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The Darkside

von

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Hilflos

~
 

„Aussteigen!“, bellte der dunkelhaarige, junge Mann vor dem Rettungswagen offensichtlich wild entschlossen und mit einem Anflug von Hysterie in der Stimme. „Sofort!“

„Der schon wieder“, grollte Shikamaru und legte einen Gang ein, „Jetzt reichts. Den fahr ich um“

„Sasuke!“, Naruto schnappte nach Luft. „Nein, warte, warte! Shika, lass den Scheiß!“
 

Der Uchiha kniff die Augen zusammen gegen das Fernlicht, das Shikamaru geistesgegenwärtig aktiviert hatte. Der Motor des Fahrzeugs heulte bedrohlich auf, Sasuke fletschte die Zähne und zielte auf den Beifahrersitz.

„Mach weiter, wenn du deinen Partner tot sehen willst!“, brüllte er provozierend.
 

„Scheiße, hört auf!“, Naruto öffnete die Tür. Er sprang vom Sitz, ignorierte Shikamarus Protestruf. Langsam hob er die Hände, kam so Schritt für Schritt vorwärts, bis er ausreichend weit im Scheinwerferlicht stand, um erkannt zu werden.
 

„Hör auf damit, Sasuke“, beschwor er den Anderen, die Augen weit und rund, „Bitte-... du musst nicht-... hör einfach auf!“

Sasukes Blick brach als er ihn sah, er schluckte heftig.

„Du... du solltest mitkommen...“, meinte er unsicher, ein Hauch von Erleichterung in der rauen Stimme, „Ich-... hab Sakura-...“
 

Narutos Miene rutschte in Eiseskälte.

„Weg von ihm!“, brüllte Shikamaru aus dem geöffneten Fahrerfenster heraus, „Das ist garantiert eine Falle!“
 

Die Muskeln des Uzumaki bebten, er kam ein, zwei steife Schritte auf den perplexen Sasuke zu, der alarmiert den Arm mit seiner Waffe sinken ließ, dann flog er gegen ihn, riss ihn zu Boden, packte ihn mit einem tiefen Aufschrei am Kragen, schlug ihm mit solcher Wucht ins Gesicht, dass der Uchiha kurzzeitig schwarz sah und ihm alle Zähne klirrten. Die Waffe fiel ihm aus der Hand, schlitterte vor das Auto. Sasuke bockte instinktiv den Rücken auf, um seinen Angreifer von sich zu werfen, versuchte etwas Verwundbares unter die Nägel zu bekommen, aber Naruto schloss beide Knie um seinen Brustkorb wie eine Bärenfalle, gab keinen Milimeter Spielraum.
 

„Wo ist sie?“, grollte er, justierte seinen Griff und zog den Kragen von Sasukes Jacke erbarmungslos eng, brachte ihn zu ersticktem Japsen, „Was hast du mit ihr gemacht?! Wo. Ist. Sie?!“
 

Sasuke konnte nicht antworten- er wehrte sich. Erstens bekam er kaum Luft, zweitens war er außer Stande zu sprechen,wenn sein Mund voller Blut war und er vor Schmerz nichts mehr sah und drittens-... es war Instinkt. Sein Überlebensinstinkt hatte ihn fest im Griff, denn Naruto war stark wenn er wirklich ernst machte- verdammt stark. Umso verbissener schlug er nach Augen und Nase, versuchte Haare zu fassen zu bekommen, spuckte, trat, wand sich-... es war beileibe nicht das erste Mal, dass sie auf diese Art kämpften, aber dieses Mal lag kein Funken Befriedigung darin, nur Verzweiflung... und Sasuke hatte keine Ahnung wie das zu stoppen war. Es spürte bebende, blanke Panik. Und das Schlimmste war, er spürte sie auch bei Naruto. Sie kämpften, als ginge es um ihr Leben. Und irgendwie tat es das auch. Nur dass er wusste, dass sie einander nicht töten durften, weil jeder von ihnen für die nächste halbe Stunde zu wichtig war und mit jedem Moment sinnloser Gewalt kostbare Zeit davon rann, die hilflose Panik noch mehr schürte, den Kampf noch erbitterter machte-...
 

„Weg von ihm!“, brüllte Shikamaru aus seinem sicheren Platz in der Fahrerkabine noch einmal und fluchte, als er wieder ignoriert wurde. Die Beiden waren ineinander verbissen wie zwei kämpfende Hunde-... fieberhaft kramte er in den Hilfsmitteln die er zur Hand hatte, versuchte es mit ein paar gellenden Pfiffen auf den Fingern und ein paar gezielt geschleuderten Verbandspäckchen. Keine Chance.
 

Fluchend und vor sich hin schimpfend suchte er unterm Sitz. Irgendwo war dieses lange Abschleppseil. Sobald er es hatte atmete er noch einmal tief durch, löste den Knoten um es vor sich auszubreiten, zog das lose Ende durch den Schnapphaken und stieg aus dem Wagen.
 

Sein Partner, von einem tollwütigen Straßenpunk zerfleischt?

Nicht in seiner Schicht...
 

~
 

Sasuke sah nicht, wie der Nara schwarzes Seil durch seine Finger gleiten ließ, den Blick auf das Chaos aus Gliedmaßen und Bewegung still fokussiert. Er sah nicht, wie er die Schlinge lockerte, sie ums Handgelenk fliegen ließ bis sie Schwung hatte-... er bemerkte nicht, wie der Andere einen gezielten Schritt näher kam und das Seil losschickte-... es war als würde der Schatten unter Shikamarus Hand sich strecken und alles was Sasuke davon mitbekam war der kurze, dumpfe Schmerz als die Schnalle seinen Knöchel traf-... und der unerwartete Ruck, der ihm fast das Bein ausriss-... jedenfalls fühlte es sich so an. Er schlitterte wie von Geisterhand gezogen über den Asphalt, schürfte sich den Rücken auf-... und blieb dann im ersten Moment verwirrt liegen.
 

„Weg von ihm!“, wiederholte Shikamaru eisig und Sasuke spürte den scharfen Luftzug, als ein zweites Seilende bedrohlich knapp über seinen Kopf hinwegsirrte, „Naruto? In den Wagen. Und du, Freundchen-... ab auf den Bauch. Hände hinter den Kopf. “
 

„Nein“, japste Sasuke, „Naruto! Du musst-...“

„Halt den Mund!“
 

Der Nara hob beim Näherkommen die Waffe auf die Sasuke fallen gelassen hatte, zog ratschend den Entsicherungshebel und richtete den Lauf auf ihn.

„Ab. Auf den Bauch“, wiederholte er drohend, „Sofort! Und ich schwöre dir, mach noch eine falsche Bewegung und ich schieß dir in die Kniekehlen“
 

Sasuke schluckte. Er starrte aufwärts in seinen eigenen Waffenlauf und sah sich gezwungen einzusehen, dass er nur noch sehr reduzierte Wahlmöglichkeiten hatte. Wie in Zeitlupe drehte er sich um-... es ging gegen alle Instinkte einer entsicherten Waffe den Rücken zuzudrehen, aber er biss sich auf die Unterlippe und konzentrierte alle Gedanken nur auf sein Ziel-... er konnte nicht-... er konnte es nicht vermasseln-... er hatte eine Mission und wenn die scheiterte konnte er sich genau so gut selbst erschießen, also-... Shikamaru riss grob seine Hände dorthin wo er sie haben wollte als ihm das Ganze zu zögernd ging, außerdem hatte er keine Hemmungen sein Knie mit vollem Gewicht genau zwischen die Schulterblätter zu pressen.
 

Sasuke biss knirschend die Zähne zusammen, drückte die Stirn gegen den Asphalt, beschwor seinen sich windenden Selbsterhaltungstrieb um Ruhe und Fassung.

„Schön stillhalten“, grollte der Nara, „Verd-... Naruto? Ich brauch dich hier doch kurz. Halt ihn fest, damit ich ihn fesseln kann. Bis die Bullen mit Handschellen hier sind, bleibt der nicht frei. Der ist zu gefährlich...“
 

Sasuke kämpfte verzweifelt gegen aufbrodelnde Panik, die ihm jeden klaren Gedanken zu rauben schien. „Naruto“, platzte er schließlich beinahe flehend wieder heraus, als er bekannte, warme Finger in ungut mörderischem Griff um die Handgelenke spürte. Er versuchte den Kopf zu drehen, versuchte den Killerinstinkt zu ignorieren, der ihn immer heftiger zu übermannen drohte, versuchte ganz ruhig zu bleiben, sich bloß nicht zu wehren als er Seilschlingen spürte. Seine Stimme bebte. Es war ihm egal.
 

„Es ist nicht so wie du denkst! Ich weiß, ich hab... Scheiße gebaut! Wir hatten ein paar... Differenzen! Aber ich schwöre dir, Sakura liegt da zwei Straßen weiter und sie wird verbluten, wenn du mir jetzt nicht glaubst! Sie wird sterben, okay?! Wenn du nichts tust, wirst du das ewig bereuen! Sie hat nach dir gerufen! Sie will, dass du bei ihr bist! Ich hab versucht Hilfe zu holen-... also egal was ihr tut, fahrt gefälligst zuerst dort hin, verdammt! Und zwar schnell! Vielleicht ist es noch nicht zu spät!“
 

Narutos Griff verlor an Härte, er stockte-... richtete den Blick auf Shikamaru, der mit kühler Miene kurzentschlossen umdrehte, zur Fahrerkabine zurück ging, mit einer Rolle Panzertape und einer dicken Mullbinde in der Hand zurück kam.
 

„Nein“, keuchte Sasuke panisch, rappelte sich auf, rutschte auf den Knien zurück und biss die Zähne zusammen als er in den Haaren gepackt wurde und der Nara Daumen und Zeigefinger in seine Wangen presste, um ihm die Mullbinde zwischen die Kiefer zu schieben, „Nein! Naruto! Naruto, sie wird sterben! Das ist kein Scherz! Sie verblutet! Sie braucht dich! Ich schwöre es, ich hab sie gefunden! Glaub mir! Bitte-... was soll ich machen, dass du mir glaubst?!“
 

„Warte“, der Blonde griff leicht und bittend an Shikamarus Handgelenk und schüttelte stumm den Kopf.

„Soll das ein Witz sein?“, schnaubte der Nara, „Er macht dich wahnsinnig mit seiner Winselei! Am Ende glaubst du ihm wirklich noch!“
 

Naruto nickte leicht. Seine merkwürdig leer wirkenden Augen suchten Sasukes Blick, der weit und bebend an ihm Halt suchte.

„Ich glaube ihm“, meinte er leise, „Lass uns fahren“
 

Shikamaru verdrehte die Augen zum Himmel und schlug sich stöhnend die Hand an die Stirn.

„Dieser Mann!“, betonte er heftig und gestikulierte lebhaft zu dem reichlich mitgenommenen Uchiha,

„Hat versucht dich umzubringen! Und es war nicht das erste Mal! Was! Ist falsch! Mit deinem Kopf?!“
 

„Ich bin eben ein Idiot“, meinte Naruto in gereizter Nüchternheit. Er wandte sich ab, um zurück zum Wagen zu schlurfen, „Schon gut, du musst nicht fahren. Gib mir den Schlüssel. Du kannst hier bleiben und auf die Polizei warten, es wird nicht lang dauern“
 

„Einen Scheiß werde ich tun“, schnaubte Shikamaru. Er packte Sasuke im Nacken, riss ihn auf die Beine und stieß ihn zu Naruto hinüber, „Du passt auf ihn auf! Und wenn er mich einmal falsch anguckt während der Fahrt, kann´s sein, dass er aus Versehen einen Zeh verliert!“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-02-20T10:39:56+00:00 20.02.2014 11:39
Hey ( ゜ρ゜)ノ

Okay, das es Sasuke war, da im steht, darauf wäre ich nicht
gekommen. Und nach allem was Shika von ihm gehört hat, ist
es klar, das er ihm nicht über den Weg traut. Schön hast du die
Stelle mit dem Schatten/Seil gemacht, mit dem er Sasuke ange-
griffen hat.
Und die Beschreibung, wie lang es gedauert hat, das es bei Naruto
durchgesickert ist, das Sasuke nicht der ist, der Sakura ein Haar ge-
krümmt hat, sonder das er nur den Weg weisen will.

Ich hoffe sie packen es noch ...

CuCu Jyorie


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