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A Certain Sarcastic Flamethrower

von

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10. April IV

Es war nun später Abend… Ich hatte nun mal frech den Rest unseres Krankenhausbesuches übersprungen, aber damit ihr wisst, was alles geschehen war, hier ist eine kleine Zusammenfassung. Nachdem Nori endlich von Fujiwara abgelassen hatte, waren wir noch ein wenig bei ihr geblieben, bis wir das Krankenhaus endlich verlassen durften. Danach waren wir noch alle zusammen essen gegangen und hatten uns dann getrennt. Es war nur ein typischer Abend - für meine Verhältnisse gewesen - und deswegen machte ich mir nicht die Mühe euch ihn genau zu beschreiben. Es war jedenfalls nichts actionreichiges, romantisches oder besonderes witziges geschehen, was ja der Hauptgrund sein sollte, warum ihr diesen Mist hier liest…

Zurück zum eigentlichem Geschehen… Es war jetzt theoretisch langsam Zeit für mich schlafen zu gehen, aber ich hatte heute noch etwas vor. Glücklicherweise musste ich nicht, wie gestern, das Haus verlassen und dieser schrecklichen Frau begegnen. Aber doch war es sicher nicht eine angenehme Angelegenheit… Es war dunkel in meinem Zimmer und die einzige Lichtquelle lieferte der Bildschirm meines Computers. Meine Wenigkeit saß auf einem Stuhl vor meinem Büro und beäugte eben genau diesen Bildschirm. Ich wirkte wirklich im Moment ein wenig wie ein MMORPG-Süchtiger… Mein eigentlicher Grund aber zu so später Stunde noch am Computer zu hängen war ein ganz Anderer. Ich hatte endlich entschieden meiner Pflicht nachzugehen und den eigentlichen Grund meines gestrigen Besuches auszunutzen. Ich schaute endlich nach, was in diesem verdammten Memorystick steckte, den ich jetzt den ganzen Tag mit mir getragen hatte. Ich hatte ihn gerade in meinen Computer gesteckt und wartete bis die Daten geladen wurde. Wie auf Stichwort wurde auch schon der Ordner des Stickes geöffnet und mich begrüsste… eine Einzige Bilddatei… Sofort öffnete ich sie und machte mir nicht einmal Sorgen, ob es virenverseucht war oder so. So etwas kindisches würde sie sicher nicht machen und selbst ein Überwachungsprogramm war sicher auch nicht dabei. Sie hatte andere Möglichkeiten mich zu überwachen. Ich seufzet bei dem Gedanken und wartete bis die Bilddatei sich geöffnet hatte. Es dauerte nicht so lange wie es schien und schon erblickte ich nichts anderes als eine Karte der Bildungsstadt. Ein einziger roter Kreis hob sich vom Gesamtbild ab. Haha… Und ich dachte, dass du hunderte Informationen darauf hast? Dein Sinn für Humor war nach wie vor so schlecht, Kihara-chan… Ich musste seufzen und sah mir den Kreis genauer an. Es war klar, was er darstellen sollte. Den Aufenthaltsort von Nelson. Sie hatte also wieder alles schön durchgeplant… Ich stand auf und ging zu Bett… Ich war zu müde um heute noch etwas auf die Reihe zu bekommen und ich wollte vor allem nicht den selben Fehler wie gestern begehen. So fiel ich erst nach langer Zeit in einen traumlosen Schlaf…
 

Es war der nächste Morgen. Heute war Donnerstag, den 11. April und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dieser Tag einer der anstrengensten meines Lebens werden würde. Ich hatte während meines langen Wachseins überlegt wie ich vorgehen sollte. Morgens würde ich noch normal zur Schule gehen. Aber nach der Schule würde ich mich sofort zu Nelsons möglichen Versteck machen und dann sehen wir weiter. Die Idealsituation wäre natürlich, dass ich Nelson besiege und alle Level 0 befreie, aber ich hatte schon genug Geschichten gesehen wo nie der Idealfall eintreten würde. Meistens war zwar zum Schluss das Happy-End erreicht, aber dieses war immer nach ein paar Bossfights erst erreicht. Mit also flauem Magengefühl machte ich mich auf den Weg zur Schule. Bejimo war nicht da. Er war immer früher wie ich unterwegs… Er hatte mir zwar manchmal angeboten mich mit seiner Fähigkeit mitzunehmen, ich hatte aber dankend abgelehnt. Mit Nori im Schlepptau wurde ich sowieso zuviel durch die Gegend herum gebeamt.

Den Weg bis zur Schule ließ ich mal unbeschrieben und den Schultag selber glaube ich auch. Ihr kennt ja den Ablauf solcher Geschichten sicher zu gut. Nur das Interessante war es wert niedergeschrieben und später gelesen zu werden.

So begann also dieses Interessante vor dem Schultor, das ich gerade verlassen hatte.

"Was soll denn die lange Miene Michi-kun?" Es war Kyouko. In ihrer üblichen Kluft stand sie vor mir und in ihrem Gesicht zeichnete sich echte Sorge aus. Ich musste wirklich neben der Spur wirken, denn mir waren schon besorgte Blicke von Bejimo und Sato heute mittag aufgefallen und eben von ihr.

"Ach nichts…" lügte ich obligatorisch und machte mich daran das Thema zu wechseln:

"Sag mal… Das, was du mir gestern gesagt hast. Was hatte das zu bedeuten?"

"Was meinst du?" fragte sie und legte ihren Kopf schief. Ich kannte sie jetzt schon lang genug um zu wissen, dass sie mich anlog.

"Spiel mir nichts vor… Ich meine deine mysteriöse Botschaft - zumindest sollte sie wahrscheinlich das sein - die du mir gestern, als wir uns verabschiedet haben mitgeteilt hast. Etwas in Richtung, dass ich nicht in der Dunkelheit der Stadt schnüffen darf oder so… Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich das…" sagte ich mal prompt ansatzweise die Wahrheit. Die Vorstellung, dass sie aber in dunkle Machenschaften verwickelt war, kam mir lächerlich und unglaublich vor…

"Hast du? Na ja, ich meine das, was ich sage… Also rate ich dir damit aufzuhören…" Sie sah mich mit ungewohnt ernsten Blick an. In ihrem Kopf begann sie wahrscheinlich schon irgendwie zusammenzudenken, was mich bedrückt.

"Bist du denn in die Dunkelheit der Stadt verwickelt?" Meine Stimme erhob sich wirklich. Sollte das stimmen, wäre das für mich wie ein Verrat… Sie seufzte und murmelte etwas in Richtung, 'Was hast du nun wieder getan, Senpai?' ehe sie mit mir redete.

"Ja in gewisser Form bin ich das." Ich wollte gerade entrüstet losschreien, als sie mich aber schon unterbrach, "Nicht so wie du denkst, das schwöre ich dir… Ich bitte dich nur nicht weiter nachzufragen…Bitte…"

Ich sah sie sauer an. Was war sie dann? Eine Art Geheimagent dieser Stadt? Wenn dem so wäre warum half sie mir dann nicht und selbst wenn es stimmte… Ich konnte mir sie einfach nicht so…'düster' vorstellen. Irgendwie fühlte es sich an, als hätte sich das Mädchen ein wenig von mir entfernt.

"Wie auch immer… Wenn ich nicht deinem Geheimnis nachgehen soll, dann geh du meinem nicht nach."

"…"

"Ich weiss nicht was du bist und es ist mir im Moment egal. Ich habe im Moment wichtigeres zu tun als mit dir kleinem 'Bond-Girl' meine Zeit zu verplempern…" Ich wandte mich zum Gehen. Toll, Michizane jetzt bist du wieder zu kindisch und das obwohl du immer behauptest so erwachsen zu sein. Erwachsen wäre, dass ich mich jetzt mit ihr aussprach. Aber icht tat es nicht, ich ging weiter.

"Michizane!" Sie hielt mich an meinem Arm fest, "Bitte sei mir nicht böse. Es hat seinem Grund warum ich dir das nicht gesagt habe… Glaub mir, dass ich nur das Beste im Sinn hatte und weder dich noch Nori verletzen wollte. Ich möchte dir wirklich gerne helfen, aber ich darf nicht… Ich habe im Moment… Andere Sorgen…" Den letzten flüsterte sie… Die kindische Wut stieg wieder in mir auf und ich fühlte mich ungerecht behandelt… Aber nachdem ich einige Sekunde dort stand beruhigte ich mich tatsächlich wieder und sah sie an:

"Okay… Sagen wir einfach, dass dieses Gespräch nie passiert war. Danach können wir immer noch reden. Sobald wir beide eben keine Sorgen mehr haben…" DAS war erwachsen! Gut gemacht Michizane, ich bin stolz auf dich… Sie lächelte mich an und wir trennten uns. Heute hatte ich was über eine meiner besten Freunde erfahren… Eigentlich sollte ich mich doch darüber freuen!
 

Das Gespräch mit Kyouko war eine willkommene Abwechslung gewesen. Ich war heilfroh, dass sie mich aufgehalten hatte und wir uns noch vertragen konnten, bevor es zum Streit kam. Ich fühlte mich irgendwie mit ihr jetzt enger verbunden und diese Gewissheit liess mich den Weg bis zu Nelson sichtlich erleichtern. Was wohl Nori jetzt machte. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass sie sich nicht bei mir melden würde und ich demnach ihr nicht wieder absagen müsste und tatsächlich hatte sie es bis jetzt noch nicht getan. Einerseits war das gut, aber andererseits kränkte es mich schon ein bisschen. Ich musste mir immer und immer wieder einreden, dass ich nicht Noris einzige Lebensquelle war und deswegen durfte sie auch mal Sachen ohne mich machen… So hoffte ich bis zum Ende des Weges immer noch weiter, dass sie nicht anrufen würde und…

Kein Aruf kam…

Ich war da… Ich checkte noch einmal auf meinem Handy nach, wo ich ebenfalls das Bild hatte und es war richtig. Es war ein unscheinbares Haus im Rande des 7. Distrikts. Das einzig Auffällige war wohl, dass es zwischen zwei hohen Bürogebäude eingezwängt war und es hob sofort in mir ein Gefühl der Enge und des Unbehagens hoch. Nichts deutete auf Bewohner, die Vorhänge hinter den Fenstern waren zu und das Haus wirkte schäbig und morsch… Ich sah mich um. Auch wenn der 7. Distrikt, der am meisten belebteste war, so wagten anscheinend nicht viele Menschen sich hierher. Nur viele Autos parkten am Straßenrand und gehörten wohl den Arbeitern in den Büros und hier und da ging ein Passant an mir vorbei. Am anderem Strassenrand hatte sich eine Gruppe von Jugendlichen in meinem Alter versammelt. Man merkte sofort an ihrem Verhalten und Kleidungsstil, dass sie Raudis waren. Qual stieg von ihrer Mitte aus und ich konnte nur vermuten, dass sie rauchten. Keiner von ihnen schenkte mir einen Blick und das war auch gut so. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass ich von keinem beobachtet wurde ging ich die kleine Treppe vor dem Eingang hinauf und drückte auf die Klinke. Die Tür war nicht verschlossen…

Ich erwartete keineswegs hinter der Tür irgendein gewaltiges Labaratorium und tatsächlich erblickte ich nur einen verstaubten Gang, der einige Meter weiter in verschiedene Zimmer einführte. Was aber meine Blick sofort fing war eine Treppe am Ende des Ganges die nach unten führte. Es wirkte fast so als ob dieser Gang nur für die Treppe gedacht war. Also ging ich zielstrebig auf die Treppe zu. Ich mühte mich nicht einmal damit die Räume an denen ich vorbeiging zu inspizieren. Mein Herz begann zu pochen und Aufregung ergriff von mir Besitz. So fühlte sich also wahrscheinlich ein Krieger an, bevor er in die Schlacht stürzte, oder ein Polizist bevor er ein Verbrecherversteck stürmte. Es fühlte sich an, als ob nur die Treppe in meinem Sichtfeld war und nur ein Gedanke in meinem Kopf herrschte… Ich musste Nelson finden und ihn aufhalten und sollte sich jemand mir in den Weg stellen, dann würde dieser sein blaues Wunder erfahren… Endlich erreichte ich die Treppe und ging diese hinunter. Sie war erstaunlich lang und kein Licht erhellte sie, sodass das Ende nicht zu sehen war. Jetzt war wohl der Vergleich angebracht, dass dies wie der Abstieg zur Hölle aussah. Ich war aber jetzt soweit gekommen, ich durfte gerade jetzt nicht blöffen. Schnell schaltete ich mein Handy aus und ging hinunter.

Ihr fragt euch jetzt sicher, warum ich denn nich jemanden mitgenommen habe? Nun die Frage hatte ich einige Kapitel davor schon beantwortet. Ich handelte wie ein Held aus jedem Anime und so weiter. Ich wollte meine Liebsten nicht in Gefahr bringen. Das mit Fujiwara war mir schon Schock genug gewesen und sollte jemanden etwas noch schlimmeres widerfahren, dann wüsste ich nicht wie ich damit klar kommen werde. Ich hatte schon fast jemanden mir sehr wichtiges verloren und das sogar zweimal. Ich wollte dieses Gefühl nicht zum dritten Mal erleben…

Ich tastete mich also die Treppe hinab und es fühlte sich an wie Stunden bis ich endlich die letzte Stufe erreicht habe und sich eine unscheinbare Tür vor mir aufbäumte. Sie hatte etwas bedrohliches in sich und wieder griff ich zum Vergleich mit der Hölle. Es war wie das Tor zur Hölle. Ich öffnete sie also…

Dieses Mal sah ich das anfangs erhoffte Labaratorium. Das typische weiß schmückte die Wände. In einer Ecke des Raumes war eine Reihe von Bettern aufgestellt an denen jeweils ein Computer stand und Kabeln darauf verteilt waren. In einer anderen Ecke - was wohl als eine Art Büro diente - waren einige Computer und ein großer schlichter weißer Schreibtisch mitsamt Stuhl. Direkt vor mir an der Wand waren Puppen aufgestellt die denen Mannequins aus Kleidergeschäften ähnelten. Ein paar waren einfach 'nackt' während andere die mir vertrauten futuristischen Anzüge trugen. Es war zwar nicht weitläufig ,aber doch sehr gross. Mindestens ein paar Ar groß und gut tausend Menschen würden hierher reinpassen. Tatsächlich waren auch Menschen da. Zwar keine Tausend, aber gut ein Dutzend und sie alle hatten mich scheinbar erwartet. Sie hatten einen Halbkreis um mich gebildet. Ich verfluchte meine Töricht. Warum sollte Nelson nicht sein Versteck bewachen lassen? Natürlich hatte er eine Möglichkeit zu erkennen wer alles rein und raus kam… Seien es versteckte Kameras oder sogar die Gruppe von Jugendlich die ich draussen gesehen habe, die als Spitzel fungiert habe… Nelson erschien zwischen ihnen:

"Glückwunsch…" begann er mit seiner üblich gelangweilten Art, "Du hast es geschafft mein Geheimversteck zu finden. Ich mach mir nicht einmal die Mühe um zu fragen wie du das geschafft hast. Ich kann es mir schon denken… Also?" Er sah mich fragend an und breitete seine Arme aus, als ob er sich auf einem Präsnentierteller stellen würde, "Was willst du tun? Mich aufhalten? Meinen bösen Machenschaften ein Ende setzen? Ich habe zwar nicht viele solcher Filme gesehen, aber sollte in so einer Situation nicht normalerweise der Held seine Rede halten? Sagt er dann nicht Sachen wie böse ich doch bin und dass er, der große Held, mir ein Ende zubereiten wird?"

Ich sagte nichts… Aufregung kam in mir hoch und auch Vorfreude. Die Vorfreude auf einen Kampf… Ich begann hungrig zu werden und Nelsons Worte gingen an mir vorbei:

"Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen. aber leider sind meine Pläne fast vollendet. Im Grunde genommen fehlt nur noch eine Sache… D…" Ich liess ihn nicht zu Ende kommen. Meine Ungeduld hatte schlussendlich die Oberhand gewonnen und ich tat mit meiner Hand eine Bewegung als ob ich eine Fliege wegwischen würde. Tatsächlich erschien auch eine Feuersbrunst und bewegte sich genau in selber Bewegung. Meine Gegner wurden alle vollkommen überrascht. Zwar konnte ungefähr die Hälfte den wütenden Flammen entkommen, doch die andere Hälfte fiel dem züngelndem Feuer zu Opfer. Ich hörte Schreie und das Feuer löschte sich langsam ab. Zwar brannten meine Opfer nicht, aber doch wanden sie sich krampfhaft auf dem Boden und waren in großen Schmerzen. Das Feuer war weder tödlich noch sonderlich gefährlich… Aber das hieß nicht, dass es nicht schmerzhaft war. Ein sadistisches Vergnügen kam in mir hoch als ich sie dort liegen sah und ich erschrak. Was zur Hölle war in mich gefahren? Ich hatte mir doch geschworen nicht mehr zu dem Monster zu werden, das ich damals gewesen war. Das war aber meine Blöße gewesen und die übergebliebenen Gegner nutzten die aus. Ich zuckte krampfhaft zusammen und fiel zu Boden. Ein Blitz eines Electromasters hatte mich getroffen. Er war nicht sonderlich stark gewesen, aber einen gewaltigen Schock hatte er schon hinterlassen. Schnell richtete ich meine Oberkörper auf und sah wie von drei verschiedenen Richtungen etwas auf mich zugeflogen kam… Ich hatte weder die Zeit noch die Konzentration jedes einzelne Geschoss genau zu analysieren. Ohne meine Hände zu heben erschienen in der Luft frei der Feuerdrachen und diese flogen sofort in die drei Richtungen zu. Was auch immer auf mich geschossen wurde, entkam nicht den Zorn der Feuerbestien und ging in den ewigen Hunger des Feuers unter. Schnell senkte ich die Temperatur meines Feuers damit es nicht tödlich war und während ich mich aufrichtete, konnte ich wieder schmerzerfüllte Schreie vernehmen… Nachdem das Feuer verklungen war konnte ich mir wieder ein klares Bild der Gesamtsituation fassen. Noch drei meiner Gegner standen da und sahen mich feindselig an. Nelson konnte ich nicht ausmachen, verschwendete aber keine weitere Zeit nach ihm zu suchen. Einen erkannte ich aber wieder. Sakura war unter den übergebliebenen. Ich schenkte ihr aber kein weiteren Blick und lief nach rechts um nicht als Zielscheibe dazustehen. Doch ich kam nicht weit. Jemand hatte sich in meinen Weg gestellt. Eigentlich wäre es nicht möglich gewesen mich so schnell erreicht zu haben aber einer von ihnen hatte wohl eine Fähigkeit die ihn schneller machen ließ. Er hob die Hand zum Schlag und ich warf mich sofort zu Boden. Glücklicherweise kannte ich Tamura und wusste ungefähr wie man mit solchen Esper handhaben muss. Man muss einfach nur schnell wie sie sein. Das klingt schwierig war aber zu schaffen. Ich rollte mich am Boden ab und kam einen Meter zur Seite wieder zum Stehen. Dies alles geschah im Bruchteil einer Sekunde und mein Gegner schien wohl gerade noch zu registrieren wo ich war, als er schon in hungrigen Flammen unterging. Wieder war die Begeisterung da und ich begann erregt zu werden… Das machte mir Spass und das schmerzvolle Schreien war wie Musik in meinen Ohren. Ich musste wirklich bedrohlich wirken, denn eine meiner Gegner, ein Mädchen in meinem Alter ging vor Angst schreiend in die Hocke. Nur Eine blieb standhaft… Ein Mädchen, das ich nur allzu gut kannte. Sakura Shigemitsu sah mir mit entschlossener Miene ins Gesicht… In ihren Augen konnte ich ebenfalls eine Art Hunger erkennen. Hier war ich… Ein Level 5… Jemand der unangefochtenen Spitze der Bildungsstadt. Sie hatte mich schon einmal fast besiegt und jetzt war ihr Sieg ebenfalls zum Greifen nah. Sie, eine Level 0, war gerade dabei gegen einen Level 5 zu gewinnen… Sie handelte ganz klar nach ihrem freiem Willen, aber das war mir herzlichst egal… Ich wollte nur noch ihr Schreien hören… Was zur Hölle denke ich da?! Ein eiskalter Schauer lief meinen rücken hinunter und ich schämte mich für mich selber. Ich begann wieder mich zu dieser Bestie zu entwickeln… Noris weinendes Gesicht kam mir in den Sinn… Ich hatte doch geschworen, sie nie mehr zum weinen zu bringen… Mit dieser Erkenntnis war meine Kampfeslust ebenfalls mit einem Schlag verschwunden. Das war mein Verhängnis… Ich spürte wie etwas hartes mich an der Seite traf und mich schmerzhaft auf den Boden schleuderte. Sie hatte mich per Telekinese mit irgendetwas getroffen aber was es war, gehörte im Moment sicher nicht zu meinen Prioritäten herauszufinden… Der Schmerz war nicht allzu stark und ich konnte theoretisch aufstehen, aber ich sah jemandes Schuhe vor meinen Augen. Langsam hob sich mein Blick nach oben. Die nächste Sekunde geschah wie in Zeitlupe… Ich sah Nelsons Gesicht das zum ersten Mal seit ich ihn kannte einen anderen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte als sonst… Ein fieses Grinsen… Ich sah wie seine Hand, die etwas kleines und rundes hielt auf mich hinab zischte und ich hörte den entsetzten Aufschrei eines Mädchens… Dann… geschah etwas komisches. Ich fühlte mich wie ein Computer der neugestartet wurde. Nacheinander wurden alle ,Systeme‘ meines Gehirns abgeschaltet und wieder hochgefahren. Als Erstes hörte ich nichts mehr, dann sah ich nichts mehr, dann roch ich nichts mehr, dann fühlte ich nichts mehr und schließlich dachte ich nichts mehr… Ich verlor schrittweise mein Bewusstsein und ich fiel nicht in die bekannte Schwärze einer Ohnmacht… Ich fiel in einen Strudel voller Farben und Zahlen… Und dieser wollte nicht aufhören…
 

Fortsetzung folgt…



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