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Everything has a beginning

Ling Xiaoyu & Jin Kazama
von

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Hoher Besuch und der Magische Garten

Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit! Als ich nach meinem Nachhilfeunterricht nach Hause kam, wartete Wang an unserer Haustür schon auf mich. Er schien irgendwie sauer zu sein, ich konnte seine Mimik nicht richtig deuten. Er sah mich schweigend an und ging ins Haus hinein, als er mich kommen sah. Verwirrt über sein Verhalten ging ich ebenfalls hinein, zog mir meine Schuhe aus und legte meine Schultasche an die Seite.
 

Wang stand auf dem Flur und beobachtete mich mit einem kühlen Blick, der mir echt Angst machte. „Was ist los, Opa?“, fragte ich vorsichtig und ging auf ihn zu.

„Du hast mir gar nicht erzählt wer dir Nachhilfe gibt.“, sagte er lediglich. Stirnrunzelnd blieb ich stehen. Was sollte das denn jetzt? „Ich verstehe nicht.

Was spielt das für eine Rolle?“, kam von mir ziemlich verwirrt. Wangs Blick wurde noch ernster und ich spürte wie er sich zusammenriss. „Es spielt eine große Rolle, wenn es sich um Jin Kazama handelt.“
 

Oh, jetzt ahnte ich worauf er hinaus wollte! „Du meinst, weil mir ein Junge Nachhilfe gibt.“, vermutete ich und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Das war doch so lächerlich. Ich hatte früher schon mit Jungs zu tun. Wieso machte Wang nun so einen Aufstand? „Nein, das ist nicht das Problem!“, meinte er nun etwas lauter, was mich zusammenzucken lies. „N-nicht? Aber was ist dann dein Problem, Opa? Jetzt sag schon.“, forderte ich ihn auf.
 

Ich verstand den alten einfach nicht. Er tat ja so, als müsste ich wissen was los sei! Seufzend schloss Wang kurz seine Augen, ehe er mich wieder ernst anblickte.

Er schien gemerkt zu haben, dass ich absolut keine Ahnung hatte, was er von mir wollte. „Er ist gefährlich Xiao! Ich will dass du dich von ihm fern hältst. Die Nachhilfe ist wichtig, aber ansonsten hast du dich von ihm fern zu halten, verstanden?“, stellte Wang klar. „Jin soll gefährlich sein? Ich weiß nicht wer dir das erzählt haben soll, aber ich finde ihn nett!“, protestierte ich.
 

„Xiaoyu! Ich meine es sehr ernst! Du kannst es noch nicht verstehen, aber er ist gefährlich für dich und für alle anderen Menschen. Ich bitte dich nur dieses eine Mal, sei vorsichtig und komm ihm nicht zu nahe!“. Wang blieb bei seiner Meinung hart. Doch ich verstand ihn einfach nicht. Normalerweise vertraute ich meinem Großvater, wenn er mich vor etwas warnte. Aber diesmal war es anders. Ich fühlte mich von Jin angezogen, obwohl ich ihn erst seit kurzer Zeit kannte.
 

Mein Gefühl sagte mir, dass Jin anders war als alle anderen und das nicht im schlechten Sinne. Ich spürte eine Verbindung zu ihm, die vielleicht erst mit der Zeit sich zeigen würde. Und das alles zusammen, versicherte mir, dass ich Jin nicht aufgeben würde! Das hatte nichts mit verliebt sein zu tun. Ich wollte einfach eine Freundin für ihn sein und Freunde lassen sich nicht im Stich, egal was andere sagen.
 

„Ich meine es auch ernst! Ich werde vorsichtig sein, das ist das einzige was ich dir versprechen kann!“, sagte ich ihm mit ernsten Ton. „Xiao, versteh doch, dein Leben könnte in Gefahr sein!“, versuchte er es erneut. Doch ich blieb stur, „Es ist mir egal! Ich sagte bereits, dass ich vorsichtig sein werde und mehr kannst du nicht von mir verlangen! Jin hat mir nichts getan!“, schrie ich ihn an, rannte in mein Zimmer und knallte vor Wut die Tür zu.
 

Tränen standen mir vor Wut in den Augen. Was war mit Wang nur los? Wieso verhielt er sich so? Jin hatte mir doch wirklich nichts getan. Und ich glaubte auch nicht, dass er Jin kannte. Also woher kam Wangs Ansicht auf einmal her? Vielleicht hatte das alles was mit Jins Familie zu tun… und Wang kennt jemanden aus seiner Familie? Aber das waren alles nur Vermutungen. Wissen konnte ich es nicht. Und mein Großvater würde es mir so wie es aussieht auch nicht freiwillig sagen. Seufzend legte ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke.
 

Den restlichen Abend sprach ich kein Wort mehr mit Wang. Ich holte später noch meine Schultasche in mein Zimmer um Hausaufgaben zu erledigen. Das Abendessen nahm ich mit in mein Zimmer. Ich war enttäuscht und sauer auf ihn. Ich verstand ja, dass er mich nur beschützen wollte, aber das ging zu weit. Ein bisschen sollte Wang mir auch vertrauen können.
 

Ich schwieg auch noch die nächsten Tage meinen Großvater an. Trotz des ganzen Streites, traf ich mich natürlich weiterhin mit Jin zur Nachhilfe. Er hatte natürlich bemerkt das etwas nicht mit mir stimmte, aber ich wollte ihn nicht beunruhigen also sagte ich ihm nur das ich Streit mit Wang hatte. Schließlich war das die Wahrheit. Ich hatte wohl auch angst, dass Jin sich von mir abwenden würde, wenn er wüsste warum ich Streit hatte.
 

Jin war zwar immer noch recht kühl und nicht sehr gesprächig, aber es war nun mal sein Charakter. Trotzdem sind Jin und ich uns in den letzten Wochen näher gekommen. Nicht was ihr jetzt denkt! Jin vertraute mir mehr, das spürte ich einfach.

Wir konnten offener mit einander reden und gingen einfach wie Freunde miteinander um. Und das, weil wir uns gegenseitig so akzeptierten wie wir waren. Jin zeigte mir auf seine Art, dass er sich Sorgen um mich machte, was ein schönes Gefühl war. Meistens zeigte er es mir durch kleine Gesten, wie über meinen Kopf streicheln oder durch einen entscheidenden Satz. Ja, Jin war gut darin in wenigen Sätzen einfach das richtige zu sagen.
 

Ein ganzer Monat war seit dem Streit von mir und Wang vergangen. Er hatte mich nicht mehr darauf angesprochen und kontrollierte mich auch nicht. Ich vermutete das es ihm leid tat und er einfach hoffte ich würde schon auf mich aufpassen. Was ich schließlich auch tat! Wir schwiegen über das Thema ´´Jin´´ und hatten nach einer Woche wieder miteinander geredet. Ich war diejenige gewesen die wieder angefangen hat zu reden.
 

Doch diese Ruhe sollte nur vorübergehend bleiben. Ich sollte schon sehr bald mehr über die Mishima Familie erfahren. Vielleicht sogar zu viel. Aber heute war erst mal ein schöner Samstagmorgen. Die Sonne ging gerade auf und die Vögel zwitscherten fröhlich umher. Ich hatte gerade mein Training beendet und wollte ins Badezimmer gehen um zu duschen, als Wang mir auf dem Flur entgegen kam. „Xiao, warte mal einen Moment.“, sagte er und ich blieb stehen. „Wir bekommen heute Abend hohen Besuch. Und ich möchte dich bitten Einkaufen zu gehen, wir müssen etwas besonderes Kochen.“, erzählte Wang. Er schien aber nicht sehr glücklich darüber zu sein.
 

„Was für einen Besuch bekommen wir denn?“, fragte ich neugierig und legte meinen Kopf dabei leicht schief. „Heihachi Mishima und sein Enkel Jin Kazama werden uns heute Abend besuchen. Du weißt ja, dass Heihachi Mishima nicht nur der Direktor deiner Schule ist, sondern das ihm auch die Mishima Zaibatsu gehört, eines der mächtigsten und größten Firmen auf der Welt.“, erklärte Wang mir und ich blickte ihn geschockt an. Ich versuchte seine Worte gerade zu verarbeiten und ihm darauf zu antworten, aber ich bekam kein einziges Wort heraus.
 

„Deswegen möchte ich auch dass du dich hübsch machst und uns ein gutes Essen zubereitest. Du weißt ich bin nicht der beste im Kochen.“, meinte er nun verlegen. Irgendwie glaubte ich das gerade nicht. Wang ignorierte die Tatsache dass Jin hier herkommen würde total! Ich war ziemlich verwirrt und einige Fragen kamen mir auf. „Okay, okay, das ist alles kein Problem! Aber sagtest du nicht, dass ich mich von Jin fernhalten sollte? Wieso lädst du ihn und seinen Großvater dann ein?“, sprudelten die Fragen aus mir heraus. Wang war mir nun wirklich eine Erklärung schuldig!
 

„Heihachi ist ein alter Freund von mir. Der Freund für den ich immer nach Japan gereist war. Ich hab dir von ihm damals erzählt. Und ich habe mich vor kurzem mit ihm getroffen. Da hatte ich erst von Jin erfahren… Er hatte mir sein Haus gezeigt. Es ist so brauch das ich nun ihn einladen muss und ich kann schlecht seinen Enkel nicht einladen. Heihachi wusste nicht, das ich dich mit nach Japan gebracht habe, sonst hätte er dich letztens mit eingeladen. Wenn es nach mir ginge würde ich Jin nicht einladen, aber das geht nicht.“.
 

So war das also. Aber das erklärte immer noch nicht warum er Jin nicht einladen wollte. Ich wollte schon nachfragen, da sah mich Wang nur ernst an und schüttelte den Kopf. „Das muss als Erklärung reichen… lass es uns einfach hinter uns bringen.“, sagte er noch, bevor er weiter ging und somit an mir vorbei. Ich blieb wie angewurzelt stehen und seufzte. Wieso durfte ich nicht wissen was hier los war? So schlimm konnte das doch nicht sein! Ich beließ es aber dabei und entschied mich alles für heute Abend vorzubereiten. Schließlich würde ich auch Jin wieder sehen und er sollte nun nicht meine schlechte Laune mitkriegen.
 

Es gab für mich noch so einiges zu tun. Ich überlegte mir meine Spezialität, Peking-Ente, zu machen und dafür musste ich auf die schnell noch Zutaten besorgen gehen. Wang räumte unser Haus in der Zeit auf und richtete das Wohnzimmer für unseren Besuch her. Als ich in der Küche stand und das Essen vorbereitete, was wirklich lange bei diesem Gericht dauerte, überlegte ich mir nebenbei was ich denn anziehen könnte. Großvater hatte ja gesagt, ich solle mich hübsch machen. Da Heihachi Mishima ein, man könnte schon sagen, hoher Besuch war, musste ich mir etwas einfallen lassen.
 

Außerdem wollte ich Jin auch gefallen. Halt! Was dachte ich denn da? Kopfschüttelnd hielt ich kurz inne beim Zutaten schneiden. Wir waren nur Freunde! Wieso dachte ich dann so was? Ich wusste nicht warum, aber ich wollte für Jin hübsch aussehen. Vielleicht war das ja auch ganz normal… aber das erklärte nicht meine heiß gewordenen Wangen! Verlegen hielt ich meine Hände an meine Wangen und schüttelte wieder den Kopf. „Oh je… hör auf an sowas zu denken, Xiao!“, rief ich mich selbst zur Vernunft. Ich würde mich halt für einen guten Freund hübsch machen, was war da schon dabei? „Nichts… rein gar nichts!“, sagte ich zu mir selbst, atmete nochmal tief ein und aus und machte mich wieder an die Arbeit.
 

Die Ente war mit Zutaten im Ofen und brauchte jetzt noch einige Stunden bis sie fertig war. Ich bereitete noch andere Beilagen zu und deckte bereits den Esstisch im Wohnzimmer. Alles war vorbereitet nur noch ich musste mich zu Recht machen.

Ich begab mich in mein Zimmer und durchwühlte den Kleiderschrank.

„Irgendwo muss es doch sein…“, murmelte ich und suchte nach etwas ganz bestimmtes. Ich erinnerte mich an mein einziges gutes Kleid das ich bei gewissen Anlässen in China getragen hatte. „Argh! Wo ist es denn?“, grummelte ich derweil und durchstöberte weiter meinen Schrank.
 

Eine halbe Stunde war vergangen und ich dachte schon ich würde es nie finden, da fiel mir ein, das ich es in einem extra Koffer gepackt hatte, als ich nach Japan geflogen bin, damit es auch keinen Schaden nahm. Ich holte einen Koffer von dem ich dachte, der müsste es sein, von meinem Schrank herunter und öffnete ihn. „Ha! Da ist es ja!“, sagte ich erleichtert und holte es heraus.
 

Für mich hieß es jetzt, duschen und alles Weitere machen. Ich hatte mich entschieden meine Haare wieder zu zwei Zöpfen zu machen, da diese gut zum Kleid passten. Etwas schminkte benutzte ich auch. Nicht viel, aber Wimperntusche und etwas Liedschatten um meine Augen zu betonen.
 

Das Essen würde auch bald fertig sein und unsere beiden Gäste müssten jeden Moment eintreffen. Als ich das dachte, klingelte es auch schon an der Tür. Aufgeregt und auch etwas nervös ging ich in die Küche um alles vorzubereiten. Wang würde die beiden in Empfang nehmen und in unser Esszimmer bringen. Einerseits freute ich mich Jin zu sehen, aber was Heihachi betraf, war ich schon etwas nervös. Schließlich ist er ein hochangesehener Mann in Japan und zugleich noch mein Direktor.
 

Ich bereitete also alles vor und brachte anschließend das Essen ins Wohnzimmer. Mein Großvater hatte ihnen schon etwas zu trinken gebracht, wie ich es mitbekommen hatte. Lächelnd stellte ich die Peking-Ente, die auf einer Platte serviert wurde, auf den Tisch. Mein Blick wanderte zu Jin der mich wie immer kühl ansah. Doch ich sah etwas in seinen Augen, was anders war als sonst. Sie wirkten irgendwie fröhlicher, als würden sie leicht glänzen. Schmunzelnd sah ich ihn an und auch Jin konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Wir sahen uns einen Moment lang einfach nur so an. Jin sah wie immer verdammt gut aus. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd dazu, das die ersten drei Knöpfe offen hatte.
 

Ein räuspern lies mich zu meinem Großvater blicken und aus meinen Gedanken erwachen. „Darf ich vorstellen, das ist meine Enkelin, Ling Xiaoyu.“, stellte Wang mich Heihachi Mishima vor und ich verbeugte mich höflichkeitshalber. „So, so. Du gehst doch auch auf meine Schule, nicht wahr?“, fragte der alte Mishima mich. „Ja, das tue ich.“, antwortete ich ihm, was bei ihm ein grinsen auslöste. „Gut, dass du sie auf meine Schule geschickt hast, alter Freund! Du weißt was gut für deine Enkelin ist!“, meinte er lachend und sah mich darauf wieder ernst an.
 

„Dann kennst du doch meinen missratenden Enkel Jin, oder?“. Hatte er seinem Enkel gerade missraten genannt? Wieso sprach er denn so schlecht von seiner Familie? Etwas verwirrt über sein Verhalten, nickte ich zögernd und versuchte mir nichts an sehen zu lassen. „Jin gibt mir Nachhilfe.“, fügte ich noch hinzu. „Ah, verstehe. Du bist also die Schülerin der er Nachhilfe gibt. Bringt er dir denn auch anständig etwas bei?“, fragte er und begann mit dem Essen.
 

Ich setzte mich neben meinem Großvater und somit gegenüber von Jin. „Ja, er ist wirklich sehr gut! Ich verstehe viel mehr als früher und dabei habe ich dieses Fach noch nie gut gekonnt.“, erzählte ich lächelnd und nahm mir auch etwas vom Essen. Wang und Jin nahmen sich nacheinander ebenfalls was davon. „Mhm, das will ich auch für ihn hoffen.“, grummelte Heihachi und aß weiter. Verständnislos sah ich ihn an, zum Glück konnte er meinen entsetzten Blick nicht sehen, da er grad mit dem Essen auf seinem Teller beschäftigt war.
 

Ich ballte meine Hand zu einer Faust und wollte gerade etwas zu seinem Verhalten gegenüber seinem Enkel sagen, da hörte ich Jins Stimme sagen, „Kannst du mir bitte mal den Tee geben, Xiao?“, fragte er höflich und ich sah ihn verwirrt an. Jin schüttelte nur leicht den Kopf und deute mit seinen Augen auf seinen Großvater. Er wollte nicht dass ich Heihachi drauf ansprach. Ich seufzte innerlich, respektierte aber seine Entscheidung und reichte ihn somit die Teekanne. „Hier.“.
 

Die schlechten Anmerkungen über Jin gingen teilweise noch weiter an diesem Abend, doch ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren. Am meisten unterhielten sich jedoch Wang und Heihachi. Jin und ich schwiegen die meiste Zeit, was für mich ja eher untypisch war. Als ich fertig mit Essen war und so wie es für mich aussah, Jin auch, kam mir eine gute Idee. „Hey Opa, was hältst du davon, wenn ich Jin unser Haus zeige? Und ihr könnt euch noch über alte Zeiten unterhalten.“, schlug ich vor. Wang schien weniger begeistert zu sein und ich bemerkte sein zögern. Doch bevor er etwas sagen konnte, mischte sich Heihachi ein. „Das klingt doch gut. Lassen wir die Kinder gehen und wir können uns über Erwachsene Sachen unterhalten!“, grinste dieser breit meinen Großvater an, der lediglich nickte und mir noch einen warnenden Blick schenkte.
 

Jin stand auf und ich führte ihn aus dem Esszimmer heraus. Leise schloss ich die Schiebetür und ging mit ihm den Flur entlang. Schweigend gingen wir nebeneinander her und ich zeigte ihm die einzelnen Zimmer, was nicht so viele waren. Mehr als bestimmt andere hatten, aber Jins Familie hatte bestimmt einen halben Palast. Zum Schluss öffnete ich meine Zimmertür und ging hinein. Die Lichter hatte ich die ganze Zeit ausgelassen. Es war zwar schon dunkel geworden, aber irgendwie war es so viel angenehmer. Und so setzte ich mich auf meine Bettkannte und meinte, „Das ist mein Zimmer… du kannst dich ruhig setzen.“.
 

Jin zögerte einen Moment, schloss dann aber doch die Tür hinter sich und kam näher. Sein Blick wanderte durch mein Zimmer. Es war ein einfaches Mädchenzimmer. Natürlich hatte ich den ein oder anderen Kitsch rumstehen, aber mir gefiel sowas. Schließlich setzte er sich neben mich und sah kühl auf den Boden. „Tut mir leid, wegen meinem Großvater.“, sagte er lediglich und ballte seine Hand zu einer Faust. Ich spürte, dass er sauer wurde und legte daher meine Hand auf seine geballte Faust. „Du kannst nichts dafür!“, sagte ich ernst. Sein Blick wanderte zu mir und wir sahen uns wieder einen Moment lang einfach nur an. Jin zog schließlich seine Hand weg und seufzte. „Mag sein.“.
 

„Wieso… ist er denn so?“, fragte ich vorsichtig nach, womit ich wieder Jins Aufmerksamkeit hatte. Er sah mich zweifelnd an, wusste nicht ob er es mir sagen sollte. Auch ich sah ihn einfach nur an. Ich würde ihn zu nichts zwingen. Wenn er es mir nicht erzählen wollen würde, würde ich es akzeptieren. Ich wartete auf seine Entscheidung und er merkte dass ich ihm zuhören würde. Das er einen Freund gefunden hatte, der ihm einfach zuhört ohne vorher über ihn zu urteilen. Ich würde auch danach niemals schlecht von Jin denken, egal was in seiner Familie passiert sein sollte. Wir waren Freunde und ich würde zu ihm stehen, egal was komme! Das schien Jin zu spüren, senkte seinen Blick und fing an zu erzählen.
 

Er sprach über seine Mutter, die als Jin 15 war von Ogre verschleppt worden war und seit dem als verschwunden galt. Auch sein Vater war nicht mehr da und galt als Tot. Seine Mutter, Jun Kazama hatte vor ihrem Verschwinden ihm gesagt, er solle sich an Heihachi Mishima, seinen Großvater wenden, falls ihr mal etwas zustoßen sollte. Als hätte sie es gewusst. Jin tat dies und lebte somit nun bei seinem Großvater, der alles andere als ein guter Mensch war.
 

„So war das also.“, sagte ich und schaute traurig auf meinen Fußboden. Dass er nur noch Heihachi hatte, der ihn anscheinend überhaupt nicht ausstehen konnte, machte mich tot traurig. Wie konnte man nur so jung sein und dann schon so viel erlebt haben? Ich konnte das nicht verstehen und es machte mich zutiefst traurig. Auf einmal spürte ich Jins Hand auf meiner Schulter und sah zu ihm auf. Tränen standen mir in den Augen, die ich versuchte zurück zu halten. Jin schien im ersten Moment überrascht und besorgt zu sein, lächelte mich dann aber leicht an. „Sollte ich nicht derjenige sein, der weint?“, fragte er mich neckend und streichelte über meinen Kopf. „Was kann ich dafür wenn mich das so traurig macht…“, schniefte ich und wischte mir die Tränen weg.
 

„Vielleicht sollten wir besser über etwas anderes reden…“, meinte er und zog seine Hand wieder zurück. Lächelnd nickte ich, sagte aber noch, „Ich danke dir, Jin!“. „Wofür denn diesmal?“, kam von ihm. „Dafür, dass du mir vertraust und mir etwas über dein Leben und deine Vergangenheit erzählt hast. Das bedeutet mir sehr viel!“, erklärte ich ihm und sah ihn direkt in die Augen. Jin schien etwas verlegen und blickte zur Seite. Grinsend stand ich auf und sagte, „Hey, ich hab dir noch gar nicht unseren schönen Garten gezeigt! Nachts ist der besonders schön!“.
 

Jin sah mich wieder an mit seinem leicht kühlen Blick, aber ich konnte sehen dass er in diesem Moment glücklich war. Und so zog ich ihn am Arm mit nach draußen, „Na komm schon!“, meinte ich grinsend. Hinter unserem Haus war ein kleiner Garten mit einem Teich und einer Bank. Nur das Mondlicht schien diesen Ort hier etwas zu erhellen. Es sah wunderschön hier aus. Der Mond spiegelte sich im Teich und das grüne Gras wehte leicht im Wind. Es war so still, das keiner von uns sich traute etwas zu sagen. Wir setzten uns auf die Bank und sahen uns einfach nur diesen idyllischen Ort an.
 

Eine ganze Zeit lang sagte keiner von uns etwas. Jin war der erste der die Stille brach. Mal was anderes. „Jetzt bin ich doch froh hier her gekommen zu sein.“, gestand er mir, blickte aber weiter zum Teich. Lächelnd sah ich ihn an. Das hieß wohl in Jins sprache so viel wie, danke. Und er sah wirklich glücklich aus. Ich konnte sehen wie seine Anspannung vollkommen verschwunden war. Er genoss es einfach. „Ich bin auch froh das du hier bist.“, meinte ich und schmunzelte ihn an.
 

Jin sah mich wieder einfach nur an. Er hatte mir vorher noch ein kleines Lächeln geschenkt, doch jetzt sah er mich so merkwürdig an. Seine Augen wirkten irgendwie faszinierend auf mich. Und dann sagte er etwas, was ich wohl nie vergessen werde und was mein Herz noch immer höher schlagen lies, wenn ich nur daran dachte.

„Du bist sehr schön.“, sagte er einfach und sah mir dabei immer noch in die Augen.

Mein Herz schien wirklich kurz auszusetzen und die Röte stieg mir in die Wangen. Doch Jin löste diese Anziehung zwischen uns im nächsten Moment auf, indem er wieder gerade aus schaute. Ich starrte ihn immer noch an und musste erst meine Sprache wieder finden.
 

Ich fühlte mich als würde ich träumen. Doch ich wusste, dass wenn Jin etwas sagte, er es auch ernst meinte! Das sorgte nur dafür dass ich erst recht rot wurde.

Meine Gefühle spielten verrückt und ich fühlte mich so glücklich in diesem Moment. „Danke!“, hauchte ich und legte meine Hand auf die seine, die auf der Bank ruhte. Jin drehte sich nicht zu mir, doch ich konnte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erkennen und das genügte mir. Und so saßen wir zwei an diesem wunderschönen Ort auf einer Bank, genossen die Zweisamkeit, die Stille und diesen Magischen Moment.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  MissKazama
2014-06-12T21:08:08+00:00 12.06.2014 23:08
Ouu, sehr goldig auch wenn ich kein Fan von ling bin, aber dafür umso mehr von Jin😊
du hast ihn zum größten Teil gut getroffen, das freut mich, somit ist die ff glaubwürdiger😊
warte gespannt auf den nächsten Teil😉
Von:  Amy-Sama
2013-03-22T12:09:36+00:00 22.03.2013 13:09
Die Grundidee find ich gut, jedoch liest es sich teilweise ziemlich abgehackt und du wiederholst sehr viel. Die Charakter hast du Zeitweise echt gut getroffen und dann wieder eher weniger, ist aber auch schwer die Tekken Charas perfekt wiederzuspiegeln, gebe ich zu.
In der Story selbst stecken auch einige Fehler z.B. waren Wang und Heihachi nie befreundet, sondern Wang und Jinpachi oder die Geschichte mit Jun: Jin glaubt seine Mutter wäre tot und nicht verschleppt. Ich weiß das es richtig ist, aber nicht aus der Sicht von Jin.
Ansonsten echt süß geschrieben ^^
Freu mich schon aufs nächste Kapi
*auf Fav. pack*
Von:  kaprikorn
2012-09-24T21:09:45+00:00 24.09.2012 23:09
*gnahh*
*fieps*
Ist das süß *-*
Ich finde die Einfachheit der Geschichte total toll, auch Jins Verhalten finde ich super getroffen und ich bin richti gespannt, wie es zwischen den beiden weitergeht und was für Unheil du vielleicht sogar für sie bereit hältst! *auf Favos pack*
Immer schön weiter tippseln <3
Von: abgemeldet
2012-09-12T12:19:54+00:00 12.09.2012 14:19
Awww wie Romantisch *___*
Von:  Ling-Xiao
2012-09-11T19:56:30+00:00 11.09.2012 21:56
*seufz*
Wie Romantisch...*schwärm*
Natürlich werde ich mich morgen gleich daran machen das kapitel aus jins sicht zu schreíben, aber da hast du mir diesmal ne ordentliche aufgabe gegeben. ^^
Ich versuche es aber trotzdem schon morgen oder übermorgen fertig zu haben.
Dein Kapitel ist einfach mal wieder richtig genial geworden und ich find es super wie du das mit dem Besuch dargestellt hast.
Schon geil wie es auch zu meinem Kapitel von Jin gepasst hatte.
Genauso hatte ich mir das mit Heihachi irgendwie vorgestellt. XD

Dann freue ich mich ja schon auf's nächste kapitel.

Deine Ling-Xiao. *kussi*


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