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You are not alone ...

(AoixRuki)
von

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Wer die Stille bricht…

Wer die Stille bricht…
 

„Was mache ich hier eigentlich?“, fragte ich mich Kopfschüttelnd, als ich zittrig, mit einigen Zetteln und Aois T-Shirt in der Hand auf einen Wohnblock zu steuerte.

Nur noch eine wenig befahrene Straße trennte mich von der Eingangstür und dann nur noch einige Gänge und Treppen von Aois Wohnungstür.

Oder die seiner Eltern?

Wohnte er nun alleine oder nicht?

Neben der Adresse, welche ich von meiner Lehrerin erhalten hatte stand nur der Name Shiroyama - kein Vornahme, der verriet, wem die Wohnung denn nun genau gehörte. Wie sollte ich mich verhalten, wenn mir jemand völlig fremdes die Tür öffnete.
 

Noch nervöser als Vorher überquerte ich, so langsam es ging und ohne, dass es irgendwie beschränkt aussah, die Straße und ließ meine Augen über die unzähligen Klingeln huschen, bis ich schließlich an einer, die mit einem Namensschildchen von Aois Nachname versehen war, hängenblieb und zittrig die Hand ausstreckte.

Ganz leicht drückte ich auf die Klingel und hätte ich nicht selber ein leises Läuten gehört, wäre ich mir nicht einmal sicher gewesen, ob ich die Klingel wirklich betätigt hatte.

Einige Sekunden vergingen und ich wartete immer noch ungeduldig auf das Surren, welches mir verriet, wann ich die Tür aufstoßen konnte, doch es blieb still.
 

War er letztendlich gar nicht zu Hause und ich machte mich gerade mal wieder unnötig verrückt?

Schon fast erleichtert betätigte ich den Klingelknopf noch einmal, nur um sicher zu gehen, dass Aoi wirklich nicht zu Hause ist und ich guten Gewissens wieder von dannen ziehen konnte, als ich erschrak, die Tür ganz plötzlich zu surren begann und ich mich rasch dagegen warf, um die doch recht schwere Haustür auf zu bekommen.

Meine Erleichterung verflüchtigte sich ebenso schnell wieder, wie sie aufgetaucht war und ich trat durch die Haustür. Im Inneren schlug mir der typische Flur Geruch entgegen und ich machte mich auf den Weg die Treppe hinauf, da Aoi relativ weit Oben, im fünften Stock wohnte.
 

Etwas außer Atem, weil ich die Treppe geradezu hinauf gehechtet war, damit sich mein dämlicher Kopf ja nicht zu umkehren entscheiden konnte, blieb ich sichtlich unschlüssig vor der weißen Tür stehen, auf deren Mitte lediglich ein kleiner Tür-Spion angebracht war.

Zaghaft klopfte ich an und hörte kurz darauf Schritte auf der anderen Seite, der doch recht dünnen Wohnungstür, welche wenig später ein Stückchen aufgemacht wurde.

Er musste der Tür verdammt nah sein, da ich lediglich eines seiner Augen sehen konnte, welches mich etwas zusammengekniffen fixierte.

Ich konnte seinen Gesichtsausdruck kaum deuten, da ich nur die Hälfte seines Gesichtes sah.

War er böse?
 

Ich wich unmerklich ein Stück zurück und betrachtete nun die Kette, welche zwischen Tür und Wand befestigt war und verhinderte, die Tür weiter aufmachen zu können. Mein Blick wanderte weiter nach Unten, er trug bequeme Klamotten, ein schwarzes Shirt mit V-Ausschnitt und eine Jogginghose.
 

„Was willst du?“, ich erschrak. Seine Stimme war so kalt und abweisend, sie passte nicht zu dem sonst so neugierigen Aoi.

Immer noch fixierte er mich mit seinem einen zusammengekniffenen Auge und machte keine Anstalten, die Kette zu lösen und die Tür weiter auf zu machen.
 

„Ähm…also ich dachte…-“, meine Stimme klang, als würde sich gleich versagen, so eingeschüchtert war ich von seinem plötzlichen Stimmungswechsel

„-also du… hast mir ja auch geholfen, als ich nicht in der Schule war und da dachte ich, dass ich dir auch die Hausaufgaben bringen sollte…“, zum Ende hin wurde ich immer leiser, und langsam beschlich mich das Gefühl, das ich auf der Treppe vielleicht doch hätte umkehren sollen.
 

Sein Auge weitete sich ein wenig und er schaute zögerlich auf die Kette zwischen uns, schloss dann die Tür, nur um sie kurz darauf wieder zu öffnen, dieses Mal zwar ohne Kette, allerdings nicht wirklich weiter als zuvor.

Er streckte eine Hand durch den Türspalt und machte mit den Fingern eine fordernde Bewegung. Sein Gesicht war immer noch halb verdeckt und irgendwie beschlich mich langsam ein komisches Gefühl.

Ich machte keine Anstalten, ihm die Zettel zu geben, sondern zog sie instinktiv sogar noch ein Stück weiter zurück.
 

„Gib schon her!“, sagte er immer noch in diesem bedrohlichen Tonfall und streckte die Hand noch ein wenig weiter in meine Richtung.
 

„Aoi…was zum…?“, irgendwie war ich verzweifelt, er war so anders, irgendwas war doch passiert.

Ich zog mich noch weiter zurück, damit er mir nicht die Zettel aus der Hand reißen konnte und mir wohl möglich die Tür vor der Nase zu schlug.

Was stimmte nicht mit ihm? Krank sah er nicht aus - keines Wegs. Warum kam er also nicht zur Schule? Ich beschloss ihn also eben dies zu fragen, auch wenn meine Stimme sich noch immer nicht wirklich beruhigt hatte.
 

„Wieso warst du nicht in der Schule?
 

Schweigen seiner Seits.
 

„Krank scheinst du ja nicht gerade zu sein…“
 

Er zog sich ein Stück zurück.
 

„…bist du irgendwie sauer?“
 

Er verharrte hinter seinem Türspalt, als wüsste er nichts zu antworten und ließ langsam seine ausgestreckte Hand sinken, immer noch böse drein blickend.

Egal was es war, er hatte anscheinend nicht vor es mir zu erzählen, mir, der mit ihm mal eben fröhlich über Selbstverletzung geredet hatte, obwohl ich ihm das genau so wenig erzählen wollte, wie er mir gerade nicht sagen wollte, was los war.
 

Ich beharrte auf den Prinzip: ´Gleiches Recht für alle´ und stemmte mich kurzerhand gegen die Tür, etwas überrumpelt von meine Attacke, ich verbuchte das jetzt einfach mal unter Adrenalinschub, taumelte er nach hinten und es war mir somit ein leichtes, die Tür nun ganz zu öffnen.

Etwas erschrocken war ich ja schon über mich selber und im nächsten Moment rief ich mir wieder in den Sinn, dass ich gerade einfach so in seine Wohnung eingedrungen war.
 

Ich sah zu ihm auf, doch er hatte sich von mir weg gedreht und ich konnte nur ein leises Fluchen seinerseits ausmachen.

Erst jetzt bemerkte ich den weißen Stoffstreifen, der ihm quer über den Rücken ging und auf der einen Seite über Seiner Schulter, auf der anderen unter seinem Arm verschwand.

War das ein Verband…?

Ich schlich langsam um ihn herum, doch er wendete sich immer wieder ab, bis ich einen Satz machte und mit einem Mal vor ihm stand.
 

Sein rechter Arm war eingegipst und wurde von dem weißen Verband, den ich an seinem Rücken gesehen hatte gestützt. Ich schaute zögerlich in sein Gesicht und erschrak. Das Auge welches er hinter der Tür versteckt hatte, war blau, grün angeschwollen.
 

Ohne, dass ich es auch nur annähernd verhindern konnte, platzten die Worte einfach so aus mir heraus:“ Aoi was ist passiert? Hattest du einen Unfall?“
 

Er schaute wieder grimmig drein, schüttelte allerdings nur den Kopf und riss mir anschließend schnell die Zettel aus der Hand. Ich war noch viel zu perplex, um das verhindern zu können und so wanderte kurz darauf auch noch das Shirt zurück in seinen Besitz.
 

„Was dann?“, fragte ich, nach der Schrecksekunde auf seine ruckartigen Bewegungen.
 

„Nichts!“, zischte er, sichtlich angefressen.
 

„Wie Nichts?“, sagte auch ich nun etwas forscher, denn er brachte mich, ohne dass ich es wollte aus der Fassung.
 

„Ja nichts ist passiert.“, sicher, das kann er sonst wem erzählen, aber nicht mir!
 

„Klar, und du hast dir den Arm nur so zum Spaß gebrochen und weil es so schön war gleich noch ein blaues Auge hinterher oder wie?“
 

„Man Taka…das geht dich nichts an!“, sagte er und machte Anstalten, einfach in einen anderen Raum zu verschwinden, was bei dieser kleinen Wohnung, die er anscheinend wirklich alleine bewohnte, etwas schwierig gestaltete. Kurzerhand folgte ich ihm einfach, in eine kleine Küche, in die er geflüchtet war.
 

„Und du meinst, als du unbedingt alles über mein Mobbing erfahren wolltest, das es dich was angegangen hat?“, wäre ja noch schöner, wenn ich mich einfach so von ihm herum schubsen lassen würde!
 

„Das ist was völlig anderes-“, knurrte er und blieb abrupt stehen, drehte sich zu mir um und krallte sich mein Handgelenk „- und wenn du nicht auch so ein Veilchen willst, dann verschwinde jetzt aus meine Wohnung.“, er drückte mich von sich weg und ich taumelte einige Schritte nach Hinten.

Meine Wut hatte sich ganz plötzlich in Angst verwandelt und ich wusste nicht recht, wie ich nun reagieren sollte. Ich hatte bei ihm noch nie dieses Gefühl gehabt, welches ich eigentlich nur allzu gut kannte, denn ich hatte eine solche Angst schon oft genug in der Schule spüren müssen, doch nie bei ihm… hatte er nicht gesagt, dass er will, dass wir Freunde sind?
 

Ich schaute ihn mit großen Augen an und wollte am liebsten so schnell es eben ging aus der Wohnung rennen, doch meine Beine wollten sich einfach nicht rühren. Er musste wohl das Entsetzen in meinen Augen gesehen haben, denn er strich sich nun, laut seufzend über die Stirn.
 

„Taka es tut mir leid, ich wollte dich nicht so angehen…“, er schien es wirklich ernst zu meinen, doch so schnell konnte ich mich nicht fassen und ging einige Schritte zurück, als er an mir vorbei ging, zurück in das Wohnzimmer, aus dem wir gekommen waren und ließ sich auf ein kleines Rotes Sofa sinken.
 

Sein Kopf war in seine gesunde Hand gestützt und irgendwie sah er in diesem Moment ganz… elendig aus.
 

„Aoi…-“, ich hatte mein Stimme wieder gefunden, auch wenn sie bei jedem Wort etwas zitterte und ich es nicht schaffte weiter aus der kleinen Küche heraus zu gehen, als bis zum Türrahmen, um ihn betrachten zu können, während ich mit ihm redete.
 

„-Ich weiß nicht warum aber irgendwie… na ja… was ist los mit dir… bitte… sag es mir doch. Ich mach mir da halt…Sorgen.“, ohne zu wissen warum, machte ich mir tatsächlich Gedanken um ihn, denn wie er da so saß, in sich zusammen gesackt, als hätte er kaum noch Kraft.
 

„Weißt du-“, hauchte er kaum hörbar: „-Ich hab einfach Angst.“
 

Fassungslos, schlich ich leise auf ihn zu und setzte mich, auch wenn ich so weit entfernt von ihm saß wie es mir eben möglich war, neben ihn auf das Sofa. Streckte zögerlich eine Hand aus und legte sie auf seinen warmen Rücken, sodass er leicht zusammen zuckte.
 

Sein schwarzes Haar hing vor seinem Gesicht, sodass ich nicht sehen konnte, was er gerade fühlte.

Half es ihm?

Ich wusste es nicht, denn mir war diese Situation, in der ich mich befand völlig fremd.
 

„Aber… was macht dir Angst. Entschuldige bitte, ich verstehe dich nicht…“, versuchte ich ihn zaghaft zum reden zu bewegen und schien wirklich zögerlich an zu setzten, etwas zu sagen: „Ich na ja… ich glaub ich hab was dummes gemacht Taka-“, mich grauste es bei dem Gedanken, denn wenn Aoi etwas dummes tat, dann war er meistens nicht der Einzige, der daran zu leiden hatte.
 

„-du hast mich ja gewarnt, aber ich konnte einfach nicht anders… man ich hab mich einfach so schuldig gefühlt, weißt du?“, ich schaute ihn fragend an, denn mir wollte noch immer nicht so recht ein Licht aufgehen, was er mir da gerade versuchte zu sagen.
 

„Was…?“, fragte ich mit hoher, aber sanfter Stimme und er drehte den Kopf ein Stück zu Seite, sodass ich ihm ins Gesicht schauen konnte, während er leise antwortete:“ Ich musste einfach mit ihnen reden, auch wenn von Vorne herein klar war, dass es nichts bringen würde… vielleicht, war es einfach der banale Gedanke, dass sie dem Falschen die Schuld gegeben hatten, der mich dazu gebracht hat. Ich war einfach so dumm Taka. Es tut mir leid…“, er wendete sich wieder ab, da er anscheinend nicht zu viel von seinem derzeitigen Zustand preisgeben wollte, doch so langsam dämmerte es bei mir, was er getan hatte und warum er jetzt so zu gerichtet war.
 

„Das hast du nicht wirklich getan…Aoi bitte sag mir, dass du das nicht getan hast!“, sagte ich fast schon mit flehendem Unterton, doch er wandte sich mir wieder zu und verzog die Lippen zu einem gequälten grinsen, welches mit dem blauen Auge eher einer Fratze glich.
 

„Immer wenn ich bei dir war und du dich so gekrümmt hast, weil dir dein Magen weh getan hat - ich hab mich so schuldig dafür gefühlt, ich hab es einfach nicht mehr aus gehalten und da bin ich halt eines Morgens vor der Schule zu ihnen gegangen und hab ihnen gesagt ,dass … ich es der Lehrerin erzählt habe und nicht du und da… na ja zuerst haben sie gelacht und dann - es war niemand anderes auf dem Gang, alle anderen waren schon in den Klassen, sie haben mich einfach mit geschleppt und ich… ich konnte mich einfach nicht währen… ich mache alles einfach immer nur noch schlimmer.“, meine Hand die am Anfang seiner Erzählung noch sanft an seinem Rücken gekreist hatte, blieb nun abrupt stehen und ich riss meine Augen weit auf, starrte ich fassungslos an, fast schon panisch.
 

„Aoi…das…“, mir blieben die Worte im Hals stecken.
 

„Und das Resultat daraus: ein angebrochener Arm, Prellungen und blaue Flecken und damit meine ich nicht nur den in Gesicht.“, Er lachte makaber auf und blieb dann einfach regungslos auf den Sofa sitzen.

Ich brauchte erst einmal einige Minuten, um mich wieder zu fassen, als mir plötzlich ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf schoss.

„Hab ich dir vorhin eigentlich weh getan, als ich die Tür aufgedrückt habe? Ich hab doch sicherlich deinen Arm getroffen.“, fragte ich und nun fühlte ICH mich irgendwie schuldig, für seine Verletzungen.
 

„Es geht.“, meinte er nur knapp und schwieg wieder.

Auch ich schwieg, streichelte lediglich wieder seinen Rücken und hing neben ihm, nicht weniger krumm auf dem Sofa.
 

„Na da haben wir uns ja was Schönes eingebrockt.“, meinte ich nach einiger Zeit und verzog meine Lippen zu einem ähnlichen Grinsen, wie er es getan hatte, doch er nickte nur stumm.
 

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Und da melde ich mich jetzt auf mal zu Wort.

Hab mich dazu entschieden, diese Woche zwei Kapitel hoch zu laden, weil dieses doch recht kurz ist und ich in den Ferien anscheinend sehr produktiv sein kann :D

Danke übrigend noch mal für die Reviews zu den letzten paar Kapiteln.

Ich würde wirklich gerne auf jede antworten, weil ich mich, wie glaub ich so ziemlich jeder hier über die Reviews freue, doch ich weiß nie so recht, was ich schreiben soll. Sorry dafür :3
 

Naja ich hoffe das kapitel hat euch so weit gefallen und in den nächsten Tagen hau ich dann gleich noch ein zweites raus.
 

LG LX



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Samantha_Josephine
2013-04-09T14:41:27+00:00 09.04.2013 16:41
Ich habs mir gedacht, naja nicht das Aoi zu denen gegangen ist und es ihnen erzählt hat wer eigentlich die Petze war, sonder das er von den Gorillas verprügelt worden ist. Eigentlich war ich der Meinung, das sie gesehen haben wie Aoi und Taka sich relativ gut verstehen oder eben immer zusammen hängen oder halt einfach weil Aoi ihm Hausaufgaben bringt. Aber das war ja nun nicht der Fall... Trotzdem tut mir Aoi leid und auch Taka.

Gleich mal weiter lesen muss xD
LG
Samy
Antwort von: abgemeldet
14.04.2013 11:29
Uiuiui da denkt man sich nichts böses und dann platzt das Kommentare-Postkasten-Ding aus allen Nähten :D
Danke für das fleißige Kommi schreiben :D und Sorry das ich immer sooo wenig antworte >.< *schüchtern sei*

Hui währe ja auch ne gute Idee, das sie Aoi und Taka in flagranti erwischen :3 aber was nicht ist kann ja noch werden :D erst einmal sollte Ru-chan allerdings wieder nüchtern werden :D

Schreib weiter sooo schöne Kommis *___*
Ich finde es immer echt spannend zu erfahren, was ihr denkt, wie es auch hätte weiter gehen können (Inspirations Quelle Nummer eins und so)

Bis zum nächsten Mal LG LX
*=* (Reita Smilie incoming)


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