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Makanu Tane Wa Haenu

Von nichts kommt nichts
von

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Rückblicke ...

Das war nicht sein Ernst …

Das konnte man ihm nicht antun …
 

„Saa, kommst du, Echizen?“

„Moment noch.“
 

Er nahm seine Tasche auf und ignorierte Fuji, der hinter ihm stand, während er sich Tezuka in den Weg stellte. Dieser blickte ihn fragend an.
 

„Ich würde gerne tauschen!“

„Tut mir leid, Echizen. Aber die Zimmerverteilung steht fest.“

„Aber ich kann doch wohl mit jemanden tauschen. Es ist doch nur ein Tausch.“

„Echizen … akzeptiere es einfach!“
 

Ryoma zog an seiner Kappe, bevor er sich umdrehte und dann in das große Haus ging. Als er sich von Tezuka hat überreden lassen, für zwei Wochen ‚Urlaub‘ mit ihrem Team zu machen, da hatte keiner gesagt, dass er sich ein Zimmer mit seinem Ex-Freund teilen sollte.

Es war ja nicht so, als würde er Fuji nicht mögen. Nein … ganz im Gegenteil. Er musste ja andauernd an ihn denken. Aber dafür musste er doch nicht unbedingt noch mit ihm zusammen wohnen. Zwei Wochen lang …
 

Eigentlich hatte er sogar gehofft, dass er hier ausnahmslos von morgens bis abends Tennisspielen könnte. Allerdings schien es so, als würden sie wirklich ‚Urlaub‘ machen und das auch vom Tennis, was Ryoma wirklich enttäuschte. Aber, er wäre ja nicht Ryoma Echizen, würde er nicht irgendwo etwas finden, wogegen er einen Tennisball schlagen konnte.
 

„Saa, sieht doch nett aus.“

„Hm.“
 

Sie betraten hintereinander ihr Zimmer und Ryoma war froh, dass es zwei Betten darin stehen hatte. Wer wusste wie viel Pech er sonst noch an diesem Tag haben würde. Er wollte es wirklich nicht wissen. Sogleich steuerte er das rechte Bett an.
 

„Saa, was tust du da?“

„Ich wähle mein Bett.“

„Saa … das ist meines.“
 

Langsam drehte er sich zu Fuji um und blickte ihn schief an.
 

„Wieso?“

„Saa … weil ich rechts schlafe.“

„Nein, du schläfst immer links. Und außerdem kannst du dich in deinem Bett so hinlegen, wie du es willst. Dafür brauchst du dieses nicht.“
 

Demonstrativ warf er seine Tasche auf das Bett. Kurz blickten sie sich einfach nur an, bevor Ryoma den Blick abwandte. Er wollte nicht, dass diese Sehnsucht wieder hochkam, in der er sich danach sehnte, dass Fuji ihn so ansah, als würde er ihm immer noch etwas bedeuten. Stattdessen wurde er aus den blauen Augen – falls er diese denn mal sah – emotionslos angesehen. Und das schmerzte ihn tief.
 

Aber vielleicht war dieser ‚Urlaub‘ ja auch recht gut. Dann konnte er versuchen einen Schlussstrich zu ziehen. Immerhin schien es so, als habe es damals keine Woche gebraucht, bis Fuji über ihn hinweg war.
 

Automatisch musste er an den Tag zurück denken, an dem alles seinen Lauf genommen hatte.
 

~*~ Rückblende~*~
 

Sie hatten gerade ihre Trainingsstunden und Ryoma spielte gegen Eiji-senpai, der ihn mit seiner akrobatischen Spielart ziemlich auf Trapp hielt.
 

„Hoi, hoi Ochibi ist so hart…“

„Mada mada dane, Eiji-senpai.“
 

Er begann einen neuen Ball aufzuschlagen, da sah er seine Cousine plötzlich bei Oishi-senpai. Augenblicklich hielt er in der Bewegung inne, als er das erschrockene Gesicht von ihrem Ersatz-Buchou sah und ihm wurde eiskalt. Eijis Vorwurf über seine plötzliche Unaufmerksamkeit ignorierte er gekonnt und konnte nur beobachteten, wie sich Nanako umdrehte und schrecklich weinte.
 

Nein …
 

„Echizen …“
 

Ihm entglitt der Schläger aus der Hand und er schüttelte nur den Kopf. Er konnte nicht atmen und ihm wurde schwindelig bei dem Schmerz, den er in diesem Moment verspürte, bevor er auf dem Tennisplatz zusammen brach…
 

~*~
 

„… zen!“
 

Eine warme Hand legte sich auf Ryoma’s Wange, was ihn augenblicklich aus den Gedanken riss. Verwirrt wich er vor der Berührung weg und sah sich einen kurzen Moment lang besorgte blauer Augen entgegen, bevor diese sich ihm wieder verschlossen.
 

„Ich wollte wissen, ob es dir etwas ausmacht, wenn wir das Fenster öffnen.“

„Iie … mach ruhig.“
 

Langsam stand er vom Bett auf, um seine Tasche auszupacken. Denn als er auf Fujis Seite Blickte, schien es als hätte dieser bereits damit angefangen. Kurz runzelte er die Stirn, als er zwei Kakteen auf dessen Nachtschränkchen stehen sah. Der Tensai konnte wohl nie ohne diese Pflanzen, so wie er ohne Karupin nicht sein wollte. Aber seine Katze hätte er niemals hier her gebracht.
 

Vielleicht war es ja alles ein Fehler sich auf Fuji einzulassen. Aber die Zeit mit ihm war so schön gewesen, zumindest bevor sein Bruder gestorben war. Eigentlich hatte Ryoma davor so langsam begonnen zu glauben, dass es wirklich Dinge, Situationen gab, die einfach besser als Tennis waren. Und er war auch wirklich glücklich …

Nur … wenn er gewusst hätte, wie sich alles entwickeln würde, dann hätte er sich niemals auf das alles eingelassen. Er hätte Fuji damals in der Umkleide von sich gestoßen und ihm gesagt, dass er nicht ‚so‘ war. Aber er konnte eben nicht. Wenn er zurück dachte und alles aus einer anderen Perspektive betrachtete – dann war er doch schon viel früher in den Tensai verliebt gewesen. Die Anzeichen waren alle da, er hatte nur eben nie gedacht so zu fühlen.
 

Für etwas zu empfinden, was eben nicht mit einem Schläger oder Tennisball in Verbindung stand. Zumindest nicht so … Wenn Ryoma sich etwas wünschen könnte, dann das alles nie passiert wäre. Zwar hätte er dann wohl nie diese wundervollen Dinge erlebt, die er mit Fuji getan hatte. Aber wenn ihm im Austausch dessen der ganze Schmerz verschont geblieben wäre, den er seit Ryoga‘s Tod empfand, dann hätte er es in Kauf genommen. Und vielleicht würde dieser ja noch leben … oder hätte wenigstens mehr Zeit mit ihm verbringen können.
 

Während Ryoma seine Klamotten in die Kommode, gegenüber von seinem Bett, einräumte, kam ihm erneut eine Erinnerung in den Sinn.
 

~*~Rückblende~*~
 

„Ryoma, du bist gestern nicht an dein Handy gegangen … ich hab mir Sorgen gemacht. Geht’s dir gut?“

„Bestens.“
 

Ryoma griff nach seinem Tennisschläger und wollte an Fuji vorbei, doch dieser hielt ihn eisern um sein Handgelenk fest. Ernst, aber auch besorgt blickte er ihn aus seinen blauen Augen an.
 

„Ich weiß wie es sich anfühlt jemanden, der einem so nahe steht, zu verlieren. Und ich seh‘ doch, dass es dir nicht ‚Bestens‘ geht. Also warum sprichst du nicht mit mir?“

„Wenn du angeblich weißt wie es mir geht, warum fragst du dann, Fuji?“
 

Grob entzog er Fuji sein Handgelenk und ignorierte den Schmerz, den er in dem Moment empfand. Allerdings weniger in seinem Gelenk, als tief in sich drinnen. Warum musste ihn Fuji dauernd mit dieser Sache konfrontieren. Sah er denn nicht, dass es ihn innerlich zerriss.
 

„Weil ich nicht will, dass du daran kaputt gehst! Ryoma …“

„Du irrst dich. Ich gehe daran nicht kaputt. Das einzige, was mich fertig macht, das bist du, weil du es einfach nicht lassen kannst, mir andauernd meinen eigenen Schmerz vorzuführen.“

„Ryoma…“

„Nein! Verdammt hör endlich auf. Hör … hör einfach auf, Fuji.“
 

Ryoma spürte, wie seine Hände begannen zu zittern und seine Kehle sich zuschnürte, als er den Schmerz in Fujis Augen sah. Fest biss er die Zähne zusammen und verstärkte den Griff um seinen Schläger.

Sie sahen einander einfach nur an, bevor der Tensai seinen Blick langsam senkte und stumm nickte.
 

„Ich nehme an … du meinst damit, dass ich aufhören soll mich im Allgemeinen noch um dich zu kümmern.“
 

Schwach nickte er und spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Hartnäckig versuchte er nicht zu blinzeln und zog gleichzeitig seine Kappe tiefer, damit es Fuji nicht sehen konnte.
 

„Dann … war’s das also? Wir sind fertig?“

„Wir sind fertig!“
 

Damit schob er sich an Fuji vorbei und raste regelrecht aus dem Clubhaus raus, nur um einfach alles hinter sich zu lassen. Es war das erste, aber auch letzte Mal, dass er das Training einfach sausen ließ und sich einen Dreck um Tennis kümmerte, weil er gerade den zweitwichtigsten Menschen in seinem Leben verloren hatte.
 

~*~
 

Mit einem lauten Knall flog die Zimmertüre gegen die Wand und Ryoma ließ vor Schreck ein T-Shirt fallen. Geschockt sah er zur Türe und sah im Türrahmen einen keuchenden Eiji stehen. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen, bevor er einfach auf eines der Betten hüpfte. Kurz darauf kam Oishi ins Zimmer, ebenfalls außer Atem.
 

„Eiji … komm schon, wir haben jetzt genug gespielt.“

„Nye. Zuerst musst du mich fangen.“
 

Kurz beobachtete er die Blicke, die sich die Beiden zuwarfen, eh er sich wieder dem Einräumen der Kommode zuwandte. Es war wirklich ironisch, dass sich kurz nachdem Fuji und er sich getrennt hatten, Oishi und Eiji zueinander bekannt hatten. Und nicht minder schmerzlich, wenn er sah, wie liebevoll die Beiden immer miteinander umgingen.

Hinter sich hörte er das leise Kichern von Eiji, der sich von Oishi hat ‚fangen‘ lassen. Ryoma brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass die Beiden sich gerade küssten.
 

„Könnt ihr das vielleicht bei euch im Zimmer tun und nicht auf meinem Bett.“

„Nya … da hat aber Ochibi schlechte Laune. Du kannst doch mit Fu- …“

„Lass uns gehen, Eiji.“
 

Ryoma ignorierte das Brennen in seinem Hals und packte dann weiter aus. Allerdings wäre es wirklich einfacher, wenn er nicht den Blick Fujis im Nacken spüren würde. Erst, als er diesen nicht mehr spürte, konnte er sich wieder langsam entspannen.
 

Würde es jetzt so die nächsten zwei Wochen gehen? Fragte er sich verzweifelt. Denn, wenn dem so wäre, würde er kein Tag länger bleiben wollen. Nicht so …
 


 

Fortsetzung folgt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2012-05-12T09:59:39+00:00 12.05.2012 11:59
oh je, armer ryoma. aber irgendwoe kann ich nicht nachvollziehen warum fuji so schnell aufgegeben hat. klar, ryoma hat ihn nicht mehr nahe an sich herangelassen und das würde jede beziehung auf eine harte probe stellen, aber sicher hätten sie es zusammen geschafft.
wie kann ryoma nur so lange mit dem schmerz allein klar kommen? man sieht ihm an, dass er so gut wie kaputt geht. ich will ihn deswegen aber auch nicht verurteilen, denn in anbetracht der situation ist es wohl verständlich, dass er so denkt. aber ich hätte echt nie vermutet, dass er seine beziehung mit fuji bereut.
gleichzeitig würde ich nur zu gern wissen wie es in fuji aussieht. es würde mich wundern, wenn man einfach so die liebe und fürsorge abstellen könnte.
ich bin gespannt was alles passiert. aber in anbetracht der situation würde ich glatt meinen, dass es vielleicht für ryoma besser wäre alles zu vergessen, so wie bei der trainingsreise mit seinem vater. es mag egoistisch sein, aber dann hätte er den schmerz nicht mehr, auch wenn er die anderen nicht mehr kennen würde.
lg chrono


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