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Rachefeldzug - Die Drei Weltensteine 2

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Handlanger

Rachefeldzug - Die Drei Weltensteine 2
 

Fortsetzung von Inu no Taishos Weg - Die Drei Weltensteine 1
 

1. Kapitel - Handlanger
 

Vögel zwitschern, das rauschen der Blätter, ab und zu raschelte es auf dem Boden unter trockenem Laub. Eine große menschenähnliche Gestalt stand auf einer Lichtung und versuchte die Geräusche, sowie die Gerüche zu unterscheiden, die der Wind in seine Richtung trug. Lange silberweise Haare flatterten im Wind.

Nirgendwo gab es Anzeichen das der Halbdämon Naraku in der Nähe war. Der Kampf gegen ihn und die Suche nach den Splittern des Shikon no Tama, dem Juwel der vier Seelen, währte schon lange. Die Splitter des Juwels interessierten den Dämon, der von den Hundedämonen abstammte, auf der Lichtung nicht. Seine Suche galt einzig Naraku.

Gerade beschloss Sesshomaru zu seinen beiden Begleitern zurückzukehren, als er die Anwesenheit mehrerer Dämonen wahrnahm. Einer kam direkt in seine Richtung. Gleich darauf erklang hinter ihm ein Schnauben.
 

Vermutlich wieder ein Youkai der gehört hatte, das Sesshomarus Schwert Toukijin im Kampf gegen Goryumaru zerbrochen war. Würden sie es den nie lernen, dachte der Hundedämon verächtlich. Er brauchte kein Schwert, um mit diesen Schwächlingen fertig zu werden, sie waren keine Gegner für ihn.

Der Stier ähnliche Youkai war aus dem Gebüsch gesprungen und hatte angegriffen. Es war ein Leichtes die Attacke abzuwehren auch ohne sein neues Schwert Bakusaiga zuziehen. Doch statt erneut anzugreifen, wandte sich der Youkai ab und lief nach Westen in die Richtung eines Menschendorfes.

Sesshomaru folgte ihm jedoch nicht. Die Menschen, deren Geruch er schon vorher wahrgenommen hatte, interessierten ihn ebenso wenig wie das Juwel. Sollten sie doch selbst mit dem Dämon fertig werden. Er wusste, dass Mönche unter Führung von Ungai sich gerade in dem Dorf aufhielten, gegen die er schon einmal gekämpft hatte. Der Hundedämon kannte ihre Kräfte und wusste, dass sie ein leichtes Spiel mit dem Stieryoukai haben würden.

Vielmehr beschäftigen Sesshomaru ganz andere Gedanken. Da es ein schwacher Youkai war, sollte der Angriff wohl nur dazu dienen ihn Sesshomaru irgendwohin zu locken. Vermutlich war das wieder Mal eine Falle von Naraku, obwohl er dessen Geruch in der Nähe immer noch nicht wahrnehmen konnte.
 

Er sah dem Stierdämon noch einige Augenblicke nach, wie dieser sich durch den Wald bewegte, bevor er selbst nach Süden flog. Er musste sich beeilen, denn wenn Naraku wirklich dahinter steckt, bestand die Möglichkeit das Jaken und Rin in Gefahr waren.

Kurz vor der Lichtung, wo das Mädchen und der Diener waren, landete Sesshomaru. Von dem erhöhten Standpunkt, einem kleinen Hügel, konnte er die Gegend und seine zwei Begleiter beobachten. Der sanfte Wind trug das Lachen des kleinen Mädchens Rin in seine Richtung, ihren zarten Geruch und den Duft zahlreicher Blumen. Wie sie über die Wiese lief und Blumen sammelte, wirkte sie richtig glücklich. Wer das fröhliche Kind sah, würde sicher nicht glauben, welche schrecklichen Ereignisse hinter ihr lagen.

Ah-Uhn der zweiköpfige Drache folgte dem Kind auf jeden Schritt und fraß gelegentlich ein paar Halme. Nur Sesshomaru erkannte, wie aufmerksam der Drachendämon war.

Nach einem letzten Blick über die angrenzenden Bäume schritt der Hundedämon den Hügel hinab und lief auf die Wiese zu.
 

Kaum hatte er die ersten Bäume erreicht, knackte es im Unterholz und drei Stieryoukai brachen aus dem Gebüsch hervor. Um ihre Hälse und am Körper trugen sie lange Ranken aus den stark duftenden Blumen, die hier in der Gegend wuchsen.

Die Blumen konnten zwar nicht ihre dämonische Aura verschleiern, dienten aber offenbar dazu den Geruch zu überdecken.

"Ihr schon wieder", knurrte Sesshomaru verärgert. "Verschwindet!"

Irritiert blieben zwei von ihnen stehen, während der Dritte seinen Weg fortsetzte.

Die beiden griffen Sesshomaru sofort an und es gelang ihm leicht auch ohne die dämonische Kraft zu entfesseln, sie mit seinem Schwert Bakusaiga auszuschalten. Der Hundedämon schaute sich nach dem Letzten um. Dieser rannte einen Bogen und kam zurück. Schnaubend stand dieser nun vor dem großen Hundeyoukai und starrte ihn an.

" Was wagst du dich einzumischen?", fragte der Stierdämon verärgert. Er schien stärker als die anderen drei auf die Sesshomaru bisher getroffen war. Lokugha war überrascht den sein Herr hatte nur von einer Frau gesprochen. Wo kam dann dieser Youkai her.

Er ahnte sofort das er nicht nur einen einfachen Dämon vor sich hatte, schon allein die Ausstrahlung wirkte sehr gefährlich.

Das wird sicher ein interessanter Kampf, dachte er gerade und wollte angreifen. Im gleichen Moment kamen hinter Sesshomaru weitere Stierdämonen aus dem Gebüsch und einer rief sofort: "Lokugha, lass ihn, er ist nicht unser Feind."

"Ja Herr", antworte er gehorsam und wollte seinen ursprünglichen Weg fortsetzen.

Der Anführer war noch gewaltiger und überragte seinen Untergebenen beinnahe um einen halben Meter. Während die Stierdämonen aus ihren Nüstern nur Rauch bliesen, konnte der Anführer Flammen in hohen Bogen ausblasen. Selbst um seine hinteren Hufe züngelten kleine Flammen, die das trockene Laub in Brand steckten.

An Sesshomaru gewandt, riet der Dämon: "Geht eurer Wege, wenn ihr nicht in unseren Kampf verwickelt werden möchtet."

Obwohl Sesshomaru viel von Molo gehört hatte, war er ihm bis jetzt noch nie begegnet. Ihm wurde klar, das hier auf keinen Fall Naraku dahinter steckte und er nicht ihr Ziel sein konnte. Er nahm die Hand vom Griff seiner Waffe und drehte sich wortlos um. Er hatte noch keine drei Schritte zurückgelegt, als sich ihm einer der Stierdämonen, mit rostfarbener Haut, der gerade noch zur linken Seite des Anführers stand, den Weg verstellte.

Wobei er schnaubend sprach: "Herr. Vergebt mir! Er hat sich zu meinem Feind gemacht, als er vorhin meine Brüder tötete und ich werde sie rächen."

Zu einer Antwort kam es nicht mehr. Der Anführer brüllte plötzlich warnend und schon stoben alle auseinander.
 

Auf der Spur der Stierdämonen blies ein feiner Wind die Flammen aus und ein goldenes Licht materialisierte sich direkt neben Sesshomaru zu einem menschlich aussehenden Wesen. Eine Frau mit langen blonden Haaren und nachtblauer Kleidung erschien. Das Besondere an ihr war der goldene Halbmond auf ihrer Stirn und die leuchtend blauen Augen.

Während sie ein Schwert zog, das golden aufflammte, rief sie Sesshomaru zu: "Hund mischt euch nicht ein, das ist allein mein Kampf und meine Rache."

Molo wehrte den ersten Schlag mit einem mistgabelähnlichen Kampfstab ab. Er kämpfte auch mit Feuer was er aus seinen Nüstern blies gegen die junge Frau. Doch es gelang ihr immer wieder, den vier spitzen Zinken des Kampfstabes oder dem Feuer auszuweichen. Sie bewegte sich sehr schnell. Auch die anderen Stierdämonen griffen in den Kampf ein.

Sie kämpfte allein gegen vier Stierdämonen, nein es waren nur drei wie Sesshomaru feststellte, als von der Seite ein Angriff gegen ihn geführt wurde. Der Rostrote hatte geglaubt das Sesshomaru abgelenkt sei und riskierte einen Angriff. Der Hundedämon setzte im Kampf kein Schwert ein, sondern nur seine Giftklaue und die Lichtpeitsche. Schnell war der Kampf vorüber.

Die junge Frau schlug sich auch ganz gut. Durch ihre Schnelligkeit hatte sie große Vorteile gegen die breiten schweren Stierdämonen.
 

Ob sie es allein geschafft hätte, war dem Hundedämon egal. Er war wütend, weil er sich hier mit so niedrigem Abschaum abgeben musste, anstatt eine Spur von Naraku zu finden. Somit vernichtete er die beiden Stierdämonen fast im selben Moment als es der jungen Frau gelang den entscheidenden tödlichen Schlag gegen Molo zuführen.

Seit dem Moment als die Frau auf der Lichtung auftauchte, stört ihn etwas. Dann wurde es Sesshomaru klar, es war ihre Aura. Er konnte sie nicht spüren. Einzig den feinen Geruch von Blumen nahm er wahr. Wer war sie oder besser was. Ihre Gestalt war menschlich, aber sie schien sich fortzubewegen wie er, trotzdem gab es da nichts Dämonisches an ihr.

Sie schloß für einen kurzen Moment die Augen und dann war sie von einer starken Aura umgeben, die leicht golden strahlte. Trotzdem wirkte sie jetzt noch menschlicher als zuvor auch ihr Geruch war überwiegend menschlich. Ebenso war das Zeichen auf ihrer Stirn verschwunden. Sie steckte ihr Schwert in eine fein verzierte Scheide, die an ihrem Gürtel befestigt war. Ihre Kleidung wirkte kriegerisch. Sie trug lange eng anliegende Beinkleider und ihre ärmelloses Tunikaähnliches Oberteil reichte bis zu den Knien.

Außerdem war es an beiden Seiten bis zur Hälfte der Oberschenkel geschlitzt, sodass es sie im Kampf nicht behinderte. Der Stoff schien sehr dicht gewebt. Er war nicht nur dunkelblau, sondern auch mit feinen goldenen Sternen bestickt. Zusätzlich trug sie darüber einen leichten Brustharnisch, der ebenfalls dunkelblau war. Aus welchem Material er bestand, konnte Sesshomaru nicht feststellen.
 

Doch auch Alayna musterte den Youkai vor sich. Sesshomaru machte einen arroganten, überheblichen Eindruck. Durch seine gefühllose Mine wirkte er Eiskalt. Trotzdem sah er unheimlich gut aus. Der weiße Hakama mit den abgesetzten roten Blumen und die weißen Beinkleider kleideten ihn hervorragend. Das Erstaunlichste war, das so kurz nach dem Kampf weder Blut noch Dreck, den weißen Stoff beschmutzten.

Die Eigenschaft aber die Alayna am meisten an ihm bewunderte, seine Gegner bekamen stets den ersten Schlag und den Hauch einer Chance wegzulaufen.
 

"Ihr habt euch tatsächlich eingemischt", war das Erste, was sie nach dem Kampf zu ihm sagte.

Was hatte er erwartet? Dankbarkeit. Wohl kaum. Die junge Frau schien tatsächlich verärgert zu sein.

Sie hatte eine sanfte, wohlklingende Stimme: "Sesshomaru." Eine Spur von Traurigkeit huschte über ihr Gesicht, doch sofort lächelte sie wieder. "Nur ein starker Youkai, wie ihr könnt so kämpfen. Ihr werdet eurem Ruf wirklich gerecht. Wobei ich mir sicher bin, dass ihr nicht eure wahre Kraft eingesetzt habt."

"Ihr redet zu viel", knurrte Sesshomaru ungehalten und ging einfach davon. Ohne an irgendwelche Folgen zu denken, überholte die junge Frau den Hundedämon und versperrte ihm den Weg.

Nun lächelte Alayna wieder und entgegnete zustimmend: "Vielleicht rede ich wirklich zu viel. Aber ihr werdet mir einfach zuhören."

Dabei Sesshomarus gefährlichen Blick und seine Hand an dem Schwert Bakusaiga völlig ignorierend. Der Hundeyoukai wurde langsam ungehalten. Der Verdacht kam ihm, wie bei dem ersten Stierdämon, das die junge Frau in absichtlich aufhielt. Er vergrößerte die Reichweite seiner natürlichen Sinne um Jaken und Rin zu spüren, wobei er etwas den Kopf hob.
 

Doch auch diesmal sorgte er sich umsonst. Die blonde Frau erklärte: "Eure Begleiter, niemand bedroht sie. Sie sind sicher."

Auch wenn sie ihn mit den Worten nicht beruhigt hatte, so glaubte er ihr für den Moment, da auch er, keinen dämonischen Geruch mehr wahrnahm.

Inzwischen hatte die junge Frau ihren Zopf geöffnet und die langen Haare fielen weich über die Schulter.

"Wenn ihr nicht kämpfen wollt, dann macht den Weg frei!", forderte Sesshomaru.

Sie hob beide Hände mit den Handflächen nach oben und verschränkte danach ihre Arme über der Brust. Als Nächstes ging sie tatsächliche einen Schritt beiseite. Anstatt zu gehen, wie das die junge Frau von dem Hundedämon erwartet hatte, blieb er, wo er war, und drehte sich nur leicht, um sie weiterhin genau zu beobachten.

"Dann sagt, was ihr wollt, und haltet mich nicht länger auf!", befahl er herrisch, das Ganze mit einem finsteren Blick unterstreichend.

Sesshomaru verärgerte man nicht. Die Gerüchte die Alayna gehört hatte, waren also wahr. Deshalb kam sie nun, auf ihre Erklärung zu sprechen.

"Mein Name ist Alayna und ich komme aus dem Süden. Mir wäre es lieber, wenn ihr euch nicht eingemischt hättet, aber trotzdem schulde ich euch nun etwas. Da wir uns vermutlich nie wiedersehen, bekommt ihr wenigstens eine Erklärung. Sie haben meinen jüngeren Bruder Kanyou auf dem Gewissen. Deshalb war das mein Kampf!"

"Euer Bruder kann nicht sehr stark gewesen sein, wenn er gegen solche Schwächlinge verliert", meinte der silberweißhaarige Dämon dazu abschätzig.
 

Eigentlich hätte Alayna von den Worten betroffen sein müssen, doch sie zeigte keine Regung. "Genau, das ist ja das Problem. Kanyou ist ein Halbgott auch wenn er einen kleinen Teil Youkaiblut in sich trägt, ist er praktisch unbesiegbar. Es ist allen ein Rätsel, wie es ihnen gelungen war. Mein Bruder muss Molo vertraut haben und sich in seiner menschlichen Gestalt gezeigt haben, nur dann ist er verwundbar. Es gab merkwürdige Gerüchte aus dem Westen und die Stierdämonen waren auf dem Weg, dem Ruf von jemand zufolgen. Vermutlich gibt es noch andere. Mein Bruder war dabei das zu ergründen, als er getötet wurde. Hätten die Stierdämonen nicht vorher erzählt das sie nach Osten wollten um sich einem mächtigen Youkai mit dem Namen Naraku anzuschließen, hätte ich ihnen folgen müssen. So konnte ich schon vor ihnen hier sein und sie erwarten."

"Hanyou, Naraku ist nur ein elender Hanyou", knurrte Sesshomaru.

Sie hatte ein hintergründiges Lächeln, das er nicht deuten konnte.

"Was auch immer. Meine Aufgabe ist erfüllt. Es wird Zeit wieder in den Süden zu gehen. Denn wenn sich Naraku jemand wie euch zum Feind gemacht hat, wird es nicht lange dauern, bis er vernichtet wird."

Dann verschwand ihre Gestalt zusammen mit ihrer Aura und Sesshomaru sah nur noch das goldene Licht, was sich schnell entfernte.
 

Kaum war Sesshomaru zurück auf der Lichtung, kam Jaken angerannt. Neugierig sprudelte es aus dem kleinen Gnom heraus. "Was gab es Herr, wir haben Kampfgetümmel gehört. War das Naraku?"

"Nichts, nur ein paar schwächliche Stierdämonen und eine Frau mit dem Namen Alayna", erklärte ihm sein Meister.

Erstaunt fragte der kleine Gnom: "War sie ein Mensch?"

Plötzlich wurde der Gesichtsausdruck von Jaken ängstlich und seine grünliche Farbe blasser. Der kleine Gnom starrte zum Wald hinüber. Kurz hatte er einen Lichtblitz gesehen. Dort unter einem Baum, im Schatten, stand jetzt eine Frau und beobachtete sie.

Stotternd sprach er weiter: "Ist, isst sssie bbblllond, trägt ein Schwert und hat eieinnen goldenen Halbmond auf der Sssstirn."

Sesshomaru fragte: "Sagt dir das etwas?"

"Nein, nein", versicherte der kleine Diener schnell", bis eben ich bin ihr noch nie begegnet."

Zu schnell, wie Sesshomaru fand, er hatte das Gefühl, als ob etwas nicht stimmte.

Nachdenklich blickte Sesshomaru in die Richtung wo Jaken hinstarrte und die junge Frau gerade verschwand. Weil sie ihre Aura wieder verschleiert und der starke Duft der Blumen auf der Wiese den ihren überdeckt hatte, konnte er sie nicht bemerken. Nur ganz schwach hatte er gleichzeitig einen menschlichen und dann einen Youkaiduft gespürt. Nur ..., nein das konnte nicht sein. Er war der einzige Hundedämon hier. Immer mehr Rätsel umrankten die junge Frau. In Zukunft würde er vorsichtiger sein und auf jeden Fall wollte er herausfinden, was es mit Alayna auf sich hatte.

Was ihre heutige Begegnung betraf, fand sie sicherlich absichtlich statt. Sie hatte ihn wahrscheinlich nicht verärgern wollen oder aufhalten. In ihren Worten war eine deutliche Warnung versteckt gewesen, und da es sich nur um ein paar wenige Stierdämonen gehandelt hatte, war es offenbar eine Vorhut, die herausfinden sollten wo sich Naraku zurzeit aufhielt. Nun gab es zwei Möglichkeiten entweder kamen weitere oder die Stierdämonen gaben ihre Absicht Naraku zu unterstützen auf. Auf jeden Fall würde Sesshomaru von nun an auf das achten, was aus dem Süden kam.

Jakens gebaren kam ihm immer noch merkwürdig vor. Er hoffte, dass es Zeit hatte bis später, denn im Moment war ihm nur wichtig Naraku zustellen um ihn endlich zuvernichten.

"Lasst uns gehen!", sagte Sesshomaru leise aber in einem Ton, der keinen Einspruch duldete. Rin nahm den zweiköpfigen Drachen beim Zügel und folgte ihm. "Ja, Meister", rief sie fröhlich.
 

Sesshomaru war schon weit voraus als Jacken leise jammerte: "Oh, mein Herr Sesshomaru Sama. Oh, wenn ihr wüsstet, was ihre Mutter ist."

Besorgt meinte darauf Rin: "Glaubst du nicht, dass unser Meister so etwas wissen sollte."

Bevor der kleine Gnom antwortete, fragte Sesshomaru: "Ist noch etwas Jaken?"

Oh hat er mich schon wieder durchschaut, dachte er ängstlich, laut versicherte er schnell: "Nein, Nein Meister."

Der Hundedämon blickte kurz zurück und schaute den kleinen Diener mit kalten Augen an. Dann drehte sich Sesshomaru um und ging weiter. Seine Gedanken waren bei Alayna. Er hatte sehr deutlich Jakens Worte gehört und fragte sich, was dahinter steckte.

Zweifellos war sie eine schöne Frau. Es war jedoch nicht ihre Schönheit, sondern das Geheimnisvolle an ihrem Wesen, was Sesshomaru faszinierte. Vielleicht eines Tages, wenn Naraku besiegt war, würde seine Wanderung ihn nach Süden führen, um ihr Geheimnis zu ergründen.
 

Während Rin und Jaken ihm in einigen Abstand folgten, sagte der Gnom belehrend zu dem Mädchen: "Sei du still! Götter sind mächtig, mit ihnen lässt man sich nicht auf Kämpfe ein. Gegen sie würde mein armer Meister verlieren und was wird dann aus uns ..."

Länger hörte Sesshomaru nicht auf das Geschwätz von Jaken und schweifte mit seinen Gedanken in die Vergangenheit.

Götter!, dachte er abschätzig. Nur wenige Wochen war es her, als er auf der Insel Horaijima einen Feuergott besiegt hatte, wahrscheinlich wohl eher einen halbdämonischen Gott. Bestimmt hatten sie auch ihre Schwächen und nur da brauchte man anzusetzen.
 

Alayna verschwand aber nicht aus der Gegend. Nur kurze Zeit später kam der Kampf gegen Naraku zu seinem Höhepunkt. Die junge Frau war in der Nähe und beobachtete. Mehr als einmal war sie kurz davor einzugreifen, doch jedes Mal erinnerte sie sich das es ihr streng verboten war.

Als jedoch Naraku dann das Miasma über dem Dorf fallen ließ, hatte sie ihr Schwert schon zur Hälfte aus der Scheide gezogen, als eine Stimme neben ihr erklang. "Mich dich nicht ein, Schwester!"

"Nett, dass du noch am Leben bist", entgegnete die junge Frau, ihre Überraschung dabei verbergend. Dann blickte sie auf den Sprecher, es handelte sich um ein etwa zwölfjähriges Kind. Es war jedoch nur seine menschliche Erscheinung in Wirklichkeit war er schon an die 100 Jahre.

Der Junge lächelte und erklärte: "Wenn du es nicht so eilig gehabt hättest, würdest du die Wahrheit inzwischen kennen. Molo wurde nur in dem Glauben gelassen, das er mich beseitigt hat."
 

Alayna seufzte. Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen. Sie konnte nichts für ihre Art. Ihr Vater, der selbst ein spirituell starker Mönch war, hatte sie zur Dämonenjägerin ausgebildet. Wenn Lebewesen unrecht geschah, musste sie einfach helfen. Das war auch der Grund, warum sie versucht hatte, Molo aufzuhalten, damit dieser sich nicht mit Naraku verbündet.

Kanyou konnte sich sehr gut vorstellen, was in seiner älteren Schwester vorging. Nicht nur seinen angeblichen Tod betreffend, sondern auch hilflos mit anzusehen, wie der Kampf gegen Naraku voranschritt.

"Wenn wir beide jetzt eingreifen, würde der Kampf zwar beendet sein aber das Shikon no Tama wird weiter existieren."

Mit einem weiteren Seufzer, diesmal laut, antwortete Alayna: "Ich weiß Brüderchen."

Drei Tage und Nächte harrte sie zusammen mit ihrem Bruder aus und beobachtete weiter.

Als dann am dritten Tag der Brunnen wieder auftauchte und mit ihm Inuyasha, erfuhren alle, dass der Kampf gegen das Shikon no Tama endgültig vorbei war. Kagomes Wunsch hatte das Juwel der vier Seelen gereinigt und es war für immer verschwunden.

Kagome war wieder in ihre Zeit zurückgekehrt, da sich ihre Familie ebenso große Sorgen gemacht hatte, wie Sango, Miroku, Schippo und Kaede.

Doch dann verschloss sich der Brunnen. Genau in diesem Moment wirbelten unzählige Blütenblätter auf und in einem kleinen Wirbel erschien eine ältere Frau. Schlank gewachsen, diesmal mit langen silberweißen Haaren und dem goldenen Halbmond auf der Stirn.

Kaum war Akiyana erschienen, flüsterte Alayna: "Wieso können die Götter so etwas tun. Das ist grausam? Kannst du den Brunnen nicht wieder öffnen?"
 

"Nur Kagome allein hat die Macht dazu. Wenn sie bereit dafür ist, wird ihr der Weg wieder offen stehen", erklärte Akiyana während sie ihre Tochter zärtlich in den Arm nahm.

Dann bückte sie sich und berührte zart den mit Miasma durchtränkten Erdboden. Kagome hatte zwar mit ihrem Pfeil das Gift geläutert aber die Göttin erweckte die Pflanzen wieder. Jedoch nicht sofort sprießen die Pflänzchen, sondern allmählich.

Erst in wenigen Wochen würde alles wieder grün sein und niemand würde mehr die Schäden entdecken.
 

Alayna blickte noch einmal zurück und es war ihr, als wenn ihre Blicke, die von Sesshomaru fanden. Obwohl es unmöglich war, denn ihre Mutter hatte einen starken Unsichtbarzauber um sie gelegt.

Das Sesshomaru in diese Richtung geschaut hatte war kein Zufall. Für einen winzigen Moment hatte er nicht nur Alaynas Duft wahrgenommen, sondern auch den von Aki. Ein Hauch von Blume und Hundedämon.
 

2. Kapitel - Von der Vergangenheit eingeholt
 

Alayna kommt zurück mit schlechten Nachrichten



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-06-02T00:15:45+00:00 02.06.2013 02:15
Hi! :-D
Deine FF ist zwar schon etwas länger hier, aber ich will trotzdem ein Kommentar schreiben. XD
Ich habe den ersten Teil noch nicht gelesen, aber ich finde den Anfang vom zweiten schon recht ansprechend. Bin gespannt, wie es mit Alayna und Sesshomaru weiter geht. ;-)
Werde die Geschichte auf jeden Fall weiter lesen, wenn du sie weiter schreibst! :-P

LG_Nessa1_

Antwort von:  CheyennesDream
02.06.2013 02:26
Von der FF gibt es bereits mehr als den einen Teil. Sobald ich mit der Überarbeitung fertig bin, stelle ich das nächste Kapitel rein.
Bei mehreren Projekten gar nicht so einfach.
Wenn Interesse besteht bin ich natürlich schneller ;)
Danke für deinen Kommi

Chris
Von: abgemeldet
2013-05-18T20:18:31+00:00 18.05.2013 22:18
Wow das ist ein tolles Kapitel. Sehr spannend und vor allem finde ich das sehr spannend mit Alayna und Sesshomaru samt der Geschichte. Allein schon wie es aufgebaut ist klingt viel versprechend und ich bin gespannt wie es weiter geht und freue mich auf das nächste Kapitel. ;)

lg _konan_
Antwort von:  CheyennesDream
18.05.2013 23:03
Freut mich das der Anfang bei dir ankommt.
Danke dir.
Da ich beschlossen habe die FF etwas umzuschreiben, dauert das nächste Kapi etwas

Chris


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