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Time Of Dying

Kakuzu x Sasori
von

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Forsaken

Bleiche, durch dünne Wolkenbänder verblasste Sonnenstrahlen trafen auf die glänzenden, grünen Blätter der Baumgruppen. In der Nacht hatte es geregnet, in dichten, kühlen Fäden hatte es die Landschaft durchnässt. Ein sanfter Wind durchfuhr die einzelnen Blätter des Waldes, ließ die bereits Verwelkten auf dem Boden durcheinanderwirbeln und einen majestätischen Tanz aufführen. Einige Vögel kamen nun aus ihren Verstecken und durchschnitten die Luft mit ihren Gesängen. Nasse, klare Tropfen perlten von den Blättern herunter und erreichten mit einem dumpfen Geräusch den Boden.

Zwischen all der wunderschönen Idylle stand etwas, was die Landschaft ein wenig zerstörte. Es wirkte wie ein völlig fremdes Objekt in einer heilen Welt, etwas, was nicht in das Bild hineinpasste. Das dunkle Schwarz ließ es ein wenig wie einen Fremdkörper erscheinen zwischen all dem grün und braun.

Auf einem kleinen, etwas abgelegenen Waldweg stand ein schwarzer Porsche, ein ziemlich teures Auto, das sich sicher nicht jeder leisten konnte. In ihren Inneren war es vollkommen ruhig.

Doch während die Wassertropfen sich langsam ihren Weg über die Glasscheibe suchten, begann sich auf den weichen Polstern des Rücksitzes etwas zu regen. Schlaftrunken öffnete das bis eben noch friedlich schlummernde Etwas seine Augen. Das rote Haar vollkommen wirr vom Kopf abstehend und die ebenso roten Augen irritiert auf das Autodach gerichtet musste es erst einmal realisieren, was eigentlich los war.

Dieses „es“ war niemand anderes als Sasori. Murrend schloss er die Augen wieder und drückte sich verschlafen an die Wärmequelle neben sich. Das dort überhaupt Eine war störte ihn zuerst reichlich wenig. Irgendetwas war um ihn geschlungen, was ihn nun noch näher an die wunderbare, einladende Wärme drückte. Genüsslich atmete er den Duft des Körpers neben sich ein. Da kamen ihm erste Zweifel. Für ein Mädchen, neben denen er für gewöhnlich aufwachte, roch das irgendwie zu...maskulin.

Sofort schlug er die Augen wieder auf. Überhaupt waren es doch normalerweise die Mädchen, die sich an ihn drückten und nicht anders herum. Aber der Körper neben ihm war irgendwie...größer und einladend dafür, sich daran zu schmiegen und den Augenblick zu genießen.

Langsam, mit aufwallendem Unbehagen, setzte er sich auf und besah sich die Situation. Er wünschte, er hätte es nicht getan. Zum einen durchzog ein für ihn unbekannter, unangenehmer Schmerz seinen Unterleib und ließ ihn zusammenzucken, und zum anderen sah er nun, wer wirklich neben ihm lag. Es war Kakuzu. DER Kakuzu, den er so hasste.

Sie befanden sich beide auf der Rückbank eines Autos, dass ihm vollkommen unbekannt war. Seines, beziehungsweise dass von Deidara war es nicht.

Eine Schockstarre hatte sich über seinen Körper gelegt, regungslos beobachtete er das schlafende Gesicht Kakuzus während seine Gedanken rasten.

Fakt 1: Kakuzu lag neben ihm in einem Auto

Fakt 2: Er hatte bis eben noch in seinen Armen geschlafen.

Fakt 3: Beide waren sie fast gänzlich unbekleidet, wenn man von dem T-Shirt einmal absah, das Sasori noch halbwegs am Körper trug, obwohl es reichlich ausgeleiert war.

Fakt 4: Sex?

Nein, das war kein Fakt. Denn Sasori konnte sich nicht daran erinnern, was gestern Abend nach dem X-ten Drink passiert war. Wie war er hierher gekommen? Mit einem Blick aus dem Fenster bemerkte er, dass sie sich in einem Wald befanden, ein Wald, den er ebenso wenig zu kennen schien wie dieses Auto. Aber da sowieso jeder Wald aussah wie der andere war das ja nicht weiter von Wichtigkeit.

Seine Gedanken verstockten sich nun wieder auf das Hauptproblem. Hatten sie miteinander geschlafen oder nicht? Sasoris erste Reaktion war ein klares Nein. Er war ein überzeugter Hetero und sein Körper wusste das. Selbst wenn er volltrunken war, würde dieser nicht auf einen Typen anspringen. Vor allem nicht auf einen Typen wie Kakuzu, der ebenso Hetero war wie er und kein Interesse an einen One – Night – Stand mit einem Gleichgeschlechtlichen hatte. So dachte jedenfalls Sasori.

Aber die Indizien waren eindeutig. Erneutes Unbehagen, nun mit einer Spur Panik vermischt, raste durch seine Venen und ließ ihn sogar den Schmerz in seinem Unterleib vergessen. Ohne, dass er es wirklich realisierte, rückte er von Kakuzu ab. Oder er versuchte es zumindest, denn alles, was er damit bewirkte, war, dass Kakuzu die Bewegung aus seinem Schlaf riss.

Mit riesigen Augen starrte Sasori auf Kakuzu hinab, der langsam seine grünen, stechenden Augen öffnete und Sasori anblickte. In seinen Augen war zuerst kein Widererkennen zu bemerken, doch auch dieser Zustand würde sich legen. Sasori schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, der sich in all der Panik gebildet hatte.

Kakuzu blinzelte ihn an, der Schleier auf seinen Augen wurde matt und verschwand dann völlig. Mit nun klaren, grün schimmernden Augen sah er Sasori direkt in die roten Augen, aber keine Emotion war auf seinem Gesicht zu lesen. Erst nach fast einer halben Minute öffnete er den Mund, um etwas zu sagen. Als er etwas sagte, klang seine Stimme frostig und schneidend wie kalter Arktiswind.
 

„Was tust du hier?“
 

Sasori wusste nichts, was er hätte antworten können. Er war zum ersten Mal in seinem Leben völlig sprachlos. Stattdessen versuchte er, nicht mehr allzu geschockt auszusehen.
 

„Ich hab dich etwas gefragt!“
 

Fauchte Kakuzu, setzte sich auf und stieß ihn so heftig zurück, dass Sasoris Kopf gegen die Glasscheibe hinter ihm prallte und mit einem dumpfen Geräusch viele Wassertropfen zum Fallen brachte. Sasori wollte zu etwas ansetzen, aber Kakuzu schien es sich bereits anders überlegt zu haben. Er schaltete scheinbar genauso schnell wie Sasori selbst, hatte die Lage erkannt und zum Negativen bewertet. Er war wohl zum gleichen Schluss gekommen wie Sasori. Er hatte ein Schulbandmitglied gevögelt. Obwohl nicht ganz klar war, wer mit wem...aber das war auch besonders wichtig. Jedenfalls machte es Kakuzu wütend.
 

„Los, raus hier!“
 

zischte Kakuzu, seine Stimme war angefüllt mit Wut und Hass auf diese eine Person. Sasori wusste noch immer nicht, was er sagen sollte. Aber das war auch gar nicht nötig, denn Kakuzu beförderte ihn mit einem Handgriff zur Tür und einem weiteren zu seiner Kehle auf den kühlen Waldboden. Vollkommen irritiert starrte Sasori auf die Tür, die ihm vor der Nase zugeschlagen wurde.

Und plötzlich wurde er zornig. Kakuzu benahm sich, als hätte er in irgendeiner Weise Schuld an dem, was passiert war. Dabei konnte er sich kein bisschen daran erinnern, was sie möglicherweise miteinander gemacht hatten. Zum einen war das hier nicht sein Auto und er konnte ein Solches auch nicht fahren. Also musste Kakuzu sie hierher gebracht haben, wo auch immer dieses „Hier“ war. Zum anderen wäre er viel zu schwach, um mit Kakuzu etwas anzustellen, was Dieser nicht auch wollte. Also trug Kakuzu wohl mindestens Mitschuld. Außerdem fand Sasori Kakuzus Reaktion einfach unfair ihm gegenüber. Sie konnten sich zwar nicht leiden, aber ihn einfach aus Wut ohne Klamotten aus dem Auto zu werfen war nicht gerecht. Sasori konnte nichts für die ganze Sache, Jedenfalls hatte er nicht mehr Schuld als Kakuzu.

Seine Augen waren verärgert zu Schlitzen verengt, während er die Tür vor seiner Nase anstarrte als hoffte er, dass sie dadurch aus den Angeln fallen würde. Das Kakuzu sich so ein teures Auto leisten konnte interessierte ihn momentan nicht. Hass vernebelte ihm die Sinne. Kakuzu war ein verdammtes Arsch.

Er war so auf seinen Hass auf Kakuzu fixiert, dass er sogar vergaß, das ER, Sasori, wahrscheinlich sein Erstes Mal mit einem Mann mit gerade DIESEM gehabt hatte. Sich glücklicherweise aber nicht daran erinnern konnte.

Da er nicht wusste, was er sonst tun sollte, winkelte er seine Beine an und presste sie so nahe es ihm möglich war an den Körper heran. Dann zog er sich das T-Shirt über die Beine, welches Dank dem ausgeleierten Stoff bis zu seinen Füßen reichte und ihn erst einmal vor zu tief gehenden Blicken schützen würde. Auch wenn in diesem Wald sowieso niemand war, der ihn sehen konnte, fühlte er sich zunehmend unwohl, hier draußen zu sitzen.

Im Wagen dagegen herrschte Bewegung. Er konnte manchmal Kakuzus Kopf hinter der Fensterscheibe sehen und bemerkte einmal, dass er sich sein Shirt über den Kopf streifte.

Indes strich ihm kalter Wind durch die Haare und verursachte ihm eine unangenehme Gänsehaut. Fröstelnd zog er seine Beine noch näher zu sich, sodass seine Kniescheiben zu Schmerzen begannen. Er wusste, dass er ziemlich erbärmlich aussehen musste, aber sein Unterleib schmerzte, ihm war kalt und er hatte einen seelisches Trauma hinter sich. Sex mit einem Mann. Und dann ausgerechnet mit Kakuzu! Er konnte sich zwar nicht daran erinnern aber allein der Gedanke machte ihn krank.

Nach einiger Zeit - Sasori kam sie ziemlich lang vor - wurde die Tür auf der anderen Seite des Autos geöffnet und Kakuzu stieg aus. Er warf Sasori einen kurzen, eiskalten Blick zu und wandte sich dann zur Fahrertür ab. Sasori verengte die Augen und knurrte. Er würde doch nicht einfach so wegfahren und ihn hier nackt zurücklassen? Das würde er nicht wagen...oder?

Scheinbar hatte Kakuzu aber genau das vor, denn er beugte sich zum Fahrersitz in sein Auto und kramte dort herum. Sasori erhob sich sofort von seinem Platz auf dem Boden, das protestierende Geräusch seines noch mehr ausleiernden T-Shirts ignorierend. Er wollte zu etwas ansetzen – er wusste selbst noch immer nicht, was er sagen sollte – dann kam Kakuzu wieder hervor und warf ihm ein Bündel zu. Aus Reflex fing Sasori es auf und sah es sich verwundert an. Es waren seine Klamotten. Erleichtert schloss er die Augen.

Als er wieder aufsah, saß Kakuzu bereits im Auto. So schnell es ihm möglich war, zog Sasori sich an. Seine Boxershorts war durch mögliche, grobe Behandlung an einer ungünstigen Stelle eingerissen, aber ansonsten waren seine Klamotten heile und komplett.

Unschlüssig stand er neben Kakuzus teuren Wagen und wunderte sich ein wenig darüber, dass dieser noch nicht losgefahren war. Er war doch so scharf darauf ihn loszuwerden.

Aber anstatt, dass Kakuzu dann letztendlich doch losfuhr, wurde nur das Fenster auf der Beifahrerseite geöffnet. Sasori warf Kakuzu, den er nun genau sehen konnte, wie er dort vor seinem Lenkrad saß, einen verächtlichen Blick zu, welcher sofort erwidert wurde. Kurz starrten sie sich hasserfüllt an, und hätten es wohl auch weiter getan, wenn Sasori nicht der Schmerz in seiner unteren Körpergegend zu schaffen gemacht hätte. Er wollte sich hinlegen oder zumindest setzen. Wütend und in dem Wissen, dass dieser Schmerz wohl Kakuzus Schuld war, wandte er den Blick ab und sah stattdessen in den Wald.

Es war wunderbar ruhig hier, ganz anders als diese kopfschmerzbringenden Partys. Als hätte sein Kopf nur auf dieses Stichwort gewartet begann dieser, zu hämmern. Nachwirkungen vom Alkohol, sagte Sasori sich und verfluchte die berauschende Substanz dafür, dass es sie gab. Seine Sicht vernebelte, während er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sein Körper schmerzte.

Selbst wenn Kakuzu es bemerkt hatte, wie schlecht Sasori sich fühlte, ließ er sich es nicht anmerken. Er musterte ihn nur einmal kurz und startete dann den Motor.
 

„Steig ein, ich bring dich zur nächsten Tankstelle. Von da kannst du dann meinetwegen ein Taxi rufen oder verrecken.“
 

Kam es tonlos aus dem geöffneten Fenster. Sasori wandte sich ihm wieder zu. Einen Moment loderte in seinen roten Augen ein gefährliches Feuer, doch er hielt jeglichen Kommentar zurück und öffnete die Beifahrertür. Trotzig ließ er sich darauf fallen und knallte die Tür wieder zu.

Kakuzu warf ihm einen undefinierbaren Seitenblick zu, dann entsicherte er die Handbremse und fuhr los.

Sie verließen den Waldweg und kamen auf eine Landstraße, die Sasori nicht wirklich bekannt war. Aber diesen Eindruck hatte er an diesem Morgen ja schon relativ häufig gehabt.

Während Kakuzu sich kurz orientierte, da er wohl ebenso wenig Ahnung hatte, rutschte Sasori ein wenig unruhig auf seinem Sitz hin und her. Er wünschte sich in sein Bett. Da fiel ihm ein, dass Itachi und Deidara Fragen stellen würden. Das war unvermeidlich. Aber was, zum Teufel, sollte er antworten?
 

Tbc...



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