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After Crisis

Final Fantasy 7
von

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1.Mission in Corel

Miceyla hatte schon fast die Grenze im Osten von Edge erreicht, das Wetter war heute freundlich und sanfte Sonnenstrahlen wärmten ihr Gesicht. Gut gelaunt schaute sie ihrem zweiten Tag bei World Soldier entgegen und hoffte auf ihren ersten Einsatz.

Sie wäre beinahe mit Reno zusammengestoßen, der es anscheinend ziemlich eilig hatte.

„Sorry, Miceyla! Hab dich echt übersehen!“, sagte Reno etwas gestresst, was Miceyla erstaunte. Reno hatte sie früher gerne geärgert und damit aufgezogen, was sie doch für eine klasse Vizepräsidentin an der Seite von Rufus wäre. Aber mittlerweile alberten die beiden unheimlich gerne herum, wenn es die Gelegenheit dazu gab.

„Macht doch nichts Reno! Aber sag mal was los ist“, meinte sie darauf gelassen. „Ach es haben sich mal wieder ein paar Passanten, an eine der Versorgungshallen herangemacht, um Energiereserven raus zu schaffen. Angeblich sagten sie, dass der Präsident zu wenig zur Verfügung stellen würde. Aber so langsam gehen auch uns die Vorräte aus, wir müssen neue beschaffen. Tja, mit der Mako- Energie früher war so manches einfacher!“, antwortete Reno lässig wie immer. „Das klingt nach Arbeit für die Turks!“, sagte Miceyla belustigt.

„Es wäre doch langweilig, wenn es keine gäbe, huh? Du ich würde echt noch gerne was mit dir plaudern, aber wie du gehört hasst ruft die Arbeit“, sprach Reno und machte sich schon auf in die Richtung der Ruinen von Midgar, wo die Lagerhallen standen.

„Sag Rufus Bescheid, dass ich bald mal vorbeikommen werde!“, rief sie Reno noch hinterher und er gab ihr mit einer Handbewegung zu erkennen, dass er sie gehört hatte. Dann machte sich Miceyla auf nach Kalm.
 

Als sie das Gebäude von World Soldier betrat, herrschte es voller Leben, einige Soldaten verschiedener Klassen liefen aufgeregt hin und her. Miceyla konnte sie von der Farbe ihrer Ausrüstung unterscheiden und dachte sich dabei, dass das bestimmt von SOLDAT beibehalten wurde. Sie versuchte so gut es ging nicht im Weg zu stehen und die Soldaten nicht zu behindern, die sehr wahrscheinlich zu einem Einsatz aufbrachen.

Miceyla suchte Direktor Karin, da er nicht in seinem Büro war überlegte sie, ob sie bei den Trainingsräumen nachsehen sollte. Da kam ein Infanterist auf sie zu. „Wenn du den Direktor suchst, der ist in der Forschungsabteilung im achten Stock“, sagte er und hatte es auch schon wieder eilig.

„Warte mal!“, hielt sie ihn zurück. „Kannst du mir sagen was hier eigentlich los ist?“, fragte Miceyla ihn.

„So genau kann ich dir das auch nicht sagen, das einzige was ich bis jetzt gehört habe ist, dass eine Mission in Corel schief gelaufen sein soll und das einige unserer Leute einfach verschwunden sind. Der General selbst ist mit einer kleinen Truppe nun dorthin, um den Vorfall zu untersuchen“, meinte der Infanterist, dann ging er auch schon.

'Der General? Also Genesis! Dann hat er ja jetzt das erreicht wovon er früher immer geträumt hatte, denn die Konkurrenz, also Sephiroth, war ja nicht mehr da!' , dachte sie sich und eilte direkt hoch in die Forschungsabteilung. Dort entdeckte Miceyla den Direktor, wie er mit zwei Wissenschaftlern in einem innigen Gespräch vertieft war. Sie wollte nicht stören und überlegte ob sie einfach zu ihm hin gehen konnte, doch da entdeckte Direktor Karin Miceyla schon und ging zu ihr herüber. Sollte er irgendeine Besorgnis aufgrund des Vorfalles in Corel gehabt haben, so schien er es zu verbergen.

„Schön Miceyla, dass du wieder hier bist. Tut mir leid wegen der ganzen Aufruhr, aber ich muss dich auch gleich zu einem Einsatz schicken und ja nach Corel. Unser Kontakt zu Genesis ist abgebrochen, ein zweite Klasse Soldat und zwei Infanteristen werden dich begleiten. Sie warten unten im Foyer auf dich und wissen Bescheid…Ach ehe ich es vergesse, du gehörst jetzt der Soldatengruppe des dritten Ranges an, deine Ausrüstung findest du in einer der Versorgungskapseln im Soldatenvorbereitungsraum!“, sprach er mit einem etwas ernsten Ton.

'Aha, die Förmlichkeiten sind verschwunden, ist auch gut so. Genesis muss echt von mir überzeugt gewesen sein, dass ich gleich so weit aufsteige!' , dachte Miceyla und konnte ihre Freude kaum noch verbergen.

„Keine Sorge, Herr Direktor wegen der Aufruhr, ich bin froh das es gleich etwas zu tun gibt, sonst wäre es viieeeeel zu langweilig. Und was die Sache mit Corel betrifft, dass finden wir raus im nu!“, sprach sie mit einem überzeugten Grinsen auf dem Gesicht. Direktor Karin nickte nur und drehte sich um.

„Beeil dich jetzt aber. Und nimm die Mission nicht auf die leichte Schulter!“, sagte er noch.

Miceyla konnte nicht mehr anders, als ein paar Mal vor Freude in die Luft zu springen. „So sollte es doch sein, oder Zack?“, sprach sie leise zu sich selbst. „Ich werde immer Träume im Herzen tragen und meine Ehre beibehalten! Was auch immer passieren mag…“, fügte sie noch ernst hinzu und klopfte dabei zwei Mal mit der Faust auf ihr Herz.

Da spürte sie plötzlich eine vertraute Wärme um sich herum, die ihr neue Kräfte zu verleihen schien.

Kurz schloss Miceyla die Augen, sog die neue Energie ein, dann schlüpfte sie schnell in die neue hellblaue Soldaten-Kleidung und stellte fest, dass sie gar nicht mal so schlecht darin aussah. Sie nahm ihr Schwert in die Hand, hielt es ein Stück weit von sich weg und betrachtete es. Danach nickte sie lächelnd und machte sich auf zum Foyer.

Unten angekommen, kam auch schon ein zweiter klasse Soldat auf sie zu.

„Du musst Miceyla sein, nicht wahr?“, fragte er sie und sie bestätigte dies durch ein Nicken. „Dann lass uns gleich aufbrechen!“ Sie ging hinter ihm in Richtung Ausgang und die beiden Infanteristen folgten.
 

Zuerst fuhren sie mit dem Schiff und nahmen dann einen Schnellzug nach Corel, allerdings hielt der Zug nicht genau dort, was hieß, dass sie ein gutes Stück zu Fuß zurücklegen mussten. Unterwegs redeten sie meistens nur darüber, wie sie bei ihrer Mission vorgehen sollten.

Schließlich kamen sie an Ort und Stelle an, der Ort den der zweite klasse Soldat von Direktor Karin beschrieben bekommen hat.

Miceyla sah sich um, die Hände dabei auf ihre Hüften gestemmt. Da waren ein paar verlassene Häuser, so schien es ihr, denn sie Fenster und Türen waren mit Holzbalken verbarrikadiert worden. Es konnte nicht allzu lange her sein, dass man sie verlassen hatte. Und dann war da noch, etwas weiter abseits gelegen, eine Art Höhle in der eine Treppe hinab führte. Miceyla fragte sich, ob es sich dabei um ein Bergwerk oder eine Mine handeln könnte. Nun aufgeteilt, sollte sie zusammen mit einem Infanteristen die verlassenen Häuser untersuchen, aber dennoch in Rufweite bleiben. Als die beiden auf die Häuser zu liefen, erschienen auf einmal ein paar Monster. Der Infanterist zuckte zusammen. „Keine Sorge, dass erledige ich!“, meinte Miceyla und zückte ihr Schwert. Es dauerte nicht lange, da hatte sie auch schon gesiegt. „Lass uns weitergehen!“, sagte sie nach dem leichten Kampf und der Infanterist schien darüber sichtlich erleichtert.

Während er um eines der Häuser herum ging, entdeckte Miceyla einige Soldaten die unter einer Gruppierung von Bäumen standen. Sie lief zu ihnen hinüber, als die Soldaten sie sahen, kam einer von ihnen auf sie zu. Er trug eine rote Ausrüstung, war also einer von der zweiten Klasse. „Direktor Karin hat uns anscheinend Verstärkung geschickt, dachte ich mir! Aber viel mehr erreichen werden wir dadurch glaube ich trotzdem nicht. Bist du neu bei World Soldier? Ein Mädchen.. Ich denke das wird uns gut tun!“, sprach er sehr freundlich.

„Ja, ich bin Miceyla. Ach, ist Genesis nicht mehr bei euch?“, fragte sie ihn. „Der ist in die Höhle da hinten rein. Dort sollen auch welche von uns verschwunden sein…“ antwortete er und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung Höhle.

„Ach ja! Ich bin Ayko!“, stellte er sich vor und nahm dabei seinen Helm ab, er hatte eine schwarze Wuschelfrisur mit einem Pony und blau-grüne Augen, die ihr freundlich entgegensahen.

„Danke Ayko, ich werde gleich mal dort nachsehen!“, meinte Miceyla und machte sich schon auf zur Höhle. „Was denn alleine?“, fragte Ayko etwas besorgt. „Weißt du, ich bin so etwas gewohnt, mach dir keine Gedanken!“

Dabei winkte sie ihm noch kurz zu und kam bei besagter Höhle an. Ohne irgendwelche Zweifel stieg sie die Treppe hinab, es war etwas rutschig, weswegen sie sich an der Wand festhielt. Unten angekommen musste sie feststellen, dass die Höhle viel größer war, als sie von außen ausgesehen hatte.

Miceyla ging eine Weile dort umher, da entdeckte sie Genesis, wie er mit einigen Monstern in seinem Umkreis kämpfte. Die Höhle hellte sich jedes Mal auf, wenn er mit Feuerbällen um sich warf. Sie kniff reflexartig die Augen zusammen, da sie mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt waren.

Sie wich einem der Feuerbälle aus, der eigentlich für eines der Monster gedacht war, er schlug hinter ihr auf einer Wand auf. Sie kam Genesis zur Hilfe, obwohl sie wusste, dass er das mit Leichtigkeit auch alleine schaffen würde, aber zu zweit ging es schneller. Und nach kurzer Zeit war der doch sehr große Haufen an Monstern besiegt, da erst widmete sich Genesis Miceyla zu.

„Nun bist also auch du hierher gekommen, Miceyla. Dritte Klasse jetzt wie ich sehe“.

„Oh ja! Ich schätze mal, dass habe ich bestimmt ein kleines Bisschen dir zu verdanken, nicht war?“, sagte sie und verschränkte dabei die Arme ineinander. Er lächelte sie nur kurz an, dann wendete sich Genesis von ihr ab und blickte in das Höhleninnere. Ihr kam der Gedanke, dass Direktor Karin ihm sicherlich ihren Namen verraten haben musste.

„Genesis, sage mir, wie kommt es eigentlich, dass Soldaten einfach mal so verschwinden?“, fragte sie ihn und fing dabei selbst an zu grübeln, es gab noch so viel mehr Sachen worüber Miceyla ihn ausfragen wollte, nicht zuletzt was seine Gründe für die Zusammenarbeit mit World Soldier waren. Doch sie würde wohl auf eine günstigere Situation warten müssen, um Genesis solche Fragen zu stellen.

„Da kommt mir jetzt auch keine logische Erklärung in den Sinn, aber es gibt für alles ‚Gründe’, oder etwa nicht?“ antwortete Genesis und stand wieder zu ihr gedreht. Er betrachtete Miceyla, während sie weiter in der Höhle umherblickte und einen am Boden liegenden Soldatenhelm untersuchte. Ihre Art wie sie kämpfte, eigentlich alles an ihr war irgendwie…anders, doch das sollte nichts schlechtes heißen. Im Gegenteil! Genesis kannte sie noch nicht lange, aber das brauchte er auch gar nicht um dies zu erkennen. Er machte ein paar langsame Schritte zu ihr herüber.

„Weißt du Miceyla, ich…“. Doch weiter kam er nicht, da eine Schar von Monstern aus dem Höhleninneren, auf die beiden zugerast kam. Die zwei hielten ihre Schwerter kampfbereit und warteten auf einen Angriff, dazu kam es jedoch nicht. Eines der Monster rempelte Miceyla an, es schien sie nicht war zunehmen, sondern rannte einfach mit den anderen an ihr vorbei, in die entgegen gesetzte Richtung der Höhle. Genesis hielt sie am Arm fest, damit sie nicht hinfiel. Als schließlich alle Monster im anderen Ende verschwanden, löste er seinen Griff von ihr. „Sie scheinen uns gar nicht beachtet zu haben!“, sagte Genesis verächtlich.

„Ja…es ist…es ist, als ob sie vor irgendetwas davonlaufen würden!“, stellte Miceyla bedrückt fest. „Nur vor was sollten Monster bitteschön weglaufen?“, fragte er sich. Beide warfen einen Blick in das Höhleninnere, aus dem die Monster gerast kamen.

„Hey, ihr beide seit schon so lange hier drin, da wollte ich mal nachsehen ob alles in Ordnung ist!“ Miceyla zuckte erschrocken bei der Stimme hinter ihr zusammen und drehte sich mit einem Sprung um. Sie atmete tief aus, wie sie Ayko erkannte, der gekommen war und sie rollte mit den Augen, dass sie sich so erschreckt hatte.

„Ver...Verzeih bitte Miceyla! Ich wollte dich nicht so erschrecken! Ehrlich nicht“, sagte Ayko und machte eine entschuldigende Handbewegung. Da mussten Miceyla und Ayko laut anfangen zu lachen.

„Ha, du hast sie mehr erschreckt, als der ganze Haufen Monster gerade eben!“, kam eine neckende Bemerkung von Genesis.

„Hey, sehr witzig!“, meinte sie darauf und die beiden mussten nur noch mehr lachen. Da baute sich Genesis vor dem kleineren Ayko auf und sah ihn kühl an.

„Wäre es nicht besser, du würdest zu den anderen Soldaten zurückkehren? Es gibt hier eh nichts mehr für uns zu tun!“, sprach Genesis.

„He, es ist doch nicht schlimm, dass er uns gesucht hat! Er hat sich eben Sorgen gemacht!“, verteidigte sie Ayko.

Ayko wunderte sich, normalerweise, wenn man in irgendeiner Art und Weise Genesis widersprach, blieb das nicht ohne Folge einer scharfen Kritisierung. Doch eigenartiger Weise blieb er ruhig. Aber Ayko schien sich trotzdem ziemlich unwohl zu fühlen und ging Richtung Ausgang der Höhle.

„Äh…Also ich gehe dann schon mal. Bis gleich!“, sagte er und sah noch mal lächelnd zu Miceyla zurück. Sie musste sich ein weiteres Lachen verkneifen.

„Es macht keinen Sinn weiter nach dem Geheimnis des Verschwindens der Soldaten zu suchen. Ohne Anhaltspunkte bringt uns das sowieso nichts“, sprach Genesis nun. Miceylas Blick streifte in das leere Höhleninnere und meinte: „Schon merkwürdig…aber es ist doch interessant Rätsel zu lösen, huh?“

Genesis lief langsam auch zum Ausgang, da blieb er stehen.

„Wenn der Kampf der Bestien das Ende der Welt einläutet…“, sprach er und als er fortfahren wollte, kam ihm Miceyla zuvor.

„...Wird die Göttin vom Himmel herabsteigen. Die Schwingen des Lichts und der Dunkelheit ausgebreitet, wird sie uns führen zu Glück, ihrem ewiglichen Geschenk“. Dabei faltete sie die Hände zusammen und schloss die Augen.

"Hem…“, kam es von Genesis. Er drehte sich zu ihr um und merkte, dass sie diese Worte wirklich verstand und auch ernst nahm, was ihm ein wohlig, warmes Gefühl in seinem Herzen einbrachte. Kurz blickte er zu Boden, dann sah er Miceyla mit einem so warmherzigen Blick an, den sie bei ihm zuvor noch nie gesehen hatte. Unwillkürlich musste sie verlegen lächeln.

„Die Geschichte wird sich ein zweites Mal wiederholen“, sagte er nachdenklich über seine eigenen Worte. „Die…die Geschichte von Loveless?“, fragte Miceyla ihn und legte den Kopf dabei etwas schief.

„So will es das Schicksal“, war das einzige, was er darauf antwortete und ging hinaus. Bevor sie ihm folgte, schaute sie noch einmal in die Höhle hinein und da hörte sie plötzlich aufheulende Geräusche. Sie bekam eine Gänsehaut und schnellte zum Ausgang. Für heute hatte sie absolut genug!
 

Als sie allesamt wieder in Kalm ankamen, war es schon Nacht geworden und ein fast runder Mond leuchtete über ihnen. Auf der Soldatenebene, versammelten sich dann einige der Soldaten um Ayko. Er gab ihnen Bescheid, dass sie gehen und sich von der Mission erholen durften, er würde dann dem Direktor Bericht erstatten.

Neugierig ging Miceyla zu Ayko hinüber, als die anderen Soldaten weg waren. „Bist du ein Kommandant?“, fragte sie darauf. „Ähm…ja das bin ich. Ich weiß…unglaublich, dass ich es überhaupt so weit geschafft habe…“, sagte er ziemlich unsicher. „Du bist sicher ein klasse Kommandant! Bestimmt bekommst du viel Anerkennung hier. Denn du hast ein gutes Herz, das merkt man sofort!“, sprach Miceyla mit gütiger Stimme. Ayko lies einfach nur den Kopf hängen. „Weißt du…das war nicht immer so…“, sagt er traurig.

„Aber was war denn…“. Sie konnte die Frage nicht zu ende bringen, da Genesis am Aufzug stand und die beiden zu sich herüber winkte.

„Komm schon Ayko, lass uns endlich zum Direktor gehen, so wie ich ihn einschätze schickt der sonst noch einen weiteren Suchtrupp nach Corel los! Und ja, Miceyla, du darfst natürlich auch mit. Willst doch bestimmt von deiner ersten Mission berichten, oder etwa nicht?“, sagte Genesis und blickte ihr freundlich entgegen. Sie gab Ayko einen aufmunternden Stups gegen die Schulter, der nickte daraufhin und beide betraten hinter Genesis den Aufzug.

Da war auf jeden Fall etwas, dass Ayko bedrückte, vermutlich gab es hier niemanden mit dem er darüber reden konnte. Aber sie hoffte, dass er sich ihr gegenüber öffnete und davon erzählte was ihm auf dem Herzen lag. Einen Kommandanten, der seine Soldaten mit einer solchen Würde und Höflichkeit anführte, wie Miceyla das bei ihm spürte, fand man äußerst selten.
 

Das Gespräch mit Direktor Karin verlief relativ zügig. Genesis gab ihr den Vortritt zu erzählen, doch allzu viel war ja eh nicht passiert. Sie liebte es von Missionen zu berichten, bei so etwas halfen Miceyla ihre Erfahrungen. Dennoch musste sie aufpassen, dass sie nicht zu sehr ins Detail ging.

„Dann werden wir also vorerst nichts unternehmen können.

"Mm…“, sagte er schließlich, als die Berichterstattung der drei am Ende angelangt war. „Wir werden uns demnach erst einmal unseren ‚normalen’ Aufgaben widmen. Ayko, sag allen Soldaten sie sollen ihr Training fortsetzen. Du Miceyla, nimmst selbstverständlich ebenfalls an dem Training teil!“ Direktor Karin warf dabei einen flüchtigen Blick auf Genesis, der daraufhin mit einem leichten Grinsen nickte. Miceyla musste sich am Hinterkopf kratzen und runzelte die Stirn. 'Was die beiden Hecker da wohl ausgemacht haben?' , fragte sie in Gedanken versunken und sah in Genesis undurchdringlichen Gesichtsausdruck.

Mit einem Kopfnicken deutete der Direktor zu den drei, dass sie gehen durften. Ayko verabschiedete sich noch von Miceyla und sie wollte gerade schon den Aufzug nach unten nehmen, als sie von Direktor Karin aufgehalten wurde.

„Warte mal Miceyla! Du musst jetzt nicht immer die weite Heimreise auf dich nehmen. Dir wird wie allen anderen auch, ein Apartmentzimmer zur Verfügung gestellt, auf der Soldaten-Etage im sechsten Stock. Hier hast du deine Scannkarte!“

Miceyla nahm dankbar die Karte entgegen und ging zu ihrem Zimmer, das in direkter Verbindung mit einem dazu gehörigen Badezimmer stand. Mit Schwung lies sie sich auf das Bett fallen und betrachtete den klaren Sternenhimmel durch das Fenster. Miceyla überlegte, was sie wohl morgen unternehmen würde und kam zu dem Entschluss, dass sich das spontan entschieden ließe.
 

Im Besprechungsraum flammte immer noch Licht, als Direktor Karin wütend mit beiden Fäusten auf dem Tisch aufschlug.

„Es reicht mir jetzt, Genesis! Glaubst du denn wirklich, du würdest mehr erfahren, wenn du mich weiter so drängst?“

Genesis lies nicht locker, mit gelassenen Schritten marschierte er durch den Besprechungsraum und blickte fordernd in das genervte Gesicht des Direktors.

„Auch von meinem Interesse ist es, was immer Ihre Leute dort in der Forschung entdeckt haben mögen, so will ich ebenfalls daran teilhaben. Neue Erkenntnisse bringen uns weiter…dennoch schaden sie uns gleichzeitig“. Mit diesen Worten ballte er seine Hand zusammen und legte sie sich auf die Brust.

„Ha, erzähl du mir bloß nichts von Forschung und Erkenntnissen! Experimente wie das G und S Projekt sind Geschichte, etwas in der Art wird sich nicht mehr wiederholen…“

„Dann sehe ich keinen Grund warum ich nicht von…“, konterte Genesis dazwischen.

„Unterbrich mich nicht!“, sprach Direktor Karin in einem sehr gereizten Ton und er erhob sich nun von seinem Stuhl, dann fuhr er fort. „Ich bin kein Wissenschaftler Genesis, auf alles kann ich dir auch keine Antwort geben. Aber auf jeden Fall will ich, dass sich jemand wie du davon fern hält! Hörst du?“

„Jemand wie ‚ich’?“, wiederholte Genesis seine Worte und betonte dabei ganz deutlich das ‚ich’. Der Direktor machte sich nun auf zur Tür und mit dem Rücken zu ihm sprach er noch:„Armer Genesis! Du bist leibhaftig immer noch das geblieben, was du schon immer gewesen bist, ein Monster!“ Genesis machte einen großen Schritt zurück und sah dabei wütend zu Boden, am liebsten hätte er sich auf ihn gestürzt, er war bemüht dies nicht zu tun.

Direktor Karin war schon hinaus, da schlug Genesis energisch eine Flügeltür auf, die zu einer Art Balkon führte. Seine hellblauen Augen blickten in den Nachthimmel, er erhob eine Hand in Richtung der glänzenden Sterne. „Unergründlich geheimnisvoll, ist das Geschenk der Göttin. Es suchend erheben wir uns in die Lüfte. Wellen kräuseln die Wasseroberfläche.Rastlos sind irrende Seelen“. Am Ende seiner Worte trat sein schwarzer Flügel hervor und er flog in die Nach hinein.



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