielt. Er versuchte den bösen Willen des Schwertes mit seiner Seele zubannen, sonst hätte die Waffe womöglich großen Schaden angerichtet. Doch da war noch mehr, auch in Tenseiga und Tessaiga war ein Teil von ihm verankert. Dies war sein Weg seine Söhne vor sich selbst zuschützen und zu verhindern, dass sie sich gegenseitig bekämpften. Vermutlich gelang dieses Vorhaben nicht vollständig. Außerdem übertrug Inu no Taishos seine letzten Gedanken, die seinen beiden Söhnen, galten, bevor seine Seele den irdischen Körper verlassen hatte, ebenso auf die zwei Schwerter.

Noch immer war Sesshomaru mit den Gedanken sehr weit fort, als er nachdenklich schlussfolgerte: "Unser Vater wollte, dass wir davon erfahren. Er hat an uns und unsere Stärke geglaubt."

Inuyasha äußerte dazu: "Deshalb hatte er auch so großes Vertrauen das wir So'unga in die Unterwelt verbannen können."

Beide Brüder schauten sich einen Moment an. Das Gefühl sich nahe zu sein, ergriff beide. Da gab es eine Verbindung zwischen ihnen, beinahe greifbar. Doch es verflog im nächsten Augenblick. Keiner von ihnen konnte sich überwinden, endlich ihre Gedanken und Gefühle füreinander auszusprechen.
 

Die unsichtbare Spannung ertrug der Hanyou nicht länger. Er erhob sich einfach und ging mit langsamen Schritten quer durch den Raum. Erst dort drehte er sich noch einmal um und warf einen Blick zurück, sagte aber keinen Ton. Im nächsten Augenblick war er draußen und ließ sich schwerfällig nieder.
 

Als der Jüngere aus der Hütte ging, um seinen Platz auf der Treppe wieder einzunehmen, konnte der Lord ihn flüstern hören: "Ich wünschte, ich hätte unseren Vater gekannt, so wie du."

Sesshomaru hatte es nie interessiert, wie sich Inuyasha fühlen musste, ohne Vater aufzuwachsen, mit einem großen Bruder, der ihm die Schuld für dessen Tod gab. Der Hanyou mochte darunter gelitten haben, es hatte ihn aber auch gestärkt. Inuyasha konnte bisher vielen Gefahren trotzen und würde in Zukunft sicherlich noch mehr Kämpfe ausfechten müssen. Gemeinsam hatten sie So'unga besiegt und dadurch ihren Vater gerächt. Obwohl Sesshomaru noch einen weiteren Verdacht hegte. Egal wie hart die Kämpfe waren, wie eilig es der ältere Fürst hatte, Inu no Taisho konnte ebenso wie er selbst, sich in wenigen Augenblicken heilen. Vermutlich war es ihm nicht möglich, weil damals Gigahouka seine Hand im Spiel hatte. Wenn Sesshomaru zurück an diese Nacht dachte, in der Inuyasha geboren wurde, Inu no Taisho war ruhig, hatte nur wenig gesprochen und seinem Ältesten Fragen gestellt. Danach hatte er sich verwandelt und war fortgegangen. Als sich der ältere Dämon in seine wahre Gestalt verwandelte, brüllte er laut. Bisher nahm Sesshomaru an, es geschah aus Enttäuschung, weil sein Sohn die falschen Antworten gab. Doch was, wenn sein Vater starke Schmerzen hatte, weil er ebenso vergiftet worden war. Vielleicht konnte ihm Myouga darauf Antworten geben, doch der Floh war wieder einmal unauffindbar.
 

Im Morgengrauen rührte sich die blonde Frau zum ersten Mal, wacht sogar auf. Als sie sah, wer neben ihr saß, lächelte sie leicht, ergriff Sesshomarus Hand und schloss ihre Augen. Später nahm sie Nahrung zu sich. Obwohl sie sich besser fühlte, legte sie sich erneut nieder. Der Youkai blieb auch die nächsten Tage an ihrer Seite und er genoss die Nähe. Seine Wunden begannen sich langsam zu schließen und das Feuer in seinem Inneren klang ab, da er seine dämonische Energie nicht benutzte.
 

Einmal schien Sesshomaru zu schlafen, als Kagome kam, um nach Alayna zu sehen. Sie blieb aber in der Tür stehen und wandte sich dann still wieder ab. Sie setzte sich zu Inuyasha auf die Treppe und bemerkte nachdenklich. "Wie es scheint, ist Sesshomaru sehr besorgt um Alanya. Ob er sie mag?"

"Pah", war alles, was Inuyasha darauf erwiderte. Doch dann schielte er seinen Bruder an und versuchte herauszufinden, ob vielleicht doch etwas Wahres an Kagomes Worten sein konnte.

Merkwürdig war es schon, das Sesshomaru noch hier weilte. Lag ihm wirklich etwas an der Frau. Nach allem, was er für Rin getan hatte, war der Gedanke gar nicht so abwegig.
 

Plötzlich öffnete der Lord die Augen und sah seinen Bruder direkt an. Verlegen blickte Inuyasha weg. Richtig so, sollte der Hanyou ein schlechtes Gewissen haben. Er brauchte sich nur nichts darauf einzubilden, das er seinen älteren Bruder durchschaut hatte. Sesshomaru hatte natürlich jedes Wort gehört.

Er drehte sich zu der jungen Frau um und sah ihre geöffneten Augen. Nun richtete sie sich auf. Deutlich konnten alle Anwesenden sehen, dass es ihr gut ging und sie fast wieder bei Kräften war. Sie nahm sich von den Speisen, die Kagome sofort hinstellte, trank auch ein wenig Wasser. Erst danach sagte sie leise: "Wir haben Gigahouka tatsächlich besiegt, obwohl ich es nicht für möglich gehalten habe."

Obwohl der Fürst des Westens oft schweigsam war, erwartete die junge Frau eine Antwort. Der Dämon reagierte nicht, deshalb drehte sie ihren Kopf und blickte in die goldenen Augen. Dort fand sie einen nachdenklichen Zug.

Sesshomaru fragte sich, ob sie Gigahouka wirklich besiegt hatten. Seinen Körper schon, doch sein Vermächtnis dagegen brannte noch immer durch sein Blut. Trotz der Ruhe verbreiterte sich das Gift weiterhin. Wenn er an den Folgen des Kampfes starb, hatte der Kriegsgott letztendlich doch noch gewonnen. Dann entschloss sich der Lord zu sagen: "Gigahouka wird niemand mehr schaden. Erzähle mir von ihm, was weißt du."

Dies ließ sich Alayna nicht zweimal sagen und so begann sie: "Vor einigen Jahrhunderten traf Gigahouka auf ein wunderschönes, feenhaftes Wesen, eine der Erdgöttinnen und meine Urgroßmutter. Bald verfiel er ihr, mochte ihr Lächeln, bewunderte ihren Anmut und wollte sie für sich haben. Sie erwiderte die Liebe nicht, weil sie sich für einen mächtigen Hundedämon entschied. Noch vor der Geburt ihrer Tochter tötete der Gott ihn aus Eifersucht. Später wurde ihm prophezeit, die Schatten der Vergangenheit würden seinen Tod bedeuten …"
 

Die ganze Geschichte von Anfang bis zum Ende zu erzählen dauerte geraume Zeit. Nicht nur Sesshomaru hörte ihr zu, sondern auch Kagome und Inuyasha lauschten den Worten. Die junge Frau ließ nur eine Kleinigkeit aus, wer ihr Urgroßvater war, nämlich Inu no Katsu. Sie tat es unbewusst oder weil ihre Mutter sie immer eindringlich davor warnte, ihre wahre Identität zu enthüllen. Bisher kannte Sesshomaru wenig aus der Vergangenheit, denn auch heute noch, nannte seine Mutter nie die genauen Gründe, weshalb sein Vater es vorzog, dem Reich als General zu dienen.

Sobald die junge Frau geendet hatte, legte sie sich wieder nieder, da sie doch erschöpfter war, als zuerst angenommen.
 

Kaum war Alayna wieder eingeschlafen, als draußen vor der Tür Stimmen zu hören waren. Auch wenn sich die Menschen leise unterhielten, konnte Sesshomaru alles hören.

Offenbar waren Sango und Miroku zum Schauplatz des Kampfes geeilt. Mithilfe der dämonischen Katze Kirara war es nur ein Weg hin und zurück von knapp zwei Tagen.

Das was sie zu berichten hatten erstaunte Sesshomaru. Er musste sich mit eigenen Augen davon überzeugen. So stand er auf und verließ das Haus.

Inuyashas Frage, was los sei, ignorierte er völlig. Er hörte seinen Bruder hinter sich fluchen. Erst als Sesshomaru bereits in der Luft war, bemerkte er eher beiläufig das Jaken zum Haus gestolpert kam und ebenfalls nach ihm rief.

"Mein Herr und Meister, lasst mich nicht hier zurück!", flehte der Gnom und fiel gleich darauf der Länge nach hin.

Der Hundedämon schaute jedoch nicht zurück, sondern konzentrierte sich auf sein Ziel.
 

Enttäuscht rappelte sich Jaken nach einer Weile wieder auf und schaute in die Richtung, wo sein Meister verschwunden war. In letzter Zeit wurde er zu oft zurückgelassen. Die Erniedrigungen die er, in den vergangenen Tagen erleiden musste, wurden langsam zu viel für ihn. Stundenlang war er auf der Wiese vor dem Haus hin und her gelaufen, nur weil Inuyasha ihn nicht zu seinem Meister gelassen hatte. Er war auch wütend auf Rin, da sie als Einzige den Raum betreten durfte. Was das Schlimmste jedoch war, waren die Kinder. Immer wieder kamen die nervigen Zwillingsmädchen in seine Nähe und versuchten mit ihm zuspielen. Glücklicherweise schliefen sie gerade irgendwo und er hatte endlich Ruhe. Jetzt grummelte er vor sich hin und klagte sich selbst sein Leid.

"Meister Sesshomaru kommt bestimmt zurück. Er würde nie gehen, ohne sich von mir zu verabschieden", riss Jaken eine Stimme aus seinen Gedanken. Rin war herbeigekommen und hatte eine Schale mit Essen neben ihn gestellt.

Diese Worte und die Fürsorge des jungen Mädchens entschädigten ihn plötzlich für alles. Er seufzte noch einmal und stürzte sich dann auf die Speisen. Warten machte doch hungriger als er es angenommen hatte.
 

Weil der Lord des Westens nicht sein volles Potenzial seiner Kräfte einsetzte, dauerte es beinahe den halben Tag, den Schauplatz des Kampfes zu erreichen. Der Anblick erstaunte ihn. Die ganze Gegend war mit üppigem Grün bewachsen, überall blühten Blumen und die Luft war mit süßen Düften erfüllt. Schmetterlinge tanzten zwischen den zarten Blüten und es summte oder brummte laut von zahlreichen anderen umherfliegenden Insekten.

"Ein Geschenk der Götter, ganz besonders von einer Erd- und Blumengöttin", erklang eine Stimme direkt hinter Sesshomaru.

Der Lord griff instinktiv zum Griff seiner Waffe Bakusaiga. Es würde nur einen Augenblick dauern das Schwert aus der Scheide zu ziehen. Bereit zum Kampf schaute er in die Richtung, woher die unbekannte Stimme kam. Dort gab es einen kurzen Wirbel und dann stand an diesem Platz ein kleiner, höchstens zwölfjähriger Junge, der Sesshomaru nicht einmal bis zur Schulter reichte.

"Kanyo nehme ich an", begrüßte Sesshomaru den Gott. Anhand des Geruches und der Ähnlichkeit vermutete er dies.

Der Junge lächelte und bestätigte sofort: "Ja, meine Mutter schickt mich, sie wusste, dass ihr genau jetzt hierher kommen würdet. Sie wäre gern selbst anwesend, doch das ganze Tal zu begrünen hat sie geschwächt."

Der junge Halbgott holte etwas aus seinem Ärmel und reichte es dem Lord der westlichen Ländereien: "Ihr müsst diese Salbe unbedingt auf eure Wunden tun! Euer Wille hält euch zwar am Leben und vermutlich habt ihr nicht sehr viel abbekommen. Dennoch wird es früher oder später mit eurem Tod enden. Dieses Gift hat Gigahouka speziell für Hundedämonen entwickelt und dies ist das einzige Gegenmittel."

Der Youkai nahm es entgegen und probierte es aus. Er glaubte dem kleinen halbgöttlichen Wesen. Die Wirkung der Salbe entfaltete sich augenblicklich und nur wenig später ließen schon die Schmerzen nach.

Offenbar neutralisierte sich das Gift in seinem Körper. Ohne Worte des Dankes wollte sich der Fürst abwenden und zurück nach Musashi gehen. Denn wenn sein Verdacht stimmte, würde noch jemand diese Heilpaste benötigen.
 

Mit Worten wurde er aufgehalten, da Kanyo fragend bat: "Lord Sesshomaru, könntet ihr mir noch einen Gefallen tun?" Ohne auf die Antwort zu warten, öffnete er seine Oberbekleidung und holte eine kleine zweischwänzige Katze heraus. Die Dämonenkatze miaute leise und öffnete ihre Augen. Dann sprang sie plötzlich vom Arm des Halbgottes herab und lief direkt auf den Hundedämon zu. Sie strich ihm mauzend um die Beine. Sesshomarus Augen wurden schmal. Er mochte keine Katzen. Bis jetzt gab es nur eine einzige Katze, die sich jemals so etwas erlauben durfte. Er betrachtete die Dämonenkatze näher.

Sie war gelblich und hatte an ihrem Schwanz schwarze Streifen. Mit den kleinen schwarzen Ohren und den schwarzen Pfoten sah sie fast Kirara ähnlich, der Katze die, die Dämonenjägerin Sango besaß.

Allerdings hatte diese Katze hier auch auf dem Rücken einen dicken schwarzen Strich und statt, dem Viereck, einen runden Kreis, wie ein kleiner Mond. Sie sah genauso aus, wie der kleine dämonische Kater der sich vor vielen Jahren gern in seinem Zimmer versteckt hatte. Außer seiner Besitzerin war Sesshomaru der einzige Hundedämon, in dessen Nähe sich der Kater wohlgefühlt hatte.

"Jinta, was ist das für ein Benehmen?", tadelte auch schon der kleine Gott. Doch der Kater reagierte nicht. Er mauzte noch einmal, dann verwandelte er sich in seine dämonische Größe. Doch er wurde nicht etwa böse, sondern zeigte Sesshomaru, das er ihn auch wieder erkannt hatte.

Während der Hundedämon Jinta das Fell graulte, fragte er entgegenkommend: "Welchen Gefallen?"

"Bring Jinta zu meiner Schwester, er vermisst sie", bat Kanyo und fügte empfehlend hinzu: "Er wird dich auf dem Rückweg tragen, damit du deine Kräfte schonen kannst."

Der silberweißhaarige Fürst bedankte sich mit einem kurzen Nicken und wandte sich zum Gehen. Doch er bekam gleich noch etwas zu hören.

"Wenn du vorhast, meiner Schwester weh zutun ... ", drohte der halbgöttliche Junge. "Glaube mir, auch wenn ich wie ein 12 jähriges Kind aussehe, meine Kräfte sind stärker als es den Anschein hat."

"Deiner Schwester ...", begann Sesshomaru. Kanyos Drohung begriff er im Moment nicht, da er nie einen bösen Gedanken gegen Alayna hegte.

Statt Antwort auf die ungestellte Frage zugeben, verfinsterte sich der Gesichtsausdruck des Jünglings. Bevor er verschwand, warnte er noch einmal "Brich ihr niemals das Herz!"

Erst nach einer ganzen Weile trat Sesshomaru den Rückweg an. In Gedanken war er bei Alaynas Bruder, seiner Drohung und fragte sich, weshalb dieser solche Worte aussprach. Sesshomaru hatte nicht die Absicht der blonden Frau näher zukommen. Sie hatten einen Kuss miteinander geteilt, mehr war da nicht. Oder doch? Gab es in seinem Inneren Sehnsüchte, die er bisher ignoriert hatte?
 

Kapitel 7 - Herausforderungen
 

Sesshomaru versucht, seinen Bruder auf die Probe zu stellen. Doch auch Jinta trifft jemand.

Herausforderungen

Danken kann ich nur einer Leserin, die mir schon lange die Treue hält und das nicht nur bei dieser FF. Überraschenderweise gab es neue Favos. Also scheint es doch mehr Interessenten an dieser Geschichte zu geben.
 

Kapitel 7 - Herausforderungen
 

Kurz vor dem Dorf ließ Sesshomaru Jinta landen. Dieser nahm seine kleine Form an und der Hundedämon hob ihn auf den Arm. Die Katze hatte ihn getragen und nun revanchierte er sich, damit Jinta ausruhen konnte. Dann wanderte Sesshomaru langsam durch das Dorf. Erst jetzt bemerkte er die Schäden und den Geruch von Blut nahm er nun deutlich wahr. Offenbar hatte vor und im Dorf ein sehr heftiger Kampf gewütet.

Bei einer der Hütten blieb er stehen. Hier gab es ihm wohlbekannte Gerüche, die seine Neugier weckten, aber gleichzeitig ein wenig Besorgnis in ihm auslösten. Deshalb ging der Lord zur offenen Tür und sah hinein.
 

Gerade wechselte Rin bei Kohaku den Verband um die Brust. Der Junge lächelte und schob dem Mädchen ein paar widerspenstige Strähnen aus der Stirn. Zärtlich strich er Rin danach über die Wange. Als sich das Licht in der Tür verdunkelte, sah er hoch und seine Hand zuckte erschrocken von dem Mädchen weg. Verlegen senkte der junge Dämonenjäger den Kopf.

Rin schien Kohakus Reaktion nicht bemerkt zu haben. Freudig sprang sie auf und lief zu Sesshomaru hinüber. "Geht es euch gut, Meister?", wollte sie sofort wissen.

Der Hundedämon nickte einfach, wandte aber seinen Blick nicht von Sangos jüngeren Bruder. Dieser hatte sich inzwischen wieder gefangen und erwiderte den Blick. Da waren nur Freundlichkeit und Offenheit zu finden. Der Herr der westlichen Länder war sich nicht sicher, ob Kohaku etwas für Rin empfand. Inzwischen war sie zu einem hübschen jungen Mädchen herangereift und fast im heiratsfähigen Alter. Vermutlich verdrehte sie vielen jungen Männern den Kopf. Anderseits hatte Sesshomaru im ersten Moment etwas Falsches in die Situation hinein interpretiert.
 

Ohne weiter darüber nachzudenken oder sich zu äußern, verließ er die Hütte wieder. Kaum hatte er einige Schritte zurückgelegt, stieß der Hundedämon mit Jaken zusammen, der eilig herbeieilte.

Dieser warf sich sofort auf den Boden und murmelte mehrmals: "Verzeiht mir Meister!"

Sesshomaru zeigte keinerlei Reaktion, sondern befahl. "Jaken berichte, was hier passiert ist!"

Der Diener ließ sich das nicht zweimal sagen, schon sprudelten die Worte aus ihm heraus.
 

Nachdenklich schaute sich der Lord nach Jakens Erzählung weiter im Dorf um. Das war also der Grund, warum der erste Angriff genau in der Neumondnacht, beziehungsweise am ersten Tag danach, erfolgte. Wenn das, was Jaken gerade erzählt hatte, wahr sein sollte, hat auch Molohouka die vier Zinken seines Kampfstabes mit Dämonengift bestrichen und sie dann Inuyasha durch die Schulter gestoßen. Da dieser schon durch die Angriffe des Gottes sehr geschwächt war, fiel es dem Stierdämon leicht. Somit war sein Bruder, wie er es bereits vermutete vergiftet worden. Es war fraglich, ob Inuyasha überhaupt bis zur nächsten Vollmondnacht überleben konnte. Sesshomaru war überzeugt, dass sein Bruder nur durch seine menschliche Seite bis jetzt eine reale Chance hatte. Aber wie lange würde er den Kampf gegen das Gift noch bestreiten können. Gigahouka war offenbar kein dummer Gott gewesen und hatte seine Rache genau geplant. Einzig seinen Tod hatte er nicht vorhergesehen.
 

Während er seinen Gedanken nachhing, erreichte Sesshomaru den Fuß des Berges, auf dem der Tempel thronte. Hier befand sich die Hütte von Kaede, der älteren Miko des Ortes. Sein jüngerer Bruder saß auf den Stufen der Treppe, seitlich lässig mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Bevor sich der Dämon dem Hanyou widmen konnte, passierte etwas anderes. Jinta sprang vom Arm des Lords der westlichen Länder und rannte zum Haus. Sein Ziel war Alayna, die gerade oben in der Tür erschien. Sobald sie ihren dämonischen Kater entdeckte, zauberte es ein Lächeln auf ihrem Antlitz herbei, was sie in Sesshomarus Augen noch anziehender wirken ließ.
 

Jinta setzte seinen Weg fort, in der festen Absicht sich durch nichts aufhalten zulassen. Doch plötzlich kaum ein so süßer und angenehmer Geruch in seine Nase, dass er stehen blieb. Er schaute sich um, weil er unbedingt herausfinden wollte, worin die Ursache lag.

Von einem Seitenweg näherten sich gerade Sango und Miroku mit ihren drei Kindern. Ihnen vorweg lief Kirara. Auch sie hatte auf einmal einen ihr bis jetzt unbekannten Duft, den sie ebenso angenehm empfand, in der Nase.

Dann standen sie sich gegenüber.

Die beiden Katzen schauten sich neugierig an, mauzten und beschnupperten sich. Wahrscheinlich war es ein Fehler von Jinta sich in seine volle Größe zuverwandeln. Kirara tat es ihm nach, fauchte kurz und drehte dann ihren Kopf desinteressiert weg. Einen Moment zögerte Jinta, als ob er enttäuscht über ihre scheinbare Verachtung war. Dann hob er jedoch stolz seinen Kopf, drehte sich um und lief zu Alayna. An der Treppe verkleinerte er sich und sprang die Stufen schnell empor. Kurz bevor er sich zufrieden in die Arme seines Frauchen kuschelte, blickte er noch einmal zu Kirara und gab dabei ein Mauzen ab, das die dämonische weibliche Katze mit dem gleichen Laut beantwortete. Irgendwie wirkten beide Katzen am Ende sehr zufrieden.

Das Gebaren der Katzen war irgendwie lustig. Schippo, der kleine Fuchsdämon, musste jedenfalls lachen. Aber auch Sango und Miroku schmunzelten. Nur Kagome behielt ihren ernsten Gesichtsausdruck bei, in dem Sesshomaru tiefe Sorge lesen konnte.
 

Der Hanyou schüttelte seinen Kopf, murmelte: "Keh, ich glaube es einfach nicht ...", dann verstummte er plötzlich und niemand erfuhr, was er noch sagen wollte. Denn die Gestalt seines Bruders tauchte vor ihm auf. Dessen Blick hatte sich verfinstert und er war gerade dabei Bakusaiga aus der Scheide zu ziehen. Gleichzeitig forderte er von dem Hanyou: "Zieh dein Schwert!"

Inuyasha war ziemlich geschockt, weil er den Grund nicht verstand. Der Halbdämon erhob sich, sprang die beiden Stufen herab. Dann umklammerte er den Griff von Tessaiga und wollte dem offenbar nachkommen. Doch plötzlich überlegte er es sich anders. Er nahm die Hand wieder vom Griff, verschränkte beide Arme und weigerte sich: "Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe nicht vor gegen dich zu kämpfen."

Doch so einfach gab der Herr der westlichen Länder nicht auf. Er kannte seinen Bruder inzwischen gut genug, um zu wissen, wie er ihn treffen konnte. So warf er ihm entgegen: "Weil du ein Feigling bist, weil du schwach bist ..."

Inuyasha knurrte drohend, doch Sesshomaru ließ sich davon nicht beirren und sprach einfach weiter. "... oder weil deine Wunden nicht heilen. Mach mir nichts vor, ich kann dein Blut und das Gift riechen."

Der silberweißhaarige Halbdämon brauchte nicht zu antworten. Die Bestätigung seiner Worte las Sesshomaru in Kagomes Augen. Ihre Besorgnis konnte die schwarzhaarige Frau nicht verbergen. Erst hatten sich die Wunden geschlossen und der Heilprozess war eingetreten. Doch plötzlich waren sie wieder aufgebrochen und hatten die schwarze Färbung angenommen.
 

Nachdem er einen kurzen Blick auf die schwarzhaarige Heilerin geworfen hatte, trat Sesshomaru einen Schritt nach vorn, ergriff schnell die Hand seines Bruders, riss den Verband ab und betrachtete die Wunden, die er selbst mit seinen Klauen versehentlich geschlagen hatte. Sie waren dunkel von verkrustetem Blut und die Ränder färbten sich langsam schwarz. Genauso wie es bei seinen eigenen Wunden gewesen war. Sesshomaru dachte daran, wie sehr ihn das Gift geschwächt hatte, obwohl er selbst nur eine kleine Menge davon abbekommen hatte. Inuyasha hingegen trug nicht nur schwere Wunden davon, als Gigahouka ihn in seiner menschlichen Gestalt angegriffen hatte, sondern Molohouka spießte ihn am Tag darauf außerdem mit dem vierzinkigen Kampfstab auf, an dem reichlich Gift haftete. Ein vollwertiger Dämon wäre davon schon längst zugrunde gegangen. Er hätte seinen Bruder verlieren können, das wurde ihm auf einmal klar. Noch nie empfand der Hundedämon so. Mit einem Mal war er dankbar, das Inuyasha nur ein Hanyou war und seine menschliches Blut ihn bis jetzt gerettet hatte. Als er jetzt dem Jüngeren in die Augen sah, erkannte er die Verzweiflung in dem Blick. Die goldenen Augen des Halbdämons wirkten müde, irgendwie hatte er inzwischen resigniert. Niemand wusste, wie lange Inuyasha den Kampf gegen das Gift noch hätte erfolgreich bestreiten können. Ohne seine menschliche Seite ...
 

Damit hörte der Herr der westlichen Länder auf, darüber nachzudenken. Hierbei handelte es sich um mehr als reines Glück, dennoch war Sesshomaru wütend, Inuyasha hat versucht ihn zu beschützen, obwohl er selbst mit dem Tod rang. Diese Eigenschaft musste er von ihren gemeinsamen Vater Inu no Taisho geerbt haben. Doch konnte er Inuyasha deshalb einen Vorwurf machen? Selbst er hatte so gehandelt, als er versuchte die schwer verletzte Alayna zuretten.

"Dummer Hanyou", nur leise wurden die Worte von ihm geflüstert. Dann fiel sein Blick auf Alayna. Die blonde Frau stand im Türrahmen, mit Jinta auf den Arm und beobachtete ihn. Ihre Augen sprühten Funken. Offenbar war sie erbost, weil sie glaubte, Sesshomaru wollte Inuyasha in seinem geschwächten Zustand vernichten.

Der Lord schüttelte leicht den Kopf, ließ den Arm seines Bruders los um das kleine Gefäß hervorzuholen. Er übergab die Salbe an Kagome und forderte sie auf: "Streiche das auf die Wunden. Es ist ein Mittel das dieses Gift neutralisiert."

"Woher hast du die Salbe?", wollte die junge Frau aus der Zukunft wissen. In Kagomes Augen klomm wieder Hoffnung. Tagelang hatte sie zusammen mit Jinenij versucht jedes Gegenmittel, was beide kannten, auszuprobieren, doch nichts half.

Sesshomaru schaute hoch zum Haus und antwortete: "Fragt ihren Bruder, falls ihr ihn jemals treffen solltet." Dann ging er mit langsamen Schritten davon.
 

"Kanyo", flüsterte Alanya dankbar. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie schwer Inuyasha tatsächlich verletzt war und das Gigahouka auch bei ihm dieses Gift eingesetzt hatte. Wieso hasste der Kriegsgott nur die Familie von Inu no Taisho so sehr? Ob es nur mit den vier Shitoushin zutun hatte, seinen Söhnen oder steckte da mehr dahinter? Hatte es etwas mit der Vergangenheit zu tun, ihren Vorfahren? Alayna wusste, dass ihre Mutter ihr nicht alles offenbart hatte. Wenn sie also Antworten erhalten wollte, musste sie Akiyana aufsuchen.

Doch als die Stimme des Hanyou erklang, unterbrach die blonde Frau ihre Überlegungen.

"Sesshomaru, ich bin weder feige noch schwach und du weißt das. Ich kämpfe nicht gegen dich, weil du mein Bruder bist", die Worte waren leise und wahrscheinlich hatte niemand außer Sesshomaru oder Alayna sie gehört. Den Hundedämon trafen sie aber wie einen Blitz.

Er warf noch einen Blick auf den Jüngeren, wandte sich dann aber wortlos ab.

"Komm Jaken, wir gehen!", forderte der Hundedämon den kleinen Gnom auf, der merkwürdigerweise recht schweigsam war und sich nicht ein einziges Mal eingemischt hatte.

"Ja Meister, ich werde sofort Ah-Uhn holen", beeilte sich der Diener zu sagen. Nur ganz unbewusst merkte er, dass sich sein Herr nicht von Rin verabschiedete.

"Wir nehmen Ah-Uhn später mit." Mit diesen Worten hielt Sesshomaru den kleinen Gnom auf, der schon losgestürzt war. Dann blickte er noch einmal zu Rin, wobei ein leichter, beinahe liebevoller Ausdruck auf seinem Gesicht erschien und er erhob sich in die Lüfte. Jaken konnte sich gerade noch im letzten Augenblick an das Fell klammern.
 

Alle sahen der schwindenden Gestalt des Fürsten nach und niemand bemerkte deshalb den Neuankömmling. Eine Krähe stürzte aus dem Himmel herab und segelte über die Köpfe der Anwesenden, gerade als Inuyasha sagte: "Die Salbe wirkt bereits, ich spüre wie meine Verletzungen heilen."

"Oh, Inuyasha", rief Kagome und dann stürzte sie sich in die Arme ihres Gefährten, ohne mitzubekommen, wie peinlich es ihm in der Öffentlichkeit war. "Ich bin ja so froh", fügte die schwarzhaarige Heilerin noch hinzu.

Aus den Augenwinkeln sah sie gerade noch ein huschendes Etwas. Unmittelbar danach hörte sie dessen fiependen Stimme sagen: "Den Göttern sei es gedankt, ihr seid wohlauf Herr", dann saugte Myouga Blut aus dem Hals des Halbdämons. Diesmal schlug dieser nicht zu, sondern nahm den Floh nur zwischen seine Klauen und hielt ihn fest.

Eindringlich bat Inuyasha: "Erwähne mir gegenüber nie wieder Götter!"

War da jemand wütend. Jedenfalls wurde der Druck der Klauen stärker.

"Mhmm, kein Gift", presste Myouga mühsam hervor. Dann fiel ihm aber noch ein Wesen ein, um das er sich sorgte: "Sesshomaru. Geht es ihm gut?", fragte der Flohgeist ängstlich.

"Das hat er wohl kaum dir zuverdanken, kleiner Feigling", gab der Hanyou zur Antwort. Er konnte sich noch erinnern, weshalb sich der Blutsauger aus dem Staub gemacht hatte. Wenn dieser von dem Gift wusste, jedoch nichts erzählte, verdiente er eine Abreibung. Am liebsten hätte Inuyasha Myouga zerquetscht.
 

Dieser hatte jedoch keine Ruhe, bis er alle Antworten kannte. Deshalb ignorierte er den Unmut seines Herrn und fragte weiter: "Hat er Gift abbekommen? Bitte, ich muss es unbedingt wissen", flehte der Flohgeist. Ihm war anzusehen das er sich offensichtlich nicht wohlfühlte, was aber wohl weniger an Inuyasha lag, sondern eher an dem Gedanken das er Sesshomarus Tod wegen seiner Vergesslichkeit verschuldet hatte.

"Myouga du weißt doch etwas?", stirnrunzelnd sah Inuyasha den kleinen Flohgeist an. Jetzt wo Myouga nach dem Gift fragte, kam es dem Halbdämon schon komisch vor. Obwohl er sich nichts hat anmerken lassen, schien sein älterer Bruder genau zu wissen, wie er sich fühlte. Hatte er ebenfalls mit dem Gift kämpfen müssen. Es ergab aber doch keinen Sinn, Sesshomaru war immun gegen alle Arten von Giften.
 

Alayna saß oben vor dem Haus und hatte ruhig zugehört. Der kleine Flohdämon schien sich wirklich ernsthafte Sorgen zu machen.

"Myouga, alle sind wohlauf. Meine Mutter hat ein Gegengift geschickt und Sesshomaru hat es vorhin gerade Inuyasha gebracht", erklärte die junge Frau.

Der Blutsauger seufzte nun vor Erleichterung. Auf der Reise aus dem Süden bis hierher war er mehrere Tode gestorben, aufgrund seiner Nachlässigkeit. Er hatte riskiert, dass der Westen gleich beide Erben verlor. Myouga hätte wissen müssen, das Akiyana an so etwas wie das Gegengift denken würde. Da hätte er auch ruhig im Süden verweilen können. Nein er hatte sich selbst überzeugen müssen, dass es den Söhnen des großen Hundedämons gut ging.

Doch damit war die ganze Sache noch nicht vergessen. Inuyasha forderte nämlich gerade: "Wenn du von dem Gift wusstest, dann erkläre uns was es damit auf sich hat!"

Nun bekam es Myouga doch mit der Angst zutun und hüpfte weg auf Kagomes Schulter hinüber. Doch die junge Frau war bestimmt genauso wütend. Bevor er sich versah, hatte sie ihre Hand gehoben und Myouga segelte platt gedrückt zur Erde. Inuyasha fing in auf seiner flachen Hand auf, bevor er den Boden berührte. Kaum war der Flohgeist wieder in seiner alten Form, sah er sich erneut mit dem Halbdämon konfrontiert.

"Du entkommst mir nicht!", warnte er.

"Dieses Zeug muss bestimmte Eigenschaften haben. Denn bisher dachte ich immer, Sesshomaru wäre gegen alles immun", sprach Sango die ehemalige Dämonenjägerin und jetzige Mutter von drei Kindern aus.

Myouga fasste sich ein Herz und zögerte nicht länger. So erzählte er: "Gegen jedes irdische Gift das stimmt schon. Aber dieses Gift ist anderes. Gigahouka selbst hat es wohl entwickelt. Es ist nur gefährlich für Hundedämonen. Es greift den Heilungsprozess an, dreht ihn sozusagen um. Nur weil Inuyasha ein halber Mensch ist, hat er so lange überlebt."

"Also können wir von Glück reden, das es nicht schlimmer gekommen ist. Jetzt wo Gigahouka tot ist, endgültig besiegt, wird bestimmt auch niemand mehr dieses Gift benutzen", schlussfolgerte Kagome erleichtert. Innerlich hoffte sie inständig, recht zu haben. Als Nächstes sah sie ihren Gemahl streng an, packte ihn an seiner Kleidung und gebot ihm: "Du wirst dich jetzt ausruhen und dich erst einmal richtig ausschlafen. Die Gefahr ist vorüber."
 

Willenlos folgte der Hanyou ihr, denn er war wirklich völlig fertig und hatte nur bis jetzt durchgehalten, weil er vor seinem älteren Bruder keine Schwäche zeigen wollte. Bald hatten sie ihre gemeinsame Hütte erreicht, wo sich Inuyasha sofort niederließ, Kagome in seine Arme zog und alsbald eingeschlafen war. So bekam er auch nicht mehr mit, wie sich einvernehmlich zwei dämonische Katzen auf die Schwelle legten um zusammen Wache zuhalten.
 

Weit im Westen des Landes, in Sesshomarus Schloss suchte ein General seine Herrin auf, um ihr zu drohen. Nur wenige Augenblick zuvor musste Mikadai mit ansehen wie der Dämon, dem sie jahrelang ihr Vertrauen schenkte, einen Diener qualvoll sterben ließ. Akitojiro hatte höhere Ambitionen und wollte eigentlich nicht nur die Herrschaft über das westliche Reich, sondern auch die ältere Fürstin. An dem Tag, an dem er ihr seinen Vorschlag unterbreiten wollte, fand er sie in den Armen seines Untergebenen Hauptmann Yoshio. Dies machte ihn wütend, und als er von dem Kriegsgott Gigahouka ein Angebot bekam, nahm er es ohne nachzudenken an. Noch wusste er nicht, worauf er sich eingelassen hatte. Das Gift, welches er erhielt, war sehr nützlich und der kleine Gott wollte im Austausch dafür nur den Meidoustein der Fürstin.

Dann erhielt er die Kunde über Gigahoukas Ableben und somit wurden ihm neue Möglichkeiten eröffnet. Jetzt stand seiner Herrschaft über die Hunde nichts mehr im Wege. Er musste nur darauf achten, nicht selbst mit dem Gift in Berührung zu kommen. In seinem Konkurrenten sah er keine Gefahr. Der Hauptmann war feige und kein erst zunehmender Gegner für ihn, die Fürstin hatte er leicht durch Drohungen eingeschüchtert. Seine einziges Problem stellte zwar noch Sesshomaru dar. Für diesen Fall hatte er sich schon Möglichkeiten ersonnen, wie er den Fürsten loswerden konnte. Früher oder später würde Mikadais Sohn hier auftauchen und der General konnte seine Pläne ausführen.
 

Kapitel 8 - Ein weiterer Schritt

Sesshomaru denkt über einige Dinge nach und trifft dann eine Entscheidung, um damit seine Zukunft zu sichern.

Ein weiterer Schritt

Kapitel 8 - Ein weiterer Schritt
 

Niemand wusste, wohin Sesshomaru gegangen war, als er Tage vorher wortlos das Dorf verließ. Er hatte kein Ziel, zog nur planlos umher. Dann schüttelte er sogar Jaken ab und der Gnom stolperte suchend in der Gegend herum. Für den Lord würde es nicht schwierig sein seinen Diener wieder zu finden. Um nachzudenken, brauchte er absolute Ruhe und er wollte dazu einen Ort aufsuchen, an dem er sich seinem Vater Nahe fühlte. Stattdessen fand er sich alsbald an dem See wieder, wo Inu no Taisho und er zum ersten Mal auf Izayoi trafen. Da das menschliche Schloss bereits vor 200 Jahren niederbrannte und nie wieder aufgebaut wurde, gab es auch keine Dörfer in der Gegend. Somit konnte der silberweißhaarige Hundedämon ungestört nachdenken. Dazu setzte er sich an eine leicht erhöhte Stelle am Ufer, auf einen moosbewachsenen Stein und starrte dann eine Zeit lang ins Wasser, beobachtete, wie ein Blütenblatt vom Wind umhergetrieben wurde. Dann schloss der Lord kurz seine Augen und unwillkürlich sah er Alaynas Gesicht vor sich.
 

Er hatte fortgehen müssen, nein er war regelrecht geflüchtet, da er in ihrer Nähe plötzlich von seinen Gefühlen überwältigt wurde. Solche Empfindungen überkamen ihn noch nie in Gegenwart eines weiblichen Wesen. Der geteilte Kuss, die Nähe zu der blonden Frau, sie zu umarmen, das wünschte er sich erneut. Sein Begehren wurde größer, um so öfters er Alayna sah.

"Gefühle", spukte er abschätzig heraus und ballte seine Klauenhand zusammen. Fing er an wie sein Vater zu werden, schwach, nach einer Frau zu lechzend? Sesshomaru schmälerte seine Augen. So etwas passte nicht zu ihm, einem der kältesten und gefürchteten Hundedämonen. Inzwischen besaß er Macht und Stärke. Er hatte seinen Stolz und ehrenhaft zu handeln, so war er erzogen worden. Er war ein Youkai, seiner Mutter sehr ähnlich. Zumindest wollte er sich genau das einreden. Dennoch war er nicht immer so distanziert, sondern hatte sich erst verschlossen, als Aki das Schloss verließ und sich sein Vater von Mikadai abwandte. Sobald er an die Dämonin dachte, welche ihm das Leben schenkte, kamen ihm noch andere Dinge in den Sinn.

Was genau seine Eltern füreinander empfunden hatten, war Sesshomaru immer verborgen geblieben. Sie respektierten sich und es musste eine Zeit gegeben haben, als sie auch einander vertrauten. Ansonsten waren sie immer distanziert und kühl miteinander umgegangen. Genauso hatte Mikadai auch ihren Sohn behandelt. Aber an seinem Vater hatte Sesshomaru andere Seiten gesehen. Selten waren es Worte aber die freundlichen Gesten, seine Anerkennung, zeigte dem jetzigen Lord wie sehr Inu no Taisho ihn damals schätzte.
 

Gerade in diesem Moment fiel dem westlichen Fürsten, diese eine bestimmte Frage ein, ob er jemand zu beschützen hätte. Seine Antwort damals: "In dieser Welt werde ich, Sesshomaru niemanden beschützen!"

Seit dem vergingen 200 Jahre, doch erst als er Rin traf, änderte er sich. Ohne es zu merken, hatte er innerlich die beschränkte Welt der Youkai verlassen und war in eine neue Welt getreten. Eine Welt in der auch Menschen und Hanyou existierten. Für Kagura dem weiblichen Abkömmling seines größten Feindes hatte er Mitleid empfunden, als sie starb.

Unbewusst hatte er angefangen nicht nur Rin und Jaken, sondern auch die Freunde seines Bruders während des monatelangen Kampfes gegen Naraku zu beschützen. Auch wenn er immer wieder Ausreden fand für sein Handeln, so musste er tief in seinem Inneren erkennen, das er wie sein Vater wurde. Er war ihm sehr ähnlich geworden. Trotzdem fühlte er sich stärker und geistig gereifter.
 

Dann war er Alayna begegnet. Eine Frau, die ihn faszinierte und der er mehr als einen Gedanken widmete. Gleich bei ihrer ersten Begegnung hatte er sich nicht wie sonst kalt abgewandt, sondern sich ihre Erklärung angehört, weshalb sie im Westen hinter den Stierdämonen her war.

Warum er den Wunsch verspürt hatte sie wiederzusehen, schrieb er ihrem mysteriösen Wesen zu. Sesshomaru wollte einfach wissen, was sie war.

Die folgenden Ereignisse hatten seine ganze Aufmerksamkeit verlangt aber als Naraku dann besiegt war und Inuyasha wieder aus den Brunnen zurückkam, spürte er deutlich Alaynas Anwesenheit. Bestimmt hatte sie es ihn absichtlich wissen lassen, obwohl sie mithilfe eines starken Schutzzaubers verborgen war. Sesshomaru hatte den Geruch von zwei weiteren Personen wahrgenommen. Jetzt wusste er, dass einer davon Kanyo gewesen war. Bei dem dritten Wesen handelte es sich vermutlich um Akiyana, Alaynas Mutter und die ehemalige Hofdame Mikadais. Jetzt dachte er wieder an sie und fragte sich, ob sie in der Nähe weilte. Würde sie bald auftauchen und wieder einmal eine Forderung an ihn richten, so wie damals wegen seines Bruders und dessen Schwertes. Aufgrund der Ahnung, welche ihn gerade überkam, entnahm er auch, beobachtet zu werden. Hier an dem See war er nicht allein. Deshalb ließ der Lord seine Sinne schweifen, konnte aber niemand spüren außer die üblichen Tiere des Waldes. Schon früher verbarg Aki ihre Präsenz sehr gut. Als Erdgöttin konnte sie eins werden mit der Natur.
 

Deshalb gab er nach einer Weile auf und widmete seine Überlegungen wieder dem Naheliegenden, dachte weiterhin über Alayna nach. Während ihres Kampfes gegen Gigahouka hatte er immer wieder gemerkt, dass sie beide im Einklang handelten, als ob jeder von ihnen beiden genau wusste, was der andere als Nächstes vorhatte. Ob das ein Zeichen war?

Bis jetzt hatte er sich nie für weibliche Wesen interessiert. Es gab zwar im westlichen Schloss, unter dem Gefolge seiner Mutter, viele weibliche Hundedämoninnen aber sie waren für ihn fade. Einige intrigant und auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Jedenfalls hatte er sie abstoßend gefunden und sie immer sofort durchschaut. Dass er aber ausgerechnet bei Alayna Gefühle entwickelte, verwunderte ihn. Obwohl die junge Frau ein facettenreiches Wesen besaß, sie von Anfang an seine Neugierde geweckt hatte, zauderte er. Dennoch  konnte er es nicht länger leugnen, Alayna beherrschte sein Gedanken, sein Körper wollte sich mit ihr vereinen, um sie zu besitzen. Nur sie wünschte er sich als Mutter für seine Erben. Um sich Klarheit über seine Gefühle zu verschaffen, war er hierher gekommen.
 

Doch bevor er eine endgültige Entscheidung treffen konnte, wurde er gestört.

Wie aus dem nichts erklang eine leise, beinahe fiepende Stimme: "Grübelt ihr gerade nach Sesshomaru-sama."

Der Hundedämon hatte den Klang sofort erkannt, obwohl ihn die Anwesenheit des Flohdämons wunderte: "Wenn du mein Blut willst Myouga, ich besitze auch ein scharfes Schwert", war alles, was der Fürst von sich gab.

"Es würde mir nie einfallen, ohne eure Erlaubnis davon zu kosten", versicherte der kleine Flohgeist schnell. Besser er klärte die Fronten, bevor der Sohn seines alten Herrn auf die Idee kam, seine Waffe auch zu benutzen.

"Weshalb bist du dann hier?", fragte Sesshomaru ungehalten.

Myouga war ziemlich nervös und etwas verlegen: "Darf ich fragen, warum ihr euren Vater damals nicht begleitet habt?"

"Hätte ich seinen Tod verhindern können?", stellte der silberweißhaarige Hundedämon sofort eine Gegenfrage. Bevor Myouga darauf antworten konnte,  fuhr der Lord fort: "Ich weiß, dass mein verehrter Vater vergiftet wurde."
 

Der Blutsauger reagierte nicht darauf, denn in diesem Moment wirbelten in der Nähe unzählige Blütenblätter in die Luft und eine weiß gekleidete Frau erschien. Sie wirkte etwas müde, nach allem, was sie getan hatte, kein Wunder.

Sesshomaru warf der neu hinzugekommenen einen Blick zu und fragte: "Was willst du diesmal Aki?"

Die Erdgöttin, diesmal wieder mit mittelbraunen Haaren und einem Blumenkranz als Schmuck auf dem Kopf, lächelte sanft und entgegnete: "Nichts. Ich bin nur hier, um zu zuhören. Doch wenn du schon fragst." Sie unterbrach sich, sah Inu no Taishos Sohn an und sagte dann mit trauriger Stimme: "Ich wünschte, ich hätte mehr für deinen Vater tun können."

"Gegen So'unga hatte er keine Chance", warf der Floh ein.

Die Göttin drehte sich ihm zu, sodass der Floh von Sesshomarus Schulter auf ihre hüpfte. "Wie meinst du das Myouga", fragte sie, obwohl sie die Wahrheit kannte. Doch Sesshomaru sollte es ebenso erfahren.

"Beantworte die Frage!", forderte der Fürst bereits und zeigte dadurch seine Neugier.

Daraufhin erzählte der Blutsauger: "In der Nacht war ich bei ihm und habe die zerstörerische Kraft von So'unga gesehen. Inu no Taisho hat das volle Gokuryuuha eingesetzt. Es ist mir ein Rätsel, wieso eurer Vater nicht Tessaiga genommen hat. Er hätte die Windnarbe gezielter einsetzen können, um sich einen Weg aus dem Feuer bahnen zu können." "Stattdessen ist er in den Flammen jämmerlich zugrunde gegangen", als Sesshomaru diese Worte sprach, flüsterte er sie fast nur. Deshalb sah er auch nicht, wie Aki und Myouga einen Blick wechselten.

Die ehemalige Hofdame erläuterte: "Deinem Vater blieb keine Wahl. Nur so konnte er verhindern das der rachsüchtige Geist des Drachen in dem Juwel, die Macht über seine Handlungen übernimmt. Indem er So'unga benutzte, schwächte er ihn und dämmte dessen Kraft."

Unbewusst hob der Fürst seine Hand, legte sie auf den Griff von Tenseiga, während er mit seinem Blick in der Ferne weilte. Obwohl es seinen Tod bedeutete, hatte sein Vater andere Wesen beschützt. Sesshomaru wusste nicht, ob er in der gleichen Situation genauso handeln würde und er wollte es auf keinen Fall herausfinden.

"Lassen wir die Vergangenheit ruhen", empfahl er nun allen Anwesenden.

Der kleine Blutsauger konnte das nicht. Während er erneut den Platz wechselte, nun wieder zurück sprang, informierte er den Daiyoukai: "Es gibt da noch etwas Herr. Euer verehrter Vater bat mich darum, es war ein Teil seines letzten Willens. Inu no Taisho hat aber daran eine Bedingung geknüpft."

"Sprich", mehr befahl der Hundedämon nicht.

Doch Myouga schwieg plötzlich eine Weile, betrachtete den jetzigen Herrscher der westlichen Länder. Dann entschloss er sich mit der Bekanntmachung noch zu warten: "Später, Herr. Noch seid ihr nicht bereit dazu."

Sesshomaru sah den kleinen Youkai böse an, dann hob er seine Hand und schnippte den Flohgeist von seiner Schulter. "Mach doch, was du denkst, es interessiert mich nicht."

Myouga schmunzelte etwas und dachte sich einen Plan aus, wie er auf anderem Weg zu seiner Antwort kam. Er verschwand sofort, vermutlich mit der Krähe, welche in der Nähe am Himmel kreiste.
 

Sesshomaru stand danach lange Zeit regungslos. Was er dachte, konnte Aki nicht ahnen. Sie gab ihm die Zeit, die er benötigte, weil er offenbar eine wichtige Entscheidung treffen wollte.

Die Göttin musterte den Lord, dann wandte sie sich ab, um zu gehen.

Deshalb unterbrach der Youkai die Stille und fragte: "Ist deine Tochter gebunden."

Sie verstand den Grund für die Frage sofort, lächelte leicht, als sie offenbarte: "Ja, an eine Prophezeiung. Auch dein Schicksal wird dadurch beeinflusst."

"Welche?"

"Später kann ich dir mehr sagen. Vorerst, nur dies. Bist du bereit alles zu verlieren? Wenn ja, wirst du wesentlich mehr gewinnen." Die Worte der Göttin waren merkwürdig, wie immer zweideutig und mysteriös.

Aufgrund von Sesshomarus Blick, entschloss sie sich noch anzumerken: "Sieh in den Aufzeichnungen deines Vaters nach. Dann wirst du verstehen."

Zwar wollte sie nun endgültig gehen, doch der Fürst hielt sie auf. "Aki, was hast du gesehen?"

"Deinen Sohn", hier pausierte sie kurz, doch keine Reaktion zeigte sich auf dem Antlitz des Fürsten. Deshalb wurde die Göttin noch genauer: "Ein Youkai mit silberweißen Haaren, goldenen Augen und einen goldenen Sichelmond auf der Stirn."

"Ist Alayna seine Mutter?", bei dieser Frage blickte der Hundedämon die ehemalige Hofdame seiner Mutter nicht an, als ob er befürchtete, die Antwort könnte ihm nicht gefallen.

Aki lächelte und antwortete erneut zweideutig: "Diese Entscheidung musst du selbst treffen. Die Spiegel verraten nicht alles."

Weitere Worte konnten sie nicht wechseln, da die Göttin einfach verschwand.
 

Der silberweißhaarige Hundedämon blieb die ganze Nacht am See. Erst am Morgen verließ er den Ort, suchte Jaken. Der Gnom war ganz heiser, brachte kaum noch ein Wort heraus, weil er seinen Herrn ständig gerufen hatte. Als er den Lord plötzlich vor sich auftauchen sah, stolperte er und fiel hin, dennoch strahlten Jakens Augen vor Freude.

Ohne sich zu rechtfertigen, befahl Sesshomaru er: "Komm!", und lief sofort los, sodass der Diener kaum hinterherkam. Dieser bemühte sich allerdings, nicht den Anschluss zu verlieren und war später mehr als dankbar, sobald sich der Fürst in die Luft erhob und er sich an dessen Fall festklammern konnte.

Das Dorf erreichten sie ihn kürzester Zeit. Sobald Sesshomaru den Gnom abgeschüttelt hatte, suchte er nach Alayna und erfuhr, wo sie sich aufhielt.

Der silberweißhaarige Youkai ging zu dem Plateau, wo die junge Frau die herrliche Aussicht genoss.
 

Sie drehte sich nicht zu dem schweigsamen Neuankömmling um, sondern sagte nur: "Ich habe einen Entschluss gefasst. Dort drüben", damit deutete sie zum Rand der Fläche, wo einige Bäume standen und sich Felsen auftürmten. "An diesem Ort werde ich mir einen kleinen Palast bauen lassen. Vielleicht werde ich die Kinder der Dorfbewohner unterrichten oder mit Inuyasha und Miroku niedere Dämonen jagen, sowie die Gegend vor Banditen schützen."

"Du bleibst also?", wollte Sesshomaru noch einmal eine Bestätigung haben.

Die blonde Frau antwortete nur: "Ja."

"Hier bei mir, als meine Gefährtin", äußerte Sesshomaru, als wenn er Alayna Satz fortsetzte. Die Tochter der Erdgöttin drehte sich um, sah ihn an, reagierte aber nicht auf die Worte. Deswegen trat Sesshomaru noch näher, bis er direkt vor ihr stand.

"Der geteilte Kuss war erst der Anfang. Wenn du es zu lässt, schenke ich dir mehr. Im Gegenzug fordere ich nur einen Erben."

Bei diesen Worten änderte sich Alaynas Ausdruck, plötzlich wurde er traurig und sie unterbrach den Blickkontakt mit dem Dämon. "Einen Erben? Dann hast du mit meiner Mutter gesprochen. Treffe die Entscheidung nicht leichtfertig oder kennst du nur die halbe Wahrheit. Hat sie dir alles berichtet?"

Der Fürst schmälerte seine Augen und offenbarte: "Sie sprach wie immer in Rätseln, doch es interessiert mich nicht."

In diesem Moment überbrückte Alayna die letzte Distanz kam näher und hob ihre Hand. Sie streifte mit ihren Finger über das Gesicht des Youkai. Dann berührte sie zaghaft seine Lippen und beugte sich vor. Sehr leise sprach die Tochter der Erdgöttin: "Wenn du dein Schicksal akzeptieren kannst, wirst du mir nie Vorhaltungen machen, obwohl ich dir die vollständigen Hintergründe verschweige. Doch du sollst es selbst herausfinden. Warte lieber bis dahin!"

Alayna wollte sich abwenden, doch der Lord der westlichen Ländereien hielt sie am Arm fest, er zog sie zurück, bis die junge Frau gegen seinen Körper gepresst wurde. Dann sah er ihr in die Augen und seine folgenden Worte duldeten keinen Widerspruch: "Heute Nacht Gefährtin, wirst du mein."

Dann ließ er sie los und entfernte sich. Nur wenige Schritte setzte Sesshomaru, bis er noch einmal stehen blieb, ohne sich umzudrehen. "Du kannst weglaufen, wenn du das willst, doch es gibt kein Entrinnen."
 

Das glückliche Lächeln seiner zukünftigen Gemahlin sah er nicht mehr. Sie würde nicht weglaufen, sondern auf ihn in der Höhle warten. Sesshomaru mochte keine Gefühle zeigen, doch die versteckte Botschaft in seinen Worten hatte sie deutlich wahrgenommen. Nicht nur diese alte Vorhersage hatte sie füreinander bestimmt, sondern sie fühlten sich zueinander hingezogen, begehrten sich gegenseitig.
 

Kapitel 9 - Der schönste Moment

Der schönste Moment

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der schönste Moment (ohne)

Kapitel 9 - Der schönste Moment
 

Nachdem Sesshomaru fort war, ging auch Alayna hinunter in das Dorf. Sie wollte einiges für den Abend vorbereiten und die nahe gelegene Höhle etwas wohnlich einrichten. Sobald dies geschehen war, kochte sie sich Mittagessen und danach wartete sie, bis jemand kam und sie ins Dorf rief. Deshalb blieb sie längere Zeit fort.
 

Der Hundedämon ging währenddessen einige Zeit die Umgebung ab und suchte sich danach einen ruhigen Ort, der jedoch nicht lange einsam blieb. Schon von weiten konnte er Rin riechen und nun hörte er auch ihre klare Mädchenstimme im Wald. Er hatte schon immer gern zugehört, wenn die Kleine sang. Im Gegenteil meckerte Jaken ständig darüber. So auch in diesem Moment. Ein leichtes angedeutetes Lächeln erschien auf dem Gesicht des westlichen Fürsten, als er einen kleinen Stein aufhob und ihn von sich warf. Nicht weit entfernt von dem kleinen Gnom fiel das Wurfgeschoss zu Boden, sodass der Spitzmäulige kurz erschrocken aufquiekte.

"Jaken", drang gleich darauf die Stimme seines Herrn an sein Ohr. "Lass mich mit Rin allein!"

Erst wollte der Gnom protestieren, aber langjährige Erfahrung belehrten ihn eines besseren. Deshalb zog er sich rückwärtslaufend und mit mehreren Verbeugungen zurück.
 

Das junge Mädchen sah Jaken nach, und erst als er zwischen den Bäumen verschwunden war, wandte sie sich an den Dämon: "Sesshomaru-sama."

Der Herr der westlichen Länder saß immer noch auf dem Boden, mit dem Rücken an den Stamm eines hochgewachsenen Baumes gelehnt. "Setz dich!", forderte er seine langjährige Begleiterin auf. Rin kam dem nach und ließ die folgende Musterung ihres Beschützers über sich ergehen.
 

Sesshomaru stellte fest, das Rin den neuen Kimono trug, den er ihr erst vor wenigen Wochen geschenkt hatte. In den letzten Jahren war sie ein ganzes Stück gewachsen und er sah, mit jedem Tag der verstrich deutlicher, wie sie zu einer schönen jungen Frau heranreifte. Dem Lord wurde bewusst das sein Verhältnis zu Rin, dem zwischen einem Vater und seiner Tochter ähnelte. Es war keine Liebe, sondern Akzeptanz und Respekt. Wie jeder Vater würde er sie irgendwann an einen anderen Mann verlieren und ihm wurde gerade klar, er musste sie gehen lassen, damit sie ihr Glück finden konnte.
 

"Rin, du und Kohaku", begann der Dämon, schwieg aber sogleich.

Das Mädchen wusste, um was es ging und welche Frage Sesshomaru nicht aussprach. "Ich liebe ihn", gestand sie.

Ohne eine Gefühlsregung erwiderte der silberweißhaarige Youkai: "Das dachte ich mir bereits." Danach fügte er noch an: "Bald gehe ich mit Alayna den Bund ein, und wenn wir in mein Reich übersiedeln, steht es dir frei uns zu begleiten."

Zögerlich begann das Mädchen, weil sie nicht wusste, wie sie auf das Angebot reagieren sollte: "Sesshomaru-sama ich ..."

Der Lord unterbrach sie und fragte: "Bist du glücklich bei den Menschen?"

Überrascht sah das Mädchen ihren Meister an, bevor sie antwortete, wobei man spürte, dass die Worte aus dem Herzen kamen." Ja, das bin ich, alle sind sehr lieb zu mir." Doch dann begriff sie, was es bedeutete und erschrocken flüsterte sie: "Oh, ich hatte versprochen, immer an eurer Seite zu bleiben."

So nannte er seine Gründe: "Als Mensch fühlt sich Alayna auf meinem Anwesen vermutlich unwohl. Eine Vertraute wird ihr deshalb die Eingewöhnung erleichtern."

Es war ein Angebot und Rin wusste es zu schätzen. Sie erklärte: "Damals als ich zur Waise wurde, habe ich nie viel Liebe erfahren. Doch dann traf ich euch im Wald und ihr wart immer sehr gütig zu mir. Von diesem Augenblick an lernte ich, wieder fröhlich zu sein. Ihr habt mir nicht nur mein Leben geschenkt, sondern auch mir mein Lachen zurückgegeben. Durch Kaedes, Sangos und Kagomes Fürsorge vertraue ich nun auch wieder den Menschen. Wenn Alayna mich braucht, bin ich an ihrer Seite. Doch Kohaku ist mir ebenso wichtig und ich weiß, wie er für mich empfindet. Sobald er mich bittet seine Gefährtin zu werden, lehne ich nicht ab."
 

Nachdenklich sah der Lord die Schwarzhaarige an und dann nickte er. Nachdem er sich erhoben hatte, sagte er: "Diese Antwort habe ich erwartet. Vom menschlichen Standpunkt gesehen, bist du nun alt genug um deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Egal wie sie ausfällt, ich werde sie akzeptieren."

"Danke Sesshomaru-sama", reagierte Rin darauf mit einem freundlichen Klang in der Stimme.

"Geh zu den anderen!", forderte er sie als Nächstes auf.
 

Das Mädchen verbeugte sich und eilte davon. Nachdenklich schaute er ihr nach. Seine Frage diente nur dem Zweck, eine Bestätigung auf seinen Verdacht zu erhalten. Ob Alayna ihm tatsächlich in den Westen folgen würde, wusste er noch nicht. Doch als seine Gefährtin würde sie die Fürstin der westlichen Ländereien werden und dann blieb ihr keine Wahl. Natürlich konnte sie auf den Titel verzichten und ihm nur einen Erben schenken, der diesen Platz eines Tages einnehmen würde. Doch er wollte jemand neben sich haben, dem er vertrauen konnte, der das Reich während seiner Abwesenheit in seinem Sinn verwaltete, weil er nicht länger als nötig vorhatte, alles in den Händen seiner Mutter zu lassen. Vieles würde sich im Westen ändern.
 

Doch jetzt wollte er sich seiner zukünftigen Gefährtin widmen und lief zur Höhle zurück. Die junge Frau glänzte mit Abwesenheit, vermutlich um noch einige Dinge für den Abend zu besorgen. Deshalb ging Sesshomaru zu seinem Bündel und entnahm diesem ein kleines Kästchen, in dem der Dolch lag, den er für das Blutritual brauchte. Außerdem enthielt es einen kleinen Flakon mit sehr altem besonders gereiften Wein und eine Pulver ähnliche Substanz, die aus zerriebenen Kräutern hergestellt wurde. Dies alle legte er neben der Feuerstätte nieder. Danach griff er erneut in das Bündel und holt einen Brief hervor. Sein Vater schrieb ihn vermutlich kurz vor seinem Tod und hatte ihn nie weitergegeben. Nur durch Zufall fand er das Pergament mit seinem Namen darauf auf dem Schreibtisch zusammen mit unzähligen anderen Papieren, die er in nächster Zeit durchgehen wollte. Er selbst nutzte andere Räume und hatte Inu no Taishos Besitztümer in diesem Raum nie angerührt oder von den Dienern wegräumen lassen.
 

Der Inhalt war sehr aufschlussreich und Sesshomaru wünschte sich alles bereits früher gewusst zu haben, doch dann hätte es seine Entscheidung beeinflusst. Jetzt jedoch war es im egal. Er schloss seine Augen, lehnte sich zurück und erinnerte sich an den Tag als Aki das Schloss verließ, die spätere Eifersucht seiner Mutter, ihre Reaktion auf Akis Schwangerschaft. Vieles ergab nun einen Sinn. Seine Mutter befürchtete immer das Reich zu verlieren und genau das würde eintreten, wenn er seine Pläne umsetzte. Wem Mikadai die Schuld geben würde, konnte sich der Lord bereits denken. Der Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht, denn das würde heißen, seine Mutter würde Alayna niemals akzeptieren. Doch was konnte er tun, um einen weiteren Streit zu verhindern. Er musste mit Alayna sprechen. So erhob er sich und ging sie suchen, da er schwach ihren Geruch wahrnahm.
 

Es dauerte nicht lange, bis er im Wald eine Lichtung erreichte und das Schauspiel betrachtete, welches sich ihm hier bot. Sesshomaru blieb verborgen hinter einen Baum stehen und beobachtete die blonde Frau. Was genau sie da tat, konnte er nicht so recht deuten. Es sah aus, als ob sie tanzte. Rings um seine zukünftige Gefährtin herum wehte ein leichter Wind, in dem Blätter und Blüten wirbelten und einem Betrachter wurde der Eindruck vermittelt, als ob sie versuchte die Blätter zu fangen. Dabei hüpfte sie sehr graziös in die Höhe und teilweise drehte sie sich dabei. Der Hundeyoukai konnte einfach seinen Blick nicht abwenden.

Nach einer ganzen Weile verschwand der Wind und die weißen Blütenblätter glitten auf den Boden. In ihrer Hand hielt Alayna nur noch grüne Blätter, dabei schien sie mit dem Ergebnis zufrieden, denn sie lächelte.

Sesshomarus Vermutungen waren fast richtig. Die junge Frau hatte absichtlich die Blätter in dem Wirbel versteckt. Damit wollte sie ihre Schnelligkeit und Geschicklichkeit trainieren.

Obwohl er mit ihr sprechen wollte, wandte sich der Dämon heimlich ab, und indem er etliche Büsche als Deckung nutzte, entfernte er sich leise. Allzu weit war er noch nicht fort, als Alayna plötzlich kurz aufschrie.
 

Während ihres Blättertanzes hockte ein kleiner Youkai ganz in der Nähe und wartete auf seine Chance. Er hatte sich im Federkleid von einem der kleinen Vögel versteckt, die über Alayna hin und her flogen. Dann als die blonde Frau die grünen Blätter in die Luft warf und sich danach abwandte, sprang der Floh los. Er landete auf dem Hals der jungen Frau und stieß mit seinem Rüssel zu.

Nicht vor Schmerz, sondern aufgrund der Überraschung schrie sie kurz auf und schlug mit ihrer Hand zu. Myouga wurde platt gedrückt, verlor den Halt und fiel.

Kurz bevor er auf dem Boden aufschlagen konnte, wurde sein Sturz sanft aufgefangen. Er nahm seine normale Form an und lächelte glücklich. Er schwebte im siebenten Himmel und fühlte sich wie auf Wolken gebettet. Myouga seufzte zufrieden: "Mhmm. Einfach göttlich. Auch wenn sie mich jetzt in zwei Teile spaltet, dieser Genuss war es mir wert."

Denn genau in diesem Moment hörte er ein leises Kratzen wie, wenn ein Schwert ein Stück aus der Scheide gezogen wurde. Alayna hatte tatsächlich ihren Schwertgriff in der Hand. Aber als sie den kleinen Flohdämon so lächeln sah, konnte sie ihm nicht böse sein.

Der Flohgeist behielt den seligen Ausdruck bei, während er seine Augen öffnete. Statt Alayna erblickte er die kalten Augen von Sesshomaru, als sich dieser über die Handfläche der jungen Frau beugte und die kleine Gestalt anvisierte.

Myouga bekam ein ungutes Gefühl. War er immer noch so benebelt oder war da tatsächlich eine Spur von Rot in den Augen des Hundedämons. Starr vor Angst konnte er sich nicht rühren, obwohl er am liebsten aufspringen und weglaufen wollte.

"Das war es dann doch nicht wert", murmelte der Blutsauger überrascht.
 

"Er hat es begriffen Sesshomaru, noch einmal wird er es nicht versuchen", beschwichtige die sanfte Stimme der jungen Frau den leicht zornigen Hundedämon. Das Gesicht verschwand und Myouga hörte deutlich, wie Bakusaiga zurück in die Scheide geschoben wurde. Der Flohgeist seufzte vor Erleichterung. Er hatte mit einer wütenden Alayna gerechnet aber diesen eiskalten, finsteren Blick des westlichen Fürsten würde er ganz bestimmt nicht vergessen.

Myouga versicherte schnell: "Nie wieder aber ich konnte einfach nicht widerstehen." Im nächsten Augenblick war er in den langen Haaren von Alayna verschwunden. Denn Sesshomaru hatte ihn wieder mit diesem grimmigen Blick bedacht. Leise murmelte er sicherheitshalber: "Bin schon weg."

Danach nahm er einen großen Anlauf und sprang. Bevor er auf einem Vogel landete, hörte der Hundedämon noch ein paar Worte. "Er liebt euch."

Alanya verstand sie leider nicht. "Schade, ich hätte zugern noch erfahren, was er damit bezweckt hatte", gab sie von sich.
 

Sesshomaru schaute Alayna an. Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben das hinter Myouga tun eine Absicht steckte. Der Flohgeist hatte schon seinen Vater gern geplagt. Aber die Worte des Blutsaugers gingen ihm nicht aus dem Sinn. Sein feines Gehör hatte sie noch vernommen und er würde das jederzeit bestreiten. Doch als Sesshomaru sich an seine Reaktion erinnerte, nachdem Alayna geschrien hatte. Er war sofort zu ihr gelaufen, weil er glaubte, dass sie in Gefahr war. Niemand durfte Hand an sie legen und ihr Schaden zu fügen. Sie gehörte ihm. Deshalb ging er jetzt zu ihr, fasste sie um ihre Hüfte und hob sie empor. Ohne ein Wort flog er mit ihr zum Plateau hoch und erst vor der Höhle setzte er sie ab.

"Jetzt?", flüsterte sie fragend und konnte kaum ihre Nervosität verbergen.

Sesshomaru nickte nur. Die junge Frau ging daraufhin in das Innere der Höhle, zündete die Öllampen an, entfachte das Feuer und kleidete sich um. Sie wählte der Tradition folgend ein schneeweißes Gewand, band danach ihre Haare zusammen und setzte sich den Blumenkranz auf, den Rin für sie am Nachmittag auf ihre Bitte hin geflochten hatte.

Als der Lord nach einigen Momenten hereinkam, kniete Alayna bereits neben der kleinen Feuerstelle auf einem weichen Teppich. So nahm der Fürst ihr gegenüber auf der freien Matte platz und ergriff den kleinen Dolch, welcher für die Zeremonie bereitlag. Während die blonde Frau den Wein einschenkte und den Kelch dann ihrem zukünftigen Gemahl entgegen hielt, ritzte sich der Dämon in den Arm und ließ als Nächstes einige Tropfen seines Blutes in die Flüssigkeit tropfen. Um zu verhindern, dass dieses Zeichen durch seine dämonischen Selbstheilungskräfte von seiner Haut verschwand, streute er danach das magische Pulver auf. Dadurch würde es für immer sichtbar sein und so ihre Verbundenheit demonstrieren. Bei der normalen Zeremonie ohne Blutschwur und Prägung mussten Zeugen bei einer Vermählung zu gegen sein. Doch Sesshomaru hatte bewusst darauf verzichtet, denn es würde nicht der einzige Moment sein, denn der offizielle Teil würde, wie es bei Fürsten üblich war und zum festlichen Brauch gehörte in seinem Schloss stattfinden, im Beisein von der Familie, unzähligen Gästen und Würdenträgern. Daran dachte der Lord jetzt nicht, sondern säuberte den Dolch und übergab ihn der jungen Frau. Diese vollführte die gleiche Prozedur und zum Schluss mischten sie noch ein Pulver dem Wein bei.
 

Sesshomaru nahm den kostbaren Kelch in seine rechte Klaue, sah Akis Tochter an und begann: "Mit dem heutigen Tag erwähle ich dich als meine dauerhafte Gefährtin und Gemahlin. Unterwerfe dich meiner Autorität, indem du mich als deinen Herrn anerkennst. Schenke mir einen Erben und weitere Nachkommen. Führe das Reich in meiner Abwesenheit in meinem Sinn als meine Fürstin. Im Gegenzug erhältst du meinen Schutz und mein Vertrauen. Ich werde dich mit Respekt behandeln und meinen Pflichten nachkommen."

Während der Dämon diese Worte sprach, blickte er unverwandt in die blauen Augen der jungen Frau. Damit legte er den Schwur ab, der bei dämonischen Vermählungen üblich war. Dann trank er einen kleinen Schluck und überreichte den Becher, sodass Alayna ebenso den Schwur sprechen konnte. Was sie sofort tat: "Mit dem heutigen Tag erwähle ich dich zu meinem dauerhaften Gefährten und Gemahl. Als deine Fürstin stehe ich dir zur Seite, schenke dir meine Loyalität und unterstütze dich mit meiner Weisheit. Mein Herz, meine Seele und mein Körper gehören nur dir, doch meine Liebe musst du mit unseren Kindern teilen, denn wenn es mir möglich ist, gebäre ich dir einen Erben. Du erhältst mein Vertrauen, meinen Respekt und ich werde dir gehorchen, solange ich die einzige Frau an deiner Seite bin."

"Alayna", unterbrach der Lord die junge Frau und legte seinen Zorn in seine Stimme. Ihre gesprochener Text entsprach nicht dem traditionellen Eid.

Sofort konterte Akis Tochter und legte ihre Gründe da.

"Verzeih verehrter fast Gemahl. Doch ich bin nur zu einem drittel Dämon. Deshalb fordere nicht mehr als ich bereit bin zu geben. Außerdem war ich noch nicht fertig. Niemals werde ich dich öffentlich beschämen, doch wenn wir unter uns sind, lasse ich mir den Mund nicht verbieten. Sollte ich anderer Meinung sein, möchte ich diese äußern dürfen. Es dient sicherlich auch dir."

Nachdenklich antwortete Sesshomaru, da auch sein Vater stets die Meinung seiner Gemahlin einholte und manchmal auf ihren Rat hörte: "Eine andere Sichtweise kann nie schaden. Solange du mir öffentlich nie widersprichst, denn sonst schadest du mir mehr als du mir nützt. Was das Andere betrifft, meine Stellung erlaubt mir mehrere weibliche Wesen. Dennoch lag es nicht in meiner Absicht, mir Nebengemahlinnen oder Konkubinen zu suchen. Du genügst mir völlig." Dabei sprach er nicht aus, dass wenn die Worte in dem Brief von seinem Vater stimmten, nur Alayna ihm den wahren Erben schenken konnte. Als er daran dachte, verstand er ebenso Akis Vorhersage: 'Du wirst alles verlieren.' Und wenn schon, eines Tages würde er die Macht abgeben und seinem Sohn übertragen, das war der Lauf der Dinge, selbst wenn dieser Tag noch in weiter Ferne lag.

Nun drehte er seinen Kopf, blickte in die blauen Augen seiner zukünftigen Gefährtin, welche daraufhin einen warmen Schimmer bekamen.

Unwillkürlich musste Alayna bei den Worten lächeln. Deshalb fügte der Dämon noch hinzu. "Ungeachtet der Differenzen die meine Eltern hatten, mein verehrter Vater teilte nur mit seiner einzigen Gemahlin, mit Mikadai das Lager. Fahr fort!"

Sie tat es, fuhr mit ihrer eigenen Interpretation fort, als ob es keine Unterbrechung gegeben hatte. "In dem wir diesen Trank zu uns nehmen und mit dem Verlust meiner Unschuld, besiegeln wir unseren Bund. Damit fiebere ich unserer Vereinigung entgegen, nimm mich in Besitz, in der Hoffnung du hast mir nicht zu viel versprochen."
 

"Am Ende der Nacht wirst du deine Antwort haben", mehr äußerte Sesshomaru nicht dazu. Obwohl er es nicht aussprach, gefiel ihm Alaynas Gelübde, denn er ahnte jetzt schon, dass sie ihm eine würdige Gefährtin sein würde. Er zweifelte nicht daran seinen Erben zu bekommen, denn die ehemalige Hofdame seiner Mutter hatte sich noch nie geirrt. Doch dies verschwieg er der jungen Frau. Stattdessen ergriff er den Becher und setzte die Zeremonie fort. Zum Schluss tranken sie beide in gleichen Teilen den Inhalt des Kelches. Die Flüssigkeit entfaltete in ihren Körpern eine seltsame wärmende Wirkung. Die magischen Substanzen versetzten ihre Sinne in einen Taumel aus Verlangen und Lust.
 

Sesshomaru zog seine neue Gemahlin hoch und nahm sie in den Arm um sie zu küssen. Sie reagierte, schlang ihre Arme um seinen Nacken, schmiegte sich eng an den Dämon und erwiderten den Kuss. Ihr Mund öffnete sich, ihre Zunge tänzelte über seine Lippen und liebkosten das weiche Fleisch. Der Lord unterbrach ihr tun, hauchte leise in ihr Ohr: "Du lernst schnell."

"Tue ich das?", fragte sie schelmisch und forderte ihren Gefährten auf: "Dann zeig mir mehr!"

Sesshomaru begann sie zu streicheln, indem seine Hände über ihren Körper fuhren. Er berührte Alaynas Arme, strich über den Rücken hinab, umfasste ihre Hüften und zog sie näher an sich heran. Seine Hände glitten nach hinten auf den Po der jungen Frau, während seine Zunge ihren Mund eroberte. Sinnlich, verführerisch, langsam und später stürmischer. Heißes Begehren flammte zwischen ihnen auf, entfachte eine kleine Flamme, welche schnell wuchs.

Während des nächsten Kusses löste der Fürst die Kleine mit Edelsteinen besetzte Spange, die das weiße Gewand in der Mitte etwas oberhalb der weiblichen Brust zusammenhielt. Dann streifte er den Stoff von Alaynas Schultern. Er rutsche zusammen und blieb an ihrer Hüfte durch den goldenen Gürtel gehalten hängen.

Die junge Frau öffnete währenddessen Sesshomarus Obi und schob den störenden Stoff beiseite um die nackte Haut ihres Gemahls berühren zu können.

Dieser löste sich jedoch aus der Umarmung, trat einen Schritt zurück um den weiblichen Oberkörper zu betrachten. Beschämt bei dem hungrigen Blick des Fürsten, hob Akis Tochter ihre Arme und bedeckte ihre nackten Brüste.

Der silberweißhaarige Hundedämon hinderte sie nicht daran, sondern entblößte sich selbst, indem er sich völlig auszog. Erst danach ging er wieder auf Alayna zu und entfernte den Gürtel, sodass ihr Gewand nun vollständig zu Boden gleiten konnte, wobei er dem Stoff mit den Augen folgte.

Er legte etwas Holz ins Feuer, ergriff die Hand der jungen Frau und führte sie zum Rand der Höhle, wo weiche Matten auf dem Boden lagen. Hier zog er sie mit sich nieder und platzierte die blonde Frau so, dass sie mit dem Rücken da lag.

Sesshomaru betrachtete sie, suchte den Blick ihrer Augen und verlor sich einen Moment in den Tiefen. Er hatte sich seitlich neben ihr niedergelassen, stützte sich auf einen Arm um den anderen freizuhaben. Dann beugte er sich nach vorn bis kurz vor Alaynas Gesicht, dabei fielen seine langen Haare wie ein Vorhang auf ihre Haut hernieder und kitzelten sie. Langsam, sehr bedächtig näherte er sich weiter dem Mund seiner Gemahlin und fuhr dann mit seiner Zunge über die rosigen Lippen. Sie küssten sich erneut.
 

Unbekannte Empfindungen erwachten in der jungen Frau, heiße Leidenschaft, wie glühende Lava durchströmte ihre Adern. Sie seufzte unwillkürlich und konnte nicht länger untätig da liegen. Ihr Körper bog sich dem verführerischen Mund entgegen und ihre Hände wanderten über den Makel und alterlosen Körper des Dämons.

Sesshomaru setzte sein Tun unbeirrbar fort.

Sie bewegten sich im Einklang, rhythmisch und drängend. Verstand und Sinne verschmolzen, es blieben nur diese einzigartigen Empfindungen. Sie teilten das Gefühl, die Hitze und ließen sich mit den Wellen treiben bis zu dem Punkt, als die Welt um sie herum in Lichtreflexen zu explodieren schien.
 

Sie schwebten zurück, fanden sich bald darauf eng umschlungen in der Höhle wieder. Alayna seufzte leise und glücklich. Bevor sie einschlief, murmelte sie: "Jetzt ist es geschehen und ich bin dein, für immer."

Ob Sesshomaru darauf antwortete, erfuhr sie nie. Sie spürte nur, wie ihr Gemahl seinen Körper noch näher rückte und er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Sanft strich er über die roten Kratzer, welche seine Klauen auf dem Körper seiner Gefährtin hinterlassen hatten. Sie heilten bereits, sehr zu seiner Erleichterung.

Danach dachte er an das Kommende. Bald würde er in den Westen aufbrechen, um Vorbereitungen zu treffen, denn es musste noch die offizielle Vermählung geben, damit Alayna als seine rechtmäßige Fürstin ernannt werden konnte. Um mit seiner Gefährtin darüber zu sprechen, war noch Zeit am kommenden Tag. Vorerst hatte er vor diese Nacht noch oft zu wiederholen, da er ihr Beisammensein genoss.
 

Kapitel 10 - Mein Reich - Dein Reich
 

Sesshomarus Mutter kommt in den Osten um ihren Sohn vor einer Dummheit zu bewahren oder hat sie doch ganz andere Motive?

Mein Reich - Dein Reich

Kapitel 10 - Mein Reich - Dein Reich
 

Ungestört verbrachte das frisch vermählte Paar die nächsten Tage. Sesshomaru wusste jedoch genau, das sein Bruder den Zugang zum Plateau bewachte. An einem der folgenden Tage, Alayna schlief noch, schlenderte der Fürst durch die Gegend. Danach sprach er kurz mit dem Jüngeren und forderte Nahrung für seine Gefährtin an, gleichzeitig teilte er seine Pläne mit. Zuerst hatte der Lord die Absicht zusammen mit Akis Tochter das Schloss im Westen aufzusuchen. Erst bei einem weiteren Besuch, zu der offiziellen Vermählungszeremonie verlangte Sesshomaru Inuyashas Anwesenheit. Jetzt wo er den Hanyou akzeptierte, sollte dieser Näheres über die Herkunft und das Leben seines Erzeugers erfahren.
 

Mit offensichtlichem Missfallen stimmte Kagomes Gefährte nach längerem Zögern zu. Es war weniger die Reise in den Westen, sondern seine schwangere Gefährtin in einem Schloss voller Dämonen zu wissen. Um so überraschender kam die Aussage des Lords, das nicht alle Youkai, den Menschen feindlich gegenüberstanden. Außerdem würde Kagome nicht der einzige Mensch sein. Dies überzeugte Inuyasha letztendlich.

Die Brüder besprachen noch etliche Kleinigkeiten, bis Rin dann erschien und alle aufforderte, zum Essen in Kaedes Hütte zu kommen. Deshalb eilte der Hanyou davon, während Sesshomaru die Höhle aufsuchte.

Inzwischen war seine Gefährtin wach, hatte sich angekleidet und begrüßte den Dämon mit einem sanften Lächeln. Alles, was ihm bei ihrem Anblick in den Sinn kam, musste er auf später verschieben, trotz das es ihm schwerfiel. Doch ihm nützte es nichts, wenn seine Gemahlin geschwächt vor Hunger in seinen Armen lag. Deshalb erwähnte er das von Rin für sie zubereitete Essen, welches die junge Frau nicht ausschlug.

Sie beschlossen zusammen hinunter in das Dorf zu gehen, da Sesshomaru nach Jaken sehen wollte, um ihn in seine Pläne einzuweihen. Sein Diener musste Sorge tragen, dass der zweiköpfige Drache am dritten Morgen bereit für ihre Abreise stand.
 

Alayna verließ mit dem Lord die Höhle und blieb plötzlich stehen, gleichzeitig sah sie sich nachdenklich um. Da gab es ein merkwürdiges Gefühl, welches von ihr Besitz ergriff.

"Lass uns gehen!", bat Sesshomaru nach einer Weile und riss die junge Frau aus ihren Gedanken. Sie nickte und gemeinsam liefen sie zum Rand des Plateaus. Kaum ein paar Schritte gegangen, spürte der Dämon die Gefahr. Er packte Alayna, sprang ein wenig zur Seite, setzte sie wieder ab. Dann stellte er sich vor seine Gefährtin, legte die Hand an den Griff seiner Waffe Bakusaiga, ohne sie jedoch aus der Scheide zu ziehen.

Fast gleichzeitig kamen zwei glühende Bälle von Osten und Westen herangerast. Sie prallten genau dort aufeinander, wo sie eben noch gestanden hatten. Während er die Gefahr aus dem Westen mit seinem Geruchsinn wahrnahm, hatte er die aus dem Osten nur instinktiv gespürt.

Die beiden Lichtbälle verwandelten sich in zwei silberweiße Hundedämonen, die sich knurrend und flechtend gegenüberstanden. Fast gleichzeitig griffen sie sich an.
 

Hätte Alayna einen Blick auf ihren Gefährten werfen können, wäre ihr kurzzeitig ein verwirrter Zug aufgefallen. Doch dieser verschwand sofort wieder und seine übliche emotionslose Maske zeigte sich. Akis Tochter änderte ihre Position, um besser sehen zu können.

"Die beiden sind ja noch schlimmer als Inuyasha und du", ließ Alayna besorgt neben ihm verlauten. In diesem Moment begriff Sesshomaru und nun konnte er sich auch erklären, warum er nur eine dämonische Aura wahrgenommen hatte. Bei der anderen Youkai herrschte nur ein zarter Duft nach Blumen vor.

Erklärend fügte die junge Frau an: "Meine Mutter Akiyana, Das ist nicht ihre wahre Gestalt, sie hat die Macht sich dem Aussehen ihrer Gegner anzupassen."

"Weil ihr Vater Meliichiou der Gott der Illusionen, ihr diese Gabe vererbte", teilte der Lord der westlichen Länder sein Wissen mit.

Nur einen kurzen Moment wendete die blonde Frau ihren Blick von den beiden Kämpfenden ab, um ihren Gemahl anzusehen. Sie nickte leicht und erinnerte sich, dass er ihre Mutter wesentlich länger kannte und deshalb sicherlich von den Fähigkeiten wusste.

"Wir müssen sie aufhalten. Doch wie?", flüsterte sie im Anschluss.

Bevor sie selbst reagieren konnte, nutzte Sesshomaru den kurzen Augenblick, als sich die beiden Kontrahenten voneinander trennten und unterbrach mit seiner Lichtpeitsche den Kampf ohne eine der beiden weiblichen Wesen zu verletzten. "Genug!"

Gleichzeitig nahmen die beiden Hundedämoninnen menschliche Gestalt an und wandten sich dem Störenfried zu.

Auch jetzt waren sich Beide sehr ähnlich. Groß, Schlank und mit langen Haaren. Beide trugen einen Sichelmond auf der Stirn, während der eine von Sesshomarus Mutter wie bei ihm bläulich lila war, leuchtete der andere Golden.
 

"Du stellst dich gegen deine Mutter?, fragte Mikadai überrascht ihren einzigen Sohn.

"Nein", antwortete Sesshomaru, "deine Kämpfe interessieren mich nicht. Doch bevor ihr euch gegenseitig umbringt, würde ich gern ein paar Antworten erhalten. Danach könnt ihr euch zerfleischen."

Weil sie wusste, dass sie einen Angriff von Mikadai auch ohne Waffe standhalten konnte, nahm Akiyana die Hand von ihrem Schwertknauf, das sie gerade ziehen wollte. "Es ist nicht meine Absicht eure Mutter zu töten Lord Sesshomaru, ich möchte nur meine Tochter beschützen."

Mikadai entfernte sich ebenfalls von ihrer Gegnerin: "Und ich will meinen Sohn vor einer Dummheit bewahren", erklärte sie und fuhr fort: "Du verbringst viel zu viel Zeit in der Nähe der Menschen, mit dieser Frau und dem elenden Hanyou. Dabei vergisst du deine Aufgaben als Erbe deines Vaters. Seit Naraku Vernichtung habe ich jeden Tag mit deiner Heimkehr gerechnet. Deshalb musste ich selbst kommen, um dich an deine Pflichten zu erinnern."
 

Ein wenig schmälerte Sesshomaru seine Augen. Mehrmals hatte er sein Schloss in den zurückliegenden Jahren aufgesucht, doch er hielt die Dauer seiner Anwesenheit absichtlich kurz. Demnach entsprachen die Anschuldigungen seiner Mutter teilweise den Tatsachen, doch seine Gründe zu erläutern, lag nicht in seinem Sinn.

Als seine Mutter Inuyasha erwähnte, hörte der Lord ein Knurren am Ende, wo der Weg aus dem Wald kam und auf dem Plateau endete. Gleich darauf erklangen leise Stimmen. Kagome hielt ihren Gefährten vermutlich zurück.

Er hatte den Geruch seines Bruders und dessen Begleiterin schon lange vorher wahrgenommen. Bestimmt hatten sie die Lichtblitze und die beiden Hundedämonen unten im Dorf gesichtet, und da das Fürstenpaar nicht zum Essen erschien, wollten sie nach ihnen sehen. Da es offenbar keinen Kampf gab, blieben sie etwas entfernt, jedoch in Sichtnähe, stehen und beobachteten.

Sesshomaru warf dem Hanyou einen Blick zu und gab ein kurzes Handzeichen. Daraufhin entspannte sich Inuyasha und löste seinen Griff von Tessaiga. Er vertraute dem Älteren und entschloss sich abzuwarten.
 

Akiyana hatte still zugesehen und es erfreute sie, wie sich das Verhältnis zwischen den Brüdern entwickelt hatte. Inu no Taisho würde die positive Änderung sicherlich gefallen. Da sie ihre Anwesenheit noch erklären musste, warf sie darauf ein: "Nachdem ich hörte das Mikadai ihr Schloss verlassen hatte, brach ich sofort auf und hoffte rechtzeitig hier zu sein. Ich wollte sie aufhalten, bevor sie die Zukunft verändert."
 

"Nun verehrte Mutter, was mich betrifft, ich stehe unter dem Schutz meines Gemahls", offenbarte Alayna, wobei sie Sesshomaru ein Lächeln schenkte, was dessen Mutter gar nicht gefiel. Akiyana fiel es sofort auf, deshalb sagte sie nun: "Genau das ist die Dummheit, die Mikadai verhindern wollte."

Beinahe gleichzeitig entfuhr es der silberweißhaarigen Dämonin aus dem westlichen Reich leicht triumphierend: "Mein Sohn beschützt niemand."

Danach herrschte Schweigen, denn teilweise beabsichtigt wurden verschiedenen Informationen preisgegeben, die alle erst einmal in die richtige Reihenfolge bringen mussten.

In Mikadais Absicht lag es scheinbar eine Vermählung zu verhindern, die bereits stattgefunden hatte. Als sie sich der Tatsache bewusst wurde, schmälerte die Youkai ihre Augen und kam näher. Sie schnupperte leicht und ergriff als Nächstes den Arm von Akis Tochter um sich selbst zu überzeugen, während sie im Stillen hoffte, nicht zu spät gekommen zu sein. Wortlos wandte sie sich danach wieder ab und sie zeigte niemand ihre Gefühle, was sie empfand, weil ihr Sohn die magische Blutschwurzeromine durchgeführt hatte und sich somit für immer an die blonde Frau band.
 

Alayna betrachtete das Zeichen ihres Gefährten auf ihrer Haut und fragte dann: "Kann sich den Sesshomaru nicht seine Gefährtin selbst suchen oder ist er bereist anderweitig gebunden?"

Seufzend sagte die Erdgöttin dann: "Wenn das so einfach wäre. Nein, es gibt diesbezüglich kein Versprechen. Mikadai glaubt, du bist Inu no Taishos Tochter."

Jeder auf dem Plateau war von der Aussage überrascht. Sesshomaru gab sogar einen abschätzigen Laut von sich. Nur zu gut erinnerte er sich an die Vorfälle vor 200 Jahren und die Sorge seines Vaters. Hatte seine Mutter noch immer nicht begriffen, wer seine Gefährtin war.

Gerade entgegnete Alayna: "Spätestens jetzt, wo sie mich sieht und meinen Geruch wahrnimmt, müsste ihr klar werden, dass mein Vater ein Mensch war."
 

Aki trat zu ihrer Tochter und legte ihre Hand auf deren Schulter: "Sie hat sich bereits davon überzeugt und sie hat noch andere Gründe."

Daraufhin knurrte die Dämonin leise und warf ein: "Ich kann für mich selbst sprechen. Meine Spione berichteten, Aki treibt sich in der Gegend herum. Das konnte nur eines bedeuten, dass sich ihre Visionen wieder einmal erfüllten." Sie gab sich den Anschein, jeden Moment wieder die Erdgöttin anzugreifen.

Um sie abzulenken, fragte deshalb Sesshomarus neue Gefährtin: "Welche Vision?"

Es war ihre Mutter, die sofort antwortete: "Das sich zwei Reiche vereinen und der wahre Erbe geboren wird." Sie sah kurz zu der älteren westlichen Fürstin und sprach weiter: "Es handelt sich um keine Vision, sondern um den letzten Willen meines Großvaters und dem Wunsch von Inu no Taisho. Mikadai befürchtete, ich würde alles versuchen, um ihn zu erfüllen. Sie glaubt, weil ihr Gemahl sich nicht mit mir vermählte, will ich eure Verbindung."
 

Der Lord der westlichen Ländereien ergriff nun das Wort und erklärte: "Verehrte Mutter, du solltest mich besser kennen. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen und lasse mich nicht beeinflussen. Alayna habe ich erwählt, ohne die vollständige Wahrheit zu kennen. Sie interessiert mich nicht. In einem Punkt hast du recht, ich beschütze niemanden. Meine Gefährtin kann sehr gut auf sich selbst aufpassen, sie ist kein schwächlicher Mensch." Um seine Worte wirken zu lassen, legte er eine kurze Pause ein. Dann forderte er: "Beendet euren lächerlichen Streit!"

"Niemals."

Sesshomaru hatte erwartet, beide weiblichen Wesen sagten es. Doch nur seine Mutter hatte gesprochen. Akiyana stand da und lächelte geheimnisvoll. Dann erläuterte sie: "So einfach ist das nicht. Selbst wenn wir einen Streit beenden, wird ein neuer entfacht. Es ist unser Schicksal immer wieder aneinanderzugeraten. Deshalb sind wir uns auch die letzten 200 Jahre aus dem Weg gegangen. Vielleicht wird es Zeit, dass ihr alle die Wahrheit kennt." Damit berichtete die Erdgöttin die ganze Geschichte, von den Moment an, als Inu no Katsu sich Asa'yo als Gefährtin erwählte, bis zu dem Tag, als Inu no Taisho in den Flammen des menschlichen Schlosses starb. Dadurch offenbarte sie, welches Recht Alayna auf das westliche Reich hatte.

Alle hörten der Göttin zu und nicht nur ihre Tochter hegte den Verdacht, ihre Mutter ließ etwas aus. Doch sie fragten nicht nach.
 

Sesshomaru ließ sich nichts anmerken, sein Gesicht war eine steinerne Maske. Er verbarg seine Gefühle scheinbar. Alayna bekam die unterschiedlichen Regungen mit, die Sesshomaru empfand. Der Hundedämon hielt nämlich ihre Hand. Der lange Ärmel des Kimonos verbarg es, sodass nur die junge Frau spürte, wie Sesshomaru sie zärtlich streichelte oder kurz zu drückte, wenn ihn etwas stärker beschäftigte. Die ganze Zeit überließ er das Reden seiner Gefährtin. Jetzt zum Schluss dachte er kurz nach und somit setzen sich weitere Teile zusammen. Es war in der Tat, eine ideale Verbindung, wenn Akis Tochter den Bund mit ihm, dem amtierenden Fürsten des Westens einging. Er bereute nun noch weniger seine Entscheidung.
 

"Da siehst du es Sesshomaru, es geht Aki nur um die Macht und sie will dir die Herrschaft streitig machen", wies Mikadai ihren Sohn hin. Sie fügte noch an: "Ihre Familie hat bereits vor vielen Jahrhunderten das Recht das westliche Reich zu reagieren verloren."

Alayna entgegnete: "Niemand von uns hat das Recht diese Macht zu beanspruchen."

"Doch, unser Sohn." Es war das erste, was Sesshomaru sagte, seit er seine Mutter aufforderte, den in seinen Augen sinnlosen Streit zu beenden. "Er wird beide Blutlinien vereinen und hat damit den alleinigen Anspruch. Unsere Aufgabe ist es bis dahin das Reich zu führen, um das Erbe zu bewahren. Weder Inuyasha noch ich werden, den Wunsch unseres verehrten Vaters ignorieren."

Ein Knurren ertönte: "Sprich nie wieder für mich."

Sesshomaru warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. Leise aber trotzdem noch so, damit alle es hörten, fügte Inuyasha noch hinzu. "Pah, als ob es mich das Reich interessieren würde", damit wandte der Hanyou seinen Kopf zur Seite und schaute weg.

Mikadai fragte überrascht ihren Sohn: "Willst du wirklich alles wegwerfen, was dein Vater dir hinterlassen hat?"

Der Lord sah sie lange an, bevor er entgegnete: "Was mir mein verehrter Vater hinterlassen hat?"

Er drehte sich zu Inuyasha um und sah diesen kurz an. "Einen Bruder." Seine rechte Hand hatte den Griff des einen Schwertes umklammert, was er nun ein kleines Stück aus der Scheide zog: "Tenseiga."

Etwas, was nur selten passierte geschah, Sesshomaru lächelte: "Nein Mutter, ich habe vor beides zu behalten und ich werde den letzten Wunsch meines verehrten Vaters erfüllen, dem Reich, den einzigen Erben schenken, dem es rechtmäßig zusteht und es ihm, zu gegebener Zeit überlassen."
 

Niemals rechnete er damit, dass die ältere Hundedämonin einlenkte. Deshalb forderte er jetzt: "Wenn sich mein Sohn als würdig erweist, wirst du ihm das Erbe der Tradition entsprechend übergeben!"

Seine Mutter fragte: "Willst du mit mir kämpfen?"

Der Fürst ließ die Hand seiner Gefährtin los und trat einen Schritt vor: "Wenn es sein muss", äußerte er laut und gab sich den Anschein, es tatsächlich darauf ankommen zu lassen. Leise, da er sofort die Besorgnis seiner Gemahlin wahrnahm, flüsterte er nur für sie hörbar: "Vertrau mir!"

Mikadai trat zu ihrem Sohn und sah ihn mit schmalen Augen an. "Erstaunlich", sagte sie und erklärte nicht, was sie damit meinte. Sie hob ihre Hand und strich Sesshomaru sanft über die Wange. "Glaubst du immer noch, deine Mutter wäre herzlos. Dann hast du meine Beweggründe nie verstanden. Ich wollte immer nur das Beste für dich, das deine Entscheidungen die richtigen sind."

"Gerade habe ich begonnen meinen Vater zu verstehen, nun unterziehst du mich Prüfungen. Hier geht es um meine Entscheidungen und deshalb werde ich sie allein treffen", entgegnete Sesshomaru.

Mikadai sah ihren Sohn ernst an und nickte dann: "Wenn dein Erbe alt genug ist, schicke ihn zu mir und ich werde ihn der Prüfungen unterziehen, die jeder Herrscher durchlaufen muss."
 

Damit ging die westliche Fürstin zu Akis Tochter, blickte ihr lange in die Augen und nach einer Weile begann sie zu sprechen: "Halte meinen Sohn nicht von seinen Pflichten ab und wir werden uns nicht in die Quere kommen. Meine edle Freundin kann stolz auf eine Tochter, wie du es bist, sein." Es folgte ein kurzer Blick zu ihrem einzigen Nachkommen, der herbei trat und den Platz neben seiner Gefährtin einnahm. Erst dann fuhr sie fort: "Kommt bald ins Schloss, damit eure Verbindung offiziell verkündet werden kann und ich diese lästigen Bewerberinnen los werde, die dich als ihren Gemahl auserkoren hatten."

"Wir werden in drei Tagen aufbrechen", versprach der silberweißhaarige Lord.

Mikadai ging einige Schritte fort, blieb dann stehen und sagte mehr: "Hanyou, diese Aufforderung gilt dir ebenso. Dein Mensch kann dich gern begleiten, falls sie sich zwischen Dämonen wohlfühlt."

Der auf diese Art Angesprochene verschränkte seine Arme und reagierte mürrisch: "Mein verehrter Vater gab mir einen Namen."

"Das weiß ich, Inuyasha." Während sie diese Worte sprach, lief die Dämonin davon, gefolgt von Akiyana.

Nachdenklich sah Sesshomaru seiner Mutter hinterher. Da gab es ein merkwürdiges Flackern in den goldenen Augen der silberweißhaarigen Youkai. Beinahe wie ein Flehen, eine Bitte die unausgesprochen blieb.

Schon wollte der Lord sich abwenden, als er bemerkte, die Erdgöttin blieb nach wenigen Schritten stehen und kam gleich darauf zurück. "Ihr Stolz verbietet es ihr, die Worte laut zu äußern. Doch Mikadai braucht ihren Sohn im Westen."

Ohne eine Reaktion abzuwarten, eilte die ehemalige Hofdame fort.

Ihre Worte bestätigten nur Sesshomarus Verdacht. Leise murmelte er: "Sie wird wohl nie damit aufhören."

"In Rätseln zu sprechen", erwiderte seine Gefährtin. "Nein, niemals. Ich kenne sie überhaupt nicht anders. Allerdings ist mir etwas aufgefallen."

Noch immer war der Blick des Dämons auf den Punkt gerichtet, wohin die beiden weiblichen Wesen verschwanden. Jetzt drehte er sich und sah seine Gemahlin abwartend an. Diese ergriff seine Klauenhand und forderte ihn auf: "Komm mit, dann zeige ich dir ihr Geheimnis! Inuyasha, wir sehen uns gleich im Dorf."
 

Nicht sehr weit entfernt trafen sich die beiden Mütter. Mikadai fragte: "Glaubst du, sie haben es uns abgekauft?"

"Natürlich, wir beide waren brillant",  meinte die Erdgöttin. Im selben Moment gab es hinter ihr ein kurzes goldenes Flackern und ihre Tochter erschien.

"Wahrscheinlich nicht so brillant, wie wir dachten", bemerkte Mikadai daraufhin, als sie als erstes Alayna erkannte.
 

Die junge Frau lächelte nicht sondern sah sehr ernst aus: "Glaubt ihr Sesshomaru, hat euch auch nur ein Wort geglaubt. Dann habt ihr ihn falsch eingeschätzt, da wir eure Farce von Anfang an durchschaut haben. Ihr wolltet nur sicherstellen, dass mein Gemahl seine Entscheidung nicht eines Tages bereut, habe ich nicht recht!"

Niemand bestätigte die Vermutung, aber die junge Frau brauchte keine Worte zu hören, denn sie sah es in der Mimik der beiden Verschwörerinnen. So schnell, wie sie auftauchte, ging sie wieder. Sesshomaru, der sich in der Nähe verbarg, folgte ihr.

Mikadai stellte plötzlich eine Frage: "Hast du meinem Gemahl jemals deine Gefühle offenbart?"

Aki schüttelte ihren Kopf: "Nein aber sie blieben ihm nie verborgen."

"Es musste so kommen, den Lauf der Dinge kann man nicht aufhalten", begann die Fürstin. "Nun wo ich in alles eingeweiht bin, werde ich dich nicht länger bekämpfen. Was hätte es auch für einen Sinn, bald wird sich unser Schicksal erfüllen. Halte dein Versprechen Aki und lass mich nicht zu lange warten!"

"Das letzte Gegenmittel gab ich deinem Sohn. Nicht einmal ich vermochte Gigahoukas Hinterhältigkeit vorauszusehen. Verliere nicht die Hoffnung und lass Vorsicht walten, gehe keine Risiken ein", bat und warnte die Göttin. "Das Mittel herzustellen dauert einige Wochen, bis dahin habe Vertrauen. Sesshomaru wird einen Weg finden, um dem General die Stirn zu bieten."

Sie blieb nicht länger, sondern eilte sofort davon. Jeder Hundedämon war in Gefahr und sie allein konnte dem entgegen wirken, indem sie für das Gegenmittel sorgte. Wer einmal damit in Berührung kam, war später gegen das Gift immun und so musste sie sich nicht um die beiden Brüder sorgen. Doch diesen Umstand vergaß sie der Fürstin mitzuteilen, da die ehemalige Hofdame keine Zeit vergeuden wollte und sich sputete.
 

Mikadai zeigte selten Gefühle, doch diesmal ließ sie diese zu. Sie hatte nur wenig Hoffnung, um gegen so eine mächtige Waffe anzukämpfen, denn aus Erzählungen der älteren Dämonen und von Inu no Taisho, wusste sie, was dieses Gift den Hunden antun konnte. Sollte sie wirklich der Erpressung des Generals nachgeben, seine Gefährtin werden und ihm zu Willen sein um damit ihren Sohn, sich selbst und ihren heimlichen Geliebten zu beschützen? Konnte sie das Opfer bringen? Sie vertraute ihrer ehemaligen Hofdame, wandte sich entschlossen um und kehrte frohen Mutes in den Westen zurück.

Bald würde ihr Sohn folgen und bis dahin würde sie Akitojiro hinhalten.
 

Der Lord der westlichen Ländereien hatte die Absicht eher aufzubrechen und aufgrund seines Verdachtes wollte er erst einmal allein in zum Schloss reisen, doch seine Gefährtin hegte den Wunsch, mitzukommen. Obwohl der Hanyou ebenso an seiner Seite bleiben wollte, lehnte Sesshomaru ab. Wenn etwas im Gange war, sollte Inuyasha in Musashi bleiben und die anderen beschützen, denn für diese Aufgabe war der Jüngere bestens geeignet. Widerwillig gehorchte der Hanyou und sah seinem Bruder hinterher, als dieser am Tag darauf aufbrach.

Was immer passieren würde, er hegte keine Zweifel, sein Bruder war jeder Gefahr gewachsen und so sah er zuversichtlich in die Zukunft. Kagome kam währenddessen  herbei, lehnte sich an ihn und nahm seine Hand. Sie hier bei sich zu haben, stärkte ihn und er freute sich auf ihr gemeinsames Kind. Alles würde gut ausgehen, hoffte er im Stillen.
 

Ende
 

Hiermit endet der zweite Teil. Leider bin ich mir noch nicht sicher, wann ich mit dem Letzten anfang hochzuladen. Viel ist schon vorgeschrieben, aber etliches will ich ändern.

Lohnt es sich überhaupt noch Inu FFs zu schreiben? Ich glaube, viele Autoren fragen sich das zurzeit.
 

Fortsetzung
 

Die Macht der Steine - Die Drei Weltensteine 3

Alayna lernt die wahren Gesichter von einigen Dämonen kennen. Sesshomaru bekommt mit, was in seinem Reich vor sich geht und findet eine Lösung. Doch auf die Familie und Freunde kommen noch ganz andere Probleme zu, bis letztendlich alle, ihr Glück genießen können.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  nicoleherbster
2017-11-11T21:14:29+00:00 11.11.2017 22:14
Ich finde die Geschichte immer noch toll und hoffe du legst bald mit teil 3 los.
Antwort von:  CheyennesDream
11.11.2017 23:26
Das ist wirklich ein Zufall. Erst letzte Nacht habe ich mir die FF wieder durchgelesen und überlegt, ob ich demnächst weiter mache. Mir fehlt immer noch ein richtiges Konzept für die Geschichte, trotz das ich schon etliche Passagen geschrieben habe.

Zur Zeit habe ich vier FFs, die ich beenden möchte. Eine 5. Entführt von einem Youaki 2 habe ich sogar auf Eis gelegt. Ich habe leider, durch die Arbeit, viel weniger Zeit als früher.

Deswegen mache ich keine Versprechungen. Mir liegt aber etwas daran, alles zu beenden was ich beginne.

Chris
Von:  chu-chu
2017-10-02T06:40:49+00:00 02.10.2017 08:40
Hab gerade die ersten beiden Teile gelesen! Bin begeistert! Aber den dritten kann ich leider nicht finden! Ich wüsste gerne wie es weiter geht!
Antwort von:  CheyennesDream
02.10.2017 19:36
Freue mich gerade, weil nach so langer Zeit noch Interesse besteht.

Der dritte Teil wurde bisher nicht veröffentlicht. Dafür gab es Gründe. Nicht ganz so großes Interesse der Leser, das ich vorhatte Teil 1 noch einmal zu bearbeiten und zum Schluss, mit der Handlung des dritten war ich nicht zufrieden. Daher bin ich auch immer hängen geblieben. Da ich aber sehr viele Ideen für andere Geschichten hatte, habe ich damit angefangen. Sind inzwischen eine ganze Menge geworden.

Chris

Von:  nicoleherbster
2014-10-29T10:00:46+00:00 29.10.2014 11:00
Also ich finde es lohnt sich ich lese deine Geschichten sehr gern. Ich würde mich freuen wenn du weiterschreibst.
Antwort von:  CheyennesDream
29.10.2014 16:58
Danke. Auf jeden Fall gehen meine anderen Geschichten weiter. Undercover kommt als nächstes.
Ich will nur vorerst nichts neues Anfangen, sonst müssen die Leser immer so lange warten.

Für den dritten Teil habe ich jedoch schon zirka 14 A4 Seiten ;) zusammen. Muss nur einen passenden Einstieg finden.

Chris
Von: abgemeldet
2014-10-12T03:25:38+00:00 12.10.2014 05:25
Dieses Kapitel hat mir gut gefallen. Ich fand es schön romantisch, nicht übertriebern. Die Szene mit dem Schwur war auch gut. Sehr passend zu Sessy. Alles andere wäre unglaubwürdig und entspräche nicht ihm. Deine Lösung ist deshalb gut.

Sel jane
Antwort von:  CheyennesDream
12.10.2014 15:01
Konnte ja kaum eine moderne europäische Vermählung einbringen. Deshalb musste ich mir etwa einfallen lassen. Sessy mag vieles sein aber niemand der vor Liebe den Verstand verliert. Im Gegenteil, er behält seine kühle Maske bei, in jeder Situation( denke ich)
Unglaubwürdig wäre es auch wenn Alayna im modernen Brautkleid mit Schleier da gestanden hätte.

Freue mich, wenn die Szene so gut bei dir ankam.

Kommentare erfreuen jeden Autor. Danke

Chris
Von: abgemeldet
2014-09-28T01:55:52+00:00 28.09.2014 03:55
Schade das deine Leser deine FFs so wenig würdigen. Denn ich finde sie spannend und gut geschrieben. Sie bieten interessante Abwechslung, gute Alternativen zu den anderen sich ständig ähnelnden Geschichten.

Ich kann die Handlungen der Charas gut nachvollziehen und mein geistiges Auge bildete wieder schöne Bilder.

Ich freue mich auf dein nächstes Kapitel.

Jane (Sel)
Antwort von:  CheyennesDream
28.09.2014 15:14
Danke, freut mich..
Das hier war die allererste Inu FF, die ich angefangen habe. Deshalb pausierte die dann nach drei Kapitel weil ich erst einen 1. Teil dazu verfasste und später schrieb ich meine Reika Serie und den Rest.

Das nächste wird es bald geben.

Chris
Von: abgemeldet
2014-03-04T14:55:38+00:00 04.03.2014 15:55
Was du wolltest das löschen? Och nee das wäre doch zu schade gewesen. Ich hab lang darauf gewartet das es weiter geht. Außerdem ist es wieder ein super Kapitel geworden. Das wird richtig spannend zwischen den beiden und ich finde Sess und Alayna sehr süß. Hoffe die beiden finden zu einander. Freue mich wenn es weiter geht und bleibe weiterhin gespannt. (=

lg _konan_
Antwort von:  CheyennesDream
04.03.2014 18:33
Nicht direkt. Ich wollte die FF vorübergehnd aus dem Netz nehmen, nicht endgültig löschen.
Ich habe ja etliche Seiten als Rohfassung daliegen und es wäre schade um die ganze Arbeit.
Bestimmt komme ich demnächst weiter im Text, mir fehlt nur eine Szene im nächsten Kampfabschnitt.

Freut mich, wenn dir das Kapitel gefallen hat

Chris
Von: abgemeldet
2013-07-28T17:21:49+00:00 28.07.2013 19:21
Hallo! Ich schon wieder. Mein Gott ich nerve, ich weiß. xD

Also es ist ja schon länger her und ich musste mich erst einmal wieder in die Geschichte einfinden. Habs noch nicht ganz geschafft, um ehrlich zu sein. Aber das wichtigste ist noch hängen geblieben. ;)

Das InuYasha sich nicht zurückschicken lassen wollte, aufgrund seiner Schwäche in der Neumondnacht ist klar. Doch er will natürlich auf der anderen Seite seine Gefährtin und seine Freunde beschützen bzw. zur Seite stehen.

Ich musste lachen als du geschrieben hast: Der war ziemlich klein. Wahrscheinlich war es gar nicht lustig gemeint, aber trotzdem musste ich lachen, weil.ich mir Gigahouka sofort, wie einen Zwerg vorgestellt habe. (liegt aber vermutlich auch daran, dass ich gerade etwas müde bin ;))

Kouga ist dann zum Schluss noch zur Rettung gekommen. Wie zu erwarten war, zu InuYasha's Missfallen. ^-^ Die beiden können sich einfach nicht leiden.

Als Alayna Sesshomaru darum gebeten hat, ihr ihren ersten Kuss zu geben, muss ich zugeben, hab ich mich etwas mit geschämt. ^-^ Aber als Sessy dann zugestimmt hat, war ich echt happy. Die Stelle hast du wirklich niedlich beschrieben.

Ich freue mich schon auf's nächste Kapitel. Jetzt mach ich mich erst einmal daran noch mal die ersten Kapi's durchzulesen. ;D
deine Vanessa<3
Antwort von:  CheyennesDream
28.07.2013 21:25
Du nervst nicht, hattest nur viel nachzuholen.

Gigahouka ist kleiner als gewöhnlich aber nicht gleich ein Zwerg.
Kennst doch Inu, der steht nicht gern zurück und von Brüderchen lässt er sich schon gar nicht abschieben.
Hat aber doch ein einsehen. In Mushasi war er bei weitem eine größere Hilfe.
Kougas auftauchen, dass musste sein. Der mag es auch nicht dazusitzen in seiner Höhle ;)
Weshalb hast du dich geschämt? Die Sitten im Mittelalter waren nun mal anders, da hat man nun nicht alle Tage einen Jungen zum Küssen ;)

Freue mich, dich auch bei dieser Geschichte als Leser zu haben.

Chris
Von: abgemeldet
2013-07-27T15:36:16+00:00 27.07.2013 17:36
Yuhu es geht weiter! Ein tolle kapitel. Ich finde das richtig schön das sesshomaru auch mal anderes sein kann, auch wenn sie ein misch Wesen ist. (=

lg _konan_
Antwort von:  CheyennesDream
27.07.2013 17:43
Wurde ja auch mal Zeit bei mir ;)
Das nächste Kapi muss ich aber erst komplett umschreiben, kann deshalb noh nichts voraussagen.
Alayna geht davon aus, das Sesshomaru so denkt. Er ahnt zwar wer ihre Mutter ist aber ihre wahre Herkunft kennt er noch nicht ;)

ich hoffe das die FF lesenwert wird ;)

danke dir

Chris
Von: abgemeldet
2013-06-04T16:06:58+00:00 04.06.2013 18:06
Hallö! ;-)
Das zweite Kapitel ist, wie immer, super geschrieben.

Myoga ... war ja mal wieder klar, dass er abhaut. XD

Ich hätte noch eine Frage: Ist Gigahouta aus irgendeinem der 4 InuYasa Filme? (Wenn die Frage jetzt doof rüber kommt, tut mir leid. Habe leider noch keinen der Filme gesehen :-( )

LG_Nessa_
Antwort von:  CheyennesDream
04.06.2013 18:19
Danke, freue mich wenn es dir gefällt

Gigahouka ist frei erfunden. habe mir aber die Freiheit herausgenommen ihn zum Vater der vier " Kriegsgötter " aus dem vierten Film zumachen.

Myouga wird noch Höllenqualen erleiden wenn er hinter seine Vergesslichkeit kommt ;)

Chris
Von: abgemeldet
2013-06-04T15:58:44+00:00 04.06.2013 17:58
Wow ein tolles und spannendes Kapitel. (= Freu mich wenn es weiter geht und bin schon gespannt was alles so passiert. ;)

lg _konan_
Antwort von:  CheyennesDream
04.06.2013 18:15
Danke dir. Theoretisch ist das nächste fertig, da ich aber noch eine Lücke im vierten habe und mir nicht einfällt ziehe ich es etwas hinaus ;)

Freischalter sind auch im Moment überfordert.
Hoffe aber das mein kleiner OS noch hochgeladen wird ;)

Chris


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