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Faith

- Eine Geschichte vom Stehlen und Träumen -
von

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Das Kuscheln mit den hohen Wellen

Mission 11/ Das Kuscheln mit den hohen Wellen
 

Da war wieder das schlechte Gefühl. Das Gefühl das hier etwas nicht mit rechten Dingen zu ging.

Sie hob mürrisch ihren Kopf.

"Ja... ich denke du hast recht Josi"!

Sie legte ihre Karten beiseite und verschränkte die Arme hinter den Kopf.

"Er bescheißt"!

Josi, 2 Jahre jünger als July, mit kurzen roten, flippigen Haaren, nahm die Hände von July's Schultern.

Selbst eine Massage konnte den Sieg nicht herbeirufen.

Gegenüber von July und Josi saßen Yamato und Henry.

Josi's Bruder schreckte seinen Arm aus und krallte sich die paar Yen, die als Einsatz auf dem Tisch lagen.

"Schwestern, dieses Wort ist so absurd. Wie kommt ihr darauf das wir betrügen"!?

Yamato blinzelte seine Zwillingsschwester liebevoll an. Er trug quietscht grüne Strähnchen in seinem Wasserstoffblond. Allein die Flippigkeit der Zwillinge machte sie zu einem gleichen Paar.

July stand entnervt von ihrem Stuhl auf.

"Wenn du willst kannst du dir dein Geld gern bei mir wieder abarbeiten", grinste Henry, natürlich mit unmoralischen Hintergedanken. July tippte ihm an die Stirn und verließ mit Josi das Zimmer. Wie hatte sie sich bloß überreden lassen, bei einem Pockerspiel mitzumachen. Jetzt hatte sie ihr Taschengeld wieder einmal sinnlos rausgeschmissen. Von diesem Gedanken nicht sehr erfreut stampfte sie den Weg zu ihrer Kabine entlang. Josi hatte sich schon einen Gang vorher verabschiedet. Als sie ihre Tür sichtete, war sie sich sicher Besuch bekommen zu haben. Ihr Tür stand offen, und auf dem kleinen Kojenbett saß Koja, der nun erfreut zu ihr hinaufblickte.

"Hey... da bist du ja Kleine"!
 

Es wurde leicht ruklich auf dem kleinen Luxusdampfer. Die Nacht brach über das Meer hinein, eben so wie der Seesturm. Als Gary einen prüfenden Blick aus seinem Kojenfenster warf, wurde er leicht unruhig. In der Ferne, über dem Horizont, hatten sich schwarze Wolken aufgetürmt. Es konnte nichts gutes heißen. Vor allem wenn gerade Taifun Zeit war, und die kleine Flotte Spy sich schutzlos auf dem offenen Meer befand.

Gary stieg aus seinem Bett. Lustlos watschelte er los und wollte seine Tür soeben verlassen, als er stürmisch wieder zurück gedrängt wurde. Perplex streckte er seinen Kopf wieder aus der Tür, erkannte die Person aber nicht mehr, denn diese war im Affentempo schon um die nächste Ecke gebogen.

"PENNER"! Schrie Gary aufgebracht und schmiss die Tür hinter sich zu.

"WAS"?

Yamato steckte seinen Kopf um die Ecke. Dann war er wohl der Rammler gewesen.

"GARY"! Panisch schmiss der möchtegern Pank die Hände in die Luft.

"TAIFUN"!

Gary nickte. "Draußen"!

Yamato nickte. "Direkt vor uns"!

Wieder nickte Gary zustimmend. "Wir werden sicherlich untergehen".

"Wir werden alle sterben", erwiderte der Jüngere immer noch total in Panik.

"Jämmerlich ersaufen"! Aus dem Nicken wurde ein Kopfschütteln Gary's

" Was solln wir machen"?

" Schwimmwesten anlegen und ins Wasser springen, was sonst"!

"VERSTOPFT HIER NET DEN GANG"!

Gary und Yamato drehten sich verunsichert um und legten die Ohren an. Da stand sie, dass Raubtier das sich meinst nur sehr selten zeigte. Ihr Gesicht zierte eine wohlriechende, teure Gurkengesichtsmaske mit Aloevea Extrakten. Wehe man störte sie, dann konnte sie zur Furie werden und ihre langen, lackierten Krallen ausfahren.

"M..mary"! Yamato versteckte sich kleinlaut hinter Gary.

"Was schunkelt der Kahn so! Kannst du mir das mal erklären"!!!!

Gary kratze sich etwas verlegen. "Nun, dummer weise bricht gleich ein Taifun über uns ein, und da lässt sich das nicht ganz vermeiden. Wenn du nur einen Blick aus dem Fester geworfen hättest, würdest du diese Feststellung sicherlich entgegenkommen und diese Frage sicherlich nicht stellen".

Mary zog ihre Augenbrauen tief nach unten. Sollte das etwa heißen Gary würde sich über ihre Unwissenheit lustig machen.

"WAS VERARSCHT DU MICH JETZT!!!!? Ich hatte leider Gurken auf meinen Augen. Oder kannst du etwa durch Gurkenscheiben schauen! AROGANTER KNACKARSCH"!

Schon hatte sie an Gary's Hinterteil gegrapscht und zu sich herangezogen.

"Wenn du mich noch einmal so anmachst, dann sehen wir uns in meinem Bett wieder, und du wirst nicht mehr wissen ob das Meer blau oder grün ist!"

Schweisperlen bildeten sich auf Gary's Stirn. War sie nun von Beruf Spy oder Domina? Wer weiß womit sie sich noch ihren teuren Luxus finanzierte.

"Glotz nicht so Honk"! Schrie sie Yamato an. Endlich streifte sie von dannen, und die beiden unterlegenen Männer konnten aufatmen.

Als Gary und Yamato im Kontrollraum angekommen waren, blickten ihnen Mis. K., Koja, Henry, Sam, Mary und Josi verwundert entgegen. Sie hatten nicht wirklich mit Gary gerechnet.

"Jo.. der Sturm ist etwa 4 km breit! Nach meinen Infos wird er immer stärker, je näher er an die Küste kommt. Da wir ca. 2 km von der Küste endlangschippen, wird er logischerweise jetzt immer stärker", sagte Sam und drehte sich zu ihnen um. Er rückte seine Brille zurecht und seufzte.

"Ich würde vorschlagen sich in einen Keller zu verkriechen, und zu warten bis der Sturm über uns hinweggefegt ist, da wir aber hier auf offener See sind, wird das wohl ein langer Kampf Mensch gegen Natur. Haltet die Hütte und Segel fest, und kneift einfach die Augen zu"!

"Ach ja, gut zu wissen Sam, ich dachte schon es würde nicht lebensgefährlich werden. Sagt mal, haben wir alle eine Lebensversicherung für unsere Hinterbliebenen abgeschlossen"?

"Du bist nicht witzig Henry", warf Josi ein.

Gary sah sich in der Runde um. Wo war denn sein kleines Schatzi July hin? Als sein Blick zu Koja wanderte, bemerkte Gary das dieser wohl nicht gerade in Stimmung war, wieder einmal dem Tod ins Auge zu sehen.

"Ich werde mich um die Segel kümmern"! Gary wartete nicht, bevor er ein o.k. Zeichen von Mrs. K. bekam sondernd setzte seinen Fuß einfach wieder aus dem Raum hinaus.
 

Wieso, wieso streikte dieses dämlich Seil gerade bei ihr? Oder besser gesagt in diesem ungünstigen Augenblick. Der Wind und das Wasser peitschte an ihren weiblichen Körper, und durchnässte die ehe schon total feuchten Klamotten von July. Ihr wurde kalt und allmählich verließ sie die Kraft. Schon seit einer viertel Stunde baumelte sie an diesem Seil, in der Hoffnung das es sich endlich mal bewegen würde, damit sie die Segel einholen konnte. Bis jetzt war sie daran gescheitert. Ein weiteres Mal nahm sie alle Kraft zusammen und zog an dem Strick.

Nix zu machen, es hackte wohl. Sie blickte zu dem Mast hinauf. Der Regen täuschte die Sicht noch mehr, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als selbst auf dem Mast hinauf zu krackseln um die Lage etwas zu erleichtern. Von erleichtern konnte man jetzt jedoch nicht sprechen. July robbte sich den Stamm Stück für Stück hinauf. Je höher sie kam, desto kälter zog es ihr über die Nieren. Als sie endlich den Grund für das hoffnungslose Strickseilziehen gefunden hatte, knotete sie den Übeltäter einfach auf. Welcher Depp machte auch schon ein Knoten in die Seile.

"Hey, Pfahlkriechtussi da oben! Hast du auch den zweiten Knoten gelöst"!?

"DEN WAS"?

Gary deutete einen Meter über ihr.

"Sag mal geht's euch noch ganz gut! Wie soll man bei nem Orkan auch noch Knoten lösen"?!

July keuchte ermüdend, kroch jedoch weiter nach oben, und versuchte den zweiten Knoten zu lösen. Als das aussichtslos erschien, kam ihr Gary zur Hilfe, und robbte nun ebenfalls den Mast hinauf.

"Du hättest lieber in der Küche stehen bleiben sollen"! Er stupste sie ein wenig zur Seite, und machte sich nun ans Handwerk.

Na ja, sonderlich nicht mehr zu machen als bei July.

"Du hättest dir lieber deine Hände beim Abwasch nass machen sollen"! Erwiderte July und grinste triumphierend.

"WAS"? Durch den Wind und das miese Wetter musste man schon etwas lauter gegen den Sturm reden.

July winkte ab und deutete darauf das er sich beeilen sollte, denn lange hielt sie es dort auf dem Mast nicht mehr aus.

Sie bemerkte nicht wie Gary allmählich abrutschte. Er hatte gerade den Knoten lösen können, als er schon spürte wie sein Fuß keinen Stand mehr bekam, und er halb man Mast zu hängen begann. July fuhr erschrocken zu ihm herum.

"Was hängst du da"?

"Red keine Scheiße, zieh mich endlich hoch"!

Na ja, July, das kleine Mädel, und Gary der etwa 15 Kg mehr drauf hatte. Natürlich reine Muskelmasse, versteht sich. Das Rumgezupple an Gary's Hemd verbesserte seine Lage nicht sonderlich. July versuchte ihr möglichstes. Als sie jedoch seine Hand zu fassen bekam, war es fast zu spät, denn Gary hing schon mit beiden Beinen über dem Abgrund.

"LASS MICH FALLEN! SO SCHLIMM WIRDS NICHT"!!!

Er schrie ihr entgegen, doch July wollte ihn nicht loslassen. Verzweifelt versuchte sie ihn hinauf zuziehen. Die beiden Hände, dich sich fest umeinander geschlungen hatte, waren von dem kalten Regen glitschig und nicht gerade gut fassbar geworden.

"GARY"! Sie konnte nur seinen Namen schreien, als er plötzlich aus ihren Händen glitt und zu Boden rasselte.

"GARY!!"

July rutschte an dem Pfosten hinunter. Keuchend kam sie bei ihrem Partnern an, der zunächst regungslos auf dem Boden lag.

"Hey... Mann ... mach keine Scheiß"! Quengelte sie. Gary wurde 2 mal kräftig durchgeschüttelt, als er sich langsam wieder besann.

"Alles o.k."? Vorsichtig half sie ihm auf,

"Null Problem. Bin es ja gewöhnt als Airbag zu dienen", scherzte er und klemmte sich schon an das Seil, um die Segel nun endlich wieder einholen zu könne. July jedoch stieß ihn beiseite und erledigte das.

"Idiot, du bist auf deine weiche Birne gefallen"!

Mit ein Paar Handgriffen hatte sie die Lange unter Kontrolle gebracht. Blitze zuckten über den Köpfen der Beiden. Kurz schreckte July innerlich zusammen. Es hörte sich so nahe und laut an. Sie musste sich wahrscheinlich genau im Gewitter befinden. Lust auf einen Blitz hatte sie auch nicht, und so schleifte sie Gary mit ins innere des Schiffes.

Das Licht im Gang der Kajüten flackerte immer wieder auf. Gary musste sich an July's Schulter abstützen, weil er wohl doch nicht so hart im Nehmen war, wie er immer gedacht hatte. Erst jetzt bemerkten die beiden die Platzwunde an Gary's linker Schläfe.

"Wo willst du jetzt hin"? Fragte er. July stoppte vor ihrer Kajüte. Schnell hatte sie in ihren kleinen Wohnraum hineingeschoben und aufs Bett gesetzt.

"Warte, ich komme gleich wieder", keuchte sie noch völlig außer Atem.

Es verging eine Minute. Gary spürte nur ein leichtes Stechen in seinem Kopf, es benebelte ihn etwas, so dass er sein Umfeld nicht ganz wahrnehmen konnte. Am liebsten hätte er jetzt seine Augen geschlossen, wäre einfach so eingeschlafen, aber im Hinterkopf hatte er immer noch die Verantwortung gegenüber seinen Freunden ihnen bei dem Sturm helfen zu müssen.

July schneite wieder in die Kajüte. Sie hatte einen Kühlakku mitgebracht. Schnell hatte sie Gary's Wunde verbunden.

"Hier trink das, und das Schwindelgefühl wird ein wenig zurück gehen".

Gary hatte brav alles geschluckt was die Schwester ihm verabreicht hatte. July machte ihm deutlich das er sich ausruhen sollte, doch Gary weigerte sich weiter tatenlos herumzusitzen, und wollte soeben wieder aus der Kajüte stürmen. Sie packte ihn jedoch am Handgelenk und zog ihn wieder zu sich zurück.

"Ich macht das hier nicht aus Spaß Gary. Sonst hätte ich dich ja auch draußen einfach liegen lassen können. Was ist wenn du wieder umfällst und wir dich vom Boden aufsammeln müssen"!

Durch eine kräftige Welle wurde der Kahn einmal richtig durchgerüttelt, und die Insassen durch die Gegend gewirbelt, sowie July und Gary gerade. Als sie das Mädchen jedoch wieder vom Boden sammelte, war Gary auch schon durch die Tür vor ihr geflohen. Er ließ sich nicht gern als Pflegefall abstempeln. Wenn er noch stehen konnte, würde er sicherlich noch etwas zu standen bringen, um den Spy's helfen zu können.
 

Langsam wurde es wärmer. Der Schlaf, in dem sie sich befand, war nur sehr leicht, und so wurde sie schnell wieder in die Realität geholt. Ein paar Tropfen des Sturmes perlten noch von den herabhängenden Seilen und kaputten Segeln hinunter. Genau auf ihre Hand, dann spürte July das es Morgen geworden war. Nur langsam konnte sie ihre müden Knochen bewegen. Ihr Kopf richtete sich langsam in die Höhe, strecke sich und nahm nun die verwüstete Umgebung war. Nicht weit von ihr lag ein blauer Schopf. Er schlief noch, atmete ruhig ein und aus. Ihre langen, klebrigen Haare warf sie aus ihrem Gesicht, dann krabbelte sie voran. July gähnte, als sie ihren Partner erreicht hatte, stupste ihn frech an, doch er ließ sich nicht beim Schlummern stören. Sie ließ sich neben ihn wieder nieder. Beobachtete die kleinen Schäfchenwolken, die über dem Meer und sie hinweg zogen.

Die Nacht war mehr als ungemütlich geworden. Jeder der 9 Mitglieder hatte versucht das Schiff heil durch diesen Sturm zu bringen. Es war ihnen Teil's gelungen, so wie es aussah musste man an dem Schiff nur kleine Reparaturen vornehmen.

July betrachtete sich Gary's Platzwunde am Kopf noch einmal näher. Der Verband war etwas locker geworden, dreckig und vom Salzwasser total durchtränkt.

Doch auch als sie den Verband löste, wurde Gary davon keineswegs munterer.

July fühlte sie müde und ausgelaugt. Auch wenn die warme Sonne ihre Haut ein wenig wärmte, so reichte es nicht um die nassen Klamotten zu trocknen. Nur zögernd legte sie sich neben Gary, in der Hoffnung etwas von seiner Körperwärme abzubekommen. Immer näher rutschte July an ihn heran.

"Gekuschelt wird bei jemand anderem, aber net bei mir"!

Das Grummeln forderte July auf erschrockten wieder in die Senkrechte zu schießen.

Gary rollte sich sofort auf die andere Seite, und zeigte July die kalte Schulter. Diese war ein wenig rot angelaufen. Sei es vor Scharm und vor Wut.

"Hey, ich hab dir deine Verband wechseln wollen. Da kann ich doch ein wenig Nächstenliebe erwarten"!

"Kuscheln und Fummeln gibst für dich bei mir nicht zu holen. Außerdem, was heißt hier Verband wechseln. Mir zieht's total an der Birne, wo ist da der Verband abgeblieben"?

July kniff hin wütend in die Hüfte.

"Arsch... seniler Arsch"!

"Senil ist gut! Hol mir am besten gleich eine Rheumamatte, auf dem harten Boden schläft's sich so hart"!

Das Kampfgebrüll von July hatte mittlerweile die ganze Mannschaft aus ihrem wohlverdienten Schlaf gerissen.
 

Mission 11/ END



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lu-chan
2003-05-28T15:28:53+00:00 28.05.2003 17:28
hey echt klasse story! hab sie grad erst entdeckt und mir gefällt was ich so lese! Gary und July sind mir jetzt schon an herz gewachsen und ehrlich gesagt hoffe ich wirklich das noch ganz viele teile kommen!!! ^-^
übrigens finde ich deine einstellung zum schreiben echt gut! find ich toll dass du auch weiterschreibst wenn du nicht so viele kommis bekommst! :)
auf jeden fall hast du jetzt einen fan mehr!
freu mich schon auf den nächsten teil :D


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