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Heldenmut

Die Kraft des Herzens
von

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Das Licht das nie erlischt

Gemeinsam gingen sie zurück zu ihrem Klassenraum und als sie sahen, dass die Tür offenstand, betraten sie diesen. Offenbar war der Unterricht gerade zuende gegangen, denn die Klasse packte eifrig ihre Taschen zusammen und verließ dann den Klassenraum.

Auch Sora packte seine Tasche und er verließ gefolgt von Riku den Raum.

„Hast du Lust nach der Schule mit zu mir zu kommen? Wir könnten was unternehmen!“, sagte Riku und grinste Sora an.

Dieser dachte einen Moment lang nach und erwiderte:

„Ich muss erst meine Mutter fragen, ob ich darf!“

Riku nickte und zog aus seiner Hosentasche ein Smartphone.

„Dann ruf sie doch gleich an und frag!“, schlug er vor und Sora nahm ehrfurchtsvoll das nagelneu aussehende Smartphone in die Hand.

Langsam und mit zitternden Händen wählte er die Nummer seiner Mutter, während er neben Riku herlief.

Er hielt sich das Gerät ans Ohr und als er dann die Stimme seiner Mutter hörte, sagte er mit viel höherer Stimme als sonst:

„Hallo Mama, ich bin es, Sora! Ich bin bei einem Klassenkameraden eingeladen. Darf ich hingehen?“

Es dauerte einen Moment, bis Sora eine Antwort bekam, doch dann nickte er. Er bedankte sich bei seiner Mutter und legte dann auf und reichte Sora das Smartphone vorsichtig zurück.

„Ich darf, aber um sieben muss ich wieder zurück sein!“, sagte er.

Sie waren vor dem Chemiesaal angekommen, doch sie konnten ihn nicht betreten, da es in diesem Moment zur Pause läutete.

„Komm mit! Es wird Zeit, dass du auch die anderen kennen lernst!“, sagte Riku und schleifte Sora mit nach draußen auf den Schulhof.

Dieser versuchte sich von Riku loszureißen, doch er hatte gegen ihn einfach keine Chance.

Riku schleifte ihn bis zu einer der grünen Inseln, auf denen er sich mit den anderen Junggöttern und Freunden aufhielt.

Als sie an dieser angekommen waren, konnte Sora auch sehen, wer alles von seiner Klasse anwesend war.

Es waren Roxas und Ventus, Axel, Vanitas, Terra und Zack.

„Was willst du kleiner Pisser hier?“, fuhr Vanitas sofort Sora an.

Sofort sprangen die beiden Zwillinge auf und fingen an sich mit Vanitas zu streiten.

„Was wollt ihr kleine Wichser denn? Seid ihr geil auf `nen Dreier oder warum könnt ihr nur zu zweit auf einen losgehen!?“, konterte Vanitas, worauf er einen angeekelten Blick von Roxas und Ventus bekam.

„Du bekommst noch nicht mal einen hoch, also halt die Schnauze und lass Sora in Ruhe!“, fuhr Ventus Vanitas an.

Dieser schien sich nun richtig aufzuplustern, denn er schnaubte:

„Soll ich mal zeigen, was Manneskraft ist, du kleine blonde Schlampe?!“

Er legte die Hand an den Gürtel und fing an, sich diesen zu öffnen. Alle sahen ihn entsetzt an und Roxas wandte ein:

„Lass mal stecken! Dein kleines Ding will niemand sehen und wir haben auch keine Lupe dabei, um danach zu suchen!“

Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Alle, bis auf Vanitas, der ziegelrot anlief vor Wut und sich auf Ventus stürzen wollte, doch noch bevor er diesen auch noch erreicht hatte, traf ihn eine Hand voll Erde im Gesicht.

Vanitas hustete und spuckte die Erde aus, die er in den Mund bekommen hatte. Zornig sah er sich nach dem Verursacher der Tat um und sein Augenmerk blieb einen Moment lang bei Sora hängen, der seine dreckige Hand einen Moment zu spät in die Hosentasche steckte.

„Du kleine Ratte! Jetzt bist du dran!“, spie Vanitas aus und versuchte sich auf Sora zu stürzen, doch Riku trat vor Sora, so dass Vanitas inne halten musste.

Er versuchte Riku beiseite zu schieben, doch noch ehe er es sich versah, lag er bereits auf dem Boden und Riku auf ihm.

„Rührst du Sora an, skalpier ich dich!“, sagte Riku und hatte einen Blick aufgesetzt, bei dem jeder normale Mensch sofort die Flucht ergriffen hätte, so aber nicht Vanitas.

Dieser fletschte die Zähne und versuchte sich aus Rikus Griff zu befreien, doch es gelang ihm nicht.

In diesem Moment klingelte die Schulglocke und beendet so die Pause. Riku ließ von Vanitas ab und erhob sich.

„Komm, Kleiner! Wir gehen!“, sagte Riku und ging zusammen mit Sora und den Anderen zum Chemiesaal.

Als sie dort angekommen waren, erkannten sie, dass die Tür zum Chemiesaal bereits offen war und sie betraten ihr Klassenzimmer.

Am Pult stand ein Mann mit bereits fortgeschrittenem Alter. Er hatte schwarzes Haar, dass mit grauen Strähnen durchzogen war und das er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte. Über dem linken Auge trug er eine Augenklappe und er sah die neu ankommenden Schüler mürrisch an.

„Setzen!“, fuhr er die Schüler an und diese setzten sich sofort auf die Stühle.

Als alle anwesend waren und die Klingel zum Beginn des Unterrichts läutete, schloss der Mann die Tür drehte sich mit einem Blick zu der Klasse um, bei dem einigen der Atem stockte.

„Also, ich bin hier, um euch die schwierige und exakte Kunst der Chemie zu lehren. Bei mir werdet ihr nicht nur die Periodentabelle lernen, sondern auch, was es mit den einzelnen Elementen auf sich hat. Solange ihr nicht der übliche Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe, werdet ihr bei mir sehr viel über Chemie lernen! Ich bin euer neuer Lehrer! Mein Name ist Professor Braig! Merkt euch das gefälligst!“, sagte er und fing an, die Periodentabelle an die Tafel zu schreiben.

Sie hatten die Periodentabelle zwar bereits in der 7. Klasse durchgenommen, doch wie jeder in der Klasse wusste, war es dringend nötig, diese noch einmal zu wiederholen, da sie schlicht niemand von ihnen konnte.

So verging der Unterricht und sie besprachen jedes einzelne Element. Jeder machte mit, sogar Vanitas, auch wenn dieser wieder einmal sein eigenes Ding drehte und jedes Element noch mit einer eigenen, eigenwilligen Skizze versah.

Nachdem die Doppelstunde Chemie durch das Läuten der Schulglocke beendet wurde, stürmten alle Schüler sofort aus dem Chemiesaal.

Sie gingen auf den Hof zur zweiten, großen Hofpause und Riku fragte Sora:

„Hier gibt es doch sicherlich auch eine Schulkantine! Wo ist die?“

Sora deutete auf eine Tür, die auf der anderen Seite des Hofs war und sofort dirigierte Riku Sora dorthin.

Die Anderen folgten ihm.

„Hey, ich hab mein Pausenbrot dabei! Ich brauch mir nichts kaufen!“, protestierte Sora und zeigte Riku sein in Einwickelpapier gewickeltes Pausenbrot.

Riku achtete jedoch gar nicht auf seine Worte und schob ihn weiter bis zur Kantine. Er öffnete die Tür und gemeinsam traten sie hinein.

Die Kantine war bereits gut besucht von hungrigen Schülern und durch den gesamten Raum waberte der leckere Geruch von heißer Lasagne.

„Sucht euch schon mal einen Platz! Terra und ich holen das Essen!“, sagte Riku und verschwand mit Terra in der Schülermenge.

Sora sah den beiden hinterher. In der Hand hielt er noch immer sein Pausenbrot.

„Komm, du hast ihn gehört! Wir suchen uns jetzt ein nettes Plätzchen!“, sagte Roxas und schob Sora in Richtung der Sitzbänke.

Sora folgte ihm, wenn auch widerstrebend.

Er setzte sich auf eine der Bänke und die Anderen setzten sich ebenfalls. Nach wenigen Minuten kamen auch Riku und Terra wieder und sie stellten vor jeden einen Teller mit dampfender Lasagne ab. Alle sahen voller Hunger auf ihre Lasagne. Alle, bis auf Vanitas und Sora.

Der Junggott fletschte die Zähne, denn er hatte keine Lasagne, sondern einen kleinen, gemischten Salat bekommen.

„Was soll das? Ich bin doch kein verfressenes Weib, das auf seine Figur achten muss! Warum bekomme ich dieses scheiß Grünzeug?“, stieß Vanitas zornig aus und sah von seinen welken Salat zu Ventus´ Lasagne.

„Ganz einfach! Dich kann hier keiner leiden und du bist nur hier bei uns, weil du in besonderen Umständen bist. Also sei froh, dass du überhaupt was bekommst!“, erwiderte Riku und fing an, seine Lasagne zu zerschneiden.

Jeder am Tisch brach in Lachen aus.

Vanitas sprang auf und wollte sich auf Riku stürzen, doch er hielt inne, als er sah, wie sein Klassenlehrer die Kantine betrat.

Er grummelte und blubberte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

Riku ignorierte ihn und wandte sich stattdessen Sora zu.

„Du hast ja noch keinen Bissen angerührt. Schmeckt sie dir nicht oder hast du einfach keinen Hunger?!“, sagte er und sah zu Sora hinab.

Dieser sah immer noch auf seine Lasagne herab und wirkte sichtlich zerknirscht.

„Ich kann dir niemals den Gefallen erwidern! Warum machst du das für mich?“, flüsterte Sora und Riku musste sich zu ihm hinunter beugen, um ihn zu verstehen.

Riku schlang den Arm um Soras Schulter und erwiderte:

„Ganz einfach! Weil wir Freunde sind und denk noch nicht mal dran, dass du mir jetzt was schuldig bist! Und gute Freunde gibt man ein...! Na, weißt du was ich meine?“

Sora sah Riku irritiert an, doch noch bevor er etwas sagen konnte, warfen die Zwillinge Roxas und Ventus ein:

„Guten Freunden gibt man ein Küsschen!“

Riku grinste und legte die besagte Süßigkeit vor Sora auf den Tisch.

Für einen Moment lang starrte Sora die kleine Schachtel mit den Süßigkeiten an, dann brach er in Lachen aus. Er lachte so heftig, dass er sich den Bauch halten musste und nach hinten kippte.

Jedoch bevor er auf dem Boden aufschlug, hatte Riku ihn bereits aufgefangen und verhalf ihm wieder in eine aufrechte Position.

Sora kicherte noch immer und beruhigte sich nur langsam.

Er sah in die Runde seiner Klassenkameraden und sah, dass ihn fast jeder anlächelte.

Nur Vanitas lächelte nicht, denn dieser zwirbelte seine Serviette zwischen den Händen und dirigierte diese dann zu Ventus Rücken, der ja gleich neben ihm saß.

Sora sah noch, wie Vanitas die Serviette weiter nach unten dirigierte und einen Moment später schoss Ventus hoch und zog sie zornig hinten hervor.

„Sag mal, spinnst du, du perverser Bastard? Such dir jemand anderen für deine kranken Spielchen, aber nicht mich!“, fluchte Ventus und hielt sein Messer wie einen Schürhaken in der Hand.

Vanitas setzte ein dreckiges Grinsen auf.

„Warum sollte ich denn? Du stehst doch drauf oder warum der Pfeiler in deiner Buxe?“, erwiderte Vanitas und grinste dreckig.

Ventus sah direkt an sich herunter und alle folgten seinem Blick und sie konnten sehen, was Vanitas meinte. Ventus lief rot an und setzte sich schnell wieder. Er vergrub die Hände im Schoß und starrte auf seine Lasagne.

Vanitas beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, wodurch er noch röter anlief.

„Lass gefälligst meinen Bruder in Ruhe, du perverses Arschloch!“, fuhr Roxas Vanitas an.

Dieser grinste und wollte etwas erwidern, doch da ertönte eine Stimme, die kälter als Eis war.

„Gibt es hier Schwierigkeiten?“, erklang eine eiskalte Stimme und als alle zu der Person aufsahen, die gesprochen hatte, verschluckten sie sich alle an ihrer Lasagne.

Vor ihnen stand ihr Klassenlehrer Herr Fabian und er sah Vanitas mit einem Blick an, der nichts gutes verhieß.

Doch Vanitas wäre nicht ein Gott der Unterwelt, wenn er sich dadurch einschüchtern lassen würde und so sagte er mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht:

„Ventus und ich haben nur besprochen, wo wir zuerst ficken wollen!“

Ventus lief noch röter an und nahm seinen Teller mit dem Rest Lasagne in die Hand.

Er schleuderte den Teller auf Vanitas. Dieser landete genau in seinem Gesicht und blieb für einen Moment lang dort hängen, bevor er hinab rutschte und zu Boden fiel.

Vanitas sprang auf und hob die Faust zum Schlag, doch nun stürzte nicht nur Ventus, sondern auch Roxas auf ihn und es brach eine Prügelei los.

Damit hatten sie natürlich die Aufmerksamkeit der gesamten Kantine sicher und nun eilten auch mehrere Lehrer herbei und halfen Herr Fabian die Streithähne von einander zu trennen.

Die Zwillinge versuchten sich mit Zähnen und Klauen wieder auf Vanitas zu stürzen, doch sie wurden beide vom Hausmeister, einem breitschultrigen Mann mit braunen, kurzen Haaren festgehalten, der sie wenig begeistert ansah.

Vanitas dagegen wurde von Herr Fabian und Professor Braig festgehalten. Auch dieser versuchte sich immer wieder von den beiden Lehrern zu befreien, doch es gelang ihm nicht.

„Alle drei ins Büro der Schulleiterin!“, keuchte Herr Fabian und schleifte mit seinem Kollegen Vanitas aus der Kantine.

Sobald sie verschwunden waren, setzten sich der Rest der Freunde wieder hin.

„Ich hoffe, die beiden bekommen nicht so großen Ärger!“, sagte Sora und rührte den Rest seiner Lasagne nicht an.

Riku warf ihm einen musternden Blick zu und sagte:

„Du scheinst die beiden zu mögen! Warum triffst du dich nicht mit ihnen?“

Sora ließ nun endgültig seine Gabel sinken und sah hinab auf seine Knie.

„Weil er es mir verboten hat, mit Roxas und Ventus befreundet zu sein!“, nuschelte Sora und ließ weiter den Kopf sinken.

Riku wurde hellhörig. Er wollte fragen, wer es Sora verbot mit den beiden Zwillingen befreundet zu sein, doch genau in diesem Moment läutete es und die Pause war beendet.

Sora sprang auf und wollte sich sofort auf den Weg machen, doch Riku griff seinen Arm und drehte ihn zu ihn um.

„Wenn du Probleme hast, kannst du mir das sagen! Ich bin für dich da!“, sagte der junge Liebesgott zu seinem Schützling.

Wieder weiteten sich Soras Augen vor Unglaube und er sagte fast unhörbar:

„Dabei kannst du mir nicht helfen! Niemand kann das!“

Mit diesen Worten löste er sich aus Rikus Griff und verließ die Kantine.

„Ziemlich schwer der Kleine!“, sagte Terra zu seinem jüngeren Bruder.

Rikus Blick verfinsterte sich.

„Sora hat das Vertrauen in die Menschen verloren! Ich werde ihm zeigen, dass es auch Gutes im Leben gibt! Los, komm!“, sagte er und gemeinsam gingen er, Terra, Axel und Zack zurück in den Klassenraum.

Dort angekommen merkten sie schneller als ihnen lieb war, dass in dem Raum ziemlich dicke Luft herrschte.

Roxas, Ventus und Vanitas saßen nun jeweils auf einem anderen Platz im Klassenraum und schienen ziemlich angesäuert über die Situation zu sein.

Auch Sora war bereits anwesend und achtete sorgsam darauf, nicht von seinem Schulbuch aufzusehen.

Nach und nach begann auch der Rest der Klasse in den Raum zu tröpfeln und als es dann endlich läutete, schloss Herr Fabian die Tür und drehte sich zur Klasse um.

„Ich dachte, wir hatten hier eindeutige Regeln ausgearbeitet, die jeder befolgen sollte. Aber anscheinend haben sich hier mehrere Personen dazu entschlossen, diese Regeln zu ignorieren und eine Prügelei in der Kantine anzuzetteln. Ein solches Verhalten wird nicht geduldet und deshalb werden sie auch entsprechend bestraft. Lasst euch das eine Lehre sein. Ich möchte so etwas nie wieder von meinen Schülern erleben, andernfalls werde ich mir stark überlegen, ob ich mit euch eine Klassenreise machen werde! Jetzt schlagt eure Bücher auf! Wir beginnen mit einer Wiederholung zum Thema Grammatik! Wer kann mir die vier Fälle nennen?“, sagte Herr Fabian und nach dieser kleinen Rede blieb die Klasse erst einmal still.

Erst nach einigen Augenblicken hob Sora die Hand und nannte seinem Klassenlehrer die vier Fälle mit den passenden Fragewörtern dazu.

So verging die Deutschstunde, in der sie alles zu diesem Thema noch einmal wiederholten.

Sie waren alle ziemlich froh, als es endlich zum Ende der Stunde läutete und sie sich auf den Weg zum letzten Unterricht machen konnten.

„Einen Moment noch!“, rief Herr Fabian Roxas, Ventus und Vanitas zurück.

Die anderen wollten auch bleiben, doch ihr Klassenlehrer schickte sie hinaus.

Nach fünf Minuten kamen die drei aus dem Klassenzimmer heraus und alle drei rauchten vor Zorn.

„Wisst ihr, was uns dieser Armleuchter aufgehalst hat?“, tobte Roxas, als sie außer Hörweite ihres Klassenlehrers waren.

Die Anderen schüttelten die Köpfe und Ventus antwortete für seinen Bruder:

„Wir müssen ab heute bis Freitag nächste Woche alle Klassenräume durchfegen und wischen! Das dauert doch ewig!“

Die Anderen sahen die beiden Brüder mitleidig an, doch Vanitas sagte:

„Tja, wer Scheiße baut darf sich nicht über die Strafe beschweren! Aber Ventus in Putzfrauenkleidung hat doch auch was für sich!“

Er setzte ein schmutziges Grinsen auf und warf Ventus einen mehr als zweideutigen Blick zu.

Dieser lief rot an und fing sofort wieder an Vanitas anzugiften.

So ging es den ganzen Weg bis hinunter zu den Klassenraum, in dem sie ihren Wahlpflichtunterricht hatten.

Riku klopfte an die Tür und ein älterer Mann mit einem weißen Haarkranz und weißem Bart öffnete ihnen die Tür und ließ sie in den Klassenraum eintreten.

Dieser war wie eine Werkstatt eingerichtet und so setzten sich Sora, Riku, Roxas und Ventus gemeinsam an einen der Arbeitstische.

Als sich alle anderen von ihnen verteilt hatten, erhob sich ihr Lehrer vom Stuhl und sah zufrieden in die Gesichter der anwesenden Schüler. Insgesamt waren zwölf Schüler im Raum anwesend und sie waren alle verstummt, als ihr Lehrer aufgestanden war.

„Ich grüße euch hier unten in der Arbeitslehrewerkstatt. Ich bin euer Lehrer Herr Brenne und ihr müsst mit mir jetzt erst einmal auskommen. Hier werdet ihr lernen, wie ihr Holz und Metall bearbeitet und wenn wir damit fertig sind, werden wir hinüber in die Küche gehen und uns dort etwas leckeres kochen! Aber das wird erst in zwei Monaten passieren! Wir beginnen jetzt mit der Bearbeitung von Metall und da dachte ich daran, dass sich jetzt jeder einen Anhänger für seinen ganz eigenen Schlüssel erstellen wird!“, sagte ihr Lehrer und teilte erst einmal ein paar Zeichenblätter aus.

Er wies sie an, einen Anhänger für einen Schlüssel zu zeichnen und wenn sie damit zufrieden waren, die Zeichnung auf Pappe zu übertragen.

Sora nahm einen Bleistift zur Hand und fing auf dem Papier an zu zeichnen. Nach 10 Minuten war er mit seiner Zeichnung fertig und er holte sich Pappe und eine Schere und schnitt seine Zeichnung aus.

Riku linste immer wieder zu Sora hinüber und als er sah, dass dieser bereits sein Muster ausschnitt, machte er sich schnell selbst daran, sein Muster fertig zu stellen.

Als Sora sein Muster ausgeschnitten hatte, legte er die Schablone auf die Pappe und begann diese auf die Pappe zu zeichnen.

Als er auch damit fertig war, schnitt er die Pappe aus und besah sich sein Ergebnis an.

Riku sah nun ganz offen zu Sora hinüber und sagte:

„Hey, das sieht gut aus! Das ist doch das Zeichen von Micky Maus!“

Sora wurde rot, nickte dann aber.

Sora ging mit der fertig ausgeschnittenen Pappschablone zu seinem Lehrer hin und zeigte sie ihm.

„Ich bin mit der Schablone fertig. Wie geht es jetzt weiter?“, fragte er seinen Lehrer und hielt ihm die Schablone hin.

Dieser setzte sich eine Brille auf und begutachtete die Schablone.

„Na das sieht ja schon mal ganz ordentlich aus. Jetzt sollst du dir ein kleines Motto ausdenken, das du selbst für dich vertrittst.“, sagte Herr Brenne und reichte Sora die Schablone zurück.

Dieser sah seinen Lehrer verwirrt an.

„Okay, kann ich machen, aber ist ein Anhänger für einen Schlüssel nicht viel zu klein für ein solches Motto?!“, fragte er seinen Lehrer.

Dieser nickte und erwiderte:

„Das stimmt. Aber wenn du dir dieses Motto immer im Hinterkopf behältst, bekommt deine Arbeit eine ganz eigene Note. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche!“

Sora warf seinem Lehrer einen zutiefst ungläubigen Blick zu, setzte sich dann aber wieder auf seinen Platz.

Er holte Block und Stift hervor und begann sich ein eigenes Motto zu entwerfen. Als er damit fertig war, prägte er es sich ein und holte sich bei seinem Lehrer eine kleine Metallplatte und einen dafür geeigneten Stift.

Als er sich wieder setzte, bemerkte er, dass das Blatt mit seinem Motto verschwunden war.

„Ach nein, wie niedlich! So ein beknacktes Motto kann ja auch nur wieder dir einfallen!“, sagte Vanitas laut und begann Soras Motto laut vorzulesen.

„Im Inneren eines jeden Herzens gibt es ein Licht, das nie erlischt!“, las Vanitas mit einer nervigen Babystimme vor.

Er brach in schallendes Lachen aus, merkte dann aber zu spät, dass er der Einzige war, der lachte.

„Du mieses Arschloch! Lass gefälligst Sora in Ruhe!“, warf Ventus zornig ein und sprang von seinem Stuhl auf.

Roxas war ebenfalls aufgesprungen, doch sie wurden beide von Axel aufgehalten, der sie mühelos festhielt.

Dann drehte er sich mit einem fiesen Grinsen zu Vanitas um und sagte:

„Du lernst auch nicht dazu! Du hast schon genug Ärger an der Backe und wenn Herr Fabian das hört, setzt es eine weitere Woche nachsitzen! Got it memorized?!“

Das Grinsen auf Vanitas Gesicht erstarb. Ihm rutschte Soras Papier aus der Hand und ihm schien langsam zu dämmern, was er wieder verbockt hatte.

Er setzte sich wieder auf seinen Platz und wollte weiter arbeiten, doch da erklang Herr Brennes Stimme durch den Raum.

„Hast du nicht etwas vergessen?“, sagte der Lehrer laut und hörbar.

Vanitas sah kurz auf, sagte aber nichts.

„Niemand hier hat dich verstanden! Rede bitte lauter und so, dass vor allem Sora es auch hört!“, sagte Herr Brenne laut.

Ein paar Sekunden vergingen, dann murmelte Vanitas so leise, dass kaum jemand es hören konnte.

Als Herr Brenne ihn noch einmal mit Nachdruck dazu aufforderte, es noch einmal zu wiederholen, sprang Vanitas auf und schrie jetzt fast:

„Zum hundertsten Mal jetzt: SORRY!“

Nun verschwand auch das letzte Lächeln auf Herr Brennes Gesicht.

„Ich glaube nicht, dass du diese Entschuldigung ernst meinst! Du wirst nach der Stunde noch hier bleiben und diesen Klassenraum putzen! Danach wirst du zu deinem Klassenlehrer gehen, da du ja auch schon bei ihm nachsitzen musst. Ich werde ihn über deine Verspätung informieren!“, sagte Herr Brenne und zog ein kleines, ziemlich alt wirkendes Handy hervor.

Er begann auf den Tasten herum zu tippen und steckte es nach nur wenigen Minuten wieder weg. Dann ging er zu Sora herum und beugte sich zu ihm herunter und klopfte ihm auf die Schulter.

Sora selbst hatte den Kopf unter den Armen vergraben und gab keinen Mucks von sich.

„Hör nicht auf Vanitas! Du bist gut so wie du bist!“, sagte Herr Brenne und klopfte ihm noch einmal auf den Rücken.

Sora gab noch immer keinen Laut von sich und als auch noch Riku ihm beruhigend zuredete, hob er seinen Kopf ein paar Zentimeter.

Als Riku sah, das Soras Gesicht von Tränen verschmiert war, warf er Vanitas einen so zornigen Blick zu, dass dieser in sich zusammen schrumpfte.

Dann wandte er sich wieder Sora zu und beugte sich zu ihm herunter.

„Du hast Recht!“, flüsterte Riku Sora leise ins Ohr.

Dieser öffnete leicht die Augen und warf Riku einen verwirrten Blick zu.

„In jedem Herzen gibt es ein Licht, das nie erlischt! Zeig uns, wie stark das Licht in deinem Herzen ist!“, sagte Riku leise zu Sora.

Dieser warf ihm einen ängstlichen Blick zu, doch beim Anblick von Rikus zuversichtlicher Miene konnte er nicht anders, als ein wenig zu lächeln.

„Siehst du?! Jeder hat ein wenig Licht in seinem Herzen und deins ist das Stärkste von allen! Zeig es uns!“, sagte Riku nun etwas lauter, so dass es alle im Raum hören konnten.

Sora hob den Kopf und wischte sich mit der Hand die letzten Tränen weg.

„Sehr gut! Nur nicht aufgeben, dann wirst du jede Herausforderung meistern!“, sagte Herr Brenne und forderte Sora auf, mit seiner Arbeit fortzufahren, nachdem er ihm seine Schablone reichte.

Sora nickte und fing dann an seine Schablone auf dem Metall nachzuziehen und als er damit fertig war, ging er zu seinem Lehrer, der nun bei der Metallsäge stand und gerade Ventus Schlüsselanhänger aus dem Metall schnitt.

Als er mit dessen Anhänger fertig war, nahm er Soras Metallplatte und schnitt das Muster aus dem Metall.

Als er damit fertig war, sagte er zu Sora:

„Jetzt musst du es nur noch ein wenig an den Rändern schleifen und dann musst du es nur noch mit Silberfarbe versiegeln! Aber das letzte machen wir dann zusammen! Dort hinten im Schrank ist Schleifpapier. Auf, auf!“

Er deutete auf einen Schrank, in dem bereits Ventus kramte.

Sora dankte seinem Lehrer und ging dann zum Schrank hinüber, in dem Ventus noch immer kramte.

Als er ebenfalls im Schrank nach Schleifpapier suchte, hörte er Ventus, wie dieser sagte:

„Lass dich nicht von dem Arsch runter ziehen! Du hast früher immer so viel gelacht und mit uns herum gealbert. Zeig uns das wieder! Wir vermissen dich so sehr!“

Sora senkte den Kopf und murmelte:

„Ja, das wäre schön!“

Ventus schlang einen Arm um Soras Hals und murmelte so leise, dass nur er es hören konnte:

„Dann lass uns gleich damit anfangen! Bitte lächeln!“

Mit diesen Worten zog er sein Handy und hielt es direkt vor Soras Gesicht.

Sora versuchte zu grinsen, doch es gelang ihm noch nicht so ganz und so sah es eher aus, als hätte er Zahnschmerzen.

„Na das kannst du aber besser!“, sagte Ventus belustigt und zeigte Sora das Bild.

Dieser guckte ein wenig verlegen aus der Wäsche und wollte etwas erwidern, doch genau in diesem Augenblick rief Roxas:

„Hey Bruderherz, schick mir mal das Foto!“

„Mir auch!“, fügten Axel, Riku und Zack hinzu.

So schickte Ventus es an alle und als er das Handy wieder weg steckte, warf er seinem Lehrer einen entschuldigenden Blick zu.

Doch dieser strahlte wieder und sagte laut in die Runde:

„Da ihr euch ja so gut mit dem neuartigen Schnickschnack auskennt, was haltet ihr davon, wenn wir am Ende der Stunde ein Gruppenfoto machen?“

Die Schüler waren vollkommen begeistert von der Idee und so machten sie sich weiter an die Arbeit für ihre Anhänger.

Als Sora mit dem schleifen fertig war, zeigte er seinem Lehrer den Anhänger. Dieser nickte zufrieden und nahm dann eine kurze Kette zur Hand, die vor ihm auf dem Arbeitstisch lag. Er befestigte sie mit wenigen, geübten Handgriffen und reichte sie Sora.

„Jetzt musst du kurz warten, bis die Anderen ebenfalls soweit sind!“, sagte Herr Brenne und schickte Sora zurück auf seinen Platz.

Als Sora sich umwandte, sah er, wie Roxas ihn zu sich winkte.

Er folgte Roxas´ Aufforderung und setzte sich neben ihn.

Sofort fing dieser an Sora in ein Gespräch zu verwickeln. Dieser fing zwar zuerst schüchtern an zu sprechen, doch nach ein paar Minuten brach das Eis endgültig bei ihm und er fing munter an zu sprechen.

Riku warf Terra einen vielsagenden Blick zu und dieser grinste.

Als dann alle mit ihren Anhängern fertig waren und diese jeweils mit einer kleinen Kette versehen waren, rief Herr Brenne alle Schüler zu sich.

Sie folgten alle seiner Aufforderung. Sogar Vanitas erhob sich, wenn auch widerstrebend.

Sie folgten ihrem Lehrer in einen benachbarten Raum, der wie eine richtige Werkstatt aussah. In der Mitte der Werkstatt stand auf einem Tisch eine Schüssel und als sie näher an diese traten, konnten sie sehen, dass diese mit einer silbernen Flüssigkeit gefüllt war.

„Jeder von euch führt jetzt seinen Schlüsselanhänger langsam und vorsichtig in die Schüssel ein. Denkt immer an euer Motto, dann bekommt euer Anhänger jeweils eine eigene Note!“, sagte Herr Brenne und winkte zuerst Sora zu sich.

Dieser trat langsam vor und tauchte seinen Anhänger langsam in die Schüssel mit der silbernen Flüssigkeit. Dabei dachte er immer wieder an sein Motto, das er sich ausgedacht hatte.

Er hielt es auf Herr Brennes Anweisung eine ganze Minute in die Flüssigkeit, dann erstrahlte der Schlüsselanhänger und Sora zog ihn auf Anweisung seines Lehrers heraus.

Er besah ihn sich an und wunderte sich über die Tatsache, dass an dem Anhänger keine Flüssigkeit herab tropfte.

Er warf seinem Lehrer einen fragenden Blick zu. Dieser nickte ihm jedoch nur zu und wandte sich dann an Ventus, der genau hinter Sora stand und nun an die Schüssel trat.

Er tauchte, wie Sora zuvor, seinen Schlüsselanhänger in die silberne Flüssigkeit und ließ ihn dort eine ganze Minute verweilen, bevor auch sein Anhänger erstrahlte und er ihn wieder aus der Flüssigkeit holte.

Nach ihm kam sein Bruder Roxas an die Reihe. Er hatte gleich zwei Anhänger gestaltet. Der eine Anhänger war eine Krone, der andere ein Stern. Roxas tauchte seine beiden Anhänger in die silberne Flüssigkeit und nach einer Minute holte er sie wieder heraus.

Er trat zur Seite und Zack trat vor. Sein Anhänger sah verdächtig ähnlich nach einer Münze aus. Er tauchte seinen Anhänger in die Flüssigkeit und nach einer Minute holte er ihn wieder heraus.

Nach Zack war Riku an der Reihe und als dieser vortrat, sah Sora kurz von Riku zu seinem Lehrer Herr Brenne und als er den wütenden Blick sah, den sein Lehrer Riku zuwarf, war er doch ein wenig irritiert.

Nachdem auch Riku mit der Prozedur fertig war, traten noch Axel, Terra und zum Schluss Vanitas vor.

Als auch sie fertig waren, schickte Herr Brenne sie zurück in den Klassenraum, damit sie jeweils ihren Arbeitsplatz sauber machen konnten.

Als Sora damit fertig war, brachte er seinen neuen Schlüsselanhänger an seinem Schlüsselbund an und besah sich das Ergebnis an.

„Sieht doch ziemlich gut aus!“, sagte eine Stimme und Sora drehte sich zu der Person um, die gesprochen hatte.

Es war Riku gewesen, der jetzt ebenfalls seinen Anhänger anbrachte. Dieser sah aus wie ein Herz, dessen Rand rot und deren Mitte schwarz war und von zwei roten Dornenranken durchzogen wurde, die sich in der Mitte des kleinen Herzens trafen.

Als sie alle fertig waren, verließen sie gemeinsam den Klassenraum und gingen wieder hinauf ins Erdgeschoss, da sich ihr Klassenraum für den Wahlpflichtunterricht im Keller befunden hatte. Einzig und allein Vanitas blieb zurück, da er noch den Klassenraum fegen musste. Er holte jedoch schnell die Anderen ein, da er den Klassenraum einfach nur sehr spärlich gefegt hatte.

An der großen Treppe, die nach oben führte, trennten sich Roxas, Ventus und Vanitas von den anderen und gingen mürrisch nach oben zum nachsitzen.

Schon auf der Treppe fingen die Drei sich wieder an zu streiten.

„Na die Drei sind ja ein Herz und eine Seele!“, sagte Axel grinsend und lauschte noch den drei Streithähnen, die immer noch zu hören waren.

Auch die Anderen mussten grinsen und so verließen sie ohne Vanitas und die Zwillinge die Schule.
 

Ende des 7. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2015-04-18T16:25:06+00:00 18.04.2015 18:25
Halli hallo^^

Ich fürchte das wird kein hochtrabender Kommi werden, aber sei dir gesagt sein, das ich das Kapitel liebe! Das mit Sora ist einfach zu niedlich. Der Werkunterricht ist einfach genial gewesen. Sein Motto ist einfach klasse und Vanitas kann sich seine Kommentare echt sonstwohin stecken. Oh und ich hab ja mal eine Vermutung wer was gegen eine Freundschaft zu Roxas und seinen Bruder haben könnte. Außer ich hab eine wichtige Info vergessen und die Person existiert gar nicht mehr, dann lieg ich definitiv falsch. Auf jedenfall bin ich für Soras Vater. Irgendwie ist das so gang und gebe in FFs das Soras Dad da ausrastet, oder eben Roxas Dad. Aber irgendwie ist es immer ein Vater der sich tierisch aufregt. Wenn sich nicht beide aufregen... Naja..
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und hoffe das ich es dann schneller gebetat bekomme^^ An jeden der den Kommi liest und selbst vielleicht keinen schreibt, schreibt doch bitte einen. Wenn ich weiß das da echt X Leute hocken und gebannt auf das nächste Kapiel warten, beeil ich mich nochmal mehr, einfach weil ich weiß wie ätzend es ist auf Kapitel zu warten^^ Und ihr motiviert auch einfach den Autor^^
Schönes Restwochenende noch^^

LG Saku^^


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