Zum Inhalt der Seite

Erinnerungslücken

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was zum Teufel?

„Senpai!! Senpaaaaaaai!! Komm schon lass mich wieder rein! Es tut mir doch leid!! Senpaaaai!“ Zum wiederholten Mal schlug Morinaga mit seiner bloßen Faust gegen die Wohnungstür. Nichts passierte. „Stell dich bitte nicht so an! War doch nur ein Kuss….“ Unschlüssig wartete er ab. Der Wind rauschte in den Bäumen und zerzauste die dunklen Haare des großgewachsenen jungen Mannes. Zitternd zog Morinaga die Schultern hoch. Soichi konnte doch nicht sooo grausam sein! Immerhin war es schon dunkel. Und kalt. Weil vom Inneren der Wohnung keine Reaktion auftrat, klopfte er zum gefühlten tausendsten Mal an die Tür vor sich. „Senpaaaaiiiiiii!!!...“ jaulte er herzerweichend, in der Hoffnung seinen Senpai und Mitbewohner Soichi Tatsumi dazu zu bewegen ihn wieder in die gemeinsame Wohnung zu lassen. Morinaga lauschte. Hatte er was gehört? Tatsächlich nährten sich Schritte von der anderen Seite. Tetsuhiro´s Gesicht hellte sich, als die Tür einen Spalt geöffnet wurde. „Danke! Senpai! Ich…. Ah??“ Nicht Soichi kam ihm entgegen, sondern seine Jacke, die auf seinem Kopf landete. Perplex nahm er das Kleidungsstück in die Hand. „Du kannst sehen wo du heute Nacht bleibst!! Ich habe dich gewarnt!!“, hörte der Dunkelhaarige noch eine eingeschnappte Stimme, bevor die Wohnungstür zugeknallt wurde. „Ja, aber…ich…wo…?“, stammelte er noch überrascht. Dann gab er es auf. Selbst wenn Tetsuhiro noch Stunden wartete, würde Soichi ihm nicht aufmachen. Frierend zog er seine Jacke über. Mit in den Taschen vergrabenen Händen marschierte er davon. Womit hatte er diese Bestrafung verdient? Das Senpai auch so eine große Welle machen musste! War doch nur ein harmloser Kuss. Naja, vielleicht auch ein bisschen mehr. Morinaga seufzte. Das hatte er nun davon, dass er seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Aber wie konnte man auch wiederstehen, wenn die Person, die man liebte in unmittelbarer Umgebung Tag ein, Tag aus in seiner Nähe war? Dabei meinte er es nur gut.
 

Soichi war nach dem Abendessen vor dem Fernseher eingenickt. Hilfsbereit wie Morinaga war, wollte er ihn nur wecken. Wirklich! Er wollte ihn nur wecken, ohne Hintergedanken. Aber der gute Vorsatz hielt nur so lange bis er das schlafende Gesicht des Älteren sah. Er konnte nicht anders. Bevor er wusste was er tat, beugte er sich vor und küsste ihn auf den Mund. Automatisch wanderten seine Hände an den Körper des anderen. Das nächste was er sah, waren Soichi´s zornerfüllte Augen. Vor Schreck fiel Tetsuhiro rücklinks von der Couch. „MORINAGA! WAS HAST DU…??“ Der Ton, in dem er den Namen aussprach war nicht gut. Ganz und gar nicht gut. „Se-Senpai! Es ist nicht so wie es aussieht..!“, versuchte Morinaga zu erklären. Aber im nächsten Augenblick packte der Älteren Tetsuhiro im Nacken und zerrten ihn zur Tür und schmiss ihn unter Protest raus. Jetzt hatte er den Schlamassel. Zu aller erst benötigte er einen Platz zum Schlafen. Das Handy schon am Ohr stieg er die Treppen zum Erdgeschoss hinunter. Nach dreimaligem Klingeln nahm sein Freund ab. „Ah, Hiroto! Könnte ich vielleicht heute Nacht bei dir übernachten?“, fragte er unschuldig. „Hast wohl wieder Stress mit deinem Liebsten? Du Armer!! Komm vorbei, wir können noch was trinken gehen!“, flötete sein hibbeliger Freund in sein Ohr. Mein Gott! Woher wusste Hiroto immer was los war?? Manchmal war es richtig unheimlich was er alles wusste. „Danke Hiroto! Bis gleich!“ Erleichtert beendete er das Gespräch. Die Nacht war gerettet! Hoffentlich ist die Sache morgen vergessen. Soichi kann ja nicht immer sauer auf ihn sein. Mit einem guten Gefühl schlug Tetsuhiro Morinaga den Weg zu seinem Freund ein.
 

„Du armes, armes Schätzchen! Wie hältst du das nur aus?? Ich wäre längst weg! Andere Mütter haben auch schöne Söhne, das weißt du doch!“ Morinaga verdrehte seine Augen. Fing das wieder an! Er bereute schon, mit dem Thema angefangen zu haben. Wenn Hiroto so richtig in Fahrt war, konnte man ihn nur noch mühsam wieder davon abbringen. „Er hat dich nicht verdient, weißt du! Du solltest deine Liebe nicht an einen solchen Tyrannen verschwenden! Heeeyyy, Tetsuhiro hörst du zuuu??“ Hiroto stoppte seinen Redeschwall und schaute seinen Freund an. „Ja, ja Hiroto. Aber können wir das lassen? Ich bin nicht in der Stimmung.“ Leicht genervt sah Morinaga sich in der Kneipe, in der die beiden Freunde sich befanden um. Hiroto kümmerte die Meinung des Anderen wenig. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sich in das Liebesleben seines besten Freundes einzumischen. Es war ihm ein Rätzel warum der gutmütige, freundliche und gutaussehende junge Student sich in ein Ekel wie Soichi Tatsumi verlieben konnte! „Du wirst noch Falten bekommen, wenn du immer so grimmig dreinschaust!! Hey! Schau mal der Typen da hinten! Der ist doch total heiß!!“ Vor Aufregung waren seine Wangen rot angelaufen. „Hmm….“, kam es nur von Tetsuhiro, der seinen Kopf mit einer Hand abstützte und mit den Fingern der freien Hand imaginäre Kreise auf die Tischplatte malte. „Junge, Junge. Mit dir ist nicht mehr los. Ich weiß was du hast! Du bist sexuell frustriert! Ja! Genau!! Die über alles geliebter Senpai lässt dich ja nicht oft genug ran!! Du musst mal wieder richtig vög…“ Morinaga schnitt den aufgeregten Hiroto das Wort ab. „Hiroto! Schluss damit! Du weißt doch, dass ich Senpai 100-prozentig treu bin!! Hör mit deinen Anspielungen auf. Bitte!“ Entnervt winkte Tetsuhiro die Kellnerin heran, um noch was zu trinken zu bestellen. Der Getadelte zog eine Schnute. Die Bedienung trat an den Tisch. „Was darf’s sein Süßer?“ Ihre Zähne leuchteten im Dunkeln auf. „Nochmal dasselbe!“, forderte Morinaga. „Gerne! Sonst noch was…?“ Die Frau beugte sich so weit vor, dass Morinaga freie Sicht in ihren Ausschnitt hatte. Zu ihrem Verdruss zeigte der Gast kein Interesse. Eingeschnappt stakste sie zum Tresen zurück. Hiroto bog sich vor Lachen auf seinem Stuhl, sobald die Frau außer Hörweite war. „Oh, die Arme. Dabei hat sie sich so ins Zeug gelegt!“ Morinaga schaute verwirrt seinen Kumpel an. „Was ist so komisch?“, wollte er wissen. Hiroto konnte nur den Kopf schütteln. Tetsuhiro bemerkte nicht einmal, wenn er von einer Frau angebaggert wurde! Was nebenbei bemerkt nicht selten vorkam. Ach! Er sah aber auch gut aus. Nachsichtig lächelte der junge Mann. „Los komm, nach der nächsten Runde machen wir uns auf den Weg.“
 

„Dieser undankbare, feige, egoistische….“ Soichi fielen noch Millionen Begriffe für seinen Kohai ein. Ihn einfach so zu überfallen! Ohne Vorwarnung! Soichi hatte Morinaga duzend Male gesagt, er solle so etwas nicht machen!! Er hasste Überraschungen! Und solche erst recht. „Wo bleibt der denn? Wir haben heute viel vor!“ Es war gleich 8.00 Uhr. Wo steckte dieser Nichtsnutz? Die Gerätschaften für das Experiment, mit dem sie heute beginnen wollten, standen bereit und warteten auf ihren Einsatz. Fehlte nur noch sein Assistent. Soichi überlegte. Warten oder nicht warten? Er entschied sich für Letzteres. Wer konnte wissen, wann Morinaga sich bequemte in der Uni aufzutauchen? Sein Zorn war weitgehend verraucht. Die Arbeit war einfach wichtiger. Der Student streckte sich ein letztes Mal, um die Müdigkeit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Die letzte Nacht war miserabel gewesen. Lange hatte er kein Auge zubekommen. Die Wut auf den Überfall loderte noch. Wer weiß, was passierte wäre! Aber sein Körper sprach eine andere Sprache. Die Stellen, die Morinaga berührte brannten wie Feuer, verlangten nach mehr. Vor Verzweiflung wälzte er sich hin und her. Die Müdigkeit siegte dann aber später doch.
 

„Arbeit ist die beste Ablenkung!“, sagte er laut in den Raum. Tatsumi arbeitete keine Zehn Minuten. Langsam öffnete sich die Tür. Ein sehr verschlafend aussehender Tetsuhiro Morinaga schob sich in den Raum. „Morgen…“, begrüßte er seinen Senpai mit matter Stimme. Heute Morgen war Morinaga mit dem größten Kater er Geschichte aufgewacht. Sein Kopf drohte zu platzen. Oje, Soichi war noch sauer. Ein Blick in die braunen Augen genügte. Wie konnte er auch glauben, die Sache wäre vom Tisch? Spannung lag in der Luft. Tatsumi widmete seine Aufmerksamkeit dem Experiment auf dem Tisch. Tetsuhiro fasste sich an den Kopf. Anscheinend wollte der Älteren ihn ignorieren. „Wie soll ich den Tag überstehen, mit einem Mörderkater und Senpai´s Unmut??“, überlegte er. Gegen den Kater konnte er im Moment nichts unternehmen. Gegen die Spannungen zwischen ihnen schon. Okay auf geht’s! „Senpai?“ Soichi beachtete seinen Assistenten immer noch nicht. Als wäre Morinaga Luft ging er an ihm vorbei an einen Schrank, kramte darin herum und ging zurück zum Arbeitsplatz. Morinaga verdrehte seine Augen. Sieht so aus, als ob er sich mehr ins Zeug legen musste. Lautlos nährte er sich dem Rücken des Studenten. Ach, ein schöner Rücken kann auch entzücken! Die langen blonden Haare, die Soichi zu einem Zopf zurückgebunden hatte, hüpften bei jeder Bewegung des Kopfes hin und her. Morinaga liebte die seidige Beschaffenheit der blonden Mähne. Ihm wurde ganz heiß. Sein Hals war trocken, wie Sandpapier. Er konnte kaum an sich halten. Noch zwei Schritte trennten sie. Tetsuhiro konnte den berauschenden Duft seines Freundes einatmen. „Senpai…“, flüsterte er ganz leise. Soichi hielt längst inne. „Was…“, kam es ebenso leise zurück. Soichi konnte es sich nicht erklären, aber sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er spürte die Präsenz Morinaga’s hinter sich. Zwei Arme schlossen sich von hinten um ihn. „Senpai…tut mir leid…Ich liebe dich so sehr…“ Morinaga´s Mund hauchte die Worte in die erhitzten Ohren Tatsumi´s. Die Röte breitete sich auf seinem gesamten Gesicht aus, als er eine Zunge spürte, die seinen Hals entlang fuhr. Der Druck der Arme verstärkte sich. „Senpai…“, hörte er nur noch. Langsam drehte er sich zu seinem Kohai um. Morinaga empfing ihn mit einem zärtlichen Kuss. Dicht aneinander gedrängt standen sie am Tisch gelehnt. Nur um neuen Atem zu holen, unterbrach Tetsuhiro den Kuss. „Morinaga…“, war alles was Soichi herausbrachte, bevor der Jüngere seine Lippen wieder auf die des Älteren presste. Er stöhnte tief auf. Morinaga´s Hände glitten zielstrebig unter die Kleidung Soichi´s. Weil die Luft schon wieder knapp war, trennten sich die Münder und Zungen voneinander. Senpai und Kohai sahen sich in die Augen. Die beiden Männer lasen die Gedanken des jeweils anderen. Morinaga schob sein Knie zwischen die Beine des Blonden. Seine Hände wanderten weiter nach unten. Soichi schloss seine Augen. Wenn nicht passierte, dann… dann… Rufe und Schritte ertönten im Flur, jemand lachte. Soichi riss seine Augen auf. Mit beiden Händen stemmte er Tetsuhiro von sich weg. „Morinaga…hör auf…nicht hier!“ Die Worte kamen knapp heraus, so trocken war sein Hals. Auch Morinaga schluckte. Mit aller Willensstärke, die er aufbringen konnte zog er sich zurück. Schnell verschränkte er seine Hände hinter den Rücken, um sich zu kontrollieren. „Sorry, Senpai…“ Scheiße! Warum musste unbedingt jetzt die Uni zum Leben erwachen. Schleunigst brachte Tatsumi seine Kleidung in Ordnung. Räusperte sich einige Male. „Wir…sollten… mit der Arbeit anfangen…“ Schnell drehte er Morinaga erneut den Rücken zu. Tetsuhiro war enttäuscht. Das war’s? Kein weiterer Kommentar?? Aber Moment? Sagte Soichi nicht, er wolle es nicht hier tun?? Hatte er sich verhört? Einbildung? Ruhig bleiben! Vielleicht gab es noch Hoffnung. Grinsend nahm er am Tisch Platz. Soichi warf seinen Nachbarn einen verstohlenen Seitenblick zu. „Was grinst du so? Komm ja nicht auf dumme Gedanken.“ Tetsuhiro guckte unschuldig. „Ich weiß nicht was du meinst...“
 

„MORINAGA!!! DU TROTTEL!! WAS HAST DU GEMACHT!!!“ Keuchend, hustend und mit Tränen in den Augen flohen beide Studenten aus dem Labor. Beizender, weißer Qualm war im ganzen Raum verbreitet und strömte auch in den Flur. „MACH DIE TÜR ZU!“, schrie Soichi den erschrockenen Tetsuhiro an. Eilig kam er der Aufforderung nach. „Ich weiß nicht!! Ich habe alles gemacht wie besprochen!! Ehrlich!!“, beteuerte er mit erhobenen Händen. Ein vernichtender Blick ließ ihn verstummen. „Ja! Klar! Und ich bin der Kaiser von China!!“ Der größte Teil des Qualms verzog sich zum Glück schnell. Sofort öffneten beide alle Fenster im Labor und einige draußen im Flur. „Super! Alles verdorben! Noch mal von Anfang an!!“ Tetsuhiro Morinaga schrumpfte sichtlich in sich zusammen. Hatte er was falsch gemacht??? Eigentlich nicht. Na toll. Der Kater meldete sich wieder. Sein Kopf brachte ihn noch um!! Um alles perfekt zu machen, waren die Materialien dahin. „Schön!! Jetzt müssen wir auch noch nach oben und um neue Sachen betteln!!“ Der Senpai fuchtelte wild mit den Armen umher. „Beweg dich! Komm!!“, forderte er Morinaga auf. Mit hängenden Schultern folgte er seinem Freund. Sein Traum von einem schönen gemeinsamen Abend platzte wie eine Seifenblase.
 

„Senpai.. warte doch…ich brauche eine Pause...“, hechelte Tetsuhiro, der beladen mit zwei großen Kisten die Treppe nach unten stapfte. Das Lager für Materialien befand sich im 4. Stock des Unigebäudes. Ihr Labor jedoch im Erdgeschoss. Soichi blieb hinter ihm stehen. „So, der Herr brauch eine Pause! Die Nacht durchsaufen, aber nicht mal zwei kleine Kisten tragen wollen! Du bist und bleibst ein Drückeberger!!“ Morinaga seufzte und drehte sich um. Wäre ihm doch nicht ausgerutscht, wo er die Nacht verbrachte! „Wenn du mich einfach so rauschmeißt. Irgendwo musste ich doch hin! Ich kann froh sein, dass Hiroto mich aufnahm.“ Oh je, hatte er das laut ausgesprochen?? Nein! Ein Blick in das Gesicht seines Senpais sagte ihm, dass er es tat. Scheiße!! Dieses Mal lief das Gesicht Soichi´s rot vor Wut an. „EINFACH SO????? HAST DU ALZHEIMER?? WENN DIESER HIROTO SO TOLL IST, ZIEH DOCH BEI IHM EIN!!!“ Zornerfüllt stapfte Soichi die Stufen zu Morinaga hinunter. In der Annahme er wolle ihn eine verpassen, wich Tetsuhiro zurück. Leider vergaß er, dass er sich auf einer Treppe befand. Der Schritt ging ins Leere. Augenblicklich merkte er wie er rückwärts fiel. Seine dunklen Augen weiteten sich. Die Kisten krachten zu Boden. Der junge Student ruderte mit den Armen, doch er konnte sich nicht mehr halten. „MORINAGA!!…“, schrie Tatsumi, versuchte den Kohai noch festzuhalten. Schaffte es aber nicht!! Mit Krachen und Poltern stürzte der junge Mann die Treppe hinab. Am Fuße der Treppe blieb er reglos liegen.
 

„Morinaga!! Hey, aufwachen!! Gott sei Dank!!! Hast du mich erschreckt! “ Soichi stieß erleichtert die Luft aus. Mit einem lauten Stöhnen richtete Tetsuhiro sich auf. Was für ein Schreck!! „Aua!! Mein Schädel!!“ Er kniff die Augen zusammen, weil ihm schwarz vor Augen wurde. Tatsumi packte ihn an den Schultern, um zu verhindern, dass der hinschlug. Doch die Reaktion, die folgte war eine völlig andere als erwartet. Tetsuhiro Morinaga sah zu einem ihn unbekannten, blonden, jungen Mann mit Brille auf. Was grabschte der Kerl ihn an?? Mit erstaunlicher Kraft stieß er Soichi von sich weg. „FASS MICH NICHT AN!!! WER ZUM TEUFEL BIST DU…???“
 

Ende Kapitel 1
 

So viel zu Auftakt.

Vielleicht gefällt es euch ja!

Lasst mir auf jeden Fall ein Kommentar da! *freu freu*

Ich beiße garantiert nicht ;D
 

LG

Wer bist du?

„Folgen Sie mit den Augen bitte dem Licht! Ja, so ist es gut.“ Der Arzt leuchtete mit einer kleinen Lampe in die Augen Morinaga´s. Sie befanden sich in der Krankenstation der Universität. Soichi war bestürzt gewesen, als sein Kohai ihn nicht erkannte. Unter lautstarkem Gezeter schleifte er ihn zur Krankenstation. Die dortige Krankenschwester war mit der Situation schnell überfordert. Also rief sie vorsichtshalber einen Notarzt. Die Untersuchung dauerte nicht lange. „Können Sie mir Ihre Personalien angeben?“, fragte der in rot und weiß gekleidete Sanitäter. Morinaga, der auf einer Liege saß, wirkte alles andere als begeistert. „Wenn’s sein muss…Tetsuhiro Morinaga, 22 Jahre alt, Student, wohne….“ Genervt leierte er die Daten herunter. Soichi, der neben der Krankenschwester wartete, war erleichtert. Die Angaben stimmten. Trotzdem störte ihn was, er konnte nur nicht mit Bestimmtheit sagen, was es war. Der Notarzt beendete seine Untersuchung. Er drehte sich zu den beiden Beobachtern um. „Scheint alles in Ordnung zu sein. Er könnte aber noch unter Schock stehen. Wenn weiter Beschwerden wie Kopfschmerzen usw. auftreten, sollte er doch noch ins Krankenhaus gehen.“ Routinemäßig packte der Mann seinen Koffer. Mit einem „KLACK“ schnappten die Schlösser geräuschvoll zu. „Und was war das für eine Reaktion? Er mich nicht erkannt!?“, wollte Soichi Tatsumi dann doch noch wissen. Der Sanitäter schulterte seine Tasche. „Nun ja, ein Schlag oder Sturz auf den Kopf kann das Erinnerungsvermögen kurzzeitig beeinträchtigen. Dazu kommt wie gesagt der Schock. Aber in der Regel legt sich das schnell. Also keine Sorge. Auf Wiedersehen.“ Er nickte der Schwester kurz zu, dann eilte er mit großen Schritten von dannen. Die Krankenschwester, die im Übrigen noch sehr jung war, sah nicht sehr glücklich aus. „Es tut mir Leid, dass ich nicht helfen konnte. Sorry…“ Mit großen Augen schaute sie zu Soichi auf. Verräterischer Glanz war darin zu sehen. „Die wird doch nicht anfangen zu heul??“, dachte Tatsumi. Das hätte gerade noch gefehlt! „Schon gut…“, versuchte er sie zu beruhigen. Verdammt! Er war in solchen Sachen nicht gut. Hilfesuchend suchte sein Blick Morinaga. Aber der Platz, auf dem er noch vor wenigen Sekunden gesessen hatte, war leer. Tatsumi war gar nicht aufgefallen, das sein Kohai den Raum verlassen hat. Schnell wimmelte er die Frau mit ein paar hastigen Worten ab. Im Flur sah er sich hektisch um. Wo war er? Ah, da! Tetsuhiro bog gerade um eine Ecke. Was machte der Idiot? Wo zum Teufel wollte der hin?? Der Arzt sagte zwar, dass alles in Ordnung schien, aber wie immer war sein Assistent die Unvernunft in Person. „Hey Morinaga!!“, brüllte Soichi und hastete ihm hinterher. Mann, war der schnell. Fast hätte er ihn wieder aus den Augen verloren. „Morinaga, warte!“ Mit festem Griff packte er den Ellbogen Tetsuhiro´s und wirbelte ihn herum. Dieser knurrte mit zusammengebissenen Zähnen. Rüde befreite er seinen Arm. „LASS MICH ZUFRIEDEN! VERSCHWINDE!“ Soichi wurde mächtig sauer. Dieser Blödmann! Er verpasst ihm eine saftige Kopfnuss a la Tatsumi. „Sag mal, wie sprichst du denn mit mir?? Spinnst du??“ Tetsuhiro hielt sich mit beiden Händen seinen schmerzenden Kopf. Der Schlag hatte es in sich gehabt!! Giftig funkelte er sein Gegenüber an. „Ah!! Was soll das denn?? Ich kann mit dir reden wie ich will!! Warum verfolgst du mich überhaupt?? Ich hab es dir doch schon mal gesagt: ICH KENNE DICH NICHT!!! ALSO LASS MICH IN RUHE!!!“ Er schrie es los laut, dass sich die anderen Studenten zu ihnen umdrehten. Soichi Tatsumi verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Dann lachte er unsicher auf. „Morinaga…hör auf…das ist nicht mehr witzig…“ Genau!! Morinaga erlaubte sich einen Spaß mit ihm. Als Rache für gestern. Ja! So musste es sein. Doch Tetsuhiro sah nicht so aus, als würde er spaßen. Mit schüttelndem Kopf wandte er sich ab. Soichi blieb ratlos zurück. Ruhig Blut! Hatte der Arzt nicht gesagt, das sei normal? Trotzdem war es irgendwie unheimlich. Es war ungewohnt für Soichi seinen Kohai nicht um sich zu haben. Sie machten ja praktisch alles zusammen. Und wie er mit ihm redete! „Ich hoffe der beruhigt sich wieder!! Wenn nicht, dann kann er was erleben!!“ Frustriert kehrte er in das Labor zurück. Von Morinaga keine Spur. „Super! An wen bleibt die ganze Arbeit hängen?? Wahrscheinlich verarscht er mich wirklich nur und macht sich einen schönen Tag. Na warte….“
 

Schlechter gelaunt denn je wirbelte Soichi den restlichen Tag im Labor herum. Um 18.00 Uhr packte er zusammen. Seine Wut war nicht weniger geworden, im Gegenteil. Erst der gestrige „Überfall“, der Ausrutscher heute Morgen, das verpatzte Experiment und zur Krönung des Tages der Sturz seines Kohais. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Entnervt trottete er nach Hause. Draußen war es bereits stockdunkel. „Scheint noch nicht da zu sein…wo treibt er sich nur rum?“, wunderte sich Soichi, als er in Sichtweise des Hauses kam. In keinen der Fenster konnte er Licht sehen. „Ihm wird doch nichts passiert sein?“ Plötzlich bekam der Student ein schlechtes Gewissen. Schließlich war er in gewisser Weise schuld daran, dass Morinaga die Treppe herunter fiel. Um Gewissheit zu haben überbrückte er schnell die letzten Meter. Hastig stieg er die Treppen hinauf. Er hatte sich nicht getäuscht. In der Wohnung war alles dunkel. Ohne Licht zu machen ging er weiter ins Wohnzimmer. „Toll…ich geh ihn nicht suchen…dieser Blödmann….“, schimpfte er leise vor sich hin. Ehe Soichi wusste, was mit ihm geschah, packten ihn zwei Arme von hinten. Zwei Sekunden später fand er sich im Schwitzkasten wieder. „WAS MACHST DU HIER?? VERFOLGST DU MICH ETWA?? NA REDE SCHON!!!“ Tetsuhiro Morinaga verstärkte den Druck seiner Arme. Dieser komische Vogel ging ihm auf die Nerven. Jetzt verfolgte er ihn schon bis nach Hause! Soichi, der zu verblüfft war, um zu reagieren erwachte aus seiner Starre. „Du Idiot!! Lass mich los!!“, schrei er seinen Mitbewohner an. Nach kurzem Zögern ließ dieser Soichi los. Der Senpai rieb seinen schmerzenden Hals. „SAG MAL BIST DU TOTAL DURCHGEKNALLT!! WAS SOLL DAS DENN??? SPINNST DU??“ Am liebsten wäre er selbst auf Tetsuhiro losgegangen. Knapp hielt der Älteren sich zurück. Sein Gegenüber runzelte die Stirn. „Wie bist du überhaupt rein gekommen, hä? Sag bloß du bist einer dieser durchgeknallten Stalker!“ Zorn und Fassungslosigkeit zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Tatsumi fiel die Kinnlade herunter. Er lachte unglücklich auf. Das konnte doch nicht wahr sein. „…Du Dummkopf! Ich wohne hier...mit dir…zusammen…erinnerst du dich immer noch nicht???“ Angst schwang in seiner Stimmer mit. Sein junger Kohai riss die Augen weit auf. „Was? Nein, oder? Wir beide…? Wohnen hier zusammen?...Sag mal wie heißt du überhaupt??“, verlangte er zu wissen. Tetsuhiro Morinaga konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, diesen Mann zu kennen. Und das er mit ihm zusammenwohnte erst recht nicht! Soichi indes schluckte. Im bebenden Ton stellte er sich selbst vor. „I-Ich bin doch dein Senpai…Soichi Tatsumi…wir wohnen schon seit fast einem Jahr zusammen…“ Er kam sich lächerlich vor. Aber seine Worte lösten anscheinend etwas bei Morinaga aus. Tatsächlich klingelte es in der hintersten Ecke seines Bewusstseins. Tatsumi? Senpai? Der Name war ihm irgendwie vertraut. Konnte aber nicht mit der Person vor ihm in Verbindung gebracht werden. Oh Gott, sein Kopf drohte zu platzen. Der Student taumelte zur Seite. Soichi hielt ihn an einem Arm fest. „Hey! Morinaga! Was ist…?“ Der Angesprochenen fasste sich an den Schädel. „Mein…Kopf!“, jammerte er.
 

Ungeduldig schritt Soichi den Krankenhausflur auf und ab. Unter lautstarken Protest schleifte Soichi seinen Kohai doch noch ins Nakamura Hospital in der Innenstadt. Die ganze Angelegenheit wurde ihm langsam zu heiß. „Was dauert denn da so lange?“ Vor einer gefühlte Ewigkeit übergab er Morinaga einen der Mediziner. „Mit diesem Tölpel hat man auch nur Ärger…Ah! Endlich!“ Ein kleiner Mann im weißen Kittel und mit Klemmbrett lief auf den Wartenden zu. „Soichi Tatsumi? Gut! Also um es kurz zu machen: Wir konnten keine Anomalien feststellen. Die Computertomographien haben nicht auffälligen festgehalten. Körperlich fehlt Tetsuhiro Morinaga nichts…“ Soichi fiel dem Arzt ungehobelt ins Wort. „Ja, aber warum erkennt er mich nicht!!!“ Der Doktor verzog das Gesicht. Anscheinend passte es ihm nicht, unterbrochen zu werden. Er räusperte sich laut. „Dazu wollte ich noch kommen. Wie gesagt körperlich fehlt ihm nichts. Jedoch leidet er mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer „spezifischen Amnesie“. Ausgelöst durch den Sturz von der Treppe.“ In Soichi´s Gehirn ratterte es. „Spezi-was? Deswegen erkennt er mich nicht???“ Dieses Medizinerlatein war nicht zu verstehen. Konnte die nicht normal mit ihm reden? „Spe-zi-fische Amnesie. Ja, das könnte sein. Wie der Name sagt: Spezifisch. Die Betroffenen können sich nur an bestimmte Dinge, Personen oder Ereignisse nicht erinnern. Man könnte sagen, an Stelle der Person usw. befindet sich großes schwarzes Loch. Meist haben die Betroffenen eine starke emotionale Verbindung zu dem Vergessenen.“ Tatsumi hörte dem Mann aufmerksam zu. Er war geschockt! „U-Und was kann man da machen? I-Ich meine, das kann doch nicht so bleiben!!“ So ein Schlamassel! Warum passierten solche Sachen immer nur ihm?? Leider war der Dok noch nicht fertig mit den schlechten Nachrichten. „…oft kommt es auch zu einer leichten Veränderung der Persönlichkeit. Es tut mir leid, aber leider sind uns die Hände gebunden. Diese Art der Amnesie kommt nur selten vor…“, schnell ergänzte er, den erschreckten Blick des jungen Mannes sehend hinzu: „…aber im Normalfall hält sie nicht sehr lange an. Erzählen Sie ihm einfach etwas von sich, was sie zusammen erlebt haben usw. In den meisten Fällen erinnern sich die Betroffenen nach einer Woche wieder an alles, also Kopf hoch!...Ich muss nun gehen, die Patienten warten. Schönen Abend noch!!“ Aufmunternd nickend marschierte er den Flur entlang. Soichi sah ihn sprachlos nach. Genial. Einfach genial. Er war also nur noch ein schwarzes Loch in den Erinnerungen seines Kohais! Wäre die Situation nicht so tragisch, Tatsumi hätte sich totlachen können.
 

„Wir…wohnen also in einer WG zusammen. Und wir arbeiten in einem Labor…Okay…Komisch ich kann mich nicht erinnern…Mmm…“ Ratlos kratzte Morinaga seinen Kopf. Die im Krankenhaus erzählten ihm irgendwas von Amnesie. Kaum zu glauben, dass er einen Menschen vergessen konnte! Mit dem er wohnte und zusammen arbeitete! Warum wohnte er eigentlich mit diesen Tatsumi zusammen? Was er bis jetzt von ihm gesehen hatte, sprach nicht gerade für ihn. Er war jähzornig, aufbrausend und geizte nicht mit Schlägen. Ein unangenehmer Zeitgenosse durch und durch. Aber er hatte bestimmt seine Gründe. Tatsumi und er waren auf dem Rückweg vom Krankenhaus. Sein „Senpai“ sprach kein Wort. „Wahrscheinlich verstehen wir uns nicht…“, dachte Morinaga mit einem Seitenblick auf den Anderen. Der Gedanke stimmte ihn seltsamerweise traurig. Warum nur? Arg, es war zum Verrückt werden!! Je mehr er versuchte sich zu erinnern, desto leeren wurde sein Kopf. Der Kohai blieb stehen. „Scheiß drauf! Hey du! Komm ich hab Lust was trinken zu gehen.“ Ohne auf Soichi zu warten machte er kehrt und ging zurück in Richtung Stadt. „Hey Morinaga! Warte doch! Scheiße!“ Fluchend folgte Soichi seinem Freund. Nach ein paar Metern holte er ihn ein. „Ist das dein Ernst? Lass uns lieber nach Hause gehen…“, schlug er in noch ruhigem Tonfall vor. Tetsuhiro aber ging ungerührt weiter. „Alter, sei doch nicht so ein Spießer! Komm!“ Er fasste Soichi bei der Hand und zog ihn in die erst beste Bar, die er fand. Die Kneipe war gut besucht. Am Tresen fanden die beiden jungen Männer Platz. „Zwei Bier!“, orderte Morinaga mit einem Fingerzeig dem Barkeeper. Geschwind stand das bestellte Getränk vor ihnen. Soichi war sichtlich unwohl. So kannte er seinen Mitbewohner nicht. Der Tetsuhiro, den er kannte wäre mit Sicherheit nach Hause gegangen und „Alter“ hätte er nie und nimmer zu Soichi gesagt. Aber wenn er schon mal hier war, konnte er auch was trinken. Tatsumi nahm einen tiefen Zug von seinem Bier. Schon besser! Langsam entspannte er sich. In einigen Tagen wird Tetsuhiro sich wieder erinnern und alles ist beim Alten. Daran glaubte Soichi Tatsumi ganz fest. „Und, was machst du sonst so außer studieren?? Hast du irgendwelche Hobbys??“, fragte der Kohai aus heiterem Himmel. Der Angesprochenen verschluckte sich beinahe an seinem Bier. „Äh…Hobbys? Nein…eigentlich nicht….im Moment konzentriere ich mich auf meine Arbeit…“ Soichi wusste selbst wie lahm das klang. Morinaga zog seine Augenbrauen hoch. Dann lachte er laut auf. „Mann, bist du ein Langweiler!! Ich glaube es nicht!“ Soichi wurde leicht rot. Er hasste es ausgelacht zu werden! „Halt die Klappe, Morinaga!“, fauchte er wütend zurück. Der Getadelte hob entschuldigend die Hände. „Sorry, sorry.“, sagte er. Plötzlich beugte er sich ganz nah zu Soichi hinüber. „Hey, die beiden Süßen dahinten schauen schon die ganze Zeit zu uns hinüber. Wie wär’s?“ Verschwörerisch zwinkerte er. Tatsumi lief rot an. Hatte er noch alle Tassen im Schrank?? Bevor er ihn aber zurechtweisen konnte, stand der Dunkelhaarige einfach auf. „M-Morinaga! Bleib hier verdammt!“, rief er halblaut hinter dem Jungen her. Das konnte doch nur ins Auge gehen! Ganz abgesehen davon, dass Soichi absolut kein Interesse hatte! Er war nicht schwul und würde es auch nie werden!! Morinaga war der einzige Mann, mit dem er je geschlafen hatte. Und das nicht immer freiwillig. Soichi dämmerte, dass sein Freund ja im Augenblick keine Ahnung hatte, wie nah sie zueinander standen. Für ihn war Soichi Tatsumi ein Fremder, der ihm nichts bedeutete. Seltsamerweise stimmte es Soichi traurig. Aber hatte er nicht immer gewünscht die ständigen Annährungsversuche von Seitens Morinaga´s würden ausbleiben? Jetzt hatte er was er wollte. „…Aber doch nicht so…“, murmelte er vor sich hin. Unwillkürlich schweifte sein Blick durch den Raum. Wo war er denn hin? Auch nach mehrmaligem Rundblick entdeckte der Blonde den Anderen nicht. „Nee…sag bloß ich muss ihn suchen gehen…“ Kurz bevor Soichi aufstehen konnte erspähte er den dunklen Schopf seines Kohais. „Er wird doch nicht...“ Doch seine Befürchtungen wurden wahr. Tetsuhiro stand tatsächlich vor einem der vielen kleinen Tischen der Bar. Soichi raufte seine Haare. Wenn Morinaga jetzt mit zwei Typen hier aufkreuzt, dann würde der Senpai im Erdboden versinken. Abhauen konnte er nicht. Wer weiß, was der sonst noch anstellte. Sich möglichst kleinmachend hockte er auf seinem Sitz und beobachtete was sich nur wenige Meter entfernt abspielte. Sein Kohai sprach mit den Personen am Tisch, aber weil er genau davor stand konnte Soichi nicht sehen mit wem er sprach. Plötzlich drehte Tetsuhiro sich um und zeigte in seine Richtung. Endlich sah der Ältere wer am Tisch saß. Was er sah, verschlug ihm die Sprache. Er hatte zwei Typen erwartet. Doch stattdessen erblickter er zwei jungen Frauen. Eine blond, die andere braunhaarig. Moment! Das konnte nicht sein! Morinaga war doch schwul. Es versetzt ihn einen Stich. Ein Anflug von Eifersucht bahnte sich seinen Weg. „Die kann er nicht gemeint haben… unmöglich…“ Unmöglich? Nein! Mit einem riesengroßen Grinsen kehrte sein Kohai an den Tresen zurück. „Los komm, Tatsumi! Ich habe die beiden Mädels klar gemacht! Eine für jeden. Wir wollen noch in einen Club gehen!...Was ist los?“, fragte er verwundert. Eigentlich hatte er mehr Begeisterung erwartet. Dann glaubte er zu verstehen. „Ah! Verstehe! Alter, warum hast du nicht gleich gesagt, dass du eine Freundin hast!!!“ Er legte gönnerhaft einen Arm um Soichi. „Dann kümmere ich mich allein um die Girls. Oder willst du doch…??...Hey???“, rief er verwundert als Soichi abrupt aufstand. „DU BIST EIN VOLLIDIOT!!!“, brüllte dieser rot vor Zorn und Eifersucht! Dann ballte er seine Faust und verpasste Morinaga einen Schlag, der nicht nur schmerzhaft aussah, sondern es auch war. Schnaubend verließ er die Bar. Der Jüngere hielt sich die pochende Wange. Was war denn in den gefahren? Zaudernd guckte er von der Tür zu den Mädchen. „Alter! Verdammt!“, fluchte er. Eilig zahlte er die Zeche. Er wusste nicht warum, aber ein inneres Gefühl sagte ihm, dass es besser sei, Tatsumi zu folgen.
 

Ende Kapitel 2

Gibt es Kaffee??

Wutentbrannt stürzte Soichi aus der Kneipe. Er konnte es nicht fassen! Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?? Ihm so ein Angebot zu machen!! An seiner Stirn pochte eine dicke Ader. Soichi überlegte kurz, umzukehren und Morinaga noch eine reinzuhauen. Doch bevor er dem Impuls nachgeben konnte, hörte er seinen Namen hinter sich. „Tatsumi! Hey!“, rief Tetsuhiro aus einiger Entfernung. Soichi zuckte zusammen und machte, dass er weg kam. Wie sollte er Morinaga seine Reaktion erklären? Zu seinem Pech war er nicht schnell genug. Morinaga war rasch bei ihm. „Mann Alter! Was soll das denn? Bist du noch ganz klar im Kopf??“ Verständnislos sah er Tatsumi an. Sich solch eine Gelegenheit entgehen zu lassen! Und selbst wenn er keinen Bock hätte, gab es keinen Grund auf ihn einzuschlagen! Wie sollte er mit einem entstellten Gesicht die Mädchen rumkriegen? Sein Gegenüber schnaufte laut auf. „Das fragst du noch! Du bist doch…kannst nicht einfach…die und du…Ach, lass mich in Ruhe!“, keifte Soichi gereizt den Kohai an und ließ diesen stehen. Morinaga versuchte noch Soichi festzuhalten, aber der riss sich rüde los. Verständnislos starrte der junge Assistent dem Davoneilenden hinterher. Er verstand gar nichts mehr. Hatte er etwas falsch gemacht? Schnell schüttelte er den Kopf. Nein, wenn jemand einen Fehler machte, dann Tatsumi! So eine Knalltüte! „WIE KANN MAN NUR SO VERKLEMMT SEIN!!“, rief Morinaga, obwohl der Senpai schon nicht mehr zu sehen war. Unschlüssig blieb er stehen. Seine innere Stimme drängte Morinaga Soichi hinterher zu laufen. Irgendwie kam diese Situation bekannt vor. „Was ist das nur…?“, fragte er sich. Lautes Gelächter drang aus dem Gebäude. „Ach, bestimmt streiten wir uns ständig….“, entschied Morinaga. Achselzuckend ging er zurück in die Bar. Die Nacht war ja noch jung…
 

Laut knallend fiel die Tür hinter Soichi in Schloss. Zitternd lehnte er sich dagegen. Nur mühsam unterdrückte er seine Emotionen. Das war doch alles nur ein böser Traum, oder? Morinaga und Frauen? Nie im Leben! So sehr konnte sich die Persönlichkeit doch nicht verändern, oder? Wild brannte die Eifersucht in seinem Herzen. Diese Weibsbilder! Kannten die keinen Anstand? Sich einem Fremden so an den Hals zu werfen!! Und Morinaga? Im Geiste drehte er diesen den Hals um. Die Vorstellung, dass er mit jemand anderes zusammen war, machte ihn rasend. Gleichzeitig war ihm zum Heulen zu Mute. Halt! Stopp! Was dachte er denn da? „Ist mir doch egal! Soll er doch so viel saufen und feiern wie er will! Tzzz, wehe der ist morgen nicht in der Uni, dann…“, zischte er und stieß sich endlich von der Tür ab. Vergeblich hatte Soichi gehofft, sein Kohai würde doch noch nachkommen. Aber alles blieb still, kein Morinaga tauchte auf.
 

Das nervtötende Klingeln des Weckers weckte Soichi Punkt 8:00 Uhr. Die Versuchung das verfluchte Ding im hohen Bogen an die Wand zu werfen war riesengroß. Doch er musste aufstehen, ob er wollte oder nicht. Müde blieb er noch kurz liegen und starte an die Zimmerdecke. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zugetan. War sogar einmal aufgestanden, um nach Morinaga zu gucken. Dieser war jedoch noch nicht nach Hause gekommen. Träge quälte Soichi sich aus dem Bett. Sein gesamter Körper war verkrampft. „Ich brauche eine heiße Dusche…“, murmelte er auf dem Weg ins Badezimmer. Danach ging es ihm bestimmt besser. Zu seiner Erleichterung hörte er Wasserrauschen. Tetsuhiro war zurück. „Morinaga!“, rief er und klopfte gegen die Badezimmertür. Der Senpai wollte seinem Kohai ordentlich die Meinung geigen. Ungeduldig wartete er. Deutlich hörte er Schritte im Bad. „Morinaga! Ich muss mit dir reden…“ Erneut hob er die Hand zum Klopfen. Senkte sie aber, als die Tür geöffnet wurde. „Also wegen gestern da…“ Weiter sprach er nicht, denn nicht Tetsuhiro Morinaga stand vor ihm. Eine junge Frau, nur mit einem Handtuch bekleidet lächelte ihm scheu entgegen. „Guten Morgen! Bin schon fertig!!“, flötete sie und drängte sich an dem Studenten vorbei. Dabei streifte ihr Körper leicht seinen Arm. Soichi zuckte, mit knallrotem Gesicht, zurück. Die Frau kicherte amüsiert und verschwand kurz darauf in Morinagas Zimmer. War das wirklich passiert? Stand da eine bildfremde, halbnackte Frau in ihrem Badezimmer? Nein! Nein! Nein! Es konnte doch nicht sein! „Moooorinagaaaa!!“, brüllte Tatsumi aus vollem Hals, als er die Sprache wiederfand. „Was ist denn?“, rief der Gesuchte aus der Küche. Soichi stürzte in Windeseile dorthin. Ein sehr unausgeschlafener Tetsuhiro hockte am Tisch, eine Tasse Kaffee zwischen den Händen. Unbeeindruckt sah er dem wütenden Soichi entgegen. „…Morgen…was schreist du denn so?“, wollte er mit belegter Stimme wissen. Morinaga war alles andere als fit. Er hatte einen Kater, war hundemüde und hatte keinen Bock auf eine Auseinandersetzung jeglicher Art. „Wo warst du die ganze Nacht!! Und wer…wer ist das!?“ Wie aufs Stichwort betrat ihr Gast die Küche. Ungeniert ging sie auf Morinaga zu, beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm zum Entsetzten Soichis einen Kuss auf die Wange. „Morgen Süßer! Gibt es Kaffee? Ah, der kommt wie gerufen!“ Ohne zu fragen schnappte sie die Tasse Morinagas und schlürfte genüsslich den heißen Kaffee. „Mhm? Ach so, das ist…äh,…wie war der Name?“, fragte Tetsuhiro das Mädchen. Diese schien die Frage nicht zu stören. „Du bist mir ja einer! Schon vergessen? Sonya, mein Süßer! Gestern Abend wusstest du ihn noch…“ Sie lachte leise und fuhr mit den Fingern durch ihre langes blondes Haar, das bis zum Hintern reichte. „Oh! Du bist sicher sein Mitbewohner! Nett dich kennenzulernen. Bist du niedlich!“ Sonya plapperte weiter, registrierte nicht, welche Spannung in der Luft lag. Soichi ballte die Fäuste. Sein Blick fixierte Morinaga, der als ginge ihm das alles nichts an, am Tisch saß. Der Gedanke war lächerlich, aber er fühlte sich betrogen. Betrogen, hintergangen und zu tiefst gedemütigt. „Raus…“, war alles was er herausbrachte. Sonya verstummte. „RAUS!“, wiederholte Soichi so laut, dass sie zusammenzuckte. „Äh…Tetsu?“ Ihre großen braunen Augen wanderten zu Morinaga. „Besser du machst dich fertig. Ich muss auch bald zur Uni.“, meinte der Kohai beim Aufstehen. Sonya, die den Mitbewohner ihrer Bekanntschaft überhaupt nicht mehr niedlich fand, nickte zögernd. Die Enttäuschung war ihr ins Gesicht geschrieben. „Na gut…Du hast ja meine Nummer, also ruf mich an…“ Ein letztes Abschiedsküsschen, dann huschte sie mit einem ängstlichen Blick auf Soichi hinaus. Keine zehn Minuten später hörten Morinaga und sein Senpai die Haustür zuschlagen. Tetsuhiro fühlte sich schlecht. Vorsichtig linste er in das Gesicht Tatsumis. Es war wie versteinert. „Scheiße! War ja klar, dass er nach gestern so reagiert. Mist verdammter! Jetzt bloß nichts Falsches sagen.“ Gespielt unbekümmert streckte Morinaga die Glieder. „Danke Alter…äh ich meine Senpai! Ich dachte schon sie will überhaupt nicht mehr gehen! Bist der geborene Rausschmeißer.“, witzelte er. „Ich bin dann weg…“ Keine Reaktion. Soichi stand einfach nur da. Im Vorbeigehen legte er dem Älteren kurz die Hand auf die Schulter. Diese kleine Berührung löste etwas ihn Tetsuhiro aus. Man könnte es mit einem Blitz vergleichen, der in tiefster Dunkelheit die Nacht für einen Wimpernschlag erhellt. Es war nichts bestimmtes, nur ein Gefühl, ein kurzes Vibrieren. Als hätte er sich verbrannt zog er die Hand zurück. Das ganze passierte in nur fünf Sekunden. Schnell ging Morinaga in sein Zimmer, schnappte seine Tasche und flüchtete, genau wie Sonya aus der Wohnung.
 

Kaum war Soichi allein in der Wohnung ließ er seiner Wut freien Lauf. „Morinaga! Du bist das Letzte!!!“ Soichi verfluchte sich selbst. Warum hat er nichts gemacht? Anstatt seines Assistenten musste die Tasse, aus der Sonya trank herhalten. Sie zerschellte in Millionen Teilchen. „Dieses vermaledeite Weibsstück!!“, schimpfte er. Aufgebracht riss Soichi das Fenster auf um den leichten Parfümgeruch zu verscheuchen der überall in der Wohnung zu riechen war. Schwer atmend sank er auf einen der Stühle, vergrub sein erhitztes Gesicht in den Händen. „Warum…berührt mich das so?? Kann mir doch egal sein…wir sind ja nur Freunde...“, murmelte er leise. Eigentlich war es doch in seinem Interesse. Er konnte nicht mehr zählen, wie oft er zu Morinaga sagte, er solle aufhören schwul zu sein und sich ein Freundin suchen. Trotzdem hätte er nichts lieber getan, als dieser Kuh die Augen auszukratzen! Die Finger Tatsumis formten sich zu Krallen, bei der bloßen Erinnerung. „Ganz ruhig! Morinaga ist nicht Herr seiner Sinne! Im Normalfall würde er so eine niemals ansehen!“, beruhigte er sich. In gewisser Weise hatte er den Vorfall zu verantworten. Hätte er Morinaga gestern Abend gezwungen mit nach Hause zu kommen, wäre alles in bester Ordnung. „Was hat der Doktor gesagt? Ich soll ihm etwas über uns erzählen. Alles klar!“ Soichis Entschluss stand fest. Er würde dafür sorgen, dass Tetsuhiro sich so schnell wie möglich wieder erinnerte. Eine solche Szene wollte und konnte er nicht ein zweites Mal verkraften. Er würde es sich nie eingestehen, aber als er diese Sonya und Morinaga zusammen sah, waren seine ersten Gedanken: „Nimm die Finger weg, er gehört zu mir!!“ Lieber würde Soichi sterben, ehe er das zugeben, geschweige denn laut aussprac. Im Eiltempo machte Soichi sich für die Uni fertig. Tetsuhiro hatte nur einen 20-minütigen Vorsprung, doch schien es Tatsumi, als wären es Stunden. Für ihn war Morinaga eine tickende Zeitbombe. Je schneller er bei ihm war, umso besser.
 

Ende Kapitel 3
 

Sorry, dass das Kapi nur so kurz ist!

Ich hoffe es gefällt.

Freu mich auf euer Feedback!!

On-Off

Schnaubend erreichte Soichi die Uni. Bereits zu früher Stunde tummelten sich viele Studenten im Gebäude. Morinaga konnte er in der Menge nicht entdecken. „Verflucht! Wäre ja zu schön um wahr zu sein! Wo ist er?“ Natürlich führte ihn sein erster Gang ins Labor. Scheppernd riss er die Tür auf. „MORINAGA!“ Suchend glitt sein Blick durch den Raum. Pech gehabt, keiner da. Grummelnd stellte Soichi seine Tasche ab und kramte nach dem Handy. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht? Erleichtert vernahm er das Freizeichen. Drei Mal klingelte es auf der anderen Seite der Leitung, dann wurde er weggedrückt. „Was zum Teufel…Drückt der Idiot mich einfach weg!!“ Eigentlich blieb keine Zeit für irgendwelche Verzögerungen. Das verpatzte Experiment von gestern wartete auf Wiederholung, Berichte mussten geschrieben werden und vieles mehr. Aber ohne Morinaga würde es, erstens zu lange dauern und zweitens konnten sie ernsthafte Schwierigkeiten bekommen, sollte er irgendetwas Dummes anstellen. „Wenn es sein muss, kette ich ihn an mir fest, bis alles wieder beim Alten ist!“
 

Schlecht gelaunt begann er mit der Suche. Nach und nach klapperte Soichi alle Orte im Haus ab, an denen er seinen Kohai finden könnte. „Vielleicht ist er gar nicht hier…“, vermutete er bald, weil er ihn nirgends sah. Das hätte noch gefehlt! Wer wusste, was Tetsuhiro verzapfte, wenn er allein durch die Stadt zog. Erneut nahm er das Handy, um einen zweiten Versuch zu starten. „Tatsumi-Senpai! Warte mal!“ Verwundert drehte Soichi sich einer Gruppe Studenten zu. Wenn er sich recht entsann waren das Kommilitonen Morinagas. Eine böse Ahnung beschlich den Senpai. „Senpai! Wir müssen mit dir über Tetsuhiro reden!! Er ist…“, begann einer der Studenten und wurde sogleich von seinem Kameraden unterbrochen. „Er dreht völlig am Rad!! Er wäre mir vorhin beinahe an die Gurgel gesprungen! Dabei habe ich nur eine harmlose Bemerkung gemacht…“ Eine junge Studentin mit Pferdeschwanz meinte: „Und mit mir wollte er sich verabreden…“ Der nächste warf entrüstet ein: „Mich nannte er „Alter“.“ Noch mehr Beschwerden prasselten auf Soichi ein. Überfordert taumelte er einige Schritte rückwärts. Hob beschwichtigend die Hände. „Beruhigt euch! Morinaga ist…momentan etwas durcheinander…nehmt das bitte nicht zu ernst…! Wisst ihr wo er jetzt ist?“ Erst einmal musste er Morinaga aus dem Verkehr ziehen. Die Erklärungen mussten bis später warten. Die Gruppe sah sich untereinander fragend an. „…Ich glaube er ging nach draußen…“, antwortete die junge Frau und zeigte in den Innenhof. Soichi folgte dem Ringerzeig. „Danke!“, erwiderte er knapp und stürzte davon. Draußen war nicht viel los. Obwohl angenehm warm, war der Hof so gut wie leer. Die Zuversicht sank in den Keller. „Scheiße…“, stieß er erzürnt hervor. Doch dann hörte er das laute Lachen seines Kohais. Verwirrt sah Soichi sich um, bis er bemerkte woher das Lachen kam. „Na warte du…“ Zielsicher bog er um die nächste Ecke. Tatsächlich fand er den Gesuchten. Morinaga stand dort, umringt von einer Gruppe zwielichtiger Gestalten. In der Hand hielt er eine halbaufgerauchte Zigarette. „Morinaga! Was machst du da???“ Soichi überbrückte die wenigen Meter die sie trennten, riss ihm die Zigarette aus der Hand, schmiss sie zu Boden und trampelte darauf herum. „Hey! Die wollte ich noch rauchen!“ Empört guckte der Jüngere auf die zerquetschte Kippe. „Schnauze! Du kommst sofort mit!“, befahl sein Senpai und zerrte ihn mit sich fort. Hämisches Lachen verfolgte die Beiden. Soichi warf ihnen einen tödlichen Blick zu. Sofort verstummten die komischen Typen. Jedenfalls solange bis Senpai und Kohai wieder im Unigebäude verschwunden waren. „Alter! Was soll das! Lass los!!“ Unter lautem Protest schleifte Soichi Tetsuhiro zurück zum Labor. „Klappe! Rein da!“ Mit einem gezielten Tritt beförderte er Morinaga ins Innere. „Du hörst mir jetzt genau zu! Keine Wiederworte!!“, schnauzte Soichi, als der Andere zum Sprechen ansetzten wollte. „Ab sofort bleibst du solange an in meiner Nähe, bis alles wieder beim Alten ist!! Dich kann man ja keinen Augenblick aus den Augen lassen, ohne dass du Unsinn anstellst!!!“, schrie Soichi immer lauter. Der Kohai starrte ihn mit großen Augen an. Dann verfinsterte sich seine Miene. „Ich glaube, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank! Wie stellst du dir das vor, ich bin doch kein Kleinkind!...Außerdem…das einzige, woran ich mich nicht erinnern kann bist du…und ich glaube langsam, dass das auch gut so ist!!“ Die Bemerkung saß. Bevor Soichi wusste, was er tat schlug er schon zu. Sein Freund landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. Blut rann ihm aus der Nase. Verdattert betrachtete Tetsuhiro seine roten Fingerspitzen. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Nicht nochmal! Wütend sprang er auf und packte seinen Senpai am Kragen. Dieser war zu überrascht, um sich zu wehren. Schon sah Soichi eine geballte Faust auf sich zu schnellen, die ihm am Kopf traf. Kleine bunte Sternchen tanzten kurz vor seinen Augen. Schnell hatte er sich wieder im Griff. Mit einem Aufschrei ging Tatsumi auf Morinaga los. Beide knallten hart auf den Boden. Lautstark wälzten sie sich umher, schlugen auf einander ein. Mal war Soichi oben, dann wieder Tetsuhiro. „Heiliger Strohsack! Tatsumi! Morinaga! Was machen Sie denn da!! Auseinander!!“, erklang ein alarmierter Ruf. Mehrere Hände zogen die Streithähne voneinander weg. „Sind Sie verrückt geworden?“ Verständnislose Blicke wurden von einem verblüfften Professor und einigen Studenten, die Soichi nicht kannte, verteilt. „Frag dieses Arschloch da drüben!!“, schnauzte Morinaga. Nur der Klammergriff in dem er sich befand, verhinderte, dass er wieder auf seinen Senpai stürzen konnte. „Arschloch?? Ich zeig dir gleich, wer hier das Arschloch ist!!“, fauchte Soichi zurück und wollte sich seinerseits auf den Anderen stürzen. „Schluss jetzt! Nojima, gehen Sie mit Morinaga zur Toilette, das Blut abwaschen. Danach möchte ich noch ein Wörtchen mit dem junger Mann reden!“, befahl der Lehrkörper dem Studenten, der bis jetzt Tetsuhiro festhielt. Besagter Nojima nickte ernst. Mit sanfter Gewalt bugsierte er den aufgebrachten Kohai aus dem Raum. „Und Sie Tatsumi, erzählen mir was das sollte!!“
 

„Wir befinden uns in einer Universität! Ein Ort der Bildung und des Wissens! Für Gewalt ist hier kein Platz! Ihr jungen Leute müsst lernen, eure Streitigkeiten friedlich zu lösen. Man kann doch über alles reden…“ Geschlagene 15 Minuten hielt der Professor einen Vortrag über Konfrontation, Eskalation und das Verhalten in einer Universität. Soichi tat als sei er zutiefst zerknirscht und drückte dabei das Eis fester an das angeschwollene Auge. Zum Glück waren die Schaulustigen abgezogen, nachdem der Vortrag begann. Nach kurzem Überlegen entschied der Student, die Auseinandersetzung, deren Zeuge der Lehrer zufällig wurde, als „kleinen“ Streit zwischen Freunden zu verkaufen. Zum Glück kannte der Professor weder ihn noch Morinaga besonders gut. Die Worte drangen aber nur halb an sein Ohr. Soichi war vielmehr damit beschäftigt sich innerlich zu verfluchen. Die Sache war so was von schief gegangen! Das letzte was er wollte, war eine Prügelei. Und mit einem Gegenschlag Morinagas rechnete Soichi überhaupt nicht. Aber bei dem Kerl zu dem sein Kohai mutiert war, musste man wohl auch damit rechnen! „Wo bleiben denn Morinaga und Nojima? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“, meinte der Professor nach Beendigung seiner kurzen Ansprache. Kaum ausgesprochen wurde die Tür geöffnet. Nojima trat ein. „Sorry! Morinaga ist mir…entwischt!“
 

„Verstehe! Ist ja abgefahren! Okay, mach ich. Sobald er auftaucht, ruf ich dich an. Nein nein, keine Sorge. Ciao Ciao!“ Gut gelaunt beendete Hiroto das Gespräch. Sein Blick fiel auf Morinaga, der über ein Glas gebeugt am Tresen hockte. Es war bereits später Abend. Zufällig begegnete er seinem besten Freund vor einer Stunde in der Stadt. Erschrocken über dessen Erscheinung schleppte er ihn in seine Wohnung, auch um heraus zu bekommen, was passiert war. Nur leider wurde Hiroto aus den Aussagen Morinagas nicht schlau. Überhaupt, irgendwas an seinem Engelchen war anders. Und damit meinte er nicht die angeschlagene Nase. Vielmehr war es die Art wie er sprach und der Ausdruck in den Augen. Da Hiroto es liebte sich in die Angelegenheiten Morinagas einzumischen, entschied er, dass es Zeit für einen Drink war.

Nun, nach Tatsumis Anruf war ihm einiges klar. „Engelchen, Engelchen. Was machst du nur für Sachen. Du kannst dich wirklich nicht mehr an deinen Senpai erinnern? Ist ja gruselig…“ Hiroto schüttelte sich. Morinaga starrte deprimiert in sein Glas. „Tzz,…so ein Arsch, wie konnte ich mit so einem zusammenziehen…“, murmelte der in einen nicht vorhandenen Bart. Bei den Worten wurde sein Freund hellhörig. „Sag mal, was hat dir Tatsumi so über euch erzählt…“, wollte er betont beiläufig wissen. Der Dunkelhaarige nahm einen tiefen Zug. „Na ja…nicht viel…nur das wir in einer WG wohnen…zusammen in der Uni im Labor arbeiten…ich glaube wir sind so was wie Freunde…“ Er seufzte erneut laut auf. „Aha…sonst…nichts?“, setzte Hiroto nach kurzem Zögern hinzu. Skeptisch beäugte der Kohai den Anderen. „Sonst nichts…oder gibt es da etwas was ich wissen sollte? Hiroto!“ Der aggressive Ton erschreckte den Angesprochenen. Sofort ärgerte er sich, so blöd nachgefragt zu haben. „Super! War ja klar, dass Tatsumi es ihm nichts gesagte hat. Dieser Feigling!“, dachte der Braunhaarige. Irgendwie machte ihm der „neue“ Tetsuhiro ein bisschen Angst. Schnell setzte er ein unschuldiges Gesicht auf. „Na, hat er dir nichts erzählt?! Äh…wie soll ich sagen…er und du…Ihr…seid na ja…so was wie ein Paar!“ Tetsuhiro verschluckte sich beinahe an seinem Drink. „P-paar?? Ich und dieses Ekelpaket!!! Nie im Leben!!“ Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber Hiroto wusste nicht, wie es die Beziehung sonst bezeichnen sollte. „Bleib cool. Es ist …mehr eine ON-OFF-Beziehung. Also nichts Ernstes.“ Warum musste er immer die Arschkarte ziehen? Besorgt beobachtete er seinen Freund. Dessen Wangen färbten sich leicht rot. Beschämt senkte er den Kopf. „Scheiße! Deswegen ist der so ausgerastet…ich schlepp auch noch diese Frau mit nach Hause…“, sprach er leise zu sich selbst. Hiroto´s scharfen Ohren entging diese Äußerung nicht. „Du hast was?? Eine Frau?? Engelchen, du musst ja ganz schön was abbekommen haben…“ Hiroto war erschüttert. Das war wirklich nicht mehr sein Engelchen. Schließlich war er durch und durch schwul! Seit er denken konnte wurde sein Kumpel von Frauen angebaggert, aber Tetsuhiro, der mit seiner Homosexualität stets offen umging, machte den Frauen nie falsche Hoffnungen. Bei ihm wusste er immer woran er war. Und seit er Soichi kannte, war sowieso nicht mehr viel mit ihm los. Musste er sich ernsthaft Sorgen machen? „Von wegen 100%-ig treu…“, dachte Hiroto schadenfroh. Plötzlich kam ihm eine Idee. Das war die Chance Morinag von diesem Tyrannen zu befreien! „Nun ja, ein bisschen bi schadet nie, wie ich so schön zu sagen pflege…Oh, mach nicht so ein Gesicht!“, quengelte er, als er das verstörte Gesicht Morinagas bemerkte. „Mach dir keine Gedanken! Ihr seid so gut wie getrennt. Hattet schon seit Eeeewigkeiten keinen Sex mehr. Glaub mir! Es ist wirklich nur noch eine WG. Sonst wäre er nicht so fies. Tatsumi ist eben ein Spielverderber. Er kann wohl nicht sehen, wenn du Spaß hast…Los komm! Wir ziehen noch um die Häuser! Ich habe dir doch gesagt: Andere Mütter haben auch schöne Söhne…oder wenn du willst auch Töchter! Jedem das seine!“ Tetsuhiro schien noch nicht gänzlich überzeugt. Aber es gab keinen Grund, warum sein Freund ihn anlügen sollte. Tatsumi war wirklich nicht sein Typ. Vielleicht litt er unter Geschmacksverirrung? Er musste unbedingt auf andere Gedanken kommen. „Weißt du was Kumpel, die Idee ist gar nicht mal so schlecht…“
 

Ruhelos wanderte Soichi Tatsumi in der Wohnung auf und ab. Ein ganzer Tag unnütz vergeudet! Ohne zu wissen wo Morinaga war, konnte er sich nicht konzentrieren. Das Ende vom Lied war, dass er planlos in der Gegend umherirrte, da er keine wirkliche Ahnung hatte, wo Morinaga sich herumtrieb, wenn sie beide nicht zusammen waren. Aus Verzweiflung rief er sogar Hiroto, einen guten Freund Tetsuhiros, an. Dieser versprach sich bei ihm zu melden, sollte Morinaga ihm in die Arme laufen. Doch bis jetzt war nichts passiert. Unbarmherzig verstrich die Zeit. „Das gibt es doch nicht!! Nur Ärger hat man mit dem! Ich habe keine Lust mehr!! Ich…will meinen alten Morinaga zurück…“ Niedergeschlagen sank er auf das Sofa. Ja, er vermisste den Jüngeren mehr als er zugeben wollte. Wollte ihn um sich haben…ihn wieder spüren…Kurzum, es sollte alles wieder so sein wie vor zwei Tagen. „Aber…was wenn der Arzt falsch lag…wenn er nie wieder so wird wie früher…?“ Panik überfiel Soichi. Das wäre eine Katastrophe! Der neue Morinaga war ein ungehobelter, aggressiver und frauenabschleppender Idiot. Bevor Soichi sich noch mehr Horrorzenarien ausmalen konnte, hörte er die Tür klappen. „Na endlich! Jetzt pass mal auf…“, setzte er an, als sein Kohai ins Wohnzimmer trat. Er verstummte, als er ihn genauer ansah. Blutunterlaufende Augen. Gerötetes Gesicht. Er ging einen Schritt auf ihn zu. Und wich zurück. Der Geruch von Alkohol schlug ihm entgegen. „Mein Gott! Du stinkst ja wie eine ganze Brauerei!“ Sein Mitbewohner torkelte unsicher ein paar Schritte. „Maul halten…Ich weiß Bescheid…Hi-Hiroto hat mir alles erzählt…“ Beinahe fiel er über seine eigenen Füße. Soichi musste ihn festhalten, sonst wäre er umgefallen. Doch mit erstaunlicher Kraft riss Morinaga sich los. „Fass mich nicht an...warum hast du mir nichts gesagt…das zwischen uns…“ stieß er stocksauer hervor. Haltsuchend stützte er sich an der Wand ab und funkelte Tatsumi böse an. Dieser wusste erst gar nicht, was er sagen sollte. Eine feine Röte breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Hiroto, dieser Dummkopf! War Morinaga doch bei ihm aufgetaucht! War ja klar, dass dieser Schwätzer nicht die Klappe halten kann!“, schoss es ihm durch den Kopf. Er hätte derjenige sein müssen, der Tetsuhiro über sie aufklärte! „Morinaga…ich erklär dir alles…morgen früh…zuerst…“, setzte der Senpai an. Doch sein junger Mitbewohner war nicht interessiert. Schwankend kam er näher. „Steck dir deine Erklärungen sonst wo hin! Damit du Bescheid weißt…egal was war….es ist aus!! Du…du bist echt nicht mein Typ…ich kann dich nicht leiden…Ich…ich zieh so schnell wie möglich aus!!“ Soichi fuhr der Schreck in alle Glieder. Wie gelähmt sah er das Gesicht Tetsuhiros. Der Kohai wich den seinen aus und wollte an ihn vorbei gehen. „Halt! Warte! Du weißt ja nicht, was du sagst…“ Mit ausgebreiteten Armen versperrte Soichi den Weg. „Geh weg!!“, knurrte Morinaga. Er holte zum Schlag aus, verlor aber das Gleichgewicht. Der Ältere versuchte noch vergeblich ihn aufzufangen, wurde aber dadurch nur mit nach unten gerissen. Ehe er wusste wie ihm geschah, lag er auf dem Boden, Morinaga auf ihm liegend. Schwer lag der Körper auf ihm. Konnte den schnellen Herzschlag des Anderen fühlen. Tetsuhiro rührte sich nicht. Soichi konnte einen heißen Atem an seinem Hals spüren. Sofort reagierte sein eigener Körper darauf. Ihm wurde heiß, der Puls beschleunigte sich zusehens. Er wagte es nicht sich zu bewegen, die Nähe war einfach zu verlockend. „Morinaga…?“, flüsterte Soichi dann doch nach einer Weile. Der Kohai hob langsam seinen Kopf. Auch sein Gesicht war stark gerötet. Stumm sahen sie einander an. Soichis Kopf war vollkommen leer. Alles was er tun konnte, war die Hand in Tetsuhiros Nacken zu legen und ihn zu sich hinunter zu ziehen. Die Pupillen des Dunkelhaarigen weiteten sich vor Überraschung, aber er unternahm nichts um den Kuss zu lösen. Mit einem Mal blitzten Erinnerungsfetzen auf. Unscharfe Bilder, die Soichi und ihn zusammen zeigten. Lachend, weinend, streitend und…zusammen. Ein vertrautes Gefühl breitete sich in ihm aus. Morinaga wusste, er war nur einen Schritt davor entfernt, sich wieder zu erinnern. Aber eine Mauer in seinem Geist, hielt die entscheidenden Informationen zurück. Die Bilder verblasten so schnell wie sie gekommen waren. Der Alkohol im Blut tat sein Übriges dazu. Alles was blieb war das Gefühl der Enttäuschung. Tetsuhiro hatte kein Ahnung wie lange sie schon auf dem Wohnzimmerboden lagen, doch als er die Hände Soichis an seiner nackten Haut spürte, erwachte er aus der Starre. Morinaga brach den Kuss ab, hinderte die tastenden Finger mit festem Griff daran, weiter an ihm hinunter zu gleiten. Soichi war nicht weniger überrascht über sein Handeln. Was zum Teufel war in ihm gefahren?? Hatte er wirklich versucht Morinaga, der zu allen Überfluss auch betrunken war, zu…verführen? Nicht wahr, oder? Seine Hände befanden sich immer noch unter der Kleidung des Anderen. Die Haut unter seinen Fingerspitzen war angenehm warm. „Morinaga…ich…es…“, stotterte Soichi verzweifelt, wollte die Hände zurückziehen. Das gelang ihm aber nicht, denn Tetsuhiro gab sie nicht frei. „…Senpai…?“, flüsterte er nur verunsichert. Die Art wie er es aussprach klang in Soichis Ohren genauso wie früher. Er hielt den Atem an, überlegte, was er jetzt tun sollte. Doch dann stieß Morinaga die Hände weg, als wären sie glühend heiß geworden. Verstört rappelte er sich hoch. „Ich…ich…ach, lass mich in Ruhe!!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, bevor er in Richtung seines Zimmers davonstolperte. „Morinaga!! Warte!“, rief Soichi ihm noch vergeblich hinterher, hörte aber nur ein lautes Türknallen.
 

Ende Kapitel 4
 

Danke für die vielen Favo´s!!

High

„Scheiße! Warum konnte ich mich nicht zurückhalten? Idiot! Idiot! Idiot!“, beschimpfte Soichi sich selbst. Niedergeschlagen lehnte er an der Zimmertür. Beschämt barg er das Gesicht in beiden Händen. Nicht nur, dass er sich total lächerlich gemacht hat, zu allen Überfluss machte sein Körper keine Anstalten sich zu beruhigen. Wie lange war es her, dass sie miteinander geschlafen haben? Eine Woche, zwei?? Soichi konnte es im Moment nicht genau sagen. „Fuck!“, stieß er wütend aus. Ihm war ganz heiß und seine Lippen brannten noch von ihren Kuss. „Ich muss mich beruhigen…aber es hat doch etwas gebracht…vielleicht hätte ich weitermachen sollen??“ Kurz überlegte er, einfach in Tetsuhiros Zimmer zu marschieren. Aber…was dann? Sollte er über Morinaga herfallen? Schon allein bei dem Gedanken erzitterte er. Nein! Ausgeschlossen. Soichi entschied zu seinem ursprünglichen Plan zurückzukehren. Morgen würde er Morinaga keine Sekunde aus den Augen lassen. Komme was da wolle!
 

Der nächste Tag begann genauso, wie der vorherige endete. Mit Türknallen. Soichi war extra früh aufgestanden, um Morinaga nicht zu verpassen. Nervös tigerte in der Küche auf und ab. Wie sollte er sich ihm gegenüber verhalten? Einfach so tun, als wäre nichts gewesen? Oder doch darüber sprechen? Lautes Türknallen unterbrach seine Gedanken. Die Entscheidung über sein Verhalten wurde Soichi abgenommen, denn Morinaga ignorierte seinen Senpai total. Als wäre dieser Luft ging er an ihm vorbei und verließ die Wohnung.

Bis zum späten Vormittag sprachen die beiden kein Wort miteinander. Soichi wusste nicht so recht, was er davonhalten sollte. War das die Ruhe vor dem Sturm? Die Stille war kaum auszuhalten, sie zerrte an seinen Nerven. „Aber immerhin macht er keine Anstalten abzuhauen.“, dachte er ein bisschen erleichtert. Er konnte ja nicht ahnen wie nah Tetsuhiro dran war, genau das zu tun. Am liebsten würde er alles stehen und liegen lassen und verduften. Egal wohin, nur weg! Zu seinem Leidwesen ließ ihn der Ältere keine Sekunde aus den Augen. Sogar auf die Toilette wurde er verfolgt! Total nervig. Und peinlich obendrein. Er war doch kein kleines Kind! Er konnte doch tun und lassen, was er wollte! Morinaga seufzte schwer. Hätte er doch nicht so viel getrunken letzte Nacht! Doch Hiroto schleppte ihn von einer Bar in die nächste. Aber so genau wusste er das nicht mehr. Vielleicht war es auch genau anders herum gewesen. Dass dieser Kontrollfreak auf ihn warten würde, damit hätte er nicht gerechnet. Warum konnte er nicht die Klappe halten? Aber Tetsuhiro war verdammt sauer gewesen. Ausgerechnet das wichtigste Detail ihres Zusammenlebens zu verschweigen! Eigentlich wollte Morinaga eine Ansage machen, seine Sachen packen und verschwinden! Aber der Alkohol und Soichi machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Von wegen, da lief nichts mehr! Das fühlte sich gestern ganz anders an! Morinaga wusste nicht, warum er den Kuss zugelassen hatte. Aber in dem Moment fühlte es sich so vertraut an! „Das war bestimmt der Alkohol! Der Alkohol war Schuld!“, redete er sich ins Gewissen. Die ganze Nacht konnte der Student kein Auge zu tun. In seinem Kopf hämmerte ein unerträglicher Schmerz. Und Schuld war dieser verdammte Soichi Tatsumi!! Verstohlen schielte der Kohai zu diesem, der konzentriert zu arbeiten schien. Ob ihm seine Aktion von gestern peinlich war? Tetsuhiro selbst war es schwer gefallen überhaupt sein Zimmer zu verlassen. Im ersten Anlauf wollte er Soichi eine reinhauen. Doch da dieser mit Garantie zurückschlagen würde, tat er es nicht. Da der Dunkelhaarige nicht den Tag im Bett verbringen konnte, entschied er, sein Gegenüber zu ignorieren. Bis jetzt klappte das ganz gut. „Mann! Ich muss hier raus! Aber wie werde ich meinen Wachhund los? Vielleicht in der Mittagspause…“ Seine Fluchtpläne wurden von einem lauten Aufschrei unterbrochen. Erschrocken drehte Tetsuhiro sich zu seinem Senpai um. „Scheiße!“, schrie Tatsumi schmerzerfüllt und wedelte wild mit der rechten Hand hin und her. Rote Sprenkel verteilten sich auf den blanken Boden. Ein schadenfrohes Grinsen begann sich auf Morinagas Gesicht auszubreiten. Gefror jedoch, als er sah, dass der Andere schneeweiß wurde. Schnell zog der Kohai einen Stuhl herbei. „Setz dich hin, bevor du noch umkippst!“, sagte er nicht unfreundlich. Sanfter als beabsichtigt nahm er die Hand Soichis in die seine, um die Verletzung genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Senpai wagte es nicht sich zu bewegen. Allein die kleine Berührung reichte aus, um seinen Herzschlag aus dem Takt zu bringen. Wie hypnotisiert betrachtete er Morinaga, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. „Mhm blutet ganz schön…ist aber nicht sehr tief. Im Schrank müssten noch Pflaster sein…“, diagnostizierte der Jüngere. Aufatmend wandte er sich ab, um besagte Pflaster zu holen. „Mann, ich wollte ihn doch ignorieren! Aber ich bin ja kein Unmensch. Wegen einem Kratzer so einen Aufstand zu machen.“, ärgerte der Assistent sich still. Aber warum zum Teufel blieb ihm dann beinahe das Herz stehen? Während er den Schrank durchsuchte, versuchte Soichi verzweifelt nicht die Kontrolle zu verlieren. Ihm war schon wieder so verdammt heiß! Stumm starrte er auf den breiten Rücken des Assistenten. Um auf andere Gedanken zu kommen, besah er sich nun auch seiner Hand. Quer über die Handfläche zog sich ein blutiger Schnitt. Soichi wurde leicht übel. Super, dass kam dabei heraus, wenn man mit den Gedanken nicht bei der Sache war! Frustriert ballte er die verletzte Hand zur Faust. Sofort breitete sich ein brennender Schmerz aus. „Was machst du denn da? Du saust den ganzen Boden ein!“, rief Morinaga aus und deutete anklagend auf das Blut, welches aus der Faust auf den blanken Boden tropfte. Beladen mit einem Haufen Verbandsmaterial kehrte der Kohai zu Soichi zurück und kniete vor ihm nieder. Widerstandslos ließ der Ältere die Behandlung über sich ergehen. „So, fertig!“ Etwas skeptisch betrachtete Soichi den Verband, der seine Hand nun zierte. „Äh, Danke…“, sagte Soichi lahm und stand auf. Zu schnell wie sich herausstellte, denn kaum stand er aufrecht wurde ihm leicht schummrig. Bedenklich schwankend stolperte er einen Schritt vorwärts. Direkt in die Arme Morinagas. Wie von selbst schlossen er die Arme um ihn. Wie ein Ertrinkender an einen Rettungsreifen klammerte er sich an ihn. Tetsuhiro erstarrte. Natürlich wollte er Tatsumi sofort wegstoßen, aber genau wie am Abend vorher explodierten die Erinnerungen in seinem Kopf. Er hörte seine eigene Stimme, die immer wieder sagte: „Ich liebe dich Senpai! Ich liebe dich!“ Dem Kohai war es, als würde der Schädel jeden Moment platzen, das Adrenalin schoss durch die Adern. Auf einmal bekam er keine Luft mehr. Laut nach Atem schnappend befreite er sich aus der Umarmung. Alarmierend sah Soichi ihn an. „Morinaga?! Was ist denn??“, fragte er erschrocken. Hyperventilierend lehnte der Angesprochene an dem Tisch. Der junge Mann brachte kein Wort heraus. Schweiß lief ihm in Strömen über die Stirn. Tatsumi bekam es langsam mit der Angst zu tun. „Warte…ich bring dich auf die Krankenstation…“ Schon wollte Soichi zu ihm treten. Aber Tetsuhiro, der sich mittlerweile wieder ein wenig beruhigte, wich zurück. „Nein! Lass…mich einfach in Ruhe! Du…du…machst mich krank!!!“, warf er dem Senpai an den Kopf. Soichis Gesicht verfinsterte sich. „KRANK? ICH MACH DICH KRANK?? WEIßT DU WAS? ICH HAB DIE SCHNAUZE VOLL!! DANK DIR, WEIß ICH NICHT MEHR WO MIR DER KOPF STEHT!! HAU AB! ICH WILL DEIN GESICHT NICHT MEHR SEHEN!!“ , schrie er wie von Sinnen. Die aufgestaute Wut der letzten Zeit lag in seinen Worten. Beide, Senpai und Kohai, funkelten sich böse an. „Gut! Sehr gern! Sobald ich zu Hause bin, pack ich meine Sachen und bin weg!! Auf nimmer wiedersehen!!!“, verabschiedete sich Tetsuhiro Morinaga wütend. Ehe er sichs versah, war Soichi allein im Labor.
 

„Zum Glück bin ich den los! Der wird sich noch wundern!! Ich hau ab! Hiroto! Bei dem kann ich bestimmt unterkommen…!“, meckerte Morinaga aufgebracht vor sich hin. Studenten, die ihm entgegen kamen, machten eilig Platz, als sie die finstere Miene sahen. Was bildete der Kerl sich überhaupt ein? Erst fiel Tatsumi ihm regelrecht um den Hals, dann schmiss er Morinaga raus. Seine Meinung über Tatsumi stand nun sicher fest! Soichi Tatsumi war der größte Mistkerl der Nation! Keine Sekunde länger wollte er mit dem in einer Wohnung leben. Jetzt bereute er, dass er Soichi heute Morgen keine verpasste. Vielleicht sollte er das nachholen?? Mittlerweile war er im Innenhof der Uni angekommen, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde. „Hey Kumpel! Was machst du denn für ein Gesicht? Ich hab hier was, das wird dich bestimmt aufmuntern!!“ Skeptisch betrachtete Morinaga die Person vor sich. Es dauerte einen Augenblick, bis der Groschen fiel. „Akito, Hey!“ Er war einer der zwielichtigen Typen gewesen, mit denen Tetsuhiro Tags zuvor von Soichi erwischt worden war. Akito kam grinsend näher. Aus seiner Tasche zauberte er einen Joint hervor und reichte diesen an Morinaga weiter. Der Kohai nahm die Zigarette dankend entgegen. Vielleicht würden die Drogen die Schmerzen, die in ihm wüteten betäuben. „Komm, suchen uns ein gemütliches Plätzchen. Ich habe dir einen Vorschlag zu machen! Muss ja nicht jeder hören.“, meinte Akito zwinkernd. Tetsuhiro zog verwundert an dem Joint. Eigentlich hatte er null Bock auf eine Unterhaltung mit dem Typ, ließ aber zu, dass seine Bekanntschaft ihn mit sich zog. Freundschaftlich legte Akito einen Arm um Morinaga. „ Kumpel, du kannst doch bestimmt Kohle gebrauchen, oder?“, fragte er verschwörerisch. Morinaga hob fragend die Augenbrauen. „Kohle? Ja, klar!“, sagte er achselzuckend. Dank der Drogen war er merklich ruhiger geworden. Akitos Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Na dann! Mir sind zufällig die Sicherheitscodes einer Lagerhalle im Industrieviertel in die Hände gefallen. Da lagern Unmengen von Elektrozeug. Computer und so´n Kram.“ Er machte eine kurze Pause, um die Info sacken zu lassen. Tetsuhiro guckte ihn nur groß an. „Ja und?“, fragte er. Akito verdrehte über die Begriffsstutzigkeit die Augen. „Mann! Wir gehen da rein, schnappen uns das Zeug und weg! Ganz easy! Bist du dabei?“ Ein dreckiges Lachen begleitete den Vorschlag. Morinaga zog nochmal an dem Joint. Jetzt begriff er. „Du willst da einsteigen? Ich weiß nicht. Wenn was schief geht??“, erwiderte er unsicher. So ganz geheuer war Tetsuhiro die Angelegenheit nicht. Doch war seine Hemmschwelle durch den Drogenkonsum stark gesunken. Akito wusste, dass er den Fisch am Haken hatte. Jetzt musste er ihn nur noch herausziehen. Er gab nicht so schnell auf. „Quatsch! Was heißt einsteigen? Denk an die Sicherheitscodes! Da kann gar nichts schief gehen! Es ist Idiotensicher! Wir kommen unbemerkt rein. Durch den Verkauf kassieren wir richtig ab! Außerdem brauche ich nur Jemand, der hilft, das Zeug rauszutragen! Wir müssen schnell sein! Außer uns sind noch zwei andere dabei! Komm schon!“, drängte Akito. „Aber wenn du Angst hast…kein Problem! Deinem Babysitter würde es bestimmt nicht gefallen, wenn du mit den bösen, bösen Leuten spielst!! Du bist ja so ein niedliches Schoßhündchen!“, ärgerte er Tetsuhiro im verächtlichen Tonfall. „Babysitter? Schoßhündchen? Du lebst gefährlich! Ich…ich…bin dabei!“, stieß er im Eifer des Gefechts aus. In seinem Zustand bemerkte er nicht das hinterhältige Funkel in den Augen des Anderen. Innerlich rieb dieser seine Hände. Hatte er doch gewusst, dass er mit dem Thema ins Schwarze treffen würde. „Guter Mann! Am besten kommst du gleich mit mir. Oder hast du noch was vor?“ Morinaga hörte die Frage nur gedämpft, spürte, wie er langsam aber sicher high wurde. „Nein…hier hält mich nichts mehr…Gib mir lieber noch was von dem Zeug…“
 

Ende Kapitel 5

Panzerknacker

Missmutig stocherte Soichi im Essen vor sich umher. Sein Appetit war ihm schlagartig vergangen. Der Zorn über Morinaga war noch nicht verraucht. Da tat er alles, damit dieser Vollidiot sich wieder erinnerte und was bekam er? Einen Fußtritt nach dem anderen! Er hätte Morinaga gestern ein paar Schläge verpassen sollen, anstatt ihm die Zunge in den Hals zu stecken! Aber damit war es vorbei! „Soll er doch machen was er will!“, brummte Soichi leise vor sich hin. Strikt weigerte er sich dem Verlangen, Morinaga zu suchen, nachzugeben. Immerhin besaß er noch ein Mindestmaß an Stolz! Resignierend schob er das Tablett von sich weg. Wütend starrte er auf den freien Platz am Tisch. Soichi gab es nicht gern zu, aber er fühlte sich ein kleines bisschen einsam, so ganz allein. Normalerweise würde der Kohai ihn jetzt mit irgendwelchen Belanglosigkeiten nerven. Soichi seufzte laut auf. Was würde er alles dafür geben diese zu hören! Sein Blick schweifte durch den Raum. Entsetzt stellte der Senpai fest, dass die Cafeteria so gut wie leer war. Fast eine Stunde saß er nun schon da und grübelte. Genervt über die vergeudete Zeit, machte er sich auf den Weg zurück zum Labor. Aber entgegen seiner Angewohnheit, den kürzesten Weg zu nehmen, zögerte er den Rückweg aus unerklärlichen Gründen hinaus. „Ich brauche erst mal eine Zigarette…oder auch zwei!“, entschied Soichi kurzerhand. Außerhalb des Unigebäudes inhalierte der Student genüsslich den Rauch ein. Nach der ersten Zigarette ging es ihm erheblich besser. Entspannt lehnte Soichi sich an eine Mauer. „Mann…der Tag hat doch eigentlich ganz gut angefangen…und dann das!“ Während er an der nächsten Zigarette zog, suchte die Schnittwunde Aufmerksamkeit. Unangenehm pochte es unter dem provisorischen Verband. Vielleicht sollte er lieber zur Krankenstation gehen? Aber das musste bis später warten. Solange die Hand nicht abfiel, war alles okay.
 

Schnell war die Zigarette aufgeraucht. Wesentlich fitter als vorher öffnete Soichi eine Seitentür um die Uni zu betreten. Und wich schlagartig zurück!! Niemand anderes als Sonya spazierte auf ihn zu. Die Blondine war in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Glück für Soichi, denn so konnte er schnell um die nächste Ecke biegen. Nicht auszudenken, wenn dieses Weib ihn entdeckt hätte! Der Blonde haderte mit seinem Schicksal. „Wie es der Zufall will, muss die ja ausgerechnet hier studieren…“, dachte Soichi und linste um die Ecke. Doch zu seinem Pech, blieben Sonya und Freundin im Flur stehen. Den einzigen Weg, zum Labor. Tatsumi biss die Zähne zusammen, um nicht auszurasten. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auszuharren und dabei das hirnlose Geschwätz der Studentinnen zu ertragen. „Ja, ja ich weiß! Aber sag mal, hat sich dieser süße Typ von neulich noch mal gemeldet??“, wollte die Freundin neugierig wissen. Sonya stieß einen Klagelaut aus. „Hmm? Ach du meinst Tetsu! Nein, leider nicht!“, beklagte sie sich. Bei der Erwähnung von Morinagas Namen wurde Soichi unbehaglich zu mute. Wollte die blöde Kuh die Nacht mit Morinaga in aller Öffentlichkeit durchkauen? „Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben! Er war ja so süß!! Ich sag dir, küssen kann er!! Zum Dahinschmelzen!!“, schwärmte Sonya entzückt. Eine Welle der Eifersucht schlug über Soichi zusammen. Am liebsten würde er dieser Wasserstoffblondine den Kopf abreißen! „So, so küssen kann er also! Vielleicht kannst du ihn mir ja mal vorstellen! Ich hoffe der Sex war genauso gut…“, stichelte ihre Freundin grinsend. „Äh…Sex? Na ja, weißt du, soweit sind wir gar nicht gekommen…Ich hab so viel getrunken, ich konnte gar nicht mehr gerade gehen…“, gab sie peinlich berührt zu. „Aber Tetsu war total lieb. Ganz Gentleman. Er hat mich mit zu sich nach Hause genommen. Wir haben zwar noch ein bisschen geknutscht, aber mehr war da nicht…Leider!!“ Langsam gingen die beiden Frauen weiter. „Da wär bestimmt noch was gelaufen, wenn sein Mitbewohner mich am nächsten Morgen nicht rausgeekelt hätte! Du kannst dir gar nicht vorstellen…“, Die Stimmen würden immer leiser, bis sie nicht mehr zu hören waren. Etwas benommen kam Soichi aus seinem „Versteck“ heraus. Hatte er richtig gehört? Zwischen Morinaga und Sonya war nichts, na ja fast, nichts gelaufen?? Es war lächerlich, aber vor Erleichterung wurden ihm die Knie weich.
 

„Die dumme Gans! So ein Theater zu veranstalten. Aber du kannst lange warten, Morinaga wird sich bestimmt nicht bei dir melden…Dafür werde ich sorgen…“, brummte der Student vor sich hin, während er zum Labor ging. Doch dann fiel ihm ihr Streit wieder ein. Für einen Moment hatte er den vor Erleichterung beinahe vergessen. Aber nur weil da nichts lief, heißt das nicht, dass alles vergeben und vergessen war! Soichi hatte seine Worte durchaus ernst gemeint. Dieser „neue“ Morinaga sollte da bleiben wo der Pfeffer wächst! Trotzdem bekam der Ältere langsam ein schlechtes Gewissen. „Verflucht! Ich mutiere noch zu einem sentimentalen Trottel!“, fluchte er, die Nummer Morinagas bereits gewählt. „Super! Sein Handy ist aus!“ Gefrustet sah er auf die Uhr. Es war gerade mal 13:00 Uhr. Zu früh, um schon zu gehen. Seit der Schlamassel lief, hinkte er dermaßen mit der Arbeit hinterher, dass es schon eine mittelgroße Katastrophe war! „Scheiße! Ich kann doch nicht einfach abhauen…der Prof warten auf unsere Ergebnisse. Arg! Morinaga ist bestimmt zu Hause und schmollt. Schlimmer kann es ja nicht werden…“
 

„Wie lange sollen wie denn noch warten?“ Morinaga, Akito und noch zwei andere junge Männer verharrten schon seit mehreren Stunden im Industrieviertel aus. Der Van in dem sie saßen, verschmolz problemlos mit der Dunkelheit um sie herum. Verstohlen guckte Morinaga auf die Digitaluhr im Armaturenbrett. Es war zwar kurz nach 23:00 Uhr. Die anderen zwei Männer, beides wahre Muskelpakete, deren Namen er schon wieder vergessen hatte, wurden mit jeder Minute unruhiger. „Gut, dann los!“, sagte Akito endlich und fuhr den Van geräuschlos hinter eine der Lagerhallen. „Waaaaaas? Die ist ja total heruntergekommen!“, beschwerte sich einer der Komplizen. Tatsächlich sah das Gebäude von außen nicht sehr vielversprechend aus. „Klappe!“, schnauzte Akito gereizt. „Hört zu! Ich werde den Code benutzten, um hineinzukommen, dann öffne ich von Innen die Garage.“, erläuterte er den Plan. „Bist du sicher, dass keiner kommt?“, fragte Tetsuhiro mit belegter Stimme. Jetzt da die Wirkung der Droge nachließ, war er sich gar nicht mehr so sicher, warum er überhaupt hier war. „Keine Bange! Ich habe das Gelände vorher zwei Woche lang beschattet. Kein Mensch weit und breit! Alles cool!“ Akito sprang aus dem Wagen und verschwand in der Dunkelheit. Morinaga wusste nicht, wie es den Anderen ging, aber ihm blieb der Atem im Hals stecken. Wenn Akito den falschen Code hatte, wenn er die falschen Ziffern eintippte… Doch alle Sorgen waren unbegründet. Mit einer langsamen Bewegung öffnete sich das riesige Tor. Kurzer Hand wurde der Wagen hineinbefördert. Als alle ausgestiegen waren, verteilte Akito Taschenlampen. Anschließend verteilten sie sich in der Halle. Es dauerte nicht lange und der Kofferraum wurde mit Computern, Laptops, Fernsehern, usw. gefüllt. „Na los! Steh nicht blöd in der Gegend rum!“, fuhr Akito Morinaga an, da der keine Anstalten machte irgendwas zu unternehmen. Tetsuhiro zuckte bei dem scharfen Unterton leicht zusammen, kam der Aufforderung aber kommentarlos nach. Leise schritt er zwischen den deckenhohen Regalen hindurch. Das Licht der Taschenlampe warf unheimlich Schatten an die Wand. Obwohl erst eine knappe halbe Stunde vergangen war, kam es dem Studenten vor, als wären sie bereits seit mehreren Stunden hier. „Mann…was mach ich hier überhaupt? Und warum lasse ich mir das überhaupt gefallen? Ich hasse es herumkommandiert zu werden!“, meckerte Morinaga kaum hörbar vor sich hin. Im hinteren Teil des Gebäudes blieb der Lichtkegel an einer Tür haften. Neugierig versuchte der Dunkelhaarige sie zu öffnen. Sie gab leicht nach, öffnete sich aber nicht. Doch nach einigen kräftigen Tritten gab das altersschwache Schloss nach. Muffiger Geruch schlug ihm entgegen. Vorsichtig trat er in die Tür und leuchtete ins Innere. „Muss wohl so eine Art Büro sein…“ Der kleine Raum war nur spärlich eingerichtet. Nebst klabrigen Regalen gab es nur noch einen Schreibtisch, auf dem ein Computer aus der Steinzeit stand. An der Wand hing ein schmuddeliger Pin-UP-Kalender. Suchend durchquerte Morinaga den Raum. Der Schreibtisch sah aus, als würde er bei der kleinesten Erschütterung zusammenkrachen. Trotzdem rüttelte Tetsuhiro an den Schubladen. Erst sachte, dann immer ruppiger. Mit einem hässlichen Knirschen flog ihm die Schublade entgegen, samt Inhalt. Enttäuscht schmiss er Papierkram, Kaugummi, Jojos und einen Playboy auf den Boden. „Die reinste Abstellkammer hier. Nur Schrott!“, seufzte Morinaga. Ein lautes Krachen ließ ihn plötzlich zusammenfahren. Vor Schreck fiel ihm die Taschenlampe aus der Hand und Dunkelheit hüllte ihn ein. Hinter sich, in einiger Entfernung, hörte er Akito seine Kumpanen runterputzen: „Ihr Idioten! Pass doch auf!“ Kopfschüttelnd beschloss er zurückzugehen, um diesen Vollpfosten zu helfen. Genervt tastete der Student nach der Lampe. „Scheiß Ding…komm schon…“, fluchte er leise. Doch die Taschenlampe war verschwunden, so das Morinaga nichts anderes übrig blieb, als halb unter den altersschwachen Tisch zu kriechen. Nach endlosen Minuten bekam er das Ding zufassen, wollte sich aufrichten. Leider vergaß er in welcher Lage er sich befand und knallte prompt mit dem Kopf an den Tisch. „AUA! SCHEIßE!!“ Ein kurzer, starker Schmerz breitete sich aus. Staub, Dreck und Spinngewebe rieselte auf ihn hinab, als er stöhnend unter dem Tisch hervorkam. Dem jungen Mann klingelte dermaßen der Kopf, dass er kleine Vögelchen um sich fliegen sah. Taumelnd stolperte er einige Schritte nach hinten. Irgendwas musste Tetsuhiro jedoch in der Dunkelheit übersehen haben, denn er stieß mit seinen Füßen gegen ein Hindernis. Mit einem dumpfen Knall schlug er hart mit dem Hinterkopf auf den Betonboden auf. Kurz schwanden ihm die Sinne, bevor er sich langsam aufrichtete.
 

„Ich…was zum…was mach ich hier…?“, stammelte er verwirrt. Der Raum schlug Purzelbäume vor seinen Augen. Ihm war übel. Am Hinterkopf fühlte er eine unangenehme Nässe. Desorientiert griff er die Lampe. Nach mehreren Versuchen gelang es sie einzuschalten. Erschrocken fiel das Licht auf die blutigen Fingerspitzen. Schweiß brach ihn aus allen Poren. Unbeholfen stand Morinaga auf. Torkelnd fand er den Weg zurück zu den Anderen. Der Schein von drei Taschenlampen richtete sich auf den Dunkelhaarigen. „Wo warst du, verdammt!! Beweg deinen Arsch, sonst kannst du deinen Anteil vergessen!!“, zischte Akito wütend. Die anderen Beiden tauschten ein schadenfrohes Grinsen, weil zur Abwechslung nicht sie, sondern Morinaga angeschrien wurde. Als der Gescholtene nicht reagierte, versetzte Akito diesen einen groben Stoß. Tetsuhiro sah ihn verständnislos an. Er wusste nicht genau nicht wer das da vor ihm war. In seinem Kopf ging alles drunter und drüber. „Ich glaube…ich gehe jetzt besser…“, war alles was er sagte. Langsam schob er seinen Körper in Richtung Ausgang. Aber die beiden Kumpel versperrten ihn, auf einen Wink Akitos, den Wag. „Momentchen mal! Du kannst doch nicht einfach abhauen!“ Akitos Gesicht verfinsterten sich zusehens. Ihm gefiel der Ausdruck im Gesicht des Anderen überhaupt nicht. Morinaga schluckte mühsam. Irgendwas war an dieser Situation seltsam. Was zum Teufel machte er hier??? Wer waren diese Typen??? Und wie war er nur wieder in Schwierigkeiten geraten??? Sein Blick fiel auf den vollgeladenen Van und es dämmerte ihm was vor sich ging. „Ähm…das ist ein Missverständnis…Ich sollte gar nicht hier sein…Ich verrate auch nichts…“, beteuerte er eindringlich. Für eine Sekunde sah es so aus, als würde Akito einlenken. Aber nur für eine Sekunde. Ein zorniges Funkeln blitzte in seinen Augen auf. „So, du willst also schon gehen…“ Ein kurzes Fingerschnippen und Tetsuhiro wurde rechts und links gepackt. Er wehrte sich kurz, konnte aber gegen die Bärenkräfte der Typen nichts ausrichten. Die Welt drehte sich bereits um ihn. Akito stand nun direkt vor ihnen. Mit einer schnellen Bewegung rammte er sein Knie in den Magen des Gefangenen. Dieser krümmte sich unter Schmerzen zusammen. „Glaubst du wirklich, du kannst einfach mir nichts dir nichts davonspazieren? Warum so plötzlich, he? Willst du mich verarschen??“, schrie er jetzt lauthals. Wenn es etwas gab, was Akito hasste wie die Pest, dann waren es Kerle, die ihm zum Narren halten wollten. Er fühlte sich verarscht. Erst war sein Gegenüber kalt wie eine Hundeschnauze und im nächsten Moment zog er den Schwanz ein. Was sollte das? Sein Pech, dass Akito niemand war, der sich verarschen lässt!! „Boss, was machen wir??“, meldete sich einer der Muskelpakete zu Wort. Er war der perfekte Handlanger. Muskeln, aber wenig Gehirn. „Sollen wir ihm das Licht ausknipsen??“, schlug der Andere vor. Akito verdrehte die Augen. „Natürlich! Du Spatzengehirn!! Halt lieber die Klappe!!“ Der Anführer der Einbrecher überlegte angestrengt. Sie waren eine eineinhalb Stunde im Gange, der Wagen war mehr als voll. Er schätzte, dass sie Ware im Wert von einigen Millionen Yen eingesackt hatten. Genug um die Stadt zu verlassen. Eine Leiche passte so gar nicht in seine Pläne, oder? „Nein…er bleibt hier. Zu riskant. Wir haben keine Zeit für irgendwelche Spielchen. Los mitkommen!“, kommandierte er im harschen Ton. Zügig durchquerten sie die Halle und landeten schließlich wieder beim Büro. „Rein mit ihm!“ Wie eine Stoffpuppe wurde Morinaga in den Raum geschleudert. Ohne das Akito einen Befehl geben musste, knallten die Handlanger die Tür zu und verbarrikadierten diese mit einem der schweren Regale, sodass es unmöglich war die Tür von innen zu öffnen. „Abmarsch Leute!“, sagte er. „Aber Boss! Was machen wir, wenn er zu den Bullen rennt!!“, warf der größere der Muskelprotze panikerfüllt ein. „Keine Sorge! Ich sagte doch, ich habe das Gelände ausgekundschaftet…zwei verdammte Wochen lang! In der ganzen Zeit ist hier keine Menschenseele aufgekreuzt…Tja, ich glaube unser Freund wird hier noch ein paar kuschelige Stunden verbringen. Genug Zeit für uns.“ Die letzten Worte sagte er laut genug, sodass Morinaga sie hören konnte.
 

Ende Kapitel 6

Frei

Frustriert starrte Soichi in die leere Zigarettenschachtel. Die zweite an diesem Abend. Die Packung landete im hohen Bogen im Papierkorb, wo bereits ihre Vorgängerin vor sich hin gammelte. Bereits zwei Stunden versuchte Soichi verzweifelt einen anständigen Bericht zu verfassen. Dabei qualmte er eine Kippe nach der anderen. Nun saß er auf den Trockenen. Aber zum Glück war er fast fertig. Müde reib er seinen Nacken. „Mann…es ist fast 3:00 Uhr.“ Als Soichi um ca. 19.00 Uhr nach Hause kam, war niemand da. Der Senpai bekam schon Angst sein Kohai hätte ernst gemacht, wäre auf und davon. Aber nach einem Abstecher in dessen Zimmer beruhigte er sich wieder. Alle Sachen waren noch da und früher oder später musste Tetsuhiro ja doch wiederkommen, wollte er seine Sachen holen. Das glaubte Soichi jedenfalls. Doch ein mulmiges Gefühl blieb trotzdem zurück.
 

Da er nichts mehr zu rauchen hatte, beschloss Tatsumi für heute Schluss zu machen. Zum Glück musste er heute nicht in die Uni. Wenigstens ein freier Tag musste drin sein. Gähnend klappte er den Laptop zu. „Du sturer Esel…komm endlich nach Hause…“, dachte er niedergeschlagen. Kurz loderte die Wut wieder in ihm auf. Aber wirklich nur für eine Millisekunde, denn sein Handy riss ihn aus den Gedanken. „Hmm?? Wer ruft denn so spät denn noch an??“, wunderte Soichi sich entgeistert. Sein Herz hüpfte aufgeregt, als er die Nummer erkannte. „Morinaga!! Kannst du mir mal sagen, wo du dich nachts herumtreibst??!!“, fauchte Soichi in das Telefon, kaum dass er den Anruf entgegennahm. Am anderen Ende der Leitung knackte und rauschte es laut. Die Verbindung war sehr schlecht. „…Senpai...“, hörte Soichi durch das Rauschen. „Senpai? Soichi? Ich…ich…brauch dich jetzt…“, krächzte der Kohai. Soichi musste die Ohren spitzen, aber es reichte aus, um seine Alarmglocken in Bereitschaft zu versetzen. „Mo-Morinaga! Ich…die Verbindung ist ganz schlecht! Wo bist du??“, fragte der Ältere eindringlich. Das Handy dicht ans Ohr pressend tigerte er im Wohnzimmer auf und ab. Kurz war es still am anderen Ende der Leitung. Tatsumi befürchtete schon ihn verloren zu haben. Doch dann platzte Tetsuhiro heraus: „Ich…weiß nicht genau…es ist stockdunkel…aber ich glaube ich bin in einer Art Lagerhalle…ist ziemlich groß…Ich…ich bekomme…die Tür nicht auf…“ Soichi hörte deutlich die Angst des Jüngeren. Lagerhalle? Was tat er in einer Lagerhalle?? Wie schaffte er das nur immer! Gleichzeitig überlegte er fieberhaft. „Bleib ruhig!! Ich hol dich ab! Kannst du mir genauer beschreiben wo du bist??“, schrie er beinahe in sein Handy. „…Senpai…Ich…mir ist nicht gut…es dreht sich alles…die Ver….bin…dung …“ Aus. Vorbei. Tot. Die Verbindung war unterbrochen. Soichi hörte nur noch das Freizeichen. Sofort wähle die Wahlwiederholung. „Ihr gewünschter Gesprächspartner ist momentan nicht zu erreichen. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. Danke!“, säuselte eine freundliche Frauenstimme in Soichis Ohr. „Scheiße! Mann! Morinaga, was hast du nur wieder angestellt!“
 

Schockiert las Morinaga die Meldung auf dem Display. Keine Verbindung mehr. Super! Auf wackligen Beinen versuchte er den Empfang wiederherzustellen. In jeder Ecke des kleinen Büros hielt er das Handy in alle Himmelsrichtungen. Doch die Mühe war umsonst. Kein Empfang! Resignierend steckte er das Handy wieder in die Tasche. „Wie konnte das nur passieren?“, fragte er sich nicht zum ersten Mal. Müde fiel er auf den alten Drehstuhl vor dem Tisch. Das letzte woran er sich erinnerte war, dass er mit Soichi ins Materiallager ging, um Nachschub für das verpatzte Experiment zu holen. Danach? Tja, weiß der Teufel wie er hierhergekommen war! Urplötzlich verschwamm das Büro vor ihm. Höllische Kopfschmerzen drohten ihn zu überwältigen. Beinahe musste er sich übergeben. „Was hat der Kerl gesagt, hier ist seit zwei Wochen niemand mehr gewesen?“, wiederholte er die Worte Akitos. Was wenn niemand kam? Wie lange konnte er ohne Essen und Trinken aushalten? Morinagas Hals fühlte sich bereits jetzt wie Schleifpapier an. „Wenigstens konnte ich Senpai anrufen, bevor das blöde Ding den Geist aufgab. Auch wenn meine Beschreibung nicht sehr ausführlich war….Scheiße! Senpai…bitte komm schnell. Ich weiß nicht mehr weiter…“ Erschöpft bettete er den ramponierten Kopf auf den Armen. Warum nur hatte er so ein schlechtes Gefühl, was Soichi betraf?
 

„Was? Warum weißt du nicht wo Morinaga ist?? Er heult sich doch sonst auch bei dir aus!!“, bellte Soichi Hiroto ins Ohr. Dem Braunhaarigen glitt vor Schreck beinahe das Telefon aus der Hand. „Ich weiß wirklich nicht wo er ist! Hast du mal auf die Uhr geschaut! Es ist vier Uhr morgens!“, gähnte Hiroto. Er hatte geahnt, dass er nicht ungeschoren davon kommen würde, aber dass es so schnell bzw. so früh passierte, hätte er nicht gedacht. „Du…du…du solltest mich sofort anrufen! Aber nein, ein Klatschmaul wie du konnte ja nicht das Maul halten!“, donnerte der Senpai seines Freundes auch schon los. Hiroto verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Zum Glück konnte sein Gesprächspartner nicht durch das Telefon sehen! Ansonsten wäre er schon mausetot! „Warum sucht du ihn überhaupt? Lass mich raten, ihr habt euch wieder gezofft!“, konterte Hiroto gekonnt. Die beiden taten ja sonst nichts anderes! Das kurze Schweigen Soichis sagte ihm, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Doch schnell fing sich der Student wieder. „Das geht dich überhaupt nichts an!...Dein sauberer Freund steckt mal wieder in Schwierigkeiten…ich hatte gehofft du weißt wo er ist…“ Hiroto wurde bei den letzten Worten hellhörig. „Schwierigkeiten? Hey, was ist los!“, hackte er nun hellwach nach. So langsam kapierte er, dass Tatsumi nicht nur anrief um ihn zur Schnecke zu machen. „Morinaga hat mich angerufen…er war total durcheinander…sagte irgendwas von einer Lagerhalle…“, erklärte Soichi. Hiroto verstand gar nichts mehr. „Häh? Halle…Lager...Was soll er denn da? Ich glaube da hast du was falsch verstanden. Lagerhalle gibt es hier in der Gegend nicht viele. Die einzigen Lagerhallen die ich kenne, sind die im Industrieviertel. Aber die…hä? Tatsumi? Hallo! Hallo!“ Hiroto sprach vergebens in den Hörer, denn der Tyrann hatte aufgelegt.
 

„Geh auf! Mach schon!“ Mit seinem ganzen Körpergewicht stemmte sich Morinaga gegen die Tür. Der Schweiß lief in Strömen an ihm hinunter. Die Tür öffnete sich zwar einen Spalt breit, aber durch den konnte er sich beim besten Willen nicht durchquetschen. Außerdem konnte er nichts sehen. Die Taschenlampe hatte ihren Geist aufgegeben. Schwer atmend gab Tetsuhiro es auf. Er saß jetzt vier Stunden in dem kleinen Raum fest, in dem es immer heißer zu werden schien. „Bilde ich mir das ein, oder wird die Luft langsam knapp?“, hechelte er außer Atem. Vielleicht lag es auch an seinem Matschkopf. Das hoffte er jedenfalls. Bevor Morinaga sich überlegen konnte, was er noch unternehmen könnte (alles war besser als Däumchen drehen), wurde ihm urplötzlich schwarz vor Augen. Wie ein gefällter Baumstamm fiel er auf den dreckigen Boden und blieb liegen. Der Student hatte einfach keine Kraft mehr. Jetzt wurde dem jungen Mann der Lebenswandel der letzten Woche zum Verhängnis. Zu viel Alkohol plus Drogen, zu wenig Schlaf. Todmüde schloss Tetsuhiro die Lieder.
 

Ein wirrer Traum bemächtigte sich seiner. Hiroto kam darin vor, seine Kommilitonen und natürlich Soichi. Morinaga schien es, als könnte er dessen Stimme hören, die seinen Namen rief. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen öffnete er die Augen ein bisschen, nur um festzustellen, dass die Stimme nicht nur ein Produkt seiner Phantasie war. Er hörte tatsächlich seinen Namen in einiger Entfernung. Unsicher lauschte er. Nichts. War wohl doch nur Einbildung. Verlor er den Verstand? Gerade als Morinaga erneut wegdämmern wollte, hörte er es wieder, diesmal näher. „Aber…das ist doch…Senpai!!“ Ein Adrenalinschub gab ihm neue Kraft aufzustehen. „SENPAI!! SOICHI! HIER HINTEN BIN ICH!! HIER!!“, schrie er aus vollem Hals. Die Angst sein Freund würde das Rufen nicht hören war riesengroß. Glücklicherweise erwies es sich als unbegründet, denn laute Schritte und Lichtschein nährten sich dem Gefängnis. „Morinaga!“ Soichi stand nun direkt vor der verbarrikadierten Tür. „Senpai! Ich…kannst du mich hier rausholen?“ Morinaga kamen beinahe die Tränen, so erleichtert war er. „Morinaga! Ich fasse es nicht! Du machst nur Ärger! Wenn ich dich da rausgeholt habe, kannst du was erleben!“, presste der Ältere zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er das schwere Regal Stück für Stück zur Seite schob. „Womit…habe…ich…das…verdient…?“ Fast zehn Minuten benötigte Soichi, um die Tür frei zu kriegen, da er mehrere Anläufe brauchte. Endlich war die Tür soweit frei, dass er hineinschlüpfen konnte. Die mitgebrachte Taschenlampe in der Hand betrat er den kleinen Raum, eine schöne Standpauke auf der Zunge. Diese blieb aber erst einmal ungehört, denn seine Kohai fiel ihm praktisch um den Hals. Vor Überraschung ging die Lampe beinahe flöten. „Zum Glück bist du da…“, nuschelte der Jüngere an seinem Hals. Soichi erkannte sofort den veränderten Tonfall. Ja, war es denn möglich, dass er wieder der Alte war? „Morinaga…kannst du dich wieder erinnern…?“, flüsterte Soichi leise. Er bekam keine Antwort, doch die Umarmung des anderen wurde noch enger und er wusste, dass es wahr war. Jetzt war es der Senpai, der vor Erleichterung schwache Knie bekam. Nun erwiderte er seinerseits die Umarmung.
 

Nach einer Weile löste sie sich voneinander. Soichis fehlten die Worte. Peinlich berührt wandte er sich ab. Wollte er ihm nicht die Hölle heiß machen? Warum tat er es nicht? Auf keinen Fall wollte er, dass Morinaga merkte, wie froh er war ihn wieder bei sich zu haben. Deswegen setzte Soichi ein möglichst böses Gesicht auf. „Glaub ja nicht, die Sache wäre damit erledigt! Ich kann nur hoffen, dass du…“, setzte Soichi dann doch zu einer Standpauke an, die abrupt unterbrochen wurde. „Morinaga!“, rief der Ältere erschrocken aus und stürzte zu diesem, der mal wieder den Boden knutschte. Tetsuhiro lächelte beruhigend zu ihm auf. „Alles okay…mein Kopf…ich muss ihn mir irgendwo angeschlagen haben…Ich muss nur an die frische Luft, dann geht es wieder.“ Erst jetzt bemerkte der Blonde die Erscheinung des anderen. Die Kleidung war völlig zerknautscht und schmuddelig, das Gesicht weiß wie die Wand. Unter leichtem Protest untersuchte der Senpai die Stelle am Hinterkopf. Eine kleine Platzwunde verunstaltete den dunklen Schopf. Soichi fiel ein Stein vom Herzen. Die Verletzung war nicht tief. „Du Dummkopf, warum sagst du das nicht gleich!!“, schimpfte er, legte einen Arm Morinagas um seine Schultern und zog ihn auf die Beine.
 

Zu Hause ließ sich Tetsuhiro Morinaga widerstandslos von Soichi verarzten. Er heilfroh wieder in den eigenen vier Wänden zu sein. Die heiße Dusche war wirklich lebensrettend gewesen. Ihm ging es viel besser. Nur mit einem Pyjama bekleidet, hockte nun um 6:00 Uhr morgens im Wohnzimmer, einen provisorischen Verband um den Kopf. Seine Hand fuhr zum hundertsten Mal darüber. Das würde eine schöne Beule geben. „Senpai…er war ganz still…bestimmt ist er sauer auf mich…“, dachte der Kohai. Soichi war schon eine geraume Zeit in der Küche. Viel zu lange fürs Kaffeekochen. Ob er mal nachgucken sollte? Bevor er sich dazu durchringen konnte, tauchte der Vermisste wieder auf. Mürrisch reichte er ihm eine Tasse Kaffee, setzte sich, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und sagte nur: „Ich höre!“ Morinagas Gesicht erstarrte. Unbeholfen verschränkte er seine Finger ineinander. „Tja, was soll ich sagen…danke, dass du mich das raus geholt hast…nicht lange und…ich hätte Schimmel angesetzt…haha!“, versuchte der Wuschelkopf es mit einem kleinen Scherz. Der kam aber überhaupt nicht gut an. Soichi sprang ihm fast an die Gurgel. „Was du sagen sollst? Ich will wissen was du da zu suchen hattest! Wie bist du da rein gekommen und wer verdammte hat dich da eingesperrt! Spuck´s aus!“ Tetsuhiro schrumpfte mit jedem Wort mehr in sich zusammen. Verzweifelt rüttelte der Senpai an den Schultern des Jüngeren. Tetsuhiro befreite sich mühsam aus seinen Fängen. „Senpai! Lass das! Ich würde dir ja gerne alles erklären, aber…ich kann nicht!!“, beteuerte er eindringlich. Soichi hielt inne. „Was meinst du, du kannst nicht??“ Argwöhnisch beäugte er den jungen Assistenten. Dieser seufzte und fuhr sich abermals über den Verband. „So wie ich es sage! Ich habe keinen blassen Schimmer wie ich da hingekommen bin! Das letzte was ich weiß ist, dass wie zusammen auf dem Weg vom Materiallager zurück ins Labor waren. Plötzlich sind da diese Kerle, ich konnte nicht bis frei zählen, da war ich schon gefangen…mehr weiß ich nicht…bitte glaub mir.“ Entwaffnend lächelnd griff er die Hände seines Senpais und setzte seinen treusten Hundeblick auf. Tatsumis Wangen nahmen einen starken Rotschimmer auf. Verdammt! Sein Körper überreagierte schon wieder. Diese kleine Berührung reichte aus, um ihn aus der Fassung zu bringen! Zeit für einen Rückzug. „Ich glaub dir ja.“ Das tat er wirklich. Er könnte Gott auf Knien danken, dass er seinen Morinaga zurück hatte. Tetsuhiro war wieder er selbst. Reiner Zufall war es gewesen, dass er die Reifenspuren vor der Halle entdeckte. Wer auch immer da gewesen war, er war so blöd gewesen das Hallentor halb offen stehen zu lassen. So war es für Soichi ein Leichtes hineinzukommen. Alles andere würde er sich auch noch zusammenreimen. „Geh lieber schlafen. Wir reden morgen...äh...ich meine heute...später miteinander.“ Aber als er aufstehen wollte, gehorchten ihm die Beine nicht. Reglos, mit hochrotem Kopf blieb er sitzen, ließ zu, dass Morinaga sich an ihn schmiegte und leise flüsterte: „Du hast Recht, reden können wir später.“ Zärtlich legte er seine Lippen auf die seines Senpais. Er liebte dieses Gefühl. Sanft strich er durch die langen Haare seines Geliebten. Immer und immer wieder. Er konnte nicht genug davon bekommen. Soichi hatte seine Augen geschlossen und genoss die Zärtlichkeiten seines Kohais. Wie wundervoll war doch die Nähe des anderen. Das Herz hämmerte wie ein Presslufthammer in seiner Brust. Ein angenehmes Gefühl fuhr durch seinen Körper und er spürte, wie die Hitze in seinem Inneren zunahm, bis er glaubte zu verglühen. Die warmen Hände Morinagas glitten unter die Kleidung und entlockten ihm ein raues Stöhnen, welches noch lauter wurde, als Tetsuhiros Fingerkuppen über seine empfindlichen Brustwarzen strichen. Zitternd vor Lust lehnte er sich weiter in das Sofa und begann nun seinerseits an der Kleidung des Anderen zu zerren. Seine Ungeduld brachte den Kohai innerlich zum Grinsen. Eigentlich benötigte sein Senpai ein viel längeres Vorspiel, um so richtig in Fahrt zu kommen. Aber wie es aussah war das heute nicht nötig. Also beschloss er, Soichi nicht länger leiden zu lassen. Kurz unterbrachen die beiden den Kuss, um sich ihrer störenden Kleidung zu entledigen. „Senpai! Du bist ja richtig stürmisch heute.“, neckte er Soichi, weil dieser ihm praktisch die Klamotten vom Laib riss. Tatsumi antwortete nicht, sondern zog den Jüngeren nur wieder zu sich und versiegelte dessen Mund mit seinen Lippen. „Was ist nur passiert??“, fragte sich Morinaga ungläubig. Diese Seite Soichis kannte er nicht, aber sie gefiel ihm. Langsam aber stetig glitt die linke Hand zwischen Soichis Schenkel und drückte sie leicht auseinander. Seine andere Hand streichelte sanft den Rücken. Unzählige Schweißperlen glitzerten auf ihren beiden Körpern. Die Augen des Älteren waren glasig vor Lust und Aufregung. Auch Morinaga hielt es nicht mehr aus. Beide stöhnten gleichzeitig auf, als sie sich vereinten. „Ah…ja…weiter!“, presste Soichi erregt hervor und feuerte seinen Liebhaber damit nur noch mehr an. Der Dunkelhaarige beugte sich über seinen Senpai und küsste ihn leidenschaftlich. Seine heiße Zunge umschling die von Soichi, saugte an ihr, erforschte jeden Winkel des Mundes. Erschöpft und befriedigt lagen sie kurze Zeit später nebeneinander. Soichi keuchte schwer. Morinaga konnte sich an dem roten, verschwitzten Gesicht nicht sattsehen. Er versuchte es zwar, aber er konnte sich ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen. „Warum…grinst du so dämlich…?“, fauchte der Blonde auch schon schnaubend, protestierte aber nicht als der Gescholtene sich an ihn kuschelte. „Ich freu mich nur Senpai, ich freu mich nur…“
 

Zwei Tage später
 

Wie von der Tarantel gestochen stürmte Morinaga in das Labor. „Senpai! Du musst mich verstecken! Bitte! Es geht um Leben und Tod!!“, flehte er seinen Vorgesetzen an. Blanke Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Fragend hob Soichi eine Augenbraue. Eigentlich wollte er gerade mit der Wiederholung des verpatzten Experiments beginnen. „Die…die…wollen mich fertig machen!!“, jammerte Morinaga herzerweichend. Kaum betrat er die Uni wurde er von seinen Kommilitonen umzingelt. Deren Gesichter sprachen Bände. Vorwürfe über Vorwürfe prasselten auf ihn nieder. Man wollte ihn sogar verprügeln! Bildfremde Menschen sprachen ihn auf den Fluren an. Und dann die Frauen! Eine aufgetakelte Blondie hing schon den ganzen Morgen an seinen Fersen, rief ihn dauernd auf dem Handy an. Nannte ihn „Tetsu“. Apropos Handy! In seinem Adressbuch befanden sich mindestens ein Dutzend Telefonnummer, mit denen er nichts anfangen konnte! Was wollten die nur von ihm?? Sein lieber Senpai geizte ja mit Details. Mehr als eine grobe Zusammenfassung war bis jetzt nicht drin gewesen. Tetsuhiro ahnte ja nicht, dass allein die Erinnerung an seine Eskapaden Soichi die Schamesröte ins Gesicht trieben. „Bitte Senpai! Du musst es mir sagen bitte!!!“, bettelte Morinaga auf den Knien rutschend. Aber Soichi war unbarmherzig. „Hör auf zu jammern, hilf mir lieber mit dem Experiment! Ich brauche die Ergebnisse heute noch wenn’s geht!“ Schniefend kam der Kohai auf die Beine. „Senpai, du bist ein Sadist…“, jammerte er, imaginäre Dolche in Soichis Rücken stoßend. Doch dann trat ein hinterlistiges Funkeln in seine Augen.
 

„MORINAGA!!! DU VOLLTROTTEL!! WAS HAST DU GEMACHT!!!“ Im ganzen Universitätsgebäude hörte man keine zehn Minuten später den ohrenbetäuben Schrei eines sehr aufgebrachten Soichi Tatsumis. Alle Augen im Erdgeschoss richteten sich auf ein einziges Labor, aus dem schwarzer Qualm hinausströmte und in dem ein junger bedauernswerter Kohai von seinem sehr wütenden Senpai in die Tiefen der Hölle befördert wurde.
 

*Ende*
 


 

Liebe Leser, somit wäre meine FF zu Verliebter Tyrann beendet.

Ich weiß auch nicht, ich liebe die beiden Jungs einfach ;-)

Ich hoffe sie hat euch gefallen. Mir hat es Spaß gemacht!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kokuchou
2013-06-02T21:27:20+00:00 02.06.2013 23:27
Eine super Geschichte!!!

Antwort von: abgemeldet
03.06.2013 09:26
Vielen Dank! Freu mich, dass auch diese Story dir gefällt ;P
Von:  Hatchiko
2013-05-24T21:18:00+00:00 24.05.2013 23:18
Mir hats sehr gefallen:) ich mag das ende sehr♡
Und nun auf zur nächsten story!:D
Von:  Hatschepueh
2013-05-23T12:58:57+00:00 23.05.2013 14:58
Ein würdiger Abschluß. Morinaga hat sein Gedächtnis wieder und ist auch sonst wieder der Alte und Soichi kann wieder beruhigt schlafen.
Antwort von: abgemeldet
23.05.2013 15:36
Schön, oder?
Freu mich, dass es dir gefallen hat!
Bis (vielleicht??) zur nächsten Story ;P
Von:  Hatchiko
2013-05-20T20:30:14+00:00 20.05.2013 22:30
WHAAAAAAAAAA ich töte mich gleich selber xD!
ich liebe es dein fanfic vor dem schlafen im bett zu lesen xD also wollte ichs mir bis heute nacht aufheben xD aber ich dummi hab das kommi von Hatschepueh durchgelesen, bzw den ersten satz in dem steht: "wenigstens hat er beim einbruch nicht richtig mitgemacht."
Waaaaaaaaaahhhh ich will mich soooo töten xD ich hab mir selber die spannung rausgenommen, ich bin so ein arsch xD!
aber den rest behalt ich für heute nacht °^° xDD
Antwort von: abgemeldet
20.05.2013 22:48
Hey! Bitte töte dich nicht! Sonst wirst du doch nie erfahren wie die FF zu Ende geht!!! Das kannst du unmöglich wollen, oder? Ich hoffe das Kapitel wird dir gefallen. Leider ist mit dem 7. Kapitel Schluss. Aber ich hätte da noch eine andere Story...Wie auch immer vielen Dank auch dir für das Kommi! Wünsche dir eine angehehme Nacht.
Antwort von:  Hatchiko
20.05.2013 22:52
Hahaha xDD ja ich bleib so lange am leben bis ich das ende weiß xD!
nein keine sorge ich bring mich nicht um xDD, eine andere story? Geht es dann auch um die beiden Schnukkis ? *Q*
Antwort von: abgemeldet
20.05.2013 22:56
Hi! Huh, jetzt kann ich ja beruhigt schlafen gehen...
Die andere Story? Yup, ist auch über die beiden.
Ist mein absolutes Lieblingspärchen!
Antwort von:  Hatchiko
20.05.2013 22:59
Jaaa die beiden sind soo klasse *3*
Dann würde ich mich seeehr freuen wenn du nach dieser Story hier die andere auch schreiben würdest *Q* Dann wäre ich bei der anderen Geschichte auch dabei xD! <3
Antwort von: abgemeldet
20.05.2013 23:06
Ja, klar mach ich gerne. An Storys in dieser Kategorie ist hier ja nicht viel los...
Die andere Story ist *hust* etwas länger *grins* und könnte schon relativ bald erscheinen, da einige Kapis bereits fertig sind. Mal sehen wann sie kommt.
Antwort von:  Hatchiko
20.05.2013 23:08
haha xDD würdest du mir dann irgendwie bescheid geben damit ichs auf keinen fall verpasse xD. ich bin son kleines dummi das immer alles verpasst und so xD!
Schreib mir einfach auf die pinni oder ne ens xDD! ich wills dann auf GAR KEINEN fall verpassen xDD!<3
Antwort von: abgemeldet
20.05.2013 23:12
Yup, kein Problem! Mach ich gerne ;P
Ach, bevor ich es vergesse! Kapitel 7 ist auch schon fertig *grins*
Hoffentlich kannst du jetzt noch ruhig schlafen...hihi
Antwort von:  Hatchiko
20.05.2013 23:23
whaaaaa *Q* ich will lesen... ich will jetzt sofort lesen xDD!
aber ich warte bis ich ins bett hüpfe xD , ich hab mir eben schon überlegt extra ins bett zu gehen damit ich endlich lesen kann xDD! *lach*
du machst mich immer neugieriger xD!
Von:  Hatschepueh
2013-05-20T16:06:32+00:00 20.05.2013 18:06
Gut so. Wenigstens hat er beim Einruch nicht richtig mitgemacht. Jetzt mag ich ihn schon wieder mehr. Und auch ich bin erleichtert das Morinaga nicht mit der Tussi geschlafen hat. Wobei man ihm das ja nicht zugte rechnen kann weil sie einfach nur zu betrunken war aber ich freu mich halt einfach für Soichi das sein Schatz ihm doch nicht (unwissentlich) fremd gegangen ist.
Antwort von: abgemeldet
20.05.2013 22:43
Schön, dass Mori in deiner Gunst wieder etwas gestiegen ist auch wenn es wie du richtig festgestellt hast nur dem Alkohol zu verdanken ist...
Ich konnte es einfach nicht über mich bringen Soichi zu betrügen.
Naja, danke für dein Kommi!
Von:  Hatchiko
2013-05-17T21:32:45+00:00 17.05.2013 23:32
Mach schnell weiter die Story wird immer besser:D!
Klar ist morinaga grad ein wenig unsympathisch aber das muss doch so sein:D und am Ende kommt dann(hoffentlich xD) der Geistesblitz und er erinnert sich und die beiden vertiefen sich im Bett:D*rumträum*
Mach weiter ich will wissen wies weitergeht*0*
Antwort von: abgemeldet
18.05.2013 13:23
Hallo! Danke für deine Kommentare! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen ;D
Kannst dich auf die letzten beiden Kapitel freuen! Bis dann!
Von:  Hatchiko
2013-05-17T21:17:21+00:00 17.05.2013 23:17
Ich hab noch kein kommi gemacht oder? :D
Ich lese eigentlich keine bzw kaum welche fanfiction... aber ich liebe deinen sehr!! Die Story ist absolut klasse und bis auf den ein paar Rechtschreibfehler ist es top geschrieben:))) i love it
Von:  Hatschepueh
2013-05-16T08:00:45+00:00 16.05.2013 10:00
Ich mag Morinaga immer weniger. wenn er sich so weiterentwickelt wäre Soichi ohne ihn besser dran.
Von:  Hatschepueh
2013-05-11T08:33:57+00:00 11.05.2013 10:33
Hiroto kann ich gerade überhaupt nicht leiden und auch Morinaga könnte ich in den Hintern treten. Was der alles anstellt... unmöglich! Der arme Soichi aber so wird er wenigstens gezwungen sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen.
Antwort von: abgemeldet
11.05.2013 13:03
Ja, wie soll ich sagen...Hiroto ist nicht gerade ein Fan der "Beziehung" zwischen den Beiden...*hust* Morinaga dreht wirklich am Rad ;D Kannst gespann sein, was er noch anstellt...Es werden noch 3 Kapitel folgen. Danke für das Kommi!
Von:  Hatschepueh
2013-05-02T07:39:29+00:00 02.05.2013 09:39
Ein wütender Soichi ist immer lustig aber ein eifersüchtiger ist einfach nicht zu schlagen. Bin ja mal gespannt was er jetzt genau plant.


Zurück