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Bruchstücke

Eine Rikkai-FF
von

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Kuwahara Jackal - Katze

Alleine stand Jackal in der Umkleide. Wie genau das so gekommen war, wusste er nicht. Nicht, dass er unpünktlich oder etwas in der Art wäre, aber für gewöhnlich war Jackal nicht der erste, der hier war. Es war noch nicht so richtig kalt geworden draussen, trotzdem trugen schon einige Schüler Schals. Lange würde es nicht mehr gehen und die Tage würden kürzer werden. Es würde rascher dunkel werden. Sie würde das natürlich nicht stören. Trainieren konnten sie auch, wenn es eindunkelte. Und im Dunkeln heimgehen, war kein Problem. Genauso wenig wie hier in der Umkleide alleine zu sein. Es war kein bisschen gespenstisch, schliesslich waren sie nicht in einem Horrorfilm.

Ein Poltern erklang und einige Tennisbälle und der Behälter in dem sie gewesen waren, fielen krachend auf den Boden.
 

Jackal schreckte aus seinen Gedanken. Bleich werden war für Jackal reichlich schwierig, trotzdem war er nahe dran gewesen, ehe er den Grund für das Gepolter erkannte. Da war sie. Eine graue Katze mit leuchtend grünen Augen starrte ihn an. Jackal starrte zurück, aber davon liess sie sich kaum beeindrucken. Jackal lächelte nun. Was für ein Hasenfuss er doch gerade gewesen war. Die Katze streckte etwas müde die Pfote nach einem hopsenden Tennisball aus, legte sich dann wie selbstverständlich auf sein Jackett. Sie schnurrte zufrieden. Woher war die Katze gekommen? Die Tür war nicht offen gewesen und er hatte sie hier noch nie gesehen.
 

„Katze, woher kommst du denn?“, fragte er sie nun, worauf sie ihm natürlich eine Antwort schuldig blieb.

Er hatte mal mit seinen kleinen Geschwistern einen Film gesehen in denen die Katzen sprechen konnten. Es war ein wenig albern gewesen, aber seinen Geschwistern hatte der Film sehr gut gefallen. Sprechende Tiere gefielen zumindest den meisten Kindern. Warum auch immer. Er dagegen fand es eher beängstigend wenn ein Tier anfangen würde mit ihm zu sprechen.
 

„Aus dem Mondkönigreich natürlich“, antwortete die Katze und Jackal erschreckte sich zum zweiten Mal am heutigen Tag. Er hoffte es war das letzte Mal.

„Katze, sag mir, dass ich mich gerade täusche oder hast du gerade gesprochen?“, fragte er nun völlig verwirrt.
 

„Du bist wirklich ein ziemlicher Holzkopf, wenn du nicht glaubst was du mit eigenen Ohren hörst“, antwortete die Katze ungerührt und fing an sich zu putzen. Jackal sah nicht, dass sich ihr Mäulchen bewegte, was ihn doch etwas zweifeln liess. Katzen sprachen nur in Filmen und ganz sicher nicht in der Realität. Wahrscheinlich waren ihm die Tennisbälle doch auf den Kopf gedonnert und er lag ohnmächtig auf dem Boden und die anderen würden gleich reinkommen und ihn finden.

„Entschuldige, Katze“, sagte Jackal ein wenig bekümmert.
 

„Du wirkst ziemlich deprimiert“, bemerkte die Katze, sich weiter putzend.

Jackal starrte sie verwirrt an. Katzen waren wohl wirklich solche Meister im Durchschauen wie gewisse Geschichten behaupteten. „Weisst du Katze… wir erleben gerade eine sehr schwierige Zeit“, erklärte er sich. Mittlerweile hockte er vor der Katze auf den Knien, die ihn nun ansah. Irgendwie wäre es ihm lieber gewesen, sie hätte wieder angefangen sich zu putzen. Katzen hatten etwas im Blick, das einen gefangen nahm.
 

„Jeder macht schwierige Zeiten durch. Wichtig ist, dass man nicht alleine ist bei sowas. Ihr Menschen seid doch Rudeltiere oder?“, fragte die Katze und Jackal schien es als wäre sie unsicher.
 

„Menschen brauchen andere Menschen. Wir sind nicht gerne alleine. Zumindest nicht für immer“, antwortete Jackal ihr und sprach damit seine eigene Sicht aus. Er war nicht wirklich oft alleine. Zuhause waren seine Eltern und seine Geschwister, in der Schule war er von Klassenkameraden umgeben, in den Pausen von seinen Freunden, beim Training ebenfalls. Jackal genoss einfach die Gesellschaft anderer und dass Yukimura nun fehlte, störte die Umgebung von ihnen allen empfindlich. Yukimura-Buchou war ein sehr sanftmütiger Mensch, wenn er nicht gerade spielte. Er hatte ihm immer in Japanisch geholfen und er war ihm sehr dankbar.
 

„Und doch bist du jetzt alleine oder? Bestimmt kommen andere Menschenkinder noch und dann… dann ist dein Problem doch gelöst?“, fragte die Katze zurück, fing wieder an sich zu putzen. So richtig ernst genommen fühlte sich Jackal natürlich nicht, aber ein wenig hatte sie ja recht. Er hatte ihr auch nicht die ganze Situation erklärt. Einer Katze die Situation erklären…

„Ja, du hast wohl recht, Katze… es ist nur so…“
 

„Es ist nur so was? Drück dich klar aus. Sonst weiss man nämlich nicht wie es dir geht. Ich glaube aber das geht allen Menschen so. Sie können sich sehr schlecht ausdrücken. Kopf hoch, es wird immer mal wieder regnen und man steht unter einem Pappkarton und hofft, dass das Dach hält. Wenn es nicht hält wird man eben nass. Das ist wirklich ärgerlich, aber man muss aus einer schlimmen Situation das Beste machen und den Kopf nicht hängen lassen, Jackal“, erwiderte die Katze, unterbrach nochmals den Putzvorgang.

Jackal stutzte. „Woher weißt du denn meinen Namen?“

„Ich höre eben zu, wenn andere schweigen“, gab die Katze zur Antwort.

„Das macht doch gar keinen Sinn!“

„Sagst du und trotzdem scheint es dir jetzt besser zu gehen oder?“
 

Der Rikkaispieler starrte die Katze verblüfft an. Unrecht hatte sie da nicht. Aber das einer Katze zu sagen, kam ihm doch etwas seltsam vor. Also begann er damit aufzuräumen, was die Katze zufrieden beobachtete, ehe sie befand an der Tür zu kratzen. Er liess sie raus und war sich nun sicher nicht mehr lange alleine zu sein.
 


 

Nioh lächelte kurz, ehe ihn etwas in die Finger biss. Er hätte Marui wohl doch nicht so festhalten dürfen wie er es sonst bei Akaya machte. Am Ende hielt er ihn noch für einen Kaugummi. Aber es hatte sich gelohnt. Das musste sogar der Kaugummisüchtige erkennen. Jackal lächelte wieder.



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