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Fire

... in a world of Black Hearts & Dollar Signs
von

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Living room dancing

„Dann also diesen Sonntag. Und zieh dir was Ordentliches an.“

„Klar doch.“

„Schwarzer Anzug, weißes Hemd, unauffällige Krawatte – entweder schwarz, dunkelgrau oder dunkelblau – schwarze Lederschuhe, nicht zu viele sichtbare Kettchen und Bändchen, am besten nur ein oder zwei Ringe, mach die Ohrstecker raus, richte dir die Haa-“

„Aki!“

„Ja?“

„Ich weiß das alles – ich will mir meine Chancen schließlich nicht gleich am Anfang versauen.“
 

Das war der erste Teil der Vorbereitung für die Feier des Drachenfürsten: eine Verabredung zur Vorstellung bei Akis Eltern, damit die mich überhaupt erst mitnahmen. Für den zweiten Teil war ich gerade unterwegs – ich ging einkaufen. Ich hatte zwar selbst einen ziemlich vollen Kleiderschrank, aber für diesen Anlass wollte ich ein komplett neues Outfit. Und den besorgte ich mir nicht in irgendwelchen x-beliebigen Läden, sondern dort, wo man nur den edelsten Zwirn bekam. Ich wollte schließlich wirklich gut aussehen und mir so viel optischen Vorlauf wie möglich geben. Denn sind wir mal ehrlich: Man geht nicht zu jemandem hin und stellt sich mit dem kompletten Lebenslauf samt Stärken, Schwächen und Interessen vor. Nein, man sieht sich den anderen erst an und wenn der äußerlich den Ansprüchen entspricht, dann ist man überhaupt erst einmal gewillt, ihn kennenzulernen. Wobei es bei mir nicht sonderlich viel zum Kennenlernen gibt, weil ich mich grundsätzlich nach dem Objekt meiner momentanen Begierde richtete.

Jedenfalls, Klamotten shoppen. Natürlich würde der Spaß nicht billig werden und ich würde mir allein nur ein oder zwei Teile selbst leisten können. Das Hemd und die Krawatte oder die Schuhe vielleicht, aber nicht alles. Und da trat eine meiner zahlreichen gut betuchten Bekanntschaften auf den Plan.

Bis zum nächsten Sonntag hatte ich noch vier Tage Zeit. Also würde ich jetzt in die Geschäfte gehen, um mir dort alles schon auszusuchen, für heute oder spätestens morgen Abend würde ich eine Verabredung ausmachen, damit ich morgen oder eben übermorgen mit meinem geneigten Spender oder meiner geneigten Spenderin nochmal alle Läden abklappern konnte, um die Sache in Sack und Tüten zu kriegen. Solange das Zeitmanagement stimmte, konnte eigentlich nichts schiefgehen. Die Begründung, wieso ich auf einmal ein neues Outfit brauchte, würde mir bis zum Date schon einfallen, und die überzeugendsten Argumente waren sowieso klar.
 

Ich durchsuchte mehrere Geschäfte, ließ mir hier und da etwas zurücklegen und betrieb ansonsten ein wenig Schaufensterbummel bei Läden, in die ich gerne ging. Und zwischendurch war es auch an der Zeit, für den Geldgeber zu sorgen. Zuerst schoss mir Taishin durch den Kopf, nach einigem Nachdenken und Überschlagen entschied ich mich jedoch dagegen, da ich ihn in letzter Zeit schon genug hatte zahlen lassen. Kanako hatte ich schon zu lange nicht mehr gesehen, um sie nach nur einem Date gleich zur Kasse zu bitten. Da waren schon mehr nötig und dafür hatte ich nicht genug Zeit. Dann kam mir Emiko in den Sinn und ich befand, dass sie genau die Richtige war. Sie war Mitte vierzig und verbrachte ihre Abende eher in Etablissements, wo nicht jeder dahergelaufene Kerl reinkommen und sie mir abspenstig machen konnte. Das war also schon einmal eine gute Voraussetzung dafür, dass sie in den nächsten beiden Tagen für mich Zeit haben würde. Und ich hatte sie letzte Woche erst gesehen, also kam die Anfrage nicht ganz aus heiterem Himmel. Besser konnte es eigentlich gar nicht gehen.

Nachdem meine Entscheidung gefallen war, zögerte ich auch nicht mehr länger, sondern rief sie umgehend an. Zwar dauerte es ein Weilchen, ehe sie ranging, meldete sich dann aber doch mit: „Hyde, Darling!“

„Hallo, Emiko“, erwiderte ich, den Tonfall aufsetzend, den ich immer benutzte, wenn ich jemanden rumkriegen wollte. „Wie geht es dir, Schatz? Hattest du ein schönes Wochenende?“

„Ja ja, sehr entspannend, danke der Nachfrage, Hyde“, begann Emiko im Plauderton, „ich hatte dir doch von dem Wellness-Tag erzählt, den ich mir gönnen wollte. Das habe ich nun spontan gemacht.“

„Klingt sehr gut“, pflichtete ich ihr bei, während ich vor dem nächsten Schaufenster stehenblieb und die Auslage oberflächlich betrachtete.

„Und wie erging es dir?“

„Auch nicht schlecht. Ich habe eigentlich nur die Seele baumeln lassen und ein bisschen gelesen; nichts Außergewöhnliches. Aber deswegen rufe ich an: Kann ich dich heute treffen? Ich würde uns beiden gern ein bisschen den Abend versüßen. Es kommt mir vor, als sei unser letztes Treffen schon wieder viel zu lange her.“

„Du kleiner Schmeichler! Aber es trifft sich gut, mein Lieber. Gerade erst hat mir eine Freundin abgesagt, mit der ich heute eigentlich essen gehen wollte“, teilte sie mir mit, selbst ziemlich glücklich klingend, da die neue Beschäftigung zu ihr kam und sie sich nicht erst etwas suchen musste. Und dass besagte Beschäftigung auch noch ganz hübsch anzusehen war, war sogar noch viel besser.

„Dann bin ich ja tatsächlich ein ziemlicher Glückspilz. Du hast also Zeit für mich?“, hakte ich dennoch noch einmal nach.

„Aber natürlich“, bestätigte Emiko mir. „Wann kann ich mit dir rechnen?“

„Es ist jetzt …“ Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr und rechnete kurz nach, ehe ich meinen angefangenen Satz fortsetzte: „… 17 Uhr. Ich bin gerade in der Stadt und wenn ich mich gleich auf den Weg mache, könnte ich in einer halben Stunde bei dir sein. Vielleicht auch ein bisschen länger, wenn ich auf dem Weg noch eine Flasche Wein hole.“

„Verlockend“, schnurrte es aus meinem Telefon. „Du kennst meine Lieblingsmarke?“

„Aber natürlich!“, erwiderte ich in einem Tonfall, der die Selbstverständlichkeit meiner Aussage noch unterstrich. Denn genau so war es. Mein Kapital zwar in erster Linie mein gutes Aussehen, aber das half alles nichts, wenn ich mich nicht entsprechend benahm. Und dazu gehörte auch, dass ich gewisse Dinge im Schlaf konnte. Aber selbst wenn ich all diese Sachen nicht im Kopf gehabt hätte, eines war von vornherein klar: Der Wein würde nicht billig werden, denn Supermarktwein zog in diesen Kreisen nicht. Das hatte er vielleicht bei manchen von denen getan, die auf meiner Liste standen, als diese noch nicht superreich gewesen waren. Aber wenn man in und mit der High Society verkehrte und nur noch das Beste vom Besten gewohnt war, veränderten sich Geschmäcker irgendwann von selbst ziemlich stark. Ich hatte mich ja auch einmal in Jeans pudelwohl gefühlt, aber mittlerweile war mir das einfach zu eng und zu steif und der Vergleich mit wirklich hochwertigen Stoffen machte es nicht besser. Die Bürde des Wissens nannte sich das. Bring erst gar nicht in Erfahrung, was es Besseres gibt, und du wirst dich selbst viel einfacher glücklich machen können. Irgendwo konnte man also doch auf die Otto Normalbevölkerung neidisch sein.

„Dann bis gleich, Emiko. Ich freu mich auf dich!“

„Ich mich auch.“

Damit konnte ich auch hinter das Date einen Haken machen und mir auf dem Weg zu Emiko einen Schlachtplan ausdenken, wie ich sie zum Einkaufen bekam. Und den Wein musste ich natürlich auch noch besorgen. Billig würde er – wie gesagt – nicht werden, aber diese Investition würde es wert sein. Lieber eine Flasche Wein für 10000 Yen als ein komplettes Outfit für locker das zehnfache bezahlen.
 

*
 

Das Telefon klingelte, als ich gerade Wasser in die Badewanne ließ. Die Verabredung mit Emiko war vorgestern gewesen, die Shopping-Tour gestern. Ich hatte sie in all die Läden geschleift, in denen ich mir vorher Sachen ausgesucht oder hatte zurücklegen lassen. Und zur Tarnung hatte ich sogar noch darauf bestanden, in ein paar Geschäfte zu gehen, die sie mochte, beziehungsweise, von denen ich wusste, dass dort Klamotten verkauft wurden, die ihr gefallen könnten. So waren wir beide ziemlich zufrieden – was das Einkaufen anging, ich vielleicht mehr als sie, aber das hatte ich spätestens am Abend mit einem zweiten Date wieder wettgemacht. Das bedeutete für mich einen vollen Einsatz für gleich zwei Tage hintereinander. Zumal ich es auch noch so hatte anstellen müssen, dass sie die ganzen Kratzer und blauen Flecken nicht mitbekam. Im Grunde war es ganz einfach gewesen: Ich hatte nur darauf achten müssen, dass sie mir das Hemd nicht auszog. Und den Rest, den man vielleicht sonst noch hätte erkennen können, ging im Halbdunkel als Schatten durch. Ich denke, dass ich das ganz gut hinbekommen habe, denn Emiko hat die Flecken nicht mit einer Silbe erwähnt. Was verdammt gut war. Sie zu verlieren wäre nicht unbedingt toll gewesen.

Heute wollte ich mir dann erst einmal wieder einen freien Abend zu Hause gönnen und einfach nur in der Wanne liegen, lesen, Musik hören, mich vielleicht ein wenig an die Konsole setzen oder fernsehen. Entspannen und für morgen fit sein, wenn ich mich Akis Eltern stellen musste, damit sie mich anstelle ihrer Tochter mit auf die Party nahmen.
 

Ich überlegte daher, ob ich überhaupt ans Telefon gehen sollte; es könnte schließlich jemand dran sein, der mich mal wieder schrecklich vermisste und mich jetzt unbedingt sehen wollte. Und das war heute nicht drin – ich hatte im Moment keine Lust auf Sex mit Übervierzigern. Aber auf der anderen Seite fraßen mir die meisten davon aus der Hand und wenn ich nur mit der richtigen Ausrede kam, würden sie diese protestlos akzeptieren und mich erst einmal in Frieden lassen. Und diese Ausreden hatte ich bereits im Hinterkopf gespeichert, ich hatte schließlich ziemlich viel Zeit, mir so was auszudenken, wenn ich nicht gerade auf Verabredungen war, um mir meinen finanziellen Rückhalt zu sichern.

Ich drehte das Wasser also wieder ab, damit es nicht überlief, falls das Telefonat sich unerwarteterweise in die Länge ziehen sollte, und ging nur mit Shorts bekleidet – den Rest hatte ich bereits ausgezogen – ins Wohnzimmer, wo mein Handy lag.

„Ja?“, meldete ich mich in einem neutralen Tonfall, der sich allerdings von jetzt auf gleich ändern konnte.

„Hey Hyde“, kam es erst einmal nur kurz zurück, was mich schmunzelnd den Kopf schütteln ließ.

„Du hast diese Nummer gerade mal zwei Tage und nutzt das schon aus. Du hast auch gar keinen Anstand!“

„Hört, wer da große Reden über Anstand schwingt. Kehr lieber erstmal vor deiner eigenen Tür.“

„Touché“, gestand ich ein und wandte mich dann dem eigentlichen Gespräch zu, „also, Gackt, was willst du?

„Na, na“, gab er sich empört, das konnte ich hören, „ich wollte nur fragen, was du heute Abend machst.“

„Um ehrlich zu sein …“ Ja, ich war ehrlich. Denn eigentlich war sein Anruf eine ganz angenehme Überraschung. „… nichts. Ich wollte gerade in die Badewanne. Wieso? Aber ich denke nicht, dass ich das Haus heute noch mal verlasse.“

„Musst du auch nicht“, lautete Gackts Antwort, „ich wollte vorbeikommen und dir deine Sachen mitbringen.“ Sachen? Welche Sachen?

„Sachen?“, hakte ich nach.

„Unterwäsche und Socken, die du bei mir vergessen hast.“

„Oh …“

„Jep. Ich hab sie mittlerweile auch gewaschen.“

„Hm … okay.“ Ich stimmte zu. Sein Anruf war nicht unbedingt schlecht und ein Treffen vielleicht auch nicht. Seine Anwesenheit hatte ich bisher eigentlich immer als recht angenehm empfunden … in Ermangelung eines besseren Ausdruckes. Zumindest stichelte und nervte er nur ein kleines bisschen und ich hatte nicht das Gefühl, wegrennen zu wollen. Außerdem hatte ich bei ihm keine Verpflichtungen, sondern konnte mich ganz so geben, wie ich wollte. Und ihn auch ganz schnell wieder rauswerfen, wenn er störte.

„Dann bis gleich“, kam es schließlich aus dem Hörer, hörte sich gut gelaunt an. Ich nickte noch einmal zustimmend, auch wenn Gackt das natürlich nicht sehen konnte.

„Ja. Tschüss“, verabschiedete ich mich schließlich auch und hängte wieder auf, nachdem ich es auf Gackts Seite der Leitung hatte knacken hören. Dann stand ich für ein paar Augenblicke still in meinem Wohnzimmer mit dem Telefon in der Hand. Wie lange würde er brauchen? Würde er wirklich gleich losgehen oder noch irgendwas erledigen? Hatte ich noch Gelegenheit, wenigstens für eine kleine Weile in die Wanne zu steigen? Es kam mir vor, als hätten wir das letzte Mal eine Ewigkeit von meiner Wohnung bis in seine gebraucht, aber da waren wir zwischendurch auch noch einkaufen gewesen, was uns durch seinen Perfektionismus, was frisches Obst, Gemüse, Fleisch und was nicht noch anging, ziemlich viel Zeit gekostet hatte.

Ich entschied mich schließlich dazu, dass ich es riskieren würde, mich noch einmal in die Wanne zu legen. Und wenn er eben in zwanzig Minuten hier aufkreuzen würde, wären das immerhin zwanzig Minuten gewesen. Oder länger, je nachdem, wie ich Lust hatte, mich zurück ins Wasser zu begeben, auch wenn er schon da war. Er schien sich ja gut zurechtgefunden zu haben, als ich vor ein paar Tagen noch geschlafen hatte und er Frühstück hatte machen wollen. Außerdem hatte ich gerade richtig Lust aufs Baden!
 

Ich kehrte also ins Bad zurück, legte auch meine Shorts endlich ab, stieg in die Badewanne und drehte den Hahn wieder auf. Zwar war schon genug Wasser drin, um mich oberflächlich zu bedecken, aber es reichte mir eben noch nicht ganz aus. Ich gönnte mir schon nicht oft ein Vollbad, sondern duschte zumeist nur – da konnte ich die paar Mal, die ich es mir dann doch gönnte, die Wanne auch richtig voll machen, bis es fast überschwappte. Nach einer Weile kippte ich auch Badezusatz ins Wasser, aus dem sich in ein paar Minuten ziemlich viel Schaum bildete, der fast die komplette Wasseroberfläche bedeckte und das gesamte Bad mit einem wunderbaren Melonenduft erfüllte. Dann war es auch schon wieder an der Zeit das Wasser abzudrehen, um nicht alles zu überfluten und den Ärger der Leute unter mir auf mich zu ziehen, weil es im schlimmsten Fall durch die Decke tropfte. Mal ganz davon abgesehen, dass das ziemlich teuer für mich werden könnte.
 

Keine Ahnung, wie lange ich in der Wanne lag, ein bisschen las und mich einfach nur entspannte, als es an der Tür klingelte. 'Gackt', schoss es mir durch den Kopf und ich stand sofort auf, um ihm zu öffnen. Auf dem Weg zur Wohnungstür nahm ich meinen Bademantel vom Haken – man musste fremde Leute ja nicht (v)erschrecken, wenn sie zufällig gerade über den Flur liefen, während ich nackt in der Tür stand – schlüpfte hinein und hielt ihn vorne zu. Ein Bein musste man sich ja auch nicht unbedingt ausreißen. Ich drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage und fragte: „Ja?“

„Ich bin's“, antwortete mir Gackts Stimme, „Apartment 4A, richtig?“

„Jep“, bestätigte ich ihm, betätigte dann zusätzlich noch den Knopf, der die Haustür öffnete, und hielt ihn für ein paar Sekunden gedrückt. Aus dem Lautsprecher konnte ich das gleichmäßige Summen des Schlosses hören und kurz darauf auch wie die Tür auf- und wieder zugemacht wurde.

Bis es dann an der Tür direkt vor meiner Nase klingelte, dauerte es wieder ein Weilchen. Wahrscheinlich hatte Gackt den Fahrstuhl genommen, in der Vermutung, dass er damit schneller oben war als über die Treppen. Aber falsch gedacht – das Ding war so langsam, dass man denken könnte, es sei kaputt. War er jedoch nicht, wie mir der Vermieter erklärt hatte, nachdem ich ihn einmal darauf hingewiesen hatte. Und so kam es auch, dass Gackts Begrüßung aus folgenden Worten bestand: „Sag mal, ist der Fahrstuhl kaputt? Der war ja echt langsam, über die Treppe wäre ich sicher schneller gewesen.“

Ich lachte darauf kurz, ließ ihn ein und klärte ihm dann über das generelle Schneckentempo unseres Aufzuges auf. Und dann erlaubte ich mir einen Scherz mit ihm: „Und was meinst du mit 'schneller'? Spricht da etwa die Sehnsucht nach mir?“

„Klar doch!“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück, zusammen mit dem schelmischen Grinsen, das ich mittlerweile ziemlich gut von ihm kannte. Dann folgte jedoch eine Premiere: Er umarmte mich … während er leise „Hi, erstmal“ sagte. Ich tropfte den Boden voll, weil ich so schnell aus der Wanne gesprungen war, doch er nahm keine Rücksicht darauf, sondern umarmte mich einfach. Wenn auch nicht für lange, denn noch bevor ich Anstalten machen konnte, es ihm gleichzutun (oder mich auch nur dazu zu entscheiden), war es auch schon wieder vorbei. Und dann merkte ich auch, dass er selbst etwas feucht auf dem Kopf und auf der Jacke war.

„Was ist denn mit dir passiert?“, wollte ich wissen und berührte mit der Rechten seine Schulter, um zu fühlen, wie nass genau er war.

„Ich bin mit dem Fahrrad hier und es regnet“, lautete Gackts schlichte Begründung, bei denen er mir einen kleinen Plastikbeutel entgegenhielt, „hier, deine Sachen.“ Oh ja, meine Unterwäsche und die Socken, die er mitbringen wollte. Ich nahm sie ihm ab, bedankte mich leicht abwesend und legte sie einfach irgendwo ab, um sie aus den Händen zu bekommen. Gedanklich war ich immer noch bei dieser blöden Umarmung, was mir echt bescheuert vorkam. Ich hasste unnötige Berührungen, ich konnte es nicht ausstehen, wenn mich andere zu viel anfassten. Ein Händedruck – ja, aber Umarmungen waren bei mir selten. Auch wenn ich Sex gehabt hatte, rutschte ich meist so weit weg, wie es ging, ohne den Eindruck zu erwecken, dass ich vielleicht von ihnen weg wollte. Selbst wenn die Damen und Herren von der netten Sorte waren … keine Ahnung, warum. Aber dann war das hier auch wieder Gackt, zu dem ich kein solches Verhältnis hatte – zu dem ich im speziellen Sinne gar kein Verhältnis hatte. Das alles mischte sich jetzt und verursachte einen Knoten in meinem Magen.
 

Nun ja, ich würde die Sachen irgendwann in den Schrank räumen, wenn sie mir mal wieder auffielen. Jetzt nicht. Gackt redete auch schon wieder.

„Ich hab Wein mitgebracht“, informierte er mich, „vom eigenen kleinen Weingut des Vaters eines Freundes. Und wenn er Recht hat, ist die Flasche aus einem der besten Jahre, die sie hatten. Weiß nicht, ob man ihm das glauben kann; er flunkert gern mal.“

„Aha“, machte ich nur, um zu zeigen, dass ich ihn gehört hatte.

„Willst du welchen?“, fragte er dann weiter, worauf ich mit den Schultern zuckte.

„Warum nicht? Gläser sind im Schrank über der Spüle.“

„Gut. Und du ziehst dir am besten irgendwas an oder trollst dich zurück in die Badewanne. Du tropfst“, riet Gackt mir zum Abschluss noch, lachend und bereits halb auf dem Weg zur Küche.

Ich zog darauf zwar kurz eine Augenbraue hoch, grinste dann aber auch. Keine Ahnung, was ich davon halten sollte, aber er schien so langsam einen Riecher für mich entwickelt zu haben. Wir kannten uns mittlerweile schon einige Wochen, in denen wir uns mehr oder minder regelmäßig gesehen hatten, und die letzten Tage stachen da noch einmal besonders heraus, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich so viel von mir preisgegeben hatte. Das kam aber vielleicht auch davon, dass ich nicht allzu viele Dinge in meinem Leben – so extravagant es teilweise auch war – als Geheimnisse ansah. Ja, ich plante und überlegte bezüglich des Umgangs mit meinen Gönnern, aber ansonsten lebte ich einfach nur und das konnte auch jeder wissen, der mich danach fragte.
 

Wie Gackt es mir geraten hatte und weil ich mir ein bisschen den Bauch pinseln lassen wollte, begab ich mich kurz zurück ins Bad, um das Wasser aus der Wanne zu lassen, und ging dann in mein Schlafzimmer, wo ich mich anziehen wollte. Und zwar nicht irgendetwas, sondern den neuen Anzug, den ich mir von Emiko hatte kaufen lassen. Ich hatte mich noch nicht einmal richtig abgetrocknet, da rief Gackt schon nach mir – und er hatte einen Nachhall … er schien mich also im Bad gesucht zu haben. Ich rief zurück, dass es noch einen Moment dauern würde und er sich irgendwo setzen sollte.

Ich brauchte schließlich doch mehr als nur einen Moment, denn auch wenn das nur ein kleiner Probelauf sein würde, achtete ich auf mein Aussehen – das steckte eben in mir drin und so leicht konnte man auch nicht aus seiner Haut. Gackt wurde es zwischendurch wohl etwas langweilig und er machte sich an meiner Stereoanlage zu schaffen: Ich konnte plötzlich Musik hören … Musik, die ich nicht kannte, die aber gar nicht mal so schlecht klang. Und der Gedanke, dass es nun eine Outfit-Präsentation mit Begleitmusik geben würde, hinterließ ein kleines Lächeln auf meinen Lippen.
 

„Unsere kleine Diva braucht ja ziemlich lange zu Anziehen“, spöttelte Gackt, als ich mich zum ihm ins Wohnzimmer gesellte und die Tür geräuschvoll hinter mir schloss. Er stand mit dem Rücken zu mir, immer noch an der Stereoanlage, und so wie es aussah, ging er gerade meine Musiksammlung durch.

„Klar, wenn alles richtig sitzen soll“, gab ich zurück, breitete die Arme etwas aus und blieb erwartungsvoll vor ihm stehen. „Und? Was sagst du zu mir?“

„Huh?“, machte er und drehte sich erst dann zu mir um. Ich konnte sehen, wie seine Augenbrauen für eine Sekunde in die Höhe schossen und sein Blick an mir hinabglitt. Und es war ein beeindruckter, wenn ich mich nicht stark irrte.

„Du hast keine Socken an“, war schließlich Gackts Antwort, die ich im Moment so gar nicht erwartet hatte.

„Ich meinte den Anzug, du Idiot!“

„Natürlich, was auch sonst?“, sagte er darauf lachend, die Beleidigung entweder ignorierend oder sie schlichtweg nicht für voll nehmend. Na ja, mich hatte die 'Diva' schließlich auch nicht großartig gejuckt. „Sieht gut aus. Neu?“

Brandneu.

„Selbst bezahlt?“

„Nope.“

„War klar.“

„Halt die Klappe.“

„Pass bloß auf, was du sagst!“ Mit diesen Worten kam er ganz plötzlich auf mich zu, griff einfach nach meinen Händen und tanzte etwas unbeholfen mit mir eine halbe Runde durch das Wohnzimmer. Unbeholfen, weil ich dies nicht hatte kommen sehen und daher anfangs nicht ein Stück mitmachte – erst später, als er mich zu einer kleinen Drehung um meine eigene Achse brachte. Ich lachte und immer, wenn ich in Gackts Gesicht blickte, sah ich ihn grinsen. Die kleine Tanzaktion war ganz spontan und machte auch ziemlichen Spaß. Die Musik passte aber auch gerade sehr gut dazu.

„Was ist das für Musik?“, wollte ich wissen.

„Das neue Album von Ten PM Stocker, hab ich mir grade erst gekauft.“

„Kenn ich gar nicht. Deine Lieblingsband?“

Gackt verzog den Mund etwas und schien zu überlegen, wie er seine Antwort formulieren sollte: „Nicht ganz, aber sie liegt weit vorn. Gefällt es dir?“

„Klingt ganz nett.“

„Ganz nett also, aha.“

Ich ließ es mir sogar gefallen, dass er führte. Um ehrlich zu sein, ich hätte das vielleicht auch gar nicht gekonnt, denn Gackt schien ein erfahrener Tänzer zu sein und ich hatte mir noch nicht allzu oft die Ehre gegeben. Langsame Tänze waren eher meine Sache – die, bei denen man eng zusammen tanzte und sich schon bald aneinander klammerte – wenn ich versuchte, jemanden rumzukriegen, und ihm oder ihr den letzten Stoß in die 'richtige Richtung' geben wollte.

Der Song, den wir da hörten, neigte sich dem Ende zu und klang in einem Instrumentalteil aus. Der nächste war sehr viel langsamer und ich erwartete schon fast, dass Gackt zu genau so einem Schmusetanz übergehen würde. Aber er tat es nicht. Stattdessen blieb er nur stehen, hielt mich weiter fest und küsste mich. Einfach so, wie vor ein paar Tagen, als er mich an meiner Wohnungstür überfallen hatte. Es kam ebenso überraschend und zugleich doch nicht so plötzlich. Schon einen winzigen Augenblick, bevor seine Lippen sich auf meine legten, war ich auf sie gefasst, empfing sie sogar ein bisschen. Ich wusste ja mittlerweile, wie es sich anfühlte … wie angenehm es sich anfühlte und wie gut Gackt küssen konnte.
 

Es dauerte ein bisschen, ehe wir uns wieder trennten, und Gackts Reaktion darauf war abermals ein Grinsen, wenn auch ein leicht verschmitztes, und ein Kopfschütteln – mehr nicht, keine Worte der Entschuldigung oder von irgendetwas anderem. Ich brauchte auch gar keine und so beließ ich es dabei, ließ ihn lediglich los und setzte mich aufs Sofa. Gackt folgte mir, machte es sich neben mir bequem, beugte sich allerdings noch einmal vor, weil er etwas vergessen hatte: Er reichte mir eins der Gläser mit Weißwein, die bis eben auf dem Couchtisch gestanden hatten, und hob seines dann ein Stück in meinen Richtung an, während er „Wohl bekomm's!“ sagte.

„Prost“, war meine Antwort, ehe ich am Wein nippte. Er war wirklich nicht schlecht – ziemlich süß, fruchtig und eher nach meinem Geschmack als trockene Weine, die mir meist einen zu bitteren Nachgeschmack hatten. Ich stand damit eher allein da, weil die meisten meiner Bekanntschaften natürlich die Trockenen der edelsten Marken bevorzugten – warum auch immer – aber nun ja. Gackt schien auch eher zu der trockenen Sorte zu gehören, denn er zog nach dem ersten Probieren die Augenbrauen zusammen und murmelte in einem nicht unbedingt schmeichelhaften Ton: „Süß …“

„Mir schmeckt's.“

„Ich hab schon bemerkt, dass du eher für Süßes zu haben bist.“

„Hast du gut beobachtet“, erwiderte ich lächelnd.

„Was mir allerdings noch ein Rätsel ist … Wie kannst du dir bei deinem Lebensstil diese Wohnung leisten?“

„Wieso?“, stellte ich als Gegenfrage. „Sie passt doch genau rein.“

„Ja, das schon“, stimmte er zwar zu, schob jedoch gleich einen Einwand hinterher, „allerdings stelle ich es mir schwierig vor, deine Lover dazu zu bekommen, dir dauerhaft Miete und Nebenkosten zu bezahlen. Zumal die Wohnung nicht gerade klein ist … allein das Bad ist so groß wie mein Schlafzimmer.“

„Ach so“, sagte ich, „das geht schon. Bisher hatte ich keine wirklichen Probleme.“

„Im Ernst?“

„Jep.“

„Da müssen sie aber wirklich spendabel sein.“

„Na ja, die Nebenkosten übernimmt manchmal jemand und ansonsten verkaufe ich Zeug – du weißt schon, Markenklamotten, Schuhe, Schmuck, was eben so anfällt und entbehrlich ist. Ab und an wird es schon mal knapp, aber auch das löst sich immer irgendwie.“

„Du kannst also doch sparsam sein“, schlussfolgerte Gackt daraus und nahm anschließend noch einen Schluck aus seinem Glas. „Trotzdem wäre ein regulärer Job vielleicht besser.“

„Das solltest du ganz schnell wieder vergessen. Ich komme so zurecht, wie ich lebe und solange sich daran nichts Gravierendes ändert, werde ich auch nichts ändern. Sonst müsste ich ja ein Otto-Normalverbraucherleben führen. Schreckliche Vorstellung!“ Darauf verzog ich noch angewidert das Gesicht, was Gackt natürlich mit einem Augenrollen quittierte. Dieser Mann schien wie zwei Personen in einer zu sein. Auf der einen Seite war er schon ziemlich locker und man konnte wirklich Spaß mit ihm haben, aber auf der anderen spielte er den Moralapostel. Ja, ja, ich wusste, dass mein Lebensstil nicht immer die feine englische Art war, aber ein schlechtes Gewissen sprang deshalb bei mir trotzdem nicht an. Wenn es nicht ich wäre, dann würden sich die reichen Herren und Damen einen anderen Spielgefährten suchen, der sie ein wenig schröpfte. Sie wussten das (meistens), ihre kleinen 'Schätzchen' und 'Lieblinge' wussten das (immer) – also wieso sollte ich nicht derjenige sein, der davon profitierte? Mich hatten schon ganz andere schief angesehen, da würde ich mich wegen Gackts vorwurfsvollem Blick garantiert nicht ändern.
 

Wenigstens sagte er nichts mehr dazu – er hatte es ziemlich schnell aufgegeben und mich als unverbesserlich abgetan –, sondern lenkte das Gespräch stattdessen nach ein paar kurzen Sekunden der Stille auf etwas anderes, was mich wieder viel mehr interessierte: Warum ich mich eigentlich neu eingekleidet hatte.

„Nur so oder steht etwas an?“

„Also, Aki hatte mich doch angerufen, als wir bei dir gefrühstückt haben“, begann ich freudig und breitete mich noch weiter auf dem Sofa aus.

„Ich kann mich erinnern.“

„Und weißt du, was Aki mir erzählt hat, als wir uns danach getroffen haben? Er hat mich quasi eingeladen, mit ihm und seiner Familie zu einer Feier zu gehen, die von angesehensten Familie der Stadt gegeben wird. Die sind so stinkreich, das glaubst du nicht. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet? Ich kann es kaum erwarten, dass die Woche rumgeht. Nächsten Samstag im Drachenpalast knacke ich vielleicht den ganz großen Jackpot. Ich-“

„Wo?!“ Gackt hatte ganz abrupt reagiert. Er hatte sich halb an seinem Wein verschluckt und sah mich jetzt ganz aufgeregt und fast panisch an.

„Im Drachenpalast. Das ist das Anwesen der Familie, weil das Oberhaupt meist nur 'Drachenfürst' genannt wird“, wiederholte ich ruhig, zog aber die Augenbrauen zusammen, weil ich nicht verstand, warum er so reagierte. „Wieso?“

„Du darfst da nicht hingehen“, war seine Antwort, nicht mehr. Er stellte nur sein Weinglas weg und stand auf, lief kurz durch den Raum und kam dann wieder zu mir zurück.

„Du darfst da nicht hingehen“, sagte er wieder und sah mich diesmal wirklich eindringlich an, sekundenlang, bis ich selbst wieder etwas sagte.

„Gackt, du kannst doch nicht … ich werde da garantiert hingehen. Aus welchem Grund sollte ich nicht?“

„Du darfst einfach nicht. Es ist …“ Er seufzte, fuhr sich durch die Haare und endlich nahm sein Blick einen sanfteren Ausdruck an, war nun nicht mehr ganz so gruselig. Er sprach auch ruhiger weiter: „Du hast einfach keine Ahnung, was das für Leute sind. Die haben Anwälte, die schleifen dich knallhart vor Gericht, sobald sie merken, was du vorhast. Die fressen dich bei lebendigem Leib auf und drehen den Spieß um, bis du absolut nichts mehr hast. Was denkst du wohl, wieso das Umfeld dieser Familie so exklusiv ist? In diese Löwenhöhle begeben sich nur sehr wenige und die mögen zwar auch Hintergedanken haben, aber garantiert nicht solche wie du. Die wollen sich nur mit ihren Verbindungen profilieren und halten ansonsten auch die Füße still.“

„Und woher willst du das wissen?“, fragte ich nach, immer noch verwirrt und auch ein klein wenig sauer, dass er mir mein Glück nicht gönnen wollte.

„Ich- … Hyde, ich hab es dir schon mal gesagt: Ich bin Barkeeper, ich unterhalte mich mit meinen Gästen. Und da bekomme ich so das ein oder andere mit. Tu mir und vor allen Dingen dir einen Gefallen und geh da nicht hin. Ich bitte dich.“

„Aber wieso? Ich hab dir doch eben gesagt, dass das der Jackpot für mich ist. Natürlich ist da ein Risiko dabei, aber ich … mein ganzes Leben könnte sich dadurch verändern. Wer weiß, ob ich jemals wieder so eine Chance bekomme. Und ich hab extra einen neuen Anzug gekauft!“ Ich protestierte, denn ich sah nicht ein, dass ich einfach auf ihn hören sollte. Bei irgendeiner anderen Party, dann vielleicht, aber nicht bei dieser. Das war einfach zu wichtig. Aber auch Gackt schien es wirklich ernst zu sein. Er gab nicht auf.

„Hyde“, setzte er an, in einem Ton, den ich vorher noch nie bei ihm gehört hatte. Er kniete sich auch direkt vor mich auf das Sofa, legte seine Hände auf meine Wangen und sah mich eindringlich aus seinen kontaktlinsenlosen, braunen Augen an. „Bitte, bitte, hör auf mich. Mir ist klar, dass du das jetzt unbedingt willst, aber du hast einfach keine Ahnung und ich will nicht, dass die das mit dir machen. Warum willst du nicht einsehen, dass ich mir einfach Sorgen um dich mache?“

Das war es: Da war Sorge in seiner Stimme und in seinem Blick, gemischt mit Angst. Es klang und sah ehrlich aus.

„Bitte, du darfst da einfach nicht hingehen“, fügte er nochmals hinzu, sich wiederholend. „Ich bin dein Freund, Hyde, ich will doch nur dein Bestes.“

„Wenn du wirklich mein-“, wollte ich ansetzen, kam allerdings nicht viel weiter, weil Gackt mir einfach ins Wort fiel.

„Du kannst von mir verlangen, was du willst. Ich geh mit dir richtig teuer essen, wenn du willst – egal, was es ist, ich mach es – solange du nur nicht zu diesen Leuten gehst.“ Gott! Ich hätte es nicht erwartet, aber diese Worte wogen verflucht viel. Als mein Freund wollte er mein Bestes … und er sorgte dafür, dass in mir zwei Gefühle um die Vorherrschaft kämpften. Da war einerseits der Drang, auf diese Party zu gehen und möglicherweise reich zu werden, und andererseits das Bedürfnis, Gackts Wunsch – Gackts Flehen – nachzukommen. Oder anders: wildfremde Leute, die sich einen feuchten Dreck um mich scherten, oder jemand, der sich tatsächlich Gedanken um mich zu machen schien. Und so seltsam und ungewöhnlich es mir auch vorkam, ich musste zugeben, dass Letzteres langsam die Oberhand gewann, je länger Gackt mich so ansah. Ein letztes „Bitte“ seinerseits gab mir dann schließlich den Rest und ich wandte ein.

„Na gut“, gab ich – doch etwas missmutig – nach, „du hast gewonnen.“

„Danke, vielen Dank, Hyde. Das bedeutet mir sehr viel“, war seine höchst erleichtert klingende Antwort darauf. Und er klang nicht nur so, er sah auch danach aus. Seine Gesichtszüge entspannten sich merklich, die Sorge wich aus seinem Blick und ein schwaches Lächeln formte sich auf seinen Lippen. Ich sah es nur kurz, denn direkt darauf lehnte er sich nach vorn und setzte einen Kuss auf meine Stirn. „Ich mach es wieder gut, versprochen. So gut ich kann.“

„Hmm.“ Zwar hatte ich schon das Gefühl, das Richtige getan zu haben, aber es schwang trotzdem ein bitterer Beigeschmack mit. Bye bye, Chance meines Lebens. Ob wir uns wohl jemals wiedersehen werden?
 

tbc.
 


 

~~~ ++ * ++ ~~~
 

DödöDÖÖÖ! Und das Drama nimmt so langsam seinen Lauf. Da hat der arme Hyde schon endlich seinen Jackpot direkt vor der Nase und dann so was! Ob er sich wohl dran halten wird oder es ihn doch packt? Ladidadida~ >3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  aknankanon
2013-01-13T19:24:09+00:00 13.01.2013 20:24
Ich bin begeistert und das sage ich weiß Gott nicht oft. Hut ab.

Ich frage mich, warum Gackt so eine Panik hat? Es ist ja wohl mehr als offensichtlich, dass er bereits in Hyde verschossen ist. Woher kennt er diese Familie? Doch nicht "nur" weil er ´n Saftschubser ist? Ist er vielleicht ein Teil dieser Familie? Ist er deshalb mit 18 von zu Hause ausgezogen? Und schlägt sich als armer Schlucker durchs Leben? Verzichtet er lieber auf den "möglichen" Reichtum?

Fragen über Fragen, die ich mir jetzt so zusammen reihme.
Von:  Kimiko02
2013-01-12T14:06:36+00:00 12.01.2013 15:06
Uff, mit dem Kapitel hast du mich echt überrascht, wenn nicht sogar ein bisschen geschockt.
Ich hätte so einiges nicht erwartet. Erstens, dass Hyde Gackt vor der Party nochmal sieht, zweitens, dass Gackt versucht, ihm auszureden dahin zu gehen und am wenigsten dass die Familie gleich soo krass drauf ist ...

Naja, meine Vermutung scheint aber zu stimmen ... nur leider ist es jetzt nimmer so lustig :(

Das war es also, was du mit Drama gemeint hast T_T
Jetzt frage ich mich nur, was Hyde dazu bringt, doch noch hinzugehen. Der arme Gackt. Ich hoffe, Hyde reitet sich nicht zu tief rein ... ich kann mir nämlich schon denken, wer ihn dann da wieder raushauen darf T_T

Hm, jetzt bin ich ja mal wirklich gespannt, wie die Party unter diesen Umständen noch amüsant sein kann ...

Ich seh schon, das Warten auf das nächste Kapitel wird diesmal seeehr hart >__<


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