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Bestienhandbuch für Anfänger

Lektion 1: Wie erziehe ich meine Bestie
von

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Freunde im Rat

Kapitel 7.3 – Freunde im Rat
 


 

„Es ist wichtig auch mit den andern

Ratsmitgliedern außerhalb der Versammlungen

in Kontakt zu bleiben.

So werden gemeinsame Ziele und Interessen

gefunden und die Erfolgsrate des Ausbaues

des eigenen Labors steigt.“
 

Liams Worte werden zu einem unendlichen Echo in meinem Kopf. Ich kann es einfach nicht glauben was er da sagt. Ich meine, ich habe bis jetzt nichts getan, um so ein Geständnis zu verdienen. Ich schlucke, dann richte ich mich auf, um ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Warum Liam?“, ich kann nicht anders. Ich muss es genau wissen.

Seine Augen leuchten noch etwas intensiver. Er hebt kurz den Kopf, um an meiner Unterlippe zu knappern. Ein Schauer überfällt mich. Die Zärtlichkeit in dieser Geste raubt mir fast den Verstand.

Er legt seinen Kopf wieder aufs Kissen, dabei verteilt sich seine silberne Haarmähne um ihn herum und verstärkt seinen animalischen Glanz.

„Warum müsst ihr Menschen immer eine logische Erklärung für alles verlangen? Überlasst euch doch einfach eurem Instinkt.“

„So sind wir nun mal. Wir brauchen Antworten.“ Ich atme tief ein um mich zu sammeln. „Liam, wir kennen uns kaum. Ich meine, ich weiß so gut wie gar nichts über dich und diese ganze Situation mit Gimini Intercorbs und so ist einfach nur seltsam und viel zu oft beängstigend.“ Ich setzte mich aufrecht hin. Liam wartet ab und beobachtet mich nur.

„Ich bin vor dir noch nie einer Bestie begegnet. Geschweige denn habe ich mir überhaupt vorstellen können, dass es euch gibt. Dennoch liegst du heute neben mir im Bett. Außerdem ist es noch nicht so lange her, da warst du eine übergroße Raubkatze auf vier Beinen.“

Er schmunzelt. „Wenn du willst, kann ich mich jetzt immer noch auf meinen vier Beinen anschleichen und zum Tier werden.“

Gott, wird mir heiß! Meine Wangen verfärben sich und unanständige Bilder schummeln sich in meine Gedanken.

„Ich meine es ernst“, ein Lächeln auf meinen Lippen nimmt dem Tadel die Schärfe.

Jetzt richtet sich Liam auch auf. Er greift nach meiner Hand und streichelt sanft über meine Finger. Dabei sieht er mir tief in die Augen. Wann ist aus diesem Biest nur so ein perfekter Mann geworden? Ich könnte glatt vergessen, dass er kein normaler Mensch ist. Sein Gebärden, die Mimik und die Gesten sind dafür viel zu normal. Und „normal“ tut mir gut. Viel zu gut.

„Ich kann es nun mal nicht ändern. Ich bin was ich bin. Das habe ich mir nie ausgesucht“, meint er ernst.

„Ja, das weiß ich doch. Aber verstehe bitte, dass ich trotzdem mit all dem hier überfordert bin. Vor allem, wenn du dich so schnell veränderst. Ich hatte ja kaum Zeit zu verarbeiten, was in den letzten Tagen passiert ist.“

Resigniert wendet er seinen Blick ab. Ob ich ihn verletzt habe?

Plötzlich zieht er an meinem Arm. Ehe ich blinzeln kann liege ich halb unter ihm und sein Mund hält meinen gefangen. Feucht und heiß drängt sich seine Zunge zwischen meine Lippen. Alles in mir vibriert und nimmt was es bekommen kann.

Wann bin ich nur so süchtig nach Liam geworden? Wie eine Ertrinkende sauge ich an seiner Zunge. Es dauert nicht lange und wir verfallen in einen gleichmäßigen Rhythmus. Einen Tanz, dessen Takt nur wir angeben und der wohlige Melodien in mir zum erklingen bringt.

Als sich Liam leicht erhebt grinst er mich frech an. „Dann muss ich wohl dafür sorgen, dass du dich an mich gewöhnst.“ Ohne mir die Zeit für eine Erwiderung zu geben nimmt er meine Lippen abermals gefangen.

Dieses Mal aber wandert eine seiner frechen Hände in Richtung meines Busens und streift sanft genau auf der Wölbung entlang. Sein Bein schiebt sich zwischen meine Schenkel und erhitzt mich zusätzlich. Meine Gefühle fahren Achterbahn und ich weiß nicht, wo die Notbremse ist. Was mache ich hier nur? Doch bevor ich mich dazu aufraffen kann ihn abzuschütteln unterbricht er den Kontakt.

Liams Augen glänzen und ein Schauer überfällt auch ihn. Unsere Augen treffen sich für einen Sekundenbruchteil. Mir stockt der Atem und ich weiß, dass ich ihn eigentlich aufhalten sollte. Doch ich schaffe es nicht. Kein logisches Argument lässt sich blicken. Alle Warnhinweise meines Unterbewusstseins packen die Koffer und verabschieden sich.

Ich schlucke und meine Augen kleben förmlich an seinen Lippen. Meine Hüfte drängt sich an seine und dieses Signal reicht Liam aus. Er setzt sich wieder in Bewegung.

Leise schnurrend wie eine zufriedene Katze, folgen seine Lippen einem unsichtbaren Pfad meine Kehle entlang. Gänsehaut überkommt mich und meine Hände krallen sich ins Bettlagen, während eine innere Stimme Liam am liebsten dazu anhalten würde schneller zu wandern.

Mit zittrigem Atem registriere ich, wie seine Hand am unteren Saum meines Shirts angekommen ist. Sie schummelt sich auf meine nackte Haut. Überall da, wo seine Finger mich berühren kribbelt es wie verrückt. Die Hand schleicht geschickt über meinen Bauchnabel, dann weiter nach oben. Als sie kurz vor meinem Busen halt macht fluche ich innerlich. Gespannt halte ich die Luft an. Liams schnurrend vibriert immer noch in mir und stimuliert meine Sinne noch mehr. Vorsichtig umfasst er meine Brust und ich zucke zusammen. Seine Lippen gleiten zum gleichen Ziel, wie seine Finger und er legt sie um meine empfindliche Spitze. Begierig saugt er daran. Nur der Stoff trennt noch seinen heißen Mund von meiner Haut.

Blitze zucken vor meinem inneren Auge. Überall in meinem Körper tobt ein endlos erscheinender Sturm. Meine Mitte stößt gegen einen harten Widerstand und Liam reibt seine Hüfte an mir. Ich seufze laut auf.

Dieses Geräusch erschreckt mich. Ich zucke zusammen und beginne mich zu winden. Wenn ich das hier nicht sofort unterbreche, dann bin ich meine Unschuld schneller los, als ich mir vorstellen kann. Irgendwie gelingt es mir wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wie konnte ich nur so leichtsinnig sein?

Meine Befreiungsaktion verstärke ich, indem ich meine Hände gegen Liams Schultern presse. Seine Muskeln spannen sich unter meinen Fingern an und die Hitze seines Körpers verbrennt mich fast.

Er knurrt leise, aber warnend. Das Tier in ihm wird immer dominanter und irgendwie macht mir das Angst.

„Liam, warte“, flüsternd versuche ich seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch seine andere Hand schnellt nach oben und greift sich meine Handgelenke. Er drückt sie ins Bett und hält mich so unter sich gefangen. Auch seine Hüfte verstärkt ihren Druck. Er gibt halb knurrende halb seufzende Laute von sich, als er beginnt sich im gleichmäßigen Rhythmus gegen mich zu reiben.

Panik keimt in mir auf. Der Mund meiner Bestie saugt kräftiger an meiner Brust. Dann zwickt er mich mit seinen Zähnen. Ich spüre förmlich sein tiefes Verlangen und seine Ungeduld. Die erste Hand verlässt meinen Oberkörper und wandert jetzt in Richtung meiner Schlafhose. Liams Lippen wandern zu meiner anderen Brust, um auch ihr genügend Aufmerksamkeit geben zu können. Am Bund angekommen schiebt er sich langsam nach unten.

Ein Schauer überkommt mich, als seine Fingerspitzen einen viel zu intimen Bereich erforschen wollen. Ich strample mit den Beinen und beginne langsam zu zittern. Bizarrer Weise ist die Lust noch nicht ganz verschwunden. Dennoch beginnt meine Panik die Oberhand zu gewinnen.

„Liam“ kommt es zischend aus meinem Mund. Er knurrt. Ich versuche zu treten, treffe aber nur Luft.

„Stopp!“, brülle ich nun fast.

Ein Ruck geht durch ihn hindurch und er sieht mich endlich wieder an. Schluckend muss ich feststellen, dass sich seine Augen in flüssiges Quecksilber verwandelt haben. Ich erwidere seinen Blick. Er grinst mich frech an. Mit einem Mal verfliegt die Panik in mir.

„Das reicht wohl für heute, was?“, er sieht mich fragend an. Ich nicke heftig. „Schade.“ Ein weiteres Grinsen. Am liebsten hätte ich es ihm aus dem Gesicht geschlagen. Wie kann er mich nur derartig schocken?

Ein letzten Mal drückt er meine Handgelenke besitzergreifend ins Bettlacken, dann lässt er mich frei. Ich atme endgültig erleichtert auf. Mein hämmerndes Herz braucht allerdings noch eine Weile, bis es sich beruhigen kann.

Mir wird wieder einmal bewusst wie viel Kraft er besitzt. Ich meine, gegen einen normalen Mann hätte ich mich in so einer Situation wahrscheinlich auch nicht wehren können. Aber gegen Liam? Wenn er es ernst gemeint hätte oder er die Kontrolle verloren hätte, dann wäre ich hoffnungslos verloren gewesen.

Diese Erkenntnis sorgt dafür, dass ich mich wiedereinmal selbst frage, ob ich mich Liam´s Flirtversuchen hingeben sollte.

Meine Bestie wirkt mit sich zufrieden und legt sich wieder entspannt ins Bett. Er zieht mich an sich. Es dauert nicht lange und seine ruhigen Atmenzüge vermittelt mir, dass er eingeschlafen ist. Wie kann er nur so schnell umschalten?

Mein Herz flimmert immer noch aufgeregt in meiner Brust und ein Ziehen in der unteren Region verdeutliche mir, dass Liam mich fast verführt hätte. Wie soll ich mit dieser neuen Erfahrung nur umgehen? Kann ich ihn das nächste Mal wieder aufhalten? Will ich das denn? Dieser Gedanke macht mir Angst.

Es dauert noch eine ganze Weile, bis ich mich entspannen kann. Mein Gehirn versucht noch viel zu lange das gerade eben Erlebte zu verarbeiten.
 

Am nächsten Morgen meldet sich Sumi über den Telekommunikator. Endlich weiß ich was sie meint. Als der Anruf reinkommt, fängt ein Bildschirm an der Wand plötzlich an zu vibrieren. Bis heute war er mir gar nicht wirklich aufgefallen. Die Oberfläche tanzt und es sieht so aus, als ob kleine bunte Punkte auf ihm herum springen würden. Als mich eine mechanische Stimme fragt, ob ich den Anruf annehmen will bestätige ich und Sumi´s Gesicht lächelt mir entgegen.

Wir tauschen uns aus. Ich informiere sie über die aktuellen Begebenheiten. Sie berichtet mir dafür, dass sie ein Treffen für mich und andere Ratsmitglieder veranlasst hätte, damit wir über das weitere Vorgehen sprechen können. Dann unterhalten wir uns über einige belanglose Kleinigkeiten, was mir ein Gefühl der Vertrautheit und Verbundenheit gibt. Innerlich bebe ich noch und es fällt mir schwer mich zu konzentrieren.

Liam ist die ganze Zeit über an meiner Seite, belauscht mich dreist. Sagt aber keinen Ton. Seit wir aufgewacht sind gehe ich ihm aus dem Weg. Er beobachtet mich einfach nur. Seine Augen jagen mir einen wohligen Schauer über den Körper und ich fühle mich sexy und begehrt. Was für ein eigenartiges Gefühl. Das hatte ich noch nie.

Er drängt mich nicht, sondern scheint mir Zeit zu lassen, damit ich den gestrigen Abend verdauen kann. Ich frage mich wie viel Geduld er hat und wann er einen weiteren Kuss stehlen wird?

Dieser Gedanken und das Gefühl der Vorfreude sagt mir, dass ich nichts dazu gelernt habe. Ich habe mir fast die Finger verbrannt, dennoch kann ich sie nicht von dieser Bestie lassen.

Was sagt das über mich aus? Und was fühle ich wirklich? Fange ich etwa an mich in ihn zu verlieben? Innerlich wehre ich mich noch gegen diese Vorstellung aber lange werde ich das nicht mehr können.



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