Zum Inhalt der Seite

Doll Spy

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Puppensuche

Hallo^^

Naja, wie immer, bis auf das Mädchen ohne Namen gehören die Figuren nicht mir.

______________________________________________
 

Nun waren Sasori und Deidara bereits geschlagene drei Stunden durch den Wald gewandert und suchten nach einem passendem Opfer für Sasori´s neuste Puppe. Deidara wusste noch immer nicht ganz was er davon halten sollte ihm bei seiner grotesken Kunst unterstützen zu müssen. Er ging allein aus dem Grund mit, weil der Leader es so wollte.

`Geh mit ihm, Deidara. Sucht euch ein hübsches Mädchen.` Das was das Einzige, was er gesagt hatte. Ein hässliches Mädchen wäre seiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung gewesen, schließlich würde sein rothaariger Partner eh Tage lang in seiner Werkstatt hocken, um es zu perfektionieren. Also lag es wohl an der Ungeduld des Rotschopfs, dass sie nicht schon längst eines der kräutersuchenden Weiber mitgenommen hatten. Deidara hatte insgesamt zwölf junge Damen gezählt. Sie alle sind panisch geflüchtet, als sie die Akatsuki Mitglieder gesichtet hatten. Es wäre doch so leicht einfach eine von ihnen zu schnappen, zwei oder drei Stunden an dieser herumzuschrauben und schließlich ein Topmodel vor sich zu haben, aber nein, sie würden wahrscheinlich nach einer vollbusigen, langbeinigen Schönheit Ausschau halten.

Wenn alles nach ihm gehen würde, würde alles viel leichter und schneller gehen, da war sich der Blonde sicher.

"Hey, Giftzwerg, da ist wieder so eine Göre", wies er seinen Partner hin, der aber nur desinteressiert geradeaus starrte und stur weiter ging. Deidara sah nochmal zu der Frau, die gerade an einem Fluss Pilze flückte. Er persönlich fand sie ganz hübsch. Nicht dick, aber auch kein Streichholzkörper. Der blonde Künstler konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte mal so sehr auf Rundungen und hübsche Gesichter geachtet hatte. Nunja, große Beute gab es im Hauptquartier auch nicht. Zwar war Konan da, aber er hielt es für unangebracht gerade die Freundin des Leader´s zu bespannern. ...Nein, das wäre gar nicht gut.

"Dann schlag mal selber Eine vor"

"Du und dein Müll habt aber auch keinerlei Ahnung von wahrer Schönheit. Man wird sie schon sehen, wenn sie da ist."

"Achso, du sucht die 90/60/90 Frau, auch wenn ich bei deinem Geschmack eher nach einer 0/8/100 gesucht hätte. Ich bin mir sicher, die liegt dir zu Füßen", grinste der Blauäugige. Sasori verdrehte genervt die Augen.

"Wenn ich an deine unförmigen Tonfiguren denke, sehe ich genug minderwertiges Material. Meine Arbeit muss die Perfektion darstellen", sagte der Angesprochene monoton und unterdrückte das starke Bedürfnis die Augen zu verdrehen.

"Kunstbanause...", knurrte Deidara als Antwort und ließ es damit auf sich beruhen. Seine Kunst als unförmig zu bezeichnen...Pah. Die Klappergestelle, die er da aufhob, mit den typischen Barbiekörpern fand er auch schon lange nicht mehr hübsch. Ein bisschen Speck an den Hüften täte denen nämlich mal ganz gut.

Beide Seiten genossen die aufkommende Stille.

Sie gingen noch weitere zwei Stunden, bis Sasori einfach stehen blieb. Deidara tat es ihm gleich, sah zu seinem Partner und hob eine Augenbraue.

"Was ist?" An seiner Stimme hörte man, dass die angespannte Stimmung verflogen war. Einen kurzen Moment dachte er, sein Partner hätte sich seinen Fuß zersplittert oder Ähnliches, dann aber guckte er sich auch um, um das Mädchen zu finden, was er vermutete. Und schon blieb sein Blick auf einer Frau kleben, die... die noch ein halbes Kind war.

"Sasori, die da?", fragte er, schon fast empört. Dieser nickte nur und trat zu ihm. Deidara erkannte nichts Aufreizendes an der jungen Dame, die dort an einen Stamm gelehnt und mit geschlossenen Augen die Sonne genoss, die zwischen ein paar Blättern hindurchkam. Die Strahlen zeichneten Muster auf ihrem Gesicht, die sich, harmonisch mit dem Klang der raschelnden Blätter bewegten. Die junge Dame hatte nur sanfte Rundungen und dazu kam auch noch unvorteilhafte Kleidung. Und das, was ihn ja total an ihr ärgerte... war die blanke Glatze.

Prüfend warf der Blonde einen Blick zu Sasori. So sah seine Traumfrau aus? War das sein Ernst?

"Sasori, sie ist fast noch ein Kind. Außerdem stört die Glatze. Wer weiß, vielleicht ist sie krank." Sasori schüttelte den Kopf.

"Quatsch. Sie ist hat ein sehr hübsches Gesicht und einen guten Körper. Und jetzt komm." Deidara nickte wiederspenstig und folgte seinem Partner. Als sie nah vor dem Mädchen waren trat er auf einen Ast und es knackte, womit die Stille durchbrach. Das Mädchen riss die Augen auf, starrte aber auf den Baum ihr gegenüber.

"Wer ist da?", fragte sie und man merkte, wie sich verspannte und angestrengt zuhörte. Der Blonde war verwirrt. Er stand doch neben ihr, warum bemerkte sie ihn denn nicht? Warum sah sie ihn nicht an? Er nutzte die Gelegenheit ihres Schockes, um sich ihre Augen anzusehen. So helle, blaue Augen hatte er noch nie gesehen.

"Akatsuki", holte Sasori ihn wieder aus seinen Gedanken, der sich bereits vor sie gestellt hatte. Das Gesicht des jungen Mädchens verzog sich ängstlich und sie drückte sich enger an den Baum.

"Wie alt bist du, Kleine?", fragte Deidara. Diese Frage beschäftigte ihn jetzt schon länger.

"17", stammelte das Mädchen. Alles fiel dem blonden Künstler aus dem Gesicht. Das Mädchen war 17 Jahre alt? Das waren drei Jahre, um die er sich verschätzt hatte. Aber jetzt erkannte er auch, dass sie tatsächlich ein reifes Gesicht hatte.

"Wir sind hier um dich etwas zu fragen", murrte Deidara, ein wenig beleidigt über sich selbst, dass er so ein schlechtes Einschätzungsvermögen in der Gegenwart des Giftzwergs gehabt hatte. Die junge Dame reagierte mit einem zögerndem Nicken. Sasori fiel auf, wie sie sich an die Rinde des Baumes festkralle. Absolut verspannt, war die Kleine.

"Entweder du kommst mit uns, ich verwandel dich zu einer Puppe und du behälst ein Stück deines Gedächtnisses oder du wirst hier umgebracht, wir nehmen dich mich und ich bearbeite dich da zu einer leblosen Puppe" Sasori fand es ziemlich großzügig von sich selbst, dass er ihr die Wahl ließ, wie sie zur Puppe wurde.

"Ich...ich bin aber unnütz, ich kann doch gar nichts sehen", jammerte die Glatzköpfige kläglich.

"Na und? Ein, zwei Jutsu´s und das klappt schon", meinte Deidara dazu nur grinsend und packte sie am Arm.

"Also, wie siehts aus? Ein wenig Gedächtnis oder gar keins?", gab der Blonde von sich. Sie schluckte.

Sie würde da nicht raus kommen. Sie würde kläglich sterben und ihr Körper würde zu einer Puppe werden, der für irgendwelche Dinge eingesetzt wurden, wobei sich die junge Frau auch nicht einmal sicher war, worum es sich handelte.

Aus der Verzweiflung heraus und dem Funken Hoffnung, dass ihr das angebotene minimale Stück Gedächtnis später noch einen wunderbaren Einfall präsentieren würde, entschied sie sich genau für diese Option...

Jedoch zweifelte sie an einer Rettung. In den Fängen Akatsukis zu sein, mit all den Mördern und... sie mochte gar nicht dran denken.

Das Los der Neuen

Munter grinsend hatte Deidara sich bei der Kleinen eingehakt, die ein wenig überrumpelt schien. Brav schweigend ging sie mit den Beiden mit. Nicht einmal einen Hilfe-Schrei hatte sie sich erlaubt.

Sasori ging auf der anderen Seite der jungen Dame, musterte sie ununterbrochen. Ihre Glatze kam ihm gerade recht. Die Perücken würden nicht schwer sein anzubringen und das bearbeiten selbst, des zierlichen Körpers würde wahrscheinlich keinerlei Probleme aufrufen.

"Hast du Narben?", fragte Sasori.

"Weiß ich nicht", gab das Mädchen kleinlaut zu. Skeptisch musterte der Rotschopf sie. Nunja, sie sah nichts. Sasori verwarf sich in Gedanken wie er dies ändern konnte. Ein Piercing von Pain und dann ein Jutsu. Das müsste klappen. Blieb nur die Frage ob das Mädchen kooperieren würde. Es wäre sehr hilfreich für sie, wenn sie nicht bald sehr viele Narben haben wollte. Selbstverständlich würde er selbst ihr keine zufügen. Das wäre ein Vergehen. Ein Kunstwerk zu peinigen... Aber er musste an Hidan denken. Oder Kisame. Oder gar an Kakuzu. Wer weiß, ob er sein schönes Kunstwerk einfach verkaufen würde? Nein. Das würde Sasori nicht zulassen. Niemals.

Verstohlen schielte der Rothaarige zum Blonden. Wie vergnügt er mit ihr an der Hand ging, nervte ihn gewaltig. Der einfache Drang, sein Material vor den unfähigen, schlabbernden Händen zu befreien siegte und er packte sie am Arm.

"Deidara, lass sie los, du machst sie sonst noch kaputt", erklärte er seine ehrliche Reaktion. Genervt schnaufend ließ Deidara sie los und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Als würde ich sie zerstören wollen, du bist doch der jenige, der sie gleich aufschlitzt, hm", moserte er. Das Mädchen zwischen den beiden wurde noch blasser als vorher und ihre Haut schien weiß wie Papier.

"Ich schlitze sie nicht auf. Ich korrigiere sie nur ein wenig", korrigierte Sasori.

"Korrigieren nennst du das? Das arme Ding wird nie wieder so aussehen, wie sie jetzt aussieht. Lässt du mindestens ihre Augen so, hm?"

"Mehr oder weniger" Der Blonde seufzte auf.

"Das heißt?"

"Ich werde ihr die Augen rausnehmen, ihr ein kleines Plättchen Metal darauf machen und schließlich an ihrem Holzkörper anbringen" Dem Mädchen wurde übel und sie spürte wie ihr Körper erste Versuche machte, ihr Frühstück rückwärts zu essen.

"Was soll ich eigentlich bei Ihnen?", fragte sie zögernd. Deidara fand es ziemlich albern, wie sie sie siezten, aber es sollte ihm recht sein. Es gab ihm ein kleines bisschen das Gefühl des Stolzes.

"Du wirst zu ´ner Spionin, freu dich drauf, hm", grinste Deidara die geradeaus starrende Dame an. An die Tatsache, dass sie ihn für´s erste nicht ansehen würde, musste er sich gewöhnen. Er glaubte aber, dass das gar nicht so schwer sein würde, denn er fande sie bis jetzt sehr sympathisch und er könnte wetten, dass, wenn sie nur einmal kurz lächelte, eines der schönsten Lächeln haben würde, die er kannte.

"Eine Spionin? Was soll ich denn spionieren?", fragte sie leise.

"Konoha, Kleine. Dir wird alles nochmal erklärt, wenn es so weit ist", sagte Sasori. Die blöden Fragen nervten ihn.

Die junge Dame senkte den Kopf.
 

Bald kamen sie am Hauptquartier an und schritten ein. Beim ersten Schritt schreckte die junge Dame zurück.

"Kalt!", stellte sie schockiert fest.

"Hm?" Deidara fand den Klimaunterschied keines wegs so derart schlimm, dass man davor zurückschreckte, ihn gar bemerkte. Fragend sah er sie an, musterte sie nochmal von oben bis unten, bis er den Grund erkannte. Die junge Frau lief barfuß durch die Gegend, der kalte Stein der Höhle hatte sie erschreckt. Gleich nach dieser Erkenntniss musste er grinsen.

"Stell dich nich so-", setzte Sasori an, doch der dreißte Deidara hatte sie bereits ohne Vorwarnung hochgehoben. Mit schreckgeweiteten Augen entriss sie sich Sasori und klammerte sich an Deidaras Schulter.

"Du Bengel, was machst du da?", fuhr Sasori ihn an. Der Angesprochene streckte ihm frech die Zunge raus.

"Los, geh schon vor zum Leader, du Giftzwerg", meinte der Blonde dann noch. Wie gesagt, so getan. An der Tür des Leaders lehnte ein großer Mann, der schallend loslachte, als er das Trio sah.

"Ich glaub´s nicht, jetzt steht man noch Schlange um sich beim Leader anbölcken zu lassen! Wer ist denn die Kleine da? Ey, Barbie hast du deine Haare von ihr?", lachte er. Die ´Kleine´ rümpfte verärgert die Nase.

"Nun sei mal nicht so vorlaut, du Trampel! Ich habe meine Haare aus freien Stücken abrasiert, klar?", fauchte die junge Dame. Deidara sah sie an. Haare waren doch etwas Schönes, warum hatte sie sich sie abrasiert? Bei nächstbester Gelegenheit würde er sie danach fragen. Hidan lachte einfach nur. Die kleine Frau meinte doch im Ernst, sie könnte ihn- einen ausgewachsenen Mann- einfach so fertig machen! Das war einfach zu herlich!

Sasori hingegen beschäftigte sich mit etwas Anderem. Hidan schien sie nicht einzuschüchtern. Wie ist es denn gekommen, dass Deidara und er sich den nötigen Respekt bei ihr verschaffen hatten? Lag es einfach am Überraschungsmoment? Oder konnte sie es derart nicht leiden, dass man ihre...orginelle Frisur nicht wertschätzte? Er selber fand, dass die Glatze ihr hübsches Gesicht viel besser zur Geltung brachte, somit mochte er sie.

"Ich glaub´s nicht, die Kleine hat den Mumm-" wahrscheinlich wollte er noch etwas sagen und somit sein Ego mit sinnlosem Gelächter und Cooltuerrei aufbessern, aber ihn hielt eine Tür auf, die ihn fast erschlagen hätte. Ein weiterer Hüne trat aus dem Büro.

"Hey, Hoshigaki, pass doch auf! Warst du bei Pain, weil du so einen umgebracht hast? Man du verfickter-" Wieder ging sein Gemaule unter, dieses Mal, weil Kisame ihn ins Büro gedrängt hatte und die Tür geschlossen hatte.

"Jashinisten..", brummte er mies gelaunt. Dann fiel sein Blick auf die junge Frau. Sofort begann er zu grinsen.

"Wen habt ihr denn da mitgeschleift?", wollte er wissen.

"Das ist..." Sasori überlegte kurz. Ihren Namen kannte er noch gar nicht. Und er musste zugeben, das war ihm auch ganz angenehm so.

"...meine neue Puppe", sagter er letztendlich. Kisame hob eine Augenbraue.

"Wie du meinst. Hallo Kleine, willkommen in der Hölle", grinste der Haifischmann mit seinem Revolvergebiss. Die junge Dame gab nur ein leises: "Hallo." von sich. Kisame war irgendwie verwirrt. Sie schreckte gar nicht zurück. Auch der Schockzustand blieb aus.

"Sie ist blind", erklärte der blonde Künstler, der die Dame noch immer auf Händen trug. Kisame runzelte die Stirn.

"Soso...Da hat sie ja nochmal Glück gehabt, hätte sie sich jetzt erschreckt wäre sie einen Kopf kürzer." Lässig lehnte sich der Blaue an die Wand.

"Wie stehst du zu Äußerlichkeiten, Kleine?" Sie reagierte erst nicht, dann meinte sie mit zaghafter Stimme: "Ich weiß nicht. Viel von halten tue ich davon nicht" Kisame musste lachen.

"Na, ich will ja gar nicht wissen, was du gesagt hättest, wenn du mich mal gesehen hättest." Mit den Worten verschwand er. Das bekam sogar die junge Dame mit, denn sie hörte die schweren Schritte auf dem Boden.

"Wer war das?", fragte die Kleine scheu zu ihren Findern.

"Der lachende Trampel, wie du ihn nennst war Hidan, der andere Kisame Hoshigaki. Mehr musst du nicht wissen", sagte Sasori monoton. Sie würde die Anderen eh nicht oft zu Gesicht bekommen, schließlich war sie bald seine Puppe. Und von niemanden anderes.

Die Tür ging auf und ein stinkiger Hidan trat aus. Schweigend ging er an dem Trio vorbei, die bereits auf den Weg nach drinnen waren.

Der Leader saß an seinem Schreibtisch und vor ihm lag ein ordentlicher Stapel an Papier. Er hob nicht einmal den Kopf, als er sagte: "Die ist okay." Deidara und Sasori sahen sich an und zuckten die Schultern.

"Leader-sama... Ich bräuchte noch ein Piercing", meinte der Rotschopf.

"Für was willst du das denn haben?", knurrte der Leader nun. Bei bester Laune schien er nicht zu sein, das fiel auch der jungen Dame auf.

"Für ihr Auge. Sie ist blind." Mit den Worten wurde Pain aufmerksam und er hob den Kopf. Seine Interesse war geweckt.

"Komm her." Er wandte sich an eine Schublade und wühlte darin herum, bis er eine kleine Platte herausholte. Er wollte ein Experiment starten...

Puppe?

"Nein, bitte nicht, nein!", flehte die Kleine weinerlich und zugleich absolut panisch. Sasori beobachtete sie eine Weile. Er hatte die junge Dame eigentlich vollständig entkleidet auf seinem Tisch gefesselt sehen wollen, damit er alles schleifen konnte, was noch geschliffen werden musste, aber nach einer halben Stunde Geplärre und Gemeckere, hatte er ihr gnädiger Weise erlaubt die Unterwäsche anzubehalten. Er war doch so furchtbar nett zu ihr, er hatte ihr ja schließlich einen Gefallen getan und nun wollte sie sich nichtmal von der kleinen Spritze pieksen lassen.

Welch undankbare Göre. Nicht einmal die Tatsache, dass er doch so lange nach ihr gesucht hatte, hatte die Kleine dazu gebracht ein minimales `Danke` von den zierlichen Lippen zu bekommen. Nein, das sturre Stück wollte nicht locker lassen.

"Es tut nicht weh", sagte er ihr, wahrscheinlich schon zum vierzehnten Mal.

"Bitte nicht!", meinte sie erneut. Sasori seufzte genervt. Sein strapazierter Geduldsfaden riss nun endgültig. Er stand auf, griff nach der Spritze und ging auf das hilflose Mädchen zu.

"Gute Nacht, Kleine", meinte er dann, setzte die Spritze an und ließ langsam das Mittel in ihren Blutkreislauf laufen. Dann setzte er sich neben sie, sah sie an und wartete, bis sich ihre Äuglein schlossen. Dabei fiel ihm auf, wie verzweifelt ihr blasses Gesicht aussah. Ein wenig leid tat sie ihm ja... Aber selbst die kleine Träne, die ihr die Wange runter rollte ließ ihn nicht abschrecken. Sollte sie doch weinen.

Endlich schlossen sich die Augen vor Erschöpfung und Sasori stand auf. An aller erstes nahm er ihr linkes Auge heraus...ganz vorsichtig, damit er nichts zerstörte.
 

Nach einer geschätzten Stunde schliff er grob an ihrer Taille herum, um der jungen Frau die fehlenden Rundungen zu geben. Diese sah ihrem Erschaffer nun dabei zu. Die kleine Platte an der Innenseite ihren Auges hatte ihr das Augenlicht wieder gegeben. Glücklicher schien sie trotzdem schon einmal wann anders gewesen zu sein.

"Sei mir lieber dankbar, dass ich dir dein Augenlicht wiedergegeben habe", brummte der erschöpfte Akatsuki und sah sie an. Die Stimmbänder hatte er ihr für´s erste gelassen.

"Danke", gab sie trocken zurück. Sasori hielt inne, sah sie kurz mit einem erstechendem Blick an und machte dann weiter.

"Undankbare Göre", meinte er dann.

Die junge Dame fand gar nicht, dass sie undankbar war. Was gab es denn bitte auch zu danken? Sollte sie ihm jetzt sagen, wie dankbar sie doch war, dass er sie in eine Puppe verwandelt hatte? Das würde sie ganz bestimmt nicht tun. Sasori hatte ihr einen minimalen, kleinen Kratzer an der linken Seite ihres Halses und an der linken Seite ihres Kopfes gemacht. Nur, um damit eine Art Klappe zu öffnen, um Stimmbänder und Gesicht zu wechseln. Ja, das zarte Gesicht der Kleinen war eine einzelne Lage straffer ´Haut´ geworden, die austauschbar war. Sasori konnte sogar ein paar Charaktereigenschaften ändern.

Das war das Einzige, was die junge Dame nicht richtig verstand. Den Rest hatte er ihr erklärt. Sie konnte ihr Gesicht sogar von sich tauschen- auf jeden Fall dann, wenn sie ihr erstes, neues Gesicht bekam. Das Gesicht, was sie anbringen sollte in die linke Hand legen, das Aktuelle an dem kleinen Kratzer öffnen. Dann wird eine Reaktion im Arm freigeschaltet und der Arm bewegte sich von allein zu ihrem Köpfchen, um das neue Gesicht einzusetzen. Sie fand es wiederlich zu wissen, dass man ihr mit einer kurzen Handbewegung die Haut vom Gesicht nehmen konnte und einen Blick auf ihren Schädel werfen konnte. Sasori hatte allein ihr Fleisch zu Holz verarbeitet. Die angestrengten Knochen wurden sehr verstärkt.

Erneut wollte sich der Brechreiz in ihr durchsetzen, aber sie kämpfte gegen an, um Sasori nicht unnötig sauer zu machen. Das wollte sie keines Falls. Wer weiß, was er ihr sonst noch alles erklärt hätte, was sie gar nicht wissen wollte.

Sasori hatte ihr im übrigen immer geraten, sich nach dem wechseln der Gesichter einzucremen, da es dann besser hält.

Der Künstler erhob sich und betrachtete sein-nach seiner Meinung perfektes Werk.

"Jetzt brauchst du nur noch einen Namen...", überlegte er laut. Daran zu denken, dass sie einen Namen hatte, wollte er gar nicht erst. Nein, sie sollte ganz ihm gehören, als hätte er sie von Grund auf erbaut. Und somit sollte sie auch einen Namen von ihm bekommen. Aber ihm fiel kein verdammter Name ein.

"Wie wäre es mit-"

"Shhh!", wurde sie unterbrochen.

Wie unhöflich sie einfach so zu unterbrechen! Was bildete er sich eigentlich ein? Die junge Dame fühlte sich schlechter- und vor allem lebloser als je zu vor.

"´tschuldigung", meinte sie leise und mürrisch. Egoist....

"Sasori-sama? Wo ist hier eigentlich die Toilette?", fragte sie schließlich scheu nach und sah verlegen zu ihren neuen Fingernägeln. Sie sahen so hübsch aus... Alles an ihr sah irgendwie hübscher aus.

"Geh aus dem Zimmer, dann links und die dritte Tür rechts." Das Mädchen versuchte aufzustehen. An ihr war alles besser, aber nicht menschlich. Sie stand auf und ging vorsichtig ein paar Schritte zur Tür.

"Puppe", meinte Sasori bevor sie rausgehen konnte. Puppe? War das sein ernst?! Sie drehte sich zu ihm.

"Hm?" Er warf ihr einen Bademantel zu.

"Zieh Den an." Sie nickte nur brav, zog ihn sich über und tapste vorsichtig durch die Gänge, während sie vergeblich versuchte einen Knoten vorne zu machen. Leise fluchte sie vor sich hin, als sie plötzlich Wiederstand fühlte und gleich sofort Bekanntschaft mit dem Boden machte. Sie jaulte auf und sah dann nach oben. Ein Mann mit langen, schwarzen Haaren stand vor ihr.

"Wer bist du?", fragte er. Sie kannte die Stimme des Mannes noch nicht. Wohl kein Hidan, Kisame und auch kein Deidara. Sie antwortete nicht. Der große Mann beugte sich zu ihr herunter, packte ihr zartes, dünnes Handgelenk und zog sie mit einem eisernem Griff hoch.

"Wer bist du?", wiederholte die komische Stimme.

"Sasori-sama will nicht, dass ich meinen Namen sage. Er will mir noch einen geben", sagte sie wahrheitsgetreu. Der Uchiha seufzte.

"Bastard, einfach so die Puppen rumlaufen lassen." Er stutzte und sah nochmal zu dem kleinen Persönchen.

"Aber... du bist eine Puppe?...",fragte er und hob eine Augenbraue. Wieder nickte sie.

"Pff. Was soll´s...." Er ließ sie los und ging uninteressiert weiter. Die Kleine rieb sich das Handgelenk und ging nun zur ersehnten Toilette.

Puppe. Wollte er sie wirklich Puppe nennen? Das konnte nicht sein Ernst sein. Puppe war kein Name. Nicht einmal ansazweise. Außerdem hatte sie sich dreckig und verlogen gefühlt, als er sie mit dem Namen rief. Sie hoffte sehnlichst, dass er sich etwas anderes einfallen ließ... Oder sie einfach nach ihren richtigen Namen fragte. Gegen den hätte sie nämlich gar nichts.

Namen

Herzhaft gähnte die junge Dame und schlug wieder den Weg zu ihrem erzwungenen Meisters ein. Langsam ließ sie die Türklinke herunter und öffnete die Tür.

"Sasori-sama?", fragte sie zögernd.

"Komm rein", knurrte der ungeduldige, hölzerne Mann.

"Wo warst du so lange?", wollte er wissen. Die junge Frau zog verwirrt die Stirn in Falten.

"Ich war Pipi machen",sagte sie leise und trat ein. Schließlich schloss sie die Tür hinter sich. Zögernd nahm sie auf dem Werktisch platz und sah zu ihrem Meister.

"Solange kann kein Mensch pinkeln", sagte dieser nur und sah sie an. Wollte er ihr jetzt vorschreiben wie lange sie zu pinkeln hatte?

"Ich bin vorher noch in jemanden hineingelaufen", gab sie dann kleinlaut zu und die Wangen der Dame wurden leicht rötlich. Es war ihr peinlich, auch wenn sie nicht richtig wusste wieso. Sie rannte doch tagtäglich gegen Bäume, Leute oder stolperte über alles und jeden. Nicht weil sie blind gewesen war, sondern weil sie schlicht und einfach nicht aufpasste. Sie hätte sich selbst schlagen können. Der Kopf des Rotschopfs wandte sich nun gänzlich ihr zu.

"In wen?", wollte er wissen. Wer weiß, mit wem er jetzt noch Klartext sprechen sollte, dass dieser besser aufpassen sollte, da der zierliche Körper der Dame noch gar nicht vollends beweglich war.

"Ich kenne ihn noch nicht, aber er hatte tolle, lange, schwarze Haare", sagte das Stimmchen.

"Du bist in den Uchiha reingerannt?", fragte ihr Meister und legte den Kopf schief. Okay, ihm würde er ungern klar machen, dass er aufpassen sollte.

"Ich bin in den Mann mit den langen, schwarzen Haaren gelaufen", gab sie nur wieder. Woher sollte sie denn wissen, ob der Mann mit den tollen Haaren der Uchiha war.

"Ja, das war Itachi..." Sasori legte besorgt eine Hand an seine Stirn, die er schließlich rieb. Einige Sekunden trat Stille ein, die für Sasori angenehm war, denn er konnte somit um längen besser nachdenken. Der Kleinen hingegen machte es schon etwas aus.

"Ehm... Wenn ich mal fragen dürfte...", gab sie von sich.

"Haben Sie einen Namen für mich gefunden?" Der Künstler kratzte sich überlegend im Nacken.

"Doll." Die junge Dame schien gar nicht damit einverstanden und machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck.

"Einfach Doll?" Er zuckte die Schultern.

"Ein Künstler benennt seine Meisterwerke entweder nach dem was das Kunstwerk ist oder nach dem, was der Künstler dabei für ein Gefühl hatte. Also sei froh, sonst würdest du Nothing heißen", ließ er sie wissen. Trotzdem sah sie enttäuscht drein.

"Ich habe noch nie von einem Künstler gehört, der sein Bild Leinwand oder Papier genannt hat." Sasori seufzte genervt auf.

"Du hast keine Ahnung von Kunst. Natürlich nicht das was es ist, sondern das was es darstellt." Langsam stiegen der jungen Dame die Tränen in die Augen. Sie stellte also eine Puppe da, war eine Puppe, hieß `Puppe` und ihr erschaffer fühlte wie Eine. Sie fühlte sich leer und nutzlos. Vor vier Jahren, mit jungen dreizehn Jahren, hatte sie ihre letzte Puppe weggeschmissen. Die aber stand als Objekt in einem Schrank herum und wurde nur selten von jemanden angesehen, geschweige das überhaupt etwas mit ihr gemacht wurde. Ob sie nun auch wie diese enden würde.

Sasori holte etwas aus einem Regal, woraufhin `Doll` aufmerksam aufsah. Es war...

"Ihh!", gab sie von sich und wich einen Schritt zurück. Das war... Haut! Sasori schien mit den Nerven am Ende.

"Ja, Haut. Aus der wird dein neues Gesicht, du kleiner Quälgeist" Er erhob sich und packte sie grob am Arm.

"Komm mit. In der Zeit wo ich meine Arbeit mache, kann ich dich nicht gebrauchen. Ich bringe dich zu Deidara." Gehorsam stand sie auf und folgte ihrem Meister bis zu einem Zimmer. Dort öffnete er einfach ohne zu klopfen. Wie unhöflich, dachte sich Doll. Im Zimmer saß ein blonder junger Mann auf einem der zwei Betten und hatte etwas in der Hand. Sein Mantel und sein Oberteil lagen achtlos neben ihm. Bei dem Anblick wurde Doll rot und hielt sich dezent die Augen zu. Sie hörte heiseres Gelächter von Deidara und ein knarrendes Bett, was ihr verriet, dass er aufgestanden war. Das ließ darauf schließen das er auf sie zu kam. Sie biss sich nervös auf die Unterlippe. Kaum war sie hier, passierten ihr lauter peinlicher Sachen.

"Macht die Kleine Stress?", fragte die dunkle Stimme des Blonden.

"Sie nervt" Mit diesen Worten schubste der Rotschopf das Mädchen in das Zimmer und schloss die Tür.

"Hey, hm! Du kannst sie doch nicht einfach hier bei mir absetzen, das ist deine, hm!", fauchte der Blonde.

Sasori tat das gewiss nicht gern, aber er hatte trotz allem noch ein paar Pflichten zu erfüllen, auch wenn diese daraus bestanden Gesichter anzufertigen.
 

Doll hatte beide Hände auf die Augen gelegt. Erst gab er ihr so einen herablassenden Namen und nun schob er sie einfach ab.

"Deidara-kun, haben Sie sich etwas übergezogen?", fragte sie leise. Für sie war es doch etwas selbstverständliches sich distanziert weg zu drehen und nicht hin zu sehen.

Deidara fand die Kleine jetzt schon süß.

"Nein, aber du kannst die Augen trotzdem aufmachen und mich angucken", grinste der Blonde amüsiert. Nur zögernd nahm sie die Hände weg und drehte sich zu ihm. Sie sah sofort die schönen, langen Haare. Sie war ein absoluter Fan davon. Auch wenn sie selbst eine Glatze hatte.

"Und? Was hat er dir für einen Namen gegeben,hm?", wollte er wissen und lächelte sie an.

"Doll", gab sie kleinlaut von sich.

"Doll? Was soll das denn?" Seine Stimme hörte sich ärgerlich an.

"Du brauchst doch einen vernünftigen Namen", meinte er und ging zum Schreibtisch, wo er nach einem Tuch griff und sich schließlich die Hände abputzte. Auf seine Aussage erwiederte die Kleine nichts.

"Ich werde dich auf keinen Fall Doll nennen. Wie heißt du richtig?" Die junge Dame horchte auf. Das erste mal, dass sie nach ihrem Namen gefragt wurde.

"Kumiko", sagte sie leise. Deidara sah sie eine Weile an und setzte sich dann auf´s Bett.

"Ich glaub´s nicht, der Giftzwerg hat echt die Richtige gefunden." Sie horchte auf.

"Wieso das?", wollte sie wissen.

"Kumiko bedeutet lange Zeit schönes Kind. Pah! Und der Kunstbanause von deinem Meister ist der Meinung Kunst ist für die Ewigkeit", spottete Deidara.

"Ist sie das denn?", wollte Doll wissen.

"Keines Wegs! Kunst ist für den Moment. Art is a Bang!" Ein wenig verwirrt sah sie zu ihrem blonden Gegenüber.

"Art is a Bang?", wollte sie erklärt haben.

"Komm her, ich zeig´s dir", grinste er dann und griff in zwei Taschen. Doll ging zögernd zu ihm und kniete sich vor ihn, um dem Schauspiel zuzusehen. Sie faltete die Hände in den Schoß und sah erwartend in seine Augen. Ab und zu sah der Blonde zu dem Mädchen runter, dann wieder auf seine Hände. Das ganze Bild musste doch aussehen, als lese er dem Mädchen was vor. Oder so.

Kunst

Ausgiebig kauten die Hände des Blonden auf dem Etwas herum. Doll´s Neugier steigerte sich mehr und mehr.

"Deidara-kun, was ist das?" Die unwissende Dame hatte ja noch keine Ahnung, dass der Blonde dort tatsächlich Münder hatte. Die Arme würde sich vielleicht erschrecken!

"Das ist Lehm, hm", erklärte er und grinste sie an. Diese jedoch war verwirrt. Lehm sollte den Moment darstellen? Das konnte sie nicht nachvollziehen. Lehm war doch gerade dazu da, um lange zu halten.

Verwirrt bewegte sie die zarten Hände zu seinen. Der irritierte Künstler hielt inne und beobachtete ihre, für ihn fremde Reaktion. Doll zog seine Hände sanft aus einander und beäugte den grauen Matsch in seinen Händen.

"Darf ich mal anfassen?", wollte sie leise wissen und legte den Kopf ein wenig schräg, aber ohne ihren Blick von seinen starken Händen abzuwenden. Der Blonde zögerte. Für ihn war sie officiel seltsam. Obwohl, was wunderte er sich eigentlich? Da war doch endlich mal jemand, der anscheinend Kunst verstand und sich für diese interessierte. Also warum sollte er sie nicht einfach mit offenen Armen im Reich seiner Kunst, seiner lauten, vergehbaren Kunst, willkommen heißen.

"Klar", sagte er, so lässig, wie es ging und beobachtete, wie die zierliche Frau vorsichtig mit der Fingerkuppel über den Lehm fuhr und eine sanfte Spur hinterließ. Es fühlte sich ein wenig sandig, aber schön an.

"Haben Sie gar keinen Fingerabdruck? Der Lehm ist ganz glatt. ... und feucht", stellte sie fest und schielte nun zu der sonderbaren Tasche. Feuchter Lehm in einer Stofftasche... wie neu. Der Blonde musste lachen. Doll fand, dass er ein schönes Lachen hatte. Aber sie fand ja jedes Lachen schön, außer Das des großmäuligen Hidan´s, der ihr noch immer nicht ganz geheuer war.

"´türlich hab ich einen Fingerabdruck", grinste Deidara. Er drehte seine Hände so, dass die eine auf der anderen lag, um den Lehm in der unteren fest zu halten. Dann winkte er ihr mit der anderen frohen Mutes zu. Die junge Dame erschrak und fiel fast nach hinten, hätte sie sich nicht mit den Händen abgestützt. Mit dessen Hilfe kroch sie etwas zurück.

Deidara schmunzelte über ihr außerordentlich verständliches Verhalten und drehte seine Hand zu sich. Der mit Lehm besudelte Mund streckte ihm frech die vor Speichel triefende Zunge heraus.

"Na, hab ich dich überrascht, hm?", wollte er unnötiger Weise wissen. Beleidigt krabbelte sie wieder zurück zu ihm und setzte sich nun, wie Deidara auffiel, näher an ihn.

"Das war gemein von Ihnen, Deidara-kun. Ich habe mich erschreckt", beschwerte sie sich leise und sah ihn vorwurfsvoll an. Der lächelte nur entschuldigend und machte weiter mit seiner künstlerischen Arbeit.

"War nicht meine Absicht", meinte er nur, bevor er auch schon das nächste Thema ansprach.

"Jetzt mal ganz von dir aus, hm. Wie siehst du Kunst, für denn Moment oder für die Ewigkeit?" Gespannt sah er die junge Frau an, die sich selbst in diesem Moment nicht zu helfen wusste.

"Ich bin Musikerin", begann sie leise.

"Und Musik ist Kunst für den Moment, aber da mein Meister die Ewigkeit vorzieht, sollte ich das wohl auch, oder?" Es klang tatsächlich mehr nach einer Frage, als nach einer Aussage. Deidara schüttelte den Kopf.

"Schwachsinn, ich habe dich doch extra nach deiner Meinung gefragt. Und ich glaube, wir Beide werden noch gute, wirklich sehr gute Freunde werden", grinste der Blonde, öffnete die Hände und eine kleine Spinne aus Ton war zu sehen. Begeistert streckte Doll wieder ihre Hand nach dem Etwas aus, um einfach nur zu wissen, wie es sich anfühlte. Als ihr langer Fingernagel den Ton berührte, stutzte sie.

"Der Ton ist schon hart? Wie geht das? Muss man das nicht eigentlich brennen oder so?", wollte sie wissen. Der Blonde lachte.

"Nennen wir es Erfolgsgeheimnis", grinste er die Dame an. Doll war durch die Aussage nur noch mehr verwirrt.

"Okay...und was ist daran `der Moment`?" Deidara grinste und ließ die kleine Spinne krabbeln. Doll beobachtete das Schauspiel gespannt. Der junge Künstler würde sich am liebsten in´s verdreckte Fäustchen lachen, so genial sah es aus, wie ihre hellblauen Augen der Spinne hinterher starrten. Und was ihn ja am meisten gefiel: Sie war jetzt schon begeistert, wie würde es denn sein, wenn es erst richtig los ging? In einer Ecke, die schon ein wenig zerbröckelte Wände aufwies, hielt die Spinne an. Deidara machte ein paar Fingerzeichen, hauchte ein grinsendes: "Art is a Bang" und die Spinne explodierte. Doll lachte und klatschte freudig in die Hände. Dann wandte sie sich begeistert an den Erschaffer und legte ihre Hände auf seine Oberschenkel, nur um sich an diesen anzulehnen, als sie ein wenig hochging und ihm nun direkt ins Gesicht strahlte. Deidara war überrumpelt von der Nähe, die er so eben von dem Mädchen bekam und sah sie erst einmal nur fragend an. Ihre schönen Augen leuchteten vor Neugier.

"Deidara-kun, können Sie mir das beibringen? Oh bitte, bitte,bitte!", flehte sie. Deidara jedoch wusste nicht ganz was er sagen sollte.

"Ich glaube nicht, dass du auf Lehm rumkauen möchtest. Mit meinem Mund im Gesicht würde selbst ich das nicht machen." Doch, hätte er wahrscheinlich schon, aber Sasori würde nicht gut gestimmt sein, wenn er in dem zarten Mündchen Lehmreste finden würde. Und er wollte gar nicht daran denken, wie es sein würde, würde die Kleine etwas von dem explosiven Zeug schlucken! Seine Kunst war so gefährlich wie Feuerspucken, wahrscheinlich aber noch ein wenig riskanter.

Die junge Dame schien tatsächlich darüber nachzudenken, ob sie es nicht einmal probieren könnte.

"Und vor allem", fuhr der Blonde fort, um dem Mädchen entgültig klar zu machen, dass daraus nichts wurde "kann das nicht jeder, hm"

Enttäuscht blickte sie ihn an und ließ sich dann zurück in ihre kniende Haltung fallen, wobei sie die Hände von seinen Oberschenkel wegstrich. Deidara stellte bei diesem viel zu dreißten Mädchen fest, dass auch er nur ein Mann war, der eine Schwäche für derartige Berührungen hatte. Da saß nun dieses, in einen Bademantel eingewickelte Mädchen vor ihm und schmollte vor sich hin. In diesem Augenblick hätte er ihr am liebsten etwas ganz Anderes beigebracht, aber er hielt sich zurück.

Die Tür öffnete sich abrupt und Sasori stand davor.

"Doll, ich habe dein erstes Gesicht, komm mit, wir-" Er musterte die Szene.

"Doll steh auf, verdammt" Gehorsam stand die junge Dame auf und ging zu ihrem Meister. In der Tür winkte sie noch einmal zum Abschied dem Blonden zu, bis Sasori sie grob mit sich zog.

Nun saß Deidara alleine da. Und er hatte keinerlei Ahnung was da gerade los war.
 

Im Werkzimmer angekommen schien ihr Meister nicht wohl gestimmt.

"Was zum Geier habt ihr da getrieben?", wollte der Rotschopf wissen. Die Kleine zuckte unschuldig mit den Schultern und setzte sich auf den Tisch.

"Er hat mir seine Kunst gezeigt", sagte sie und beobachtete Sasori, der kurz angewiedert schaute und dann nach einer Zahnbürste griff.

"Ich will gar nicht wissen was er dir da alles gezeigt hat, also mach einfach den Mund auf" Doll verstand ihren Meister nicht. Er wollte doch wissen was Deidara und sie gemacht hatten, wieso war er denn jetzt schon wieder so abweisend? Fand er Deidaras Kunst so wiederlich? Lehm fühlte sich doch gut an. Kühl, hart, aber zugleich weich.

Wie er es ihr befohlen hatte, hatte sie den Mund geöffnet und Sasori begann ihr die Zähne zu putzen. Daran zu denken, dass sie so etwas auch alleine konnte, tat er wahrscheinlich nicht. Doll fühlte sich wieder so, als sei sie eine willenlose Schaufensterpuppe. Nur zum Ansehen zu gebrauchen.

Erstes Gesicht

Sasori sah sie einfach nur an.

"Ich werde jetzt dein Gesicht austauschen, danach werde ich jemanden holen, der dir deine Haare befestigt", verknündete er ihr. Doll nickte nur und wartete ab, was nun passieren würde. Die hölzernen Finger ihres Meisters bewegten sich auf den Kratzer an der linken Seite ihres Kopfes zu und lösten das Gesicht. Vollkommen in Ruhe nahm er den neuen Fetzen Haut und legte es über die Vorderseite des blanken Schädels.

Es fühlte sich angenehm, aber auch ungewohnt an, stellte Doll fest.Vorsichtig hob sie die Hand, um ihre neue Haut zu fühlen. Ganz natürlich. Glatt, weich.

Zögernd sah sie zu ihrem Meister, der nun eine kleine Schale mit Creme holte. Diese strich er über das neu gelegte Gesicht. Dannach nahm er sich ein dreckiges Tuch und putzte sich daran die Finger ab. Achtlos landete das Tuch neben Doll.

"Du wirst ab jetzt auf den Namen Moe Hamiranna hören, verstanden? Du wirst nach Konoha gehen, dir irgendjemanden raus suchen, der stark aussieht, ihm Honig um´s Maul schmieren und dann Informationen aus ihm herausquetschen." Er nahm eine weitere kleine Schale, wo jede Menge farbiger Plättchen drin waren, aber Doll, die mit diesem Gesicht Moe hieß, erkannte nicht was es waren.

"Mit Charme versteht sich", fügte Sasori hinzu und suchte zwei schokobraune Plättchen heraus. Jetzt erkannte Doll was das sein sollten. Das waren Kontaktlinsen.

"Augen ganz weit auf." Wie gesagt, so getan. Behutsam legte der Akatsuki die Linsen auf die empfindlichen Äuglein. Jetzt fehlte nur noch die Perrücke. Wo blieb denn dieser Geldgeier? Sasori hatte langsam die Schnauze voll, von dem ewigen, nervigen Zu-Spät-Kommern!

Doll sah sich während Sasori seinen Gedanken nachging ein wenig im Raum um. Die Werkstatt war so furchtbar eng. Da fiel ihr ein...

"Sasori-sama, wo werde ich schlafen?", fragte sie scheu nach. Sasori sah sie an und überlegte einen Moment. Normalerweise würde sie hier in der Werkstatt rumstehen, wie jede andere Puppe von ihm. Aber er hatte Anderes mit ihr vor.

"Du wirst diese Nacht mit Laufen beschäftigt sein. In der Nacht wirst du nach Konoha reisen, um den Eindruck zu erwecken, du wärst verletzt oder verfolgt worden und suchest nun Schutz. Jeden dritten Tag wirst du im übrigen in den Wald gehen und an die Stelle kommen, wo wir uns das erste Mal sahen, um mir die Info´s zu geben, die du bis dann herausgefunden hast, verstanden?" Sie hatte es verstanden, aber sie wollte es nicht verstehen. Sie hatte dort doch einst gelebt, wie sollte sie denn so leicht genau diesen Ort verraten?

"Ja", sagte sie zu ihrem Meister.

"Gut. Da ich deine Erinnerungen an jede Person, die du kanntest gelöscht habe, müsste es auch sonst keine Probleme geben", meinte er monoton. Doll nickte unsicher. Es klopfte an der Tür.

"Sasori! Zeit ist Geld und das haben wir nicht, also mach auf", knurrte eine Stimme, die Doll noch nicht kannte. Sie klang absolut unfreundlich und hart. Sasori öffnete die Tür und strafte den davor stehendem Mann mit einem vielsagendem Blick.

"Du hast mich warten lassen, Kakuzu" Die junge Dame biss sich auf die Lippe. So eine Schreckfigur hatte sie noch nie gesehen. Nicht einmal geträumt. Trotz der Maske, die er trug, war er ihr furchtbar unheimlich.

Kakuzu hielt allerdings auch nicht viel von dem Mädchen. Sasori´s und Kakuzu´s Vorstellung von einer ordentlichen Frau waren absolut anders, stellte er fest. Zum einen, weil das Mädchen dort keine schwarzen, weichen Haare hatte, zum anderen, weil sie kein vollbusiges, langbeiniges Rasseweib war. Kakuzu hatte eben sein eigenes Bild von einer ordentlichen Frau und das kleine Etwas auf dem Tisch war für ihn garantiert gar nichts. Das Einzige was ihm gefiel war ihre Taille, aber die war geschliffen. Also eine Naturschönheit war sie nicht. Seiner Meinung nach. Und wer weiß, wie ihr echtes Gesicht aussah! Er mochte es sich gar nicht vorstellen! Er wusste ja selbst, dass er kein wirklich hübsches Gesicht hatte, aber so etwas interessierte ihn schon lange nicht mehr. Für ihn musste nicht er-sondern die Frau stimmen.

"Wie auch immer, welche Perücke soll es sein?" Sasori holte die kurze Weiße her und hielt sie dem Hüne hin. Dieser nahm das Stück an, ließ ein paar schwarze Fäden aus seinen Armen und sprach bei den Vorbereitungen seelenruhig mit der jungen Dame.

"Pass mal auf, du kleine Göre, ich rate dir nicht so viel zu Essen, keine Perrücken zu zerstören oder Haut zu zerreißen, das war alles nämlich sehr teuer. Und wenn du sowas kaputt machen würdest, würde ich dich dazu zwingen das Geld bei Hidan ab zu arbeiten." Doll sah besorgt zu ihrem Meister. Sie wusste zwar nicht, was er damit meinte, etwas bei Hidan ab zu arbeiten, aber sie konnte sich vorstellen, dass das bestimmt nichts Gutes war. Der Hüne schüchterte sie sehr ein. Diese schwarzen Fäden...was zum Teufel war das?

Sie nickte auf seine Aussage, als Sasori ihr keine Hilfestellung gab. Kakuzu beugte sich zu der kleinen Frau und setzte ihr die Perrücke auf. Sie merkte, wie sich noch etwas an ihrem Kopf bewegte, versuchte es aber zu ignorieren und ließ es somit über sich ergehen.

Bald schon legte sich das schlechte Gefühl und sie stand auf. Kakuzu seufzte zufrieden und gleichzeitig gestresst von seiner überaus unnötigen Aufgabe, die er zu erledigen hatte und ging ohne ein Wort aus dem Raum. Doll wusste nicht ganz was sie dazu sagen sollte und drehte sich zu Sasori.

"Sasori-sama, kann ich einen Spiegel haben?" Er antwortete nicht, zog sie nur grob mit sich aus dem Raum, zurück zu dem Zimmer, wo Deidara saß.

Die Tür wurde schlagartig geöffnet und beide gingen rein. Deidara saß mit einer positiv überraschten Miene auf seinem Bett und legte das Buch zur Seite, worin er gerade noch gestöbert hatte.

"Ich glaub´s nicht, hm. Respekt, du Giftzwerg, sie sieht klasse aus." Doll wandte das zarte Gesichtchen ab und sah zur Seite. Deidara konnte nicht erkennen, ob es aus Charm war.

Doll fühlte sich gerde ziemllich gekränkt. Ja, sie war jetzt hübsch, aber vorher nicht, oder was? Mochte der Blonde etwa nur das Künstliche an ihr?

"Was hast du anderes erwartet, Blondie. Ich habe sie schließlich bearbeitet", erklärte der Rotschopf trocken. Dann packte er Doll an den Schultern und schob sie zu einem großen Spiegel, der als Tür für einen sehr bedauernswerten Schrank diente. Doll konnte es nicht fassen. Sie sah tatsächlich fantastisch aus!

Aber...sie war nicht mehr sie.

"Und was soll ich anziehen?", fragte sie nun. Deidara grinste breit und warf ihr einen Rucksack zu. Der stand vorhin aber noch nicht da, merkte Doll.

"Ich habe Konan gefragt und sie sagte, das hier müsste dir passen." Die junge Dame durchsuchte den Rucksack. Es waren drin eine schwarze Jeans, ein schwarzes Top und schwarze Ninja-schuhe... Doll war aber kein Ninja. Sie fühlte sich jetzt schon ziemlich dämlich.

"Wo kann ich mich umziehen?", fragte sie und sah die beiden Jungs an. Deidara machte es sich gemütlicher auf seinem Bett. Sasori wandte sich der Tür zu.

"Hier. Ich muss noch was besprechen, wenn ich zurück bin, will ich, dass du fertig bist", sagte er und ging. Und schon wieder ließ er sie allein. Mit dem komischen Kerl mit den langen Haaren.

"Hier...?" Als hätte sie es nicht verstanden suchte sie nach einem zweiten Raum. Fehlanzeige.

"Ich guck auch nicht, hm", meinte Deidara. Das war hundertprozentig gelogen, das wusste sie. Trotzdem wollte sie das nicht. So wie er da lag...nein... Sie ging zu dem sperrigen Kleiderschrank, machte die Tür weit auf und stellte sich da hinter, um sich umzuziehen. Von dem blonden Künstler hörte sie nur einen enttäuschten Seufzer.
 

Sasori war währenddessen auf dem Weg zum Leader gewesen, wo er nun klopfte.

"Ja", hörte man nur. Sasori trat ein und sah ihn an.

"Bis jetzt ist alles sehr gut gelaufen", erklärte er dem Oranghaarigen.

"Aber es ist noch nicht sicher, ob es wirklich klappt", fügte er dann noch hinzu. Pain nickte und rieb sich das Kinn nachdenklich...

"Gut. Bringe mir immer mal wieder den Bericht", befahl er ihm.
 

Ein wenig verspannt saß sie schließlich auf dem gegenüberliegendem Bett von dem Deidara´s.

"Sag mal schlaft ihr beide hier eigentlich in einem Zimmer?", wollte die junge Frau wissen. Blondie nickte mit einem nicht sehr erfreulichem Gesichtsausdruck.

"Leider ja" Sie wollte gerade etwas erwiedern, als die Tür erneut aufging.

"Es geht los", sagte Sasori. Brav, wie sie war stand sie von dem Bett ihres Meisters auf und tappte zu ihm. Zusammen gingen sie in den Wald. Die Nacht war eingebrochen... und unangenehmes Schweigen ebenfalls. An der Stelle, wo Deidara und er sie mitgenommen hatten, blieben die Beiden stehen.

"Wie ich dir bereits sagte: Du wirst jeden dritten Tag hier herkommen und Informationen liefern, verstanden?",fragte ihr Meister sie. Sie nickte nur.

"Wie heißt du in Konoha, Doll?"

"Hamiranna, Moe" sagte sie leise. Sasori nickte.

"Sehr gut. Und jetzt ab mit dir!"

Doll rannte los und suchte den Weg nach Konoha. Doch weit kam sie nicht, denn drei Männer standen plötzlich vor ihr. Sie schreckte zurück. Ob das Freunde oder Feinde waren? Sie wusste es nicht.

Konoha

"Was machst du so spät noch hier?", fragte einer der Männer und sah sie eindinglich an. Durch die Dunkelheit erkannte sie keines der Gesichter. Sie fühlte sich von den Männern bedrängt und wollte am liebsten einach weiter rennen, nur um ihnen zu entfliehen. Nicht, weil sie niemanden erkennen konnte, nein, sie hatte ja schließlich schon einmal keine Sicht gehabt. Und das nicht nur in der Nacht. Nein, was sie so beunruhigte war die schreckliche Nähe, die die Männer aufbrachten. Das raubte ihr die Worte und sie versuchte mit viel Mühe einen klaren Gedanken zu fassen, damit sie ordentlich antworten konnte.

"Ich...Ich wurde überfallen, aber ich konnte fliehen...und ich glaube sie verfolgen mich jetzt", brachte Doll zu stande und sah die Männer hilfesuchend an.

Diese sahen sich gegenseitig an.

"Wir sollten sie mit zum Hokage nehmen, die wird dann entscheiden, was mit ihr passieren wird", sagte der Linke Mann. Seine Kollegen nickten. Der aus der Mitte kam auf sie zu und packte sie am Arm.

"Na komm, wir bringen dich erstmal nach Konoha", sagte er ihr sanft. Der Griff des Ninja´s war hart und sie jaulte etwas auf. Nicht dass sie Schmerzen hatte, aber sie war der Annahme das, wenn sie Schmerzen hätte spüren können, das hier gewaltig weh getan hätte. Sofort lockerte sich der Griff und sie wurde mitgezogen.

"Wie heißt du, Kleine?", fragte der Rechte.

"Moe Hamiranna"
 

Nach einigen Minuten standen sie vor dem Tor Konoha´s. Lange nicht mehr hatte Doll solch schöne Häuser gesehen. Vor ihrer Erblindung, ja, aber das war ja schon so schrecklich lange her!

Die Laternen in der Ferne sagten ihr, dass sie sehr bald einen Blick auf ihre Begleiter werfen konnte und nun, da sie endlich wieder etwas sah, wollte sie so viele Gesichter wie nur möglich sehen.

Aber nicht nur Moe freute sich darüber, dass Ninja´s aus Konoha sie fanden.

Eben diese Ninja´s waren ebenfalls sehr erfreut über ihre Anwesenheit. Seit langem mal keinen Kampf, sondern ein Gespräch. Wenn es auch sehr wortkarg war.

Sie traten durch das prachtvolle Tor, was von anfangan offen stand und liefen durch die Straßen. Als die erste Laterne kam geierte sie förmlich danach ihren Begleitern in´s Gesicht zu sehen.

Links neben ihr ein Ninja mit einem Zopf. Eine Narbe ging über seine Nase. Vom linken zum rechten Auge. Dann blickte sie nach Rechts.

Ein Mann mit mandelförmigen, nussbrauen Augen und einem... scheinbar einem Kinnschutz. Auf jeden Fall fand Doll, dass dieses Etwas, was er da trug ganz nach einem Kinnschutz aussah. Sonst hatte dieser Mann ein sehr markantes Gesicht.

Bevor der Schein der Laterne ihr die Sicht nahm und sie auf die nächste warten musste- und wer wusste schon wann die Nächste kam- fuhr ihr Köpfchen zu dem Mann, der sie festhielt.

Ein Maskierter. Man sah ein Auge. Und verdammt. Der Kerl hatte graue Haare!

"Wie alt sind Sie?", fragte sie dreißt den Mann hinter sich. Der lächelte nur und ließ ein amüsiertes Lachen hören. Die Kleine hatte wahrscheinlich Interesse an ihm.

"Mitte Zwanzig. Mehr sag ich nicht", meinte er deswegen.

"Das würde dann heißen 24, 25 oder 26. Aber Sie haben doch schon graue Haare!" Kakashi wich alles aus dem Gesicht. Darauf wollte sie hinaus. Seine beiden Begleiter gaben ein amüsiertes, unterdrücktes Lachen von sich, denn auch sie hatten wahrscheinlich gemeint, dass Moe in Kakashi ihren neuen Sugar-Daddy zu sehen schien.

"Das ist silberblond", korrigierte der Ninja. Moe schüttelte den Kopf und sah ihn an.

"Quatsch! Meine Haarfarbe ist silberblond, dass stand sogar auf der-" beinahe hätte sie Verpackung gesagt. "Geburtsurkunde", fuhr sie dann leiser fort.

"Sie sehen aber weiß aus." Empört und gekränkt verschrenkte Doll die Arme vor der Brust und blies die leicht rötlichen Wangen auf.

"Das kommt wegen dem Licht der Laternen", murrte sie und war von ihrer Meinung fest überzeugt.

"Natürlich kommt es vom Licht", gab der Mann dann amüsiert nach.

Der Mann mit der Narbe, Iruka und der Mann mit dem Kinnschutz, was Keines war, Yamato, fanden die Kleine wirklich putzig. Sie war mal eine angenehme Abwechslung zu dem brutalen, stressigen und vor allem Nerven raubenden Job´s, denn sie sonst immer erledigen mussten.

Als hätten sie sich abgewechselt sahen die drei Männer bei der nächsten Laterne auf ´Moe´. Sie schien so jung zu sein.

"Sag mal, Moe...Wie alt bist du eigentlich?", fragte der Linke, Iruka.

Durfte sie denn eigentlich ihr Alter nennen? Es gab doch unzählige, Siebzehnjährige, warum sollte sie sich denn dabei scheuen?

"Ich bin 17", verkündete sie und verursachte verwirrte Blicke.

"Ja, ich bin 17", wiederholte sie noch einmal. Wie oft sie sowas schon mitmachen musste... Wirklich eine Unverschämtheit.

"Es ist übrigens unhöflich eine Dame nach dem Alter zu fragen", fügte sie noch hinzu, woraufhin sich der Ninja entschuldigte. ...So ein junges Ding hatten sie also im Wald aufgefunden. Eine Schande, so ein zartes Seelchen zu berauben.
 

Nach weiteren, schweigsamen Minuten kamen sie beim Kageturm an und gingen die Treppe hinauf. Doll fand es unfassbar komisch immer zwei Stufen zu nehmen und bei jedem Schritt kurz zu kichern. Die drei Männer waren sichtlich verwirrt von ihr. Sie von sich aber auch. Ob Sasori wohl auch ein paar Charaktereigenschaften von ihr geändert hatte? Sie würde ihn bei nächster Gelegenheit mal drauf ansprechen.

Sie kamen oben an und der Mann mit dem Kinnschutz klopfte an einer Tür, wo Doll das Büro des Hokages glaubte.

"Was?!", kam eine ziemlich gereizte Stimme von Innen. Die Ninja´s hatten Glück, Tsunade war noch da. Sie traten ein und eine Frau mit großem Vorbau erwartete sie. Nicht einmal Nachts konnte sie in Ruhe einen Sake trinken und sich von ein paar Träumen hinreißen lassen.

"Wer ist das, Iruka?", fragte sie ernst. Dieser antwortete, wie ihm befohlen wurde.

"Das ist Moe Hamiranna. Wir haben sie im Wald gefunden. Sie sagt, sie wurde ausgeraubt und schließlich verfolgt." Tsunade´s Blick ging zurück zu der jungen Dame.

"Ich bitte um einen Unterschlupf und einen Schützer, ich habe große Angst, dass diese Leute wieder kommen", flehte Doll und sah die Kage bittend an.

Die biss sich auf den Daumen und überlegte. Dann wurde ihre Miene weich und sie gab ein adrettes Bild ab. Auch ihre Stimme wurde viel lieber.

"Dann sage ich mal herzlich willkommen in Konoha, Moe. Ich bin Tsunade, die Hokage." Doll verbeugte sich höflich.

"Vielen dank, Tsunade-sama", meinte sie dann lächelnd. Die Kage hatte eine ganz andere Stimme, wenn sie zu ihr sprach, als wenn sie zu den Ninja´s redete. Dies bewies sie jetzt noch einmal.

"Kakashi! Du wirst die Verantwortung für sie tragen, verstanden? Sie wird in den nächsten Tagen bei dir wohnen und du wirst sie beschützen", bestimmte die vollbusige Frau.

Kakashi nickte, auch wenn ihm die Sache nicht richtig geheuer war. Er mochte das Mädchen, sie war hübsch, symphatisch, zwar ein wenig beleidigend, aber auch witzig. Aber konnte er mit ihr auskommen? Konnte er sie wirklich einfach so bei sich wohnen lassen? Er bezweifelte es.

"Du bist somit vom Dienst befreit", fügte sie noch hinzu.

"Dann los, Moe", meinte der Mann mit den grauen Haaren.

Doll gehorchte und ging ihm zum Ausgang nach. Kurz bevor sie die Tür schloss drehte sie sich noch einmal zum Kage, verbeugte sich kurz und eilte dann Kakashi nach.

Kakashi´s Heim

Der Ninja war schon jetzt mit der jungen Dame überfordet. Nicht nur, dass die Göre sofort seine geliebten Bücher in den unaufgeräumten Regalen entdeckt hatte, nein, sie musste sich ja erst über diese beschweren und dann nachfragen, ob sie genau diese dreckigen Bücher zum Einschlafen lesen durfte. Da Kakashi den ersten, zweiten, dritten, vierten und fünften Band bereits fast auswendig konnte, gab er sich mit einem Seufzen geschlagen und überließ Moe seine Schätze. Aber nur einen pro Abend. Er wusste ja schließlich selbst, welche Suchterscheinung man von den `Romanzen` bekommen konnte. Und er wollte sich garantiert nicht von seinen Kollegen anhören müssen, wie sehr er das Mädchen doch versaut hätte.

Er rieb sich die Stirn und sah ihr zu, wie sie massenhaft sein Brot verschlang. Die Kleine hatte anscheinend einen sehr gesunden Appetit.

Aber der Ninja konnte ja auch nicht wissen, was die junge Dame an diesem Tag alles durchmachen musste! Außerdem hatte Doll vor ihrer Entführung nicht gefrühstückt.

"Herr Hatake, wo soll ich denn schlafen?", wollte die Kleine wissen und biss noch einmal herzhaft in ein eilig geschmiertes Butterbrot.

Und da war ja auch schon das nächste Problem.

"Auf dem Sofa", gab er dann von sich. Die Tatsache, dass sie ihn mit ihren leuchtenden Augen anstrahlte, ließ er an sich vorbei gehen.

Doll schien gar nicht davon begeistert. Sie hatte etwas mehr Gastfreundschaft erwartet, vor allem von einem Ninja.

"Okay", gab sie trotzdem von sich und zog unbemerkt eine Schnute. Sie wollte ja immerhin nicht als dreißte Göre durchgehen. Die Göre war sie ja sowieso, wie sie schon feststellen musste.

"Und was soll ich zum schlafen anziehen?", fragte sie als nächstes.

Das Mädchen hatte aber auch Sorgen! Als würde Kakashi nichts anderes zu tun haben, als sie von vorne bis hinten zu bedienen.

"Du kriegst von mir ein Shirt" Doll sah ihn schmollend an. Er war ja genauso abweisend wie ihr Meister.

"Ich kann auch einfach in Unterwäsche schlafen, wenn Ihnen das zu unangenehm ist mir Wäsche zu geben", schlug die Kleine vor. Sie hätte schwören können einen leicht roten Ton an seiner erkennbaren Gesichthälfte gesehen zu haben. Seelenruhig biss sie erneut ab.

"Ich gebe dir ein Shirt", wiederholte der Ninja nur. "Dann kannst du es dir aussuchen."

Doll könnte wetten, dass sie wusste was in seinem Kopf für Gedanken vor sich gingen. Die hörte sie nämlich ganz deutlich in ihrem Unterbewusstsein zu ihr sprechen. ´Er war doch auch nur ein Mann´.

Bei dem Gedanken verzog Doll das Gesicht.

Kakashi bemerkte ihre Mimik nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt seinen Gedanken nach zu gehen.

Zum einen waren da die organisatorischen Gedanken. Er musste ja immer noch Sensei sein. Er würde sie einmal zum Training mit nehmen. Wenn sie zu viel meckern würde oder ähnliches, würde Kakashi schon eine Aushilfe finden.

Zum anderen aber waren da seine dreckigen Gedanken, die sich deutlich in den Vordergrund schoben. Er stellte sich vor, wie er morgen früh in´s Zimmer kam, was dummer Weise sowohl Ess- als auch Wohnzimmer war und mit der Küche zusammenhing, und dann bemerkte, wie der kleinen Moe die Decke weggerutscht war und er...

Er schüttelte den Kopf leicht. Er mochte das Mädchen ja nicht einmal richtig. Sie hatte einen schönen Körper, aber sie nervte doch so sehr.

Er war sich sicher dass seine Gedanken damit zusammen hangen, dass er einfach zu viele von Jiraya´s Büchern gelesen hatte und vielleicht sogar ein wenig Sehnsucht nach einer Frau an seiner Seite hatte.

Aber da war er ja nicht der einzige Ninja. Er hatte noch nie davon gehört, dass Iruka, Yamato, Kotetsu oder gar Izumo in einer Beziehung waren. Tja, das schwere Los des Ninja´s. So viele Verehrerinnen, aber keine, die richtig war.

Erst jetzt bemerkte er den fragenden Blick Moe´s, die gerade auf dem letzten Bissen ihres Brotes herum kaute.

"Alles in Ordnung, Herr Hatake?", wollte sie wissen. Der Ninja nickte nur und sah ihr zu. Wenn sie weiterhin so viel essen würde, würde er seine Dienste verdoppeln müssen. Jetzt aber schien sie das arme Brot in Ruhe zu lassen und sah ihn mit ihren strahlenden Augen an.

Der Ninja verdrehte etwas das Auge und beobachtete sie.

"Bist du nun müde genug?", fragte er sie. Auch er hatte einen Drang dazu Schlaf zu gebrauchen.

Die junge Dame nickte und lächelte ihren neuen Schützer an. Dieser war sichtlich erfreut über ihre schweigende Antwort.
 

"Du weißt jetzt, wo alles ist?", fragte der Maskierte Doll noch einmal. Diese nickte nur brav. Sichtlich dankbar für keine nervigen Fragen wandte er sich nun seinem Schlafzimmer zu und hob kurz die Hand.

"Dann schlaf gut", sagte er und verschwand. Bevor Doll auch nur einen Ansatz von einem `Schlafen Sie gut` machen konnte, schloss sich die Tür und die junge Dame seufzte. Schon wieder störte sie. Und sie sollte diesem Mann tatsächlich Informationen berauben?

Er hasste sie doch!

Bevor sie sich auf´s Sofa legen wollte, ging sie aber noch in´s Bad. Erst sah sie in den Spiegel. Genau in das Gesicht ihre´s falschen Ich. Sie mochte dieses Gesicht nicht. Es brachte andere Menschen dazu sie wegen ihres Äußeren zu mögen. Wie sollte sie denn nun wissen, wer sie tatsächlich mochte und wer an ihren Körper ran kommen wollte?

Sie entschied sich dazu keinen Mann auf solche Art an sich ran zu lassen. Bei Kakashi würde das nicht schwer werden, er hatte ja eh keine Interesse, wie sie beruhigender Weise feststellte. ...Aber war nicht genau diese Reaktion von den Ninja´s Sasori´s Ziel gewesen? War ihr Name, Doll, sehr wohl überlegt worden sein? Sie war keine Nutte!

Verzweifelt seufzte die Kleine auf und kletterte auf den Toilettendeckel, um von dort aus aus dem kleinen Schlitz eines typischen Toilettenfensters auf die Straße zu gucken. Was gar nicht so leicht war, wie sie sich das vorgestellt hatte. Seufzend versuchte sie das störrische Fenster zu öffnen, was ihr auch gelang. Es war sehr klein, aber vielleicht, dachte sie sich, vielleicht passte sie ja da durch. Es hieß ja angeblich, wenn die Schultern durch passen, geht der Rest auch, aber ihr Meister hatte ihr wahrscheinlich alles ein wenig zurecht geschliffen, sodass ihre Chancen sanken. Aber sie könnte trotzdem da rauskommen... Irgendwie... Sie überlegte. Was würde passieren, wenn sie jetzt abhauen würde? Kakashi würde es spätestens am nächsten Morgen erfahren. Tsunade würde meinen sie wäre weiter gewandert. Und Sasori? Was war mit ihm? Würde er sich einfach eine Neue holen?

Das sollte ihr doch ganz egal sein! Hauptsache sie konnte weg! Hauptsache sie war frei! Sie würde so doch niemals leben können... Mit diesem Gedanken steckte sie den Kopf aus dem Fenster. Ihre Hände folgten. Die kleinen Finger legten sich an die Wand und schon begann sie sich aus dem Haus zu ziehen.

Was aber nicht klappte. Als sie bis zur Taille draußen war, spürte sie einen stechenden Schmerz im linken Auge. Dort, wo Sasori das kleine Plättchen Metall einsetzte. Schnell hielt sie sich das Auge zu. Nun verstand sie auch den Sinn und Zweck des Metall ´s. Nicht nur, dass sie jetzt sah, andere sahen mit ihr. Sie wurde kontrolliert.

Der Kleinen traten Tränen in die Augen und sie begann rückwerts wieder in das kleine Bad zu kommen. Dort angekommen schloss sie leise das Fenster und setzte sich auf den Toliettendeckel. Und begann still zu weinen. Sie wollte nicht im Wohnzimmer weinen. Zu groß war die Gefahr, dass ihr Schützer herein kam und sie so sah. Zu groß war die Angst, dass man nach dem Warum fragte. Und sie hoffte auch ein wenig, dass dieses blöde Metall durch die Feuchtigkeit kaputt ging.

Wenn sie genauer nachdachte, wäre es so oder so keine gute Idee gewesen wegzulaufen. Sie würde doch nie wieder an ihr richtiges Gesicht kommen! Die Kleine stand auf und sah in den Spiegel. Ihre Äuglein waren gerötet und immer noch bebte ihre Unterlippe.

Schließlich riss sie sich zusammen und wischte sich die laufenen, salzigen Tränen aus dem Gesicht, zwang ihr Gesicht dazu zu lächeln und ging so zur Tür.

Als sie im Wohnzimmer ankam war ein notdürftig hergerichtetes `Bett` vorbereitet. Sie lächelte schwach und sah zu dem schwarzen Shirt.

Sie zog sich aus und legte die Klamotten gefaltet auf einen Stuhl. Dann griff sie zu dem Buch und legte sich hin. Aus dem Augenwinkel sah sie einen Berg von Zeitschriften auf dem Wohnzimmertisch liegen. Ob die wohl besser waren als das Buch? Sie zuckte die Schultern und kuschelte sich in der Decke ein. Dann klappte sie das Buch auf und begann zu lesen. ...

.... Und schon nach zwei Seiten schlug sie das wiederliche Buch wieder zu. Er hätte sie ruhig warnen können, dass dort solche Porno´s beschrieben werden!

Ja, sie hatte sich bereits über das Buch aufgeregt. Aber nur weil sie doch dieses Banner so schlecht fand. Sie fand dieses Absperrzeichen einfach unpassend für ein Buch.

Sie legte das Buch auf den Tisch und schielte erneut zu den Zeitschriften. Langsam ging sie zu diesen und blätterte die Cover´s durch. Und sie glaubte nicht, was sie da sah. Bei welchem Perversem war sie denn da gelandet? Angewidert, und als ob diese Zeitschriften ekelige Insekten wären, hob sie diese mit drei Fingern hoch und ging damit in die Küche. Sie öffnete die Mülltonne und schmiss die Bilder mit den halbnackten Frauen hinein.

Welch Sau... Sie schüttelte den Kopf und griff nach dem Shirt, was er ihr gegeben hatte. Unter diesen Umständen wollte sie keines Falls so schlafen.

Das sie am nächsten Morgen Ärger bekommen würde, war ihr bewusst, aber mit so etwas Unanständigem im Blick konnte und wollte sie nicht schlafen.

Die kleine Göre

Ganz langsam öffneten sich die Augen den Koperninjas. Noch immer begleitete ihn eine gewisse Müdigkeit, als er durch den Raum blickte. Sein gewohntes Schlafzimmer. An der Tür blieb sein Blick hängen und er stutzte. Was machte Moe denn hier? Sie stand mit einem Lächeln im Türrahmen und war gerade dabei gewesen genau diese zu schließen. Moe trug das schwarze Shirt, was der Ninja ihr am Vorabend noch gegeben hatte. Es ging ihr knapp über den Po.

"Guten morgen, Kakashi-senpai", hauchte die junge Dame und kam mit eleganten Bewegungen auf ihn zu. Als sie sich auf sein Bett setzte und nach der Decke griff, nur um diese gleich darauf nach hinten zu schieben, bemerkte der Ninja, wie schnell sein Herz doch schlug. Gähned langsam bewegte sie sich zu ihm und lehnte letzt endlich über ihm. Was sollte das?

Er erkannte, wie verschleiert ihr Blick war und wusste, dass es ihm in diesem Moment nicht anders erging, als er spürte, wie ihm das Blut in die Körpermitte floss. Was geschah hier?

Die junge Dame grinste darüber nur, zog vorsichtig seine Maske vom Gesicht und versiegelte seine Lippen mit ihren. Schweigend bat Kakashi um Einlass, als er seine Zunge über ihre Zähne fuhren ließ. Moe schien das Ganze sehr wohl zu gefallen, denn sie gewährte es ihm schnell.

Dieses kleine Luder! Kakashi drehte sich, so dass er nun auf ihr lag, wobei die Kleine einen wohligen Laut von sich gab.

Er wollte ihr umbedingt weitere dieser Laute entlocken und küsste ihren Hals sanft.

Doch die junge Frau begann panisch zu quietschen. Dieses Geräusch passte nicht! Kakashi ließ schnell von ihr ab und sah sie an.
 

Der Ninja wachte auf. Was für ein schrecklicher Traum! Jedoch schien der Schrei real gewesen zu sein, weswegen sich der Ninja anzog. Ein gemütliches Shirt und eine Jeans.

Lässig schlenderte der übermüdete Schützer die Treppe hinunter und ging in´s Wohnzimmer. Was er da sah erfreute ihn gar nicht.

Die kleine Göre hockte auf dem Boden und sammelte eilig Scherben auf, die, wie ihm schien von einer Tasse kamen.

"Verzeihung, Herr Hatake", meinte die junge Dame und hielt ihm beim Aufstehen ihr Meisterwerk hin.

"Ich habe versucht Frühstück vorzubereiten", jammerte die Kleine dann und eilte zum Mülleimer. Scherben machten Bekannstschaft mit Heften, die Doll keines Blickes würdigte.

Kakashi´s Blick wanderte zum Wohnzimmertisch. Eine Tasse, zwei Teller, jeweils mit einem Spiegelei und einem Toast. ... Und einem Kissen. Reizendes Mädchen. Erneut seufzte der Ninja.

"Ist ganz gut so, dass du mich geweckt hast", meinte er dann und setzte sich hin. Die Kleine ging zu ihm und setzte sich auf den anderen Stuhl.

"Oh nein, tut mir leid...", meinte sie schuldbewusst und senkte den Blick.

"Ich habe doch gerade gesagt, dass es besser so war", wiederholte er sich. Doll sah ihn an.

"Haben Sie denn schlecht geschlafen?", wollte sie dann von ihm wissen.

"Kann man so sagen...", murrte der Ninja.

"Wenn Sie möchten, können Sie mir Ihren Traum erzählen. Ich bin eine gute Zuhörerin, wissen Sie?" Die Kleine strahlte ihn mit dieser Unschuld an, als hätte sie nie irgendetwas angestellt.

Der Ninja sah sie an.

"Nein, lieber nicht." Kakashi verstand sich selbst nicht mehr. Solche... Träume hatte er noch nie.Aber das schockierende war: Er mochte das Mädchen tatsächlich nicht, kein Stück und sie schaffte es, seine Träume schrecklich werden zu lassen.

Ob er so verzweifelt war? Ob er wirklich solche Sehnsucht nach einer Frau hatte? Aber wieso kamen denn bitte schön Iruka, Yamato, Izumo, Kotetsu und Gai damit klar? Die waren doch auch dauerhaft Single. Nun ja, Gai hatte ihm deletzt die Heftchen zum Geburtstag geschenkt, also-

Apropos, wo waren die eigentlich? Nicht, dass er sie brauchte, schließlich hatte er seine Bücher und genügend Fantasie, aber er wollte sie Gai zurück geben.

"Sag mal Moe... Wo hast du denn die Zeitschriften hingelegt, die hier auf dem Tisch lagen?" Und schon verfinsterte sich das zarte Gesicht und ein Kissen, was gerade noch neben ihr auf dem Tisch lag, landete an seinem Kopf.

"Sie Sau! Dahin, wo sie hingehören hab ich sie gebracht! In den Müll! Sie Schwein!", jammerte die Kleine, verschänkte die Arme vor der Brust und schlug die Beine übereinander, um die Schenkel fest zusammen zu pressen.

Nun gut, dass er ein Schwein war, hatte er sich diese Nacht selbst bewiesen.

"Du hast da etwas ganz falsch verstanden, Moe", meinte der Kopierninja gelassen und legte das Wurfgeschoss neben sich auf den Boden ab.

"Das war ein Geschenk von einem Freund." Die Kleine blies eingeschnappt die Wangen auf.

"Aha und wie erklären Sie mir Ihre schweinischen Bücher?" Kakashi seufzte und rieb sich über die Stirn.

"...", darauf wusste er einfach keine Antwort. Er seufzte ergeben und sah sie an.

"Ich werde heute mit meinem Team trainieren gehen und du wirst mitkommen", wechselte er daher das Thema. Doll war etwas beleidigt, dass er einfach so vom Thema abweichte, obwohl sie doch zu gern eine Antwort gehabt hätte. Sie stand auf und tapste zu dem Stuhl, wo sie ihre Klamotten drauf gelegt hatte, um diese zu greifen. Kakashi sah ihr dabei zu und merkte ein weiteres Mal, wie unrealistisch sein Traum doch war. Das Shirt ging ihr bis zu den Knien und sah aus wie ein unvortelhaftes Kleid.
 

Später waren beide auf dem Weg zum Trainingsplatz. Die junge Dame hatte sich an Kakashi´s Versen geheftet und folgte ihm auf Schritt und Tritt. Was dem Ninja gar nicht passte. Die Göre nervte wie nie zu vor. Nebenbei summte sie etwas vor sich hin. Und sie hatte darauf bestanden dieses dämliche Kissen mitzunehmen, was sie sich nun unter den Arm geklemmt hatte.

Angekommen standen, wie erwartet, das Team schon da.

"Hallo, tut mir leid, ich hatte noch Besuch", meinte Kakashi dann. Und verdammt, das war wahrscheinlich das erste Mal seit langem, dass es keine Lüge war.

"Moe? Das ist mein Team. Sakura, Sai und Naruto", stellte er sie vor. Naruto grinste sie breit an.

"Hey!", rief er freudig aus. Doll fand ihn irgendwie gruselig. So ein breites Grinsen war iherer Meinung nach anatomisch nicht möglich. Das Mädchen mit den pinken Haaren, Sakura, seufzte nur genervt von ihm und lächelte sie warm an.

"Hallo, ich bin Sakura." Doll nickte nur. Das war ihr irgendwie ab dem Moment bewusst gewesen, als Kakashi dies sagte. Sie fühlte sich verarscht.

Sai dachte währenddesen über einen freundlichen Spitznamen für Moe nach. Vielleicht schaffte er es ja dieses Mal etwas richtig zu machen. Er ging das Risiko ein und lächelte sie an.

"Hallo, Schönheit", lächelte er freundlich. Sakura´s Augenbraue zuckte bereits verdächtig, während Doll die Augen aufriss und den Schwarzhaarigen anstarrte.

"Ich wusste es...", hauchte sie atemlos und plötzlich dachte sie nicht mehr, sondern reagierte nur. Sie schlug ihm mit der Faust in´s Gesicht, sodass er ein paar Schritte nach hinten tappte. Gleich darauf klammerte sie sich an dem Kissen fest und vergrub ihr Gesicht darin.

Sai wusste nicht, was er schon wieder falsch gemacht hatte. War dass den etwa kein Kompliment gewesen? Auch Kakashi war ein wenig verwirrt, genau wie Naruto. Sakura jedoch legte eine Hand auf ihre Schulter.

"Es ist absolut verständlich, dass du ihm eine haust. Ich glaube, wir werden noch sehr gute Freundinnen werden", meinte das Mädchen mit den pinken Haaren. Also, dass die beiden Freundinnen werden, wagte Doll doch zu bezweifeln. Sakura war komisch. Sie konnte doch gar nicht wissen, warum sie so reagiert hatte. Woher auch?

Für Doll war dieses Team einfach nur der blake Horror.

"Okay...Moe, möchtest du dich hinsetzen oder lieber stehen bleiben?", fragte der Mann mit der Maske.

"Ich bleib hinter Ihnen, Herr Hatake", murrte die Kleine. Kakashi nickte nur und sah das Team an.

"Also, Moe ist keine Kunoichi. Sie hat keine Kampferfahrung, dass heißt ihr werdet sie nicht angreifen, verstanden?" Die Drei nickten.

"Sakura, du wirst mit Naruto kämpfen, Sai, du kämpfst mit mir", entschied Kakashi, jedoch machte ihm eine kleine Göre auch schon wieder den Strich durch die Rechnung.

"Und Sie lassen mich jetzt einfach unbeobachtet?", wollte sie wissen und sah ihn mit vorwurfsvollem Blick an. Es war seine Aufgabe auf sie acht zu geben. Kakashi war mit den nerven am Ende. Und verdammt! Er musste doch trainieren!

"Weißt du, Moe, es ist wirklich besser, wenn ich-"

"Wenn Sie mich jetzt nicht im Stich lassen, genau. Ich weiß was! Ich kann doch mit kämpfen" Die Kleine lächelte ihren Beschützer an.

"Aber... du kannst nicht kämpfen", stellte er trocken fest.

Sai war da anderer Meinung. Also ihr Schlag war derart fest... Aber gegen einen Ninja hatte sie definitiv keine Chance.

"Pff, wie Sie meinen, Herr Hatake, aber wenn ich dann zerstümmelt da liege, haben Sie Schuld." Damit drehte sie sich um und ging zu einer Bank. Eingeschnappt schlug sie die Beine übereinander und sah dem bunten Treiben zu.

Und sofort machten sich wieder die Sorgen in ihr breit. Wie sollte sie denn bloß an ihn ran kommen? Sie kam doch viel zu sonderbar rüber, dass wusste sie ja selbst. Aber sie konnte ja schlecht ihre Sorgen erklären...

Und dann war da auch noch die Sache mit den Namen! So viele Leute hatte sie in den letzten zwei Tagen kennen gelernt... Ob sie noch alle Namen wusste. Insgeheim ging sie noch einmal alle Leute durch. ...Aber... wie hieß noch gleich...

"Herr Hatake?! Wie heißt noch einmal der blonde Junge?!", fragte sie lautstark in den Kampf hinein. Sai hatte die Ablenkung genutzt und Kakashi mit einem Schlag getroffen.
 

Kurz darauf lief sie verlegen neben ihrem Beschützer her. Er hatte sein Team gebeten weiter zu kämpfen, damit er selber die kleine Nervensäge wo anders abschieben konnte. Das würde ein blauer Fleck werden...

"Verzeihung, Herr Hatake..", murmelte sie leise und sah zu Boden.

"Hm", meinte dieser nur. Er hatte gerade ganz andere Sorgen. Wohin mit der Kleinen? Vielleicht würde ihr ein wenig frauliche Unterstützung ganz gut tun. Mit Männern schien sie ja ihre Schwierigkeiten zu haben. Seufzend wandte er sich zu einem anderen Weg. Die Kleine eilte ihm nach und versuchte ihn irgendwie zu beschlichtigen.

"Ich könnte heute Abend kochen, wenn Sie wollen", schlug sie deshalb vor.

"Hm." ...das wurde langsam unangenehm für die Kleine. Sie gingen in den Wald, immer und immer tiefer. Doll hatte schlimme Befürchtungen. Sie rannte ein bisschen, auch nur um gleich darauf vor ihrem Beschützer zu halten.

"Bitte setzen Sie mich nicht aus! Ich bin auch ganz brav!", flehte die Kleine. Kakashi blieb stehen. Sie aussetzen? Verlockend, aber so kalt war er nicht. Und es war schließlich noch immer seine Aufgabe die Kleine vor diesen Gefahren zu schützen.

"Ich bringe dich zu einem anderen Team."

"Oh" Und schon war das vorlaute Mädchen wieder ganz still. Kakashi ging weiter und atmete einmal tief ein. Das würde noch ein langer, sehr langer Tag werden.

Nach ein paar Minuten kamen sie an einem See an. Eine erwachsene Frau mit einem runden Bauch, ein Mädchen mit schwarzen Haaren, ein Junge, der ganz in Jacken eingehüllt war und ein Junge mit einem riesen Hund saßen da.

"Darf ich vorstellen? Team 8", sagte der Ninja nicht sehr begeistert. Die Begeisterung hatte er seit heute morgen nämlich für diesen Tag verloren. Er hob lächelnd die Hand und ging auf die Gruppe zu, die es sich im sanften Gras gemütlich gemacht hatte.

"Hallo Kurenai. Ich habe eine Bitte an dich." Kurenai sah auf und lächelte.

"Die wäre?" Kakashi legte eine Hand auf den Rücken seines Schützling´s und schob sie nach vorne.

"Pass doch bitte, bis ich das Training beendet habe auf die kleine Gör- Moe auf. Ich habe von Tsunade den Auftrag bekommen sie zu beschützen und gleichzeitig weiter zu trainieren, aber... es gibt da ein paar Probleme. Könntest du also...?" Kurenai stand auf und rieb sich den Babybauch.

"Selbstverständlich. Wir sind gerade beim picknicken, hast du noch Hunger?", fragte sie freundlich.

"Nein, hat sie nicht", bewahrte Kakashi Kurenai vor Essensmangel. Kurenai war ein wenig verwirrt, schob die Kleine dann aber zu ihrem Team.

"Na gut. Aber komm nicht zu spät wieder, Kakashi", sagte die Frau. Doll krallte sich an ihr Kissen. Immer war sie fehl am Platz. Kurenai setzte sich wieder in´s Gras und Doll tat es ihr gleich. Einmal kurz blickte sie noch zurück, aber ihr Beschützer war schon weg.

"Also Moe. Ich bin Kurenai Yuuhi und das sind Shino Aburame, Hinata Hyuuga und Kiba Inuzuka", lächelte die Frau. Noch mehr Namen, die sie sich merken musste!

"Hallo", gab sie nur kleinlaut von sich. Hinata bekam sofort ein Lächeln auf den Lippen. Sie schienen ähnliche Probleme zu haben.

"Freut mich dich kennen zu lernen, Moe", sagte sie daher und lächelte sie an. Moe blickte auf. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren schien nett zu sein. Richtig freundlich. Also setzte Doll ein strahlendes Lächeln auf und nickte.

"Mich auch." Kurenai schien sichtlich erfreut, dass sich die beiden Mädchen verstanden.

Moe sah sich die Anderen an. Der verhüllte Junge, Shino, schien auch total sympathisch. Da kam einmal mehr ihre nicht vorhandene Logik durch. Sie fand die Leute, die nichts sagten manchmal um längen besser, als Leute die sie zutexteten. Ein gutes Beispiel war Sakura. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie mehr geredet, als Moe in einer Stunde schaffen würde.

Doll wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sich ein riesieger Hund neben sie setzte und sich auf den Rücken legte. Der große Hund sah sie an, als wolle er ihr sagen, dass er jetzt einige Streicheleinheiten brauchte.

"Darf ich?", fragte sie. Der grinsende Junge war überwätigt, das sein großer Wauwau ein wildfremdes Mädchen an sich ran ließ, aber er nickte.

"Sicher" Ein strahlendes Lächeln schlich sich auf Doll´s Gesicht und sie begann den Hund zu kraulen.

"Wie heißt er denn?" Was machte sie denn da? Noch einen Namen mehr?

"Akamaru" Akamaru... Akamaru... Sie versuchte sich den Namen zwangshaft zu merken.
 

Nach vier Stunden waren Kiba, Hinata und Shino bereits weg. Die Kleine unterdrückte die Tränen. Ihr Beschützer hatte sie sicherlich vergessen. Kurenai setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern.

"Er kommt bestimmt gleich, Moe. So ist er immer", meinte sie aufmunternd und legte ein führsorgliches Lächeln auf.

"Danke, Frau Yuuhi", meinte sie dann mit bebender Stimme.

"Auch, dass sie mich so lange aushalten." Ein Lachen glitt über Kurenai´s Lippen.

"Du bist doch gar nicht so schlimm. Kakashi ist einfach nur ein bisschen zimperlich in sowas" Nein, war er nicht.

"Ich glaube er ist sauer auf mich, weil ich seine Hefte mit den halbnackten Frauen weggeschmissen habe...", meinte sie dann leise. Kurenai fiel alles aus dem Gesicht. Er hatte in der Gegenwart einer siebzehnjährigen, jungen Dame einfach so seine Porno-Hefte liegen lassen? Oh, sie würde noch ein ordentliches Wörtchen mit ihm reden!

"Ach quatsch..." Sie führte ihren Satz nicht zu ende, da jemand aus einer Rauchwolke hervor trat.

"Hallo, hier bin ich auch schon" Die werdende Mutter stand auf und schielte böse zu ihm.

"Sag mal-" Ab da hörte Doll nicht mehr zu. Sie würde Ärger bekommen und Kakashi würde sie hassen. Sie wieder abschieben.

Willkommen zurück

Doll war wirklich sehr überrascht. An diesem Abend hatte sie sich nichts anhören müssen. Nicht einmal ein kleines böses Wort hatte sie von Kakashi gehört. Vielleicht hatte Kurenai ihn ja so sehr eingeschüchtert, dass er es nicht wagte sie zu bemeckern? Frauen konnten schreckich sein, dass wusste sie selbst. Also nahm sie seine Gnade dankend an.

Am zweiten Tag waren die beiden einkaufen gegangen, da die junge Dame auch an jenem Abend ordentlich reingehauen hatte und sein Vorrat an Brot ziemlich einschränkte.

Kakashi hatte aber herausgefunden, dass die Kleine nur Abends aß. Am Tag hungerte sie vor sich hin. Sie schien sich nur von dem späten Essen zu ernähren. Worüber Kakashi noch mehr verwundert war. Schließlich gab es zich Frauen, die nur morgens aßen, um abzunehmen.

Er hatte ´Moe´ nicht nur wegen Kurenai´s ausdrücklicher Gardinenprädigt verziehen, auch, weil sie einfach zu putzig war, um ihr richtig sauer zu sein. Sie war ein Tollpatsch. Kein Zweifel. Aber sie war liebenswert.

In der letzten Nacht hatte er erneut deutlichen Mist geträumt. Und die Nächste folgte genau so.
 

Der dritte Tag brach an und die junge Dame öffnete die Augen. Das Sofa wurde Tag für Tag ungemütlicher. Sie zwang sich aufzustehen und sich anzuziehen. Als sie gerade ihren Hosenbund schloss hörte sie von der oberen Etage ein Seufzer. Ob Herr Hatake wohl schlecht schlief? Sie entschied sich nach zu sehen und im Notfall zu wecken. So tapste sie die Treppe hinauf und huschte zu seiner Schlafzimmertür. Langsam öffnete sie und sah ihn an. Er lag da, mit einem gequältem Gesichtsausdruck. Naja, das was man von seinem Gesicht sah, sah gequält aus. Sie schloss die Tür. Und genau dieses Geräusch weckte den Ninja. Er öffnete die Augen und sah sie an. Dann drehte er sich auf die Seite und vergrub sein Gesicht in seinem Kissen.

"Nicht schon wieder", murrte er dann.

Nicht schon wieder? Was meinte er damit?

"Entschuldigen Sie, dass ich störe Herr Hatake, aber ich habe Sie unten gehört und habe gedacht, ich sollte vielleicht mal lieber nach sehen, ob es Ihnen gut geht", meinte die Kleine. Kakashi erhob sich.

"Was habe ich denn gesagt?" Der Kopierninja ahnte Schlimmes.

"Sie haben geseufzt. Klang schrecklich.Als würden Sie jeden Moment sterben"

Komisch, genau das hatte er auch gedacht. Er seufzte und schlug die Decke weg.

So wie es sich gehörte drehte sich Doll um und verdeckte ihr Gesicht mit ihren kleinen Händchen.

"Herr Hatake? Darf ich heute zu einer Freundin?", fragte sie scheu. Ihre Stimme war durch ihre Hände ein wenig gedämpft, aber absolut erkennbar.

"Zu wem denn?", fragte der Ninja und zog sich seine Hose richtig an.

"Hinata Hyuuga" Ja, sie hatte sich die Namen gemerkt. Jeden einzelnen Namen. Manchmal vertauschte sie welche, aber das wurde immer seltener.

"Meinet wegen, aber komm nicht zu spät wieder", meinte Kakashi schließlich dazu.

Das Gesicht der Kleinen verzog sich ärgerlich.

"Das müssen Sie mir nicht sagen. Wenn ich Sie mal erinnern darf, wer hier wen vergessen hat" Kakashi seufzte und ging auf sie zu.

"Das war keines Weg´s meine Absicht, Moe, aber Training dauert nun mal seine Zeit."

"Ach, lügen Sie doch nicht, Sie haben sich bestimmt noch ein wenig erholt, um mich nicht so lange ertragen zu müssen, habe ich recht?"

"Selbstverständlich nicht. Du kannst deine Hände übrigens wieder wegnehmen." Ja, er hatte sich tatsächlich noch ein wenig von ihr erholt, aber das wollte er ihr nicht sagen.

Die Kleine nahm die zarten Händchen von den Augen und verschrenkte die Arme von der Brust.

"Herr Hatake? Kann es sein, dass Sie mich nicht richtig ernst nehmen?" Verwundert sah der Ninja zu ihr.

"Wieso?", wollte er dann wissen. Doll begann leicht zu schmollen und ging in Richtung Tür.

"Naja, Sie sind komisch zu mir. Wirklich sehr komisch. Sie bestrafen mich nicht, aber Sie sind auch nicht richtig dabei, wenn ich mit Ihnen rede. Bin ich für Sie etwa nichts weiter als ... Nichts?", meinte sie und ging die Treppe hinunter. Kakashi ging ihr nach.

"Habe ich das jetzt richtig verstanden, du möchtest, dass du von mir Ärger bekommst?" Verzweifelt strich sich die Kleine über die Stirn.

"Nein, ja, also..." Sie seufzte.

"Vergessen Sie´s. Sie verstehen das doch eh nicht." Der Kopierninja war äußerst verwirrt.

"Du meinst damit, ich gebe dir zu wenig Aufmerksamkeit? Dir ist bewusst, dass es meine Aufgabe ist, dich vor bösen Menschen zu bewahren? Das heißt, der Umgebung Aufmerksamkeit zu schenken?"

Murrend ging die Kleine zum zerwühlten Sofa, griff nach einem Kissen und warf ihn damit ab.

"Sie haben doch keine Ahnung von Frauen, Sie unsensibler... Kerl!" Mit den Worten ging sie zur Haustür.

"Wo willst du hin?", fragte der Ninja, der das Wurfgeschoss locker aufgefangen hatte.

"Zu Hinata!"
 

Doll war zierlicher und kleiner als Hinata, deswegen hatte Hinata auch angeboten mal nachzusehen, ob sie noch ein paar alte Klamotten hatte, die Doll passen könnten.

Der Tag ging viel zu schnell vorbei, so sah Doll es auf jeden Fall.

Nun waren beide auf dem Weg zu Kakashi´s Wohnung, wo Hinata sie absetzen wollte. Es wurde bereits ein wenig dunkel.

"Aber im Ernst, Hinata, sag es ihm einfach. Er wird dich schon nicht köpfen", meinte Doll und lächelte ihre Freundin an. Diese wurde nur rot um die Nase und sah zur Seite.

"Das ist leichter gesagt, als getan, Moe. Naruto ist einfach..."

"Ein Idiot?", meinte Doll und grinste dabei kurz. Ein strafender Blick traf sie.

"Nein. Er ist toll" Doll kicherte kurz und legte ihr dann eine Hand auf die Schulter.

"Hach, der Anfangszauber der Liebe... Du schaffst das. Du bist stärker als du glaubst." Hinata lächelte und blieb vor dem Haus Kakashi´s stehen.

"Na, ob das so stimmt wage ich mal dezent zu bezweifeln. Naja, wann sehen wir uns wieder?" Doll zuckte die Schultern.

"Wann es passt. Naja, jetzt aber husch, husch, mit dir nach hause, bevor sich deine Eltern noch Sorgen machen" Hinata lachte ein wenig gefälscht und drehte sich dann um.

"Tschau, Moe."

"Bis bald."

Sie wartete noch, bis Hinata um eine Ecke war, dann lief sie auch schon zum Tor Konoha´s. Sie würde heute ihren Meister wieder sehen. Und sie würde ihn bitten ihr ihr Gesicht wieder zu geben. Aber sie wusste nicht, was sich gerade bei genau diesem abspielte.
 

Sasori stand da und beobachtete Kakashi dabei, wie er auf und ab ging. Der Künstler legte den Kopf schief.

Als Der Kopierninja plötzlich einen Nin-Ken rief, dachte er zu erst, er wurde entdeckt, doch dann hörte er, was Kakashi da sprach.

"Pakkun, ich mache mir Sorgen um Moe. Sie sollte eigentlich schon längst wieder hier sein. Ich wusste, dass ich der kleinen Göre nicht vertrauen kann." Er schlug sich die Hand vor´s Gesicht.

"Und ich Dummkopf lass sie einfach gehen. Ich war auch schon bei Hinata. Die haben gesagt, sie wären gerade auf den Weg hierher gewesen und im nächsten Moment stand Hinata vor der Tür. Sie sagte, sie hätte Moe hier abgestellt, aber sie ist nicht hier, wie du gemerkt hast. Du musst zu Tsunade und ihr Bericht erstatten, ich werde sie suchen. Weit kann sie noch nicht sein."

Sasori wusste nun also, dass er sich beeilen musste.
 

Am Treffpunkt angekommen fröstelte sie leicht und rieb sich die Arme. Die Tüte mit den Klamotten, die Hinata ihr gegeben hatte, hatte sie einfach mitgenommen. Ein Großteil war lila oder weiß. Plötzlich hörte sie etwas hinter sich. Ein Ast oder Ähnliches.

"Sasori?", fragte sie. Kurz nach ihrer flüsternden Frage stand er vor ihr und starrte ihr kalt in die Augen. Langsam verzog sich sein Gesicht ärgerlich und seine Hand legte sich auf ihre Kehle.

"Du kleiner Nichtsnutz!", beschimpfte er sie. Langsam kamen ihr wieder die Tränen. Was hatte sie denn nun wieder gemacht?

"Komm mit", fauchte der Künstler und zog sie, noch immer mit der Hand um ihren Hals, schnell weiter. Sie hatten nicht viel Zeit.

"Meister, Sie ersticken mich", jammerte die Kleine kläglich und legte ihre Finger um sein Handgelenk.

"Das hast du dir selbst zu zuschreiben. Du sollst Informationen bekommen, dich bei den Menschen einschleimen, um ihr Vertrauen zu gewinnen! Und was machst du? Du verärgerst sie!"

Doll wusste nicht weiter, also schwieg sie. Hatte sie Kakashi wirklich so sehr verärgert? Und die nette Frau Yuuhi? Und Kiba und Shino? Und Hinata?!

"Verzeihung, Meister", murmelte sie nur und fuhr sich mit einer Hand, in der sie noch die Tüte hielt, über das Auge, um aufkommende Tränen aufzufangen.
 

Im Hauptquartier brauste der Nuke-nin einfach durch die Gänge. Niemand begegnete ihnen. Schließlich drängte Sasori sie in die Werkstatt und knallte die Tür zu.

"Zieh dein Obertiel aus und leg dich hin", verlangte ihr Meister. Doll tat, was man ihr befahl und sah ihrem Meister dabei zu, wie er etwas zusammen suchte.

Unsicher legte sich die junge Dame auf den Werktisch und atmete tief durch. Ihr Hals brannte, genau wie ihre Augen. Sasori´s Hand wanderte zu ihrem Kratzer an der Gesichthälfte. Er nahm ihr das Gesicht ab und legte ihr altes an. Danach cremte er ihr Gesicht ein. Schließlich fuhr er mit der anderen Hand über ihre Stirn, weiter hoch zu ihrem Haaransatz, denn er ergriff und vorsichtig hoch zog.

Es tat Doll weh, dass er so mit ihr umging.

Die Perücke war im nu abgenommen und Sasori packte sie sorgfältig weg. Schließlich griff er nach einer Spritze.

"Strafe muss sein, Kleine", meinte er nur und spritzte ihr das Mittel.

Erneut wartete er, bis sich ihre Äuglein schlossen, die bis jetzt erschrocken offen standen.

Als dies geschah, begann er mit der neuen Operation.
 

Nach diesem Kraftakt seufzte er erschöpft auf. Die Kleine schlief noch. Und er hoffte, dass das auch noch eine weile so bleiben würde. Er stand auf und machte sich auf den Weg zum Büro des Leaders. Er klopfte und wartete auf Erlaubnis einzutreten.

"Herein", ertönte es von Innen und der Rothaarige reagierte angemessen.

"Ah, Sasori. Wie läuft es mit Doll?" Sasori blieb in der Tür stehen. Er wollte nicht länger als nötig in diesem Raum sein, also berichtete er.

"Ihr Experiment ist gelungen, Leader. Das Plättchen hat seine Wirkung nicht verfehlt, jedoch reagiert es auf salzige Flüssigkeiten. Ich habe ihr die Tränensäcke entfernt und ein neues Stück eingepflanzt. Es kann also bei dem Uchiha ohne Probleme wiederholt werden, bevor dieser sein Augenlicht verliert. Und im übrigen klappt auch das andere System. Die Kontrolle ist da. Sie muss Befehle an der richtigen Stelle ausführen. Das Problem an dem Stück Metall ist, dass es nicht merkt, wie die Befehle ausgeführt werden", ratterte er einfach herunter. Pain sah ihn lange an.

"Heißt das, dass sie weniger wert ist, als Zetzu?"

"Keines Wegs. Aber auf eine unerwartete Art und Weise. Zetzu bekommt nicht viele... privatere Geheimnisse zu hören, deswegen haben wir ja auch Doll erschaffen. Aber sie erfüllt nicht einmal annährend ihre Aufgaben." Ein leichtes, fieses Grinsen huschte über das starre Gesicht des hölzernen Mannes.

"Aber bitte vertrauen Sie mir, Leader, ich habe einen ganz anderen Plan die Ninja´s aus Konoha weich zu bekommen."

Pain überlegte angestrengt. Ob er dem Rothaarigen einfach so etwas überlassen konnte, ohne zu wissen worum es richtig ging?...

"Na gut. Aber mach deine Aufgabe richtig, Sasori no Akasuna." Der Künstler nickte und verbeugte sich leicht.

"Vielen dank, Leader" Dann drehte er sich um und ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sas-_-
2013-06-25T18:26:53+00:00 25.06.2013 20:26
Moin Moin erst mal, ich lese nicht gerne etwas über einen OC.
Warum? Weil ich Mary Sue Self-Insert grauenhaft finde, ABER ich gebe allem eine Chance,
wenn ich die Zeit und Lust dazu finde^^
Im Moment gehe ich davon aus, dass es nicht im berühmt berüchtigten
Mary Sue Self-Insert endet, bevor du dich furchtbar aufregst! :D

Ich wollte diese FF eigentlich nicht lesen, weil mich in der Beschreibung schon gestört hat,
dass es zum einen: einen OC gibt und zum Anderen: dort stand,
dass eine junge, blinde Frau von Deidara und Sasori entführt wird und da fragte ich mich:
"Aha, und warum? Sasori ist doch schrecklich wählerisch, was will er mit eine Blindtröte?"

Aber egal, ich hab trotzdem reingelesen und ich finde,
dass du so schön humorvoll schreibst, da hab ich wirklich gern weitergelesen
auch wenn das Setting jetzt weniger beschrieben wurde, was ich ein bisschen schade fand.
Ein bisschen mehr Atmosphäre hätte mir schon gefallen^^

Egal, ich fand das erste Kapitel jetzt einfach lustig :D
Von: abgemeldet
2013-06-08T09:31:53+00:00 08.06.2013 11:31
Das nächste Kapi kam ja flott, ich freu mich *____*
Der Mann im Flur war Itachi nehm ich mal an, oder?
Bin gespannt was Sasori noch so mit ihr vorhat :D
Antwort von:  Schneeefuss
08.06.2013 11:37
hmhm ^-^ ich hab viel vorgeschrieben ^-^"
genau :3 Schön, dass man ihn erkennt^^
Tja...;3
Von: abgemeldet
2013-06-06T19:24:50+00:00 06.06.2013 21:24
Die FF gefällt mir, sie ist spannend, nicht OOC und dein OC ist auch keine Mary Sue :)
Dein Schreibstil ist echt gut, ich freu mich, wenns weitergeht ;D
Antwort von:  Schneeefuss
06.06.2013 21:25
wow, mein erster Kommi ^-^ Dankeschön, für das liebe Lob ^^


Zurück