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Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Trotz Urlaub hab ich es geschafft und kann euch nun mein neues Kapitel präsentieren.

Ich wünsche euch viel Spaß damit.

LG Cherry Komplett anzeigen

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Streit


 

59. Streit
 

 

Ein paar Wochen lang sah Shikamaru das alles mit an. Natürlich fand er es toll, dass Temari so viel Zeit mit ihren Kinder verbrachten, doch verletzte es ihn irgendwie auch. Es schmerzte ihn. Von Tag zu Tag nahm sie mehr Abstand von ihm. Berühren ließ sie sich schon lange nicht mehr von ihm. Es brach sein Herz, denn, auch wenn sie versuchte es zu verbergen, sah er ihr doch an, dass sie innerlich zerbrach und er wusste nicht mal, warum. Aber Genma schien es zu wissen und das nahm ihn eigentlich noch mehr mit. Warum erzählte sie dem Braunhaarigen von ihren Problemen aber nicht ihm? Dachte sie, er wusste nicht, was passierte? Da lag sie aber falsch. Er wusste, dass sie sich nachts immer in das Kinderzimmer schlich und weinte, wodurch sie Satsuki einen riesigen Schrecken einjagte. Er wusste auch, dass sie jeden Tag in den Wald ging. Nur warum wusste er nicht und das trieb ihn Stück für Stück immer mehr in den Wahnsinn.

 

Oft hatte der Nara schon mit Choji und seinem Vater über seine Probleme gesprochen, immerhin hatten beide ihn schon oft aus Krisen herausgeholt, doch wussten dieses Mal beide keinen Rat. Sie konnten sich aus Temaris Verhalten keine Schlüsse ziehen. Nur eines war den drei Männern klar: Temari verschwieg etwas ganz wichtiges, dass sie von innen heraus zu töten schien, ganz langsam und nur Stück für Stück. Aber gerade dieses langsame machte daraus eine Qual. Eine Qual für sie alle, denn jeder, Shikamaru glaubte sogar seine Kinder, konnte sehen, wie ganz langsam die Freude aus ihren Augen trat und dafür der Leere und Traurigkeit platz macht. Er glaubte, dass es nicht die Traurigkeit sondern die Leere in ihren Augen war, die ihn so um den Verstand brachte, denn am Ende war er so gefrustet und enttäuscht, dass sich das alles in seiner Wut und Aggression wiederspiegelte.

 

 

Es war ein ruhiger Freitagmorgen. Die Kinder waren bereits in der Akademie. Es war der letzte Tag vor den Ferien. Der letzte Tag bevor sie nach Suna fahren würden, um mit Temaris Brüdern Weihnachten zu feiern, wobei Temari gar nicht zu feiern zu mute war. Aber vielleicht würden sie ihr aus ihrem Problem helfen. Doch fürs erste machte sie sich erst mal fertig, um wie jeden Tag in den Wald zu gehen und sich dann von Karura zu verabschieden, doch sollte es dieses Mal nicht so weit kommen, denn Shikamaru erwartete sie bereits an der Tür. Mit seinem Rücken lehnte er an dieser, sodass sie ihn erst überwältigen musste, bevor sie die Tür passieren und in den Wald gehen könnte.

 

„Shikamaru, würdest du mich bitte vorbei lassen?“, bat sie mit einem Lächeln, das ihre Augen aber nicht erreichte. Schon vor einiger Zeit hatten sie ihr Lächeln verloren. Der Nara wollte nun wissen wieso. Weshalb er mit dem Kopf schüttelte.

  „Nein“, erwiderte er schlicht. „Ich will zu erst mit dir reden!“ Temari sah ihn zwar verwirrt an, stimmte aber dennoch zu.

  „Wohin willst du gehen?“, fragte er zu aller erst. Er wusste, wohin sie wollte, doch Shikamaru wollte erfahren, ob sie ihn diesbezüglich anlog oder nicht, ob sie ihm noch immer vertraute, oder ob er das wieder vergessen konnte. Irgendwie wurde er nämlich das Gefühl nicht los, dass sie ihm auch dieses Mal nicht die Wahrheit sagen würde oder dass sie ihm irgendwas verschwieg, wie sie es die letzten Wochen auch schon immer getan hatte. Aber dieses Mal würde alles anders laufen.

  „Spazieren, das weißt du doch“, erwiderte sie.

  „Und wohin genau“, hakte er nach. Temari schwieg daraufhin einen Moment. Sie wollte Shikamaru nicht schon wieder anlügen und doch hatte sie keine andere Wahl.

  „Ich geh erst etwas durch Konoha und treffe mich dann mit TenTen“, log sie, wobei sie ihren Kopf zur Seite drehte.

 

Aber gerade das bestätigte Shikamaru, dass sie schon wieder log, abgesehen davon wusste er, dass TenTen seit der letzten Nacht auf einer dringenden Mission war, weshalb sich die beiden wohl kaum treffen konnten. Es machte ihn rasend. Er hasste es, wenn sie log. Shikamaru verstand nicht, wie sie ihm noch in die Augen sehen konnte, wobei… Eigentlich sah sie ihm gar nicht mehr in den Augen, nun verstand er auch immer mehr, warum sie abstand von ihm nahm. Doch fragte er sich, welche große Lüge dafür verantwortlich war, dass sie sich lieber von ihm abwand als ihm die Wahrheit zu verraten.

  „Was ist passiert, dass du mich lieber anlügst und vor mir flüchtest, als mir zu sagen, was passiert ist, Temari? Ich dachte, wir wären schon an den Punkt angelangt, wo wir uns vertrauen und uns alles sagen! Liebst du mich nicht mehr?“, fragte er sie traurig.

 

Sofort sah Temari wieder auf und blickte direkt in seine traurigen braunen Augen. In diesem Moment erinnerten sein Augen sie mehr an ein Reh als jemals zu vor. Schon alleine dieser Blick reichte ihr, um zu wissen, dass sie ihn dieses Mal wirklich unglaublich verletzt hatte. Es tat ihr unglaublich leid, aber noch immer hatte sie keinen Mut es ihm zu sagen. Langsam schritt sie auf ihn zu und hob ihre Hand, um sie auf seine Wange zu legen, doch zog sie sie gleich wieder zurück.

  „Shikamaru, ich liebe dich wirklich, aber… Bitte! Du musst mir glauben, es ist nichts. Es ist alles ok“, versicherte sie ihm, aber Shikamaru glaubte ihr nicht. Hatte sie ihn nicht schon zu oft angelogen oder ihm etwas verschwiegen.

  „Tut mir leid Temari, aber ich kann dir nicht glauben“, erwiderte er kalt.

 

Schockiert sah Temari ihn an. Natürlich hatte sie erwartet, dass er stur war, aber nicht dass er ihr so gefühlskalt sagte, dass er ihr nicht glaubte. Vielleicht war ja ihre schlimmste Befürchtung wahr geworden: Shikamaru hatte von der Fehlgeburt erfahren und hasste sie nun. Aber wer hatte etwas verraten? Kurenai? Sakura? Genma? Andere wussten doch gar nichts davon, dass sie schwanger gewesen war. Doch warum sollten sie sie verraten haben? Nein, eigentlich konnte sie sich das schon denken. Sie wollten, dass sie mit ihm sprach, aber das konnte sie nicht. Jeder Gedanken daran, was passiert war und was kommen würde, wenn ihre Familie davon erfuhr, ließ sie innerlich mehr zerbrechen. Temari dachte eigentlich jeden Tag, an das, was passiert war. Es gab Tage, an denen sie nur noch ein Schatten ihres Selbst war und Tage, an denn sie die glückliche und fröhlich Mutter von vor ein paar Monaten war, wobei die schlechten Tage überwogen. Würde sie nun aber darüber sprechen, wäre alles nur noch schlimmer, zumindest glaubte sie das. Nein, sollte es nicht sein. Shikamaru durfte das nicht glauben, was ihm erzählt wurde. Einer in der Familie musste einen klaren Kopf bewahren und das war sicher nicht sie.

 

„Egal, was Genma, Kurenai oder Sakura dir erzählt hat, es ist alles gelogen und überhaupt nicht war. Es ist nie passiert und mir geht es bestens. Ich brauche also keine Hilfe“, sagte sie schnell, ohne über ihre Worte nachzudenken oder überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er vielleicht gar nichts wusste. Doch machte Shikamarus verwirrten Gesichtsausdruck ihr sofort klar, dass er nichts von all dem, was passiert war, wusste.

  „Temari, was sollen sie mir erzählt haben? Rede endlich mit mir! Was ist passiert, während ich weg war? Hast du mich betrogen? Ist es das, was du mir verschweigst? Liebst du jetzt Genma, oder was?“, schrie er sie an. Er hätte auch noch weiter gemacht, hätte sie ihn nicht unterbrochen.

  „Ich hatte nichts mit Genma! Das musst du mir glauben, Shikamaru! Ich liebe nur dich! Genma und ich, wir sind nur Freunde. Ich würde dich nie, hörst du, niemals betrügen. Wenn du mir alles andere nicht glaubst, dann glaub mir bitte das“, flehte sie ihn weinerlich an. Das alles hier machte sie fertig. Seine Anschuldigungen, der Druck auf ihren Schultern, der Verlust. Shikamaru aber verschloss seine Augen davor.

  „Dann sag mir endlich was los ist!“, fuhr er sie an, wobei er einen Schritt nach vorne trat und fest ihre Arme packte.

 

Temari rannen nun mehrere Tränen die Wangen hinunter. Sie wusste nicht mehr, was sie denken und fühlen sollte. Diese ganze Situation machte sie einfach nur fertig. Noch war Shikamaru so wütend und aggressiv geworden, schon gar nicht ihr gegenüber. Erst jetzt fiel ihr wirklich auf, was sie mit ihrem Verhalten angerichtet hatte. Trotzdem wusste sie nicht, was sie machen sollte. Ihr Hirn schrie, dass sie ihm endlich alles sagen sollte, aber ihr Herz kämpfte genauso stark dagegen an, wollte es doch verhindern, dass auch er leiden musste, dabei übersah sie ganz, dass Shikamaru schon litt. Dass sie mit ihrem Verhalten, alles zerstörte, was sie aufgebaut hatten. Jedem wäre die Entscheidung leicht gefallen, aber nicht Temari. Sie hatte in der Vergangenheit einfach zu fiel schlechtes erlebt, dass sie noch immer mit aller Kraft verzweifelt versuchte, ihre Maske aufrecht zu erhalten. Dass Shikamaru und alle anderen sie bereits durchschaut hatten, übersah sie dabei, weshalb es ihre Entscheidung nicht gerade erleichterte, doch hatte sie glück, denn genau in diesem Moment wurde dir Tür geöffnet.
 

Eigentlich hatten die Drillinge ihre Eltern freundlich begrüßen wollen, doch blieben ihnen die Worte im Halse stecken, als sie das Bild vor sich sahen. Es war einfach viel zu verwirrend. Ihr Vater hielt ihre Mutter, der mehrere Tränen die Wange hinunter liefen, brutal fest. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie so was nie sehen würden, immerhin war ihre Mutter eine starke Frau und ihr Vater liebte sie über alles, sodass er ihr niemals etwas Böses konnte. Die Situation vor ihnen zerstörte das Bild von ihren Eltern total.

 

„Papa, lass Mama sofort los! Du tust ihr weh“, schrie Satsuki, die die erste war, die sich aus der Starre losen konnte. Ihre beiden Brüder starrten noch immer ungläubig auf ihre Eltern, doch wurden auch sie bei den nächsten Worten ihres Vaters befreit.

  „Was macht ihr hier?“, knurrte er sie an. „Geht sofort hoch in euer Zimmer! Das ist eine Sache zwischen eurer Mutter und mir.“ Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Temari klar, dass Shikamaru weder sich noch seine Wut unter Kontrolle hatte. Aus diesem Grund sah sie ihre kleinen auch flehend an. Satsuki war das aber egal. Sie machte sich viel mehr Sorgen um ihre Mutter als um die Folgen. Ihre Brüder aber sahen genau, dass sie lieber das tun sollten, was ihr Vater wollte, weshalb sie ihre Schwester schnell an der Hand packten und sie schnell in ihr Zimmer zogen, wo sie sogleich die Tür hinter sich schlossen. Das änderte aber nichts daran, dass sie noch immer die aufgebrachte Stimme ihres Vaters hörten, die Satsuki dazu brachten gleich wieder zur Tür zu rennen. Nur gut, dass ihre Brüder stark genug waren, um sie aufhalten zu können.

 

„Sag mir endlich, was los ist, Temari“, schrie er sie erneut an. Temari zuckte erschrocken zusammen. Noch immer war ihr sein aufgebrachtes Verhalten so fremd, dass es ihr die Sprache verschlug. Sie verstand ja, dass er böse mit ihr war, aber dass er diese Wut an ihren Kindern ausließ, war kaum zu glauben.

  „Ich rede mit dir“, meckerte er, um sie aus ihren Gedanken zu holen, wobei sich der Griff um ihren Armen nur noch verstärkte. Aber beides brachte nichts. Temari kam aus ihren Gedanken nicht zurück. Am liebsten wäre sie zu ihren Kindern gegangen und hätte sie in den Arm genommen, um ihnen zu sagen, dass alles ok wäre, denn dann konnte sie auch vor Shikamaru flüchten. Momentan machte er ihr nämlich angst. Sie dachte, sie kannte Shikamaru gut. Für sie war er eine ruhiger und ausgelassener Mann, den zwar alles nervte, der sich aber gut unter Kontrolle hatte, also das genau Gegenteil von ihr. Nun aber war er so wie sie früher gewesen war. Wild. Aufbrausend. Brutal. Nein, das war nicht ihr Shikamaru. Er hatte sich verändert. Wobei eigentlich war es sie, die sich verändert hatte und mit ihr oder eher wegen ihr hatte auch er sich verändert.

 

So langsam wurde Temari klar, dass sie durch ihr Schweigen und durch das Aufbauen ihrer Maske alles nur schlimmer gemacht hatte. Als ihn davor zu schützen, hatte sie ihm erst die Schmerzen zugefügt. Aber das hatte sie gar nicht gewollt. Sie wollte doch alle beschützen. Sie war scheinbar doch eine schlechte Mutter und Freundin. Es war ihre Aufgabe gewesen, ihre Familie zu beschützen, aber das war wohl fehlgeschlagen, zumindest sah es danach aus, denn Shikamaru schien hier gerade vor Wut zu platzen und in den Augen ihrer Kinder hatte sie die Angst genau gesehen. Ja, sie hatte versagt. Sie hatte ihre Familie zerstört, obwohl sie nur das Beste gewollt hatte. Das wäre einer guten Mutter sicher nicht passiert. Vielleicht sie ihm nun die Wahrheit sagen, dann würde er sie für immer hassen und mit ihren Kindern gehen. Natürlich würde sie daran zerbrechen, aber dann ging es ihrer Familie wieder gut, dann hatte sie ein Mal das richtige getan, dann war sie ein Mal eine gute Mutter und Freundin gewesen.

 

KLATSCH!

 

Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.

  „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2014-02-05T21:05:43+00:00 05.02.2014 22:05
Ach herrje.
Das kann heiter werden.
Antwort von:  Little-Cherry
05.02.2014 22:17
Jaoa, dass kann schon sein...
Von:  Carmion2
2014-02-05T17:39:06+00:00 05.02.2014 18:39
Krass!! Er hat ihr echt eine geklebt. Ich bin gespannt wie es weiter geht, und ob sie ihm endlich die Wahrheit sagt.
Antwort von:  Little-Cherry
05.02.2014 18:41
Joah. Ich war irgendwie voll im Schreiben drinnen und dann ist es passiert. Du kannst auch gespannt sein. Es wird weiter spannend weiter gehen.


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