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Die weiße Lady

von

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Neugierde schlich sich in das Herz der weißen Wölfin, als sie durch die Landschaft streifte. Sie war allein, doch in Gedanken fühlte sie sich so wohler. In einem unterirdischen Bau, der den Schutz eines Waldriesen genoss, beobachtete sie eine Wolfsfamilie. Es war keines Falls von ihrem Gefallen, dieser über den Weg zu laufen auch wenn sie schon befürchtete, man hätte ihren Geruch schon wahr genommen. Dieser Wald war so dicht und voll vom Grünen, dass sie für einen Moment sogar an das Gerücht glaubte, er sei heilig. Die weiße Fähe kniff ihre Augen zusammen, um die anderen Wölfe besser im Blick zu behalten. Ein fremdes Gefühl überkam sie, als die Mutter ihren kleinen Welpen zu sich zog, um ihn zu lecken. Ts. Familie. Irgendwann wird jeder dieser kleinen Welpen allein dastehen. Mit verzerrter Miene wand sie sich ab und durchforstete den tropischen Wald, neben ihr ragten die Urwaldbäume in die Höhe so, dass ihre Kronen fast über den Wolken schienen. War sie, Ahkuna, etwa dazu verdammt einsam zu sein? Niemanden zu haben? Oder war bloß niemand ihrer würdig? Plötzlich überkamen sie Gedanken aus dem tiefsten Bewusstsein, als wären sie für lange Zeit verschlossen geblieben. Was wäre, wenn ich auch so eine normale Familie gehabt hätte? Wenn mein Leben anders gelaufen wäre, wäre ich dann glücklicher, als ich nun bin? Ich weiß nicht einmal, wie sich dieses Lebensglück anfühlen soll. Sentimentales Geschwafel, von jenen die nicht wissen, was Leben bedeutet. Die Weiße blickte bestürzt zu Boden, als sie eine Erinnerung ergriff, die ihr plötzlich in die Gedanken hervorgerufen wurde.

Da ist eine Gestalt vor ihren Augen, die ihr so vertraut vorkommt. Strahlend weiß ihr Fell, dann hört sie das schwache Echo einer warmen, weiblichen Stimme, die so nah erscheint... ihr Name. Jemand ruft ihren Namen, doch als Ahkuna versucht ihrem Gegenüber ins Gesicht zu blicken, ist dieses in einem finsteren Schatten gehüllt. Mit einem Mal , schlägt sie ihre Augen wieder auf. Sie steht immer noch an der gleichen Stelle, im Regenwald. Ihr Blick, betrübt von einer plötzlichen Erinnerung. Sie lächelte schwach, als würde sie sich an etwas erinnern wollen, was sie glücklich machen sollte, es aber nicht tat. Wen kümmert Familie schon? Diese Welt wird sich kein bisschen verändern. Nein, niemals.. Für einen Moment, könnte sie schwören, hatte sie einen Stich in ihrem Herz gefühlt. Aber sie war überzeugt davon, dass da nichts war und auch nichts sein würde. Da war kein Platz mehr in ihr, für Emotionen. Für ein offenes Herz. War es falsch von ihr, nichts zu empfinden?

Nichts zu fühlen, wenn man seinem Gegner , den letzten Atemstoß raubt und seine Seele in seinen Augen schwinden sieht? Was sollte schon falsch mit mir sein? Ich habe nie gelernt, etwas wie Trauer oder Glück zu empfinden... nie wahre Liebe gefühlt. Nur bin ich, wie eine blinde durch die Welt gerannt um dann daran erinnert zu werden, dass mir niemand dieses eine Gefühl schenken kann. Aber warum kann ich dann nicht einsehen, dass ich eiskalt geworden bin ? Warum erschreckt mich der Gedanke immer wieder, wenn er mir durch den Kopf geht..? Doch Ahkuna konnte die Frage nur so gut beantworten, wie sie sagen konnte, warum sie nur ein Laborexperiment war. In ihren Augen brannte etwas, und auch wenn sie sich einredete , dass es der Regen sei, sickerte eine durchsichtige Träne über ihre Dreiecksbemalung und wurde von dem leichten Wind hinfort getragen , so leicht als wäre es ihre Hoffnung für etwas gewesen, was niemals sein konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-07-09T12:27:02+00:00 09.07.2012 14:27
Omg, du kennst ja meine Meinung dazu und weißt, dass ich diese Kurzgeschichte abgöttisch liebe! D:
Du hast meinen Chara so gut zur Geltung gebracht, das kriegt keiner so genial hin wie du! ;_;
Nochmals ein fettes Danke <3


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