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Amnesie

von

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two

Schon fast einen Monat lag ich hier nun im Krankenhaus. Die anderen hatten mich beinahe jeden Tag besucht, vor allem Kai machte sich anscheinend viele Sorgen um mich. Er erkundigte sich ständig nach meinem Zustand, brachte mir jedes Mal frische Blumen mit. Meistes wurden sie jedoch abends von der Stationsschwester abgeräumt und nicht mehr zurückgebracht. Dabei suchte Kai immer die schönsten Sträuße aus.

Ich freute mich, sobald die Tür zu dem kleinen Zimmer geöffnet wurde und ich seinen braunen Wuschelkopf erkannte. Doch sobald er sein Grinsen zeigte, machte mein Herz einen Salto und ich wurde unruhig. Meine Wangen begannen zu glühen, wenn ich seinen Blick auf mir spürte und ich konnte ihm nicht mehr lange in die Augen sehen.
 

Ob er vielleicht mein Freund war? Es deutete einiges daraufhin. Er war der Einzige, der mich täglich besuchte. Ruki war seit dem einen Mal vor knapp vier Wochen nicht mehr aufgetaucht.

Außerdem war Kai der Einzige, bei dem mein Körper so stark reagierte. Ich fühlte mich einfach wohl in seiner Nähe.
 

„Herr Shiroyama?“ Ich sah zum Bettende, an dem Schwester Nakamura stand und mich aufmerksam musterte. „Kobayashi-san möchte mit Ihnen reden.“ Ich nickte nur und hievte mich aus dem Bett. Die Platzwunde an meinem Hinterkopf war größtenteils schon verheilt und die wenigen Schrammen an meinen Armen waren auch kaum noch zu erkennen.

Schwester Nakamura hakte sich bei mir ein, um mir Halt zu geben. Dabei brauchte ich diesen schon gar nicht mehr und ich glaube, dass wusste sie auch …

Aber ich hielt meinen Mund und so begleitete sie mich bis zu dem Büro von Kobayashi. Ich bedankte mich lächelnd bei ihr, als sie plötzlich mit roten Wangen ins Schwesternzimmer zurückeilte.
 

Ich klopfte leise an, bis die Tür schwungvoll geöffnet wurde.

„Yuu!“ Kobayashi grinste mir entgegen und bat mich mit einer einladenden Handbewegung hinein. Ja, ich hatte ihm erlaubt, mich beim Vornamen zu nennen. Ich ließ mich auf einen der beiden Ledersessel nieder, die vor seinem Schreibtisch standen und wartete, dass auch er sich setzte. Doch stattdessen zog er sich den Stuhl neben mir heran und sah zu mir.
 

„Ich habe deine Unterlagen durchgesehen und habe gute Nachrichten. Wir können dich heute entlassen.“ Ich hatte schon damit gerechnet, aber es dann wirklich zu hören, war wie befreiend für mich. Ich hatte nichts gegen Krankenhäuser, trotzdem war ich nur ungern in einem. Vor allem wenn es für längere Zeit war.

„Ich habe schon deine Freunde informiert, sie werden dich nachher abholen.“ Ein wohliges Kribbeln stieg in mir auf, als ich daran dachte, dass ich Kai heute wieder sehen würde – und dieses Mal sogar mit ihm mitgehen konnte.

Ich lächelte glücklich.

„Du scheinst dich ja wirklich über die Entlassung zu freuen.“ Beschämt sah ich zu Boden. Es sollte nicht aussehen, als wäre ich froh, hier rauszukommen.

„Aber ich habe auch weniger schöne Nachrichten. Die Tests und Untersuchungen haben bestätigt, dass eine Amnesie vorliegt. Du kannst dich an die gesamten letzten fünf Jahre nicht erinnern.“ Ich betrachtete weiterhin den Boden, wollte Kobayashi jetzt nicht in die Augen sehen. Es war grausam, dass ich alle Erinnerungen verloren hatte. Ruki, Uruha, die Motorradfahrten mit Reita und Kai …
 

„Es gibt allerdings auch etwas Positives.“ Ich hob den Kopf und sah ihn an. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass im Laufe der nächsten Wochen wenige Bruchteile von Erinnerungen wiederkommen werden.“

„Wirklich?“ Gab es vielleicht doch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer? Kobayashi nickte. „Mit der Voraussetzung, dass du sie zulässt und nicht verdrängst.“

Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich würde sie sicher nicht verdrängen. Ich wollte doch wissen, was in den letzten fünf Jahren passiert war!
 

„Das war eigentlich alles von meiner Seite aus. Ich habe nur eine Bitte. Wenn du merken solltest, dass sich dein Zustand wieder verschlechtert, sprich Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit, komm’ bitte sofort ins Krankenhaus. Mit einer Platzwunde ist nicht zu scherzen.“ Ich nickte. „Gut, dann würde ich dich jetzt wieder gehen lassen, damit du deine Sachen noch packen kannst, ehe deine Freunde kommen.“

Herzklopfen.

Ich bedankte mich ein letztes Mal bei Kobayashi, bis ich schon fast zu meinem Zimmer zurück rannte. Ich wollte nur noch schnell meine Sachen packen und dann mit Kai und den anderen nach Hause fahren …
 

Überrascht blieb ich im Türrahmen stehen und sah den drei Personen zu. Uruha packte die Sachen, die Kai ihm gab, ordentlich in eine Reisetasche. Reita saß unbeeindruckt auf dem Bett und beobachtete die beiden.

Jemand fehlte …

Ein leises Räuspern ließ mich herum fahren und ich blickte direkt in die großen braunen Augen Rukis. Er schob sich an mir vorbei und setzte sich neben Reita auf mein Bett. Mittlerweile hatten auch die anderen meine Anwesendheit bemerkt und sahen mich an. Kai kam als Erster auf mich zu und umarmte mich leicht. Sofort überschlug sich mein Herz, ich konnte mich nicht bewegen.
 

So nah wie jetzt, war er mir noch nie gewesen. Wenn er mich besucht hatte, saß er immer neben meinem Bett. Manchmal streichelte er auch meine Hand oder meinen Arm, aber noch nie hatte er mich umarmt. Ich konnte sein Parfüm riechen … ich schloss die Augen und erwiderte die Umarmung. Mein Herz schlug so heftig, dass ich Angst hatte, Kai könnte es bemerken. Doch er sagte nichts und löste sich leider wieder viel zu schnell von mir. Ich blinzelte und sah zu Reita, der mich leicht anlächelte. Ja, ich freute mich schon darauf, endlich mal mit ihm am Strand entlang zu fahren.

Jeden Abend hatte ich mir vorgestellt, wie es wohl war, sich an ihm festzuhalten und den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Vorstellung gefiel mir und schenkte ihm ein Lächeln zurück.
 

„Wir haben deine Sachen schon eingepackt, damit wir gleich los können … also, wenn du willst.“ Kai zeigte auf die beiden fertig gepackten Reistetaschen auf dem Bett. Alle sahen mich an.

„Klar, können wir los.“
 

Kaum dass Uruha sich neben mich gesetzt und die Autotür geschlossen hatte, lenkte Kai auch schon den Wagen aus der engen Parklücke.

„Aber an deine Wohnung kannst du dich noch erinnern, oder?“, fragte Uruha und zeigte mir wieder sein wunderschönes Lächeln. Schnell sah ich beiseite, als ein wohlbekanntes Kribbeln in meinem Bauch begann. Das hatte ich bis jetzt doch nur bei Kai gespürt, warum fing das nun auch bei Uruha an?

„Wenn ich in den letzten fünf Jahren nicht umgezogen bin, dann eigentlich schon. Eine Appartementwohnung im sechsten Stock mit schöner Aussicht auf’s Meer.“ „Jep“, Uruha nickte. „Da vorne ist Starbucks. Kannst du dich daran erinnern?“, rief Ruki plötzlich neben mir und zeigte aus dem Fenster, bevor er mich erwartungsvoll ansah. Doch so sehr ich auch versuchte, mich an irgendeine Sache aus dem Café zu erinnern, es ging nicht. Ich verband nichts mit dem Geschäft, weshalb ich Ruki nur entschuldigend ansah und den Kopf schüttelte. Er nickte nur und sah wieder aus dem Fenster. Und dieses Mal war ich mir sicher, eine winzige Spur von Trauer in seinem Blick gesehen zu haben.
 

Ich wollte mich gerade bei ihm entschuldigen, als Kai das Wort ergriff.

„Jetzt lasst Aoi doch auch mal in Ruhe.“ Ich lächelte beschämt. Es war wirklich nett, wie sehr Kai sich für mich einsetzte.

Jemand tippte mir gegen das Knie und ich sah auf. Reita hatte sich halb zu uns nach hinten gedreht und musterte mich. Ein wenig unwohl wurde mir schon bei seinem intensiven Blick. Ich spürte, wie meine Wangen zu glühen anfingen und ich spielte nervös mit meinen Fingern. „Wie lange musst du den Verband noch tragen?“ Reitas dunkle Stimme verpasste mir eine Gänsehaut, dass ich erst einen Moment brauchte, um überhaupt zu bemerken, dass er mir eine Frage gestellt hatte.

„Die Woche noch“, stotterte ich schnell zusammen und vermied es, ihn anzusehen. Ich hörte sein leises Lachen und konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie er sich wieder umdrehte.

Der Wagen wurde langsamer, bevor Kai im Rückwärtsgang einparkte. Ruki schnallte sich ab und stieg aus, doch ehe ich ihm folgen konnte, griff Uruha nach meiner Hand und zog mich zu seiner Seite hinaus.

Überrascht sah ich ihn an. Er lächelte nur unschuldig und deutete mit dem Kopf hinter mich. Ich drehte mich um und betrachtete das hohe Haus, dass vor mir steil in den Himmel ragte. Ja, daran konnte ich mich erinnern. Hier war ich direkt nach dem Auszug von zu Hause eingezogen. Von der Aussicht aus dem großen Panoramafenster im Wohnzimmer war ich sofort begeistert.
 

Das leise Klappern eines Schlüsselbundes riss mich aus den Gedanken und ich sah zu Reita. „Dann lass’ mal sehen, wie gut du dich erinnerst.“ Grinsend nahm ich den glänzenden Schlüssel an mich und lief geradewegs auf den Hauseingang zu, deren Tür sich automatisch öffnete. Die anderen folgten mir lachend durch die Lobby zum Fahrstuhl. Ich bin noch nie gerne Treppen gestiegen, vor allem nicht, wenn meine Wohnung im sechsten Stock lag. Als wir auf den Fahrstuhl warteten, spürte ich wieder Reitas Blick auf mir. Doch bevor ich mich vergewissern konnte, ob es Reita gewesen war, legten sich zwei Hände auf meinen Hintern und schoben mich in den Fahrstuhl. Überrascht sog ich die Luft ein und sah über meine Schulter in Uruhas grinsendes Gesicht. Ich musste lachen und schubste ihn leicht von mir, ehe ich auf die leuchtende Taste mit der grünen Sechs drückte.

Ich schloss die Augen, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte und lauschte der leisen, beruhigenden Musik. Jemand stellte sich neben mich und legte vorsichtig einen Arm um meine Hüfte. ‚Uruha’, dachte ich, doch als ich aufblickte, sah ich Ruki neben mir, der unsicher an dem Reißverschluss seiner Jacke spielte. Ich musste zugeben, er war wirklich hübsch. Ich legte meinen Arm ebenfalls um seine Hüfte und schmunzelte, als er lange auf meine Hand sah, als wüsste er nicht, wo sie plötzlich herkam.

Mit einem leisen ‚Pling’ öffneten sich die Türen und sofort zog Ruki sich zurück und trat einen Schritt von mir weg. Mein Herz verkrampfte sich kurz, doch im nächsten Moment wurde ich schon von Uruha hinaus gezogen.

Ich schüttelte den Kopf und schob die Frage, was da gerade mit Ruki passiert ist, erst einmal beiseite.
 

Meine Wohnung lag am Ende des hellen Flures und so lief ich einfach los. Ich wollte wissen, ob alles noch so war, wie ich es in Erinnerung hatte oder ob ich mich doch neu in meiner alten Wohnung einleben musste. Mit zitternden Händen – warum war ich denn so nervös? – schloss ich die Tür mit dem goldenen Schriftzug ‚Shiroyama’ auf.

Ich lächelte. Ja, es war alles gleich geblieben, zumindest was ich von hier sehen konnte.

„Erinnerst du dich?“ Kai sah mich von der Seite an. Ich nickte und legte den Schlüssel auf den kleinen Schrank neben der Tür, lugte dann vorsichtig in alle Zimmer. „Ich fahr’ schnell runter und hol’ deine zweite Tasche.“ Kai lächelte, bevor er Ruki die kleine Tasche in die Hände drückte und wieder aus der Wohnung verschwand.
 

„Wollen wir auspacken?“ Ruki stand neben mir und deutete auf das Schlafzimmer. Ich nickte und folgte ihm. Das Zimmer war hell. Kein Wunder, durch das große Panoramafenster kam auch viel Licht hinein. Ich ging langsam darauf zu und legte meine Hände und Stirn an das kühle Glas.

Die Aussicht war noch immer so schön, wie vor fünf Jahren. Das Wohnhaus stand nur hundert Meter vom Strand entfernt und aus dem sechsten Stock war die Sicht einfach unbeschreiblich.

„Geh’ nicht so nah ran. Du hast Höhenangst.“ Ich sah nach unten auf die stark befahrene Straße. Es ging geschätzte zwanzig Meter in die Tiefe.

Erschrocken trat ich schnell einige Schritte und fiel auf das Bett. Ruki lachte und schüttelte mit dem Kopf. Das war das komplette Gegenteil zu dem Ruki im Fahrstuhl. Und wenn ich ehrlich war, gefiel mir der offene und lachende Ruki viel besser.

„Ich hab’ noch nie verstanden, wieso du diese Wohnung trotz deiner Höhenangst genommen hast.“ Perplex sah ich ihn an, wie er die letzten Sachen in den Schrank räumte und die Tasche unter das Bett schob. Genau wie ich es tun würde. Woher wusste er das …?

Ich sah wieder aus dem Fenster zum ruhigen Meer. „Schau’ doch mal. Bei Nacht ist die Aussicht wirklich –“ „… romantisch“, hörte ich seine Stimme nah an meinem Ohr und spürte seinen warmen Körper an meinem Rücken. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, als würden sich tausende von kleinen Nadeln durch mein Herz bohren. Instinktiv legte ich meine Hand auf die Brust und drückte dagegen, um diesen unangenehmen Schmerz verschwinden zu lassen.
 

„Wollt ihr auch was trinken?“ Und von einer Sekunde auf die andere saß Ruki auf der anderen Seite des Bettes. Fast schon so, als wollte er nicht, dass man uns zusammen sah. „Ich nehm’ nur Wasser“, meinte er leise. Reita sah zu mir. Ich versuchte das aufkommende Kribbeln unter Kontrolle zu halten. „Cola“, sagte ich schlicht.
 

Ich stand auf und folgte Reita in die Küche, doch im Türrahmen zum Wohnzimmer blieb ich stehen und beobachtete Uruha, wie er unschlüssig vor meinem Bücherregal stand. Er schien mich nicht zu bemerken, bis ich mich leise räusperte. Wie ertappt zuckte er zusammen und sah mich an.

„Echt beeindruckend wie viele Bücher du über das Meer hast. Es ist wirklich schade, dass du dich nicht an das Surfen erinnern kannst. Du warst wirklich gut.“ Er griff nach einem kleinen Bilderrahmen – als ob er den Platz, wo er stand schon auswendig kannte – und hielt ihn mir hin.

Ich betrachtete das Bild. Es zeigte mich, wie ich auf einem weißen Surfbrett saß und in die Kamera grinste. „Du hast nie an Wettbewerben teilgenommen. Für dich war Surfen ein großer Traum und dafür wolltest du keinen Preis haben.“ Uruha lächelte, als Reita zu uns kam und mir ein Glas in die Hand drückte.
 

„Hier ist die andere.“ Ruki kam aus dem Schlafzimmer und nahm Kai sofort die Tasche ab. „Hast du dich schon so größtenteils an alles hier gewöhnt?“ Ich nickte. „Da ja alles noch so steht wie vor fünf Jahren, ist es nicht ganz so schwer. Und mit eurer Hilfe werde ich das schon schaffen, oder?“ „Ist doch klar“, rief Kai und lächelte.

„Aber wir werden dich jetzt erstmal in Ruhe lassen. Am Besten legst du dich hin und schläfst etwas. Du bist noch sehr blass.“ Ruki stand schon im Flur, als die anderen sich anzogen.

Die Verabschiedung fiel recht unterschiedlich aus. Reita hob nur die Hand und lächelte, während Uruha mich einmal kräftig durchknuddelte und mir alles Gute wünschte. Dafür verwirrten mich Kai und Ruki umso mehr. Von Ruki bekam ich nur ein leises ‚Tschüss’ geflüstert, wobei ich nur wenig verstand, da er dabei wieder eingehend den Boden betrachtete. Und Kai …

Kai legte eine Hand auf meine Schulter und sah mir tief in die Augen, dass ich schon spüren konnte, wie meine Wangen sich dunkelrot färbten.
 

„Schlaf’ jetzt und wenn irgendwas sein sollte, ruf’ mich an, ja? Unsere Nummern liegen neben dem Telefon.“Seine Hand strich meinen Hals hinauf und legte sich auf meine Wange, streichelte sie. Mit großen Augen sah ich ihn an. Er lächelte und mein Herz spielte wieder verrückt.

„Kai? Kommst du?“, hörte ich Reitas tiefe Stimme. „Sofort.“ Kai löste sich von mir und ich hörte nur noch, wie die Tür leise ins Schloss fiel.
 

Ich hatte mich nicht hingelegt, wie Kai es mir gesagt hatte. Viel zu sehr interessierte es mich, ob ich in meiner Wohnung etwas fand, was meine Erinnerungen zurückholte. Ich durchsuchte Schränke, Schubladen, alles was sich öffnen ließ. Doch nichts wollte mir etwas sagen. Und jetzt saß ich fast schon eine halbe Stunde deprimiert auf der Couch und ließ mich vom laufenden Fernseher berieseln. Erst als mich zum dritten Mal ein Schauer überkam und sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete, erhob ich mich, um mir eine Jacke zu holen. Ich griff wie in Routine in den Schrank, bis mir auffiel, wie Ruki meine Sachen eingeräumt hatte. Alles lag genau an dem Platz, an den auch ich es gelegt hätte. Fast, als würde er das öfters machen … wahrscheinlich war er oft bei mir gewesen.
 

Ich ging zurück ins Wohnzimmer, doch bevor ich mich hinsetzte, fiel mir die Schublade am Schrank, auf dem den der Fernseher stand, auf. Die hatte ich noch nicht durchsucht. Ich kniete mich hin und zog sie vollständig aus dem Schrank. Das erste, was mir ins Auge fiel, war ein Foto. Ich zog es heraus – und mein Herz setzte kurzzeitig aus. Das waren Kai und ich und … wir küssten uns.

Ich blinzelte, doch das Bild blieb dasselbe.

War … hatte … ist Kai doch mein Freund?

Wie hypnotisiert ging ich in den Flur und wählte Kais Nummer, die auf dem Zettel stand.
 

„Aoi? Alles in Ordnung? Ist etwas passiert?“ Ich musste lächeln. „Nein, nein. Alles okay … ich wollte dich nur fragen, ob … du morgen vielleicht .. etwas mit mir unternehmen möchtest.“ Es wurde kurz ruhig am anderen Ende der Leitung. „Gerne. Was willst du denn machen?“ „Das entscheiden wir spontan, okay?“ „Klar. Dann hol’ ich dich morgen so gegen zehn ab?“ „Ich freu’ mich schon.“ Kai lachte. „Ich mich auch. Bye.“ „Bye.“
 

Jetzt musste ich mir nur noch überlegen, wie ich rausbekam, ob Kai mein Freund war. Ihn direkt zu fragen, war mir dann doch schon etwas peinlich.
 

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vielen dank für die reviews.

und es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat!

ich versuche das nächste kapitel schneller hochzuladen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Astrido
2012-10-22T15:18:54+00:00 22.10.2012 17:18
ein schönes kapitel.
du hälst uns wirklich sehr effektiv im dunklen, mit wem aoi nun zusammen ist... oder mit allen? nur die untereinander wissen das nicht?

nya, ich finde, aoi sollte weiter in den fotos blättern.
ich fänd schön, wenn es ruki ist, denn aoi/ruki ffs gibt es viel zu wenige.
lg
yuura


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