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Fake for your life!

von

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{ 18. | Im Schatten }

Die Bilder, Schnipsel und Farben fanden spielend zueinander, ohne dass Alfred großartig darüber nachdenken musste. An einem breiten Holztisch im Kunstraum sitzend, hatte er die große Pappe vor sich liegen, die dem Namen Collage bereits alle Ehre machte. Um ihn herum erstreckte sich ein bunter Reigen aus Katalogen und Zeitschriften, ein Klebestift, ein paar Flaschen Acrylfarbe, eine Schere, ein Wassergefäß und eine Handvoll Pinsel.

Es roch gut, nach gehaltvollem Papier und nach angenehmer Ruhe, die eigentlich gar keine Ruhe war, denn von den übrigen Tischen stiegen gedämpfte Unterhaltungswogen auf und füllten den Raum wie wohlgesonnene Heizungsluft ein ausgekühltes Gebäude. Kein Regen klopfte gegen die Fenster, dafür war der Himmel halbwegs aufgeklart. Das Tief der vergangenen Tage schien vorübergezogen, um den Spätsommer seinen Platz zurück zu geben.
 

Seit Beginn der heutigen Kunsttherapiestunde war Alfred eifrig dabei, mit dunkler Acrylfarbe die Skyline seiner Heimatstadt anzulegen. Die eher schemenhaft angedeuteten Gebäude würden später mit helleren Farben ihre Ecken, Kanten und Lichtakzente verpasst bekommen und reckten ihre Köpfe kühn bis zur Bildmitte, wo das Polaroidbild prangte.

Wenn man so wollte, war Alfreds Collage in zwei Hälften aufgeteilt. Im Laufe der letzten Kunsttherapiestunden hatte er bereits die obere Hälfte mit allerlei Bildchen aus den Zeitschriften und Katalogen zugekleistert. Dort trumpften seine Lieblingssportler auf, überschnitten sich Fotos von Städten und Ländern, die er irgendwann einmal bereisen wollte, und glänzten die Filmstars seines Universums mit den Heldenfiguren aus seiner Kindheit um die Wette. In einer der Zeitschriften hatte er sogar eine Seite gefunden, die fast komplett von einer amerikanischen Flagge eingenommen wurde. Dank all seiner Flugzeugmodelle mit einem sehr geschulten Auge ausgestattet, war es für Alfred ein Leichtes gewesen, die Form eines der vielseitigsten Jagdflugzeuge weltweit heraus zu schneiden. Die F-16 C zog nun mit dem Anmut eines Adlers über die obere Bildhälfte hinweg und peilte ein Ziel außerhalb der Zweidimensionalität an.
 

Von den Gebäuden ablassend, ging Alfred nun zu seinem Foto über, während er gedanklich die Schwimmstunde Revue passieren ließ. Das wirklich Gute an der Schwimmstunde war gewesen, dass er ein T-Shirt hatte anbehalten dürfen. Frau Brooke hatte ihm dies am Ende der Einzeltherapie noch mitgeteilt. An und für sich hätte sie ihm das natürlich schon wesentlich früher verraten können, es aber schlicht und ergreifend nicht getan. Alfred würde sich rückwirkend darüber aufregen, eigentlich, aber er entwickelte allmählich ein Bewusstsein, das ihn verstehen ließ, warum sie ihm die Information willentlich vorenthalten hatte. Es war wichtig für ihn zu lernen, bestimmte Gegebenheiten, wie zum Beispiel sein körperliches Unbehagen, an- und auszusprechen. Stichwort: Redeblockade.
 

Dass er überhaupt eine hatte, hätte er vor heute Vormittag niemals vermutet. Klar, es fiel ihm schwer, gewisse Dinge laut zu sagen, aber die Therapiestunde hatte ihm aufgezeigt, dass es ihm nicht nur verdammt schwer fiel, sondern dass er im Laufe des letzten Jahres ein ernsthaftes Problem entwickelt hatte. Eines, das er zuvor definitiv nicht gehabt hatte. Da war er selten darum verlegen gewesen, selbstbewusst für sich einzustehen, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. Aber seither hatte er Bekanntschaft mit einigen hässlichen Geheimnissen und Verhaltensweisen gemacht, die seinen Hals wie einen maroden Stollen gesprengt hatten. Resultat war, dass das ganze Geröll nun seinem Herzklagen den Weg versperrte.

Man konnte nicht einfach den erstbesten Stein fortschaffen, ohne dass direkt die nächsten nachrutschten.

Er konnte nicht einfach irgendwas sagen, ohne dass er Gefahr lief, von den zutage beförderten Konflikten erschlagen zu werden...
 

Wenn er aber etwas aus der heutigen Sitzung mitgenommen hatte, dann, dass es ihm nicht besser gehen würde, wenn er ewig an dem Schweigen festhielt. Es machte ihn kaputt. Es sorgte dafür, dass er mittlerweile nicht nur krampfhaft all jene Dinge totschwieg, die ihn familiär belasteten. Genauso hartnäckig verschwieg er, was mit seinen Freunden geschehen war oder was er überhaupt fühlte – in Bezug auf seine Eltern, sein soziales Umfeld, seinen Körper und auch seine Essstörung.
 

Alfreds Einigeln und Mauern, sein unerbittlicher Kampf gegen all die schwer verdaulichen Emotionen, war eine Kriegsfront, an der er mutterseelenallein die Stellung zu halten versuchte. Aber die Einsamkeit fiel ihm dauernd in den Rücken und die ganze Situation stellte somit ein perfektes Mastmittel für seine Essstörung dar. Er hatte einfach immer und immer mehr Probleme mit Fressen und Kotzen mundtot zu machen versucht, bis er irgendwann den kompletten Alltag an die negativen Gefühle und seine Essstörung abgetreten hatte.
 

Die Erkenntnis war niederschmetternd und mit ihr fertig zu werden verdammt anstrengend. Entsprechend elanlos war Alfred vorhin durchs Wasser gepaddelt und hatte das kühle Nass auf sich wirken lassen. In der kleinen Gruppe waren auch keine sonderlichen Aktivitäten geplant; Alfred hatte das überrascht. Sie hatten sich lange Zeit nur mit Schwimmbrettern treiben lassen und, auf Mathias’ Geheißen hin, dann und wann die Beine bewegt oder sanft mit den Armen gerudert, die Finger durchs Wasser gleiten lassen oder ihm zugehört, wenn er ihnen auftrug, zu versuchen, das Gewicht ihres Körpers einmal komplett auszublenden. Im Wasser war das sogar möglich. Selbst Alfred fühlte sich nicht mehr so ungeheuer schwer, wenn er auf dem Rücken durchs Becken trieb und glucksend-gluckernde Wellen gegen seine Ohrmuscheln schwappten. Es hatte ihm irgendwie gut getan, dieses sich Treibenlassendürfen.
 

Nichtsdestotrotz kam sich Alfred erschöpft vor. Seelisch müde, zugleich aber wach genug, um sich konzentriert mit sich selbst auseinander zu setzen, anstatt gewohnt bemüht alles zu verdrängen. Diese Therapiesache stieß ihn stärker an, als er es je für möglich gehalten hätte...

Frau Brooke hatte all die kleinen Plättchen, die Alfred aus dem grünen Samtsäckchen gepflückt hatte, in das andere Samtsäckchen gepackt, es zugezogen und ihm stolz in die Hände gedrückt. Er sollte es behalten – als ein Andenken an sich selbst. An den Menschen, der zwar einige Kilo zugenommen hatte und der gerade tatsächlich nicht wusste, wie er seine Schwierigkeiten meistern sollte, der aber die Zuversicht besaß, definitiv zu sagen: du packst das! Augenzwinkern. Daumen hoch.
 

Er packte das.
 

Irgendwie.
 

Bei dem Irgendwie würde man ihm helfen müssen. Aber genau deshalb befand er sich ja auch in dieser Klinik: weil alle um ihn herum längst wussten, dass man ihm unter die Arme greifen musste. Wenn es in ihm nur nicht diesen empfindlichen Nerv treffen würde, der immer aus voller Kehle schrie, es schon irgendwie selber zu schaffen. Sein Trotz war wie ein Kind, das patzig die Arme verschränkte und mit dem Fuß stampfte, weil es daran gewöhnt war, zu bekommen und zu machen, was es wollte – nicht was andere wollten. Denn an und für sich führte Alfred sein Leben mehr oder weniger in Eigenregie.
 

Der Gedanke, für einen wichtigen Schritt im Leben Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen – und zwar viel Hilfe; das hier war keine Lappalie – war schrecklich. Es war, als müsse er die mit zunehmendem Alter errungene Unabhängig in fremde Hände geben. Es fühlte sich wie eine Rückentwicklung an, wie eine komplette Niederlage. Er war doch kein Verlierer!

Warum setzte er Hilfe anzunehmen mit Verlieren gleich? Weil er nie besonders viel Hilfe gebraucht hatte? Weil er offiziell nie Probleme gehabt hatte? Oder weil Alfred sich nur all zu gut daran erinnern konnte, wie er und die anderen Jungs im Team vor jedem Spiel einen Kreis gebildet und sich zugebrüllt hatten, als Sieger vom Platz zu schreiten?

Verlieren war schlicht und ergreifend nie eine Option für ihn gewesen und trotzdem, er war ja schon in Behandlung, ihm wurde bereits geholfen und seinen Helfern schien es nichts auszumachen, dass er gestürzt war. Wenn es also für andere Leute okay war, Alfred beim Aufstehen zu helfen, wieso konnte er sich dann selber so furchtbar schlecht damit arrangieren?
 

Er war überfordert, von sich und von diesem Widerspruch.

Hilfe – ja!?

Hilfe – nein?!

Aber wie vertrug sich das letztlich mit dem, was bei ihm Zuhause geschah? Was er nicht aufhalten konnte? Wie eliminierte man Wahrheiten, die wie immer neuer Sprengstoff in der Kehle gezündet wurden und fortwährend mehr Geröll loslösten?

Wie sollte er Frau Brooke jemals darlegen, was ihn so traurig machte? Alfred schätzte, der Ausdruck Trauer war nicht mal mehr angemessen für das, was er für seine familiäre Situation empfand. Eine bessere Beschreibung fiel ihm allerdings nicht ein. Selbstverständlich war er traurig, aber das Gefühl war eigentlich viel mächtiger, viel elementarer. Es hatte ihm jegliches Vertrauen in sich selbst und in seine Umwelt geraubt und ließ ihn nur noch Bällchen fangen...
 

Wenn er jetzt nicht hier hocken würde, den linken Ellbogen auf den Tisch und den Kopf auf die Handfläche gestützt, würde er Zuhause rumgammeln und vor der Ausweglosigkeit kapitulieren. Er war nicht hungrig, doch er war angsterfüllt und verzweifelt, und alles in ihm wäre gerade bereit für einen Karton Galaxy cake bars oder einen riesigen Pott Ben&Jerry’s half baked zu morden! Die Erinnerung an den Geschmack von samtweichem Kuchen, sämiger Schokolade und cremigem Eis war überwältigend und ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Alfred sollte all das nicht wollen, natürlich nicht, aber das Verlangen schoss parallel zum neu gewonnenen Selbstverständnis in die Höhe.

Höchstwahrscheinlich hatte es auch etwas damit zu tun, dass er jetzt seit bald einer Woche von diesem massiven Überessen abgehalten wurde, er aber zuvor seinen armen Körper beinahe ein Jahr lang darauf getrimmt hatte, die Probleme runterzuschlingen. Jetzt konnte er nichts mehr runterschlingen, seinen Probleme ging es jedoch nach wie vor prächtig. Sie hatten einen Kreis um ihn gebildet und hielten sich kameradschaftlich bei den Händen. Er kam da nicht raus.
 

Es war klaustrophobisch.
 

Tief ausatmend und zugleich bemüht, die Empfindungen so gut wie möglich zu ignorieren, stellte Alfred den Pinsel ins Wassergefäß. Um ihn herum war Aufbruchstimmung ausgebrochen, in deren Verlauf die anderen Patienten ihre benutzten Utensilien an ihre Plätze zurückbrachten. Da die Kunsttherapie regelmäßig stattfand, durfte Alfred seine Collage auf seinem Platz liegen lassen. Antonio hatte gestern gemeint, das sei gar kein Thema. Vermutlich würde es Antonio aber nicht mal auffallen, wenn man die Collage irgendwann dezent verschwinden ließ und behauptete, sie ihm gegeben zu haben, weil er für sie ein Plätzchen an den zugepflasterten Wänden des Kunstraums suchen wollte. Der Mann wäre allenfalls irritiert und für den Rest der Woche im Materialraumdschungel verschollen. Alfred schloss nicht mal aus, dass Antonio mit der Collage eines anderen Patienten von seiner Expedition zurückkehren würde...
 

Sich aufrecht hinsetzend, zog Alfred den Pinsel aus dem Wasser und legte ihn zum Trocknen auf ein Papiertuch, gerade als Feliciano mit seiner Palette am Tisch vorbei kam.
 

„Ve~, Alfred, du bist ja schon fast fertig mit deiner-!“ Felis Freudestrahlen erlosch als habe man seine Stromversorgung gekappt; Alfred konnte es sich in keiner Weise erklären. Sein Mitbewohner stand auf der anderen Seite des Tisches, die Arme betroffen herabsenkend und seine Augen, die sonst immer so honigwarm zwischen den verträumten Wimpern hindurch leuchteten, schienen vergessen zu haben, wie das überhaupt ging.
 

Etwas stimmte nicht. Alfreds Verdacht bestätigte sich, als Feli aufgeregt seine benutzte Palette auf den Tisch klatschte und gleich darauf neben Alfreds Stuhl stand. Hektik im Gepäck, beugte er sich leicht vor und studierte die Collage ausgiebig von der richtigen Seite. Das machte die Blässe auf seinen hohlen Wangen allerdings nicht besser. Im Gegenteil, seine Stimmbänder produzierten ein absurd hohes Krächzen, derweil schnelle Worte aus ihm herausplatzten:

„Dio mio! Du-du hast dich ja ganz schwarz gemalt! Das sieht scheußlich aus!“
 

„Hä...? Ach so! Das meinst du! Das is’ doch nur, weil-!“ Es war Alfred nicht negativ aufgefallen. Ihm erschloss sich auch nicht, warum ihm der Italiener plötzlich die knochigen Arme um die Schultern legte und ihn von oben herab panisch umarmte. So als müsse er fühlen, ob es Alfred noch gab.

Dieser spürte sich, entgegen jeder Logik, in der Umarmung verstummen und erröten. Ihn umarmt, ihn wirklich umarmt, das hatte lange niemand mehr getan. Erst recht nicht auf so abschnürend intensive Art und Weise. Es war kein Schulterklopfen, kein Handschlag und kein sachtes Drücken. Es war eng, ein kompromissloses Kümmern, ein reines Festhaltenwollen. Die Geste machte obendrein Felicianos anhaltendes Zittern kenntlich, das ausnahmsweise nichts mit seinem ausgemergelten Körper zu tun hatte.
 

„Das sieht aus, als wärst du gar nicht da! Warum machst du das, ve~?“
 

Warum er das machte? Alfreds Finger widerstanden nur knapp der Versuchung, wieder zum Pinsel zu greifen. Er hatte die letzte Viertelstunde tatsächlich dazu genutzt, sein Foto-Ich entlang der Konturen schwarz anzumalen, sodass er nur noch ein Schatten seiner selbst war. Seine Collage gefiel ihm, aber sein Foto nicht. Es hatte ihm schon letzte Woche nicht gefallen. Es passte irgendwie nicht in sein Leben – oder in das Leben, was Alfred gerne hätte.
 

Wenn Alfred ganz ehrlich war, war dieses Foto das erste Foto, auf dem er sich hässlich fand. Wirklich durch und durch hässlich. Es war nicht misslungen, es war nicht überbelichtet, er schnitt darauf auch keine Grimasse und selbst eine solche hätte ihn früher nicht gejuckt. Da waren Kameras für ihn eher eine Aufforderung gewesen, welche zu machen. Was Fotos betraf, war er nie zimperlich gewesen.

Aber dieses Foto hier? – Es war hässlich, ganz ohne Grimasse. Alfred konnte nicht mal die Qualität des Polaroids dafür verantwortlich machen. Die Kamera konnte gar nichts dafür. Er selbst war der Grund. Er mochte sich, so wie er derzeit aussah, nicht. Er war so fett!
 

Übergewichtig!, schallte es belehrend aus seinem Hinterkopf. Aber die Ermahnung war nicht zur Stelle gewesen, als er eben, abgelenkt von all seinem inneren Zwiespalt, munter sein Gesicht mit schwarzer Farbe unkenntlich gemacht hatte. Zwar hatte er verstanden, dass er durchaus gute Eigenschaften besaß und dass sein Äußeres auch keine Naturkatastrophe war, der man nichts entgegen setzen konnte, aber das befreite ihn nicht von jetzt auf gleich von der negativen Einstellung, die er über Monate hinweg sich selbst gegenüber entwickelt hatte. Andernfalls hätte er sein Foto irgendwie zähneknirschend toleriert. Genau das tat er aber nicht. Im Moment tolerierte er sein Äußeres und all die schlechten Gefühle überhaupt nicht.
 

Er wollte nicht krank sein – und er sah auf diesem Foto so krank aus wie nie zuvor.
 

„Das is’ traurig...“ Von Felicianos Körper aus wob sich ein Umhang aus Sympathie um sie beide, war empathisch weich und ließ Alfred das konstante Schaukeln nachempfinden, das Feli auf ihn übertrug. Fast wie eine Mutter, die ihr Baby wog.
 

Alfred konnte nach wie vor nicht fassen, wie Feliciano diese Collage anschauen und davon so ergriffen sein konnte. Wie konnte ihn ein geschwärztes Foto dermaßen aus der Bahn werfen? Was war das für ein Verständnis, das Feli hier an den Tag legte? Gerade Feli, der doch gar kein anderes Ziel mehr hatte, als sich zu seiner toten Familie ins Jenseits zu hungern, dieser Feli fand Alfreds Bild traurig!? Dieser Feli fand die Vorstellung, Alfred würde ebenfalls gehen, irgendwohin, wo man ihn nicht mehr zu fassen bekommen konnte, scheußlich!?
 

Wieso war es für Feliciano in Ordnung, wenn er selbst verschwand, aber nicht, wenn jemand wie Alfred sein hässliches Foto schwärzte? Und war Feliciano nicht eigentlich beleidigt oder zumindest schwer enttäuscht, weil Alfred sich klipp und klar gegen die heimlichen Sportübungen ausgesprochen hatte? Seither redeten sie zwar noch miteinander, aber Feli weckte den Anschein, als sei er emotional ein Stück von Alfred weggerückt.
 

Davon konnte im Moment definitiv nicht mehr die Rede sein. Alfred musste schwer schlucken. Tiefe Betroffenheit drückte ihm auf den Kehlkopf, indessen seine Ohrspitzen rot glühten.

„Ne, das soll echt nich’ traurig rüberkommen oder so! Ich hab das doch nur gemacht, weil mein Foto echt scheiße aussah. Don’t worry, okay?!“ Mit einem leisen Lachen versuchte er die Situation erträglich zu machen. In erster Linie für Feliciano, der ihn ungläubig anblinzelte und noch immer völlig durch den Wind war.

Alfred tat das leid; er hatte das weder geahnt noch gewollt und jetzt hielt er es für seine Pflicht, stark zu sein, um das Ganze wieder ins Reine zu bringen. Er sollte Feliciano einmal drücken und ihm zu verstehen geben, dass alles bestens war! Außerdem brauchte Feliciano die Wärme, die er in die Umarmung investierte, doch selber! Alfred hingegen konnte durchaus für sich alleine sorgen. Immerhin war er nicht bis auf die Knochen abgemagert. Es ging ihm also an und für sich gar nicht so schlecht und-
 

Ihn überfiel erneutes Schlucken, als sein Herz schmerzlich gegen seinen Magen trat und ihm die Wahrheit sauer aufstieß.

Wann nur hatte er verlernt, sowohl Trost als auch Fürsorge anzunehmen? Wann war er so destruktiv geworden? Und wann so drakonisch zu sich selbst? Denn das war man doch, wenn man nicht mal mehr glaubte, Sorgen oder eine Umarmung würden einem noch zustehen...
 

Betrübt senkte Alfred das Haupt und ließ das Lächeln fallen. Ihm fiel nichts ein, also blieb er still, während Felis Hände wohlwollende Streicheleinheiten verteilten, die sich über Alfreds Schulter erstreckten und gelegentlich seinen Hals streiften. So fragil der Braunhaarige auch wirkte, so stark war seine Zuwendung und ließ Alfred auf der Unterlippe kauen. Zwar wollte er keinen Trost nötig haben, aber es tat unbeschreiblich gut, ihn entgegen gebracht zu bekommen.
 

„Trotzdem...! Ich finde, du solltest das ändern. Sonst wissen wir ja gar nicht, wer du bist, wenn wir dich nicht sehen können.“ Eine Hand hatte es in Alfreds Haar geschafft und durchwuschelte es ermutigend, bis sämtliche Strähnen wüst abstanden und Feliciano kicherte. In Alfred zerbröckelte daraufhin das Verlangen nach Kuchen und Eiscreme und wurde durch das Bedürfnis zu weinen ersetzt. Wer wollte ihn denn bitte noch sehen? Wer wollte ihn noch kennen? In den letzten Monaten hatte er keine Antwort auf diese Fragen gewusst.

Jetzt hing hier Feli an ihm, wollte ihn sehen und wollte ihn kennen, wollte, dass Alfred sich zeigte. Wenn Feliciano ihn selbst im wahren Leben genug mochte, um ihn auf eine Art zu umarmen, die Alfred emotional völlig den Boden unter den Füßen wegriss, dann wäre es doch gelacht, wenn Alfred es nicht schaffen würde, zu seinem hässlichen Foto zu stehen. Es war doch nur ein Foto, es war nicht er selbst. Er war eigentlich alles, was um dieses Foto herum passierte und er wollte raus aus diesem schwarzen Loch. Weg von ‚Freunden’, die ihm den Rat gaben, mehr zu kotzen, weil er zu fett geworden war und denen er teils bewusst, teils unbewusst viel zu lange Recht gegeben hatte. Er wollte nach Hause und dort die nötige Unterstützung vorfinden, damit er sich wieder auf die Reise in ein farbenfrohes, reales, dreidimensionales Leben machen konnte, anstatt im Dunkeln vor die Hunde zu gehen.
 

Feliciano quiekte überrumpelt, als Alfred sich blitzartig erhob und die Arme um ihn schlang, als sei er ein Geschenk des Himmels. Das dazugehörige „Danke!“ ging in stumpfen, braunen Haaren unter, aber Alfred hielt es ohnehin nicht für ausreichend. Kein Wort der Welt konnte gerade zum Ausdruck bringen, was er fühlte. Allerdings schien Feli ihn trotzdem zu verstehen, denn er erwiderte die Umarmung sogleich ohne Vorbehalte. Alfred war herzlich willkommen – Probleme hin oder her.
 

Als sich Alfred kurz darauf zurücklehnte – im linken Augenwinkel ein beißendes Tränchen -, fiel ihm auf, dass die braunen Augen ihr Strahlen wieder gefunden hatten. Alfred war drauf und dran etwas zu sagen, als er über Felicianos Kopf hinweg die stille Beobachterin der Szene entdeckte. Während die meisten Patienten schon den Raum verlassen hatten und Antonio summend ein paar Kisten im Regal zurecht rückte, stand Anya in einiger Entfernung neben dem Waschbecken an der Wand. Tatsächlich hielt sie auch einen Borstenpinsel in der Hand, schien aber wenig daran interessiert, ihn auszuwaschen. Ihr Lächeln schien einzig und allein Feli und Alfred gewidmet, wenngleich letzterer noch etwas anderes witterte. Das Mädchen sah aus, als würde es über etwas sehr Schönes nachdenken. Den Schluss ließen nicht ihre geschmeidig lächelnden Lippen zu, sondern ihre verklärten Augen. In Gedanken schien sie unterwegs zu sein, auf Phantasiereise – und die beiden Jungen hatte sie ungefragt mitgenommen.
 

Als sie realisierte, dass Alfred sie bemerkt hatte, schwangen ihre Mundwinkel ein deutliches Stück empor, wobei sie die Augen zukniff. Wie ein Gruß, wie ein Lachen, aber ohne Ton. Der Pinsel in ihrer Hand deutete ein Mal bedeutungsschwanger zwischen ihr und Alfred hin und her, dann wandte sie sich ab und drehte den Wasserhahn auf.
 

Stutzig hob Alfred die Augenbrauen, konnte sich aber keinen Reim darauf machen und kam auch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da seine Aufmerksamkeit wieder von einem tratschenden Feliciano in Beschlag genommen wurde.
 


 

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„..und als ich wach geworden bin, konnte ich mich nicht bewegen! Ich war komplett im Sand eingebuddelt. Kannst du dir das vorstellen, ve~?! Und dann...!“
 

Geschätzte 15 Schritte trennten Alfred und Feli von ihrem Zimmer, als der Unterhaltungsfaden riss. Alfred bemerkte es fünf Schritte lang nicht, dann begann ihn der unbeendete Satz zu stören.

„Was dann?“, neigte er sich neugierig zur Seite, wo er den Italiener erwartete, aber nichts weiter als leere Luft vorfand. Konfus drehte sich Alfred weiter herum, nur um entsetzt festzustellen, dass Feli sich mit der einen Hand an der weißen Wand abstützte und schwer atmend auf den Boden schaute. Seine Haut wirkte so blass, dass Alfred dem Verlauf eines jeden Äderchens folgen konnte. Das Netzwerk schien spinnenfadendünn und blutleer.
 

„Feli!? Hey, was ist denn?“
 

Bei der grellen Erwähnung seines Namens hob der Angesprochene sofort das Kinn.

„Nichts. Es ist nur..mein Fuß. Ich bin irgendwie umgeknickt...“ Abwinkend präsentierte Feliciano der Welt ein wackeres Lächeln. Alfred indessen war umgekehrt, um seinem Freund zu helfen.

„Soll ich dich zum Schwesternzimmer bringen?“ Da wäre garantiert jemand, der sich den Fuß mal genauer anschauen könnte. Alfred wollte schon die Richtung einschlagen, da schüttelte Feliciano verneinend den Kopf.

„Ach, es geht schon wieder! Ehrlich! Lass uns aufs Zimmer gehen, ja? Dann kann ich mich hinlegen.“
 

So weit der Plan, der sich auch zügig in die Tat umsetzen ließ. Feliciano zu stützen, war wahrlich keine Arbeit. Sein Federgewicht fiel kaum auf und Feli schien auch keine übermäßigen Schwierigkeiten beim Auftreten zu haben, wie Alfred im Hinterkopf notierte, als er wenige Schritte später die Türklinke hinab drückte. Die stickige Heizungsluft, die im Raum gefangen war, schlug ihnen entgegen wie eine Betonwand und Alfred verlor ein klagendes Stöhnen. Es musste dringend gelüftet werden! Allerdings kam er nicht dazu, dies seinem Mitbewohner mitzuteilen, denn dieser schlüpfte wie ein junges Küken aus der schützenden Umarmung und hastete zu seinem Schreibtisch hinüber.
 

Alfreds Augenmerk folgte zunächst verwundert, dann traf ihn fast der Schlag, weil der Raum wider Erwarten gar nicht leer war! Alfred hatte den anderen Patienten bloß nicht gesehen.
 

„Ciao, Arthur!“
 

Der Blonde stand verhalten wartend neben Felis Schreibtisch und hatte mehr mit einem Phantom gemeinsam als mit einem Wesen aus Fleisch und Blut. Seine Wangenknochen erweckten den Anschein falsch modelliert worden zu sein und der Grund dafür war gewiss nicht die überschwängliche Freude, mit der Feliciano Arthur um den Hals fiel. Anders als Feli Alfred umarmt hatte; mit viel weniger Schwung, aber mit dem gleichen Grad an Führsorge.

„Du bist zu mir zurückgekommen!? Da bin ich aber froh!“
 

„Also eigentlich...nein.“ Unbeholfen fand Arthurs rechte Hand den Weg auf Felis Rücken. Fast als würde er ihn tätscheln, weil er nicht wusste, wie er alternativ mit der Nähe umgehen sollte. Seine Stimme war gedeckt, wutlos, unverhältnismäßig ruhig, wie Alfred fand, der Arthur primär keifend kannte. Zudem schien es Arthur aufrichtig zu bedauern, Felis Enthusiasmus in die Schranken weisen zu müssen.
 

„A-aber du hast doch gestern gesagt, dass-!“ Feliciano trat ernüchtert zurück. Die Umarmung ging dabei zu Bruch. Schmerz, dem der Irrglaube, nichts und niemanden halten zu können, zugrunde lag, überflutete Felis Miene. In seiner Not ließ er die Finger in den langen Ärmeln seines Cardigans verschwinden und resignierte. Kein Lächeln mehr, nur noch die Kopie eines solchen.

„..Du bist nur wegen Alfred hier, stimmt’s?“
 

Der Gefragte nickte langsam und ließ seine Aufmerksamkeit dann auch zu Alfred hinüber gleiten, der noch immer höchst verwirrt war. Nicht nur über Arthurs unerwarteten Besuch oder dessen Erscheinungsbild, für das es weder die richtige Garderobe noch einen passenden Gesichtsausdruck mehr auf dieser Welt zu geben schien. Ihn verwirrte vor allem, dass Feli gerade eine Unterhaltung zwischen sich und Arthur erwähnt hatte. Irgendwann im Laufe des gestrigen Tages musste sich Feliciano in Arthurs Zimmer geschlichen haben! Alfred konnte sich nämlich nicht vorstellen, dass Arthur von sich aus das Zimmer verlassen hatte. Stehen, reden, sein – all das waren Aktivitäten, die ihn wesentlich mehr Energie kosteten als seine Depots noch besaßen. Er verheizte sich selbst – oder er hatte es sogar schon längst getan. All die Monate lang, die er seiner Krankheit Tag für Tag in den Rachen geworfen hatte. Alfred hatte es mit Asche zu tun.
 

Sich leise räuspernd, kam Arthur nun auf Alfred zu. Die grünen Augen unbewaffnet, streckte er ihm einsichtig die Hand entgegen.

„Ich wollte mich entschuldigen..wegen neulich Nacht. Tut mir leid, Alfred.“
 

Verdattert wechselte Alfreds Blick zwischen der Hand und Arthurs bleichem Antlitz. Die Entschuldigung war definitiv ernst gemeint und nicht einfach so daher gesagt. Jedes Wort hatte seine wohl verdiente Länge zugestanden bekommen. Es gab kein Haspel und kein Rasen. Die beiden Sätze schienen mehr Gewicht auf die Waage zu bringen als Arthur und Feliciano zusammen. Das war verstörend und ließ Alfred unbeabsichtigt zögern, bevor er auf die versöhnliche Geste einging.

„..Ach, Schwamm drüber!“ Er war ja nicht derjenige gewesen, der weinend auf dem Boden gesessen hatte...
 

Arthurs Hände ähnelten Felicianos: die Haut verband überproportional dick erscheinende Knochen miteinander und zwischen den einzelnen Fingern existierten weitläufige Leerräume. Der Händedruck an sich spiegelte den Charakter der vorangestellten Entschuldigung wider: war solide und wesentlich kräftiger als Alfred erwartet hatte, obwohl Arthur es darauf gar nicht bewusst anzulegen schien. Er schien es auf rein gar nichts mehr anzulegen, am allerwenigsten auf ein verstecktes Machtspielchen.
 

Die Feststellung bürdete Alfred ein unbehagliches Grinsen auf und ließ ihn nervös drauf los plappern.

„Ich bin zwar noch nie mit Keksen beschmissen worden, aber hey! Es waren nur Kekse! Ich hab’s überlebt! Kommst du eigentlich gleich zum Abendessen? Dann setz ich mich wieder an den Fenstertisch. Weißt du, ich sitz im Moment bei-“
 

„Du kannst ruhig am anderen Tisch sitzen bleiben. Dann brauchst du dich auch später nicht beschweren, weil dich jemand getreten hat.“ Arthur sprach ohne Reue, aber auch ohne Überheblichkeit, obwohl er nachhaltig der felsenfesten Überzeugung war, mit seiner ‚Erziehungsmaßnahme’ im Recht zu liegen.
 

Bei Alfred sorgte die Erwähnung des Tritts einerseits dafür, dass die malträtierte Stelle an seinem Bein erneut wehtat. Andererseits wollte er wissen, warum Arthur ihn überhaupt erziehen zu müssen meinte? Es ging ihn doch überhaupt nichts an, wenn Alfred sich im Ton vergriff oder gegen irgendwelche schwachsinnigen Klinikregeln verstieß! Sein Leben, seine Entscheidung, seine Bewährungsproben, seine Erfahrungen! Er war doch kein Baby, das man vor der großen, bösen Welt beschützen musste!
 

Alfred wollte es gerade zum Besten geben, als Arthur sich wieder Feli widmete. Sein Blick galt den oberen drei Knöpfen von Felicianos Cardigan. Bisher war es Alfred zugegebenermaßen nicht aufgefallen, aber der oberste Knopf befand sich nicht im für ihn vorgesehenen Knopfloch, sondern in dem darunter. Der zweite Knopf, der eigentlich für dieses Loch vorgesehen war, wurde von einer schwungvollen Falte verschluckt. Feli hatte sich schräg geknöpft, was zur Folge hatte, dass Arthur sich nun direkt vor ihn stellte und so sorgsam wie eine Nanny den obersten Knopf zwischen die Finger nahm, um die gewünschte Ordnung wieder herzustellen.
 

„Eh..?“, war alles, was Feliciano spontan dazu sagte und verlegen drein schaute. So als passiere das hier nicht zum ersten Mal. Abschließend zupfte Arthur an Felis Hemd, das er unter dem Cardigan trug, und strich alle Kleider an den Schultern entlang glatt. Beinahe so akribisch als sei Feli eine Schaufensterpuppe, die teure Ware an den Mann bringen sollte.
 

Danach sprangen Arthurs Pupillen zurück zu Alfred und keine zwei Sekunden später zog er auch ihm die Reißverschlussjacke an den Schultern zurecht. Schnell, präzise und ohne Blickkontakt, dafür mit geflissentlicher Hingabe, wie Arthur mit einem Male auch selbst auffiel.

„Ach“, hastig zuckten seine Hände zurück, „ihr könnt das auch alles ohne mich, nicht wahr.“ Er lachte heiser und aufgesetzt, wobei er über sich selbst den Kopf schüttelte. So als hätte er gar nicht so dumm sein wollen zu zeigen, dass er sich wie ein alter Mann um längst erwachsen gewordene Enkel kümmerte.
 

„...na klar!“, bestätigte Alfred verwundert. Doch seine Aussage hatte keinen Effekt auf Arthur, der noch immer kopfschüttelnd zur Türe schlich und dann ohne ein Wort des Abschieds verschwand.
 

Die Stirne runzelnd, starrte Alfred für einen unbestimmten Moment hinterher und kratzte sich dabei abwesend im Nacken.

„Was war’n das jetzt?“
 

Von Feli kam keine Antwort, stattdessen tapste er zu seinem Bett hinüber und rollte sich in seine Decke ein. Die schmerzliche Enttäuschung war ihm noch genauso gut an der Nasenspitze abzulesen wie vor knapp drei Minuten.

Alfred stellte sich ans Fußende des Bettes, zwischen Schreibtisch und Schreibtischstuhl, und betrachtete den Italiener eingehend. Ihm erschloss sich einfach nicht, was hier vor sich ging! Was hatte Feliciano vorhin mit ‚zurückkommen’ gemeint? Wieso war er Arthur um den Hals gefallen? Was um alles in der Welt ging hier vor sich?
 

„Öhm... Feli? Du hast mir gar nich’ gesagt, dass du gestern bei Arthur warst. Worüber habt ihr beide denn so gesprochen?“
 

Der Deckenrollmops verlor zunächst keinen Ton, sondern drehte sich lediglich auf den Bauch, sodass sein Gesicht gänzlich im Kopfkissen verschwand. Alfreds Finger wurden daraufhin klamm; es war wie so oft, wenn er Feli auf das Thema ansprach. Er bekam einfach keine vernünftigen Informationen aus ihm heraus! Es war so frustrierend! Das einzige, was aus dem Stoff drang, war ein fahles „Ach nichts... Ich bin nur müde“. Aber war das eine richtige Antwort? Oder doch nur die nette Aufforderung, Feliciano bis zum Abendessen schlafen zu lassen?
 

Was hatte Feli dazu bewegt, gestern zu Arthur zu gehen? Alfred kapierte es einfach nicht. Seit er die beiden kannte, hatte er sie nur ein Mal wirklich interagieren sehen und das war am Sonntag gewesen, als Francis Arthur aufgefordert hatte, Feliciano beim Essen Gesellschaft zu leisten. Ansonsten schienen die zwei nichts miteinander zu schaffen zu haben und besonders viel gemeinsam hatten sie auch nicht.
 

Aber diese Umarmung eben...
 

Alfred musste sich an Arthurs Gesichtsausdruck und seine Körperhaltung erinnern, als Francis ihm die Wangenküsschen aufgehaucht hatte. Er war so starr verteidigend gewesen. Nicht bereit, den Schutzschild auch nur einen Zentimeter herabzusenken.

Das war heute komplett anders und Alfred hoffte inständig, dass Arthur sich nicht selbst aufgegeben hatte. Denn falls dem doch so sein sollte, würde auch die Konstellation Feliciano-Arthur wieder erschreckend viel Sinn machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_ER
2013-08-02T19:01:40+00:00 02.08.2013 21:01
Wieder ein tolles Kapitel^^ Und am Ende hab ich jetzt irgendwie das Bedürfnis Feli und Arthur zu knuddeln.
Freu mich schon auf´s nächste Kapi.

LG Angel


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