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Vergessen, Verzeihen I

Forget, Forgive
von

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Wohnung

Das war dem Blonden doch so klar gewesen! Der Kerl war doch echt die Krönung! Er musste mit ihm reden! Auf der Stelle!

„Generalfeldmarschall? Ich muss mit Ihnen sprechen! Unter vier Augen, wenn es ginge! Es ist wichtig, SEHR wichtig!“ Ed salutierte unfreiwillig und sah dem Schwarzhaarigen in die Augen.

Dieser nickte und machte Anzeichen, dass Ed ihm folgen sollte. Also tat Ed dies und sie gingen in einen unbenutzten Raum.

„Du kannst dich gut verstellen, Fullmetal. Du hast salutiert. Du bist echt gut!“, zog Roy ihn auf.

Mit einem hasserfüllten Blick sah Ed ihn an.

„Immer schön friedlich bleiben!“, grinste der Schwarzhaarige.

„Klappe!“, giftete Ed und nahm tief Luft.

„Es geht um Envy… Ja, er ist ein Homunkulus, aber wie ich feststellen konnte, kann er sich an nichts erinnern. Er denkt, dass er ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten ist, verstehst du?“

„Und du weißt hoffentlich, dass er auch nur so tun kann, um in eure Nähe zu kommen, um euch zu töten!“

„Nein, ich denke nicht, dass er das tun wird. Wenn er das wollte, hätte er es schon längst getan, oder nicht?“

„Wie lange ist er schon bei euch?“

„Keine Ahnung… Halbe Stunde bis Stunde wird es schon gewesen sein… Hab nicht auf die Uhr geschaut.“

„Wann kam er?“

„Kurz nach dem das Abendessen kam, warum?“

Roy sah auf seine Uhr.

„Abendessen gibt es um sechs. Jetzt haben wir kurz nach acht Uhr.“

„Zwei Stunden? Wirklich so viel Zeit ist vergangen? Die Besuchszeit ist doch schon lange rum! Wieso kam niemand ins Zimmer?“

„Weil ich das so angeordnet habe. Du kannst so lange bei deinem Bruder bleiben wie du willst, von mir aus kannst auch hier schlafen. Er wird ja morgen so wieso entlassen.“

Na toll, eine Extrawurst! Genau das, was Ed nicht wollte! Er hasste es, wenn man wegen ihm eine Ausnahme machte! Er wollte wie alle anderen Menschen behandelt werden! Scheiß Militär!

„Ich weiß, was du denkst, Edward… Aber glaub mir, dein Bruder braucht dich.“

„Das weiß ich selber, aber er ist kein kleines Kind mehr. Er kann schon auf sich selbst aufpassen, wenn ich mal ein paar Stunden nicht da bin!“

„Ich geh da lieber kein Risiko ein!“

Ed schnaubte.

„Was wird jetzt aus Envy?“

„Warum habt ihr etwas vor?“

„Ich will mit Al nach Resembool zu Winry und Pinako zurück, vielleicht kommen Erinnerungen zurück. Envy will auch mitkommen.“

„Fullmetal… Ich hab dabei kein gutes Gefühl. Was ist, wenn dieser Homunkulus dich quälen will? Wenn er deine Freunde nimmt und vor deinen Augen tötet oder was weiß ich! Du musst mit allem rechnen, Edward! So leid es mir tut und an das Gute in jedem glaube… Envy können wir nicht frei herumlaufen lassen!“

Kurz dachte Ed über das Gesagte nach. Envy könnte so etwas wirklich planen… und er fragte sich, warum er Envy so gerne glaubte, dass er sich an nichts erinnern konnte, dass er sich geändert hatte.

„Ich weiß, was er getan hat, Mustang… Aber ich bin mir sicher, dass er nicht nur so macht als würde er sich nicht erinnern… Warum sollte er nur so tun und zu uns kommen? Das wäre für ihn viel zu gefährlich, egal ob er das nur vortäuschen will oder nicht. Er hat uns ganz anders in Erinnerung. Bitte, Roy…“

Roy seufzte und schloss die Augen.

„Na schön, aber die Verantwortung übernimmst du, klar?!“

„Verstanden!“, salutierte Ed und ging wieder zurück.

„Lasst Envy los!“, sagte er dann und Roy nickte.

„Tut was er sagt. Er wird verschont. Fullmetal wird sich für ihn verantworten, wenn er etwas anstellt.“

Die Soldaten nickten und zogen wieder ab.

„Ich hoffe, dass du dich nicht geirrt hast, Kleiner.“, meinte Roy und verschwand.

„ICH BIN NICHT KLEIN!!!“, schrie Ed hinter her und starrte sauer die Tür an.
 

Drei Stunden später musste Ed dann auch gehen.

„Musst du echt schon gehen?“, schmollte Al leicht. Er wollte, dass seine Bekanntschaft blieb.

„Ja, tut mir leid, Al. Wir müssen gehen. Die Besuchszeit ist gleich vorbei…“

Al nickte und umarmte die beiden noch einmal.

„Du kommst auch ohne mich klar?“, fragte Ed vorsichtshalber.

„Sicher und wenn nicht, gibt es immer noch die Möglichkeit eine Schwester um Hilfe zu bitten, oder nicht?“

„Richtig… Also bis morgen, ja? Und sieh zu, dass wir dich morgen mit nach Hause nehmen können, ok?“

„Versprochen!“, lächelte Al ihn an und umarmte ihn nochmals. Ed lachte leise. Es fing an ihm zu gefallen, wenn er von seinem Bruder umarmt wurde.

„Envy? Kommst du?“, richtete Ed sich an den Homunkulus.

„Klar!“, stimmte dieser zu und folgte Ed nach draußen.

„Gute Nacht, Otōto!“, sagte der Ältere noch und schloss die Tür.

Als sie außer Reichweite waren, sprich, in der Militärs Wohnung sah Ed ihn an.

„Was ist? Willst du doch bei Al bleiben? Wir können gerne zurück. Du schaust so komisch.“

„Nein, also doch schon…“ Er seufzte. „Du kannst mit dem Scheiß aufhören, Envy.“

Envy sah ihn verwirrt an.

„Scheiß? Was meinst du?“

Hatte der Homunkulus wirklich keine Ahnung oder tat er immer noch nur so?

„Du weißt wirklich nichts mehr, oder?“

„Was soll ich wissen?“

„Wir sind Erzfeinde, verdammt! Du wolltest mich die ganze Zeit töten und jetzt kommst du als Freund! Was soll der Mist?!“

Envy sah ihn mit noch mehr Fragezeichen im Gesicht an.

„Noch mal und das zum 100sten Mal: Ich weiß nicht, wovon du redest!!“

Ed sah ihn lange an. Der Homunkulus wusste also wirklich nichts mehr oder wollte er nur den Schein wahren? Bei dem wusste man ja nie.

„Wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, bist du dran, kapiert?“, sagte Ed mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen. Envy hob die Hände.

„Hey, ich bin euer Freund… aber schon verstanden!“

„Die Wohnung ist nur für einen bestimmt, also wirst du wohl auf der Couch schlafen müssen.“

„Kein Problem!“, lächelte Envy freundlich. Oh Gott! Das musste er ihm unbedingt ausreden.

„Hör auf so freundlich zu sein, Mann! Das ist gruselig!“

Ed verschwand ins Schlafzimmer und kurz danach auch schon im Bad.

Envy schüttelte den Kopf. Was hatte er nur getan? Vielleicht hatte er Ed in der Vergangenheit verärgert und wusste es nicht mehr? Aber was sollte das gewesen sein?

„Du kannst ins Bad!“, wurden seine Gedanken unterbrochen und er sah auf.

Envy nickte und ging ins Bad. Er schloss die Tür wieder auf.

„Kannst du mir ein paar-“ Ed stand schon vor der Tür und streckte ihm ein paar Klamotten hin.

„Wehe die gehen kaputt!“ Envy grinste und verschwand damit wieder im Bad.

Ed sah die Badezimmertür kurz an und rief dann kurz Winry an. Dann ging er wieder in sein Schlafzimmer, packte seine restlichen Sachen ein und legte sich hin. Morgen würden sie wieder zurück nach Resembool fahren.

Nachdem Envy auch fertig war und auf der Couch Platz genommen hatte, kehrte komplette Stille ein.



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