Von Vermutungen und Ausflügen
Kapitel 21
Von Vermutungen und Ausflügen
Das Wetter war schön, Sonnenstrahlen schienen in die große Cafeteria. Viele Schüler bedienten sich am offenem Buffet. Es war früh am Morgen, einige sahen müde aus und gähnten bei jeder Bewegung.
„Und was ist dann passiert?“, fragte Naruto und stopfte sich ein ganzen Brötchen in den Mund. Sein Maul war so groß, wie ein Apfel. Er konnte alles in sich verschlingen, solange es Essen war. Am besten natürlich Nudeln. Die Freunde fragten sich, warum er nicht dick wurde. Bei so viel wie er aß, war die Frage nicht irrelevant.
„Ja, dann ist Shika aus unserem Zimmer gegangen. Als wir am schlafen waren, ist plötzlich Saku wieder da gewesen. Sie sah irgendwie anders aus“, berichtete Ino eifrig.
Die sechs Freunde hatten an einem der vielen Tische des Saals Platz genommen.
„Definiere anders “, kam es von Neji.
„Na ja, halt anders. Nicht wie sonst. Sie war viel entspannter“, erklärte TenTen.
„Sie wirkte wie ein 13-jähriges, verliebtes Mädchen.“ Hinata klopfte sich die Kleidung zurecht, da Brotkrümmel auf diesen waren.
„Und was war danach?“ Shikamaru zog fragend eine Braue in die Höhe.
„Ja, jetzt komm's ja. Weil sie ja so verträumt wirkte, hatte ich sie gefragt, ob sie vielleicht high ist. Es kann ja sein, dass ihr jemand etwas untergejubelt hat. Aber das war es nicht.“ Ino machte absichtlich eine kurze Pause. Sie mochte es Dinge in die Länge zuziehen und nicht direkt auf den Punkt zukommen. Es war so halt viel spannender für die anderen.
„Ich zitiere: Nein, nur verliebt. “
„Was?! In wem?“, reagierte Naruto sofort. Er wollte sie ja nicht mit einem anderen außer Sasuke sehen. Keiner wollte dies.
„Und genau das wissen wir ja eben nicht“, sagte TenTen.
„Nach dem sie gesagt hat, dass sie angeblich verliebt ist, habt ihr dann noch danach mit ihr gesprochen?“, fragte Neji.
„Nein, sie ist einfach so mit ihren Klamotten eingepennt. Wir wollten sie danach auch nicht mehr wecken. Kakashi war auch noch wieder zur Nachtkontrolle gekommen“, antwortete TenTen.
Die Jungs waren verwirrt. Mal waren sie nicht an Ort und Stelle, passierte etwas.
„Wir haben zwei Möglichkeiten wer es ist“, begann Ino, „Entweder Sasuke oder irgendein Italiener.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Italiener war, war sehr gering. Aber bei Sakura konnte man nie wissen.
„Aber wir gehen davon aus, dass Saku die ganze Zeit bei Sasuke war“, setzte Hinata an. Sie wurde von ihrem Freund unterbrochen.
„Ich bin für Sasuke!“ Er hielt seinen Arm in die Höhe.
Ino massierte sich genervt die Schläfe.
„Naruto. Das ist hier keine Abstimmung. Wir stellen Vermutungen auf mit wem Sakura gestern wohl zusammen war.“
„Hörst du denn nie zu?“, fügte TenTen hinzu.
„Ja, sorry, wenn ich was falsch verstanden habe!“, verteidigte sich der Uzumaki.
„Ja ja, schon gut“, kam es von Ino. „Sie könnte doch entführt worden sein“, sprach sie weiter.
„Ino. Wenn sie entführt geworden wäre, dann wäre sie wohl kaum noch gestern Abend im Hotel angekommen. Sie wäre dann jetzt nicht mal hier.“ Shikamaru schüttelte den Kopf.
Naruto schaute nur verärgert weg. Warum dachten nur alle, dass er dumm sei? Er blickte gelangweilt zum Eingang der Cafeteria.
„Shika, lass mich doch erst mal ausreden. Also, sie könnte gestern Abend entführt worden sein. Die Entführer hätten ihr Drogen gegeben und sie danach wieder freigelassen. Als sie bei uns im Zimmer ankam, war sie wegen den Drogen etwas wirr, sie hat einfach irgendetwas vor sich hin gebrabbelt.“
Zwei Personen betraten den Saal. Narutos Augen wurden größer.
„Leute …“
„Und was für einen Grund hatten die Entführer, Sakura freizulassen?“, sagte Neji unbeeindruckt.
„Leute …“
„Sie wollten die Drogen loswerden! Was sonst? Sie brauchten jemanden, in dem sie das Zeug reinstopfen können!“
„Das ergibt doch keinen Sinn. Sie hätten die Drogen einfach weiter verkaufen können“, antwortete TenTen genauso unbeeindruckt wie ihr Freund.
„ Leute! “
„ Was?! “ Die Freunde schauten Naruto genervt an.
„Schaut mal zum Eingang, mein Gott!“ Der Blonde zeigte in die eben genannte Richtung.
Zwei Personen näherten sich der kleinen Gruppe. Zwei Personen, die Hand in Hand nebeneinander her liefen.
„Heilige …“, brachte nur Neji aus seinem Mund heraus.
„Was zum Teufel …“, kam es von Ino.
„Oh mein Gott, ist das …“, sagte Shikamaru.
„Könntet ihr eure Sätze auch mal beenden?!“, sprach Naruto aufbrausend.
„Hallo, ihr habt schon angefangen zu frühstücken?“ Sakura zog fragend eine Braue in die Höhe und lächelte dabei.
Keiner antwortete.
„Ich hol uns Stühle. Bin gleich wieder da.“ Sasuke drückte Sakura einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand danach.
Die Haruno blickte zu ihren Freunden. Diese schauten sie nur entgeistert an. Der Schock saß tief. Sehr tief sogar.
„Ist was?“
„H – hab ich das gerade richtig gesehen?“, kam die Frage von Ino, obwohl diese völlig überflüssig war.
„Ähm … ja?“, antwortete Sakura trotzdem.
Plötzlich stand Sasuke hinter der Haruno. „Bin wieder da, Schatz.“
Okay. Nun waren die Freunde wirklich schockiert. Sie hatten zwar vermutet, dass sich Sakura wieder in Sasuke verliebt hatte, aber dass sie wieder zusammen waren, und auch noch Sasuke Sakura Schatz nannte, was er noch nie zuvor zu ihr gesagt hatte, war wie ein Schlag ins Gesicht.
Auf einmal fingen Sasuke und Sakura an zu lachen.
„W – was ist so lustig?“ Hinata neigte den Kopf zur Seite.
„Oh mein Gott, ihr hättet eure Gesichter sehen sollen“, gluckste die Rosahaarige.
„Ich hab doch gesagt, es klappt.“ Sasuke setzte sich lachend hin. Sakura nahm neben ihm Platz.
Die Kumpanen waren verwirrt.
„Was sollte klappen?“, fragte TenTen verdutzt.
Sakura lachte erneut auf.
„Sasuke meinte, bevor wir hier reingegangen sind, sollen wir uns voll schnulzig verhalten, um eure Gesichter mal so richtig verarscht zusehen.“ Die Haruno konnte sich kaum noch halten.
Entgeistert. Mehr waren die Freunde nicht.
„Aber der Kuss war Real?“, fragte Naruto immer noch verwirrt.
„Hm? Ja, klar.“ Sakura gab Sasuke wieder einen kurzen Kuss, um ihren Freunden zu zeigen, dass sie nicht geträumt hatten.
„Hää?!“ Naruto erhob sich.
„Ich hätte nicht gedacht, dass sie so verwirrt wären“, flüsterte Sakura ihrem Freund zu. Sasuke nickte nur.
„Seit ihr wieder zusammen, oder was?!“ Ino schaute ihre beiden Freunde erwartungsvoll an.
„Öhm … sonst hätten wir uns wohl kaum eben geküsst … ?“ Die Haruno nahm sich ein Brötchen.
Sasuke schaute einfach nur zu. Es war amüsant zusehen, wie sich seine Freunde benahmen.
Er schnappte sich ebenfalls ein Brotstück.
„Hää?!“ Ino machte genau die selben Geräusche wie Naruto.
Sie konnten es einfach nicht glauben. Sasuke Uchiha und Sakura Haruno? Zusammen? Verbunden? Gemeinsam?
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Hinata lächelnd. Sie hatte sich wohl als erste wieder gefasst.
„Danke“, antworteten Sasuke und Sakura synchron.
Stille …
Ino schaute sich um. Unauffällig schauten die Freunde sie an. Die Yamanaka überlegte. Ja, ihre Freunde wollten wissen, was sie nun tun sollten. Die Blondine nahm sich einen Stift aus ihrer Tasche, die hinter ihr hing. Auf eine Serviette schrieb sie etwas hin.
Verhaltet euch so normal, wie es geht. Sobald die beiden weg sind, sprechen wir erst darüber.
Den Zettel übergab sie Neji, der sich die Schrift kurz durchlas, und es weiter an Naruto gab. Jeder achtete drauf, dass Sasuke und Sakura davon nichts mitbekamen. Als die Serviette wieder bei Ino ankam, stecke sie sich diese in ihre Hosentasche.
Alles geklärt. Sobald Sasuke und Sakura für einen kurzen Augenblick mal verschwinden würden, würden sich die Freunde schnell über das Thema Wie sind sie zusammen gekommen unterhalten.
Jeder aß leise, man vernahm nur das Klirren der Teller und das Schmatzen der acht Schüler.
Keiner sprach, alle genossen ihre Mahlzeit. Nur wenige Male wurde miteinander geredet. Es waren banale Dinge, wie „Kannst du mir das Salz rüberreichen.“ Oder „Könnte mir jemand noch ein Brötchen geben.“
„Okay. Ich mag diese Stille nicht“, begann Ino, „Ihr seit also wieder ein glückliches Paar?“
Die beiden Angesprochenen nickten.
„Und liebt euch?“
Erneutes Nicken.
„Dann … wünsche ich hiermit auch mein Glück!“ Die Yamanaka umarmte ihre Freunde beide gleichzeitig. Sasuke schien von ihrem Parfum keine Luft mehr zu kriegen, denn er fing an, heftig zu husten.
„Ino“, lachte Sakura.
„Sorry, sorry! Ich hab Gucci drauf, dass hat halt einen intensiveren Geruch.“
„Der mich ersticken soll, oder wie?“, hustete der Uchiha immer noch.
Die Kumpanen, die eben noch leise waren, schmunzelten.
„Jetzt habe ich aber mal eine Frage“, sagte TenTen, „Wie?!“ Zu dem normal benehmen , gehörte auch, viele Fragen zu stellen. Die Haruno würde sowieso nicht sofort verraten, wie sie wieder ihren Freund beiseite hatte.
„Was, wie?“, fragte Sakura.
„Ja, wie seit ihr zusammen gekommen?!“
„Oh, das“, kam es von der Haruno, „Erzähle ich euch später.“ Man merkte, wie sie nicht davon sprechen wollte. Anscheinend wollte sie es für sich behalten. Die Freunde schauten sich an.
Würde Sakura wirklich später verraten, wie sie mit Sasuke zusammen gekommen war? Oder log sie nur, um nicht noch mehr Fragen aufgetischt zubekommen?
„Oh, Mann … seit Wochen versuchen wir aus den beiden wieder ein Paar zu machen, und sie kommen einfach so, hinter unseren Rücken, zusammen.“ Shikamaru lehnte sich gähnend zurück.
„So ist es wohl“, sprach Sasuke. Er schaute seine Freundin an. Ihm viel erst jetzt wieder auf, wie schön sie war. Schöner als Aphrodite. Schöner als alles. Zufrieden schloss er seine Augen.
Ihm viel aber auf, dass sich seine Freunde komisch verhielten. Er wusste, was sie hören wollten. Doch da hatte er schon einen Plan.
„He, was macht Kakashi da hinten? Und was hat der in den Händen?“, fiel Hinata auf.
„Scheint so, als suche er jemanden“, bemerkte Sakura.
Als Kakashi die Blicke auf sich spürte, drehte er sich zum Tisch der Freunde. Als er Sakura sah, rannte er auf sie zu.
„Haruno! Das sind Sie ja!“ Er legte die kleinen Pakete die er trug auf den Tisch ab.
„Ich habe mal über ihre Krankheit nachgeforscht.“ Er wühlte in einen der Pakete. „Ich habe sehr viel über diese erfahren, auch mit welchen Tabletten man sie bekämpft.“
Er riss die Klarsichtfolie des kleinen Päckchens auf.
„ Anti Paramehlklodachse, Hilfe ich habe Paramehlklodachse!, Contra Paramehlklodachse und zu guter Letzt Alles gegen Paramehlklodachse. “
Er schien mit seiner kleinen Sammlung zufrieden zu sein.
Sakura verstand nichts mehr. Parame – was?!
Hinata, Ino, TenTen und Shikamaru waren baff. Die Krankheit gab's wirklich?!
Ino wurde bei dieser Situation heiß. Bevor die Haruno zu Kakashis Worten etwas beitragen konnte, mischte sich die Blondine ein.
„Danke sehr, Herr Hatake. Sie haben uns echt gerettet, ohne Sie könnte Sakura nicht an unsere Wanderung heute teilnehmen. Apropos Wanderung: Wie machen wir das denn alles so?“ Unauffällig führte Ino ihren Lehrer vom Tisch.
„Was sollte das eben?“, fragte Sasuke, der wohl genauso verwirrt war wie Sakura.
„Ja, was war das denn?“ Naruto und Neji waren ebenfalls verwirrt. Sie waren ja nicht dabei gewesen, als sich Ino diese Krankheit ausgedacht hatte, die es wohl wirklich gab.
„Erklären wir euch später. Aber warte mal. Wanderung?“ TenTen schien verwirrt zu sein.
„Ja, heute steht auf den Plan, dass wir irgendwo in den Bergen wandern gehen. Wir fahren wohl mit dem Bus zuerst, um danach 50 km zu laufen, wie nervig“, erklärte Shikamaru.
„Stand da auch nicht, dass wir Zelten werden?“, fragte Naruto.
„Ja, genau“, antwortete Hinata.
„Hier, ich hab den Zettel noch.“ Neji kramte in seiner Hosentasche. Er faltete das zerknüllte Papier auf.
„Du hast es ja aber sehr sorgfältig aufbewahrt“, kam es sarkastisch von TenTen.
„Ich weiß“, grinste ihr Freund.
„Was steht denn da so schönes?“ Ino nahm wieder am Tisch platz. Sie hatte Kakashi schön weit weg befördert.
Alle schauten auf das Stückpapier.
Liebe Schüler und Schülerinnen,
bei unserem Diesjährigen Klassenausflug nach Verona in Italien, steht auch eine Gemeinschaftstour mit der ganzen Klasse an. Wo genau es hingeht, wird später verraten.
Was ihr für diese kleine Tour braucht sind feste Kleidung und Schuhe, Essen und Trinken …
Weiter lasen die Freunde nicht mehr. Dies war Information genug.
Kakashi würde sowieso jeden Augenblick eine Durchsage machen.
Sasuke legte seinen Arm auf die Lehne Sakuras.
Beide stöhnten genervt auf.
„Mann, auf eine Klassentour hat doch eh keiner Bock“, sagte der Uchiha.
„Genau“, gähnte Sakura. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Die Haruno fühlte sich wohl in seiner Nähe. So sicher. Sie hatte wieder das Kribbeln im Bauch, wenn er sie nur leicht berührte.
Es war einfach herrlich.
Die Freunde schauten das Paar skeptisch an. Noch vor ein paar Tagen, hatten sie sich nicht leiden können, sind bei jeder Kleinigkeit ausgetickt. Und nun das?!
„Ruhe bitte!“, erhob sich plötzlich eine Stimme aus einem Mikrofon.
Der Saal wurde leise. Die acht Freunde drehten sich zu Kakashi, der eben gesprochen hatte.
„So“, begann er, als er merkte, dass alle ihm zuhörten. Er stand auf einem Stuhl.
„Wir ihr wisst, machen wir heute eine kleine Klassentour. Es geht quer durch die Lessinischen Berge, Leute! Viele Täler, eindrucksvolle Fossilien und vieles mehr! Wir fahren mit dem Bus zuerst nach Valpolicella zu den Bergen. Was ihr für den Ausflug braucht, steht ja auf dem Zettel, den ihr von mir bekommen hattet. Es geht um 12 Uhr los, also ihr habt für's packen zwei Stunden Zeit. Zelte werden euch gegeben. Zwei Personen teilen sich ein Zelt. Natürlich werden Männlein von Weiblein getrennt sein.“
Sasuke und Sakura stöhnten erneut genervt auf. Wieder schauten die Freunde skeptisch rein.
Wollten die beiden etwa in einem Zelt schlafen?!
„So, Essen und Trinken könnt ihr euch hier von der Cafeteria holen und einpacken. Wer noch Fragen hat, kann sich an mich wenden. Guten Appetit noch.“ Mit diesen Worten zog sich Kakashi zurück.
„Oh Mann. Wir sind eh mit dem Frühstück fertig, lasst jetzt schon mal unsere Sachen packen“, sprach Ino und stand auf. Sie hatte wohl Sorgen, sich in den zwei Stunden nicht vorbereiten zu können.
„Ich würde lieber gerne wieder am Strand liegen“, gähnte Shikamaru.
„Wir auch“, kam es wieder von Sasuke und Sakura synchron.
Die Freunde schauten das Paar mal wieder an.
„Du, Sakura. Kommst du kurz mal mit?“ Sasuke erhob sich auf einmal. Es gehörte zu seinem kleinen Plan.
Die Haruno schaute ihren Freund fragend an.
„Warum?“
Er zwinkerte Sakura zu. Sie verstand.
„Komm einfach.“ Er zog die Rosahaarige hoch. Beide verschwanden aus dem Saal.
Sofort fingen die Kumpanen an zu tuscheln.
„Wir haben uns lange genug normal verhalten. Ich dachte schon, sie gehen nie weg. Also, wie zum Teufel haben, sie es geschafft ein Paar zu werden?“, kam es direkt von TenTen.
„Wohin will Sasuke jetzt mit ihr?! Will er wieder Schluss machen? Aber warum? Hää? Er hat kaum etwas gesagt. Ich versteh nichts!“, regte sich Naruto auf. Ihm wurde alles zu kompliziert.
„Stopp, stopp, stopp. Wir ziehen zu voreilige Schlüsse. Keine Ahnung, warum er jetzt mir ihr weggegangen ist. Aber ich glaube nicht, dass er mit ihr Schluss machen will. So wie er es eben genossen hatte, sie in seinen Armen zuhalten, glaube ich dies kaum“, warf Neji ein.
Die Freunde fingen eine Diskussion an.
~*~
„Wie sie sich wegen uns die Köpfe zerbrechen“, lachte Sakura auf.
„Hmh“, grinste Sasuke, gab seiner Freundin einen Kuss auf die Lippen. Sie waren so weich und schmeckten nach Erdbeeren, was wohl an ihrem neuen Lipgloss lag.
Beide befanden sich in den einen der engen Gängen des Hotels. Sie standen vor Sakuras Zimmer, welches sie mit den Mädchen teilte.
Sie lehnte gegen die Wand, Sasuke stand vor ihr und hielt ihre sanften Hände fest.
„Du weißt, sie wollen wissen, was gestern Abend passiert ist“, sagte Sasuke und schaute in ihre Jadegrünen Augen.
„Jaha.“ Sakura versuchte ihn wieder zu küssen, aber Sasuke wich zurück.
„Nichts Jaha. Du sagst keinem etwas davon.“
Sakura wusste, warum er nicht wollte, dass keiner vom vorherigen Abend erfuhr. Es war ihm einfach zu peinlich. Er war gestern die Ehrlichkeit pur gewesen.
„Sasuke.“ Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Keine Sorge, ich verrate nichts.“
Sasuke schien ihr zu glauben, denn er fing an wieder sie sanft zu küssen.
~*~
„Sie könnten doch entführt worden sein, und einer der Täter wollte sich an Sakura vergreifen. Sasuke wurde wütend, rettete Sakura und beide brachen aus der Garage voller Drogen aus.“
„Ino, was hast du immer mit deinen Drogen und Entführern?!“ Auf Shikamarus Stirn war eine pulsierende Ader zusehen.
„Ja, was?! Es könnte doch so gewesen sein!“ Die Yamanaka verschränkte beleidigt die Arme vor die Brust.
„Sie könnten sich doch auch hinter einem Busch vergnüg -“
„Neji! Fang jetzt nicht schon wieder mit deinen Fantasien an!“ Tödlich blickte TenTen ihren Freund an.
„Leute, was habt ihr für absurde Gedanken?“ Naruto schaute streng in die Runde. „Sie hätten doch auch beim Gokart fahren zusammen kommen können.“
„Ja, absurde Gedanken. Aber du!“, motzte Ino Naruto an.
„He, Leute“, erhob sich plötzlich Hinatas Stimme. Ihre Stimme war leise. Alle blickten die Hyuga an.
„Warum interessiert es euch so sehr, wie sie zusammen gekommen sind? Vielleicht möchten sie es für sich behalten. Und außerdem … ist es doch schön, dass sie jetzt wieder ein Paar sind. Man muss doch nicht gleich wissen wie es passiert ist.“
Die Freunde hatten die Augen aufgerissen. Langsam ließen sie sich wieder auf ihre Stühle fallen.
„Wow, sie hat recht“, kam es von Ino.
„So hatten wir das nicht gesehen …“, sprach Shikamaru.
„Am besten wir mischen uns ab sofort nicht in die Beziehung von Saku und Sasuke ein“, sagte Hinata.
Die Freunde nickten resigniert.
~*~
„Busfahrt, la la la, Busfahrt, la la la!“ Ino nahm sich ihren Rucksack und gab es Kakashi, der diesen in den Kofferraum des Bus' ablegte. Man merkte, wie fröhlich die Yamanaka war.
„Ino. Es ist nur ein Bus“, kam es mürrisch von Shikamaru.
„Na und. Darf ich deshalb nicht glücklich sein, oder was?“ Seine Freundin streckte ihm die Zunge raus und stieg in das Fahrzeug.
Shikamaru seufzte auf, gab seinen Rucksack Kakashi und ging Ino nach.
„Oh Mann“, kam es erschöpft von Sakura, die ihr Gepäck kaum anheben konnte.
„Gib schon her“, sagte Sasuke und nahm ihr die schwere Tasche aus den Händen.
„Boa, was ist da drin? Nebraska?“ Der Uchiha gab den Rucksack Kakashi.
„Haha, sehr witzig“, kam es abfällig von Sakura.
„Wie willst du mit der Tasche wandern? Die kriegt man kaum hoch.“ Der Schwarzhaarige stieg in den Bus.
„Sasuke, halt einfach die Klappe. Ich schaff das schon.“ Sakura ging ihm nach.
„Wo sollen wir uns hinsetzten?“, wechselte Sasuke das Thema.
„Keine Ahnung“, gähnte die Haruno.
„Was. Jetzt schon müde?“ Grinsend nahm er die Hand Sakuras, und setzte sich mit ihr irgendwo in die Mitte des Bus'.
Die Freunde saßen weiter hinten.
„Warum gehen wir nicht zu den anderen?“ Sakura hob eine Braue. Als Sasuke ihr nicht antwortete und nur aus dem Fenster schaute, fing sie anzugrinsen.
„Du hast schiss, dass ich ihnen von gestern erzähle, was?“
„Sei ruhig“, zischte Sasuke leise. Dass er es nicht böse mit ihr meinte, merkte sie daran, dass er nach ungefähr drei Sekunden anfing zu lachen.
„Mann, Sasuke. Chill mal. Ich sag's schon keinen, mein Gott.“
Der Uchiha schaute nach hinten zu seinen Freunden.
„Wir können eh nicht mehr nach hinten, andere haben sich schon dahin gesetzt.“
Er schien ihr zu vertrauen.
Zufrieden lehnte sich die Haruno zurück. Sie wollte diese Fahrt in die Berge genießen. Mit ihrem Freund. Mit ihrem Freund Sasuke.
„Dein Rucksack war viel zu schwer, du kannst einige deiner Sachen in meine Tasche tun“, sagte der Uchiha.
Sakura fühlte sich in der Nähe ihres Freundes sicher. Sehr sicher sogar. Er bot ihr sogar an ihre Sachen mitzuschleppen. Doch dies wollte sie Sasuke nicht antun.
„Nein, lass mal. Das schaff ich schon.“
„Nein, das schaffst du nicht. Ich meine, hallo? Ich habe ihn kaum hochbekommen.“
„Können wir das später klären?“
„Hn.“ Mit diesen Worten drehte sich Sasuke um. War er beleidigt? Sakura zog die Brauen zusammen.
„Sasuke?“
Keine Reaktion.
„Hallo?!“
Immer noch keine Reaktion.
Angesäuert verschränkte Sakura die Arme vor die Brust. Warum musste er bei jeder Kleinigkeit wütend werden? Sie meinte es doch nur gut mit ihm.
Die Haruno merkte im Augenwinkel, wie Sai an ihr vorbei schritt. Er traf versehentlich Sakura mit seinem Handgepäck.
„Oh, sorry“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige.
„Schon gut“, nuschelte Sakura genervt und rieb sich die getroffene Stelle.
„Hey, eine Frage.“ Sai beugte sich zu Sakura herunter.
„Bist du immer noch Single?“
Die Haruno schaute etwas dumm aus der Wäsche. Wie bitte?! Selbst wenn. Was ging ihn das an?
Sasuke schien schnell zu reagieren. Er schlang einen Arm um seine Freundin, und schaute Sai mit stechenden Blicken an.
„Nein, ist sie nicht.“
Der Schwarzhaarige schreckte zurück.
„Ja, Mann, sorry.“ Er setzte sich zwei Reihen weiter, neben ein anderes Mädchen.
Sakura seufzte auf.
„Musstest du so schnell reagieren? Ich hätte das auch alleine geschafft.“
„Gut. Wenn du das alleine geschafft hättest, dann kannst du ja deinen Rucksack alleine tragen.“
„Schön.“ Eigentlich hätte Sakura gedacht, dass er doch noch ihre Tasche leeren würde. Einen Hoffnungsschimmer besaß sie noch. Bis vor kurzem zumindest.
Die Haruno lehnte ihren Kopf gegen den Sitz. Toll gemacht, jetzt hat sie sich auch noch mit ihrem Freund gestritten. Super. Und dies nur wegen einer Kleinigkeit.
Ein schöner Anfang, einer erneuten Beziehungen.
Wenn schon die Busfahrt so schrecklich werden würde, wie schlimm würde dann wohl das Zelten werden?