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Time to remember

von

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Ryuu

@closer: Naja... Seto brauchte ja eigentlich nur noch einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Ich denke gewusst hat er es eigentlich schon. ^_^ Irgendwie. Oder... zumindest geahnt. *g*
 

@hammamoto: Sorry. Hab ja geschrieben, dass es nur ein kurzes Kapitel wird. Aber dafür ist das nächste - wenn auch nicht viel - wieder ein bisschen länger. Hoffe, dass das entschädigt. ^.~
 

@Rockryu: ^_^
 

@LeyGreywolf: *lach* Danke für dieses... interessante Kommi. *g* Wen meintest du damit? Seto? Oder dich selbst? ^_^
 

Viel Spaß beim Lesen!

_________________________________________________________________________________
 


 

**********eine Woche später**********
 

„Guten Abend Ryuu“ stand auf dem Bildschirm von Joeys Heimrechner geschrieben. Ein kleiner schwarzer Cursor blinkte wartend daneben. Er hatte den abendlichen Gruß bereits vor etwas mehr als einer halben Stunde geschrieben. Während er auf die Antwort wartete, ging er noch einmal die letzten Quellcodes durch, die er in der Nacht zuvor mit Ryuu per Chat ausgearbeitet hatte.
 

Sie hatten es sich, ohne es direkt abgesprochen zu haben, seit ihrem ersten Chat regelmäßig am Abend unterhalten. Es war nie ganz klar, wann Ryuu fertig mit der Arbeit war und sich mit ihm in Verbindung setzen konnte, daher war meist er es, der warten musste.
 

Ein kaum hörbarer Piepton erklang aus den Lautsprechern.

Joey wandte sich zum Bildschirm und legte die gedruckten Quellcodes zur Seite.

„Hallo Joey“, war auf dem Bildschirm zu lesen.

Von da an schrieben sie sich meist im Wechsel und ließen den Tag Revue passieren.

„Entschuldige, heute hat es länger gedauert.“

„Kein Problem.“

„Die neuen Codes habe ich dir rübergeschickt. Die meisten Abteilungen sind dank der Idee mit dem zweiten Sicherheitssystem inzwischen geschützt. Bitte sieh dir die dritte Seite einmal genauer an und schreib mir deine Meinung, ob das klappen könnte.“

„In Ordnung.“
 

Zwischenzeitlich unterbrach Joey den Kontakt, um die an ihn gemailten Seiten prüfen zu können. Es war tatsächlich ein Glück, dass Ryuu, als ein Mitglied des Teams, das mit der Entwicklung eines Schutzmechanismus beauftragt war, bereit war, mit ihm zusammenzuarbeiten und ihm vertraute, obwohl sie sich noch nicht persönlich begegnet waren. Schnell überflog er die restlichen Zeilen.
 

„In Zeile drei und vier der fünften Seite könnte es Probleme geben, wir können dem entgegenwirken, indem wir…“
 

Eine Zeit lang arbeiteten beide intensiv daran, das Programm passend umzuschreiben. Als alles, was sie heute erledigen konnten, geschafft war, streckte sich Joey und versuchte seine Glieder zu entspannen. Inzwischen war es kurz nach Mitternacht. In wenigen Stunden würde die Schule wieder beginnen.
 

„Gibt es etwas Neues bei der Tome Corporation?“, erkundigte sich Ryuu.
 

Ryuu war bisher der Einzige, neben Nici, den er in seinen Plan eingeweiht hatte. Joey hatte entschieden, Ryuu zumindest so weit zu vertrauen, das, sollte ihm etwas passieren, noch jemand wusste, was bisher geschehen war.
 

„Tome hat mir Geld geboten, um interne Firmendaten von der Kaiba Corporation zu besorgen.“

„Wie viel hat er dir geboten?“

„500.000 Yen.“ (ca. 5.000 €)

„… eine Menge Geld. Hast du es angenommen?“

„Sicher. Serenity kann das Geld für ihre Ausbildung gut gebrauchen.“

„Du aber auch, oder?“

„Denkst du ernsthaft, dass ich etwas mit dem Geld von Tome zu tun haben will?“

„:-D Nein. Aber ich denke, du hast Miete zu zahlen.“
 

Joey überlegte erst, ob er dem Anderen von seinem neuen Job erzählen sollte, entschied sich dann aber dafür. Immerhin hatte er Ryuu auch schon ganz andere Dinge geschrieben – beispielsweise von seinem „Zusammentreffen“ mit Kirian.
 

„Darüber mache ich mir keine Sorgen mehr. Ich habe einen neuen Job.“

„Kein Kassenjob mehr?“

„Nein. Ich kellnere drei Tage die Woche. Abends.“

„Wo?“

„Auf Veranstaltungen. Cateringservice etc.“

„Abends? Du musst müde sein.“

„Man gewöhnt sich dran. Als ich noch in der Kaiba Corporation gearbeitet habe, war ich beinahe jeden Tag bis spät in die Nacht beschäftigt.“
 

**********zur selben Zeit bei Kaiba**********
 

Seto starrte auf den Bildschirm. Joey hatte es nicht zum ersten Mal geschafft, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Er wusste inzwischen bereits von seinem Sicherheitsbeauftragten, dass Joey bis spät abends in der Firma gearbeitet hatte, doch es nun von ihm selbst bestätigt zu sehen, wurmte ihn. Es fiel ihm schwer, seiner Rolle entsprechend darauf zu reagieren.
 

Noch in den Ferien hatte er seinen Gefallen beim Chef der Grafikabteilung eingefordert und ihn dazu aufgefordert, ihm den weiteren Kontakt mit Joey zu überlassen. Vielleicht war es kindisch von ihm, Joey nun seinerseits nicht zu verraten, wer sich hinter dem Pseudonym „Ryuu“ verbarg. Insgeheim rechnete er nicht damit, dass auch dieses Heimnetzwerk von Tome infiltriert worden war, doch er genoss es derzeit, dass Joey „Ryuu“ so viel Vertrauen schenkte. Andererseits, so gestand er sich selbstironisch ein, war er fast ein wenig eifersüchtig auf „Ryuu“. Joey erzählte dieser erfundenen Person mehr über sein Leben und wie er sich fühlte, als er es Kaiba gegenüber je getan hatte. Vielleicht auch, gerade WEIL Joey „Ryuu“ nicht kannte und noch nie gesehen hatte.
 

/Manchmal ist es wohl besser, sich mit einem Unbekannten auszutauschen/, stellte Kaiba gedanklich fest.
 

Hinzu kamen die vielen ungeklärten Fragen, auf denen er auch in Akten keine Antwort finden konnte. Er konnte nicht davon ausgehen, dass Joey all seine Gedanken einer ihm unbekannten Person anvertraute, doch vielleicht gewährte er wenigstens einen kleinen Einblick in seine Beweggründe.
 

„Warum hast du eigentlich nie Geld genommen?“

Joey antwortete mit einer Gegenfrage.

„Würdest du dich von jemandem bezahlen lassen, dem du helfen willst?“

Kaiba ließ die Frage unbeantwortet. Sicher hätte ihn seine ehrliche Antwort abgeschreckt. In der Vergangenheit hatte er für seine Hilfe stets eine Gegenleistung gefordert. Stattdessen lenkte er den Gesprächsinhalt wieder auf das eigentliche Thema.
 

„Was für interne Daten sind das, die du besorgen sollst?“

„Die Software, mit der Kaiba derzeit seine interaktive Spieloberfläche entwickelt.“
 

Kaiba dachte daran, dass sich die Software lediglich auf seinem eigenen Rechner befand. Niemand konnte mit der Software arbeiten, der nicht auch Zugriff auf seinen zentralen Rechner hatte. Die Datei selbst konnte nur von diesem Computer komplett heruntergeladen werden. Interessiert, wie Joey ohne seine Hilfe an die Daten kommen wollte, teilte er dies dem Blonden mit.
 

„Das ist schwer. Kaiba hat die Datei nur auf seinem eigenen Rechner im Büro.“
 

Der Braunhaarige war gespannt, wie Joey das Problem wohl lösen würde. Da er sich mit Ryuu ein Pseudonym erschaffen hatte, das ebenfalls keinen uneingeschränkten Zugriff auf alle Daten hatte, konnte Joey nicht auf seine Hilfe zählen.
 

„Ich lasse mir etwas einfallen“, konnte er wenig später lesen.
 

Darauf wusste Kaiba nur eine Antwort:
 

„Ich bin gespannt.“
 

Und das war er tatsächlich. Er hätte es dem Jüngeren einfacher machen können, doch sein Kampfgeist und seine Neugierde waren geweckt. Zu gern würde er verfolgen, wie Joey versuchte, an seine Firmendaten heranzukommen.
 

Grinsend lehnte er sich zurück.
 

In den letzten Tagen war Vieles entspannter geworden. Joey und er hatten gemeinsam eine Möglichkeit gefunden, dem Virus entgegenzuwirken. Sie hatten ihn isoliert und mit Hilfe eines kleinen Tricks die Quelldatei ausgelesen. Eigentlich war dieses Versteckspiel daher nicht mehr notwendig. Doch Joey und er hatten gemeinsam im Chat beschlossen, dass der Jüngere seine einmal aufgebauten Kontakte zur Tome Corporation nutzen würde, um ihnen dankend ihre Grüße zu überbringen. Was wäre als Dank geeigneter, als ein ähnlicher Virus wie der, den Herr Tome ihm vermacht hatte? Doch dazu musste Joey an einen Rechner kommen, der mit dem Zentralrechner verbunden war. Auch Tome hatte inzwischen alle seine Computer miteinander vernetzen lassen – was seiner Ansicht nach reine Dummheit war, in Anbetracht dessen, dass er selbst den Schwachpunkt bei solchen Netzwerken erst kürzlich zu seinem Vorteil genutzt hatte. Zu viel Selbstsicherheit konnte bisweilen tödlich sein. Er und Joey würden den Virus in den nächsten Tagen noch erweitern, damit er nicht erst auf mehreren Rechnern installiert werden musste, um seine Wirkung zu entfalten. Eine kleine Modifikation würde zudem sicherstellen, dass der Virus nahezu unsichtbar wirken konnte – bis zu einem Stichtag. Wer weiß… vielleicht wäre Weihnachten ein guter Tag? Doch zuerst musste Joey das Vertrauen des Anderen gewinnen und dies ging nur, indem er seine Loyalität mit Hilfe der geklauten Software von Kaiba unter Beweis stellte.
 

War der Virus erst eingeschleust, würde Tome sich wünschen, ihm nie begegnet zu sein. Kaiba hatte beschlossen, in den nächsten Wochen bei der Wirtschaftsaufsicht vorzusprechen. Mit Kirian als Zeugen, den Videoaufnahmen und den Quellcodes im Gepäck, sollte es ihm ein Leichtes sein, Tome wegen Industriespionage anzuzeigen. Selbst, wenn Kirian sich weigerte auszusagen, konnte er immer noch auf Joey zählen. Schließlich hatte auch er Geld von Tome erhalten. Sollte der Firmenchef danach versuchen, Joey wegen des Einschleusens eines Virus zu verklagen, müsste er sich ins eigene Fleisch schneiden. Sollte dem so sein, würde er auch gestehen müssen, dass er Joey dafür bezahlt hatte, in seine Firma einzudringen.
 

Gähnend streckte er seine Glieder in alle Richtungen. Die letzten Nächte war er stets traumlos durch die Nacht geglitten – vielleicht, weil er einfach zu müde gewesen war. Jetzt, da der ganze Stress langsam abflaute, verlangte sein Körper langsam sein Recht. Aber vielleicht lag es auch daran, dass er inzwischen erkannt hatte, dass er Joey liebte. Womöglich war dies der einzige Grund für all diese Bilder aus der Vergangenheit gewesen – um ihm vor Augen zu führen, wie er für den Blonden empfand.
 

/Doch das hat es auch nicht leichter gemacht, nicht wahr?/, stellte er stillschweigend fest, während er aus dem Fenster sah. /Eher schlimmer…/
 

Was zuvor nur ein gelegentliches Stechen in der Brust gewesen war, hatte sich in letzter Zeit zu einem allgegenwärtigen Schmerz in Brust und Magen gesteigert. Er versuchte noch herauszufinden, wann der Schmerz am größten war. Dann, wenn er Joey weder sah noch hörte? Wenn er mit ihm sprach, ohne, dass er wusste, mit wem er so vertrauliche Mitteilungen austauschte? Oder in der Schule. Wenn er ihn sah und hörte, aber doch nicht berühren konnte?
 

/Wählen Sie Antwort A, B oder C?! Entscheiden Sie sich jetzt!/, blitzte es, triefend vor Sarkasmus, in seinen Gedanken auf.
 

In diesem Augenblick wollte er nichts anderes, als dass das Hündchen hier vor ihm säße. Auf dem Schreibtisch. Nackt. Stöhnend. Seinen Namen rufend.
 

Eine verdächtige Regung in seiner Hose bemerkend, lenkte er seine Gedanken umgehend in eine andere Richtung. Inzwischen hatte er Übung darin.
 

Noch immer wusste er nicht, wie er mit dem Kleineren umgehen sollte. In der Schule ignorierte Joey ihn komplett und reagierte nicht einmal mehr auf seine verbalen Angriffe. Abgesehen davon wartete seit seinem Eingeständnis jeder Tag mit einer neuen Herausforderung auf ihn. Erst gestern hatte er beobachtet, wie Joey fröhlich mit ein paar Klassenkameraden gesprochen hatte. Sie hatten ihn zum Lächeln gebracht. Gedanklich hatte er sie alle drei vom Dach der Kaiba Corporation gestoßen. Mit Bleigewichten an den Füßen. Und einem Strick um den Hals.… Und einer Kugel im Kopf.… Nur, um ganz sicher zu gehen.
 

Aufstöhnend massierte er seine müden Augen.
 

/Tz./
 

Was war nur aus ihm geworden?
 

Noch immer blinkte der Cursor unschuldig auf seinem Bildschirm. Joey wartete auf seine Nachricht. Gedankenversunken tippte er die nächsten Zeilen in den Rechner ein.
 

„You’re mine, Joseph Jay Wheeler. You’re mine alone. If you dare to smile to any other men than me, I’ll lock you up. Lock you up and keep holding you in my arms until you die. And when that day comes, I'll follow you immediately.”
 

Lange starrte er auf die Zeilen, die wie von selbst aus ihm herausgeflossen waren. Wie groß war die Chance, dass Joey Englisch konnte?
 

/Zu groß./
 

Wie groß war die Chance, dass er diese Worte las und nicht die Beine in die Hand nahm, um vor ihm zu flüchten?
 

/Zu gering./
 

Buchstabe für Buchstabe löschte er die Zeile wieder und setzte erneut an.
 

„Ich muss langsam schlafen, Joey.“

„Klar.“

„Du solltest das auch tun.“

„Hast recht. Bin hundemüde.“
 

Für Seto Kaiba wäre das ein willkommener Auftakt gewesen, Joey aufzuziehen – doch es war nicht Seto Kaiba, mit dem Joey da schrieb. Nicht wahr?
 

Also beließ er es bei einem: „Musst du morgen kellnern?“

„Ja.“

„Wo?“

„Bei einer Benefizgala, irgendwo in der City.“

„Sieh dich vor!“

„Vor wem?“

„Vor dem Gesindel, das sich da aufhält.“

„Ich kann mich wehren. Du weißt, wie es Kirian ergangen ist.“

„Ja. Aber dort bist du Kellner.“

„Keine Sorge.“
 

Kaiba ließ es vorerst dabei bewenden.
 

„Gute Nacht.“

„Gute Nacht. Ich melde mich dann übermorgen wieder. ;-)“
 

Nachdenklich schloss der Braunhaarige das Programm. Es war Zeit, ins Bett zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  jyorie
2013-05-21T15:25:29+00:00 21.05.2013 17:25
Hey ^_^

WAS????!!! och, ich hab mich so gefreut das Ryou in deiner Geschichte auftaucht – das sich Seto hinter Ryuu verbirgt, hat mich auch hinters Licht geführt. (Ob Joey es weiß? … hm … sicher nicht, sonst würde er nicht so offen darüber reden was er alles für Seto getan hat) am lustigsten fand ich stelle an der Seto darüber nachgedacht hat, das er diejenigen auf die er so eifersüchtig ist, vom Dach schubst und sie mit Blei versenkt und noch eine Kugel im Kopf und erhängt, das war eine gute Situationskomik *schmunzel*

CuCu Jyorie

Von:  hammamoto
2013-03-25T22:49:10+00:00 25.03.2013 23:49
sehr schönes kapitel! warte wie immer geduldig auf dein nächstes... lass dir aber dafür nicht zu viel zeit, ja? ;)
Von:  LeaGreywolf
2013-03-23T16:31:40+00:00 23.03.2013 17:31
Eigentlich red ich von mir, aber Seto passt auch gut! =D

Uh~ Benefizgala.. da muss Seto doch sicher auch hin /D
Und wenn er Joey dann erstmal in dem Kellneroutfit sieht x) *hrhr*

Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
Von:  Lunata79
2013-03-23T08:27:22+00:00 23.03.2013 09:27
Wirklich sehr spannend. Hätte zuerst nicht gedacht, dass sich hinter Ryuu Kaiba versteckt. Für einen klitzekleinen Moment dachte ich doch echt, Joey will Kaiba übergehen. Naja.
Freue mich aufs nächste Kapitel. Bin echt gespannt, wies weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  _Puppyshipper_
2013-03-23T01:14:15+00:00 23.03.2013 02:14
Ich war ziemlich verwirrt erst als ich das Kapi Las xD dachte echt einen Moment Joey will Kaiba innen Ruin treiben lach
Und dann 'Ryuu' warum war mir klar, dass es Seto ist? -g- freu mich schon aufs nächste Kapi xD
Lg dat Puppy ;)
Von:  Rockryu
2013-03-22T20:52:57+00:00 22.03.2013 21:52
Ich hoffe für Seto, dass weder Mokuba noch Joey hinter diese Sache kommen, sonst ist er in Schwierigkeiten XDD


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