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After Crisis

Final Fantasy 7
von

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Wiedersehen in Edge

Die Zeit verflog, die letzten Stunden seitdem Ayko World Soldier den Rücken gekehrt hatte, verbrachte Miceyla allein mit dem Gedanken, zukünftige Missionen und Kämpfe ohne ihn bestreiten zu müssen. Genesis’ Verhalten wandelte sich wie ein Jahreszeitenwechsel, als wäre ihm seine eigenwillige Ader entrissen worden.

Es blieb für sie nicht im Dunklen, dass der Direktor mehr und mehr keine Zeit für die Soldaten hatte und gemeinsam mit ein paar Forschern, sich in die hintersten Kammern von World Soldier zurückzog, stören war strengstens verboten. Was sie allerdings zu hören bekam war, dass angeblich mehr der Dämonen, an den verschiedensten Orten aufgetaucht waren. Keine gute Nachricht für Miceyla.

Während sie gerade durch den virtuellen Trainingsraum lief und Monster lustlos mit halben Einsatz bekämpfte, klingelte ihr Handy. „Hallo Miceyla! Ich hoffe, ich rufe nicht ungelegen an!“ Sie erkannte die freundliche Stimme von Cloud. „Hey Cloud, es tut gut mal wieder etwas von dir zu hören! Und ich freue mich immer über einen Anruf von dir“, versicherte sie erfreut und ihre Stimmung hob sich ein wenig.

„Vincent kam bei uns im Seventh Heaven vorbei und berichtete, dass ihr beide zu dem Beschluss gekommen seid, ein Treffen mit der ganzen Gruppe zu organisieren. Es muss sehr dringend sein, sonst würde er das nicht selbst in die Hand nehmen…Also, wir dachten morgen sei ein guter Tag dafür, die Bar hat geschlossen und Cid konnte sich für diese Zeit, ausnahmsweise mal von seiner Arbeit befreien. Auch wenn er etwas rumgenörgelt hat, er hätte Besseres zu tun, als irgendein Gruppentreffen zu veranstalten…Gut, wenn du damit einverstanden bist, können wir uns dann morgen treffen“, teilte er ihr mit, von dem sie nicht gedacht hätte das es so schnell gehen würde.

„Morgen…in Ordnung, um so früher wir über die neue Gefahr des Planeten sprechen, desto besser“, bestätigte sie und verpasste einen Riesenwurm den Gnadenstoß. Am liebsten wäre sie an der ganzen Sache unbeteiligt gewesen, was Miceyla gar nicht ähnlich sah.

„Geht es dir gut? Du klingst irgendwie…anders als sonst“, meinte Cloud besorgt um ihr Wohlergehen, da er selbst wusste, wie das Soldatenleben an einem zerrte.

„Ach, ich habe momentan einfach nur viel um die Ohren. Das geht vorüber, hoffe ich… Wir sehen uns dann am morgigen Tag, die Zeit ist gekommen der eingeschlichenen Bedrohung in das Gesicht zu blicken!“, sprach sie und ließ wieder innerlich Raum, für die Ängste über die letzten Geschehnisse.

„Ich freue mich auf dich, Miceyla!“ Das war der Abschied, der ihr Telefonat beendete.
 

Die Stadt Edge hatte sich verändert, sie wurde noch weiter ausgebaut. Das Denkmal im Zentrum war restauriert worden. Die Menschen ignorierten das es von Shinra kam, sie akzeptierten es einfach als eine Erinnerung, an die überstandene Meteorkatastrophe. Der Highway wurde komplett erneuert, was einem eine schnelle Verbindung zu anderen Städten oder Gebieten ermöglichte.

Genesis stieg aus einem Zug, der gerade in Edge anhielt. Forschend beobachtete er sein Umfeld, lange war er nicht mehr hier gewesen. Der Himmel war grau bedeckt, man sah ihn jedoch kaum, da einem die zahlreichen Hochhäuser die Sicht versperrten. Es war erkennbar, dass es an der zügigen Vorangeschrittenheit lag, schnellstmöglich neue Häuser für die wachsende Bevölkerungsanzahl zu errichten, die nur eine eher vereinfachte Baukonstruktion zuließ. Aber nicht nur Edge, sondern auch die Menschen hatten sich verändert, ihnen stand der Stress in deren Gesichtern geschrieben. Sie eilten an Genesis vorbei, ohne dabei wirklich auf ihn zu achten, da man eigentlich erkennen musste, dass er ein Soldat war, welcher World Soldier angehörte. Früher war dies anders gewesen, er hatte in Midgar sogar einen eigenen Fanclub. War es die Angst vor der Zukunft, welche die Menschen in ihren Herzen hegten? Und war ein Leben, ohne die komfortable Makoenergie überhaupt noch möglich? Anfangs dachten alle sie würden es schaffen, doch so langsam sah es nicht mehr danach aus…

Genesis lief durch die Straßen von Edge, bis er schließlich vor einem Haus stehen blieb, dessen Schild er etwas genauer begutachtete. `Seventh Heaven` stand darauf geschrieben. Er musste sich durchfragen, um diese Bar finden zu können, doch er erhielt verschiedene Wegbeschreibungen und war letztendlich gezwungen gewesen, seinen Weg alleine zu finden. Wie es schien war heute Ruhetag und die Tür war daher verschlossen. Nirgends eine Klingel zu entdecken, also klopfte er ein paar Mal energisch, um gehört zu werden.

Nach einem Augenblick wartend, öffnete eine junge Frau mit schwarzen Haaren die Tür.

„Miceyla, bist du etwa schon da? Wer…“. Sie verstummte, als sie den Soldaten vor der Tür stehen sah.

„Sie ist also noch nicht hier? Macht nichts, sie wird sicher bald kommen“, registrierte Genesis, ohne den musternden Blick der Frau wirklich aufzunehmen. Keine Erlaubnis kam dafür, dennoch trat er einen großzügigen Schritt hinein. „Auch mich geht die Sache etwas an. Ich suche nach dem Verständnis, gewisser Ereignisse der Vergangenheit. Nach Antworten, die uns in die Zukunft leiten“, murmelte er und sah sein Fehlverhalten einfach einzutreten, als gleichgültig an.

Die Frau war verwirrt, was dieser Soldat hier wollte und zögerte, ob sie ihn wieder hinausschicken sollte. Irgendwie meinte sie, den jungen Soldaten in erster Klasse Uniform, schon einmal gesehen zu haben.

„Tifa! Wer ist denn da gekommen?“ Ein muskulöser, großer Mann tauchte auf und blickte fragend von Tifa zu Genesis und wieder zurück. Doch die zuckte nur mit den Schultern.

„Was willst du hier? Ein Soldat…von World Soldier, huh? Dann traue ich dir sowieso nicht! Pah, ich werde dir eine Lektion erteilen, die dich lehren soll, nie mehr ein Haus ohne Aufforderung zu betreten!“, grummelte der Mann und Argwohn funkelte in seinen Augen.

„Warte auf Miceyla, wir kennen uns. Sie wird euch sagen…“, begann Genesis in einem ruhigen Ton.

„Ich warte auf nichts und niemanden! Du hast mich wütend gemacht!“, kam ein lauter Konter und der Mann stapfte auf Genesis zu, bereit ihn hinauszubefördern.

Unbeeindruckt blieb der stehen und zeigte keine Spur von Reue.

„Nicht Barret!“, rief Vincent, welcher herbeikam und Barret davon abhielt, was er mit Genesis vorhatte.

„Aber Vincent, dieser Soldatenkerl ist keiner von uns, er gehört nicht unserer Gruppe an! Woher können wir wissen, ob wir ihm Vertrauen schenken dürfen und ob er auch nichts ausplaudert?“, protestierte Barret bestürzt über Vincents Zurückhaltung.

„Das ist Genesis. So langsam habe ich wahrhaftig das Gefühl, dass ihm das, worüber wir heute hier gemeinsam sprechen, wirklich etwas angeht. Lass ihn bleiben, er ist nicht unser Feind“, meinte Vincent mit keinerlei Absicht dabei, Genesis in Schutz zu nehmen.

„Du hast noch einmal Glück gehabt, Freundchen! Aber ich sage dir, wenn du in irgendeiner Art und Weise negativ auffällst, weißt du ja was dir dann droht!“, brummte Barret drohend vor Genesis.

Tifa schloss die Tür und verschwand mit Barret in der Bar. Bevor Vincent ihnen folgte, wand er sich noch einmal an Genesis. „Wie auch immer du von unserem Treffen erfahren hast, eins kannst du mir glauben, dass habe ich gerade nicht für dich getan!“, gab ihm Vincent zu erkennen und ging ebenfalls, ohne darauf achtend ob Genesis folgte.'Wirklich herzliche Freunde hast du, Miceyla', dachte er über diese Ironie. Natürlich war ihm vorher bewusst gewesen, dass Cloud’s Gruppe ihn nicht mit offenen Armen empfangen würde. Genesis grinste einfach nur.
 

Miceyla saß im Zug der sie nach Edge brachte, seufzend sah sie durch das Fenster schon die Umrisse der Ruinen von Midgar. Sie war spät dran zu ihrem Gruppentreffen, vorher hatte sie sich noch eine Standpauke von Direktor Karin anhören müssen, da sie mal wieder wegen persönlichen Angelegenheiten fehlte. Auch wenn dem nicht ganz so war.

„Wie du willst, aber denke daran, dass du dafür einen Tag Urlaub abgezogen bekommst! Und da ist noch etwas, hat nichts damit zu tun. Nun, weil Ayko nicht mehr bei World Soldier ist, muss ich dringend einen neuen Kommandanten ernennen“, stellte der Direktor klar, dessen intensiver Blick Miceyla wie ein Dorn traf.

„Nein! Für mich bleibt Ayko der allerbeste Kommandant, es kann keinen zweiten geben, der ihn ersetzt und dessen Rolle übernimmt. Und ich bin für diesen Posten nicht geeignet, glauben Sie mir das!“, schoss aus ihr eine Antwort, bei der sie nicht lange die passenden Worte suchen brauchte.

„Ich bin da anderer Meinung…Denke wenigstens darüber nach!“, gab er ihr mit auf den Weg. Doch dies brauchte sie nicht. Sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass Ayko der Ruf der Vernünftigkeit wieder zurück nach World Soldier rief.

Eilig lief sie von den Bahngleisen aus, Richtung Seventh Heaven. Unterwegs traf sie Marlene und Denzel, die mit anderen Kindern auf einem kleinen Spielplatz spielten.

„Hallo Miceyla! Bist du auf dem Weg zu Cloud und Tifa?“, fragte Marlene fröhlich.

„Schön euch beide zu sehen! Und ja, dass bin ich“, begrüßte sie die Kinder.

„Weißt du was? Alle von AVALANCHE sind heute bei uns! Man kann dir ansehen, dass du nicht zum Vergnügen gekommen bist. Momentan habe ich das Gefühl, eine große Welle aus Anspannung liegt in der Luft“, meinte Denzel und wirkte dabei trauriger als sonst. Miceyla war dagegen, dass jetzt schon Kinder Bedenken gegenüber der Zukunft hatten.

„Ich versichere euch, eines Tages wenn das Leben endlich im Einklang mit dem Planeten ist, werden wir uns so oft besuchen können, wie wir nur wollen. Ohne irgendwelche Hintergedanken dabei haben zu müssen“. Für Miceyla klangen diese Worte wie ein unerreichbarer Traum, sie hoffte, wenigstens den beiden damit Mut gemacht zu haben.

Am Haus von Cloud und Tifa angelangt, klopfte sie hastig und ohne lange warten zu müssen, öffnete ihr Tifa, die sie wie immer freundlich in Empfang nahm.

„Ich grüße dich! Komm rein, die anderen sind auch da!“

Sie folgte Tifa hinein und in der Tat waren alle schon in der Bar versammelt. Ihr Blick schweifte in die altbekannte Runde: Cid, Nanaki, Barret, Cait Sith, Cloud, Yuffie, Vincent und Genesis… 'Genesis! Aber warum denn Genesis?' Überrascht wie er von diesem Treffen erfahren hatte, lief sie zu ihm. „Genesis, du bist ja auch hier! Wieso?“

Die Wärme Miceyla’s Anwesenheit, entfachte bei ihm ein liebevolles Leuchten in seinen Augen. „Ich würde auch gerne mithören, was du uns zu erzählen hast“, sagte er leise, während sich Barret neben ihnen räusperte.

„Darf ich den nun doch noch rausschmeißen?“, fragte er, seine Fäuste juckten nach dieser Bereitschaft.

„Lass gut sein, dass wird nicht nötig sein!“, sprach sie sanft, wobei sie nicht von Genesis absah.

„Wie du meinst“, akzeptierte Barret und lief zu Cid, welcher an der Wand angelehnt stand.

Vincent entging nicht der tiefgründige Blick zwischen Miceyla und Genesis, der ein Geheimnis aussprach. Seine Vermutungen fanden dadurch nur Bestätigung.

An einem Tisch saß Cloud zusammen mit Yuffie, auf dessen Schoß Cait Sith saß. Tifa gesellte sich zu ihnen und Nanaki fand einen bequemen Platz, am Boden vor ihrem Tisch. Miceyla blieb stehen, Vincent trat an ihre Seite und nickte als Zeichen, dass sie nun beginnen konnten.

„Hätt’ nie gedacht, dass ich schon so bald, alle Gesichter auf einen Haufen wieder sehen würde!“, kommentierte Cid laut an jeden gerichtet.

„Psst!“, kam es darauf von Cait Sith.

Tief Luft holend hob Miceyla die Stimme. „Ich denke ihr seit alle darüber informiert, welcher Grund uns zusammen gerufen hat“. Jeder in der Runde bejahte dies mit einem Nicken.

„Zu allererst würde ich gerne erfahren, was `ihr` bis jetzt über die fremden, überall auftauchenden Dämonen wisst, ehe ich mich dazu äußere“, fuhr sie fort und hörte aufmerksam darauf welche Infos sie erhielt, da die anderen nichts Konkretes darüber wissen konnten, mit Ausnahme von Vincent vielleicht.

„Nun, da schickt man mal eben ein paar seiner Mitarbeiter in den Wald, um neue Materialien zu beschaffen. Und kommen sie zurück? Nein! Natürlich liegt mir das Wohl meiner Leute am Herzen, daher wollte ich dahinter kommen was los war. Ein alter Mann berichtete mir, der im Wald Kräuter sammeln ging, dass er mit ansehen musste, wie meine Arbeiter von den…ach ich weiß auch nicht wie ich die nennen soll! Geisterwesen, Monster, Dämonen…verspeist worden waren, wenn man dies so bezeichnen kann. Auf jeden Fall fehlt jede Spur von ihnen“, erzählte Cid mit gespaltenen Gefühlen.

Miceyla, die seinen Bericht aufgenommen hatte, sah die anderen an, ob von ihnen weitere Mitteilungen kamen.

Yuffie winkte mit dem Arm. „Zwar bin ich bis jetzt noch nie einem von diesen Viechern begegnet, aber aus den Erzählungen anderer kann ich entnehmen, dass die…Geister unsichtbar sind. Manchmal jedoch, soll man sie auch mal zu Gesicht bekommen. Eigenartige Wesen…Tja, dass ist alles was ich weiß“, sprach Yuffie unbeeindruckt heiter, als ginge es um ein gewöhnliches Monster. Man musste die Erfahrung erst einmal selbst machen, auf eines der Dämonenwesen zu stoßen, um zu begreifen mit welcher Angst man es zu tun bekommt.

„Mehr wissen wir auch nicht wirklich“, meinte Cloud schließlich, als anscheinend niemand mehr etwas zu sagen hatte. Miceyla starrte den Boden an und rief sich das ganze Wissen zurück, was sie in Ghotos über die Hulax gelernt hatte. Damals war es nicht von großer Bedeutung gewesen, es waren Gegner, die man zügig los werden konnte. Doch auf Gaia war dies anders. „Die Dämonen, welche seit kurzem vermehrt auf unserem Planeten auftauchen, nennt man Hulax“, hob sie an.

„Hulax…“, murmelte Barret leise.

„Hulax, halten sich normalerweise an verlassenen Orten auf. Ihre Angriffsweise ist eigentlich ganz simpel, aber unglaublich gut durchdacht, sie huschen unsichtbar um ihre Opfer herum und werden erst kurz vor ihrem Gesicht sichtbar. Dadurch lösen sie einen Schockzustand aus. Hulax ernähren sich von den Ängsten der Lebenden, sie selbst sind die Dämonen Verstorbener…“. Das war es was Miceyla wusste, wie es in der Welt aus der die Hulax kamen um sie stand. Doch hier? Sie hatten an einer erschreckenden Stärke gewonnen.

„…Die Dämonen Verstorbener, also sind es Shinentai!“, schlussfolgerte Nanaki.

„Nein, sie können keine Shinentai sein, da sie nicht aus dieser Welt kommen…Aber ich gebe zu das es nahe liegt dies zu denken“, verbesserte Miceyla Nanaki’s Aussage.

„Was? Und woher kommen die dann bitteschön, wenn nicht von Gaia?“, knurrte Barret, der wahrscheinlich an etwas ganz bestimmtes, aus der Vergangenheit denken musste.

„Es ist so wahnsinnig kompliziert…ich kann auch nicht genau sagen, wie die Hulax hierher gelangen konnten“, gab Miceyla zu, der wieder das stechende Gefühl in den Bauch stach, dass ihr Dasein auf Gaia die Bedrohung herbeigerufen haben könnte, ohne es wirklich zu wollen. Sie warf einen flüchtigen Blick auf Genesis, der den Kopf schüttelte. Wie es schien hatte er erraten woran sie dachte.

„Mir ist aufgefallen, dass Hulax `hier` ganz anders sind. Sie besitzen enorme Kräfte, die einen in Sekundenschnelle in Verzweiflung erstarren lassen…“, fuhr sie fort.

„Man blutet auch extrem stark, als würde die Angst einen innerlich verletzten“, fügte Vincent hinzu. Seine und Miceyla’s Erinnerungen an den Vorfall in der Mithril-Mine wurden wieder aufgefrischt.

„Das ist ja alles schön und gut, was du über diese Hulax weißt Miceyla. Doch was mich brennend interessiert, wie kann man die denn eigentlich besiegen?“, stellte Cid die entscheidende Frage.

„Hulax sind meistens unsichtbar, daher ist es zwecklos sie mit einem Schwert oder Magie zu attackieren, da man sie nicht orten kann“. Miceyla meinte erneut die Worte der schallenden Stimme aus der Mithril-Mine, ums sich zu hören. „…Es sei denn, man trägt ein besonderes Amulett, mit dessen Hilfe ein Angriff der Dämonen früher vorhersehbar ist. Ich war im Besitz eines solchen Amulettes, allerdings muss ich es wiederfinden. Jedoch, es bringt recht wenig wenn nur einer dieses bei sich trägt…“. Sie lief ein paar Schritte zum Fenster und dachte dabei nach, dann blickte sie kurz Yuffie an. „Mir kommt da eine Idee. Ich könnte durch die Hilfe des Amuletts, wenn ich es dann habe, einige Materia mit Magie verzaubern, sodass sie die gleiche Wirkung erhalten“, sprach Miceyla ihren Einfall aus.

Yuffie räusperte sich gut hörbar, um Aufmerksamkeit zu erregen.

„Natürlich Yuffie, du bekommst auch deine Materia wieder zurück. Damit wäre der Kampf gegen die Hulax leider noch nicht vollendet…Es gilt den Ort aufzusuchen, an dem sie in unsere Welt gelangt sind, um einen Fortschritt zu erzielen. Ein Zauberspruch, ein mächtiger, muss gesprochen werden. Er würde die irrenden Seelen zu ihrem Ursprungsort zurückführen und sie von ihren Qualen erlösen. Doch der Zauberspruch wird sozusagen `auf `jemanden gesprochen, dieser muss dafür sein Leben opfern…“, endete Miceyla mit geschlossenen Augen.

Jeder im Raum kommentierte ihre Worte mit einem nachdenklichen Schweigen.

Tifa sorgte sich um die gesamte Situation. „Aber…es kann doch nicht sein, dass es keine andere Lösung für alles gibt…“, sagte sie mitfühlend.

„Nun, bis jetzt ist mir noch keine Alternative entgegen geflogen“, gab ihr Miceyla zu wissen. In ihrem Kopf schwirrten die ganzen wirren Gedanken umher und wollten einfach keine geordnete Schlussfolgerung ergeben.

„Wenn ihr mich fragt, haben wir nun einen Plan. Miceyla besorgt uns ihre spezielle Materia, dann zeigen wir es den unsichtbaren Biestern! Wir suchen den besagten Ort, hauen alles kurz und klein, noch Miceyla’s Zauberspruch und die Sache wäre ein für allemal gegessen!“, sprach Barret mit einer gewaltigen Euphorie.

Fast schon musste sie schmunzeln, seine theoretischen Vorstellungen sollte er erstmal in der Praxis umsetzten.

„Wir können es schaffen! Wir können es schaffen!“, rief Cait Sith mit Begeisterung für ihr bevorstehendes Abenteuer.

„…Gemeinsam!“, fügte Cloud hinzu. Der Rest murmelte Zustimmung.

Dieser Optimismus machte Miceyla Mut und schenkte ihr das großartige Gefühl neuer Kraft, an der Seite solcher Freunde kämpfen zu dürfen.

„Gut Leute, ich muss dann mal wieder los. Luftschiffe bauen sich nicht von alleine!“, kündigte Cid seinen Abschied an, der sicher war, dass alles Nötige besprochen worden sei. Langsam löste sich die Gruppe auf und Genesis kam mit einem Lächeln auf den Lippen zu Miceyla getreten. „Siehst du, der Weg zu unserem Ziel liegt vor uns ausgebreitet, wir müssen ihn nur mit dem richtigen Mut und Klugheit zu betreten wissen. Bewahre die Hoffnung in deinem Herzen, dann wirst auch du daran glauben“, sagte er auf sanfte Art, die er nur bei ihr anwendete.

„Genesis, vergiss nicht, dass Ziel ist noch lange nicht in Sicht“, erinnerte sie ruhig und bemerkte gar nicht, dass Vincent ebenfalls neben ihr stand.

„Lässt du mich mal bitte mit Miceyla alleine reden?“, fragte Vincent, eine ungewohnte Ungeduldigkeit lag dahinter.

„Natürlich, als würde ich dies einem `guten Freund` von ihr verwehren! Wir sehen uns dann bei World Soldier, Miceyla“, willigte Genesis ein. Sanftmütig wie ein Engel verließ er die Bar und blickte sie noch einmal durch das Fenster an.

„Was gibt es, Vince?“ Mit einem Auge schien sie noch Genesis nachzublicken.

„Jetzt sag es mir doch endlich! Glaubst du etwa, du kannst es noch ewig geheim halten?“

Mit diesen Worten boxte Vincent ihr spielerisch gegen die Schulter.

„Sagen? Aber was denn? Ich verstehe nicht!“, meinte sie verwirrt.

„Ach so, du hast dich also ohne es zu merken in Genesis verliebt…“. Es amüsierte ihn, dass diese Tatsache sie völlig überrumpelte.

„Waaas, ich Genesis lieben? Wie kommst du darauf? Ich…“, platzte es empört aus ihr heraus. Prüfend legte er den Kopf schief und schließlich gab sie nach. „Ja es stimmt, ich habe mich in ihn verliebt…ist das so offensichtlich? Owei…Ach Vincent, was soll ich tun? War es ein Fehler, ich meine ausgerechnet Genesis…“, seufzte Miceyla und war froh, dass er ein so offenes Ohr für sie hatte.

„Man kann sich es nicht aussuchen, in wen man sich verliebt, das übernimmt unser Herz für uns. Ich glaube aber, dass dich deine Gefühle überwältigt haben. Sie versuchen dich aus dem Gleichgewicht zu bringen…Verliere die Gefahr, welche uns umgibt nicht aus den Augen“, antwortete er ernst.

„Soll das bedeuten, ich muss mich gegen diese Liebe entscheiden?“ Ob Miceyla dazu überhaupt befähigt wäre?

„Es sind deine Entscheidungen, die du treffen musst. Ich kann dir nur Ratschläge von meinen eigenen Erfahrungen geben. Und bedenke, Genesis ist nicht der einzige, der dir sein Herz geschenkt hat…“, erinnerte er sie.

Erstaunt sah sie ihn an, anscheinend sprach Arjen wesentlich öfter mit Vincent als gedacht. Obwohl Arjen sich vorgenommen hatte, von Gaia fern zu bleiben.

„Ich werde auf mein Herz hören und mein Herz hat längst entschieden…“, sagte Miceyla und lächelnd faltete sie die Hände zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Leanne_Crescent
2013-01-15T18:11:20+00:00 15.01.2013 19:11
Wunderschöönes Kapitel *-* Ich bin begeistert :D
Ich kann mal wieder nicht warten bis es weiter geht :D
Ich LIEBE diese FanFiktion <3
Du schreibst sie sooo wundervoll :D
Für mich persönlich ist sie perfekt & ich frage mich wirklich wie es zwischen Miceyla und Genesis weiter geht *-*
Von:  fahnm
2013-01-14T22:32:59+00:00 14.01.2013 23:32
Hammer Kapi^^


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