Hallo, liebe CharleyQueens. :> Das ist hier ist der offizielle Kommentar, der von dem Gewinnspiel der YUAL ausgeht. Trotzdem ist das hier logischer Weise nur meine eigene Meinung und spiegelt die restliche Jury oder die Tauglichkeit der Geschichte innerhalb der YUAL nicht wider. Ich kann ja offensichtlich nicht für alle reden. :)
Zuerst: Ich kenn ich mit dem Thema ‚Magical Girls’ nicht perfekt aus, aber da du keine Geschichte angegeben hattest, wollte ich eine neuere nehmen, weshalb ich mich für diese entschieden hab. Aber obwohl ich auf diesem Gebiet eigentlich eine Anfängerin bin, muss ich sagen, dass ich die Grundidee ziemlich interessant finde. Dadurch, dass die Verwandlung etc. ohne die Bindung zwischen Asuka und Rin nicht funktioniert, grenzt es sich einfach von den Sachen ab, die ich kenne. Das gilt insbesondere als Jōmae ihnen offenbart, dass es in der Vergangenheit eben zwei Magical Girls gegeben hat, das jedoch eskaliert ist und er ihr die Fähigkeiten genommen hat. Gerade die Tatsache, dass es einen sehr logischen Hintergrund dafür gibt, lässt es herausstechen.
Generell merkt man beim Lesen, dass du versuchst hast, hinter allem ein kleines Stückchen Geschichte zu verstecken – sei es nun die Bar, die alte Schule oder sogar die amerikanische Küche in ihrer Wohnung. Das gibt gleich das gewisse Etwas, obwohl es leider nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass du dich allgemein eher seltener mit ausführlicher Beschreibung aufhältst. Zu viel ist zwar langatmig, aber hier erscheint es mir einfach ein bisschen zu wenig. Z.B. die Bar soll ein Ambiente haben, das Asuka und Rin gefällt, aber es wird nie beschrieben. Man weiß als Leser eigentlich gar nicht, was das Besondere daran ist.
Wobei ich sagen muss, dass die actionreiche Szene im Krankenhaus die Ausnahme ist. Da hat es mit den Beschreibungen plötzlich sehr gut geklappt. Ich weiß also, dass da mehr geht. ;)
Ähnlich verhält es sich jedoch mit den Charakteren. Asuka und Rin haben beide eine Vergangenheit und ein grobes Verhaltensmuster, aber es wird alles nur oberflächlich angerissen. Man erfährt zwar ihre Haarfarbe, aber ansonsten haben sie keinerlei Merkmale, an die man sie erkennen oder unterscheiden kann – und sei es nur en Leberfleck direkt auf der Nasenspitze.
Abgesehen von Asukas Outfit nach ihrer Verwandlung wird auch eigentlich nie großartig erwähnt, was sie so an Kleidung tragen. Da beide auch sehr unterschiedliche Charaktere sind, sind das alles Möglichkeiten, um den Unterschied hervorzuheben, den du bereits andeutest. Man merkt, dass Rin ernster, launischer und vielleicht sogar etwas verbitterter ist als die lebensfrohe Asuka. In meinen Gedanken trägt sie auch nicht so farbenfrohe Kleidung wie Asuka, was sich jedoch weder als falsch noch richtig herausstellt, weil man das nie erfährt. Auch sind Rins eher negativen Gedankengänge etwas schwer nachzuvollziehen, weil man bisher nie so genau weiß, was sie eigentlich möchte.
Nehm dir einfach die Zeit, um das Bild, das du vor Augen hast, auch so auf das Papier zu bringen. Kürzen kannst du im Notfall immer noch, wenn du zu ausführlich bist. :) Aber deinen Charakteren und deinem Setting fehlt es einfach etwas an Tiefgang, die Ecken und Kanten werden nicht sichtbar.
Bei den Dialogen ist es dagegen das genaue Gegenteil. Ich verstehe, dass du mit ihnen Informationen an den Leser übermitteln wolltest, aber teilweise kamen sie mir rechts nichtssagend oder erzwungen vor. Das bezieht sich gerade auf die ersten zwei Kapitel, die erst einmal die Charaktere vorstellen und denen eigentlich nicht viel wichtiges geschieht. Da waren einige recht überflüssig und haben auch über die fehlende Handlung dort nicht vorangetrieben.
Was mich auch etwas beim Lesen verwirrt hatte war, dass du viele Ausrufezeichen in den Dialog packst. Gerade, wenn die Charaktere sich wundern oder lächeln, wiederspricht sich ein Ausrufezeichen mit dem Verhalten. Das ist, als würde ich jemanden verliebt anlächeln und ihm dann einen Kinnhaken verpassen. Ich würde die Ausrufezeichen auf Momente beschränken, in dem wirklich jemand brüllt, zornig ist oder wenigstens etwas mit Nachdruck sagt.
Allgemein braucht es manchmal auch keine Adjektive, um zu beschreiben, in welche Art und Weise jemand etwas sagt. Z.B. liegt es auf der Hand, dass Rin verwundert ist, wenn sie Asuka fragt, warum sie denn ausgerechnet den Umweg zur alten Schule gemacht hat.
Aber als Gesamtbild ist dein Schreibstil dennoch recht angenehm. Großartige Fehler habe ich eigentlich keine gefunden (nur ein Wort im dritten Kapitel, das in Klammern steht) und bis auf kleine stilistische Schnitzer wie ‚die Blondhaarige’ auch nicht.
Einige Wortwiederholungen sind jedoch drin, besonders im ersten Kapitel. Da bin ich in einem Absatz dann mehrfach über das Wort ‚Gebäude’ oder ‚wunderte’ gestolpert. Ein paar der Leerzeilen kamen mir auch recht wahllos vor, weil sie die Szene kurz vor Schluss teilen. Das sind jedoch Sachen, die sich im Laufe der Kapitel bessern.
Ab und zu konnte ich dir auch nicht folgen, wer eigentlich gemeint war, wenn du geschrieben hast, dass sie etwas tat. Immerhin sind das zwei Mädchen und Jōmae wurde auch mit sie (aka die Katze) betitelt.
Manchmal werden die Gedankenübergänge auch nicht recht klar. Z.B. in dem Rückblick, in dem Asuka und Rin sich kennen gelernt haben, bemerkt Asuka, dass Rin schöne Augen hat. Im nächsten Satz wird aber erklärt, dass Rin schon ewig dort wohnt etc. Das ist dann doch etwas unverständlich, warum das so schnell wechselt.
Zum Ende: Gerade wo es spannend wird und Asuka entdeckt, dass sie ein Magical Girl ist, macht du ein Sprung von einem Jahr? Da kommt die Geschichte doch gerade erst richtig in Fahrt. Da fühlt man sich als Leser doch etwas herausgerissen, weil das sehr unerwartet kommt. Erst kriegt man einen Rückblick in die Vergangenheit vorgesetzt, um dann in die Zukunft katapultiert zu werden. Asuka ist erst ein Niemand und wird dann als Heldin gefeiert und alles passiert ‚off screen’. Das find ich schade, obwohl es verständlich ist, dass du wahrscheinlich auf die Krise zwischen Asuka und Rin hinaus möchtest. Trotzdem ging es zu schnell und reißt die Geschichte praktisch in zwei Teile. Ich weiß, dass Wichtelgeschichten manchmal unter extremen Zeitdruck geschrieben werden, aber das ist leider nicht so wirklich gelungen.
Alles in allem ist die Grundidee jedoch interessant und die Geschichte hat ihre guten Aspekte und macht Lust auf mehr, auch wenn das in meinem Kommentar vielleicht nicht immer so wirken mag. Trotzdem hoffe ich, dass er dir weiterhelfen kann. Wenn du noch Fragen oder gar Beschwerden hast, steht dir mein ENS-Fach auch jederzeit offen, also immer ran an die Tasten. :)
LG
Rizumu gewesen. 
