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Selbstmord- Geschichte
von

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Kapitel 1: Ist es schon soweit?

Ihr Herz pochte. Die Hand, in der sie das Messer hielt zitterte. Ihr warmes, rotes Blut tropfte auf den kalten Fließen des Badezimmers. Stocksteif stand sie da. Ihr Gesicht von Angst und Wut auf sich selber zerfressen. Auf ihrem schwarzen Shirt mit dem kleinen Emo-Jungen klebte halb getrocknetes Blut. Ihre schwarz gefärbten Haare waren zerzaust. Ein paar Strähnen papten zusammen. Vorher war sie sich immer wieder durchs Haar gegangen.

In ihrem Gesicht spiegelte sich das Ergebnis von stundenlangem Heulen wieder. Ihre jetzt roten Augen hatten ihren Glanz verloren. Ihr angeblich wasserfestes Maskara war verschmiert. Das Messer hielt sie scheinbar kraftlos fest, so schwach lag es in ihrer Hand, dass man Angst haben müsste, sie könne es fallen lassen. Ihr Griff festigte sich, aber ihre Hand zitterte trotzdem noch. Ihr ganzer Körper bebte als sie die Hand hob. Sie zögerte, schien nachzudenken.

Sie legte das Messer auf die Rückseite ihres Arms und schaute in den Spiegel.

War das wirklich sie?

Wie konnte es nur so weit kommen?

Sie wollte das nicht tun, aber es war der einzige Ausweg. Dachte sie...
 

Alles hatte damit angefangen, dass ihre Mutter an einem Autounfall verunglückt war. Sie hatte genauso ihre Probleme mit den Eltern, wie jede andere 15-jährige auch. Ihre Mutter war auf dem Weg zum Einkaufen, als ein betrunkener Lastkraftfahrer mit ihr zusammen prallte. Obwohl sie die Schuld ganz dem LKW-Fahrer gab, Fakt war, dass ihre Mutter am Steuer telefoniert hatte und so wohl abgelenkt war. Sie dachte nach. Nein, das war nicht so ein Bilderbuch-Drama, denn bevor ihre Mutter losgefahren ist hatten sie zusammen über die fiese Nachbarin gelästert. Dies machten sie gelegentlich mal, wenn sie beide gute Laune hatten. Sie hatten sich also nicht gestritten. Am Anfang redete sie sich ein, dies würde ihr bei der Verarbeitung helfen, aber man sah ihr an, dass das nicht der Fall war. Ihr Vater wollte sie zu einem Jugend-Therapeut schicken. Erst weigerte sie sich, aber als ihr Vater damit drohte ihr den Laptop wegzunehmen, ging sie eben doch. An einem Mittwoch Vormittag war sie zum ersten mal auf dem Weg zu Frau Seyfert. Der Name klang in ihren Ohren streng und gemein. Sie fragte sich wie jemand mit so einem Namen zu dem Beruf einer einfühlsamen Therapeutin kommt. Wie sich später herausstellt war die Dame sogar sehr nett. Ja, es war sogar die netteste Person die sie kannte. Sie erfuhr, dass Frau Seyfert ursprünglich Lehrerin werden wollte, aber man ihr davon abgeraten hatte. Lehrerinnen hätten wohl nie viele Freunde, ob es nette oder verbitterte waren. Dass hat Frau Seyfert noch nie so richtig verstanden.



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