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Single Run - Eine Elfe die sich im Wald verlief

von

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Die Rückkehr

Der Flug war ruhig und niemand störte sie, also beschloss sie einfach die Augen zu schließen und sich etwas auszuruhen. Schnell wurde aus dem leichten Dösen ein tiefer Schlaf, den sie, zumindest ihr Körper, dringend benötigte. Sie fiel zur Seite und machte es sich dann auf der ganzen Bank gemütlich. Der Flug ging unterdessen weiter.

Als sie wieder erwachte strahlte helles Licht durch die Tür in ihr Gesicht, sie lang noch immer auf der Bank. Also stand sie auf und streckte sich erst einmal ausgiebig, um die Müdigkeit los zu werden. Dann verließ sie den Transporter und fand sie ich in einem Hangar wieder. Das einzige was sie so auf den ersten Blick sehen konnte, waren der Transporter und ein Tisch mit zwei Stühlen. Als sie jedoch Schritte vernahm, drehte sie sich in die Richtung und erkannte einen alten Bekannten. Es war der Troll, dem sie auf der Hinreise die Nase gebrochen hatte, sie erkannte es daran, dass er noch immer ein Pflaster auf der Nase kleben hatte. Sie kicherte kurz bei diesem Anblick. "Du solltest das mal behandeln lassen." Dabei tippte sie auf ihre Nase und zeigte dann in seine Richtung. Er schüttelte nur den Kopf und verdrehte die Augen. Er zeigte nur auf den Tisch und ging darauf zu. Sie nahm die Einladung an, zuvor ging sie noch einmal in den Transporter und holte ihre Waffen. Diese stellte sie an dem Tisch ab und setzte sich dann auf den Stuhl. Der Troll selbst sich auf der anderen Seite seitlich hinter den Stuhl und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sarah hörte auf einmal klatschende Hände, aufmerksam schaute sie sich um, aber es hallte so sehr in dem Hangar, dass sie es nicht ausmachen konnte. "Herzlichen Glückwunsch. Ich hatte zuerst erwartet, dass niemand den Einsturz des Gebäudes überlebt, aber nun sitzt ihr ja hier." Sie kannte die Stimme, sie kannte sie genau. Sie schmunzelte kurz und schaute auf den leeren Stuhl vor sich, als würde er da gleich drauf auftauchen. "Nun in manchen Moment habe ich es auch nicht gedacht." antworte sie dem Stuhl, sah ihn dann aber aus dem Augenwinkel hinter dem Troll hervorkommen. "Auch wenn der Gebäudeeinsturz auch für mich sehr überraschend kam." beendete sie ihren Kommentar. Er trug wie immer seinen Anzug, war fein herausgeputzt, wie es für einen Johnson wichtig war. Er zog den Stuhl etwas zurück und ließ sich darauf nieder. Er schlug ein Bein über das andere und legte seine ineinander gefalteten Hände ruhend darauf. "Um das zu erklären, ihr toter Kamerad ist dafür verantwortlich. Als er die Fahrstuhlmotoren in die Luft jagte, sind die Fahrstühle gut hundert Meter in die Tiefe gestürzt. Das Gebäude war nicht mehr das Neuste und der Aufprall hat es in seinen Grundfesten erschüttert. Bis es seinem Gewicht nachgab und umstürzte." Er legte sein süffisantes, sehr selbst verliebtes Lächeln auf. "Das Einzige, womit wir sie und die anderen Konfrontiert haben, waren die Flammenexplosionen. Wo wir sie zuerst verloren glaubten. Aber dann fanden wir das Signal wieder. Ich kann ihnen leider keinen Dank von Saeder Krupp ausrichten, da diese Veranstaltung nicht im offiziellen Rahmen abgelaufen ist." Seine Miene versteifte sich dann. "Kommen wir aber nun zum geschäftlichen Teil. Da wir von Anfang an gesagt haben, dass Saeder Krupp den Gefallen einfordert, steht ihnen leider kein Preisgeld zu." Ihre Augen strahlten als sie etwas von Preisgeld hörte, aber dann verblasste der Glanz, als sie im gleichen Moment hörte, dass sie keines bekam. "Was für ein Preisgeld?" wollte sie dann aber doch wissen, worauf er nur schmunzelte. "Allen angeheuerten Probanden steht bei Abschluss ein Preisgeld von tausend Nuyen pro erlegten Kontrahenten zu. In ihrem Fall wären das dann stattliche 6000 Nuyen, eigentlich." er machte eine kurz Pause, um ihr wohl den Geschmack vom Geld auf der Zunge zergehen zulassen, bis es bitter schmeckte, dass sie es nicht bekommt. "Aber aufgrund der Tatsache, dass ihr uns durch eine Wette eine stattliche Summe einbrachten, sehen wir den Gefallen, als abgegolten. Zudem gewährend wir ihnen die Gewinnsumme von 6000 Nuyen plus einen minimalen Anteil an dem Wettgewinn in Höhe von 10000 Nuyen, die sie bei Ankunft in ihrem zu Hause auf ihren Kommlink finden werden." Schon wieder glänzten ihre Augen, als sie doch dafür belohnt wurde, hier angetreten zu sein, doch schnell verblasste er, als ihr wieder einfiel, dass sie noch etwas fragen wollte. "Herzlichen Dank, ich fühle mich geehrt, dass man mir den Gewinn zukommen lässt. Doch habe ich noch die ein oder andere Frage, die ich gern beantwortet hätte." Er nickte, dass sie fortfahren konnte. "Wieso habe ich nichts davon erfahren, dass ein zweiter Teilnehmer für Saeder Krupp mit auf dem Areal war? Und mir eigentlich wichtiger, wie sein Name war." Er schaute kurz zum Troll, dann wieder zu ihr, ehe er die Antwort gab. "Jeder Konzern darf bis zu zwei Probanden stellen, wissentlich, dass nur einer davon überleben würde, wenn es dazu käme. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich die beiden jemals über den weglaufen würde. Wahrscheinlicher war es, dass einer der beiden oder gar beide schon Tod waren. Was denn den Namen angeht," er schaute noch einmal hoch zum Troll und nickte. Dieser griff in seine Hosentasche und legte einen Datenchip auf den Tisch. "sein Dossier. Da er nun Tod ist, haben wir keine Verwendung mehr für ihn, aber bitte behalten sie die Informationen für sich. Gibt es sonst noch was?" Sie überlegte kurz und nickte dann. "Ja, eines noch. Wussten sie davon, dass ein ehemaliger Kamerad aus meiner Vergangenheit daran teilnahm?" Er schloss für einen Moment die Augen, ehe er sie mit einem Lächeln wieder öffnete. "Ja, nein, nicht direkt. Effektiv erfuhren wir davon, wer er war, als er es vor ihnen ausgesprochen hatte. Daraus resultierte dann die Wetter, von der sie ja nun zweierlei profitierten." Ihr stockte für einen Moment der Atem, sie hatte darauf gewettet, wer den Kampf gewinnen würde? Sowas konnte nur ein Konzern tun, mit dem Leben von kleinen Leuten spielen, als wären sie Schachfiguren. Er stand auf. "Ich denke alle Fragen sind gestellt. Wenn sie mich entschuldigen würden. Vor dem Hangar wartet ein Fahrzeug, dass sie nach Hause bringen wird." Er entfernte sich vom Tisch, gerade als er an der Tür ankam und sie im Begriff war aufzustehen, drehte er sich nochmal um. "Danke, danke dafür, dass sie Saeder Krupp seit langem mal wieder einen Sieg beschert haben." Mit diesen Worten verschwand er durch die Tür und ließ eine grinsende Elfe zurück. Sie nahm ihre Waffen auf und verließ zusammen mit dem Troll den Hangar. Davor fand sie den Van, der sie schon hierhin brachte. Sie zuckte mit den Schultern und stieg einfach ein. Im Innenraum angelangt machte sie es sich direkt wieder auf der Bank gemütlich und hielt ein Nickerchen. Mitten während der Fahrt wurde sie wieder wach. Aus dem Frontfenster herausschauend, erkannte sie, dass sie sich auf deutschen Autobahnen befand und genau in Richtung Hamburg fuhren. Es ging nach Hause, endlich wieder Heim zu den Chaoten. Sie war glücklich, sehr glücklich. Die letzten Tage waren von gemischten Gefühlen behaftet, Nervosität, Angst, Trauer, Todes- und Lebenswille, Zorn und Freude. Das jemand überhaupt so viele Emotionen verkraften konnte, wunderte sie sehr.

Sie nahm das Schwert des Elfen und legten es auf ihren Schoß. Sie strich über die blaue Scheie, um den Staub weg zu wischen. Währenddessen überlegte sie, wie er hieß. Irgendwie hatte sie alle Soldaten ihrer Einheit mit Gesicht und Namen im Kopf, nur er wollte ihr nicht einfallen. Sie würde ihren Militärkameraden einfach fragen, er hatte schließlich noch Zugriff auf die Akten, wenn er es selbst nicht wusste.

Sie legte das Schwert beiseite und nahm ihres zur Hand. Sachte legte sie die Hand um den Griff. Nicht einmal hatte sie es gezogen, alles nur wegen irgendwelchen doofen Träumen, die sie vorher hatte. Doch als es darauf ankam, war es für sie da. Auch hier wischte sie den Staub von Scheide. Sie würde nie mehr an sich oder an ihre Fähigkeiten zweifeln. Es brachte nichts, absolut nichts, außer dass es die Mission behinderte.

Als nächstes Griff sie zu ihrem Bogen, ihr Werkzeug, was schon so vielen das Leben genommen hatte. Erst jetzt bemerkte sie die feine Kerbe am Griff. Wohl davon stammend, als sie das Wurfmesser abblockte. Hier entfernte sie nur grob den Dreck, um es richtig sauber zu machen, brauchte sie speziellen Werkzeug, was sie hier nicht dabei hatte, aber dafür zu Hause. Wo sie sich dann ausgiebiger damit befassen würde.

Zum Schluss langte sie nach dem Breitschwert. Wie viele Kuriositäten sie erlebt durfte. Einen Gnom, der sie fressen wollte. Ein Minotaur, wie er in der griechischen Mythologie vorkam. Eine riesige Venus-Fliegenfalle, die sie verschlingen wollte. Einen Menschen mit vier Armen, der sich mal eben in einen Werwolfe verwandelte und sie bestimmt auch liebend gern gefressen hätte. Einen höflich-vornehmen Ork. Einen ehemaligen Kameraden, an den sie sich nicht erinnern konnte, aber von den Toten auferstanden war. Und wenn er es vermochte, wie viele waren da noch? Waren da noch weitere, die auf Rache sinnen? Sie würde es wahrscheinlich nie erfahren. Und zu guter letzter einen Menschen, einen hilfsbereiten Magier, der ihr das Leben rettete, obwohl sie sich nicht kannten. Ihre Hand glitt in die Hosentasche und holte sein Leben, zusammengefasst auf einen kleinen Datenchip, heraus. Sie wollte zwar keinen Schrein für ihn erbauen, aber zumindest wissen, wer er war.

Nach ein paar weiteren Stunden Autofahrt, hielten sie an ihrer Lagerhalle an. Sie stieg aus, bedankte sich mit einem Kuss beim Troll und ging in ihre Lagerhalle. Sie war froh alles an ihrem angestammten Platz zu sehen. Nur der leichte Staubfilm störte sie ein wenig, aber dem würde sie schon noch zu Leibe rücken. Erst einmal gab es etwas viel wichtigeres zu erledigen. Sie ließ die Hüllen fallen und sprang unter die Dusche. Sie genoss, wie das warme Wasser, über ihren Körper floss. Dreck, Staub und schlechte Erinnerung mit in den Ausguss zog und einen reinen Körper zurück ließen.

Anschließend brachte sie ihre Bude wieder auf Vordermann. Noch während sie dabei war fing es an zu regnen. So entschloss sie kurzerhand die Arbeit, Arbeit sein zu lassen, zog ihre Sportsachen an und ging im Regen joggen. Sobald sie wieder da war, würde sie sich vielleicht bei Deadeye zurück melden, aber jetzt genoss sie den Lauf und den Regen und blendete alles andere aus.



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