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Sternwunsch

von

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Lass uns zu den Sternen sehn

„Wir kommen mal wieder zu spät!“, rief ein gehetzter Misaki, während er mehrere der Eingangsstufen auf einmal nahm.

„Ja, und wessen Schuld ist das wohl?!“ , zischte Saruhiko, als er seinem Freund ins Schulgebäude folgte.

Dieser blieb abrupt stehen und drehte sich um. Anklagend hielt er den Zeigefinger auf den anderen Jungen gerichtet.

Du solltest mal lieber still sein! Letzte Woche sind wir schließlich zu spät gekommen, weil du nicht aus dem Bett kriechen konntest!“

Trotzig funkelte er seinen Freund an.

Saruhiko indessen schob ihn leicht verärgert weiter Richtung Klassenzimmer.

„Ich hatte einen wichtigen Grund! Wir können das diskutieren, wenn wir es geschafft haben, uns reinzuschleichen. Der alte Ôhashi-sensei wird mit etwas Glück nicht mal bemerkt haben, dass wir fehlen.“

Als die beiden vor dem Physiksaal standen, öffneten sie so leise wie irgendwie möglich die Tür und lugten nach drinnen. Der Lehrer drehte ihnen den Rücken zu und schrieb gerade einiges an der Tafel auf.

Saruhiko, der als Erster den Raum betrat, wurde kurz von seinen kleineren Freund am Ärmel zurückgehalten. „Das ist aber nicht Ôhashi-sensei...“

„Still jetzt, komm schon mit“, flüsterte ihm der Schwarzhaarige daraufhin hektisch zu und blickte beschämt in die verwunderten und amüsierten Gesichter seiner Mitschüler.

„Bevor Sie beide sich setzen, würden Sie uns mitteilen, warum Sie regelmäßig zusammen verschlafen?“

Der Lehrer hatte sich nicht umgedreht und schrieb weiterhin an der Tafel. Es handelte sich um Sato-sensei, einen verbissenen, in seiner Weltanschauung festgefahrenen Lehrer mittleren Alters.

Einige Schüler lachten und alle Blicke waren auf die beiden gerichtet, wobei Misaki peinlich berührt und Saruhiko extrem genervt Richtung Sitzplatz schlurfte.

Er schwieg, aber Misaki grummelte, nachdem er sich gesetzt hatte, den Lehrer an.

„So häufig kommen wir gar nicht zu spät! Wo ist überhaupt Ôhashi-sensei?“

„Mach's doch nicht noch schlimmer, Misaki...“, murmelte Saruhiko wütend.

„Ich vertrete ihn die nächsten Wochen. Da Sie beide sich ja wirklich blendend verstehen, würden Sie sicher auch kein Problem haben, uns in der nächsten Stunde ein paar wissenswerte Informationen zum momentanen Thema vorzutragen.“

Misaki blickte ihn fragend an und legte den Kopf schief. Saruhiko brummte genervt: „Strafarbeit, du Idiot!“

Sato-sensei genoss es immer, Schüler in irgendeiner Art und Weise bloßzustellen. Nach der Stunde mussten die beiden sich bei ihm melden.
 

Am Nachmittag gingen sie nach Hause und diskutierten über ihre zusätzlich aufgebrummte Arbeit.

„Dieses blöde Arschloch! So ein Sack! Am liebsten würde ich ihn -“

„Beruhig dich, du bist selbst schuld. Und ich muss das auch einmal wieder mit ausbaden. Unser Wochenende ist futsch“, meinte Saruhiko trocken.

„Wen bitte interessieren denn Sterne und ihre vermaledeiten Konstellationen?!“

Wütend trat Misaki gegen einen der Säuberungsroboter, der daraufhin gleich einen erbosten Kommentar losließ.

Saruhiko verdrehte die Augen.

„Lass es uns einfach machen, dann haben wir das hinter uns. Mit dem Kerl ist nicht zu spaßen und er sitzt nun einmal am längeren Hebel. Und nur weil du dich nicht dafür interessierst, heißt das nicht, dass es langweilig ist.“

Misaki streckte sich und gähnte gelangweilt.

„Darf Sato-sensei überhaupt verlangen, dass wir die ganze Nacht wach bleiben, um idiotische Sterne zu fotografieren?“

„Bitte, bring ihn nicht schon wieder auf die Palme. Wenn er jemanden nicht mag, versaut er ihm gerne mal den Abschluss. Und bevor du die ganze Nacht vor dem Fernseher gammelst oder Musik hörst, kannst du auch was für deine Bildung tun.“

Mit säuerlicher Miene richtete er sich die Brille.

Beleidigt schwieg Misaki daraufhin. Als sie an der Stelle ankamen, an der sich ihre Wege nach Hause täglich trennten, meinte er kurz: „Ich ruf dich dann nachher an. Lass uns den Unsinn schnell über die Bühne bringen.“

Er drehte sich um und hielt die Hand zum Abschied erhoben.

Saruhiko sah seinem Freund noch ein Stück nach, wie er es jeden Tag machte, als sie sich trennten. Ohne Misaki war es schrecklich eintönig. Wie erfreulich, dass sie sich später noch einmal trafen.
 

Eine Stunde später klingelte Saruhikos PDA.

„Oi, Saru! Ich steh vor der Tür, mach schon auf!“

Saruhiko stand seufzend auf. Sein Freund hatte immer das gleiche Problem, wenn er zu ihm kam: Er schaffte es nie, unten zu klingeln. Das lag wohl daran, dass er bei seinem ersten Besuch von seiner Mutter überschwänglich begrüßt und umarmt wurde, daraufhin einen Stotteranfall bekam und knallrot anlief. Bei diesem Anblick musste Saruhiko damals dezent prusten, was Misakis Laune nicht unbedingt hob. Den Rest des Tages verbrachte er nämlich damit, seinen Freund bei jeder Gelegenheit anzufahren, was diesen aber nicht im Entferntesten reizte. Ganz im Gegenteil, er genoss es, wenn Misaki sauer wurde. Er fand dies irgendwie erheiternd und … ein kleines bisschen niedlich.

Saruhiko schritt die Treppe herab und öffnete leise die Tür. Misaki lugte skeptisch nach drinnen und hielt schützend seinen Rucksack an die Brust.

Sein Freund bemerkte dies natürlich und meinte amüsiert: „Keine Sorge, sie ist nicht daheim. Also kein Begrüßungskomitee für dich heute Abend.“

Belustigt sah er zu, wie Misaki erleichtert aufatmete.

„Was bin ich froh! Deine Mum ist ja wirklich … nett und so. Aber ziemlich aufdringlich! Äh, das soll nicht gemein klingen, sie ist echt eine tolle Mutter!“

Verlegen räusperte er sich, als er durch die Tür trat.

Saruhiko legte die Stirn in Falten.

„Sag es so, wie es ist. Sie ist eine anhängliche Klette und benimmt sich oft nicht ihrem Alter entsprechend.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber das kann man sich schließlich nicht aussuchen. Ich hol kurz meinen Rucksack, bin gleich wieder da.“

Er packte seine Sachen und zusammen verließen sie das Haus Richtung Bushaltestelle.

Sie hatten vor, eine Nacht etwas außerhalb der Stadt zu zelten. Da sie sowieso das gesamte Wochenende stets miteinander verbrachten, könnten sie genauso gut gleich ihr Referat für die nächste Woche vorbereiten.

Sie fuhren eine gute halbe Stunde, ehe sie aussteigen konnten. Etwas abseits der Haltestelle diskutierten sie darüber, wo sie denn nun das Zelt aufschlagen sollten.

„Ich find's hier aber super“, nörgelte Misaki.

„Genau wie eventuell vorbeifahrende Leute mit schlechten Hintergedanken“, erwiderte sein Freund seufzend.

„Mann Saru! Wenn du so ein Angsthase bist, dann hätten wir lieber in deinem Garten geschlafen! Hast du Schiss davor, dass uns ein verrückter Stalker überfällt, wenn wir pennen? Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf!“

Überheblich klopfte er seinem größeren Freund auf die Schulter.

„Eher davor habe ich immer Bedenken“, konterte Saruhiko.

Genervt verzog Misaki das Gesicht.

„Ok, wir gehen weiter weg von der Straße. Aber wenn du dann Bammel vor nächtlichen Geräuschen hast, darfst du dich nicht an mich klammern und nach deiner Mami rufen!“

„Ich werde mich, so gut es geht, zurückhalten ...“, seufzte der Größere entnervt.
 

Als sie gerade das Zelt aufgeschlagen und eine isolierte Decke auf dem Boden ausgebreitet hatten, begann es zu dämmern.

Sie legten sich ein Klemmbrett und Unterlagen bereit, während sie darauf warteten, die ersten Sterne am Himmel sehen zu können.

„Das ist doch superlangweilig. Wen interessiert so etwas denn? Wenn man Sterne sehen will, kann man im Internet den passenden Suchbegriff eingeben!“, kritisierte Misaki die Gesamtsituation.

„Das lässt sich aber auf alles übertragen, dann wäre das Leben ja noch langweiliger, als ohnehin schon.“ Saruhiko band sich einen Schal um und legte sich eine Decke über die Schultern. Die Luft war bereits so kalt, dass bei jedem Ausatmen vor ihren Gesichtern Dunstwolken entstanden.

Der Kleinere ignorierte die letzte Aussage seines Begleiters und musterte skeptisch die Dinge, die sie von ihrem Lehrer erhalten hatten.

„Was ist das eigentlich alles?“

Er schnappte sich eine kreisrunde, große Papierscheibe.

Saruhiko folgte seinem Blick und antwortete: „Das ist eine drehbare Sternkarte, Dummbatz. Wenn du Datum und Zeit richtig anordnest, zeigt es dir die auffindbaren Konstellationen.“

Misaki blinzelte und nach einigen Sekunden breitete sich ein verschwörerisches Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Dann ist das einfach, wir drehen die Karte ein bisschen und können alles abschreiben.“

„Sei nicht blöd, wir brauchen auch Bilder für die Präsentation.“

„Internet!“

„Und wenn er die Originale will? Mit ist auch klar, dass das hier reine Schikane ist, aber spiel jetzt einfach mal nicht den Rebell und akzeptiere, dass du Mist gebaut hast.“

„Jetzt bin ich wieder schuld?“

Du hast verschlafen.“

Stakkatoartig lieferten die beiden sich erneut ein Wortgefecht, wie so oft. Nach einigem Hin und Her wurde es Misaki dann zu anstrengend und schmollend setzte er sich im Schneidersitz auf die Decke, während er Saruhiko den Rücken zudrehte. Genervt blickte er mit halb zugekniffenen Augen in den Himmel.

Der Schwarzhaarige indessen hatte sich die Unterlagen zurechtgelegt. Wenn es um solche Dinge ging, musste stets er das Meiste erledigen, während Misaki seinen Hobbys nachging. Aber diesmal würde das anders ablaufen, das nahm er sich fest vor!

„Würdest du bitte mal herkommen und versuchen, produktiv zu sein?“, kritisierte er seinen Freund.

Mit einem genervten „Tche!“ rutschte Misaki zurück und saß neben Saruhiko. Beleidigt blickte er stur geradeaus.

Der Größere umfasste Misakis Kinn mit Daumen und Zeigefinger und drehte dessen Gesicht in seine Richtung.

„Hallo? Hörst du mal auf, dich wie eine Diva zu benehmen und hilfst mir?“

Für ein paar Sekunden blickten sie sich so verharrend miesepetrig in die Augen, als Misaki plötzlich Saruhikos Hand mit der seinen wegwedelte.

„Alles klar! Dann schieß mal los ...“
 

Misaki schaffte es tatsächlich, für eine halbe Stunde aufmerksam zu sein, ehe ihn die Langeweile ergriff. „Saru~ ich mag nicht mehr ... Können wir uns das denn wirklich nicht schenken? Was will er denn machen, uns nachsitzen lassen? Das würde ich lieber in Kauf nehmen, als hier in der Kälte zu sitzen und in den Himmel zu starren.“

„Misaki~, das ist eine gute Übung für später. Solltest du jemals ein Mädchen aufreißen, dann -“

„HÖR AUF! Ist ja schon gut!“

Seufzend legte der Braunhaarige sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen auf die Decke.

„Mir ist kalt, ich find's unbequem und ich langweile mich.“

„Du könntest … eventuell etwas Sinnvolles beitragen, wie sieht es damit aus? Ich schreibe, fotografiere und suche hier den dämlichen Nachthimmel ab. Da heißt es immer, Männer könnten nicht mehrere Dinge gleichzeitig machen.“

Er verdrehte die Augen.

„Ja, daher wirst du bestimmt mal ne tolle Hausfrau“, ärgerte Misaki seinen Freund, der ihm dafür einen leichten Klaps auf die Stirn gab.
 

Saruhiko lehnte sich an den Baum zurück, vor dem er mit ausgestreckten Beinen saß. Er machte ein paar Notizen auf seinem Klemmbrett, ehe Misaki es ihm auf einmal aus der Hand nahm, zur Seite legte und seinen Rücken an die Brust seines Freundes drückte. Verdattert musterte der Größere seinen Begleiter, der sich zwischen seine Beine gesetzte hatte und sich zurücklehnte.

Saruhiko, ein wenig überfordert mit dieser Situation, spürte förmlich, wie die Luft knisterte, und wusste nicht wohin mit seinen Händen. Misaki erleichterte ihm dies, indem er sie vor sich festhielt und seinem Freund letzten Endes wieder das Klemmbrett reichte.

„So ist es viel bequemer! Ich kann dir helfen, du nörgelst nicht mehr und es wird vielleicht ein bisschen wärmer.“

Mit diesen Worten rieb er sich die Hände und pustete sie an.

„Mi....Misaki....“

Saruhiko fehlten die Worte. Die Kälte spürte er überhaupt nicht mehr. Ganz im Gegenteil; die Behaglichkeit, die von Misaki ausging, wärmte ihn sofort auf.

Der Kleinere hielt die Sternkarte vor sich und versuchte, daraus schlau zu werden.

„Mann, ich kann fast nichts erkennen, außerdem ist es viel zu dunkel. Ich hol mal eine Taschenlampe.“

Mit diesen Worten schickte er sich an, aufzustehen. Saruhiko, der dies vermeiden wollte, wurde hektisch und rief: „Stop! Äh, ich meine natürlich ... Das ist keine gute Idee.“

Er hatte Misaki spontan umklammert und hielt ihn vom Aufstehen ab. Das Blut stieg ihm zu Kopf, denn für diesen Ausbruch eben gerade schämte er sich.

„Du erdrückst mich! Warum denn nicht? Hier ist es zappenduster!“

„Das … liegt an der Augenadaption“, versuchte Saruhiko alles zu überspielen, während er gar nicht bemerkte, dass er Misaki noch immer fest an sich drückte.

„Ada-was?“, fragte dieser skeptisch und versuchte, Saruhikos Blick zu erhaschen. Er jedoch wollte vermeiden, seinem Freund in die Augen zu sehen. Das Herz randalierte noch immer ziemlich in seiner Brust. Ein bisschen wie die Kugel eines Flipperautomaten.

„Adaption. Wenn du jetzt ein helles Licht anmachst, brauchen die Augen wieder eine Zeit lang, bis sie sich im Dunkeln vollends zurechtfinden. Das heißt im Klartext, dass wir dann da oben erst mal nicht mehr viel erkennen werden.“
 

Irgendwie gerettet.
 

Misaki schwieg ein paar Sekunden, ehe er leise meinte: „Klugscheißer. Aber ein ziemlich cooler Klugscheißer.“
 

Oder ein ziemlich peinlicher, fügte Saruhiko in Gedanken hinzu, sagte aber nichts.
 

Misaki rutschte ein wenig nach unten, sodass er halb in Saruhikos Schoß lag. Dieser wurde zunehmend nervöser aufgrund dieser Situation.

„Könntest du … könntest du das bitte lassen?“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Hä? Was mach ich denn?“

Misaki blickte hoch und starrte verwundert seinen Freund an. „Stört es dich, dass ich dich als Couch zweckentfremde?“

„Du hältst mich vom Schreiben ab.“

Das stimmte ja irgendwie. Saruhiko wollte diesen Augenblick sicher nicht mit sinnlosen Strafaufgaben verschwenden.

„OK! Gib mir das Brett und diktiere den Scheiß! Das Drehdingens brauchst du ja nicht so oft und Fotos machen wirst du so doch sicher können!“

Misaki hatte nicht vor, seine bequeme 'Couch' zu verlassen. Da wollte er sogar lieber ein wenig arbeiten.

„Alles klar ...“, murmelte Saruhiko und reichte ihm Stift und Papier.
 

Nach ein paar Stunden, in denen sie einiges geschafft hatten, atmete Saruhiko tief durch. Misaki war ihm die ganze Zeit über nicht von der Seite gewichen. Diesen Zustand hätte er sehr gerne dauerhaft eingeführt. Als er eine Sternschnuppe erblickte, schloss er die Augen und äußerte in Gedanken seinen größten Wunsch.

Doch …

Gleich bereute er diese Tat. Er war nicht der Typ für romantische Angelegenheiten. So eine Situation wie diese, würde er doch unter normalen Umständen als völlig absurd empfinden. Und einen fallenden Meteoriten um Hilfe zu bitten, war wohl nicht sonderlich hilfreich.

„Misaki... Findest du das eigentlich schön?“, flüsterte Saruhiko unsicher.

„Hm...“, antwortete der Angesprochene.

Saruhiko konnte sein Gesicht nicht erkennen, weil Misaki sich zur Seite gedreht hatte. Der Größere schluckte schwer und meinte dann erneut: „Ich auch. Sehr sogar.“

Seine Hände zitterten.

„Hm...“, war die erneute Antwort von Misaki.

Irgendwie erschien es ihm gerade als richtiger Zeitpunkt um etwas loszuwerden, das ihn schon seit einiger Zeit belastete. Saruhiko meinte mit brüchiger Stimme: Weißt du, dass ich dich verdammt gern habe, Misaki?“

„Hm....“

Also wirklich. Er gestand diesem Pimpf gerade etwas sehr Intimes und dieser wusste nichts anderes, als ...

„Misaki, hörst du mir überhaupt zu?“

Saruhiko rüttelte an seiner Schulter.

Widerwillig drehte der Kleinere sich plötzlich um und öffnete die Augen.

„Du blöder Affe..Ich hab gerade so gut geschlafen und du wackelst hier rum. Deinen Status als Couch hast du hiermit verloren!“

Er rappelte sich griesgrämig auf und kratzte sich am Kopf.

Peinlich berührt zerzauste Saruhiko seinem Freund die Haare.

„Schlafmütze! Mich hier schuften lassen und selbst pennen!“

„Von wegen! Du hast seit einiger Zeit nichts anderes mehr getan, als mir über die Schulter zu streicheln, du bescheuerter Affe! Darum bin ich ja überhaupt eingeschlafen! Also genau genommen, bist du schuld.“ Mit geröteten Wangen wandte Misaki den Kopf ab.

Saruhiko war geschockt. Er hatte ihn so zaghaft berührt und war sich sicher, dass Misaki dies nicht wahrgenommen hatte.

„Das reicht doch jetzt echt für heute, meinst du nicht auch? Wir können ja morgen den Rest fertigmachen! Muss ja nicht am Stück entstehen.“

Misaki war plötzlich aufgestanden und drehte seinem Freund den Rücken zu. Er wollte nicht, dass dieser blöde Affe sein Gesicht sah. Nicht so. Ohne weitere Worte zu verlieren, schlurfte der Kleinere ins Zelt und von draußen hörte Saruhiko, wie er seinen Schlafsack ausbreitete.
 

Wenn er jetzt sauer ist ...? Aber er war doch derjenige, der mich nicht abgehalten hat ...
 

Saruhiko stand ebenfalls auf und kroch ins Zelt. Misaki war bereits in seinem Schlafsack verschwunden und drehte dem Eingang – und damit auch ihm- den Rücken zu.

Seufzend tat er es seinem Freund gleich und krabbelte in seinen Schlafsack. Solange er konnte, beobachtete er Misaki und hoffe, dass er sich umdrehen würde, was dieser aber nicht tat. Irgendwann übermannte Saruhiko die Müdigkeit und er schlief ein.

Wenig später drehte Misaki sich um, mit einem traurigen Blick in den Augen. Mit seinem Schlafsack rutschte er ein wenig näher zu seinem Freund, bis nur noch wenige Zentimeter die beiden voneinander trennten. Kurz danach schlief auch er ein.
 

In der nächsten Physikstunde mussten sie ihren Vortrag halten, was Sato-sensei sadistisch genoss. Am Ende starrten ihn die beiden herausfordernd an, während er bösartig grinste.

„Also haben Sie beide schlussfolgernd etwas zu sagen?“, fragte er provokant.

„Sterne sind gar nicht so dämlich, wie ich dachte“, sagte Misaki und blickte stur geradeaus.

Überrascht wandte Saruhiko ihm das Gesicht zu und glaubte, bei seinem Freund eine Spur von Rot auf den Wangen erkennen zu können.

Als sie zurück zu ihren Sitzplätzen gingen, beugte sich Saruhiko zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Wir sollten das bald mal wiederholen~.“

Misaki sagte zwar nichts, aber nickte verlegen. „Aber nur, wenn ich nächstes Mal den Baum kriege!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-05-28T22:46:26+00:00 29.05.2013 00:46
Und...ich schon wieder. Ja, ich habe Schlafstörungen, also habe ich beschlossen mir so viel von deinen kreativen Ergebnissen wie möglich zu Gemüte zu führen :)
Die Geschichte ist so mega süß *___* Wie du die Beiden darstellst ist einfach nur Zucker. Und eigentlich mag ich so was gar nicht, aber du hast das richtige Tempo, die perfekte Wortwahl und sowieso, ich liebe deinen Stil <3
Antwort von:  Purpurwoelfin
31.05.2013 21:38
looool X3 das freut mich! *____* hoffentlich hilft das auch GEGEN die schlafstörung dann QoQ
und ich bin voll die kitschtante, also ist das gefährlich bei mir.... achja eine drama-queen bin ich auch xDDDD vielen dank, mal wieder :3
Von:  Schokiikiller
2013-01-31T14:33:29+00:00 31.01.2013 15:33
waaah die Story ist soo mega süüüß *o* ♥
Antwort von:  Purpurwoelfin
01.02.2013 00:22
Vielen lieben Dank, ein Kommi bedeutet mir unsagbar viel! >//3


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