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I am not...

... in love with Ivan
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Salute,

Inspiration war das folgende Bild, welches ihr hier auf http://browse.deviantart.com/?q=perjury+APH#/d3axetp findet.

Sollte es Probleme geben dann schaut auf www.deviantart.com unter den folgenden Schlagwörtern: perjury, Aph und *NymAulth.

Viel Spaß.

Lg, Sternenschwester
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...in love with Ivan

In den frühen 50er Jahre - USA
 

Alfred rückte sich die Krawatte zurecht und schluckte noch einmal ungewollt. Der Richter gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er nun aufs Podium steigen sollte.

Langsam, fast schon bedächtig, setzte er einen Fuß vor den anderen, während er auf die kurze Treppe zu schritt.

Nochmals fragte er sich warum das ganze Affentheater aufgeführt wurde.
 

Bevor er die erste Treppenstufe nahm, schloss er für einen kurzen Moment die Augen.

Warum hatte sich sein Land in diese politische Hysterie hineinreiten lassen?

Hatten sie nicht einst mit sowjetischer Macht den zweiten Weltkrieg gewonnen?

In der grauen Dunkelheit, welche hinter seinen Augenliedern herrschte, sah er vor seinem geistigen Auge wieder dieses naive Lächeln. Er lächelte leicht als er die blauen Augen wieder öffnete.
 

Sein Fuß berührte die zweite Stufe.

Was würde passieren wenn sie es herausfanden?

Würden sie ihn verurteilen, wie die armen Seelen vor ihm, die diese Treppen haben hinaufsteigen müssen?

Er sah den Skandal schon vor sich, frisch gedruckt und groß publiziert auf der ersten Seite der zahlreichen Klatschblätter. Sie würden zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht seine wahre Natur aufdecken, denn schließlich denn schließlich war diese ein Staatsgeheimnis, doch würden sie mit Sicherheit einen Weg finden seinen Namen durch den Dreck zu ziehen .
 

Als er die dritte Stufe nahm, spürte er wieder den Schauer über seinen Rücken ziehen, welchen er immer verspürte, wenn er an die vergangenen Nächte dachte.

Der Atem, welcher ihn hinter seinem Ohr kitzelte, die Hände, rau wie Schmirgelpapier, welche über seine Haut glitten, die tiefe Stimme, welche ihm gewisse Worte zu raunte…

Alles Eindrücke, deren Erinnerungen er tief in sich aufgesogen hatte.
 

Er ließ die vierte Stufe hinter sich und fragte sich, wie lange diese Hexenjagd wohl noch andauern sollte.

Wie viele noch wegen ihrer Gesinnung oder auch nur aufgrund des Verdachtes, sie könnten der falschen Ideologie folgen, verhaftet werden sollten?

Wiederum war es nicht nur die Angst vor dem Gefängnis, im schlimmsten Fall die Furcht vor der Todesstrafe, welche den Delinquenten bedrohten.

Rufmord und Berufsverbot gehörten ebenfalls zum Strafrepertoire der Richter.
 

Auf der fünften Stufe angekommen hatte er das Bedürfnis laut aufzulachen, was er Angesicht der Situation jedoch nicht tat.

Was wollten sie ihm, im Falle der Aufdeckung seines kleinen privaten Geheimnisses, antuen?

Seinen Ruf zu schädigen, wäre ein Eigentor.

Ein Berufsverbot über ihn verhängen, wäre einfach lächerlich.

Ihn ins Kittchen stecken?

Zwar nicht so sinnlos wie die beiden zuvor genannten Optionen, aber dennoch schmachvoll der Nation gegenüber, welche er repräsentierte.

Was die Todesstrafe anging, wäre sie, rechtlich gesehen, zwar wahrscheinlicher, aber aufgrund seiner Natur nicht nur sinnbefreit, (er würde wiederkommen,) sondern würde für ihn einzig und allein unnötigen Schmerz bedeuten.

Solange es die Vereinigten Staaten gab, würde er bestehen, und der Schatten des Todes hätte für ihn nicht die gleiche Wirkung wie für gewöhnliche Lebewesen.
 

Federleicht überwand er auch die sechste Stufe.

Dabei war er im doppelten Sinne verdächtigt. Er hatte, nein, er pflegte noch immer einen intensiven Kontakt mit einem Kommunisten und dies in einem Kontext, welcher nur als weiterer Grund angesehen würde, ihn in einen Konflikt mit dem Gesetz zu stürzen.

Wie viele Männer waren, aufgrund des Verdachtes der Homosexualität, verfolgt worden oder gleich mit der Sympathie zum kommunistischen System abgestempelt worden?

Als würde das eine gleich automatisch mit dem anderen zusammenhängen.

Der Blonde schnaubte kaum merklich.

Wie lachhaft…
 

Angelangt auf der siebten Stufe blieb er nur für ein paar Sekunden stehen und sah nach links ins Publikum.

Ivan hatte weder versucht ihn zu dem System, welches den Aschblonden nun definierte, zu bekehren, noch kam ihm seine homosexuelle Beziehung zu diesen Russen wie eine abscheuliche Tat gegen den Staat vor.

Sie verbrachten die knapp bemessene Zeit, welche ihnen zu zweit blieb, mit anderem als Politik.

Dieses schmutzige Geschäft erfüllte sowieso die restliche Zeit ihres Daseins, da mussten sie es nicht in ihre gemeinsame Freizeit einschleppen.

Er wusste, dass der Besitzt eines Privatlebens für ihn ein beinahe unerschwinglicher Luxus war, doch vertrat er die Meinung, dass es ihm zustand.

Dann sollten sich gefälligst auch diese Affen raus halten und lieber im Leben anderer Leute herumschnüffeln.

Seines Präsidenten zum Beispiel, oder seiner Senatoren…
 

Mit festen Schritten ging er aufs Pult zu und positionierte sich so, dass jeder einen guten Blick auf ihn hatte.

Der Richter nickte ihm aufmunternd zu.

Alfred lächelte sanft zurück.

Er wusste, welchen Eindruck er auf Amerikaner machte. Immer wenn ihm ein Bürger seiner Nation gegenüber stand, wurde dieser parteiisch, ob er wollte oder nicht. Es lag einfach in der Natur der Landesrepräsentanten. Eine amüsante Erinnerung an längst vergangene Zeiten drängte sich in seine Gedanken.

Wie Arthur in seiner Kindheit ganz locker und entspannt auf der Anklagebank gesessen und dem englischen Richter überzeugend dargelegt hatte, dass er nie ein Angehöriger des Piratentums gewesen war.

Am Ende hatte sich die britische Nation mit einer ausschweifenden Bewegung, wobei sein beeindruckender Federhut gut zur Geltung gekommen war, vom Tribunal verabschiedet und sich auf den Weg zu seinem Dreimaster gemacht, um als freier Mann weiter andere, jeder beliebigen Nation angehörige Schiffe zu überfallen und zu plündern.

Wieder hatte der Blonde das Bedürfnis spöttisch aufzulachen.

Er wusste, dass er die Geschworenen für sich eingenommen hatte, wenn er jetzt nicht noch eine total sinnlose Aktion schob; Wie zum Beispiel in einem pinken Ballettröckchen Walzer mit einer Quietschente tanzen oder „God save the Queen“ auf Französisch trällern.

Wenn er im Rahmen des Vernünftigen blieb, konnte er diesen Leuten alles erzählen.

Der Richter erhob seine Stimme und kam gleich zur Sache. Alfred konnte es deutlich spüren, wie unangenehm dem Mann es war, ihn anzuklagen.

Ein Schutzfaktor, der jedes Mal automatisch einsetzte, wenn eine Nation von seinen eigenen Leuten angeklagt wurde. Das innere Grinsen der Vereinigten Staaten wurde breiter.
 

„Alfred F. Jones. Do you have any relationship with the personification of the USSR, Ivan Braginsky?”
 

Keine lange Anklage. Keine lange Erklärung, warum er hier stand.

Keine Aufforderung zum Schwur, als hätte er es nicht nötig...

Er hob die linke Hand und platzierte die Rechte hinter seinem Rücken.

“I am not …“, begann er mit überzeugten Stimme. „…nor have I ever been in love with the personification of the USSR, also known as Ivan Braginsky.”

Der Zeigefinger und Mittelfinger seiner rechten Hand kreuzten sich, während seiner Aussage.

Ach zum Teufel mit McCarthy und seiner anti-kommunistischen, wie auch anti-homosexuellen Politik.

Sollten sie sich doch alle zum Teufel scheren mit ihren Ammenmärchen.

Er wusste genau, wer heute Abend in aller Heimlichkeit auf ihn wartete, und freute sich schon drauf, nach langer Zeit endlich wieder in diesen faszinierenden, violetten Augen zu versinken….


Nachwort zu diesem Kapitel:
Betagelesen von Sira_Cunningham

Geschichtlicher Kontext:
Beginn des kalten Krieges, überzog eine Massenhysterie die amerikanische Gesellschaft. Eine regelrechte Hexenjagd auf Kommunisten und deren Sympathisanten ausgerufen wurden. Viele bekannte Leute aus dem öffentlichen Leben waren davon betroffen (vor allem Schriftsteller und Schauspieler) Aber auch Homosexuelle rückten ins Fadenkreuz der Verfolger. Eine der traurigen Höhepunkte war die Hinrichtung des jüdischen Ehepaares Rosenberg im Jahre 1953. Beide wurden der Spionage für die UdRSS angeklagt und zum Tode verurteilt. Obwohl beide alles abstritten und es große internationale, wie auch nationale Proteste gab und viele an ihrer Schuld zweifelten, wurden beide auf den elektrischen Stuhl gesetzt. Diese Ära wurde später nach dem Gouverneur McCarthy benannt, welcher einer der Antriebe dieser politischen Bewegung war. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pfeffersosse
2013-12-21T13:16:16+00:00 21.12.2013 14:16
Hallo liebe Sternenschwester.

Hier mein Kommentar zu deiner FF. Ich gebe zu, ich habe meine Hetalia-Zeit zwar schon so einige Jahre hinter mir gelassen wobei ich aber das ein oder andere Cosplay und die ein oder andere kleine Geschichte (wenn auch unveröffentlicht) geschrieben habe.
So viele mögliche Pairings es auch gibt, so viele mögliche Szenarien. Ich mag beide Charaktere sehr gerne auch wenn du ja nur aus Amerikas Sicht geschrieben hast. Dass du nichts über Russlands Gefühlslage oder sonstiges geschrieben hast, stört nun auch nicht. Nicht, dass du denkst, dass das ein negativer Punkt wäre, nein mitnichten. Es sollte einfach nur darauf hindeuten, dass die Sichtweise von Ivan doch sicherlich auch interessant gewesen wäre, wie er reagiert auf das Ganze und vielleicht auch wie es dazu kam, dass er sich mit Alfred 'vereinigt' (höhö doppeldeutig)
Aber nun zum Ernst der Sache.
Der Aufbau der Geschichte ist dir sehr gelungen. Die einzelnen Schritte und die damit resultierenden Gedankengänge hast du gut umgesetzt und man hat mit Alfred mitgefiebert. Seine Angst, dass sie sein dunkles Geheimnis offenbaren konnten hast du auch sehr gut umschrieben und ich finde es gut, dass du nicht sofort mit der SPrache herausgerückt hast. Natürlich konnte man sich denken um was es ging aber dennoch ein sehr gelungener Aufbau der Geschichte. Obwohl ich zwar sagen muss, dass das Ende so abrupt kam, dass ich schon was traurig war als ich die letzten Worte las.
Es wäre toll gewesen wenn du noch ein Kapitel vielleicht angehängt hättest wo du dann die Kooperation der beiden beschreiben hättest (du weisst natürlich welche ich meinen ne? ; D) aber egal : 3

Die Charaktere an sich hast du auch -soviel mir im Gedächtnis geblieben ist- sehr gut umschrieben. Auch wenn du nicht viele beschreiben hast ausser einen ; ) Aber es geht ja eher um das Drum Herum und ich finde du hast das gut gelöst. Kleiner Minuspunkt ist vielleicht der Aufbau der Geschichte aber es ist wirklich nur ein sehr kleiner : 3

Also alles in allem: sehr gute Geschichte, sehr guter Aufbau und sehr wenig Aufmerksamkeit. Dabei ist sie sprachlich auch 'impeccable' (einwandfrei) und sonst hab ich auch so beim Lesen keine wirklichen Fehler gefunden : 3 Mach weiter so und noch einen schönen Tag

Pfeffi
Antwort von:  Sternenschwester
25.12.2013 17:54
Salute,

Erstmals danke für das Kommi^^ (auch wenn du meinst deine Hetalia-Zeit wäre schon vorbei hat es mich sehr gefreut)…

->Dass du nichts über Russlands Gefühlslage oder sonstiges geschrieben hast, stört nun auch nicht. Nicht, dass du denkst, dass das ein negativer Punkt wäre, nein mitnichten. Es sollte einfach nur darauf hindeuten, dass die Sichtweise von Ivan doch sicherlich auch interessant gewesen wäre, wie er reagiert auf das Ganze und vielleicht auch wie es dazu kam, dass er sich mit Alfred 'vereinigt' (höhö doppeldeutig)<-

Nachdem Ivan bei der Sache nicht anwesend war, hatte ich schwer eine Grundlage seinen Standpunkt miteinzubeziehen, zudem ich mich meist für eine Sichtweise (also entweder Charakter A oder B) entscheide, aber du hast mir so eine Idee zu einer Fortsetzung gegeben^^ danke dafür…

Aber nun zum Ernst der Sache.

->Der Aufbau der Geschichte ist dir sehr gelungen. Die einzelnen Schritte und die damit resultierenden Gedankengänge hast du gut umgesetzt und man hat mit Alfred mitgefiebert. Seine Angst, dass sie sein dunkles Geheimnis offenbaren konnten hast du auch sehr gut umschrieben und ich finde es gut, dass du nicht sofort mit der SPrache herausgerückt hast. Natürlich konnte man sich denken um was es ging aber dennoch ein sehr gelungener Aufbau der Geschichte.<-
Das ganze kam mir wie schon erwähnt als ich die eine FA gefunden habe auf die ich hin gewiesen habe und dann noch einen passenden historischen Hintegrund ausgemacht habe.
->Obwohl ich zwar sagen muss, dass das Ende so abrupt kam, dass ich schon was traurig war als ich die letzten Worte las.<-
Mhm ich muss gestehen ich wüsste nicht mehr, was noch zu sagen bliebe… mir erschien der Augenblick günstig um das alles zu einem Ende zu bringen.

->Es wäre toll gewesen wenn du noch ein Kapitel vielleicht angehängt hättest wo du dann die Kooperation der beiden beschreiben hättest (du weisst natürlich welche ich meinen ne? ; D) aber egal : 3<-
Nun ja du hast mich auf eine Idee gebracht… Hätte nicht gedacht das ich nach kanpp einen Jahr eine Möglichkeit finden würde das Ganze fortzusetzen…

->Kleiner Minuspunkt ist vielleicht der Aufbau der Geschichte aber es ist wirklich nur ein sehr kleiner : 3<-
Da bin ich ein wenig verwirrt, nachdem ich den Rest des Kommis gelesen habe…. Wie meinst du das und verweist du auf das abrupte Ende?

->Also alles in allem: sehr gute Geschichte, sehr guter Aufbau und sehr wenig Aufmerksamkeit. Dabei ist sie sprachlich auch 'impeccable' (einwandfrei) und sonst hab ich auch so beim Lesen keine wirklichen Fehler gefunden : 3 Mach weiter so und noch einen schönen Tag <-
Danke für das Kompliment… dass du kaum Rechtschreibfehler gefunden hast, liegt vor allem an der im Nachwort erwähnten Betaleserin, eine der besten die ich je gehabt habe und der ich für viele meiner FF unendlich dankbar bin.

Nun denn danke für die Mühe und beschauliche Feiertage^^.

Lg, Sternenschwester




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