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Heldenmut

Die Kraft des Herzens
von

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Freunde

Freunde
 

Ein paar Tage nachdem Sora zum ersten Mal sein Schlüsselschwert herbei gerufen hatte, befanden er, Riku, Axel, Roxas, Ventus und Vanitas sich gerade am Anfang ihrer Geschichtsstunde.

Ihre Lehrerin, Frau Larxene, war gerade in den Raum getreten und knallte ihre Aktentasche auf den Schreibtisch.

Sofort kehrte Ruhe ein, denn jeder wusste, wie ihre Lehrerin bei Ruhestörungen reagierte.

Sie blickte sich streng im Klassenraum um und als endlich Ruhe eingetreten war, sagte sie:

„Laut der Schulleitung sollen wir jetzt die griechische Mythologie wiederholen! Also, wer kann mir die großen drei Götter des Olymps nennen?“

Sie sah sich abschätzend im Klassenraum um.

Einige Hände hoben sich, auch die von Sora und Roxas.

Frau Larxene nahm zuerst Roxas ran und dieser sagte:

„Poseidon!“

Die Lehrerin sah ihn streng an und wartete, ob Roxas noch die zwei fehlenden Götter nannte, aber da Roxas schwieg, nahm sie Sora ran:

„Zeus und Hades!“

Frau Larxene nickte streng und wandte sich der Tafel zu. Sie schrieb alle drei Götternamen an die Tafel und wandte sich dann wieder der Klasse zu.

„Wer weiß, wie diese drei Götter noch genannt werden?“, stellte sie die nächste Frage an die Klasse.

Wieder war nur Schweigen im Walde zu vernehmen, bis sich diesmal Sora, Roxas und Ventus gleichzeitig meldeten.

Frau Larxene seufzte und schwang dann den Arm in Richtung der drei sich meldenden Jungen.

Durch diese Geste dachten alle drei, dass jeweils sie gemeint waren und so sagten sie gleichzeitig:

„Die großen Drei!“

Alle in der Klasse sahen die drei Jungen verblüfft an.

Ihre Geschichtslehrerin nickte und erklärte dann, warum sie so genannt wurden. Ihre Erklärungen dauerten so lange, bis es zum Ende des Unterrichts läutete.

„Morgen werden wir einen Ausflug zum Museum für griechische Geschichte machen. Der Eintritt beträgt für jeden von euch 5 €! Wir treffen uns alle morgen früh um 8.00 Uhr vor der Schule! Jetzt könnt ihr gehen!“, sagte sie und entließ die Klasse.

Sofort stürmten die Schüler aus dem Klassenraum. Alle, bis auf Sora, Riku, Ventus, Roxas, Vanitas und Axel.

Sora hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und versuchte vergeblich zu verbergen, dass er sich über den morgigen Ausflug so seine Gedanken machte.

“Hey, was ist los?“, fragte Riku ihn.

Sora sah nicht auf, sondern drehte sich nur auf die andere Seite, um Riku nicht in die Augen sehen zu müssen.

Riku setzte sich jedoch auf Soras andere Seite und versuchte ihm weiter in die Augen zu sehen. Daraufhin drehte Sora den Kopf wieder auf die andere Seite und Riku setzte sich wieder auf seinen alten Platz.

Und wieder drehte sich Sora von Riku weg, was diesen wieder veranlasste, sich auf den anderen Platz neben Sora zu setzen.

„Das Spiel können wir jetzt die ganze Pause lang spielen, oder du sagst mir jetzt einfach, was dich bedrückt und ich räume diese Sache einfach aus dem Weg!“, sagte Riku und nahm Soras Gesicht in beide Hände, so dass dieser den Kopf nicht mehr wegdrehen konnte.

Sora sah ihm jedoch noch immer nicht in die Augen und nuschelte etwas.

„Etwas lauter, bitte! Ich bin doch ein alter Mann, da musst du schon etwas lauter sprechen!“, sagte Riku und legte, um seine Worte zu unterstreichen, seine Hand hinter seine Ohrmuschel.

„Echt du alter Sack! Geh doch gleich ins Altenheim! Bei dir ist doch so oder so alles vertrocknet!“, warf Vanitas ein und schälte sich mit einem Klappmesser einen Apfel.

Langsam, wie in Zeitlupe, drehte sich Riku zu Vanitas um und jedem im Raum war in Sekunden klar, dass Vanitas etwas absolut falsches gesagt hatte. Jeder, außer Vanitas, denn dieser würdigte Riku keines Blickes und zerschnitt nun seinen Apfel.

Er trat langsam zwei Schritte langsam auf Vanitas zu. Jedoch hielt er bei dem schnaubenden Geräusch hinter sich inne und drehte sich zu Sora herum. Dieser hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und diesen unter den Armen begraben. Riku trat auf Sora zu, der noch immer das schnaubende Geräusch von sich gab und legte den Hand auf Soras Rücken.

Riku beugte sich zu Sora herunter und sah durch eine Lücke in dessen Armen, dass dieser sich gerade schlapp lachte.

„Du findest es also lustig, dass Vanitas mich als alten Mann bezeichnet!“, sagte Riku und seine Augen blitzten gefährlich.

Sora nickte und kicherte weiter.

„Dann empfange jetzt deine Strafe dafür!“, sagte Riku und stürzte sich auf Sora.

Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Riku bei ihm war und anfing ihn von oben bis unten durch zu kitzeln.

Sora schrie vor Lachen und bettelte nach wenigen Minuten darum, dass Riku doch aufhören möge.

Der junge Liebesgott erbarmte sich dann doch und ließ von Sora ab.

Dieser keuchte und als er sich dann nach wenigen Momenten wieder beruhigt hatte, blickte er sich zu den Anderen um.

„Weißt du, dass wir dein Lachen richtig vermisst haben? Wenn du lachst, geht die Sonne auf!“, sagte Roxas und alle außer Vanitas nickten zur Bestätigung.

Soras Wangen wurden rot und er grinste verlegen.

Riku legte ihm freundschaftlich den Arm um und sagte:

„Und jetzt sag uns, was dich vorhin so bedrückt hat! Wir sind Freunde, uns kannst du alles erzählen!“

Soras Lächeln verschwand wieder und er senkte den Blick.

„Okay, ich sag´s dir. Wir haben nicht viel Geld. Meine Mutter hat drei Jobs, um uns über Wasser zu halten und da kommt ein unerwarteter Schulausflug einfach nur unpassend. Auch wenn es nur 5 € sind. Ich kann nicht mitkommen! Wir haben einfach nicht das Geld!“, sagte Sora und vergrub das Gesicht wieder unter den Armen.

Riku erhob sich und wandte sich dann an die anderen.

„Okay, Axel! Lass mal was fliegen!“, sagte er zu Axel und dieser warf sofort eine Münze durch den Raum.

Sofort folgten zwei weitere Münzen von den Zwillingen. Als Riku zu Zack hinüber sah, sah er noch, wie dieser seine Münze wie einen Fußball durch den Raum zu Riku flankte.

Riku griff sie alle aus der Luft und als er sich zu Vanitas drehte, wurde er von diesem wieder ignoriert.

Nun drehten sich alle außer Sora ebenfalls zu Vanitas und als dieser seinen Blick noch immer nicht vom Apfel erhob, erhob sich Ventus und ging eilig zu Vanitas herüber.

Er beugte sich zu dem Gott der Folter hinab und flüsterte ihm ins Ohr. Für einen Moment tat Vanitas noch so, als würden ihn Ventus' Worte nicht interessieren, doch dann leuchteten seine gelben Augen vor Bosheit auf und er grinste diabolisch. Er flüsterte Ventus nun seinerseits etwas ins Ohr, woraufhin dieser erbleichte. Er warf Sora einen schnellen Blick zu, dann aber nickte er.

Vanitas griff eilig nach Ventus' Hand und zog dessen Zeigefinger hervor. Er setzte die Spitze seines kleinen Messers an der Kuppe des Zeigefingers an und ritzte in diese ein, so dass ein paar Blutstropfen hervor traten.

Roxas sprang auf, als er sah, was Vanitas da mit seinem Bruder anstellte, doch Axel hielt ihn an der Schulter fest und drückte ihn wieder auf den Stuhl.

Vanitas ließ ein paar Tropfen von Ventus` Blut auf den Apfel fallen und biss genau von der Stelle ab, wo das Blut den Apfel getroffen hatte. Dann holte er seine Geldbörse hervor und warf Riku ebenfalls eine Münze zu.

Dieser fing sie mit einem verächtlichen Blick und ließ alle Münzen vor Sora auf den Tisch fallen.

„Jetzt sollte dieses Problem gelöst sein!“, sagte Riku und legte genau 5 € vor Sora auf den Tisch.

Dieser hob ungläubig den Kopf und sah die fünf Münzen vor sich an.

„Leute, das kann ich nicht annehmen!“, sagte er und schüttelte den Kopf.

Riku nahm Münze für Münze in die Hand, spielte mit ihr und ließ sie dann durch eine kleine Handbewegung verschwinden.

„Natürlich kannst du, schließlich sind sie bereits in deiner Geldbörse!“, erwiderte Riku und grinste.

Sora sah ihn ungläubig an und holte sein Portmonee hervor und sah hinein. Dort waren tatsächlich die fünf Münzen, die er von den Anderen bekommen hatte. Er warf Riku einen fragenden Blick zu, der ihm grinsend erwiderte:

„Es hat so seine Vorteile, wenn Hermes dein Onkel ist! Du kannst nicht nur problemlos Sachen mitgehen lassen, sondern auch dafür sorgen, dass gewisse Sachen unbemerkt an andere Orte gelangen!“

Sora war völlig verblüfft.

„Hermes ist dein Onkel?“, fragte er und sah Riku fragend an.

Dieser machte eine kurze Handbewegung und sagte:

„Patenonkel, um genau zu sein! Aber wen interessieren schon Details!“

Sora sah ihn ungläubig an, doch noch bevor er etwas antworten konnte, läutete die Schulglocke und die anderen Schüler der Klasse kamen wieder in den Raum.

So verging der restliche Schultag ziemlich schleppend und als nach einer gefühlten Ewigkeit auch die letzte Stunde beendet war, machten sich alle Schüler schleunigst aus dem Klassenraum.

„Na dann mal los! Auf geht’s nach Hause! Was gibt’s zu essen?“, fragte Zack an Axel gewandt.

Axel erwiderte prompt:

„Souvlaki mit Pommes!"

Dies schien Zack jedoch nicht viel zu sagen, denn er guckte drein wie ein kleiner Wolf, der nicht wusste, wo es zum Futterplatz ging.

„Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch!“, warf Terra ein.

Sofort lief Zack das Wasser im Mund zusammen und alle konnten sehen, wie sein Gesicht einen träumerischen Ausdruck bekam und er anfing zu sabbern.

„Solange Fleisch auf dem Speiseplan steht, ist Zack glücklich!“, sagte Roxas und alle mussten daraufhin lachen.

„Tja, ein Wolf muss regelmäßig Fleisch zu sich nehmen, damit er groß und stark wird und unser kleiner Wolf hier ist noch immer im Wachstum!“, warf Terra lachend ein und klopfte Zack kräftig auf die Schulter.

Dieser grinste und erwiderte:

„Ich will schließlich mal so groß werden wie mein großer Bruder hier! Also muss ich viel trainieren und noch mehr essen!“

Alle sahen ihn einen Moment lang irritiert an, doch als Zack Terra mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß, wussten alle, wen er mit der Bezeichnung „großer Bruder“ gemeint hatte.

Sie gingen munter schwatzend aus dem Schulgebäude bis zur riesigen Villa, die die Junggötter bewohnten.

„Ich muss dann weiter! Wir sehen uns morgen!“, sagte Sora und wollte schon weiter gehen, doch Riku legte ihm den Arm um die Schulter.

„Nichts da, Kleiner! Du kommst mit rein! Ich habe deine Mutter vorhin angerufen und sie weiß Bescheid, dass du hier bist!“, sagte Riku und lenkte Sora Richtung Haustür.

Dieser sah ihn völlig verdattert an.

„Aber woher hattest du meine Nummer? Auf der Klassenliste steht sie nicht!“, erwiderte Sora.

Riku holte grinsend sein Handy hervor und zeigte es Sora.

„Wozu haben Handys eigentlich eine Rückwahltaste? Ich habe von dort aus deine Nummer kopiert und sie in meinem Adressbuch gespeichert!“, erwiderte Riku und schloss die Haustür auf.

Sora hatte gar keine Zeit mehr, um noch etwas zu erwidern, denn schon wurde er von Riku ins Haus geschoben.

Sie hingen ihre Jacken an die Garderobe, zogen die Schuhe aus und Riku führte Sora sofort hoch in sein Zimmer. Dort setzten sie sich an den großen Schreibtisch und erledigten ihre Hausaufgaben.

„Was hältst du davon, wenn du heute hier übernachtest und wir morgen gemeinsam zum Ausflug gehen?“, fragte Riku und räumte, nachdem er und Sora mit ihren Aufgaben fertig waren, ihre Sachen weg.

Wieder sah Sora traurig zu Boden. Er schüttelte leicht den Kopf und schniefte.

„Ich kann nicht, sonst...!“, flüsterte Sora leise.

Riku klopfte ihm auf die Schulter.

„Ist schon gut! Aber ich bringe dich nachher nach Hause! Keine Widerrede!“, sagte Riku und er setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein.

Er winkte Sora zu sich und drückte ihm den Controller einer PS 4 in die Hand.

Dann schaltete Riku die PS 4 ein und auf dem Bildschirm erschien sofort das Logo eines Rennspiels.

Während sie sich beide jeweils einen Wagen aussuchten, sagte Sora:

„Du Riku, kann ich dich etwas fragen?“

Der Angesprochene nickte und Sora fragte:

„Wenn du wirklich ein Gott bist, warum musst du dieses Praktikum hier auf der Erde machen?“

Als sie sich jeder für einen Wagen entschieden hatten, wählte Riku erst einmal eine einfache Strecke aus, dann antwortete er:

„Zeus hat dieses Gesetz erlassen, um die Bindung zu den Menschen nicht zu verlieren. Durch dieses Praktikum sollen wir die Menschen, ihre Kulturen, ihre verschiedene Glaubensrichtungen und vor allem ihr Denken besser kennen lernen!“

Der Startbildschirm für das kommende Rennen flackerte auf dem Bildschirm auf und Sora fragte weiter:

„Und warum diese Sache mit den Helden? Ich dachte immer, dass Helden teils menschlich und teils göttlich sind. Ich bin nur menschlich. Also, warum ich?“

Riku hängte mit seinem Wagen zwei Rivalen ab, die sich gerade um Platz 2 und 3 stritten, dann erwiderte er:

„Weil du es bist, der das stärkste Herz von allen befindet. Nimm es jetzt nicht so schwer, aber nicht alle griechischen Helden von damals waren auch wirklich Helden. Perseus hat Medusa enthauptet, indem er ihr eine Falle gestellt hat. Er hat gedroht, ihre Kinder, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem Körper befanden, mit Gift zu töten, wenn sie sich nicht enthaupten ließe. Herkules ist seiner damaligen Frau immer fremd gegangen, bis diese Hera angefleht hat, ihr zu helfen. Für Hera war das ein gefundenes Fressen. Um ihren Mann jedoch nicht zu verärgern, erschien sie in der Form eines Zentauren und erzählte Herkules´ Gattin, dass diese nur etwas in dessen Kleidung verreiben müsste und schon wären all ihre Probleme gelöst. Sie hat es gemacht und als Herkules seine Kleidung angezogen hat, wurde er von dem Zentaurenblut verätzt und starb daran. Und das sind nur zwei Beispiele. Ich könnte dir hunderte davon erzählen. Aber um ein Held zu sein, musst du nicht von Göttern abstammen! Du musst einfach nur auf dein Herz hören!“

Er lehnte sich zurück, da er als erster durch das Ziel gefahren war. Währenddessen kämpfte Sora noch für einen Moment um Platz 3 und schaffte es sogar um wenige Millisekunden vor seinem Gegner über die Ziellinie.

Genau in diesem Moment ertönte ein lautes Klopfen durch das gesamte Haus, ganz so, als wenn jemand mit einem Kochlöffel gegen einen Kochtopf schlug.

Dazu reif die Stimme von Roxas laut und vernehmlich:

„Essen ist fertig!“

Beide Jungen legten die Controller weg und gingen zur Tür. Sora öffnete die Tür und trat in den Gang, wurde jedoch sofort wieder von Riku zurück gezogen und das keine Sekunde zu früh, denn schon kam Zack wie ein Irrer durch den Gang gerannt und stürzte nach unten.

„Du solltest deinem Schützling vielleicht beibringen, dass er auch auf andere achten muss. Er hätte beinahe Sora über den Haufen gerannt!“, murrte Riku seinen älteren Bruder an, der gerade gemächlich den Gang entlang geschritten kam.

Terra musste unweigerlich schmunzeln, als er auf Sora herab sah.

„Du musst es Zack einfach nachsehen. Er ist einfach ein kleiner Wolf und wenn es etwas zu futtern gibt, stürzt er sich begierig drauf. Aber im Herzen ist er ein absolut lieber und treuer Freund!“, sagte Terra.

Nun war es an Sora zu grinsen. So ließen sie alle dieses Thema sein und gingen gemeinsam hinunter ins Esszimmer, und setzten sich an den bereits reich gedeckten Tisch.

„Guten Appetit!“, wünschten sie sich alle und gemeinsam fingen sie an zu essen.

„Das schmeckte echt lecker!“, sagte Zack mit vollem Mund.

Vanitas warf Zack einen angeekelten Blick zu.

„Beiß nochmal ab! Ich hab dich nicht verstanden!“, sagte er zynisch zu Zack.

Dieser biss noch einmal von seinem Fleisch ab und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Terra hielt ihm die Hand vor den Mund.

„Das lernen wir noch! Nicht mit vollem Mund essen!“, sagte Terra und nahm die Hand von Zacks Mund, als dieser seinen gewaltigen Bissen hinunter würgte.

So aßen sie weiter und als der Hauptgang verspeist war, tischten Axel und Roxas die Nachspeise in Form von zwei Schüsseln auf. Die eine Schüssel enthielt Obst und verschiedene Früchte, die andere Schüssel enthielt Joghurt, der vermischt mit Honig und Walnüssen war.

Roxas reichte noch kleine Schüsseln für jeden herum und sie taten sich jeder etwas von dem Obst und dem Joghurt auf.

„Hey, wo sind die Granatapfelkerne?“, meckerte Vanitas und stocherte in dem Obst herum.

„Es gibt keine!“, erwiderte Roxas nur und aß einfach weiter.

Sofort schoss Vanitas hoch und schlug mit seiner Gabel auf den Tisch ein.

„Wieso hast du keine drin?“, spie er wütend aus und alle Helden am Tisch sahen ihn perplex an.

Sora zupfte an Rikus Ärmel und dieser beugte sich zu ihm herunter.

„Wieso macht Vanitas jetzt einen solchen Aufstand wegen ein paar Kernen?“, flüsterte Sora so leise, dass es nur Riku mitbekam.

Dieser verzog das Gesicht und flüsterte Sora ins Ohr:

„Weil das eine Frucht aus der Unterwelt ist. Sein Dad hat damit Persephone gezwungen, dass sie einen Teil des Jahres wieder zu ihm in die Unterwelt muss.“

Sora nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und wandte sich dann wieder dem Tischgespräch zu, so dass er gerade noch mitbekam, wie Roxas sauer erwiderte:

„Jetzt halt mal die Luft an, du Witzfigur von einem Totengott! Ich stell mich mit Axel in die Küche, reiß mir den Arsch auf, damit wir hier alle was schönes zum Essen haben und das Einzige, dass dir einfällt ist zu meckern, nur weil deine scheiß Kerne nicht da sind! Weißt du was?! Du kannst dir ab sofort dein Essen selbst machen! Dann kannst du dir meinetwegen so viele Kerne rein machen, wie du willst! Aber lass mich mit deinen ständigen Nörgeleien in Ruhe!“

Diese Standpauke hatte gesessen, denn Vanitas hatte es für einen Moment lang die Sprache verschlagen. Offenbar war er es nicht gewohnt, von jemanden so Gegenwehr zu bekommen.

„Ich denke, wir beenden an dieser Stelle das Essen und räumen die Küche auf“, sagte Terra und erhob sich.

Alle erhoben sich und räumten das benutzte Geschirr vom Tisch in die Küche und dankten Roxas und Axel für das gute Essen.

Nachdem sie alle fertig waren, sah Sora auf die Uhr und erschrak. Es war bereits nach 19 Uhr und er musste sich jetzt auf den Weg nach Hause machen.

„Ich muss jetzt los!“, sagte Sora und holte seine Tasche aus Rikus Zimmer.

Als er unten im Flur wieder angekommen war, wartete dort ein bereits vollkommen angezogener Riku auf ihn.

Als Sora ihm einen verwunderten Blick zuwarf, sagte Riku:

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nach Hause bringe! Also los geht’s!“

So zog sich Sora seine Schuhe und auch seine Jacke an und verließ gemeinsam mit Riku das Haus.

„Erwarte aber bitte nicht auch so eine glänzende Hütte!“, sagte Sora und seine Stimme zeigte mehr als deutlich, dass er es eigentlich vermeiden wollte, Riku zu zeigen, wo er wohnte.

„Mach dir darüber keine Gedanken! Solange du nicht unter einer Brücke schlafen musst, ist es doch okay“, erwiderte Riku.

Sora sah ihn überrascht an, lächelte ihm dann dankbar an.

Sie gingen weiter die Kastanienallee entlang, bis sie zu einer großen Kreuzung kamen, die sie überquerten.

Sie gingen noch ein ganzes Stück weiter, bis sie zu einer herunter gekommenen Hochhaussiedlung kamen, auf die Sora zusteuerte.

Sora steuerte auf eine ziemlich ramponierte und beschmierte Haustür zu und holte seinen Haustürschlüssel hervor.

„Danke dir, dass du mich begleitet hast! Den restlichen Weg schaffe ich alleine!“, sagte Sora und nickte zuversichtlich.

Riku nickte ebenfalls, doch ihm fiel auf, dass etwas trauriges in Soras Augen lag, ganz so, als wünschte er sich, dass er nicht dorthin müsste.

Er schloss Sora spontan in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr:

„Mach dir keine Sorgen! Ich hole dich morgen ab und dann gehen wir gemeinsam zum Ausflug! Versprochen! Falls noch etwas ist, hier ist meine Nummer! Du kannst mich immer anrufen, Tag und Nacht!“

Er drückte Sora noch einmal und drückte ihm dann einen Zettel mit einer Telefonnummer in die Hand.

Sora dankte ihm und wandte sich dann zum Hauseingang um. Er öffnete die Tür und winkte Riku noch einmal zum Abschied.

Als die Haustür sich wieder schloss und Soras Beine die Treppe nach oben verschwand, machte sich Riku wieder auf den Rückweg, jedoch mit einem ziemlich flauem Gefühl im Magen.
 

Ende des 9. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2015-09-08T16:19:03+00:00 08.09.2015 18:19
Halli hallo^^

Ich feier Rikus Aktion noch immer hart! Echt jetzt! Das war so cool, wie sie alle nen Euro rausgerückt haben um Sora den Ausflug zu ermöglichen. Es ist traurig, wenn jemand aus Geldmangel nicht mitkommen kann. Deswegen hasse ich solche plötzlichen Aufrufe zu Klassenausflügen. Sollen die das doch am Anfang des Schuljahres mit auf den Zettel schreiben. Oder die Klasse entscheidet wohin es geht. Da haben wir immer auf den Geldbeutel geachtet und meist alles aus der Klassenkasse bezahlt. Sind nicht so oft weggefahren...
Das mit dem Essen war auch klasse. Wobei man sich ja auch ruhig mal nach Vanitas hätte richten können und Granatapfelkerne extra dazu stellen können. Dann hätte er sie gehabt und fertig. Nunja... jetzt hat er sich wieder aufgeregt.
Hach ja... Bin gespannt auf Soras Heim. Das wird sicher böse enden. Ich hab da so eine böse Vorahnung, so wie Riku auch. Hach ja... Ich bin echt gespannt!

LG Saku^^


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