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Das Phantom der Hochschule

Das Erbe des Phantoms der Oper
von

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Intermezzo ~ Die Suche nach Hoffnung

Kapitel 16: Intermezzo ~ Die Suche nach Hoffnung

„Ein Detail, dass entscheidend ist für den gesamten Fall.“
 


 

Gleich am Samstagmorgen erhielten Takuto und Maora je einen Anruf von Sarah. Sie bat sie, nichts von Erik zu verraten und seine Existenz geheim zu halten. Am Montag wollte sie offene Fragen ihrer Freunde beantworten.

Sarah war gestern noch sehr lange bei Erik geblieben. Um ihn zu trösten, um seine Tränen aufzufangen und um ihm Hoffnung zu geben. Nun musste eine Lösung her, an der sich die junge Frau den ganzen Samstagvormittag den Kopf zerbrach. Sie kam zu dem Schluss, dass sie alleine nicht weiter kam und so überlegte sie, welche Wege möglich wären. In ihrem bisherigem Leben hatte sie gelernt, dass es Sinn macht, mal anzuhalten und sich bewusst zu werden, wo man steht und welche Wege einem jetzt überhaupt zur Verfügung stehen. So tat sie es auch dieses Mal, doch es ging nicht um sie, sondern um Erik. Letzten Endes war es seine Entscheidung und sie konnte ihm lediglich Vorschläge unterbreiten. Doch diese Vorschläge musste Sarah erstmal finden.
 

Es war ein sonniger Tag in der Hansestadt Rostock. Am Vormittag saß der Direktor wartend in einem Cafe in der Einkaufsstraße in der Innenstadt. Er trank seinen Kaffee und schien in Gedanken. Nach einigen Minuten des Wartens, beendete der Direktor sein Gedankenspiel und schaute auf die Uhr. In dem Moment stand eine Frau neben ihm, die sich schließlich auch zu ihm setzte.

„Du bist also doch gekommen.“ Sagte sie und sah ihn an.

Er war sichtlich nicht begeistert sie zu sehen und wollte es nur schnell hinter sich bringen.

„Hier hast du 1.500 €.“ Fing er an, und reichte ihr unter dem Tisch einen Briefumschlag, voll mit Geldscheinen. Sie nahm ihn entgegen, hielt ihn aber unter der Tischplatte und überschlug grob.

„Wie geht es dem Jungen?“ fragte sie nun.

„Was soll das, Katarina? Ich habe nie behauptet, dass ich weiß, wo Erik steckt. Lass es einfach sein und zieh deine Anzeigen bei der Polizei zurück!“ sagte der Direktor zornig.

„Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe. Du weißt wo er ist, wenn du ihn nicht sogar selbst versteckst.“

Er schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Sei endlich ruhig und lass den Blödsinn! Zieh die Anzeige zurück und lass es sein!“ wütend stand der Direktor auf und ging zur Theke. Dort entschuldigte er sich bei der Kellnerin für den Wutausbruch und bezahlte. Anschließend verließ er fluchtartig das Cafe und ließ Katarina allein zurück.

Ihr war es letzten Endes egal, schließlich hatte sie das Geld bekommen. Doch auch sie hatte ihren Stolz und so hielt sie sich an die Vereinbarung und zog die kürzlich aufgegebene Anzeige bei der Polizei wieder zurück.

Dennoch waren die Beamten stutzig und einige von ihnen ermittelten weiter. Der Fall war sieben Jahre alt. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als bereits bestehendes Material auszuwerten, doch das warf sogar jetzt noch einige Fragen auf.
 

Nach langem Überlegen kam Sarah zu dem Schluss, dass sie das nicht alleine schaffen konnte. Sie brauchte Hilfe von ihren Freunden. Sie wusste, dass sie ihnen voll vertrauen konnte und griff nach ihrem Handy, um einige SMS los zu schicken.

Sarah war nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt weitere Außenstehende mit einzuweihen. Schließlich würde sie damit ein Versprechen brechen. Doch vielleicht musste sie gar nicht ins Detail gehen. Auf jeden Fall war es besser jetzt zu handeln, als die Hände in den Schoß zu legen.
 


 

Am Sonntag machte sich Sarah früh auf den Weg, verriet aber ihrem Vater nicht, mit wem sie sich nun traf. Sie stieg in ein Auto ein, welches bereits vor ihrer Haustür wartete. Es waren Tina, Christopher und Bernd und gemeinsam fuhren sie zu einem kleinen Ort, in der Nähe von Rostock. Dort parkten sie neben einem Haus, welches in einer unauffälligen und ruhigen Wohnsiedlung stand. Ein seriös aussehender Mann, der auch an diesem Tag ansehnlich mit Hemd gekleidet war, öffnete die Tür.

„Kommt rein.“ Sagte er.

„Ey, Richard. Auch am Sonntag so manierlich gekleidet?!“ murmelte Bernd in der Lautstärke, die man von ihm gewohnt war.

Sie setzten sich in die große Wohnstube, wo bereits Kaffee und Kekse auf dem Tisch bereit standen. Richard Timmers war ein ausgezeichneter Gastgeber und darüber hinaus Rechtsanwalt. Kaum hatten sie ihre Plätze eingenommen, richteten sie ihre Blicke auf Sarah.

„Wieso hast du uns her bestellt? Worum geht es?“ fragte Tina nun und goss sich eine Tasse Kaffee ein.

„Ich brauche eure Hilfe.“ Fing Sarah an, hielt aber inne, als zwei weitere Leute das Haus betraten. Richard stand auf und schüttelte den Kopf.

„Klingeln ist euch ein Fremdwort, was?“

Es waren Kai und Kairi, die sich nun ebenfalls an dem Treffen beteiligten.

„Ach was Richard. Privatsphäre ist für die beiden ein Fremdwort. Verlang nicht zu viel von den beiden.“ Ergänze Sarah lächelnd und setzte nun ihre Erzählung fort.

„Habt ihr schon mal von diesem Fall gehört?“ fragte sie und legte ein paar Zeitungsartikel auf den Tisch. Ihre Freunde griffen danach und lasen sich die Überschriften durch.

„Der Phantommörder von Schwerin. Ja ich erinnere mich.“ Erkannte Richard und Sarah fuhr fort.

„Ich habe ihn gefunden.“

Ihre Freunde schraken auf, doch sie versuchte sie gleich zu beruhigen.

„Hört bitte zu. Ich kann euch keine Einzelheiten verraten, denn ich habe ein Versprechen abgegeben. Aber glaubt mir eins: Die Geschichte ist weitaus komplizierter, als sie von außen scheint. Richard. Nehmen wir an, der Mörder hat im Affekt gehandelt und wusste nicht was er tat. Wie würde das den Fall verändern?“

Richard, der auf einem Sessel ihr gegenüber saß, verschränkte die Arme und fasste sich ans Kinn. Er überlegte kurz und antwortete schließlich:

„Das wirft tatsächlich ein neues Licht auf den Fall. Aber es muss gründlich recherchiert und mit stichhaltigen Beweisen hinterlegt werden.“

Sarah nickte.

„Richtig. Jetzt kommt ihr ins Spiel.“ Sie sah zu Kai und Kairi, die ihr in die Augen sahen.

„Seit ihr in den Fall involviert? Ich habe gelesen er wurde neu aufgerollt?“

„Ja, richtig.“ Fing Kairi an. „Wir sind beide an den Ermittlungen beteiligt.“

„Könnt ihr euch noch mal auf die Suche nach neuen Hinweisen machen?“ fragte Sarah und wandte sich wieder der Runde zu.

„Was ist? Es scheint als wolltest du den Mörder schützen?“ fragte Christopher nun.

„Ja… Bitte vertraut mir. Ich weiß nicht, was ich tun kann, um ihm zu helfen, aber ich will nichts unversucht lassen. Glaubt mir, er ist kein kaltherziger Mörder. Ich will auch nicht, dass er, sollte er wirklich die Tat begannen haben, ungestraft davon kommt. Ich will einfach nur die ganze Wahrheit wissen. Vielleicht findet ihr noch etwas. Ein Detail, dass entscheidend ist für den gesamten Fall. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich habe das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckt.“ Erklärte Sarah mit bedrückter Stimme.

Ihre Freunde verstanden sie und hielten wie immer zu ihr. Sarah konnte es nicht erklären. Aber irgendetwas sagte ihr, dass an dieser tragischen Geschichte noch mehr dran war. Eine wichtige Begebenheit, von der Erik auch nichts wissen konnte.

„Wenn ich dich richtig verstanden habe, sollen wir also nicht die Ermittlungen und Ergebnisse behindern oder fälschen…?“ fragte Richard und Sarah unterbrach ihn sofort.

„So ein Unsinn! Das würde euch nur selbst in Gefahr bringen. Ich will die ganze Wahrheit. Kai, Kairi. Hängt euch hinter!“ befahl sie nun, stand auf und sah die beiden mit ernstem Blick an. Diese salutierten nun vor ihr.

„Jawoll, Sir!“ sagten sie salopp.

Sarah war schon so lange mit den beiden befreundet, dass sie sich einen solchen Ton durchaus erlauben konnte und richtig ernst, war der Befehl auch nicht gemeint. Schließlich würden Kommissar Kraft und Kommissarin Wunderlich in dem Fall so oder so weiter ermitteln.
 

Das Treffen setzte sich fort und sie tauschten sich noch ein wenig über den Mordfall aus. Schließlich wechselten sie jedoch das Thema und redeten über alles Mögliche. Sarah beispielsweise erzählte von ihrer Zeit in der HMT, ließ den Teil mit dem Phantom dabei aber aus. Die Stimmung war ausgelassen und heiter. Das war das erste Mal seit langer Zeit, dass alle wieder fast vollzählig zusammen waren und so miteinander reden konnten. Sie genossen diesen Moment und Sarah hoffte, er würde nie enden.
 


 

Die neue Woche startete nebelig und trüb. Ebenso bedeckt wie der Himmel, war auch die Stimmung unter Maora, Takuto und Sarah. Sie wollten nach dem Unterricht alle zusammen zu Erik gehen, wo dann offene Fragen beantwortet werden würden. Darauf bestanden die beiden Japaner und Sarah musste wohl oder übel darauf eingehen.

Wie schon letzte Woche, setzten sich Tim und Gregor in der Pause zu dem Trio. Tatsächlich entwickelte sich langsam eine Freundschaft zwischen ihnen. Trotzdem behielt das Trio das Geheimnis des Phantoms stillschweigend für sich und sie verloren kein einziges Wort über das Thema.

Schließlich war die Zeit der Wahrheit gekommen und unbemerkt gingen Sarah, Maora und Takuto in den Geheimgang, um so zu Erik zu gelangen.

Dieser war bereits informiert und stand den Fragen von Maora und Takuto ebenso offen entgegen, wie Sarah, die sich neben ihn setzte.

„Also… Wie hat das angefangen? Erzähl von Anfang an!“ sagte Maora und sah Sarah an. Diese begann nun die Geschichte zu erzählen, wie sie Erik kennen lernte und er schaltete sich ein, wenn er was zu ergänzen hatte. Takuto und Maora waren ziemlich verblüfft über all diese Dinge, die sie da hörten. All das geschah quasi in ihrem Beisein und trotzdem hatten sie nie etwas bemerkt.

„Ach! Dann warst du die verkleidete Fee?!“ erkannte Takuto schockiert und Erik nickte.

Wieder war eine Frage mehr beantwortet. Lediglich den Teil mit Eriks und Sarahs Vergangenheit ließen sie aus. Diese Geheimnisse sollten, zumindest vorerst, in der Dunkelheit dieser Räume bleiben. An diesem Punkt waren sie sich einig.
 

Schlussendlich blieb nur eine Frage offen, die Maora nun aussprach.

„Und was machen wir jetzt? Du bist ein gesuchter Mörder. Du kannst nicht einfach hier raus spazieren und auf heile Welt spielen.“

Das war eine Tatsache, an der sich nun alle vier den Kopf zerbrechen durften. Zwar hatte Sarah noch keine Lösung, aber sie erzählte, dass sie bereits einiges in Bewegung gesetzt hatte.

„Du hast…?“ fing Erik an und sah entsetzt zu ihr.

„Keine Angst. Ich habe nichts von dir verraten. Zwei meiner Freunde sind Kommissare und an dem Fall dran. Sie werden bestimmt etwas finden, was dich entlastet. Hoffen wir das Beste.“ Erklärte Sarah und Erik war beruhigt, dass sie sich noch immer an ihr Versprechen hielt. Takuto dagegen schüttelte erschrocken mit dem Kopf.

„Wie? Was? Kommissare? Sag mal, Saku. Was hast du denn für Kontakte?!“

Sarah kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.

Takuto fand diese Nähe zu Kommissaren ein wenig riskant, da sie Erik so leichter finden würden. Doch Sarah versicherte ihnen, dass sie ihren Freunden vertrauen konnte. Wenn nicht ihnen – dann niemandem.
 

Es dauerte jedoch einige Zeit, bis Kai und Kairi etwas herausfanden. Allerdings stießen sie auf keine neuen Details, sondern nur auf bereits bekannte Tatsachen, die Erik jedoch stark belasteten. Der Abschiedbrief seiner Mutter, würde ihn zumindest von der Anschuldigung ihres Mordes freisprechen. Der Mord an seinem Vater jedoch, stellte viele Fragen in den Raum.

Während Sarah mit ihren Freunden in der HMT war und die Geschichte erzählte, waren Kai und Kairi im Revier, wo sie am Computer einige Daten überprüften. Kai trank gerade eine erfrischende Cola, als er leicht mit der Hand auf den Tisch schlug und entsetzt den Kopf schüttelte.

„Was sind das nur für schlampige Arbeiten? Diese Spuren hier wurden übersehen. Kairi. Sieh dir das an.“ Sagte er in seinem Bürostuhl sitzend, als Kairi sich neben ihn stellte und auf den Bildschirm sah.

„Das sind bislang unbekannte Spuren einer weiteren Person. Da war noch jemand in der Wohnung, als der Mord geschah. Der Abgleich mit unserem System wirft ein ganz neues Licht auf den Fall. Sieh!“ sagte Kai, drückte einige Tasten und das Profilbild eines bereits vorbestraften Mannes war auf dem Bild zu sehen.

„Na sieh einer an. Den kennen wir doch.“ Erkannte Kairi und beide sahen sich verblüfft an.

„Sarah hatte Recht. Da steckt mehr dahinter. Jetzt müssen wir nur noch Beweise finden, dass er der Mörder ist und nicht der Sohn Erik.“ Erkannte Kai und sah seine Kollegin an.

Diese war ebenso überrascht wie er und gleichzeitig war sie zuversichtlich, dass das nun der ersehnte Hinweis war, nachdem Sarah gehofft hatte, dass er gefunden wird, wenn er denn existierte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hidan_1975
2015-07-29T01:19:00+00:00 29.07.2015 03:19
GENIALE KAPI'S.
GEFÜHLVOLLE STORY UND DOCH IRGENDWIE TRAURIG.MAN,MAN,MAN...WAS MUßTEN DENN SARAH UND ERIK IN IHRER KINDHEIT ALLES MITMACHEN/DURCHMACHEN.ERIK HAT ES AM SCHLIMMSTEN GETROFFEN UND AUCH DEN ARMEN DIREX.GUT DAS SARAH SOVIELE FREUNDE HAT,AUCH WELCHE MIT KRIMINALISTISCHEN GESPÜR.

YEAH BITTE WEITER SO REDFIRE


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