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Erinnerungslücken

von

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Frei

Frustriert starrte Soichi in die leere Zigarettenschachtel. Die zweite an diesem Abend. Die Packung landete im hohen Bogen im Papierkorb, wo bereits ihre Vorgängerin vor sich hin gammelte. Bereits zwei Stunden versuchte Soichi verzweifelt einen anständigen Bericht zu verfassen. Dabei qualmte er eine Kippe nach der anderen. Nun saß er auf den Trockenen. Aber zum Glück war er fast fertig. Müde reib er seinen Nacken. „Mann…es ist fast 3:00 Uhr.“ Als Soichi um ca. 19.00 Uhr nach Hause kam, war niemand da. Der Senpai bekam schon Angst sein Kohai hätte ernst gemacht, wäre auf und davon. Aber nach einem Abstecher in dessen Zimmer beruhigte er sich wieder. Alle Sachen waren noch da und früher oder später musste Tetsuhiro ja doch wiederkommen, wollte er seine Sachen holen. Das glaubte Soichi jedenfalls. Doch ein mulmiges Gefühl blieb trotzdem zurück.
 

Da er nichts mehr zu rauchen hatte, beschloss Tatsumi für heute Schluss zu machen. Zum Glück musste er heute nicht in die Uni. Wenigstens ein freier Tag musste drin sein. Gähnend klappte er den Laptop zu. „Du sturer Esel…komm endlich nach Hause…“, dachte er niedergeschlagen. Kurz loderte die Wut wieder in ihm auf. Aber wirklich nur für eine Millisekunde, denn sein Handy riss ihn aus den Gedanken. „Hmm?? Wer ruft denn so spät denn noch an??“, wunderte Soichi sich entgeistert. Sein Herz hüpfte aufgeregt, als er die Nummer erkannte. „Morinaga!! Kannst du mir mal sagen, wo du dich nachts herumtreibst??!!“, fauchte Soichi in das Telefon, kaum dass er den Anruf entgegennahm. Am anderen Ende der Leitung knackte und rauschte es laut. Die Verbindung war sehr schlecht. „…Senpai...“, hörte Soichi durch das Rauschen. „Senpai? Soichi? Ich…ich…brauch dich jetzt…“, krächzte der Kohai. Soichi musste die Ohren spitzen, aber es reichte aus, um seine Alarmglocken in Bereitschaft zu versetzen. „Mo-Morinaga! Ich…die Verbindung ist ganz schlecht! Wo bist du??“, fragte der Ältere eindringlich. Das Handy dicht ans Ohr pressend tigerte er im Wohnzimmer auf und ab. Kurz war es still am anderen Ende der Leitung. Tatsumi befürchtete schon ihn verloren zu haben. Doch dann platzte Tetsuhiro heraus: „Ich…weiß nicht genau…es ist stockdunkel…aber ich glaube ich bin in einer Art Lagerhalle…ist ziemlich groß…Ich…ich bekomme…die Tür nicht auf…“ Soichi hörte deutlich die Angst des Jüngeren. Lagerhalle? Was tat er in einer Lagerhalle?? Wie schaffte er das nur immer! Gleichzeitig überlegte er fieberhaft. „Bleib ruhig!! Ich hol dich ab! Kannst du mir genauer beschreiben wo du bist??“, schrie er beinahe in sein Handy. „…Senpai…Ich…mir ist nicht gut…es dreht sich alles…die Ver….bin…dung …“ Aus. Vorbei. Tot. Die Verbindung war unterbrochen. Soichi hörte nur noch das Freizeichen. Sofort wähle die Wahlwiederholung. „Ihr gewünschter Gesprächspartner ist momentan nicht zu erreichen. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. Danke!“, säuselte eine freundliche Frauenstimme in Soichis Ohr. „Scheiße! Mann! Morinaga, was hast du nur wieder angestellt!“
 

Schockiert las Morinaga die Meldung auf dem Display. Keine Verbindung mehr. Super! Auf wackligen Beinen versuchte er den Empfang wiederherzustellen. In jeder Ecke des kleinen Büros hielt er das Handy in alle Himmelsrichtungen. Doch die Mühe war umsonst. Kein Empfang! Resignierend steckte er das Handy wieder in die Tasche. „Wie konnte das nur passieren?“, fragte er sich nicht zum ersten Mal. Müde fiel er auf den alten Drehstuhl vor dem Tisch. Das letzte woran er sich erinnerte war, dass er mit Soichi ins Materiallager ging, um Nachschub für das verpatzte Experiment zu holen. Danach? Tja, weiß der Teufel wie er hierhergekommen war! Urplötzlich verschwamm das Büro vor ihm. Höllische Kopfschmerzen drohten ihn zu überwältigen. Beinahe musste er sich übergeben. „Was hat der Kerl gesagt, hier ist seit zwei Wochen niemand mehr gewesen?“, wiederholte er die Worte Akitos. Was wenn niemand kam? Wie lange konnte er ohne Essen und Trinken aushalten? Morinagas Hals fühlte sich bereits jetzt wie Schleifpapier an. „Wenigstens konnte ich Senpai anrufen, bevor das blöde Ding den Geist aufgab. Auch wenn meine Beschreibung nicht sehr ausführlich war….Scheiße! Senpai…bitte komm schnell. Ich weiß nicht mehr weiter…“ Erschöpft bettete er den ramponierten Kopf auf den Armen. Warum nur hatte er so ein schlechtes Gefühl, was Soichi betraf?
 

„Was? Warum weißt du nicht wo Morinaga ist?? Er heult sich doch sonst auch bei dir aus!!“, bellte Soichi Hiroto ins Ohr. Dem Braunhaarigen glitt vor Schreck beinahe das Telefon aus der Hand. „Ich weiß wirklich nicht wo er ist! Hast du mal auf die Uhr geschaut! Es ist vier Uhr morgens!“, gähnte Hiroto. Er hatte geahnt, dass er nicht ungeschoren davon kommen würde, aber dass es so schnell bzw. so früh passierte, hätte er nicht gedacht. „Du…du…du solltest mich sofort anrufen! Aber nein, ein Klatschmaul wie du konnte ja nicht das Maul halten!“, donnerte der Senpai seines Freundes auch schon los. Hiroto verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Zum Glück konnte sein Gesprächspartner nicht durch das Telefon sehen! Ansonsten wäre er schon mausetot! „Warum sucht du ihn überhaupt? Lass mich raten, ihr habt euch wieder gezofft!“, konterte Hiroto gekonnt. Die beiden taten ja sonst nichts anderes! Das kurze Schweigen Soichis sagte ihm, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Doch schnell fing sich der Student wieder. „Das geht dich überhaupt nichts an!...Dein sauberer Freund steckt mal wieder in Schwierigkeiten…ich hatte gehofft du weißt wo er ist…“ Hiroto wurde bei den letzten Worten hellhörig. „Schwierigkeiten? Hey, was ist los!“, hackte er nun hellwach nach. So langsam kapierte er, dass Tatsumi nicht nur anrief um ihn zur Schnecke zu machen. „Morinaga hat mich angerufen…er war total durcheinander…sagte irgendwas von einer Lagerhalle…“, erklärte Soichi. Hiroto verstand gar nichts mehr. „Häh? Halle…Lager...Was soll er denn da? Ich glaube da hast du was falsch verstanden. Lagerhalle gibt es hier in der Gegend nicht viele. Die einzigen Lagerhallen die ich kenne, sind die im Industrieviertel. Aber die…hä? Tatsumi? Hallo! Hallo!“ Hiroto sprach vergebens in den Hörer, denn der Tyrann hatte aufgelegt.
 

„Geh auf! Mach schon!“ Mit seinem ganzen Körpergewicht stemmte sich Morinaga gegen die Tür. Der Schweiß lief in Strömen an ihm hinunter. Die Tür öffnete sich zwar einen Spalt breit, aber durch den konnte er sich beim besten Willen nicht durchquetschen. Außerdem konnte er nichts sehen. Die Taschenlampe hatte ihren Geist aufgegeben. Schwer atmend gab Tetsuhiro es auf. Er saß jetzt vier Stunden in dem kleinen Raum fest, in dem es immer heißer zu werden schien. „Bilde ich mir das ein, oder wird die Luft langsam knapp?“, hechelte er außer Atem. Vielleicht lag es auch an seinem Matschkopf. Das hoffte er jedenfalls. Bevor Morinaga sich überlegen konnte, was er noch unternehmen könnte (alles war besser als Däumchen drehen), wurde ihm urplötzlich schwarz vor Augen. Wie ein gefällter Baumstamm fiel er auf den dreckigen Boden und blieb liegen. Der Student hatte einfach keine Kraft mehr. Jetzt wurde dem jungen Mann der Lebenswandel der letzten Woche zum Verhängnis. Zu viel Alkohol plus Drogen, zu wenig Schlaf. Todmüde schloss Tetsuhiro die Lieder.
 

Ein wirrer Traum bemächtigte sich seiner. Hiroto kam darin vor, seine Kommilitonen und natürlich Soichi. Morinaga schien es, als könnte er dessen Stimme hören, die seinen Namen rief. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen öffnete er die Augen ein bisschen, nur um festzustellen, dass die Stimme nicht nur ein Produkt seiner Phantasie war. Er hörte tatsächlich seinen Namen in einiger Entfernung. Unsicher lauschte er. Nichts. War wohl doch nur Einbildung. Verlor er den Verstand? Gerade als Morinaga erneut wegdämmern wollte, hörte er es wieder, diesmal näher. „Aber…das ist doch…Senpai!!“ Ein Adrenalinschub gab ihm neue Kraft aufzustehen. „SENPAI!! SOICHI! HIER HINTEN BIN ICH!! HIER!!“, schrie er aus vollem Hals. Die Angst sein Freund würde das Rufen nicht hören war riesengroß. Glücklicherweise erwies es sich als unbegründet, denn laute Schritte und Lichtschein nährten sich dem Gefängnis. „Morinaga!“ Soichi stand nun direkt vor der verbarrikadierten Tür. „Senpai! Ich…kannst du mich hier rausholen?“ Morinaga kamen beinahe die Tränen, so erleichtert war er. „Morinaga! Ich fasse es nicht! Du machst nur Ärger! Wenn ich dich da rausgeholt habe, kannst du was erleben!“, presste der Ältere zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er das schwere Regal Stück für Stück zur Seite schob. „Womit…habe…ich…das…verdient…?“ Fast zehn Minuten benötigte Soichi, um die Tür frei zu kriegen, da er mehrere Anläufe brauchte. Endlich war die Tür soweit frei, dass er hineinschlüpfen konnte. Die mitgebrachte Taschenlampe in der Hand betrat er den kleinen Raum, eine schöne Standpauke auf der Zunge. Diese blieb aber erst einmal ungehört, denn seine Kohai fiel ihm praktisch um den Hals. Vor Überraschung ging die Lampe beinahe flöten. „Zum Glück bist du da…“, nuschelte der Jüngere an seinem Hals. Soichi erkannte sofort den veränderten Tonfall. Ja, war es denn möglich, dass er wieder der Alte war? „Morinaga…kannst du dich wieder erinnern…?“, flüsterte Soichi leise. Er bekam keine Antwort, doch die Umarmung des anderen wurde noch enger und er wusste, dass es wahr war. Jetzt war es der Senpai, der vor Erleichterung schwache Knie bekam. Nun erwiderte er seinerseits die Umarmung.
 

Nach einer Weile löste sie sich voneinander. Soichis fehlten die Worte. Peinlich berührt wandte er sich ab. Wollte er ihm nicht die Hölle heiß machen? Warum tat er es nicht? Auf keinen Fall wollte er, dass Morinaga merkte, wie froh er war ihn wieder bei sich zu haben. Deswegen setzte Soichi ein möglichst böses Gesicht auf. „Glaub ja nicht, die Sache wäre damit erledigt! Ich kann nur hoffen, dass du…“, setzte Soichi dann doch zu einer Standpauke an, die abrupt unterbrochen wurde. „Morinaga!“, rief der Ältere erschrocken aus und stürzte zu diesem, der mal wieder den Boden knutschte. Tetsuhiro lächelte beruhigend zu ihm auf. „Alles okay…mein Kopf…ich muss ihn mir irgendwo angeschlagen haben…Ich muss nur an die frische Luft, dann geht es wieder.“ Erst jetzt bemerkte der Blonde die Erscheinung des anderen. Die Kleidung war völlig zerknautscht und schmuddelig, das Gesicht weiß wie die Wand. Unter leichtem Protest untersuchte der Senpai die Stelle am Hinterkopf. Eine kleine Platzwunde verunstaltete den dunklen Schopf. Soichi fiel ein Stein vom Herzen. Die Verletzung war nicht tief. „Du Dummkopf, warum sagst du das nicht gleich!!“, schimpfte er, legte einen Arm Morinagas um seine Schultern und zog ihn auf die Beine.
 

Zu Hause ließ sich Tetsuhiro Morinaga widerstandslos von Soichi verarzten. Er heilfroh wieder in den eigenen vier Wänden zu sein. Die heiße Dusche war wirklich lebensrettend gewesen. Ihm ging es viel besser. Nur mit einem Pyjama bekleidet, hockte nun um 6:00 Uhr morgens im Wohnzimmer, einen provisorischen Verband um den Kopf. Seine Hand fuhr zum hundertsten Mal darüber. Das würde eine schöne Beule geben. „Senpai…er war ganz still…bestimmt ist er sauer auf mich…“, dachte der Kohai. Soichi war schon eine geraume Zeit in der Küche. Viel zu lange fürs Kaffeekochen. Ob er mal nachgucken sollte? Bevor er sich dazu durchringen konnte, tauchte der Vermisste wieder auf. Mürrisch reichte er ihm eine Tasse Kaffee, setzte sich, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und sagte nur: „Ich höre!“ Morinagas Gesicht erstarrte. Unbeholfen verschränkte er seine Finger ineinander. „Tja, was soll ich sagen…danke, dass du mich das raus geholt hast…nicht lange und…ich hätte Schimmel angesetzt…haha!“, versuchte der Wuschelkopf es mit einem kleinen Scherz. Der kam aber überhaupt nicht gut an. Soichi sprang ihm fast an die Gurgel. „Was du sagen sollst? Ich will wissen was du da zu suchen hattest! Wie bist du da rein gekommen und wer verdammte hat dich da eingesperrt! Spuck´s aus!“ Tetsuhiro schrumpfte mit jedem Wort mehr in sich zusammen. Verzweifelt rüttelte der Senpai an den Schultern des Jüngeren. Tetsuhiro befreite sich mühsam aus seinen Fängen. „Senpai! Lass das! Ich würde dir ja gerne alles erklären, aber…ich kann nicht!!“, beteuerte er eindringlich. Soichi hielt inne. „Was meinst du, du kannst nicht??“ Argwöhnisch beäugte er den jungen Assistenten. Dieser seufzte und fuhr sich abermals über den Verband. „So wie ich es sage! Ich habe keinen blassen Schimmer wie ich da hingekommen bin! Das letzte was ich weiß ist, dass wie zusammen auf dem Weg vom Materiallager zurück ins Labor waren. Plötzlich sind da diese Kerle, ich konnte nicht bis frei zählen, da war ich schon gefangen…mehr weiß ich nicht…bitte glaub mir.“ Entwaffnend lächelnd griff er die Hände seines Senpais und setzte seinen treusten Hundeblick auf. Tatsumis Wangen nahmen einen starken Rotschimmer auf. Verdammt! Sein Körper überreagierte schon wieder. Diese kleine Berührung reichte aus, um ihn aus der Fassung zu bringen! Zeit für einen Rückzug. „Ich glaub dir ja.“ Das tat er wirklich. Er könnte Gott auf Knien danken, dass er seinen Morinaga zurück hatte. Tetsuhiro war wieder er selbst. Reiner Zufall war es gewesen, dass er die Reifenspuren vor der Halle entdeckte. Wer auch immer da gewesen war, er war so blöd gewesen das Hallentor halb offen stehen zu lassen. So war es für Soichi ein Leichtes hineinzukommen. Alles andere würde er sich auch noch zusammenreimen. „Geh lieber schlafen. Wir reden morgen...äh...ich meine heute...später miteinander.“ Aber als er aufstehen wollte, gehorchten ihm die Beine nicht. Reglos, mit hochrotem Kopf blieb er sitzen, ließ zu, dass Morinaga sich an ihn schmiegte und leise flüsterte: „Du hast Recht, reden können wir später.“ Zärtlich legte er seine Lippen auf die seines Senpais. Er liebte dieses Gefühl. Sanft strich er durch die langen Haare seines Geliebten. Immer und immer wieder. Er konnte nicht genug davon bekommen. Soichi hatte seine Augen geschlossen und genoss die Zärtlichkeiten seines Kohais. Wie wundervoll war doch die Nähe des anderen. Das Herz hämmerte wie ein Presslufthammer in seiner Brust. Ein angenehmes Gefühl fuhr durch seinen Körper und er spürte, wie die Hitze in seinem Inneren zunahm, bis er glaubte zu verglühen. Die warmen Hände Morinagas glitten unter die Kleidung und entlockten ihm ein raues Stöhnen, welches noch lauter wurde, als Tetsuhiros Fingerkuppen über seine empfindlichen Brustwarzen strichen. Zitternd vor Lust lehnte er sich weiter in das Sofa und begann nun seinerseits an der Kleidung des Anderen zu zerren. Seine Ungeduld brachte den Kohai innerlich zum Grinsen. Eigentlich benötigte sein Senpai ein viel längeres Vorspiel, um so richtig in Fahrt zu kommen. Aber wie es aussah war das heute nicht nötig. Also beschloss er, Soichi nicht länger leiden zu lassen. Kurz unterbrachen die beiden den Kuss, um sich ihrer störenden Kleidung zu entledigen. „Senpai! Du bist ja richtig stürmisch heute.“, neckte er Soichi, weil dieser ihm praktisch die Klamotten vom Laib riss. Tatsumi antwortete nicht, sondern zog den Jüngeren nur wieder zu sich und versiegelte dessen Mund mit seinen Lippen. „Was ist nur passiert??“, fragte sich Morinaga ungläubig. Diese Seite Soichis kannte er nicht, aber sie gefiel ihm. Langsam aber stetig glitt die linke Hand zwischen Soichis Schenkel und drückte sie leicht auseinander. Seine andere Hand streichelte sanft den Rücken. Unzählige Schweißperlen glitzerten auf ihren beiden Körpern. Die Augen des Älteren waren glasig vor Lust und Aufregung. Auch Morinaga hielt es nicht mehr aus. Beide stöhnten gleichzeitig auf, als sie sich vereinten. „Ah…ja…weiter!“, presste Soichi erregt hervor und feuerte seinen Liebhaber damit nur noch mehr an. Der Dunkelhaarige beugte sich über seinen Senpai und küsste ihn leidenschaftlich. Seine heiße Zunge umschling die von Soichi, saugte an ihr, erforschte jeden Winkel des Mundes. Erschöpft und befriedigt lagen sie kurze Zeit später nebeneinander. Soichi keuchte schwer. Morinaga konnte sich an dem roten, verschwitzten Gesicht nicht sattsehen. Er versuchte es zwar, aber er konnte sich ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen. „Warum…grinst du so dämlich…?“, fauchte der Blonde auch schon schnaubend, protestierte aber nicht als der Gescholtene sich an ihn kuschelte. „Ich freu mich nur Senpai, ich freu mich nur…“
 

Zwei Tage später
 

Wie von der Tarantel gestochen stürmte Morinaga in das Labor. „Senpai! Du musst mich verstecken! Bitte! Es geht um Leben und Tod!!“, flehte er seinen Vorgesetzen an. Blanke Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Fragend hob Soichi eine Augenbraue. Eigentlich wollte er gerade mit der Wiederholung des verpatzten Experiments beginnen. „Die…die…wollen mich fertig machen!!“, jammerte Morinaga herzerweichend. Kaum betrat er die Uni wurde er von seinen Kommilitonen umzingelt. Deren Gesichter sprachen Bände. Vorwürfe über Vorwürfe prasselten auf ihn nieder. Man wollte ihn sogar verprügeln! Bildfremde Menschen sprachen ihn auf den Fluren an. Und dann die Frauen! Eine aufgetakelte Blondie hing schon den ganzen Morgen an seinen Fersen, rief ihn dauernd auf dem Handy an. Nannte ihn „Tetsu“. Apropos Handy! In seinem Adressbuch befanden sich mindestens ein Dutzend Telefonnummer, mit denen er nichts anfangen konnte! Was wollten die nur von ihm?? Sein lieber Senpai geizte ja mit Details. Mehr als eine grobe Zusammenfassung war bis jetzt nicht drin gewesen. Tetsuhiro ahnte ja nicht, dass allein die Erinnerung an seine Eskapaden Soichi die Schamesröte ins Gesicht trieben. „Bitte Senpai! Du musst es mir sagen bitte!!!“, bettelte Morinaga auf den Knien rutschend. Aber Soichi war unbarmherzig. „Hör auf zu jammern, hilf mir lieber mit dem Experiment! Ich brauche die Ergebnisse heute noch wenn’s geht!“ Schniefend kam der Kohai auf die Beine. „Senpai, du bist ein Sadist…“, jammerte er, imaginäre Dolche in Soichis Rücken stoßend. Doch dann trat ein hinterlistiges Funkeln in seine Augen.
 

„MORINAGA!!! DU VOLLTROTTEL!! WAS HAST DU GEMACHT!!!“ Im ganzen Universitätsgebäude hörte man keine zehn Minuten später den ohrenbetäuben Schrei eines sehr aufgebrachten Soichi Tatsumis. Alle Augen im Erdgeschoss richteten sich auf ein einziges Labor, aus dem schwarzer Qualm hinausströmte und in dem ein junger bedauernswerter Kohai von seinem sehr wütenden Senpai in die Tiefen der Hölle befördert wurde.
 

*Ende*
 


 

Liebe Leser, somit wäre meine FF zu Verliebter Tyrann beendet.

Ich weiß auch nicht, ich liebe die beiden Jungs einfach ;-)

Ich hoffe sie hat euch gefallen. Mir hat es Spaß gemacht!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hatchiko
2013-05-24T21:18:00+00:00 24.05.2013 23:18
Mir hats sehr gefallen:) ich mag das ende sehr♡
Und nun auf zur nächsten story!:D
Von:  Hatschepueh
2013-05-23T12:58:57+00:00 23.05.2013 14:58
Ein würdiger Abschluß. Morinaga hat sein Gedächtnis wieder und ist auch sonst wieder der Alte und Soichi kann wieder beruhigt schlafen.
Antwort von: abgemeldet
23.05.2013 15:36
Schön, oder?
Freu mich, dass es dir gefallen hat!
Bis (vielleicht??) zur nächsten Story ;P


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