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Selbstlos

von

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Prolog

Eigentlich dachte ich immer ich wäre ein guter Mensch, doch dank denn Leuten da draußen, bin ich mir nicht mehr sicher. Ich denke über alles nach was in der letzten Zeit passiert war, doch ich kam auf keinen grünen Zweig. “Ein bisschen schneller bitte, wir haben nicht den ganzen Tag zeit”, sagt der Wärter und schiebt mich weiter. Ich lege einen Zahn zu, doch eigentlich will ich fliehen, weg aus dem Gang der mehr Leere ausstrahlte als alle leere die ich aus meiner Kindheit kannte. Kalte Wände die nach mir greifen, als wollten sie mich in ihre Leere hineinziehen. Ich gehe zwischen den beiden Wärter zu dem leuchtenden Ende des Ganges. Ich muss kichern. Welch eine Ironie. Ich bezeichne den Ende des Ganges, als das Licht am Ende des Tunnels und irgendwie stimmte es ja auch, denn dahinten erwartet mich der Stuhl, denn man liebevoll unter den Anderen Gefangenen “Der Stuhl den der Teufel küsst” nennt. Doch mich küssen die Engel. Die Tür wird geöffnet und ich trete ein. Die Kette, die um meine Hüfte liegt und die mit den Handschellen und den Fußfesseln verbunden ist, raschelt und Klimpert. Ich höre es noch deutlicher als sonst, auch die vielen Zuschauer, die mich hinter ihren Glasscheiben anglotzen und mich anschauten, als wäre ich ein Monster, sehe ich zu deutlich für meinen Geschmack. Ich betrachte sie alle deutlich. Die brünette Frau mit dem schicken grünen Kostüm sieht mich richtig finster an. Ah, ich erinnere mich das ist die alte Schulfreundin von meiner Mutter, Mrs. McMoriss, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Ich kann ihren Ärger verstehen, wenn jemand Stirb dann ist man immer auf den Sauer, denn jeder für den Mörder hält, ob er es ist oder nicht. Auch unsere Nachbarn sind alle da um mich vorwurfsvoll anzuschauen. Mr. Und Mrs. Schmidt, er im Blauen Anzug, die grauen Haare nach hinten gekämmt und die Augen tief in den Höhlen verschwunden. Seine Frau sah viel zu hübsch aus für so ein Event. Das schwarze, kurze Cocktailkleid schmeichelte ihrer viel zu schlanken Figur, die pechschwarzen, gefärbten haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Eine seltsame Frau, das war schon früh meine Einstellung. Aber egal ich ließ den Blick zu unseren anderen Nachbarn schweifen. Mr. und Mrs. Heyl sind dagegen völlig normal gekleidet, aber auch sie sahen mich an, wie auch die Jury mich anschauten. Ich kann es fast schon hören “schuldig, schuldig, schuldig”. Jaja ich habe es begriffen! Man manchmal würde ich sagen wer es war, doch wer würde mir schon glauben? Aber das ist jetzt auch egal. Ich denke nicht mehr darüber nach, denn jetzt ist es sowieso schon zu spät und schaute wieder zur Familie Heyl. Sie haben Jeans und einfache Oberteile an. Damit zählen sie zu den Wenigsten hinter der dicken Glasscheibe. Irgendwie macht sie diese Tatsache fast schon sympathisch. Aber diese Leute die mir beim Sterben zusehen wollen, war um so viel kranker als sie es mir unterstellen. Ich bin immer noch geschockt, denn ich werde in diesem Moment auf den Stuhl festgeschnallt, der meinen Tod bedeutet. Ich habe meine Mutter nie getötet, auch wenn ich sie gehasst habe, und das ist auch mein gutes recht! Ich die kranke Mörderin im alter von zarten 19 Jahren und der elektrischen Stuhl, der mein noch junges Leben beenden wird. Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen das man sterben wird und doch spürt man keine Angst. “keine Augenbinde bitte. Ich möchte den lieben Zuschauern doch etwas zum glotzen bieten, wenn sie schon alle da sind!”, sage ich zu dem Wärter, der die rote Augenbinde in der Hand hat. Er schaut mich an und schüttelt den kopf. “Das können wir nicht machen. Es geht auch um die Menschenrechte.” Ich lache laut: “Die Menschenrechte? Es galt nie als bewiesen das ich zu 100% schuldig bin und doch werde ich jetzt hingerichtet. Tolle Menschenrechte! Ich will keine Augenbinde und damit fertig!” Der Wächter dreht sich weg und geht auf den Hebel zu. Der Priester tritt auf mich zu: “Möge Gott ihrer Seele gnädig sein.” Er sprach das Vater- Unser und trat beiseite. Nun nimmt der Staatsanwalt seinen Platz ein. “Ava Foster, sie sind wegen besonders heimtückischen Mordes zum Tod durch den elektrischen Stuhl verurteilt worden. Heute wird das Urteil vollstreckt. Ihre letzen Worte bitte Frau Foster, bevor der Gerichtsdiener das Urteil vollstreckt.” “Ich habe meine Mutter immer gehasst und daraus mache ich auch kein Geheimnis. Doch ich habe sie nicht umgebracht und heute wird eine Unschuldige getötet durch das Wort der Jury. Vielen Dank, ich werde Gott von euren Taten berichten. Priester, ich hoffe Gott wird eurer Seele gnädig sein, denn meine Seele ist rein und unschuldig. Diener, töten Sie mich im Namen des Gesetzes.”, sage ich mit fester stimme. Der Staatsanwalt schaut mich angewidert an. Leider ist das nix neues für mich. Dank meines hässlichen Äußeren waren mir diese Blicke nie fremd. Entweder sie waren von fremden oder von meiner eigenen Mutter. Einer der vielen Gründe warum ich sie so hasste. Ich sehe dem Staatsanwalt tief in die Augen und er schaut dem Gerichtsdiener in die Augen und nickt. Er legt den Hebel um und ich spüre den süßen und schmerzhaften Strom, der meinen Körper schüttelt als wäre er eine Gummipuppe. Seltsam. Schön. Tödlich. Mein letzter Atemzug ist getan…..



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