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Wieder in der Digiwelt

von

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&.[Digital World]

Langsam wanderten die Augenlider nach oben, um ihren Besitzern das Augenlicht wiederzuschenken. Reflexartig fassten sie sich an ihre Köpfe, da diese höllisch dröhnten.

Was ist passiert?, fragte Takuya sich in Gedanken.

Der Brünette stand auf und anschließend wanderten seine Augen durch die Umgebung. Eine große Wiesenlandschaft, auf der viele verschiedene und schöne Arten von Blumen aller Farben wuchsen, streckte sich durch das ganze Gebiet. Diese wirkte auf ihn ziemlich familiär, jedoch war ihm der Grund unbekannt.

„Wo sind wir?“, neugierendes Mustern seitens Tommy ging durch die ganze Gruppe.

Sie musterten die ganze Gegend erneut, dieses Mal jedoch präziser als zuvor. Nicht allzu weit von ihrem Standort entfernt, befand sich ein großes Schloss. Die weiße Mauer und die grüne Farbe der Dächer harmonierten friedlich mit der Blumenwiese zusammen, ebenso die viele dünnen Türme, die zum bauen Himmel emporrichteten.

Auf irgendeiner komischen Art und Weise kam ihnen dieses Gebäude ebenfalls sehr bekannt rüber, so, als wären sie schon einmal da gewesen, nur können sie sich beim besten Willen nicht mehr erinnern.
 

Ohne zu zögern klopfte Takuya an, erhielt jedoch keine erwartete Antwort, weshalb er einfach kurzer Hand beschloss, ‚einzubrechen‘.

Langsam drückte er gegen die große, schwere, dicke Holztür, damit sie aufging. Jedoch schien er es alleine nicht zu schaffen, weshalb die anderen ihn daraufhin zur Hand eilteten.

Was zuallererst zu erblicken war, entpuppte sich als die düstere Dunkelheit. Ein kalter Schauer wurde einen nach den anderen über den Rücken gejagt und eine unangenehme Gänsehaut machte sich auf der Hautoberfläche breit. Danach kamen haufenweise Bücher zum Vorschein - anscheinend das Merkmal dieses Schlosses. Einerseits passte dieses Standbild nicht zu der Umgebung draußen, andererseits war dieses immer noch ein wichtiger Bestandteil dieses Gebietes. Jedoch konnten sie sich nicht erklären, wieso sie so ein Gefühl verspürten - vor allem Koji nicht.

Irgendetwas stimmt nicht, schoss es Koji sofort durch den Kopf, Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache…

Jedoch ignorierte der Schwarzhaarige seine Gedanken, da ebenfalls Neugierde seinen Körper durchströmte. Vorsichtig trat er einen Schritt vor, die anderen taten es ihm gleich.

„Ist es nicht Ophanimons Schloss?“, fragte Tommy, als er sich genauer umgesehen hatte.

Ein erstauntes Nicken ging durch die Runde. Sofort verwarfen sie wieder ihren vorherigen Gedanke, dass etwas womöglich nicht stimmte - außer Koji, dieser behielt ihn im Hinterkopf. Vielleicht wäre dies ein wichtiges Detail für die kommende Zukunft. Man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein!
 

„Ah, Willkommen, meine lieben Digiritter“, lächelte ein bezauberndes Digiengel ihnen entgegen, „Ich habe euch schon erwartet.“

„Ophanimon“, lächelte Takuya, als er sie erblickte. Das Lächeln wirkte ziemlich vertraut, denn er freute sich, Ophanimon zu Gesicht zu bekommen.

Jedoch war Koji der einzige unter ihnen, dessen Misstrauen nicht verschwand. Manchmal fragte er sich selber, wieso er fast allen ständig skeptisch hervortrat, auch vor Personen oder Digimon, die er kannte. Aber es war nicht so einfach, dieses Gefühl zu unterdrücken, denn es war ein Teil von ihm, beziehungsweise ein Teil seines Charakters, dessen ihn so misstrauisch fühlen ließ.

„Bitte folgt mir“, meinte das schöne Engeldigimon und führte die fünf in einem Raum, in dem sich ein Tisch im Zentrum des Saals eingenistet hatte. Sesseln standen drum herum, sonst befanden sich nur noch die vielen Bücher in den Regalen.
 

Als sich alle hingesetzt hatten, wollte Takuya direkt zum Thema kommen, jedoch wurde er von Ophanimon höchstpersönlich unterbrochen.

„Was führt euch denn in die Digiwelt, wenn ich fragen darf?“ Zwar verschwand der höfliche Ton in der Stimme nicht, jedoch glaubte Koji, gesehen zu haben, dass Ophanimon etwas ärgerlich auf die Lippen gebissen hatte, als würde sie sich nicht über ihre Ankunft freuen. Könnte es sein, dass doch etwas Schreckliches passiert sein, was sie nie erfahren durften?

Ich habe euch schon erwartet, schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, während er nur die Augen verdrehen musste, als er Ophanimons Worte erneut durchdachte.

„Wir wurden in diese Welt hineingezogen…“, meinte Tommy. Zwar klang das Wort ‚hineingezogen‘ etwas absurd, jedoch stimmte das - und zwar wortwörtlich!

„Ihr wurdet hineingezogen?“, wollte Ophanimon sich noch mal vergewissern, da es denen anscheinend überhaupt kein Glauben schenkte. Misstrauisch erhob es die Augenbraue.

Koichi nickte. „Und wir sind dann hier gelandet…“

„Gut, wie ich es erwartet habe!“, lächelte das Mega-Digimon höchst zufrieden. Jedoch konnte man eine kleine Spur von Angst erkennen, woher kam die denn wohl?

„Wie meinst du das?“, fragte Tommy unwissend, leicht runzelte er die Stirn.

„Ich habe euch hierher gerufen“, antwortete es unschuldig.

„Du hast uns die SMS geschickt?“

„Genau, ich war es.“

„Und wo liegt das Problem, wenn ich fragen darf?“, mischte sich nun auch Koichi in das Gespräch der beiden ein.

„Gar keins, ich wollte euch nur mal wieder sehen!“ Ein bezauberndes Lächeln zierte die Lippen des Digimon.

Okay, nun gut… könnte mir bitte jemand aufklären?! Denn das Gespräch ergibt gar keinen Sinn mehr, schoss es Koji durch den Kopf, der die Unterhaltung von vorne rein verfolgt hatte.

Der Schwarzhaarige wollte kurz darauf Ophanimon fragen, jedoch unterließ er dies doch, da er stark vermutete, dass etwas nicht mit rechten Dingen lief. Aber er konnte sich leider noch nicht erklären, worum es bei dieser Sache ging. Auf jeden Fall wurde ihm klar, dass Ophanimon nicht mehr die alte war.

Zuerst tut sie so, als würde sie sich über unsere Ankunft freuen und meinte, sie erwarte uns, dann fragt sie uns, was wir in der Digiwelt zu verloren haben. Anschließend meinte sie, dass sie diejenige war, die die Nachricht verschickt hatte! - Das ist mehr als komisch…, Koji wurde einfach nicht schlau daraus und immer mehr Fragen löcherten ihn voll, je mehr er über diese Sache nachgrübelte.
 

Jäh erschien Nefertimon in diesem Raum mit einer gleichgültigen Mimik.
 

#Nefertimon sind heilige Tierdigimon. Sie verfügen über heilige Energie, die sie stets für das Gute und zum Kampf gegen das Böse einsetzen.
 

„Ich störe Sie nur ungern, aber vor der Tür ist plötzlich ein blondes Mädchen aufgetaucht!“

Urplötzlich wurden alle hellhörig. Zoe. Das war im Moment das einzige, was in ihrem Kopf herumschwirrte.

Das wunderschöne Engeldigimon ballte ihre Hände zu Fäusten, als sie die Worte ihres Dieners wahrgenommen hatte. Dieses Mal bemerkte dies nicht nur Koji, sondern auch die anderen wurden darauf aufmerksam. Darauf wurden sie stutzig, denn anscheinend war Ophanimon nicht wirklich über diese Nachricht erfreut gewesen - im Gegensatz zu den anderen.

„Bringt sie herein“, meinte sie. Nefertimon nickte kurz, um deutlich zu machen, dass sie ihr Befehl folgeleisten würde.
 

Das Mädchen betrat das Zimmer, in dem sich die anderen zurzeit aufhielten. Sechs Augenpaare richteten sich geschockt, verwundert und sehr erfreut zugleich auf das junge weibliche Wesen mit langen blondem Haar und smaragdgrünen Augen. Ihre Statur war (fast) ebenfalls immer noch wie früher - ziemlich schlank und zierlich, jedoch hatte ihre Oberweite seit dem letzten Wiedersehen mehr Volumen bekommen.

Sie ist immer noch so wunderschön, das waren die einzigen Worte, die sofort durch den Kopf des Schwarzhaarigen schoss, als er die Blonde erblickte. Ein Lächeln voller Wärme und Freude umspielte seine Lippen.

Verwunderung machte sich auf ihren Gesichtszügen breit, als sie die Jungs erblickte. Anstatt ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, runzelte sie stark die Stirn und blickte die fünf Jugendlichen ohne jegliche Emotionen an.

„Wer seid ihr?“

Genau diese Worte brachten den Fass zum Überschwemmen. Sie konnten es kaum glauben, was drei Wörter für ein schmerzliches Gefühl herbeirufen konnten.

Augenblicklich wussten sie überhaupt nicht, was sie erwidern konnten. Nur drei Wörter führten zu einem großen Schock!
 

„Wie bitte?!“, Koji war der erste unter ihnen, der wieder seine Sprache wiederfand. Jedoch zitterte seine Artikulation stark, denn er hatte sich das Wiedersehen mit seinem Schwarm sehr anders vorgestellt. Viel fröhlicher.

„Muss ich mich denn wiederholen?! Ich hab euch gefragt, wer ihr bitteschön seid!“ Die Unfreundlichkeit nahm an Stärke zu.

Was genau war mit ihrer alten Freundin passiert? Hatte sie all die Erlebnisse, die sie gemeinsam überstanden hatten, wirklich vergessen?

„Zoe, was ist denn mit dir los?“, fragte Tommy. Seine Hand streckte sich automatisch nach der Blonden aus, jedoch ließ er sie sofort wieder fallen, als er ihren eiskalten Blick erfasste. Dies ließ ihn einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

„Zoe? Wer soll denn bitteschön diese Zoe sein?“ Ihre Tonlage ähnelte beinahe einem Fauchen. Diese Zoe war wie ausgewechselt!
 

Batsch.

Kaum zu glauben, aber Koji hatte ihr wirklich eine geknallt! Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, jedoch hatte er es satt gehabt, sich das Ganze noch länger anzuschauen. Schön, Zoe hatte sich in den letzten vier Jahren stark verändert, und er wusste noch nicht einmal wieso, aber er konnte es sich doch nicht einfach gefallen lassen, dass sie mit ihnen in einer frechen Tonlage sprach! (Auch wenn es ihn ziemlich verletzte, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnerte.)

Geschockt blickte sie in seine wunderschönen blauen Augen, die sie im ersten Augenblick fesselten. Zwar strahlten sie eine gewisse Wut aus, jedoch war ein kleiner Funken von Besorgnis und Angst mit von der Partie.

Für einen kurzen Moment vergaß sie den Schmerz, der ihr zugerichtet worden war.

Eine volle Minute verging - jedoch fühlte sich dies wie eine gefühlte Ewigkeit an -, in dem sie einfach nur reglos gegenüber standen und sich tief in die Augen sahen.

Er hat aber schöne Augen…, schoss es Zoe durch den Kopf, und errötete leicht, als sie die Situation realisierte. Ihr Herz hämmerte stark gegen ihre Brust und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was ist nur los mit mir?!

Auch dem Schwarzhaarigen wurde das Blut regelrech in den Schädel gepumpt, blickte schnell weg und hustete, um seine Verlegenheit zu überspielen.

Die anderen konnten sich das Spektakel nur mit einem breiten Grinsen mit verfolgen, denn anscheinend fanden sie das, was sich vor ihren Augen abspielte, sehr amüsant.
 

„Tut mir leid…“, waren es die Worte Zoes, die an den Wänden widerhallten. Auch wenn ihre Lautstärke ziemlich niedrig war, konnte es jeder Anwesende gut hören. „Ich war nur so geschockt, denn das kam alles so plötzlich… Ich weiß meinen Namen nicht mehr, ich treffe plötzlich fünf fremde Jungen und ich weiß noch nicht mal, was diese Dinger“ - dabei zeigte sie auf Nefertimon - „überhaupt sind!“ Ihre Stimme wurde zuletzt ziemlich hysterisch und verwirrt.

„Also, erinnerst du dich sozusagen an gar nichts mehr?“, wollte sich J.P. nochmal vergewissern, „Auch nicht mehr an uns?“ Die Hoffnung stirbt zu Letzt!

Ein Kopfschütteln seitens Zoe. J.P. ließ sein Haupt betrüb senken. Zeitgleich machte sich eine traurige Atmosphäre breit. Keiner wusste im Augenblick, was genau sie erwidern sollten, denn sie wollten nichts Falsches herausbringen - sogar Takuya nicht, denn er empfand diese Situation sichtlich als ziemlich unangenehm.
 

„Du heißt Zoe Ayamoto, du bist vierzehn Jahre alt und wohnst momentan in Italien“, begann Koji, „Diese Dinger hier, wie du sie bezeichnet, nennen sich Digimon - oder auch Digitale Monster. Du hast gestern vor genau vier Jahren mit an der Rettung der Digiwelt - so heißt die Welt, in der die Digimon leben und in der wir uns im Moment befinden - mitgewirkt und ja, das sollte erst mal fürs erste reichen.“

Die Augen des Blondhaarigen weiteten sich geschockt auf. Zwar war seine Rede nicht sonderlich lang, jedoch war dies ihrer Meinung nach zu viele Informationen auf einmal.

„Aha…“, konnte sie nur noch herausbringen, denn sie musste alles noch verdauen.

Zoe Ayamoto, vierzehn Jahre alt, lebt in Italien, ist eine Heldin der Digiwelt, sie ging die Dinge, die ihr gerade genannt wurden, noch einmal in ihrem Kopf durch.
 

Gerade wollte sie zu einer Frage ansetzen, konnte jedoch nichts mehr erwidern, denn urplötzlich fing der Boden an, stark zu beben. Alle Anwesenden wurden aus dem Gleichgewicht geworfen und landeten unsanft auf ihren Allerwertesten - abgesehen von Ophanimon, denn sie hatte sich, als alle anderen von dem Spektakel um Zoe abgelenkt waren, aus dem Staub gemacht.

Mist, ich hätte sie besser im Auge behalten sollen!, waren Kojis Gedankengänge, rieb seinen Kopf, da er sich dort an einem Regal angestoßen hatte, bevor er mühevoll versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.



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