Zum Inhalt der Seite

Merlin

Das Schicksal von Camelot
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das wirst du mir büßen, Emrys!

Kapitel 13 - Das wirst du mir büßen, Emrys!

 

 

Unruhig wanderte Mordred vor dem Saal hin und her, er konnte keine Ruhe finden. Er fand es merkwürdig, dass der König Kara noch einmal sehen wollte. Das Urteil war gesprochen. Und nach den Worten Arthurs am Abend zuvor schien es festzustehen, was mit der Gefangenen passieren sollte, auch wenn es Mordred das Herz brechen würde.

Doch warum wollte Arthur dann noch mal mit Kara reden? Und warum durfte er, Mordred, nicht dabei sein?

Gab es vielleicht doch noch Hoffnung? Vielleicht -

Die Flügeltüren wurden geöffnet.

Ruckartig blieb Mordred stehen, beendete somit sein Umhergehen vor den Türen, welches von den Wachen permanent beobachtet wurde.

Ritter kamen heraus, vereinzelt Mitglieder des Rates, doch Mordred konnte nicht sehen, was geschehen war, wieso es ein weiteres Gespräch gab. Er verstand es nicht -

doch das brauchte er auch nicht. Denn schon traten zwei Wachen aus dem Saal heraus, gingen an ihm vorbei und zerrten Kara mit sich, deren Hände noch immer gefesselt waren und mit kaltem Blick stur geradeaus sah.

Geschockt blickte der Ritter seine Freundin hinterher, war zu sehr in einer Schockstarre gefangen, um wirklich zu realisieren, was da vor sich ging. Zu sehr weigerten sich sowohl sein Verstand als auch sein Herz, zu begreifen. Zu begreifen, dass es vorbei war…

 

Mordred blickte auf, als Arthur aus dem Saal geschritten kam, übersah dabei die Trauer hinter der königlichen Maske, übersah das Mitleid für ihn und die junge Frau, dessen Leben beendet werden würde…

 

 „NEIN!“ Mordred schrie auf, konnte nicht verstehen, wie sein Herr seine Geliebte zum Tode verurteilten konnte. Es war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler, Kara würde niemals jemandem wehtun!

Mordred wusste nicht, was in dem Thronsaal vor sich gegangen war, doch es war ihm gleich. Das Einzige, was zählte war, dass der König Kara töten lassen wollte.

Er preschte vor, wollte sich auf Arthur stürzen, doch Gwaine und Percival waren schneller. Sie schnappten sich Mordred, hielten ihn fest, beschützten ihren König. Bestürzung war ihnen anzusehen, als sie Zeugen davon wurden, wie ein sonst so loyaler Ritter den König angreifen wollte. Und das alles wegen einer Frau, welche Unheil über Camelot bringen wollte.

 

„Das könnt Ihr nicht tun!“, schrie Mordred und wehrte sich gegen den Griff von Gwaine und Percival, doch es brachte nichts. Sie waren zu stark. Verzweiflung begann in dem jungen Druiden aufzusteigen. Sein logisches Denken wurde von der Verzweiflung hinweggespült.

Er war kurz davor seine Magie einzusetzen. Es war ihm gleich, ob es auch sein Todesurteil sein sollte.

~ Mordred! ~, hallte plötzlich eine ernste Stimme in seinem Kopf wider. Sofort hielt Mordred inne und sah zum Sprecher, welcher direkt hinter Arthur zum Vorschein kam.

Langsam schüttelte Merlin den Kopf. Die Trauer in den Augen des Zauberers übersah Mordred, wie bereits zuvor beim König.

Die Verzweiflung strömte durch seine Adern und der Druide wehrte sich abermals mit Leibeskräften gegen die Griffe seiner Kollegen. Doch er blieb gefangen.

Er konnte nicht verstehen, wollte nicht verstehen, wieso Merlin nichts dagegen unternommen hatte. Wieso hatte er nicht mit Arthur geredet und ihn davon abgehalten, Kara endgültig zum Tode zu verurteilen?

Und wieso sollte er nicht bei der erneuten Zusammenkunft des Rates und der Besprechung über Kara dabei sein? Hatten sie der jungen Frau erneut ihre Verbrechen vorgeworfen und sie damit konfrontiert, dass es für sie keine Zukunft gab? Das es keine Zukunft für sie gab, da sie an diesem Tag sterben würde?

Tief in sich wusste Mordred, dass weder Arthur noch Merlin jemals so grausam waren und Kara so behandeln würden, doch die Panik und die Angst, Kara nun auf ewig zu verlieren, flossen durch seinen Körper wie Blut.

Ebenso wie der Hass, welcher durch diese Gedanken geschürt wurde. Wenn sie wirklich so mit Kara umgesprungen waren, er würde sie alle - !

 

Merlin war näher an Mordred herangetreten, ohne dass dieser etwas davon gemerkt hatte.

Arthur legte Merlin ein Hand auf die Schulter und nickte ihm zu. Es war ein Zeichen dafür, dass er für seine Worte am Abend dankbar war und sich daran halten wollte, doch er hätte selber gesehen, dass sich Kara nicht umstimmen ließ. In seinem Gesicht war deutlich sein Unmut über dieses Urteil zu sehen, doch er konnte nichts tun. So, wie sich Kara vor wenigen Augenblicken vor dem rat gezeigt hatte, war sich jeder der Anwesenden sicher, dass niemand in Camelot je wieder sicher wäre, wenn Arthur sie am Leben ließe. Er hatte keine Wahl.

All das sah Merlin in diesen beiden einfachen Gesten. Er nickte ebenfalls nur. Er wusste, sein König würde auch ihn verstehen. Würde wissen, dass es auch ihm schwer fiel, Kara dem Tod zu überlassen, wo er ihr gerne noch eine zweite Chance gegeben hätte, besonders Mordred zuliebe. Denn ihm war nun vollends bewusst, wie es zu dieser Prophezeiung und der Vision von Arthurs Tod kommen konnte.

Sie hofften beide, dass sie den jungen Ritter nicht für immer gebrochen hätten.

Das gegenseitige Nicken war für sie beide ein Zeichen des Dankes und des Trostes.

Doch einer verstand es vollkommen falsch.

Die Augen des Druiden weiteten sich.

~ Du. ~ Vollkommen fassungslos erklang Mordreds Stimme in Merlins Kopf, worauf dieser ihn nur verwirrt ansah. ~ Was - ?! ~

~ DU warst es! Du hast Arthur geraten, sie töten zu lassen! ~

Nun weiteten sich Merlins Augen vor Fassungslosigkeit. Wie kam Mordred nur auf solch eine verrückte Idee?!

~ Mordred, ich würde nie - ! ~

~ Diesmal bist du zu weit gegangen! ~

Mordred ließ ihn gar nicht erklären. Die Wut war deutlich in seinen Augen zu sehen. Seine Zähne waren gefletscht. Der Hass, welcher in ihm aufstieg, verhinderte jeden klaren Gedanken. Die Griffe um seine Arme wurden fester, er wurde zurückgezogen, als er sich abermals aufbäumte. Mordreds gesamte Körperhaltung sprach von Hass und Wut. Doch keiner von den Anwesenden wusste, dass all das nicht direkt auf Arthur gerichtet wurde.

~ Das wirst du mir büßen, Emrys! ~, waren die letzten Gedanken, welche Mordred ihm teilte, bevor er sich verschloss und von Gwaine und Percival ins Verließ gebracht wurde.

 

Verzerrt vor Hass und Abscheu hallte Mordreds Stimme gefährlich leise in seinem Kopf wider und Merlin konnte nicht verhindern, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief.

Mordred wurde ebenfalls in das Verließ gebracht. Dort konnte er sich beruhigen. Doch sie alle wussten, dass dies nicht so einfach passieren würde.

 

Nach und nach verstreuten sich die Menschen, welche sich vor dem Thronsaal befanden.

Auch Merlin ging, machte sich auf den Weg in seine Gemächer, wollte sich über dieses Gefühl der Macht, welches der Roch in Kara hinterlassen hatte, mit Gaius unterhalten. Doch seine Gedanken rasten.

Er zweifelte nicht einen Moment daran, dass Mordred seinen Worten Taten folgen lassen würde. Dazu steckte zu viel Ernsthaftigkeit in diesen. Und in seinen Worten steckte noch etwas anderes.

Mordred nannte ihn Emrys. Dies tat er nie. Sonst nannte er ihm beim Namen. Sonst nannte er ihn immer Merlin. Immer.

Der junge Mann bezweckte mit dieser Anrede etwas, da war sich Merlin sicher. Mordred hatte ihn nicht aus reiner Wut und Enttäuschung Emrys gerufen.

Es war eine Botschaft.

Es war eine Warnung.

Diese Worte waren nicht an den tollpatschigen Diener Merlin gerichtet. Sondern an den mächtigen Zauberer Emrys. Den Beschützer des Königs.

Und davor hatte Merlin Angst. Mehr als alles andere. Dass Arthur und seine Freunde in diesen Konflikt zwischen ihm und Mordred hineingeraten würden. Dass es irgendwann eskalieren würde und er gezwungen sein würde, seine Kräfte zu offenbaren, um seine Freunde und Camelot zu beschützen. Denn anders konnte es sich Merlin nicht vorstellen.

 

Mordred würde ihn nicht verraten. Nein, dass würde dem Druidenjungen nicht ähnlich sehen. Zu groß war die Gefahr, dass Merlin auch ihn verraten könnte, doch keiner von beiden würde dem jeweils anderen an den König verraten.

Mordred, weil er wollte dass Arthur ein Königreich erschafft, in den magisch begabte Menschen frei leben konnten. Dafür brauchte er Merlin an seiner Seite. Ohne ihn würde wahrscheinlich niemals solch ein freies Königreich entstehen

Merlin hingegen würde den Jungen nicht verraten, egal was geschah. Auch wenn er immer diese Vision vor Augen hatte, wie der Druide den König tötete, hätte er ihn nie verraten können.

Nun allerdings schien es Mordred egal. Mit der Verurteilung und dem nahenden Tod von Kara wurde auch die Treue und Freundschaft Arthur gegenüber zerstört. Es blieb nichts anderes als Rachegelüste und Hass. Sollte Kara wirklich bei Sonnenuntergang sterben… Merlin wollte sich nicht vorstellen, wie sehr es Mordred ergehen würde…

Aber er hatte keine Wahl. Noch war nicht der Moment gekommen, dass Arthur erfuhr, wer Merlin in Wirklichkeit war. Allerdings lag nicht genau da das Problem. Irgendwie hätte er  Kara helfen können ohne sein Geheimnis zu offenbaren. Er hätte es vielleicht hinbekommen. Aber sie ließ sich nicht helfen.

Weder Arthur noch er konnten die junge Frau umstimmen. Keiner konnte sie davon überzeugen, dass Morgana sie nur benutzen wollte. Sie war nur hinter dem Thron von Camelot her, wem sie dabei wehtun musste war ihr völlig gleich. Und ebenso gleich schien es Kara zu sein, dass ihr der Tod drohte, wenn sie Morgana weiterhin treu ergeben sein sollte. Und doch stand sie voller Überzeugung vor ihnen allen und bezeugte, dass Morgana eine viel größerer Herrscherin sein würde, als Arthur Pendragon jemals sein könnte. Aber es war unklar, ob es wirklich ihre eigene Überzeugung war.

 

Merlin spürte es. Er spürte, dass es nicht wirklich die Worte von Kara waren. Natürlich, sie glaubte daran. Morgana hatte ebenso magische Fähigkeiten wie sie selbst und jene, welche in Arthur einen ebenso großen Tyrannen sahen, wie es einst sein Vater war, folgten lieber einer Hexe, welche mit Gewalt versuchte, den magisch begabten Menschen wieder Respekt zu verschaffen, als einem Mann, der keinerlei Bereitschaft dazu zeigte.

Doch er hatte es bewiesen. Arthur war bereit, der Magie eine Chance zu geben. Er hätte eine mildere Strafe für Kara gefunden. Er hätte ihr und auch der restlichen magischen Bevölkerung zeigen könne, dass es ihm gleich war, ob der Mensch magische Fähigkeiten besaß oder nicht. Darüber würde er nicht richten, nur über das Verbrechen, welches begannen wurde. Und alleine das war für Merlin schon ein Grund zur Hoffnung. Durch die Magie war Arthur so viel Böses widerfahren, dass es Merlin im Herzen wehtat. Und doch war Arthur bereit, zu vergessen. Jenen eine Chance zu geben, welche sich vielleicht keine Zweite verdient hatten. Und zu so etwas war wahrlich nur ein großer König im Stande.

Vielleicht hing es mit dem Treffen zusammen, welches er vor Kurzem mit Odin hatte. Der Mann, welcher seinen Vater auf dem Gewissen hatte. Nur Merlins Worte konnten den Tod Odins verhindern und ließen Arthur die Augen öffnen. Denn auch der junge König schöpfte Hoffnung. Hoffnung auf ein Königreich in Frieden.

Und ganz deutlich konnte Merlin spüren, dass irgendwo tief in Kara eine Hoffnung keimte. Die Hoffnung, dass man sein Ziel nicht mit Gewalt erreichen musste. Das sie vielleicht doch auf Arthur und Emrys vertrauen sollte.

Aber genauso konnte Merlin die Macht spüren, welche Kara in ihren Klauen festhielt. Eine Macht, welche die Frau nicht gehen lassen wollte. Diese ekelerregende Macht dieser Bestie, welche Morgana leichtsinnigerweise entfesselt hatte. Und welche nicht ruhen wird, bis sie ihre Freiheit endlich wiedererlangt hatte. Und vor nichts würde sie Halt machen.

 

Merlin konnte nichts tun. Selbst, wenn er die Macht oder das Wissen dazu besessen hätte, den bann des Rochs zu brechen, es fehlte ihm etwas ganz entscheidendes.

Zeit. Er hatte nicht genug Zeit.

Die Macht, welche der Roch besaß, war groß, sehr groß, wenn man bereits von Hass und negativen Gefühlen befallen war. Solch eine Macht zu brechen brauchte ebenso große Macht und Zeit. Zeit, welche er und auch Kara nicht hatten.

Es gab keinen Weg, wie er Karas Tod noch würde verhindern können…

Und auch, wenn er dem Druiden noch immer misstraute, er könnte niemals so grausam sein. Denn er wusste, wie es war, den Menschen zu verlieren, den man wirklich liebt.

Merlin hatte selbst am eigenem Leib erfahren, wie es sich anfühlte, wenn man die Liebe seines Lebens verlor. Wenn die Umstände anders gewesen wären, dann wäre auch Merlin daran verzweifelt und hätte begonnen, den Menschen zu hassen, der für ihren Tod verantwortlich war. Dann hätte er vielleicht damit begonnen, Arthur zu hassen…

Doch mit dieser Entscheidung, die Arthur gefällt hatte, könnte die gesamte Zukunft von Camelot und den fünf Königreichen in Gefahr sein…

 

 

 

 

Die Menschen hatten sich im Schlosshof versammelt, wollten dem Tod der Frau beiwohnen, welche ihnen und ihrem König schaden wollte. Das Laute Reden schrumpfte zu einzelnen Getuschel und Verwünschungen, als die Gefangene von einem der Wachen zum Galgen geführt wurde. Noch immer war ihr Gesicht ausdruckslos und niemand hätte sagen können, was die junge Frau empfand.

Die Wachen übergaben sie dem Henker, ein Mann, in schwarz gekleidet und eine ebenso große schwarze Kapuze übergezogen hatte und welcher sichtliche Freude daran hatte, endlich wieder das Leben in den Augen eines Verbrechers erlischen zu sehen.

Kara stand vollkommen ruhig da, es schien als würde es sie nicht interessieren, dass alle Menschen sie anstarrten und auf ihren Tod wartetet.

Selbst als der Henker ihr die Schlinge um den hals legte, blieb sie stumm und starrte weiterhin ins Nichts.

 

Vorfreudig stellte sich der vollkommen in schwarz gehüllte Mann neben die Gefangene, sah zu seinem König hinauf und wartete auf das Zeichen.

Und endlich regte sich Kara.

Sie hob ihren Kopf, ließ ihren Blick schweifen, bis dieser den König fand, den Mann, den sie so sehr hasste. Er stand oben auf einem der Balkons, wieder einen roten Umhang übergeworfen. Mit starrem Blick sah er auf sie hinab. Neben ihm stand seine Frau, in ihrem roten Kleid, die Hände vor dem Körper zusammengelegt, ein trauriger Ausdruck in ihren warmen Augen. Doch das alles interessierte Kara nicht.

„Ihr habt Angst, nicht wahr, Arthur Pendragon?“

Kalt und doch freudig kamen diese Worte über ihre Lippen.

Es war eine rhetorische Frage, denn Kara wartete keine Antwort des Königs ab.

„Eure Angst wird seine Nahrung, Eure Verzweiflung seine Stärke. Es gibt nichts, was Ihr gegen Lady Morgana und ihre Bestie ausrichten könnt.“

Der Henker schien ungeduldig zu werden, denn seine Hand lag bereits auf dem Hebel, welcher Kara den Boden unter den Füßen wegziehen sollte. Unruhig spielten seine Finger an dem Holz.

Das Königspaar sowie das Volk lauschten ihren Worten, auf den Gesichtern der Menschen konnte sie die unterschiedlichsten Gefühle erkennen.

Angst. Hass. Abscheu. Panik.

Nun endlich zeigte sich auch eine Regung in ihrem Gesicht.

Ein finsteres vorfreudiges Lächeln erschien auf ihren Lippen.

„Erwartet ihr Kommen in genau 3 Tagen. Sie wird Euch zeigen, was es bedeutet, ein wahrhaft großer Herrscher zu sein.“

Ein letztes Mal holte die junge Frau tief Luft, sammelte sich für ihre letzten Worte auf dieser Welt.

„Camelot wird untergehen.“

Kara verstummte und ließ den Kopf hängen. Sie würde nichts weiter sagen, es war auch nicht nötig. Sie hatte alles gesagt, was sie sagen wollte und musste. Lady Morgana würde stolz auf sie sein…

 

 

Mordred saß in seiner Zelle, in welche Gwaine und Percival ihn zuvor gebracht hatten. Die Beine angezogen und den Blick stur auf die Zellentür gerichtet. Er hatte jedes Wort vernommen, was seine Geliebte gesagt hatte und auch, dass Arthur sich nicht umstimmen ließ.

 

 

Merlin stand an einer Säule, abseits der Menge, welche der Hinrichtung beiwohnte. Er wusste, es war falsch. Jedes Blutvergießen war so unnötig und nur zu gerne hätte Merlin Kara gezeigt, dass Arthur anders als sein Vater war, dass er ein Königreich erschaffen würde, in denen sie frei waren.

Doch mit ihrem Angriff auf Gwen und ihren Worten, nach denen sie treu an Morganas Seite stand hatte die junge Druidin sich selbst ihr Leben zerstört und beinahe auch die Zukunft von Albion.

Für Merlin war es schon schwer zu fassen, dass er Kara wirklich vergeben hätte, wenn sie ihre Schuld eingesehen und zugegeben hätte, dass Morgana sie zu dieser Tat getrieben hatte. Er hatte ihr gesagt, dass er nicht nur das Schlechte in der Magie sah, doch Merlin verstand auch, dass die Tat von Kara gewaltig an dieser Sicht gerüttelt hatte.

So oder so, durch den Einfluss des Rochs war Kara nicht bereit, Einsicht zu zeigen und auch, wenn Arthur es gewollt hätte, sie musste bestraft werden. Er war der König von Camelot und musste die Gesetze achten und jeder wusste, was für eine Strafe auf jemanden wartete, der es wagte, den König oder die Königin zu attackieren.

Merlin seufzte. Arthur und er hatten Kara jede Chance gegeben, die sie ihr hätten geben konnten. Doch er bezweifelte, dass Mordred das einsehen würde.

 

 

Arthur schluckte einmal hart, bevor er nickte und dem Henker ein Zeichen gab.

 

 

Mordred ertrug die Stille kaum, wusste er doch genau, was sie zu bedeuten hatte. Sein Körper begann zu zittern, immer stärker und stärker. Zudem spürte er wie seine Magie, welche er seit so vielen Jahren kaum gebraucht hatte, in ihm brodelte und zusammen mit seiner Wut ausbrechen wollte. Ebenso wie er selbst begannen auch die Gitterstäbe und die Tür zu seiner Zelle heftig zu beben.

 

 

Seine Arbeit nun endlich erledigen dürfend, packte der Henker den Hebel, machte eine übertrieben lange Pause und betätigte schlussendlich den Hebel. Mit einem Knarren klappte der Holzboden unter Kara weg und sie fiel in die Tiefe. Nur der Strick um ihren Hals hinderte sie daran, auf dem Boden zu landen.

 

 

„UAAAAHHHHHH!“

Laut schrie Mordred seinen Schmerz in die Welt hinaus, als er den Tod von Kara spürte, Tränen liefen ihm über die Wangen und seine Magie brach aus seinem Körper und sprengte die Zellentür auf.

 

Im selben Moment zuckte Merlin zusammen. Er spürte, wie Mordred seine Magie explosionsartig frei ließ. Übelkeit stieg in ihm auf, Schmerzen erfassten sein Inneres. Eine schlimme Vorahnung ergriff Besitz von ihm. Ein dunkles Gefühl der Gefahr.

Und plötzlich, Merlin konnte es sich nicht erklären… plötzlich wusste er, dass die Prophezeiung, in der Mordred Arthur töten würde, sich in naher Zukunft erfüllen wollen würde…

 

 

Merlin blickte auf, im gleichen Moment, als Arthur zu ihm heruntersah. Der König hatte wieder seine undurchschaubare Maske aufgesetzt, doch Merlin wäre nicht schon seit mehreren Jahren der persönliche Diener des Königs, wenn er nicht sehen könnte, wie leid es seinem Herrn tat. Wenn auch nicht unbedingt um die junge Frau, dann wenigstens um seinen jungen Ritter. Mordred war ihm wirklich wichtig, seid er Arthur das Leben gerettet hatte. Und er hegte die Befürchtung, dass sich der junge Mann durch den Tod seiner Liebe verändern würde. Das die Treue, welche er seinem König stets entgegenbrachte sich nun in Hass verwandeln würde.

Trotzdem hoffte Arthur wirklich, dass Mordred darüber hinweg kommen würde. Irgendwann. Auch wenn er in tief in seinem Herzen die Wahrheit kannte. 

Arthur würde es verstehen. Wenn er daran dachte, was er tun würde, wenn jemand seiner Guinevere etwas antun würde,… er wüsste nicht, wen er dann alles beginnen würde zu hassen.

 

Unbemerkt seines Volkes seufzte er. Nur die Zeit würde zeigen können, was mit dem jungen Ritter geschah.

Natürlich bekam Gwen seine Trauer und seine Sorge mit. Mitfühlend nahm sie seine Hand in ihre und drückte sie. Arthur erwiderte den beruhigenden Druck ihrer Hand. Kurz sah er sie an, bevor sein Blick wieder zu dem seines Dieners wanderte. Allerdings zog er die Augenbrauen zusammen bei dem, was er sah.

Merlin sah ihm fest in die Augen, nickte in die Richtung der Verließe und formte ein einziges Wort mit den Lippen. Arthur konnte es nicht genau sagen, doch es kam ihm so vor, als würde sein Diener ihm das Wort `Problem´ mitteilen wollen. Ein Problem im Verlies…

Die Augen von Arthur weiteten sich. War etwas mit Mordred?

Er ließ die Hand seiner Frau los und stürmte an ihr vorbei nach unten, sagte ihr zuvor noch, sie solle in den Ratssaal gehen. Er müsse etwas nachprüfen.

 

Mit wehendem Umhang rannte der König nach unten in den Hof, wo Merlin schon auf ihn wartete. Zusammen eilten sie in das Verließ hinunter. Arthur war viel zu aufgewühlt über das, was sie vorfinden würden um sich darüber zu wundern, woher Merlin das wusste. Und darüber war dieser mehr als nur froh…

 

Kaum, dass sie in den Verließen ankamen, sahen sie, dass die Wächter bewegungslos am Boden lagen. Sie überprüften, ob sie noch lebten und tatsächlich. Die Wachen atmeten noch.

Schnell liefen sie die Gänge entlang, doch bereits am Anfang des Ganges, welcher zur Mordreds Zelle führte blieben sie erstarrt stehen.

Die Zellentür war aus den Angeln gerissen worden und lag nutzlos am Boden. Die Gitterstäbe waren teilweise leicht verbogen. Der Boden der Zelle wies Risse auf.

Weder Arthur und Merlin übersahen das Wesentliche.

Mordred war weg!

 

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

Keuchend ging sein Atem. Er hatte schon viel zu lange seine Magie ungenutzt in seinem Körper gefangen gehalten und zu wenige Zaubersprüche angewandt. Er hatte nur einen Zauber benutzt, um sich zum Schloss zu bringen, wo die Sachsen sich aufhielten, doch dieser Zauber hatte ihn mehr angestrengt, als er vermutet hatte. Es war eine weite Strecke und er war ungeübt, natürlich. Dafür sah er nun endlich das Schloss vor sich, welches die Sachsen und Morgana beherbergte.

Morgana. Wie hatte Mordred sich nur so täuschen können? Sie alleine war würdig auf dem Thron von Camelot zu sitzen. Sie, niemand sonst. Und schon gar nicht Arthur, welcher die magische Bevölkerung jagte wie Tiere, nur um sie dann zu erlegen.

Kalte Wut und Hass durchströmten den Druiden. Er wollte Rache und er würde sie bekommen. und er war sich sicher, dass Morgana ihm mit Freuden dabei helfen würde.

Vor allem, wenn sie erfuhr, was er ihr sagen konnte…

 

Mordred seufzte einmal und erhob sich ächzend aus seiner hockenden Position. Der Zauber hatte ihm viel abverlangt, doch er musste hinein. Morgana würde ihm helfen, da war er sich sicher. Und zusammen würden sie Arthur und Emrys vernichten und die Zauberer aus ihrer Versenkung befreien…

 

 

Endlich kam Mordred an dem Schlosstor an. Es waren keine Wachen zu sehen, was ungewöhnlich war. In seiner Zeit in Camelot hatte er gelernt, dass, egal wie verlassen das Schloss auch war, es immer Wachen am Tor geben sollte. Aber was hatten die Sachsen hier auch zu befürchten, wenn die mächtige Lady Morgana in diesem Schloss verweilte?

 

Mordred durchtrat das Tor und überquerte den Schlosshof. Auch dort war niemand zu sehen, es schien, als sei das Schloss verlassen.

Seine Schritte wurden allerdings immer langsamer. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Es war so, als wenn er beobachtet werden würde. Irgendetwas lauerte dort. Etwas mächtiges…

Nebel bildete sich plötzlich mitten im Schlosshof und Mordred schrak zurück. Dieser Nebel war alles andere als normal. Der junge Druide spürte die dunkle Magie, welche in dem Nebel steckte.

Aus Reflex zog er sein Schwert und versuchte, die Quelle dieser Macht ausfindig zu machen. Unruhig und beinahe schon panisch zuckten seine Augen umher, versuchten, den Ursprung dieser Macht zu finden. Wolken bildeten sich vor seinem Mund, als er hektisch ein- und ausatmete. Eisige Kälte erfüllte den Hof und ließ ihn bis auf seine Seele erzittern.

„Hast du Angst, kleiner Wicht?“, hörte Mordred eine Stimme plötzlich ganz nah an seinem Ohr krächzend fragen. Ein eiskalter Schauer lief über seinen Rücken. Blitzschnell drehte sich der junge Ritter, schwang sein Schwert, doch es nützte nichts. Das Metall traf auf eine ebenso harte Substanz. Funken sprühten, als das Schwert auf eine schaurige Maske aus Eisen prallte, doch nicht die kleinste Spur blieb zurück. Dampfwolken kamen aus dem Mundschlitz der Eisenmaske. Langsam richtete sich die Kreatur, welche mitten in dem Nebel erschienen war, zu ihrer vollen Größe auf und überragte den jungen Mann um ein vielfaches. Dieses Wesen war beinahe doppelt so groß wie Mordred, welcher das Geschehen mit immer größer werdenden Augen beobachtete. Kalte gelbleuchtende Augen drangen durch weitere Schlitze in der Eisenmaske hindurch und beobachteten den Mensch.

Es war der Roch.

Voller Schrecken sah sich Mordred seinem Feind gegenüber. Panisch klammerte er sich an seine Waffe, versuchte das drückende Gefühl, diese ekelhafte Kälte in seinem Inneren zu ignorieren. Zitternd vor Kälte und teilweise auch Angst hielt Mordred seine Waffe in zitterten Händen. Mit einem Schrei ging Mordred auf die Kreatur los, schlug mit seinem Schwert zu, doch blitzschnell wich das geflügelte Wesen immer wieder aus. Mit der Kralle seines Hinterbeines trat der Roch auf das Schwert und hinderte Mordred damit, noch einmal nach seiner Waffe zu greifen. Er versuchte es, zog und zerrte verzweifelt an seinem Schwert, doch es kam nicht frei.

Plötzlich sammelte sich Nebel an dem Leib des Roch und verdichtete sich blitzschnell, sodass es Sekunden später über einen Arm verfügte. Schnell, so schnell, dass Mordred nicht reagieren konnte, packte die Kreatur den überrumpelten Mann am Hals und hob ihn hoch.

„Himpfe!“ Mordred brüllte, er wollte um Hilfe rufen, doch die Kreatur hatte ihn so fest gepackt, dass die Fläche seiner Vorderklaue den Mund des Menschen bedeckte. Freudig betrachtete das Wesen sein gerade dazugekommenes Körperteil. Nicht mehr lange und er wäre frei.

„Niemand wird dir helfen, Mensch“, flüsterte die Bestie leise und man konnte deutlich das finstere Lächeln in seiner Stimme hören. „Nicht, bis ich mit dir fertig bin.“

Die Augen der Kreatur bohrten sich direkt in die des jungen Mannes, welchem Schauer über den Rücken jagten, kalt und doch ein Ausdruck dunkelster Freude in den gelben Seelenspiegeln.

„Du weißt nicht, wer sich hinter Emrys verbirgt“, krächzte die dunkel Stimme des Roches direkt in das Ohr von Mordred. Sie hatte einen seltsamen Klang, beinahe hypnotisierend.

Die Augen von Mordred wirkten mit einem Mal vernebelt, sein Gesichtsausdruck wurde ausdruckslos, seine Gegenwehr erstarb völlig. Ein finsteres leises Lachen drang durch die Maske nach außen. Wie leicht es doch ist, ein durch Verzweiflung durchtränktes Herz zu manipulieren. Vor allem, wenn es bereits anfing, vom Hass zerfressen zu werden. Wenn die Bestie daran dachte, wie einfach es bei diesem dummen Ding in dem Dorf war…

„Du hast von ihm gehört. Du weißt, er ist mächtig. Du weißt, er beschützt den König von Camelot. Doch du weißt nicht, wer es ist. Hast du verstanden?“

Ein leichtes Nicken kam von dem Gefangenen, die einzige Reaktion, zu der dieser im Moment willenlose Körper zustande war.

Breit lächelte die Bestie, ein finsteres, erwartungsvolles Lächeln, was allerdings für die Außenwelt verborgen blieb. Es lief alles nach Plan.

„Lass ihn los!“, hallte eine Stimme über den Hof. Sofort öffnete sich die Klaue des Rochs und Mordred stürzte zu Boden. Hustend hielt er sich die Kehle, an der zuvor noch die Klaue dieser Kreatur gelegen hatte.

Beinahe anmutig drehte sich der Roch zu der Sprecherin um, welche aus dem Tor zum Schloss heraustrat und bereits auf dem Weg zu ihnen war.

Auch Mordred, welcher noch leicht hustete, hob seinen Blick.

 

Morgana wirkte geschwächt, ausgelaugt. Müde. Sie schwankte leicht und doch zierte ein ebenso finsteres Lächeln ihre Lippen wie die ihrer Beschwörung. Sie trug ein schwarzes, einfaches Kleid und ihre Haare waren länger geworden, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Weit hinter ihr konnte Mordred sehen, wie ein weißer Drache in der Tür stand, aus dem Morgana zuvor geschritten kam. Er schien Angst zu haben, näher zu kommen.

Den Roch nicht beachtend ging Morgana an ihm vorbei, ignorierte seine Verbeugung und trat direkt auf ihren alten Freund Mordred zu. Zuerst sah sie von oben auf ihn herab.

„Mordred.“ Beinahe freundlich kamen diese Worte über die Lippen der Hexe, doch der Angesprochene wusste, welchen Argwohn und Missmut sie gegen ihn haben musste.

Mordred schluckte, versuchte ebenfalls, die Bestie, welche sich hinter Morgana befand zu ignorieren. Es schien, als würde sie darüber verfügen.

„Morgana“, grüßte er sie, seine Stimme krächzend, weswegen er sich räusperte. Er setzte sich auf und kniete sich vor die Hexe. Voller Schuld sah er auf den Boden vor sich.

„Bitte verzeih mir, dass ich nicht früher zu dir gekommen bin“, sagte der ehemalige Ritter von Camelot. „Ich hätte Camelot schon viel früher verlassen sollen. Arthur…“

Kaum sprach der Druide den Namen des Königs auf, verkrampfte sich sein Körper, er ballte die Fäuste und seine Magie pulsierte. Sein Hass gegen den König von Camelot war deutlich zu spüren.

Über diese Tatsache überaus entzückt kniete sich Morgana neben den jungen Mann.

“Ich bin froh, dass du doch noch den Weg zu mir gefunden hast, Mordred.“

Sie zog ihren Gegenüber auf die Beine und sah ihn mit einem für sie untypischen gütigen Lächeln an.

„Komm mit hinein“, sagte sie und zog ihn sanft mit sich. „Erzähl mir alles, was geschehen ist und was der ach so große König von Camelot getan hat, um deinen Hass zu schüren.“

Morgana spürte, wie sich Mordred weiter verkrampfte und Freude stieg in ihr auf. Solch ein großer Hass. Er wäre mehr als nützlich in ihrem Kampf gegen ihren Bruder. Und es schien, als hätte sie ab den heutigen Tag einen Verbündeten mehr.
 

Die beiden gingen zusammen in Richtung des Schlosses.

„Du kannst dich nützlich machen“, sagte sie herablassend zu der Bestie, welche noch immer im Schlosshof stand. „Flieg über dem Schloss und der Umgebung und halt Ausschau. Vielleicht besitzt irgendwer die Frechheit und will uns hier überraschen.“

Der Roch neigte sein Haupt vor der Hexe, welche sich anmaßte, über ihn verfügen zu wollen. Oh, wenn er könnte, wie er wollte… wenn er bereits seine gesamte Macht wiedererlangt hätte, dann -

Doch gut, im Moment brauchte er sie noch. Er war noch nicht stark genug, um alleine in der Welt der Lebenden zu verweilen und Chaos und Verwüstungen anzurichten.

Es dauerte allerdings nicht mehr lange. Es schien ein Glücksfall gewesen zu sein, dass dieser Narr hier auftauchte und für den Roch ein wahres Festmahl bedeutete. Es herrschten keine Gefühle in dem Mann, außer seine Rachegelüste, unsagbare Trauer, Verzweiflung… Alles Emotionen, die ihn erstarken lassen konnten.

Bösartig verzerrte sich von Eisen umhüllter Schnabel zu einem Lächeln. Wenn er daran dachte, wie sehr er diese junge Frau in dem kleinen Dorf manipulieren konnte. Morganas Worte hatten sie bereits beeinflusst, doch durch seine Macht hatte die Frau alles getan, was er ihr eintrichterte. Angst sollte sie in Camelot verbreiten und den König innerlich töten, indem sie die Königin tötete.

Es hatte zwar nicht funktioniert, doch dafür hatte Camelot nun einen Feind mehr. Und die Verzweiflung über den Tod seiner Liebe war alles, was der Roch brauchte. Im Moment.

Denn einzig die innerliche Zerstörung der Hexe, welche noch über ihn herrschte, konnte ihm schnell genug die Macht verschaffen, die er brauchte, um endlich frei zu sein.

Und dann würde er jeden dieser Narren töten, begonnen mit dieser närrisches Hexe, welche ihn wie einen ihrer Untergebenen behandelte. Dafür könnte er ihr schon jetzt ihr ach so hübsches Gesicht zerfetzen.

Doch er musste geduldig sein. Und wenn er in all der Zeit, in welcher er nun gebannt war, eines verinnerlicht hatte, dann, dass er geduldig sein musste. Er hatte alle Zeit der Welt. Er musste nur warten… dann könnte er sie töten. Endlich.

Danach sollten diese Menschen daran glauben, welche sich unter dem Schutz eines mächtigen Zauberers befanden, ohne es zu ahnen. Alle Hoffnung in den ach so großen König wären vergebens und die Menschen würden ihren König sterben sehen, würden sehen, dass sich dem Roch niemand in den Weg stellen konnte.

Und zu guter Letzt… Emrys.

Er sollte zusehen. Er konnte jedem Tod beiwohnen, hilflos, unfähig, etwas dagegen zu unternehmen. Er sollte von Anfang an zu sehen und als Letzten abtreten müssen.

Die kalten gelben Augen glänzten freudig.

Emrys hatte sich der Hexe schon unzählige Male widersetzt und dabei besaß diese über mehr als genug Macht, das musste der Roch zugeben.

Dieser Zauberer interessierte ihn wirklich. In Prophezeiungen erwähnt, lange bevor er geboren wurde. Ein Schicksal, bestimmt seit Anbeginn der Zeit. Und eine Macht, welche ihresgleichen sucht.

Oh ja, diesem Zauberer galt wirklich sein ganzes Interesse. Und der Roch konnte es kaum erwarten, dass sich ihre Wege kreuzten. Er wollte sich Emrys stellen und die Hoffnung in dessen Augen verlöschen sehen und sich an dessen Verzweiflung laben, wenn ihm klar wurde, dass seine ganze Macht, all seine Magie nutzlos gegen eine Kreatur wie ihn war.

Unheilvoll grinste der Roch unter seiner Maske. Ein raues, krächzendes Lachen erschall innerhalb seiner eisernen Maske.

Es würde ein Fest werden.

Ein Fest aus Abschlachtung und Zerstörung…

 

 

 

 

 

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück