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December starts on Sunday..

..want you feel happier then?..
von

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Russland, Russland - Seine Seele ist so groß, Nachts da ist der Teufel los

„…Und was machen wir jetzt?“, fragte Tino seinen kleinen Bruder.

„Hmm…“ Taisto überlegte scharf. Sein Blick fiel kurzerhand auf Tinos Adventskranz, welcher sich auf dem Nachttischkästchen befand.

„Kyllä, ich glaub ich weis da schon was!“

Er untersuchte den Kranz genauestens und entdeckte schon was er suchte.

„Siehste den ganzen kitschigen Kram am Kranz? Die sind mit nem Draht befestigt..“

Tino musste leicht grinsen. Es konnte nur eine Sache geben, die der russische Finne sich nun einfallen ließ. „Brüderchen, du bist ein Genie!“

So nahm Taisto einen der vielen Drähten zur Hand und bewegte sich damit zur Tür.

„Weis ich doch. Und jetzt mach mal Platz. Ich versuch uns da raus zu holen.“

Nach einigen voller Konzentration gefüllten Momenten in denen Taisto an der Tür werkelte wie ein Profi, ergab sich ein kurzes Geräusch und tatsächlich - sie war offen.

Die baltischen Staaten, die sich still schweigend im Eck vergraben hatten, waren zutiefst erstaunt. Aber nicht nur sie, auch Tino war begeistert.

„Ich glaube das nicht… Woher hast du das Geschick dafür?“

„Russische Adern Bruderherz, russische Adern… Und jetzt kommt. Wir müssen zusehen dass wir schlimmere Dinge verhindern können.“

Taisto packte seinen großen Bruder am Arm und wandelte mit ihm und dem Rest die Treppen hoch, als wollten sie einen Rekord brechen.

Als sie an der Haustür ankamen, traute Tino seinen Augen nicht.

Seine Augen erfüllten sich mit Tränen und ehe man zusehen konnte, rannte er ungezähmt auf den an der Tür stehenden Schweden zu, ohne auf Ivan zu achten - welchen er völlig überrempelte. „Wie zur Hölle konntest du…?!“

„Berwald‼“

„Tino… Endlich.. sehe ich dich wieder… Du hast mir so sehr gefehlt.. Es tat so weh ohne dich..“

Das Paar umarmte sich innig voller Freude gefüllt.

Ivan drehte sich zu den anderen um, die im Flur standen.

„Oh ich weis schon welch Missratene Stück das war.. Das warst DU! Taisto.. Du jämmerlicher Bursche… Das wirst du bereuen!“

Während sich der Russe um Taisto, Raivis, Toris und Ruben scherte, machte Berwald ein kurzes Zeichen, nahm Tino an der Hand und versuchte schnell das Weite zu suchen.

Allerdings kamen sie nicht weit, Ivan bemerkte sie zu schnell.

Er griff zu Gewehr und Wasserhahnrohr und folgte den beiden bis zu einer gewissen Stelle, wo er dann auf den Schweden schoss - knapp am Ziel vorbei.

„Verdammt..“, murmelte Berwald und versteckte sich rasch mit dem Finnen hinter einem Baum.

„Tino… Bitte bleib hier. Ich erledige das schon.. Hab keine Angst. Alles wird gut und dann können wir schnell wieder nach Hause.“

„Aber..!“

„Nein Tino.. Da muss ich alleine durch..“

Sanft strich der gutmütige Berwald über die Wangen seines geliebten Sonnenscheins.

Er nahm einen tiefen Atemzug und beschloss dann, sich dem Russen endgültig zu stellen.

Diesmal wollte er um jeden Preis gewinnen.

Gewinnen für das, was er am meisten liebte.

Somit kam er vom Baum hervor und stand Ivan gegenüber.

Beide Seiten schwiegen sich lange an.

„Du bist ganz schön mutig... Dass du dich noch hierher traust... Dich mir gegenüber stellst… Dir hat es damals nicht gereicht, was? Vergiss deinen kleinen Tino. Er ist schon eins mit mir geworden. Es ist zwecklos. Außerdem hat er mir vorhin auch wieder versucht seine Nähe zu schenken~ Er liebt dich doch schon lange nicht mehr.“

„ICH GLAUBE DIR KEIN WORT‼“

Berwald rannte auf Ivan zu und schmiss ihn mit dem ganzen Körper zu Boden, sein Herz raste wie wild.

Sein Gegner allerdings grinste vergnügt vor sich hin, denn er riss den Schweden wieder von sich, stand mit ihm am Kragen packend auf, und tritt mit dem Knie in Berwalds Bauch was dazu führte, dass dieser nun das Gleichgewicht verlor und zu Boden sank.

„Bauchschmerzen haben noch niemandem geschadet.“, meinte Ivan kühl.

„Du verdammtes Arschloch.. Du versuchst echt alles um deine Geiseln zu behalten, was? So armseelig muss man erst mal sein… Aber Tino wird das nichtmehr länger erleiden müssen…“

„Dein Geplapper ist Zeitverschwendung... Wie Schade aber auch.“

Ivan griff zu seinem Gewehr und schoss in Berwalds Schulter.

Dies konnte der Finne sich von der Ferne nicht mehr länger mit ansehen, voller Angst um Berwald rannte er auf das sogenannte Schlachtfeld, wurde aber von dem Gewehr aufgehalten, welches Ivan nun auf ihn richtete.

Wie angewurzelt blieb Tino stehen und zitterte endlos.

Der Russe ignorierte den blutenden Schweden nun und wandte sich an den Liebling seiner gefangenen Meute.

Er lief um Tino im Kreis herum, was es dem kleinen Kerl schwieriger machte von der Stelle zu weichen.

„Tino, Tino.. Warum bist du nicht so wie die anderen drei und bleibst einfach im Keller ohne dich auch nur einmal mir entgegen zu setzen… Du bist der erste.. Der so viel Aufmerksamkeit erweckt.. Das kann gut sein… Aber auch verdammt schlecht.“

Kurzerhand nahm Ivan sein Wasserhahnrohr und zog Tino dicht an sich. Daraufhin setzte er das Gewehr an Tinos Kopf.

Was niemand merkte, in der Zwischenzeit hat sich Taisto wie im Winterkrieg eine Schutzmauer aus Schnee gebaut und sich dahinter versteckt.

Zuvor hat er sich noch schnell eine gute Waffe aus dem Keller besorgt, welche er nun auf den Russen zielte. Dann schoss er ab, ein Fluch war zu hören und Tino war befreit.

Ivans Gesicht verzerrte sich, schmerzerfüllt griff er an die Stelle, die soeben begann zu Bluten.

Tino nutzte diesen Moment und half dem Schweden auf und versuchte zu flüchten.

„….Damit…. KOMMT IHR NICHT DAVON‼‼“, rief der Russe ihnen noch hinterher.
 

Währenddessen beobachteten Katyusha und Natalia vom Fenster aus das Geschehen.

Die Baltics hatten sich auf die Couch gesetzt und spekulierten darüber, was wohl aus Berwald, Taisto und Tino werden würde. Sie befürchteten nichts gutes.

„Was meinst du Natalia..? Sollten wir nicht vielleicht doch lieber eingreifen? Mein Gewissen sagt mir, dass noch etwas passieren wird… Etwas, das uns nicht gefällt.“

„Naja.. Es liegt in seiner Verantwortung was er tut und was passieren wird… Meinst du nicht auch?“

„Das mag sein aber… Ich weis nicht.. Ich hab Angst. Große Angst. Und ich denke ich bin nicht alleine damit.“

Natalia seufzte leise. Irgendwo fand sie, hatte ihre große Schwester ja Recht.

Aber was sollten sie nun machen?
 

Ivan schaffte es sich aufzuraffeln und einen Schuss auf Tino loszulassen. Er landete einen Volltreffer.

Der kleine Finne weinte auf und blieb stehen.

„Oh nein..“

Berwald blieb ebenfalls stehen und begutachtete die Wunde an Tinos Schulter.

Er wollte ihm helfen, Ivan jedoch war schneller - er war ihnen hinterher gerannt.

Erneut griff er Tino mit dem Wasserhahnrohr zu sich und blickte zum Schweden.

„Niemand.. flüchtet straflos.. aus meinem Haus…. Ein jeder… bereut es früher oder später…“

Irgendwas im Herzen des Russen schmerzte nun, als er vom flüchten sprach. Die Flucht vor ihm.

Demjenigen, der doch nur Freunde und einen Ersatz für seine ehemalige kleine Schwester wollte, dennoch von jedem gefürchtet wurde.

Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Zugleich ballte sich in ihm eine unbegrenzte Wut und einen tiefgründigen Hass.

Sein Griff um das Handgelenk des Finnen verstärkte sich sekundenschnell, doch dann verrenkte er dessen Arm brutal und riss ihn... übermütig aus dem Körper.

Tino weitete seine Augen und schrie weinend so laut auf dass es beinahe ganz Russland hätte hören können.

Er schrie und schrie und weinte, panisch fasste er sich an die blutende Stelle, an der sich nun ein hässlicher Knochen spüren ließ.

„Tino nein!“

Berwald wollte ihn zu sich nehmen um den Finnen zu beruhigen, wurde aber mit einem kräftigen Schlag mit dem Wasserhahnrohr zu Boden geschickt.

Eilig rannten nun auch Katyusha, Natalia, Ruben, Toris, Raivis und Taisto zur Stelle des Geschehens.

„Ivan was hast du getan?!“, fragte die älteste Schwester des Russen unter Schock versetzt.

Sie schlug ihre Hände vors Gesicht und musste sich die einen oder anderen Tränen verkneifen, sowas hatte ihr Bruder noch nie geliefert.

Toris und Ruben nahmen Raivis bei diesem Anblick sofort beiseite, er müsse das Blutbad und den Rest nicht unbedingt näher betrachten.

Taisto war der einzige, der nicht nur Tränen vergoss, sondern auch atemlos vor Wut zitterte.

Er musste reglich versuchen sich zu beherrschen, nur schaffte er es nicht.

„Was fällt dir ein… WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?! WAS UM SATANS WILLEN HAST DU MIT MEINEM BRUDER GEMACHT?! DU WIEDERLIECHER SCHEIßBROCKEN! NA WARTE…‼‼!“

Am liebsten wollte er auf Ivan los und ihm eine tödliche Lektion erteilen, Natalia jedoch, die einigermaßen ihre Ruhe bewahren konnte, hielt ihn zurück.

„Nicht, Taisto.. Mach es nicht noch schlimmer…“

Für eine Weile war es unfassbar still. Man beruhigte sich einigermaßen und die ersten Schuldgefühle, im richtigen Moment in das Szenario einzugreifen, kamen auf.

Ivan drehte sich zu der kleinen Gruppe um.

Sein Blick war völlig ausdruckslos. Die Ukrainerin schaute ihm nur verständnislos in die Augen, schüttelte aber nur den Kopf und ging zum Finnen und dem Schweden um ihnen aufzuhelfen.

„Kommt… Wir holen sofort einen Krankenwagen... Es wird nicht lange dauern bis er da ist.“

Wortlos gingen dann alle ins Haus um sich zurecht zu machen, damit sie mitfahren konnten.

Etwas später tauchte der Wagen dann auch auf.

Die Ärzte kümmerten sich im Haus sofort darum, Tinos große Wunde zu versorgen, damit die Blutung gestillt werden konnte.

Anschließend versammelten sich alle im Wagen, außer Natalia.

Sie wandte sich an Ivan, der gedankenlos im Schnee stand.

„Das hättest du nicht tun dürfen..“, sagte sie ruhig.

„Was ist nur aus dir geworden.. Das ist sicher nicht der Bruder, den ich einst so sehr geliebt habe. Ich weis nicht ob ich dich verstehen kann. Oder ob ich es gar will. Aber eines weis ich. Wir alle werden Berwald und Tino nun ins Krankenhaus folgen und ihnen so lange zur Seite stehen, bis sich die Besserung naht. Wer weis ob einer von ihnen dieses Erlebnis ohne psychische Behandlung wegstecken kann. Das war eine deutliche Nummer zu viel Ivan… Das war das letzte mal, zumindest von meiner Seite, dass wir das wieder zurecht rücken. Es tut mir leid.. Leb wohl, großer Bruder.“

Damit wandte sich Ivans kleine Schwester ab und verschwand ebenfalls im Wagen, welcher dann auch sofort los fuhr.

Ivan schaute ihnen hinterher, dann auf den Blut besudelten Arm des Finnen in seiner Hand.

SO langsam begann er alles zu realisieren.

Stille Tränen flossen nun auch über sein Gesicht.

Im selben Moment zog ein dicker Schneesturm auf, der den einsamen Russen in die Knie auf den rot gefärbten Schnee zwang. Ein kalter Hilfeschrei voller Schmerz erfüllt durchbrach die Nacht im verschneitesten Tal Russlands.



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