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Monsterstory

Orginal erschienen am 18.7.2009
von

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"Nessie"

Die Sonne schien in einem honiggoldenem Licht. Sie streckte ihre Strahlen noch gerade so über den Bergkamm und ließ selbst dort oben den Schnee glitzern.

Die Blätter der Bäume am Ufer des See, welcher sicher vor den Bergen erschreckte, waren Licht durchdrängt. Sie glitzerten zusammen mit den Butterblumen an den Uferwiesen um die Wette. Und der Schein der untergehenden Sonne spiegelte sich in einem verzwirbeltem Wasserspiel auf der Oberfläche des Sees wieder. Ein Lichterspiel. Farbenspiel.

Der Wind fuhr immer wieder sanft über das Wasser und brachte es zum kräuseln. Die Miniwellen rollten in Kreisen umher, wurden größer und größer, bis sie-

-Platsch, gegen das Boot schwabten. Es wurde sanft hin und her geschaukelt.

Denn mitten auf dem See Loch Ness trieb ein kleines Holzboot. Die Ruder waren eingezogen und verstaut und es wiegte sich nur mit dem Spiel der Wellen mit.

Im Gegensatz zu der Natur, war um dem Boot herum, war es hier laut.
 

„Das stimmt nicht! Dad hat gesagt, dass das nicht stimmt!", rief Albus beleidigt und trippelte mit den Füßen auf dem Holzboden herum, „Nur Geschichten!"

Daraufhin steckte er sich protestierend die Finger in die Ohren und summte laut. Die braunen strubbel Haare hüpften ein dabei auf und ab. Sein Bruder grinste schief. Er lehnte cool an der Backbordseite des Bootes, beide Arme über die Kanten gehängt, die Füße auf der Steuerbordseite abgelegt. Er hatte einen langen Grashalm im Mundwinkel auf dem er herum kaute und auf seinem Nasenrücken lag eine große, dicke Sonnenbrille. Seine roten Haare, die eigentlich ziemlich gezähmt aussahen waren mit Gel aufgestachelt worden. Es würde nur noch ein paar Riesenkopfhörer fehlen, dann sähe er aus, wie einer von den Muggelkids aus der Londoner Innenstadt, die sich immer einen Scherz daraus machten mit ihren Ghettoblastern und Skateboards durch die eng begangenen Straßen zu rollen.

„Al, du weißt genau so gut wie ich, dass ich recht habe! Ich meine es gibt doch sogar Einhörner und Drachen und Kappas und Hinkepanks und Dementoren..."

Und wenn James erst einmal ins schwafeln gekommen ist, dann hält ihn da so schnell keiner auf.

Albus hatte sich währenddessen umgedreht und warf dem letzten im Boot einen fragenden und verzweifelten Blick zu.

„Sag doch was Ted! Sag was!", jammerte Albus. Doch der junge Mann, mit den leicht bläulichen Haaren und denn bernstein Augen, bohrte sich nur die Zunge in die Wange und lachte stumm in sich hinein.

„Teddy!"

„Al, warum glaubst du James immer alles?", war die Gegenantwort, worauf Albus die Unterlippe vor schob und auf beleidigt machte. Doch Teddy warf James noch einen tadelnden Blick zu, der daraufhin nur wieder sein Zahnpastalächeln zum besten gab.

„Sirenen und Harpien und Werwölfe und Todesfeen und Basilisken und..."

Und in dem Rededrang lehnte sich James weit nach hinten über den Rand des Bootes, sodass es schwankte. Dann wieder zurück und nochmals hinter. Vor - hinter - vor - Hinter - vor -

„James!", kreischte Albus und klammerte sich an die Außenwand, während das Boot immer noch wild schaukelte, „Lass das!"

„Angst?", unterbrach James seine Aufzählungen an Magischen Geschöpfen.

„Pah!"

„Jungs lasst uns zurück rudern!", schlug Teddy vor, der schon fast den ganzen Tag mit diesen Streitereien hatte leben müssen.

„NEIN!", kam die einstimmige Antwort aus beiden Münder zurück. Teddy verzog das Gesicht und verschränkte die Arme. Dann eben nicht!
 

James entspannte sich vollkommen, genoss die letzten Sonnenstrahlen, wie sie auf der Haut kitzelten und dachte dabei an das neue Schuljahr, was bald anbrechen würde. Und auch Teddy hatte das Kinn auf die Kante der Außenwand gelegt und die Augen geschlossen. Ruhe. Nichts als Ruhe.
 

Doch solange konnte Albus seinen Mund dann doch nicht halten und ruinierte die gemütliche Abendstimmung in der untergehenden Sonne damit, dass er lauthals versuchte seinem Bruder zu erklären, was alles gegen das Monster von Loch Ness sprach.

Das James schlief schien Albus dabei nicht sonderlich zu stören...

Und auch dem dunklen Schatten, der sich langsam dem Boot näherte war es egal.
 

„Es gibt keine realen Beweise für das Monster! Viele Zauberer haben schon vor unserer Zeit diesen See abgesucht und haben nie ein dunkles Geschöpf, ein Fabelwesen oder ein Urzeitgeschöpf gefunden!"

Die Wellen wurden größer, sodass das Boot schon wilder schwankte. Teddy öffnete die Augen, sah über die Wasseroberfläche hinweg, übersah aber den dunklen Schatten.

Und dieser war jetzt schon gefährlich nah am Boot dran!

„Hörst du mir zu? Hey James! Hörst du zu?!", Albus stand ruckartig auf und grabschte seinem Bruder die Sonnenbrille von der Nase, „Du Holzklotz!"

Müde und verschlafen öffnete James Junior nur ein Auge und gähnte ausgiebig.

„Al..."
 

Doch das Boot machte einen Ruck.

Albus Augen wurden groß und er landete sofort wieder auf seinem Hintern. Robbte zur nächsten Außenwand und umschlang diese, soweit es ging, mit seinen Armen.

„Teddy!"

Teddy stand schon auf seinen Beinen, den Zauberstab immer wieder auf eine andere Stelle auf dem Wasser richtend. Die blauen Haare waren inzwischen kreischend rot.

„Teddy!"

„Verflucht Albus!", keifte Teddy zurück. Das Boot erzitterte - und machte einen großen Ruck, worauf Teddy, wild mit den Armen rudernd, über die Außenwand hinüber, über Bord ging.

„Oh Merlin! Das ist Nessie! Das ist das Monster von Loch Ness!"

James hatte sich inzwischen nur schlaftrunken aufgesetzt und registrierte noch nicht wirklich, was gerade um ihn herum passierte. Doch anscheinend gönnte man James auch gar keine Auszeit, denn er wurde das Opfer von Nessie.

Albus sah nur mit offenem Mund zu, wie ein riesiges Tentakelartiges Ding sich aus dem Wasser schlängelte und sich über ihnen auftürmte. Oh oh!

„Ja-James!"

Doch das Ding hatte sich schon um James Oberkörper geschlungen und hob ihn aus dem Boot. James entfuhr ein aufgeregtes Quieken, als er für kurze Zeit kopfüber hing.
 

Albus krabbelte über die eingearbeiteten Bänke und suchte nach James Rucksack. In diesem war garantiert James Zauberstab! Sicher doch! Wo war Teddy? Zauberstab! Schnell!

Teddy währenddessen krallte sich bereits in das Ding hinein, den Zauberstab zwischen die Zähne gesteckt, suchten seine Hände halt an dem glitschigen Ding. Auf die Idee einen Zauber zu verwenden wäre nicht schlecht gewesen. Jedoch wollte man Nessie doch nicht reizen! Und James wollte man ja nicht verletzen!

Oh Merlin Harry würde ihm die Hölle heiß machen!

Albus zitternde Finger machten sich gerade am Verschluss des Rucksacks zu schaffen. Dabei murmelte der angehende Hogwartsschüler immer wieder „Nein, Dad sagte es gibt Nessie nicht! Dad hat recht!". Er wühlte in dem Rucksack herum, bis seine Finger das Stück Holz erspürten und den Zauberstab ans Licht holten. Und dann fiel der Groschen -

„Ich kann noch keinen Zauber!", murmelte Albus geschockt und sah wieder zu seinem Bruder, der durch die Luft geschaukelt wurde, die Beine und Arme hilflos hin und her schlagend, „Ich weiß noch nichts!"

Geschockt robbte Albus wieder zu einer der Außenwände, um näher bei Teddy zu sein.

„Teddy! Mach was!"

„Teddy!", kam es auch mit James schriller Stimme von oben herunter.

„Ich bin ja dabei!", rief Lupin zurück, der nun einen anderen Plan ausgearbeitet hatte. Er holte tief Luft und tauchte unter. Nessie unter Wasser schocken! Warum war er nicht vorher drauf gekommen! Wenn James von der Höhe fallen würde, dann würde ihn das Wasser auffangen!

Aber soweit kam es gar nicht.

Mitten im ersten Schwimmzug ergab sich so ein komisches Bild unter Wasser, sodass Teddy all seine Luft verlor, weil er los prustete.
 

Albus dagegen zitterte oben im Boot immer noch am ganzen Körper, den Zauberstab seines Bruders immer noch fest umklammert schaute er hilflos zu diesem hinauf. Doch James Laune hatte sich inzwischen geändert. Gewaltig geändert!

Er lachte!

Und Albus fiel die Kinnlade hinunter. Warum lachte James?

Und dann sah er ein zweites Tentakel-Ding, welches sich aus dem Wasser erhoben hatte. Und dieses Ding kitzelte James nun am Bauch.

„James! Was ist das?"

Anstatt eine Antwort zu bekommen wurde Albus aufeinmal selbst ins Wasser gezogen. Ah kalt! Luft! Prustend und schimpfend tauchte er wieder auf und sah sich nach der Ursache um. Die blauen Haare verrieten sich von alleine.

„Teddy!"

Doch der junge Lupin ging nicht weiter drauf ein und tauchte wieder unter, nur um kurze Zeit später von noch einem Tentakel in die Luft gehoben zu werden. Sein Lachen erfüllte den gesamten See. Und von oben fiel James mit einem Stecher ins kühle Nass zurück.

Albus war nun komplett verwirrt. Den Zauberstab hielt er immer noch fest in beiden Händen. Was machten die da? Waren sie nun vollkommen verrückt? Hallo?

„Hey Brüderchen! Mach mit!", rief James ihm zu, der wieder an die Luft gekommen war und winkte Albus zu, „Schau mal wer das ist!"

Was soll der Blödsinn! Das ist das Monster von Loch Ness! Was sollte es denn sonst sein!

„Tauch unter Al!"
 

Albus rollte mit den Augen, nahm trotzdem tief Luft und tauchte ab.

Und vor ihm ergab sich das selbe Bild wie für Teddy.
 

In den Lichterspielen im Wasser und den silbernen Luftblasen mit den Silberlichtern schwamm ein riesiger Krake.

Die Tentakeln fuhren durch das Wasser und versuchten leichte Strömungen.

Und Albus meinte den Kraken lächeln zu sehen! Ganz leicht! Aber dennoch!

Und Albus vergass, dass er Luft brauchte und sah dem Kraken zu wie er mit den zwei Jungs spielte. Friedlich und Frei!

Und als Albus dann wieder auftauchte schmiss er den Zauberstab ins Boot und schwamm zu den in die Luft ragenden Tentakeln. Immer wollte r auf mitmachen!
 

So neigte sich ein weiterer Tag dem Ende zu.

Wieder einen weiteren Tag näher war man an das Ende der Sommerferien herangekommen. Und nach den Sommerferien würde Albus nach Hogwarts fahren! Das erste mal! Und dann würde James schon sehen! Und dann würde er auch in einer solchen Situation eine Zauber wissen!

Aber natürlich hatte er heute auch wieder etwas gelernt:
 

Auch ein Hogwartskrake braucht mal Urlaub!



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