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Mada mada dane!

von

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... oder etwa doch nicht?

Kaum dass es zum Stundenschluss klingelte, stand Ryoma auf und schnappte sich seine Sachen. Nur schnell raus hier und zum Clubhaus, dachte er sich erfreut darüber, dass heute wieder Tennispraxis war.
 

„Ryoma-kun …“
 

Hinter sich hörte er, wie nach ihm gerufen wurde. Doch er ignorierte es gekonnt. Seit er sich gestern dazu entschieden hatte hier zu bleiben, könnte es ihm nicht besser gehen. Heute früh war er so ausgeglichen aufgewacht, wie schon lange nicht mehr. Und auch Momo-senpai war sehr überrascht gewesen, dass er pünktlich aus der Haustüre kam.

Dem alten Perversling von Vater hatte er zwar noch nichts gesagt, aber er wollte sich auch den gestrigen Tag nicht versauen lassen. Denn nachdem er gestern so durch den Wind gewesen war, als dass er sich ordentlich und hingebungswürdig auf seinen Gegner konzentrieren konnte, wurde er von seinen beiden Senpais zum Eis essen eingeladen. Wobei Fuji natürlich wie versprochen auch bezahlt hatte. Zwar hatte Inui versucht ihm zu entlocken, was mit ihm los gewesen war, doch zu seinem Glück, war dann doch ein gewisser Kaidoh viel interessanter, als er selbst. Dieser war nämlich joggend an ihnen vorbei gelaufen.
 

Fuji jedoch hatte nicht viel gesprochen. Er hatte ihn lieber beobachtet. Zwar hatte sich Ryoma dadurch nicht sehr viel wohler gefühlt, aber es war wenigstens ruhig …
 

Er kam gerade am Clubhaus an, als er die Stimme Tezukas hinter sich hörte.
 

„Echizen!“
 

Überrascht wandte er sich um und trat zu seinem Buchou. Ausdruckslos blickten dessen Augen zu ihm hinab und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass er seine Kappe wohl liegen gelassen hat. Ach deswegen hatte man ihm wohl auch nachgerufen, kam es ihm plötzlich in den Sinn. Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn irgendwie gefiel ihm der Blick ihres Captains nicht. Was war denn los?
 

„Buchou?“

„Echizen, warum hast du nicht erwähnt, dass du bei den US-Open teilnimmst?“

„Nani?“
 

Verwirrt sah er Tezuka an. Er nahm teil? Hatte er sich gestern nicht dagegen entschieden? Und selbst wenn nicht, hatte er doch weder eine Zu- noch Absage verlauten lassen, also was sollte das?
 

„Es steht mir nicht zu, dir in dieser Sache Vorschriften zu machen, allerdings wäre es mir lieb gewesen, wenn du diese Sache einmal erwähnt hättest. Gestern zum Beispiel! Bevor du zugesagt hast.“

„Gomen nasai, Buchou. Aber ich habe mich nicht dafür entschieden, sondern dagegen.“
 

Tezukas Augenbraue fuhr in die Höhe und für einen Moment, schien er überrascht, eh sich sein Ausdruck wieder glättete. Was dachte er denn? Dass er log?

Leicht neigte er seinen Kopf, um seine Ponysträhnen in seine Stirn fallen zu lassen. Wenigstens etwas, was ihn ein wenig schützte, während er nachdachte. Doch kaum, dass er erneut Tezukas Blick begegnete, wurde es ihm klar, wer ihn angemeldet hatte. Und das ganz ohne seine Zustimmung. Dieser alte Idiot!
 

„Verfluchter Idiot!“

„Echizen!“

„Ochibi …“

„Fsuuu.“

„Interessant … Echizen hat sich erneut nicht unter Kontrolle…“
 

Ryomas Hand verkrampfte sich um den Gurt seiner Sporttasche, bemüht seine Wut zu kontrollieren. Sein Vater … dieser vollidiotische Perversling hatte ihn angemeldet, ohne etwas zu sagen. Ohne ihm überhaupt die Chance zu geben irgendwas dazu zu sagen.

Die Wut brannte in ihm beinahe mehr, als die Scham über seinen Ausbruch den all seine Teamkammeraden miterlebt hatten. Außerdem hatte es sich selbst in seinen Ohren so angehört, als würde er seinen Buchou so ansprechen, was er nie tun würde. Denn … dieser war vieles, aber gewiss kein Idiot!
 

„Echizen!“
 

Tezukas eiskalte Stimme zwang ihn dazu, den Blick zu heben. Mit brennenden Augen blickte er zu seinem Buchou auf. Dieser sah ihn zwar streng an, doch hatte er das Gefühl, dass er wusste was in ihm vorging. Trotzdem wusste er, dass dieser eine solche Respektlosigkeit auf dem Platz nicht dulden würde.
 

„Hai?“

„Zieh dich um und dann 50 Runden um den Platz. Wir reden später!“

„Hai, Buchou!“
 

Als er sich abwandte, um sich umzuziehen, sah er sich einem paar blauer Augen entgegen, die ihn nachdenklich ansahen. Allerdings bekam Ryoma nicht viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn kaum, dass er sich ihnen gegenüber fand, schloss Fuji seine Augen und neigte den Kopf etwas zur Seite, wobei seine Augen sich langsam wieder schlossen.

Leise seufzte Ryoma auf und ging in das Clubhaus um sich umzuziehen. Allerdings war seine gute Laune vollends verflogen. Er war einfach nur enttäuscht. Wieso hatte sein Vater das getan?
 

„Ich denke nicht, dass er dir damit etwas Böses wollte, Ryoma.“
 

Erschrocken fuhr Ryoma zusammen, bei der Stimme Fuji-senpais und blickte diesen leicht überrascht an, eh er sich abwandte und sein Regular-Shirt über den Kopf zog. Er wollte nicht über die Sache reden und auch, wenn ihm vielleicht bewusst war, dass sein Senpai nur seine Laune etwas ‚aufmuntern‘ wollte, so wollte er einfach nur alleine sein.
 

Allerdings war das nichts, was Fuji im Moment wollte. Dieser wollte endlich hinter die Fassade von dem Kleinen Rookie blicken.
 

„Wieso hast du dich dagegen entschieden?“

„Wogegen?“

„Die U.S. Open. Das ist ein Angebot, welches man nicht alle Tage erhält. Warst du deswegen auch so merkwürdig gestern?“

„Mada mada dane, Fuji-senpai! Ich war nicht … merkwürdig.“

„Du bist also seit unserem letzten Spiel schlechter geworden, ja?“
 

Streng blickte er seinen Senpai an, wandte sich jedoch auch wieder sofort ab. Es gefiel ihm nicht, dass er seine Kappe nicht trug. So könnte sie seinen Ausdruck verstecken. Den Frust, der in seinen Augen stehen mochte. Sowie das Gefühl hintergangen worden zu sein und eben die Scham, die solche Gefühle mit sich brachten. Er mochte es einfach nicht, wenn sein Gegenüber wusste, was in ihm vorging.
 

„Ryoma.“

„Senpai…“
 

Leise seufzte er und drehte sich langsam um. Unsicher blickte den Anderen schließlich doch an. Es war neu, dass der Tensai ihn beim Vornamen ansprach. Es hatte schon etwas Vertrautes an sich. Dazu noch die blauen Augen, die seinen Blick gefangen nahmen. Was war nur in letzter Zeit zwischen ihnen los? Warum verfolgten ihn diese Augen, wenn er es am wenigsten brauchte.

Ryoma bekam langsam das Gefühl, dass sein Senpai ihn studieren wollte. Auf der anderen Seite … vielleicht konnte man ja mit dem Chaoten reden? Immerhin war er zu ihm gekommen und wollte ihn beschwichtigen. Oder?
 

„Ich …“

„Ah, Ryoma-kun. Hier … deine Kappe … du hast sie … phu … vergessen. Oh – Fuji-senpai.“
 

Kaum dass er seinem Senpai etwas sagen wollte, wurde die Türe aufgerissen und Horio rauschte in den Raum. Dabei hielt er ihm mit einer Hand sein Kapp hin, während er sich mit der anderen atemlos auf sein rechtes Knie stützte und versuchte zu Atem zu kommen. Er war gelaufen und trotzdem erst jetzt hier? Ryoma sah seinen Klassenkammeraden etwas nachdenklich an, bevor er seine Mütze nahm und sich aufsetzte. Als er dabei zu seinem Senpai blickte, war er sich sicher, dass dieser Horio am liebsten in den – ihm so schön dargebotenen – Arsch treten wollte, für die rüde Unterbrechung. Doch Ryoma wusste nicht, ob er ihm nicht vielleicht dankbar dafür sein sollte.
 

„Danke, Horio. Senpai.“
 

Er griff nach seinem Schläger und schritt dann an beiden vorbei. Ihm war klar, dass er den anderen damit ziemlich gegen den Kopf stieß, aber er war Ryoma … er konnte mit solchen Sachen einfach nicht gut umgehen. Außerdem, so wie er den Tensai kannte, würde dieser eh irgendwann dahinter steigen. Vielleicht war er es ja auch schon und wollte es nur von Echizen selbst hören. Wer wusste das schon, denn hinter diesem falschen Lächeln lag viel mehr, als man es annehmen mochte.

~*~
 

„Wieso hast du mich ohne Rückfrage an mich, dort angemeldet?“

„Tsu … wieso wohl, Baka. Dann hättest du es nicht tun müssen. Tsu …“
 

Ryoma knurrte leise und ging um seinen liegenden Vater herum, der mal wieder in einen seiner Schmuddel-Heftchen blätterte und dabei in der Nase popelte. Der Alte würde wohl nie erwachsen werden, dachte Ryoma entnervt und schob das Heft mit einer harschen Bewegung mit dem Fuß zur Seite.
 

„Hey du kleine Göre! Was soll das denn wieder?“

„Hast du vielleicht auch daran gedacht mich zu fragen, ob ich denn hingehen wollte?“

„…“
 

Sein Vater blickte ihn aus großen, überraschten Augen an, bevor er begann laut aufzulachen.
 

„Mada mada … hahaha … mada …“

„Wenn du es so witzig findest, kannst du mich ja auch gleich wieder abmelden.“

„Moment du … meinst das ernst?“
 

Nun hatte er also wenigstens die vollständige Aufmerksamkeit des Alten. Kühl blickte er ihn an und nickte. Nanjiro fuhr sich durch die Haare, mit einem leicht nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Dann erschien mit einem Mal ein schmutziges Grinsen auf seinen Lippen.
 

„Oh ich verstehe … da ist jemand ver-lie-hiebt!“

„Nai … mada! In wen sollte ich – Arg … Baka, ich will einfach nicht.“

„Uh, wer ist die Glückliche, die dich so in Rage versetzt, so dass Tennis nicht mehr alles ist?“
 

Ruckartig blieb Ryoma in seinen Schritten stehen. Wie war das? Langsam wandte er sich seinem Vater zu. Durchdringlich sah er den Anderen an.
 

„Nichts ist wichtiger als Tennis. Allerdings nützt es mir nichts, wenn ich mich trotzdem langweile.“

„Hm … da ist was dran. Allerdings … wenn ich dich jetzt wieder abmelde, könnte es das letzte Mal für dich sein, so eine Einladung zu erhalten.“
 

Sein Blick hielt dem seines Vaters stand, als er nickte und sich wieder in Bewegung setzte. Das war ihm sehr wohl bewusst, er war ja nicht dämlich. Trotzdem wollte er hier bleiben. Es fühlte sich einfach nicht richtig an, daran zu denken wieder nach Amerika zu gehen. Ryoma war zwar nicht gerade der Typ, der persönliche Bindungen knüpfte … aber er wusste, dass er hier vielleicht etwas verlieren könnte, wenn er ginge. Und das wollte er nicht. Er wollte bei seinem Team bleiben. Den Leuten, denen er vertrauen konnte. Und auch … wenn er es nicht gerne zugab - er mochte diese Chaoten.

Fortsetzung folgt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2012-04-28T19:21:49+00:00 28.04.2012 21:21
oh je... da war die laune hin und das sicher nicht nur für ryoma.
mich hätte mal interessiert was in tezukas kopf vorgegangen ist, als ryoma einen gefühlsausbruch hatte - wofür dessen vater verantwortlich ist.

fuji ist zum knuddeln. er zeigt mit taten, statt mit worten, dass es ihm eben nicht egal ist, was mit ryoma passiert, denn wäre es ihm egal, hätte er das gespräch nicht gesucht. allerdings glaube ich auch nicht, dass fuji das unterbrochene gespräch einfach so auf sich sitzen lassen wird. ich gehe davon aus, dass er es nachholt, wenn ryoma am wenigsten damit rechnet, oder aber er versucht sich seine antworten anderweitig zu besorgen.
ich bin auf jeden fall gespannt wie es weiter geht
lg chrono


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