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Aufgewachsen unter Trümmern

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Wenn Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind (Teil 1)


 

Aufgewachsen unter Trümmern

54. Kapitel:

Wenn Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind (Teil 1)


 

„Hier, bittesehr!“
 

Ohne jegliche Vorwarnung ließ ich den Stapel an Papier aus meinen Händen gleiten und Freezer direkt auf den Schreibtisch.

Verwundert sah die Echse auf, hatte er mit meinem Erscheinen so plötzlich und in keinster Weise gerechnet und verdutzt musterten mich rot schimmernde Augenpaare.

Sicher, ich hatte nicht um Einlass gebeten, sondern war schnurstracks und am nächsten Morgen, als ich den Bericht endlich beendet hatte, sofort in Freezers Hallen geeilt.

Die Wache wollte mich zuerst nicht einlassen, faselte irgend was davon, dass ich erst um eine Audienz bitten müsste, doch diese Erniedrigung, gar endlose Regel galt nicht mehr für mich und wütender denn je hatte ich diesen Schwachmaten in seiner Rüstung einfach zur Seite gestoßen.

Den Überraschungseffekt mein Eigen nennen könnend und nun war ich hier.

Freezer seinen ach so sehr heißgeliebten Bericht abliefernd, denn ich wollte keine Zeit mehr verlieren und unruhig sah ich nun in seine monotonen Züge.
 

„Du hast ihn schon fertig?!?“, begrüßte mich eine hochgezogene Augenbraue und langsam nahm Freezer die gut geschriebenen 30 Seiten(!!!) in seine Klauen.

Legte seine eigenen wichtigen Unterlagen beiseite und blätterte langsam durch die Seiten.

„Um ehrlich zu sein hatte ich nicht so schnell damit gerechnet, Vegeta. Bist du auch sicher, dass du mir alle Informationen dargeboten hast?“

Wieder huschte ein selbstgefälliges Grinsen über dunkle Lippen und gerade noch so konnte ich mein eigenes Knurren in meiner Kehle halten.

Natürlich hatte ich alles zu Papier gebracht. Auf was für Gedanken kam er denn bitteschön?

„Falls Euch 30 Seiten als zu wenig erscheint, kann ich das gerne ändern, Lord Freezer.“, brachte ich jene einen Worte zischend über meine Lippen. Konnte meine eigenen Zunge nicht mehr zügelnd, doch die Echse verweilte abermals kurz in Stille, nur um dann nach wenigen Minuten in ein lautstarkes Gelächter auszubrechen.

Wieder ging mein Knurren in seinem Spotte unter und wütend funkelte ich die Echse aus boshaften Augen an.

Verarschen konnte ich mich selber, dazu brauchte ich keinen anderen.

„Für wahr, Rith scheint dir wirklich gut getan zu haben. Solch ein loses Mundwerk bin ich von dir nicht gewohnt, Vegeta...“, witzelte Freezer von neuem, besah sich noch ein letztes Mal den Stapel in seinen Händen und legte ihn dann beiseite.

„Aber ich muss sagen, das gefällt mir. Das gefällt mir sogar sehr.“, gab er mir mit einem amüsierten Blitzen seiner Augen zu verstehen und nur zu leicht sah ich den ganzen Hohn, der in roten Opalen aufleuchtete, wie die Sonne ihre hellen Strahlen nun an diesem Morgen über das weite Land Zyr´s schickte.

„Nun, damit wäre dein Auftrag für heute erledigt. Du kannst gehen.“, ließ mich Freezer von Neuem wissen und widmete sich dann wieder seinen Unterlagen.

Überrascht sah ich auf.

Das.... das war alles?!?

Keine weiteren Worte?

Keine weiteren Handlungen seinerseits?!? 

Eigentlich nahm ich an, dass er sich sofort auf den Bericht stürzen würde, wissend, was es mit seinem neu errungenen Orakel auf sich hatte, doch dass er meine ganzen Mühen der letzten Nacht so einfach in die Ecke legte, ihr gar keine Beachtung schenkte....

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten und sog scharf die Luft in meine Lungen.

Widerliches Aas.

Nachdem ich mir die Finger fast schon blutig geschrieben hatte, mehr denn je nicht schlafen konnte, kaum ein Auge zugemacht hatte und mich noch am nächsten Morgen an das finale Werk setzte und ohne Frühstück im Magen, kam er mir mit dieser haltloser Ignoranz?!?

Was... bildete er sich ein?!?

In diesem einen Moment sah ich nur noch Rot, konnte meine eigene Wut nicht mehr zügeln und trat an Freezer heran. Schlug ihm die kleine Nachrichtendisk aus den Händen und mit einem dröhnenden Scheppern landete das Stück Blech auf dem Boden. Halte so beängstigend von den Wänden wieder doch übertönte es das Rauschen meines eigenen Blutes in meinen Ohren gekonnt. 

Verdutzt entrann sich ein geschocktes Keuchen Freezers Kehle, bevor sich seine Augen argwöhnisch weiteten und letzten Endes auf mich fielen.

„Das reicht nicht aus!“, hallte meine eigene Stimme von den Wänden wieder und war mehr denn je von so lauter Zorn erfüllt.

„Ich habe alles niedergeschrieben was Ihr verlangt hattet. Habe jegliche Strapazen neu auf mich genommen und das ist es, was Ihr als Interesse zeigt? Lauter Hohn und Spott?!?“

Ich war wütend.

Mehr als das, gleißender Zorn traf es wohl eher und wieder ballte ich zitternde Hände zu Fäusten. Grub so hart meine eigenen Fingernägel in mein Fleisch, das schon bald das erste Ziehen durch meine Nerven schoss, als rotes Blut zu Boden fiel, doch war es mir egal geworden. Alles was jetzt noch herrschte war dieses grausame Spiel an kaltem Eis und innerer Wut in meiner Seele. All dieser Hass, der nicht weichen wollte und mich abermals rebellieren ließ, obwohl ich immer noch keinen Ki hatte, der mich vor Freezers ganzer Grausamkeit schützen konnte.

Aber das nannte man dann wohl eine misslungene Möglichkeit. Gar einen taktischen Fehlzug, den ich mir eigentlich nicht erlauben konnte, doch siegte mein hitziges Gemüt abermals über meinen Verstand.

„Ich weiß nicht, was du von mir hören willst, Vegeta...“, weckte mich Freezers dunkle Stimme aus meinen Gedanken und die plötzliche Strenge, welche seine Worte begleitete ließ mich mit einem Mal erahnen, dass ich einen mächtigen Fehler begangen hatte.

Und nun die Konsequenzen tragen musste.

„Weder noch was du von mir erwartest, was du gar ein überstürztes Handeln nennst. Ja, ich habe deinen Bericht erhalten, gut und schön...“, sprach die Echse weiter und stand dann langsam auf.

Lief zu der am Boden liegenden Disk, bückte sich und nahm sie in seine Hände, nur um sie dann argwöhnisch zu mustern. 

„..aber das ist auch schon alles. Alles Weitere hat dich nicht zu interessieren, Saiyajin!“

Der plötzliche Hass in seiner Stimme ließ mich erschrocken zurück weichen und abermals wissen, dass ich auf Messers Schneide stand. Es war töricht gewesen, so offen eine erneute Provokation zu wagen, doch hatte ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen. 

`Was sicherlich keine gute Idee gewesen war, nicht wahr, Vegeta?´, dachte ich spottend und sah dann zur Seite.

Nun war es aber definitiv zu spät, sich mit dem Wenn und aber zu befassen und wieder ebbte Freezers dunkle Stimme über mich hinweg, wie der Wind an diesem Morgen über das weite Land fegte. 

„Viel lieber habe ich nun eine Frage, die ich an dich stelle, Saiyajin. Und ich hoffe, dass du mir eine positive Antwort darauf geben kannst.“, ließ er mich wissen und abermals schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter.

Mich mehr denn je unbehaglicher in meiner eigenen Haut fühlend. Genau die wissbegierigen Blicke der Echse auf mir spüren konnte und am liebsten würde ich sofort den Raum verlassen.

Würde diese belustigende Farce seinerseits so einfach aus dem Weg gehen wie ich konnte, doch hatte ich nun wieder Mal Freezers ganze Aufmerksamkeit auf mich gezogen.

Ein Umstand der nicht sonderlich taktvoll war, aber leider zu meiner größten Schwäche gehörte.

Ich konnte mich nicht beherrschen und mein Gegenüber wusste genau, wann er mir die richtigen Spielsteine zuwerfen konnte, mit denen ich ihm in die Falle ging und er mich aus dem Konzept brachte. Toll gemacht Vegeta.

Du brauchst gar nicht die Hilfe der Anderen um dich zu verspotten. Das schaffst du auch ganz alleine, Prinzlein.

Wieder drang ein erbostes Zischen aus meiner Kehle, doch wurde es abermals durch Freezers weitere Worte unterbrochen, doch als ich sie vernahm, gar ihre wahre Bedeutung in mein Herz sickern ließ, kam das kalte Eis.

Kam der ganze Schock, welcher mich augenblicklich lähmen ließ und mir mehr den je, den Angstschweiß auf die Stirn trieb.
 

„Hast du das Mal schon beseitigen können?“, sprach mich mein Gegenüber sogleich auch sehr direkt darauf an und musterte mich dann stumm.

Ließ abermals einen prüfenden Blick walten und als ich immer noch, nach einer ganzen Weile, keine Antwort zu Tage brachte weil ich einfach keine wusste, schien Freezer zufrieden mit dem, was er wollte.

„Dachte ich es mir doch...“, war alles was er dazu sagte, wandte sich dann wieder um und setzte sich an seinen Schreibtisch zurück.

Ließ mich gänzlich schweigsam im Raum stehen und nahm wieder einen weiteren Brief in die Hand. Mich keines Blickes mehr würdigend.

„Weißt du Vegeta, es gibt da so eine Sache, die mich stört.“, begann er seine Rüge walten zu lassen und wieder versuchte ich die Trockenheit in meiner Kehle zu vertreiben. Doch war es ein zweifelhaftes Mühen und trotze bald schon vor so viel Hilflosigkeit.

„Und zwar eine so überaus Wichtige.“, ließ er mich weiter wissen. Legte dann seine Unterlagen beiseite und verschränkte die Finger ineinander, als er sich mit den Ellenbogen auf der Tischplatte abstützte und sich nach vorne beugte. Nun wirklich seine kalten Augen auf mich gerichtet hielt und das sprühende Eis roter Opale versetzte mir abermals einen heftigen Stich.

Brachte abermals nichts als kaltes Feuer mit sich, doch war ich unfähig mich zu rühren und somit Freezers ganzer Strenge ausgeliefert.

„Kennst du die wahre Bedeutung zwischen dem schwachen Glied in der Kette und eben jenen, die sich mit jedem Tag mehr und mehr beweisen?“, war seine Frage an mich, die mich mehr denn je verwirren ließ. Eine Frage die ich nicht verstand, da Freezer meistens Kernpunkte anschnitt, welche weit aus tiefer gingen und nach einiger Zeit schüttelte ich verneinend den Kopf.

„Wieder enttäuscht du mich nicht. Einem Affen muss man wahrlich alles gleich drei Mal erklären und dann ist man sich noch immer nicht gewiss, ob er auch alles verstanden hat, was man zu ihm sagt.“, witzelte er wieder vor so neuem Spotte und zitternd verdrängte ich die nächste Welle der Wut, die so leichtfertig über meine Seele wandern wollte.

„Es ist eigentlich ganz simpel. Ein schwaches Glied ist nur so lange von Belang solange es seine Aufgaben erfüllt. Doch sagen wir mal, wenn es durch... irgend einen Umstand in seiner gewohnten Manier, gar stumpfsinniger Eintönigkeit eingeschränkt ist, ist es mehr denn je so völlig nutzlos geworden und kann nicht mehr mit der breiten Masse mithalten.“

Wieder musterten mich rote Opale so lüstern versteckt und genau konnte ich hinter Freezer eisiger Maske sehen, dass er lächelte.

Mich erneut zu Fall bringen wollte.

Zeigen wollte, wo ich hingehörte, doch versuchte ich seine wüsten Beschimpfungen und verletzenden Worte nicht in meine Seele zu lassen.

Denn nichts davon stimmte.

Rein gar nichts, versuchte ich mir einzureden, denn genau verstand ich, auf was die Echse eigentlich hinaus wollte. Auch wenn mein müder Geist einige Anläufe brauchte um die Zusammenhänge zu verstehen und dennoch trafen mich die nächsten Sätze hart.

Rissen unbewusst neue Wunden in meine Seele und nun konnte ich das schmerzliche Stocken nicht mehr aufhalten, dass sich abermals durch meinen ganzen Körper zog.

„Es ist ersetzbar geworden, mein lieber Saiyajin no Ouji.“, grinste Freezer spottend. „Du bist ersetzbar geworden und wenn du nicht bald einen Weg findest zu deiner alten Stärke zu gelangen, Vegeta.... Tja, dann weiß ich nicht, was ich noch mit so einem schwachen Glied in meiner Kette anfangen sollte, außer dabei zuzusehen, wie es mir wertvolle Ressourcen verschwendet und dabei gänzlich keinen Erfolg an den Tag legt.“

Nun war es ausgesprochen. 

Jenes eine Sein, was ich immer befürchtet hatte, doch fand ich dieses Mal keinen inneren Mut um die Stimme zu erheben, denn eigentlich hatte ich nichts, was ich Freezer hätte entgegen setzten können.

„Du kannst wegtreten, Vegeta. Ich brauche dich für heute nicht mehr.“, ließ er mich in knappen Worten wissen und abermals wandte sich Freezer ab.

„Eigentlich wollte ich dir für heute noch eine kleine Pause gönnen, da du dies aber so wenig verdient hast wie die ganze Aufmerksamkeit, welche dir langsam zu Teil wird, wirst du dich noch heute in den Trainingsräumen blicken lassen.“, schmetterte er mir entgegen und die ganze Härte, welche nun seine Stimme begleitete, ließ mich wissen, dass er es diesmal wirklich ernst meinte und ich keinen weiteren versuch mehr unternahm, mich gegen ihn zu stellen.

Wissend, dass er Recht hatte und während ich ein kraftloses, aber mir so sehr verhasstes „Wie ihr wünscht, mein Lord.“, über meine Lippen brachte und mich dann zum gehen wandte, spürte ich immer noch diese eiskalten roten Augen, weiterhin auf mich gerichtet.
 

Wartend und so lauernd in der Dunkelheit.
 

~*~
 

„Beweg deinen faulen Hintern, Radditz.“, begrüßten mich Vegetas Worte und ruckartig saß ich aufrecht.

Legte meine Missionsliste für die nächsten Tage beiseite und sah gerade noch, wie er erbost die Türe ins Schloss schlug und auf mich zu marschierte.

Was... was war los?!?

Verwirrt zog ich die Stirn in Falten, sah abermals auf den Prinzen meines Volkes und versuchte in dieser, vor Wut verzerrten Maske zu lesen, was wohl vorgefallen sein mochte.

Noch heute Morgen hatte er sich mit kurzen, knappen Worten verabschiedet, dass er für wenige Minuten zu Meister Freezer müsse, eine wichtige Sache erledigen.

Doch dass er jetzt so voller Zorn zurück kam, ließ nur eine einzelne Sache zu.

Irgendetwas musste wieder vorgefallen sein, was sein inneres Feuer schürte. Doch was?!?

Doch leider ließ man mir wieder keine Gelegenheit weiter über die Sache nachzudenken, als eine Hand mich hart am Kragen meines dunkelblauen Gis packte und so einfach nach oben, aus meinem Sessel zog.

„Sag mal red ich heute gegen eine Wand, oder was?!? Steh endlich auf, hab ich gesagt!“

Verdutzt zog er mich auf die Beine, barscher als ich es von ihm gewohnt war und endlich fand ich meine Stimme wieder.

„Vegeta... was ist los?“, fragte ich ihn ehrlich, denn zugegeben, sein Verhalten der letzten Tage machte mir mehr als Angst. Weckte gar etwas Unheimliches bis gar Drohendes in meiner Seele, doch hörte ich augenblicklich nichts Weiter, als ein genervtes Zischen.

„Könnt ihr alle damit aufhören, zu fragen wie es mir geht, weder noch, was mit mir los ist?!?“, hallte der trotzigste Tonfall wieder, den ich jemals von ihm gehört hatte und wieder zitterte seine Stimme vor so lauter Wut.

Mitleidig sah ich in sein hageres Profil, welches in den letzten Tagen; gar Wochen, in denen er verschwand, so erwachsen geworden war.
 

Gar... so völlig anders.
 

„Eure ständigen Sorgen könnt ihr euch sonst wohin hin schmieren. Es geht mir gut!“, kam die nächste Welle der Wut und wieder wurde ich weiter gezerrt, in Richtung Ausgang.

„Hey! wo....“

Mühsam hielt ich mich auf meinen Beinen, schaffte es gerade noch mir im Vorbeigehen meine Stiefel zu schnappen und mir über die Füße zu ziehen.

Vegeta hielt mich immer noch eisern im Griff, schleifte mich schließlich mehr denn je aus der Tür hinaus und nun den weiten Gang entlang.

„Wohin gehen wir?“, fragte ich als nächstes, doch abermals hörte ich nur ein tiefes Fauchen.

„Wirst du gleich sehen!“, war alles was folgte und wieder wollte ich weitere Fragen sprechen lassen, doch die Art wie Vegeta seiner Stimme Ausdruck verlieh, ließ mich abermals erzittern. 

Besser ihn vorerst in Ruhe zu lassen, wenn er so auf hundertachzig war, bevor noch etwas weit aus schlimmeres passieren konnte.

Sicherlich, Vegeta hatte immer noch keinen Ki, doch konnte er bei weitem großen Schaden anrichten wenn er wollte.

Ja, auch ich hatte es gemerkt, ich war ja nicht blöd.

Auch wenn Nappa es noch so sehr versuchte zu verbergen, schnell war ich hinter diese eine Sache gekommen, die es mit Vegetas Mal auf seiner Haut auf sich hatte.

Auch ich kannte eben jene Dinge, die einen Saiyajin so sehr bremsen konnten und lange Nächte lang, hatte ich mich mit dem Gedanken befasst, wie ich Vegeta helfen konnte. 

Denn, dass er nach einer Lösung seines Problems suchte, war abzusehen, doch bis jetzt war mir nichts Hilfreiches eingefallen.

Aber das musste es, denn sicherlich würde Freezer dieses Schauspiel nicht ewig dulden und fiebrig suchte mein Geist tagtäglich nach Antworten.

Nach Wegen, die ich einschlagen konnte, ja hatte ich mich sogar eines Abends in die Datenbank gewagt, um irgendwelche Informationen diesbezüglich zu beschaffen, doch war ich in keinster Weise fündig geworden.

Schon damals, als Vegetas Verschwinden so unweit im Raume stand und seine Betthälfte jeden Abend leer, hatte ich mich in das internationale Netz gehackt. 

Hatte in Freezers Datenbank nach ihm gesucht, nach irgendeinem Funkspruch, einer Meldung seiner Raumkapsel, oder einem anderweitigen Lebenszeichen. Doch bleib das weite All jedes Mal still.

Still nach seiner Stimme, ja gar nach seiner ganzen Person, doch hatte ich nicht aufgegeben. 

Und wie sich herausstellte, Vegeta schon drei mal nicht, sonst wäre er wohl niemals mehr zu uns zurück gekehrt.

Und trotzdem hatte diese Rückkehr so einiges in ihm verändert. Das war zu spüren.

Doch wollte ich es nur noch nicht wahrhaben.
 

„Schlaf nicht ein, da hinten!“, raunte es mir wieder zu und endlich kam ich auf meine Beine.

Riss mich von dem Anderen los und versuchte dann mit seinem eifrigen Schritt mitzuhalten.

„Vegeta, wohin gehen wir?!?“, wollte ich ihn wieder zur Vernunft holen. Doch war ein strenger Blick; stur nach vorne gerichtet, alles was herrschte.

Alles, was mir je als Antwort dienen sollte und nach einer weiteren Frage, auf die ich keine Antwort bekommen sollte, ließ ich es sein.

Er würde mir schon zeigen, wohin unsere gemeinsame Reise gehen sollte und das tat er auch.
 

~*~
 

Vegeta führte mich zu den untersten Trainingshallen und unsicher bleib ich im geschwungenen Torbogen, geformt aus stählernem, kalten Metall stehen.

Er wusste doch, dass er keinen Ki besaß.

Dass momentan keine allmächtige Kraft durch seinen Körper floss, was also suchte er hier?

„Vegeta, was...“ wollte ich wieder einlenken, doch abermals unterbrach mich seine genervte Stimme.

„Fängt das schon wieder an?“, stöhnte er verächtlich und rollte dann mit den Augen.

„Es gibt noch andere Arten zu trainieren, falls dir das nicht aufgefallen sein mag.“, kam die harte Antwort zurück und wieder lief er weiter.

Ignorierte mich so vollkommen, ja gar all die anderen Kämpfer, welche ihr Können im Ring unter Beweis stellten und schnappte sich eine der schwereren Trainingsbekleidungen.

Geschockt hielt ich den Atem an, folgte ihm unmerklich und schnappte mir ebenfalls dunklen Stoffe, dessen lederartiger Stoff kühl unter meinen Fingerkuppen brannte.

Das... hatte er also er im Sinn?
 

Das Training mit allerlei Waffen gehörte auch in Freezers Leerplan, doch erschien er uns Saiyajins nicht so sonderlich wichtig zu sein.

Wir kämpften lieber mit unseren Fäusten als mit dieser Art der Hilfsmitteln, doch da Vegeta nun in seiner wichtigsten Stärke eingeschränkt erschien, musste er eben zu dieser Maßnahme greifen.

Etwas, was ich jetzt erst erahnen konnte, doch hatte all dies einen viel tieferen Sinn. Einen, den ich erst jetzt verstand.

Sicherlich wollte er sich nicht vor Meister Freezer jene eine Blöße geben, nur nutzlos zu sein und während er sich dunklen bis gar tiefschwarzen Lederstoffe über die Haut zog, die dazu dunklen hohen Stiefel, welche unterhalb des Knies aufhörten, eng an seine Fesseln band, beobachtete ich ihn stumm.

Er war so erwachsen geworden.

Seine Strähnen wieder etwas kürzer, die Gesichtszüge markanter; härter und dieses Weiche, bis gar jugendliche, war nun völlig aus seinen Zügen verschwunden. 

Rith hatte deutliche Spuren hinterlassen, hatte neue Narben auf eine sowieso schon gebrandmarkte Haut gezaubert und wieder erinnerte ich mich an Vegetas ganze Wunden zurück.

An all den Schmerz, den er hatte ertragen müssen, doch zum Glück verbarg nun eine dunkle Lederschnalle an seinem rechten Unterarm, eine blutrünstige Geschichte, welche mir wohl immer im Gedächtnis bleiben würde.

Unser aller Ouji hatte uns nicht erzählt, was er alles durchlitten hatte, doch sein Körper sprach eine eigene Sprache und ich konnte die Foltermethoden regelrecht vor meinen eigenen Augen sehen, die man ihm angetan haben musste.

Zitternd schloss ich die Augen und begann nun, mir meine eigenen Trainingskleidung in den Umkleideräumen anzulegen.

Kühl fühlte sich der schwarze Stoff auf meiner eigenen Haut an, legte sich eng um jeden Muskel und die Schwere des dicken Stoffes, da er gut gegen Waffenschläge schütze, machte mir schon jetzt das Atmen schwer.

Der Stoff war härter, bei weitem robuster als unsere eigentliche Standardkleidung und nur zwecks dieser Anlässe geduldet.

„Bist du fertig?“, riss mich Vegetas Stimme abermals aus den Gedanken und hastig richtete ich mich auf. Nichts weiter als ein Nicken der Zustimmung dienend und mit einem weiteren, knappen aber simplen „Gut.“, drehte er sich einfach um und lief vor raus.

Mich keines weiteren Blickes mehr würdigend; sich nicht vergewissernd, dass ich ihm auch ja folgte und seufzend setzte ich einen Fuß vor den Anderen.

Nicht wirklich wissend, wie ich Vegeta im Moment einschätzen sollte, denn wie gesagt... 

Dieses Verhalten war mir völlig neu, doch vielleicht hatte er einfach nur einen schlechten Tag. 

Ja, mit diesem Gedanken konnte ich mich wahrlich trösten und wieder folgte ich ihm weiter zum Waffenareal.
 

Okay... halt.

Ich verbessere meine Worte von vorhin wohl doch noch.

Er hatte wohl doch eher einen mehr als nur beschissenen Start in den Tag erlebt, denn so hart wie Vegeta mit dem Schlagstock auf den meinigen einschlug, fürchtete ich schon, dass das morsche Holz zu brechen begann, doch erwies es sich als äußerst standhaft und wieder wich ich einem weiteren Schlag aus, der dazu gedrillt war, mir den Schädel einzuschlagen.

Hastig ließ ich mich zu Boden fallen, darauf achtend, dass ich ja nicht meinen Ki erhöhte. 

Denn zugegeben, es war unfair, Vegeta mit diesem Mittel zur Strecke zu bringen, wenn er selbst es nicht einsetzten konnte und landete somit einen gezielten Schlag auf seine Beine. Na ja, eher wollte ich ihn somit zu Fall bringen, doch schien er meine List zu durchschauen. 

Stoppte meine Angriff, in dem er seinen eigenen Stab zwischen den meinigen stellte, diese Art der Abstützung als Vorteil nutze, sich um die eigene Achse drehte, um mir dabei haltlos einen Tritt in den Rücken zu verpassen.

Keuchen flog ich über den Boden, schluckte dabei erneut den Staub des kleinen Areals in dem wir uns befanden und rappelte mich, nachdem sich meine Sicht wieder geklärt hatte, zügig auf.

„Ich dachte Handschläge und Tritte seien verboten.“, rief ich ihm lächelnd zu und rieb mir dann die schmerzende Flanke.

Verdammt, auch wenn er keinen Ki mehr besaß, zuschlagen konnte Vegeta alle mal, doch weckte mich nun ein spottendes Lachen seinerseits aus meiner Agonie und wieder sah ich auf. Direkt in seine kalten Züge.

„Im Kampf ist alles erlaubt, Radditz. Das solltest du eigentlich wissen.“, rief er mir nun seinerseits entgegen und ging dann wieder in Verteidigungsposition. 

Den Holzstab dabei so leichthändig vor seinen Körper halten, als wäre er ein dritter Arm und sah mich herausfordernd an.

„Das ist aber kein Kampf, Vegeta.“, ließ ich ihn mit trauriger Stimme wissen, und wischte mir abermals Staub und Dreck von den Kleidern.

„Für mich schon.“, kam es raunend zurück und abermals sah ich aus traurigen Augen auf den Prinzen meines Volkes.

Verdammt, Vegeta.

Was... hat dich so verändert?!?

Das war irgendwie nicht mehr der Saiyajin, den ich so in mein Herz geschlossen hatte.

Irgendetwas... fehlte.

Doch gab mir all mein Kummer das Recht, Vegeta nun mit anderen Augen zu sehen?!? Nach allem, was er erlebt hatte, war es doch nur selbstverständlich, dass er...

Wieder riss mich ein wütendes Schnauben plötzlich aus meinen Gedanken und instinktiv riss ich schützend die Arme nach oben.

Sein Angriff kam so schnell, dass ich in keinster Weise damit gerechnet hatte, doch leitete mich nun mein Instinkt.

Hart presste sich bestehendes Holz aufeinander und abermals entglitt meinem Gegenüber ein wütendes Fauchen, als ich seinen Angriff parierte und er merkte, dass er in der Sackgasse steckte. Meinen eigenen Schlagstock als Verteidigung nutzte, doch merkte ich bald wie ich auf hellem Sand abrutschte.

Meine Füße auf dem staubigen Moden mehr denn je an Halt verloren und Vegeta diese Gunst der Stunde ausnutze.

Plötzlich seinen Angriff zurück nahm, nur um dann erneut auszuholen.

Immer und immer wieder.

Nur mühsam schaffte ich es seine Schläge aufzuhalten und mehr denn je drängte er mich in die Ecke.

Drängte mich zurück und um ehrlich zu sein, so viel innere Wut hatte ich noch nie bei ihm gesehen und instinktiv versuchte ich, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, was diesem Schauspiel etwas Wind aus den Segeln nahm.

Es konnte doch nicht sein, dass all dieser helle Zorn nur von heute Morgen her schürte.

Es musste noch etwas weit aus anderes hinter all dem stecken, dass ihn zu so einer Reaktion brachte.

Etwas, was Vegeta tief zu verletzten, gar zu bewegen schien, doch war es so ungemein schwer geworden in diesen kalten Augen lesen zu können.

„Wieso... wolltest du ausgerechnet mit mir trainieren?“, warf ich mühsam ein, wehrte erneut einen weiteren Schlag ab und spürte genau an dessen plötzlicher Schwäche, dass meine überstürzte Frage mein Gegenüber regelrecht aus dem Konzept brachte.

Verwirrt blinzelte Vegeta auf und sah mich kurz an, nur um dann wieder nach einiger Zeit, die Augen erbost zu Schlitzen zu verengen.

„Du stellst weniger Fragen.“, raunte er tief, sah mich abermals an und zog dann aber warnend die Stirn in Falten.

„Das hoffe ich jedenfalls.“, folgte das nächste Brummen in einen nicht vorhandenen Bart und kurz musste ich wahrlich lächeln, als dieser alte Sarkasmus nun doch zum Vorschein kam.

Na also.

Irgendetwas von dem alten Vegeta steckte wohl doch noch da drinnen. Wohl schien ihn eher momentan nur etwas zu beschäftigen und kurz lachte ich wirklich auf, als ich die gespielte Warnung hinter seinen Worten verstand. Aber nicht wirklich wissend, dass sie ehrlich gemeint war.

„Na ja, kommt ganz darauf an, wie kooperativ du dich zeigst, dann nerve ich dich auch nicht weiter.“, brachte ich grinsend über meine Lippen und wieder folgte ein Schlag des kleineren Saiyajins, der um weiten so viel schwächer war, als sein Zwilling davor.

„Red nicht so einen Stuss.“, knurrte Vegeta wieder, schien sich zu sammeln und wollte einen harten Seitenschlag ausführen, doch diesmal hatte ich diese Art seiner Taktik durchschaut und hielt auch diesen Angriff auf.

Wütend zogen sich dunkelbraune Opale zu Schlitzen und funkelten mich zornig an.

„Verdammt, Vegeta. Das ist nur ein simples Training, also entspann dich.“, versuchte ich seine Wut zu zügeln, doch brachte dies leider nicht den gewünschten Effekt.

Sofort wurde ein bestehender Angriff fester und abermals rutschte ich ab, fing mich gerade aber noch und heilt erneut einen festen Stand, indem ich die Beine gegen den Boden stemmte. Versuchte die Kraft aus zu gleichen, mit der mich Vegeta in die Knie zwingen wollte.

„Ich bin.. entspannt.“, zischte es mir regelrecht aus einer eiskalten Maske entgegen und der bitterböse Blick, welcher mich nun traf, bescherte mir abermals eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper.

„Oh ja, aber sicherlich...“, warf ich spottend ein und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Vegeta.“, tadelte ich ihn von neuem und ließ dann eine weitere Frage wallten, die alles ins Rollen brachte.

„Was ist los mit dir, Vegeta? Du kannst wahrlich über alles mit mir reden, das weißt du hoffentlich.“

„Es gibt nichts zu bereden!“, schrie er mir nun regelrecht entgegen, holte abermals aus und diesmal hatte ich nicht so viel Glück und sein Schlag traf mich unerwartet an der rechten Schläfe.

Sofort platze meine Haut unter der alles zerreißenden Macht auf und färbte die Sicht vor meinem Auge blutrot.

Keuchend ging ich in die Knie, als der Schmerz zu übermächtig wurde. Gar der blinde Schock, der mich erfasst hatte , denn damit hatte ich nicht gerechnet und zitternd fasste ich mir an die pochende Stirn.

Doch all der Schmerz schien vergessen, als ich auf Vegeta blickte. So voller Rage und Zorn.

So voller Selbsthass, dass es mir augenblicklich selbst schwerer denn je auf der Seele lag und zitternd versuchte ich mich aufzurappeln. Stand schwankend auf meinen Knien und nahm den Stab erneut in meine Hände. Aber angreifen...

Nein, das würde ich nicht und kurzerhand wanderte ein trauriges Lächeln auf meine Lippen.
 

„Wieso... bist du so wütend, Vegeta?“
 

Unbewusst wählte ich die gleiche Frage, die ihm auch Nappa am gestrigen Abend ebenfalls gestellt hatte; wenn auch im anderem Wortlaut, aber die Bedeutung war die gleiche und wieder weckte es nichts als rote Wut.

Wie ein Berserker stürmte der Saiyajin auf mich los und kurzerhand schien ich verwundert, während ich damit beschäftigt war so gut es ging seine Schläge abzuwehren, woher all diese plötzliche Kraft kam, welche Vegeta aus sich herauszuholen schien.

Doch Zorn war bekanntlich ein guter Trigger und wieder sah ich mitleidig in schwer erschöpfte Züge, die dennoch keine Ermüdung kannten.

Sicherlich, dass es ihn anstrengen musste, stand außer Frage und trotzdem fand der kleinere Saiyajin immer noch die Kraft, um weiter zu machen.

Gönnte mir keinerlei Pause und während mitunter manche seiner Schläge ihr Ziel fanden, mich in die Ecke drängten und meine Haut erneut blutig rissen, stolperte ich über meine eigenen Beine und fiel zu Boden.

Fand mich auf dem Rücken wieder und panisch rappelte ich mich auf, setzte mich auf den staubigen Boden, riss die Arme in die Höhe und erwartete schon den nächsten Schlag, doch dann....
 

Hörte ich nichts weiter, als ein lautes Krachen, blinzelte verwirrt auf und sah nur noch, wie Vegeta seine Stab in zwei Hälften zerbrochen hatte und mir beide Teile zorniger denn je in den Boden rammte. Direkt vor meine Füße und mich damit mehr denn je in die Ecke drängend. Mir zeigend, wohin ich wirklich gehörte.

Nämlich mitten in den Dreck.

In den Staub zu seinen Füßen liegend und wieder brannte mein Herz lichterloh vor Schmerz.

„Ich – bin – nicht – wütend!!!“, zischte er mir unter gepressten Lippen und einem schwerem Atmen entgegen, strafte mich noch ein mal mit einem letzten, warnenden Blick und stampfte dann so einfach davon.

Ließ mich zurück mit all meinem Schmerz, verwirrt auf dem Boden sitzend und begab sich an eine weitere Trainingsstation. Mir somit völlig aus dem Weg gehend und wieder sah ich ihm hinterher.

Wiederholte meine Frage im Geist neu, doch eigentlich, kam mir erst jetzt in den Sinn, dass sie hätte anders lauten sollen. Doch Vegeta schien wohl diesen Umstand genau erkannt und ihn richtig gedeutet zu haben. 

Denn sie lautete:
 

Wieso bist du so wütend auf dich, Vegeta?



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