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Angel's Tale

aus dem Leben Ayames
von

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Heute war definitiv einer der Tage, an denen Ayame innerlich mit sich kämpfte, aufzustehen. Einerseits wollte er unbedingt zu dem Schulfest, weil er Sagas Spiel sehen wollte, andererseits wollte er nicht den ganzen Vormittag mit Takarai verbringen. Ganz zu schweigen davon, dass es Samstag war und das nahm im gleich zusätzlich die Motivation früh morgens aufzustehen, es war immerhin erst acht Uhr. Der Blonde konnte einfach nicht einschätzen, wie es wäre nachher mit dem Lehrer zusammen zu sein. Zwar hatte er es die letzte Woche im Unterricht ganz gut geschafft, zu ignorieren, was zwischen ihnen vorgefallen war, aber da waren ja auch noch andere Schüler dabei gewesen und er hatte nie alleinig die ganze Aufmerksamkeit des Älteren gehabt. Das würde heute anders sein, auch wenn er sich die ganze Zeit schon versuchte zu beruhigen, dass Sono ja dabei sein würde.

„Engelchen, du solltest langsam aufstehen, wenn du pünktlich zur Schule kommen willst.“ Es war seine Mutter, die einfach mal knallhart ohne zu klopfen in sein Zimmer stürmte und die Rollladen öffnete, so dass die helle Morgensonne dem Blonden direkt ins Gesicht fiel. Er hasste diese Wegmethode, aber Kouyou wusste leider, dass es die Effektivste wäre und im Endeffekt hatte er ja recht, Ayame müsste sowieso aufstehen und zur Schule, ob er wollte oder nicht.

„Ja, ich bin schon wach.“, nuschelte er verschlafen, drückte sein Gesicht ins Kissen, um dem Licht wenigstens ein bisschen zu entkommen. Aber der Größere war heute unnachgiebig, zog Ayame nur die Decke weg und so raffte er sich dann doch auf, um sich fertig zu machen. Er war ja wirklich schon spät dran und wenn er wie geplant um neun in der Schule sein wollte, musste er sich wirklich mal beeilen.
 

Ayame hatte es dann wirklich geschafft, schnell fertig zu werden, wobei er mit seinem Aussehen auch wie immer nicht zufrieden war. Dabei hatte er doch gut aussehen wollen für Saga. Aber zumindest waren Sono und er so um Punkt neun an der Schule und auf den Weg zu ihrem Klassenraum.

„Danke nochmal, dass du extra wegen mir heute Morgen mitgekommen bist.“

„Nicht nötig, ich mach das doch gerne. Immerhin sind wir Freunde.“ Sono schenkte ihm ein versicherndes Lächeln und Ayame war mal wieder einfach nur froh, dass er den Silberhaarigen hatte. Ja, manchmal wüsste er wirklich nicht, was er ohne ihn machen würde. Vor allem heute hätte er es sicher nicht geschafft, alleine hierher zu kommen. Auch wenn er selbst wusste, dass er sich ein wenig albern verhielt und dass es von vorne herein dumm gewesen war, zu glauben, aus ihm und Takarai könnte etwas werden, tat es trotzdem weh, fühlte er sich trotzdem benutzt und betrogen und das war kein schönes Gefühl.

Als sie den Klassenraum betraten, war ihr Lehrer schon da und zumindest Ayame schenkte er auch noch ein breites Grinsen, was aber augenblicklich verblaste, als er Sono sah, der hinter dem Blonden den Raum betrat. „Amano, was machst du denn hier?“ Der Braunhaarige schien zu Ayames Erschrecken, etwas wütend zu sein und das beunruhigte den Schüler gerade ein bisschen. Was bitte hatte der Ältere vorgehabt, dass ihn Sonos Anwesenheit so zu stören schien?

„Naja, helfen. Ich hab bei Ayame übernachtet und da er schon hierher musste und ich nachher sowieso auch, bin ich mitgekommen.“, entgegnete der Silberhaarige aber nur ganz cool, was den Lehrer nur verhalten nickend ließ. Er schien wirklich nicht sonderlich glücklich darüber zu sein.

„Nunja, dann fangen wir an.“

„Okay, ehm Sono lass uns Schoko-Eis machen, ich sag dir gleich, was wir dazu brauchen.“ Am besten so normal wie möglich verhalten und auf die Arbeit konzentrieren, vielleicht würde ihn das genug ablenken, sodass ihn die Anwesenheit des Lehrers nicht mehr störte. Denn im Moment spürte er doch deutlich Unsicherheit in sich aufsteigen.

„Ai-chan, ich glaub, das haben wir oft genug gemacht, ich weiß, was wir dazu brauchen.“, entgegnete der andere nur, während er sich seiner Jacke und Tasche entledigte und schon begann alles Mögliche aus dem bereitgestellten Berg an Zutaten herauszusuchen.

„Okay, ehm Herr Takarai, das Rezept für Vanille.“ Ayame hatte den Rezeptzettel aus seiner Tasche gekramt, hielt ihn dem anderen hin. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, Takarai nicht anzusehen, nicht in seine wunderschönen braunen Augen zu sehen, aber er konnte nichts dagegen tun, dass er schon wieder darin versank, als der andere in lieb anlächelte, dankend den Zettel annahm und dabei wie zufällig die Hand des Jüngeren streifte. Das verräterische Herz des Blonden machte natürlich schon wieder einen Hüpfer und das schmerzte ihn gerade am meisten. Er wollte diesen ganzen Mist doch hinter sich lassen.

„Ai-chan, hier die Sachen.“ Froh darüber, dass sein bester Freund sich in diesem Moment zwischen sie schob und verhinderte, dass der Kleinste wieder in Schwärmerei verfiel, nahm er Sono die Sachen ab. „Und denk nicht so viel darüber nach, er ist es nicht wert.“, fügte der Silberhaarige noch flüsternd hinzu, bevor er Ayame mit sanfter Gewalt Richtung Eismaschine drehte, so dass sie sich jetzt wirklich auf die Vorbereitungen konzentrieren konnten.
 

Das Eismachen war dann weniger schlimm geworden, als Ayame befürchtet hatte. Sono hatte die ganze Zeit irgendwas erzählt und war dem Kleineren keinen Zentimeter von der Seite gewichen und so hatte Takarai überhaupt keine Chance gehabt, sich ihm zu nähern oder sonst irgendwas zu tun. Der Lehrer hatte still gearbeitet und nur hin und wieder etwas gefragt. Er hatte nach den ersten Minuten sogar aufgehört, Ayame mit diesem lüsternen Blick, denn er bis vor einigen Tagen ja noch so wahnsinnig toll gefunden hatte, anzustarren und dafür war der Blonde ganz dankbar.

„So wie ich das sehe, sind wir fertig. Matsumoto und ich werden das Eis noch fertig umfüllen und da du ja schon da bist, kannst du dich auch nützlich machen, Amano und schon mal Schüsseln und Besteck von der Koch-AG holen.“

Nein, das war nicht gut. Ayame warf seinem besten Freund nur einen hilflosen Blick zu, Sono sollte nicht gehen. Er sollte ihn nicht alleine mit Takarai lassen, aber so wie es gerade aussah, fiel dem Größeren jetzt auch nichts ein, um das zu verhindern. „Ich… ich geh das holen.“, war das einzige, was dem Jüngsten auf die Schnelle einfiel und er war eigentlich schon fast aus dem Raum gerannt, als sein Lehrer einen erneuten Einwand vorbrachte.

„Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Matsumoto, aber ich glaube er kann doch einiges mehr tragen als du. Er geht.“ Und dagegen konnten die beiden Schüler jetzt wirklich nichts mehr sagen. Und so trat das ein, was der Blonde eigentlich hatte vermeiden wollen, er war alleine mit dem Lehrer.

„So, bringst du also einen kleinen Bodyguard mit. Hätte ich ja nicht gedacht, ich war eigentlich der Meinung es hat dir ganz gut gefallen mit mir.“, begann der Braunhaarige auch gleich, kaum hatte Sono die Tür hinter sich geschlossen. Und Ayame zuckte unweigerlich erschrocken zurück. Er wollte nicht darüber reden, er wollte an die ganze Sache nicht erinnert werden. So schön es auch gewesen war mit dem Lehrer, würde er die ganze Sache lieber komplett löschen als sie zu wiederholen, denn im Nachhinein war der Schmerz darüber belogen und benutzt worden zu sein, viel größer als alle Freude zuvor.

„Sie haben mich belogen. Sie sind verheiratet.“, entgegnete er unsicher. Jetzt wo sie ja sowieso schon darüber redeten, könnte er auch das los werden, was ihn am meisten störte.

„Ach Kleiner, das belastet dich? Ich hätte nicht gedacht, dass es dir so ernst ist. Wir hatten einfach unseren Spaß und das könnten wir doch wiederholen.“ Nicht dass die Worte den Blonden schon genug verunsicherten, musste Takarai auch noch ein paar Schritte auf ihn zumachen, war ihm jetzt so nahe, dass er den wohlbekannten Duft des Älteren wahrnehmen konnte. Er roch immer noch so gut. „Meine Frau muss es ja nicht wissen. Und so ist es doch noch ein bisschen interessanter.“ Der Braunhaarige kam ihm immer näher und Ayame wusste worauf das hinaus laufen würde und das wollte er nicht, aber so erstarrt wie er war, konnte der Schüler nichts dagegen tun, dass sich Takarais Lippen langsam auf seine legten. Und es fühlte sich so gut an, so wie jedes Mal wenn sie sich geküsst hatten, aber gleichzeitig zerriss es Ayames Herz aufs Neue. Der andere benutzte ihn nur, das wusste er doch und er wollte es nicht, er wollte jemanden der ihn ehrlich liebte und er wollte niemanden küssen, der ihn nur als Lustobjekt sah. Vor allem wollte er nicht, dass es einem kleinen Teil in ihm gefiel.

„Sie sollten ihre Schüler vielleicht nicht öffentlich bedrängen, wenn sie ihren Job nicht verlieren wollen.“ Sonos Stimme riss Ayame zurück in die Realität und so schnell wie ihr Lehrer sich plötzlich von ihm löste, konnte er gar nicht reagieren. Aber er war dem Silberhaarigen unendlich dankbar, dass er genau jetzt gekommen war, denn Ayame war kurz davor gewesen, einfach seine Arme um Takarai zu schlingen und sich wieder von ihm einlullen zu lassen. „Tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe, Ai-chan.“ Sono stellte das Geschirr, das er mitgebracht hatte, auf einen der Tische, bevor er zu Ayame ging, einen Arm um diesen legte und ihn fest an sich zog. Der Kleine entspannte sofort merklich, drückte sich eng an seinen besten Freund und war nur ganz froh darüber, dass Takarai durch Sonos Auftauchen offensichtlich so geschockt war, dass er gar nichts mehr sagte, sondern sie nur noch mit weitaufgerissenen Augen anstarrte. „Ich denke, wir gehen dann auch, es ist ja alles fertig.“ Und mit diesen Worten schob er den Kleinsten aus dem Klassenraum raus auf den Gang und dieser atmete nur erleichtert aus.

„Danke, Sono.“

„Nichts zu danken. Hat er dir was getan?“ Der Silberhaarige schien wirklich richtig besorgt, das hatte Ayame im ersten Moment gar nicht mitbekommen. Er machte ein nachdenkliches Gesicht, hatte die Stirn in Falten gelegt und musterte den Blonden mit ernstem Blick.

„Nein, du bist ja rechtzeitig gekommen.“ Ayame legte ein Lächeln auf seine Lippen, hauptsächlich weil er Sono beruhigen wollte. Der Größere war ja wirklich noch rechtzeitig da gewesen, auch wenn er erst in einem Moment gekommen war, in dem Ayame schon das ganze Gefühlschaos der letzten Wochen erneut durchgemacht hatte, aber das war ja nicht seine Schuld. Und er wollte nicht, dass sein bester Freund sich schuldig fühlte, weil er eben doch nicht ganz hatte verhindern können, dass Takarai dem Blonden wieder zu nahe kam. „Lass uns das einfach ignorieren und mal gucken, was es hier an dem komischen Schulfest noch so gibt.“
 

Das hatten die beiden Schüler dann auch getan, wobei Ayame sagen musste, dass es ziemlich langweilig war. Die meisten Klassen hatten irgendwelches Essen oder dämliche Spiele vorbereitet, die AGs gestalteten etwas passend zu ihrem Thema und ansonsten gab es noch jede Menge Sportveranstaltungen. Apropos Sport. „Sono, wann ist eigentlich euer Spiel?“ Da wollte Ayame ja hin, immerhin hatte Saga ihn eingeladen und darauf seinen braunhaarigen Schwarm zu zusehen, freute er sich schon den ganzen Tag.

„In zwei Stunden, aber ich muss in einer halben da sein, also bin ich gleich weg.“, antwortete Sono, während er ganz interessiert die kleinen Kuchen betrachtete, die der Koch-Club für heute zubereitet hatte.

„Okay, meinst du es kommen viele Leute? Wann muss ich ungefähr kommen, um einen Platz zu bekommen, von dem aus ich gut sehe?“ Das hieß: einen Platz von dem aus Saga ihn sehen würde, weil wenn er schon mal zu dem Spiel ging, wollte er auch, dass der Braunhaarige es mitbekam.

„Du willst dir das Spiel angucken?“ Sein bester Freund klang deutlich überrascht, okay aber das nahm der Blonde ihm nicht übel. Wenn Saga ihn nicht eingeladen hätte, wäre er ja nie auf die Idee gekommen, das Spiel anzusehen. „Moment mal, kann es sein, dass du nur wegen Saga kommst?“

„Ja, schon so.“ Es war ja sinnlos Sono zu belügen, außerdem schien der Ältere eher belustigt ob dieser Tatsache.

„Okay, Ai-chan, aber… naja, ich will nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst, ich dachte du wärst dir sicher, dass er nicht auf Kerle steht.“ Der Silberhaarige hatte leiser gesprochen und den Kleineren auch ein Stück von den anderen Schülern, die sich noch im Raum befanden, weggezogen.

„Ich, nein… er hat mich doch eingeladen heute zu zugucken. Und Freitag da war er so…“ Ja okay, Ayame machte sich vielleicht schon wieder ein bisschen zu viele Hoffnungen. Aber er wünschte sich doch nur einen Freund, jemanden der ihn liebte. Er wollte so eine Beziehung wie seine Eltern sie hatten. Und seit die Sache mit Takarai so wahnsinnig schief gegangen war, wünschte er es sich umso mehr. Und Saga wäre sicher ein wunderbarer Freund, er war do nett und liebevoll und er gab Ayame dieses wahnsinnige Kribbeln im ganzen Körper, dieses absolute Hochgefühl und das vor allem seit Freitag wieder etwas mehr.

„Er hat dich eingeladen?“ Der Größere schien nachzudenken, klang irgendwie abwesend und auch das Lächeln, welches er Ayame dann schenkte, war etwas verunglückt. „Wenn du eine halbe Stunde vorher da bist, dann kriegst du einen guten Platz.“

„Okay.“ Eine halbe Stunde vorher, dann hätte er ja noch genug Zeit, zu versuchen, sein Aussehen wenigstens ein bisschen zu retten. „Sag mal, musst du gleich weg oder hast du noch Lust Kuchen mit mir zu essen.“ Die kleinen Desserts, die so hübsch angerichtet auf den Tischen standen, hatten es Ayame schon die ganze Zeit angetan und dass Sono sowas liebte, wusste er ja auch. Außerdem wollte er sich noch bei seinem besten Freund dafür bedanken, dass er heute Morgen mitgekommen war.

„Ja, das schaffen wir noch.“
 

Nachdem Sono gegangen war, hatte Ayame sich auf eine der Schultoiletten verzogen, um sein Make-Up und seine Haare einigermaßen zu richten. Die notwendigen Sachen dafür, hatte er ja sowieso immer dabei. Außer sein Glätteisen, das könnte er jetzt auch gebrauchen, aber dann würde einfach einen natürlichen Haarlook tragen, was vielleicht angesichts dessen dass er in der Schule und es mitten am Tag war, nicht die schlechteste Idee wäre. Der Blonde hatte dann auch noch fast eine Stunde an sich herum gewerkelt, bevor er sich langsam auf den Weg zum Sportplatz machte.

Für richtige Spiele hatte ihre Schule ein kleines Stadion, okay es war ein Sportplatz, der an zwei Seiten von Tribünen eingerahmt war. Soweit Ayame von Saga wusste, war es bei den regionalen und nationalen Ausscheidungsspielen auch immer voll besetzt. Das Match heute würde aber nur gegen die Mannschaft einer nahegelegenen Schule stattfinden und hätte keinerlei Bedeutung für die Saison und somit wären wohl nur ein paar Eltern und andere Schüler da. Und als Ayame am Stadion ankam, war wirklich der Großteil der Plätze noch frei. Einen Moment überlegte er, ob er sich irgendwo fernab von anderen setzen sollte, entschied sich dann aber doch für einen Platz ein paar Reihen unterhalb von Sagas und Koukis Fanclub, zumindest sprachen die Plakate dafür, dass die Mädchen genau das waren. Aber in deren Richtung würde Saga sicher während dem Spiel gucken und da würde er Ayame doch am ehesten entdecken, wenn er ebenfalls dort saß.

Also ließ er sich dort nieder, tippte auf seinem Handy herum bis das Spiel begann. Besonders interessant war es ja nicht, vor allem da Ayame nicht mal wirklich die Regel kannte. Okay, er wusste, dass es Ziel des Spiels war, den Ball in den Kasten der anderen Mannschaft zu schießen und damit war sein Fußballwissen auch schon aufgebraucht. Er war sich ja nicht mal so sicher, wie lange so ein Spiel dauerte. Aber da er ja sowieso nur hier war, um Saga zu bewundern, war es eigentlich egal. Und das konnte er von hier aus ganz ausgezeichnet. Zwar war er sich vor einigen Tagen noch sicher gewesen, nicht mehr als Freundschaft von dem Älteren zu wollen, zeigte ihm sein lautschlagendes Herz doch gerade wieder, dass dem doch nicht so wahr. Jedes Mal wenn Saga auch nur entfernt in seine Richtung lächelte oder zeigte, bildete der Blonde sich ein, dass nur er damit gemeint wäre, dass Sagas Lächeln nur für ihn bestimmt wäre und das brachte Ayame gerade nahe an den Herzinfarkt. Der Braunhaarige war so wunderbar, er sah selbst in dem hässlichen Trikot noch wunderschön aus und Ayame war es ein Rätsel wie er jemals Takarai attraktiver als Saga finden konnte. Und so wie der Größere auf dem Spielfeld wirkte, er hatte zwar keine Ahnung von dem Sport, aber Saga war sicherlich ein großartiger Spieler.

Der Blonde hatte dann gar nicht gemerkt, wie das Spiel zu Ende ging. Da der Fanclub hinter ihm aber laut am Jubeln war, ging er mal davon aus, ihr Team hatte gewonnen. Aber als Saga auf die Tribüne zu lief und winkte, riss das Ayame aus seiner Starre. Saga winkte ihm zu. Okay oder seinem Fanclub, aber nein, er war sich sicher, der Ältere meinte ihn. Trotzdem wollte er sich die Blöße nicht geben und zurückwinken für den Fall, dass er doch nicht gemeint war.

„Hey, Aya. Komm runter.“ Shins Stimme ließ den Blonden kurz erschrocken zusammenfahren. Richtig seine beiden Freunde hatten ja auch mitgespielt. Wobei er so beschäftigt damit gewesen war, Saga zu zusehen, dass er nicht darauf geachtet hatte, wie die beiden anderen gespielt hatten.

„Ihr ward gut.“, begrüßte er Shin und Sono trotzdem, nachdem er von der Tribüne gegangen war und jetzt mit seinen Freunden Richtung Kabine lief. Shin bedankte sich auch dafür, während Sono nur breit grinste, okay aber er wusste ja, dass Ayame nur wegen Saga gekommen war.

„Also wir gehen schnell duschen und dann können wir ja noch irgendwas zusammen machen. Warte einfach hier, Ai-chan.“ Der Blonde nickte zustimmend, während die anderen beiden schon die Umkleidekabine betraten. Hoffentlich brauchten sie nicht solange. Wobei je länger er hier vor den Kabinen wartete, desto größer war die Chance Saga zu sehen. Immerhin war der ja sicher auch gerade am Duschen. Wie gerne Ayame doch mit Saga duschen würde.

Erschrocken über seinen eigenen Gedanken und zartrosa im Gesicht angesichts dessen, dass er sich gerade immer noch vorstellte, wie der Braunhaarige wohl nackt aussah, entfernte er sich ein paar Schritte von den Kabinen, ließ sich auf einer Bank nieder, um dort auf seine Freunde zu warten. Seine Gedanken versuchte er dabei irgendwie von Saga abzulenken, denn seit Freitag dachte er schon wieder vermehrt an den Braunhaarigen, daran wie gerne er doch mit ihm zusammen wäre, daran ihn zu küssen, in Sagas Armen zu liegen und noch ganz andere Dinge mit dem Älteren zu tun.

„Hi, Ayame.“, überrascht schreckte der Blonde aus seinen Gedanken, als er so plötzlich angesprochen wurde, das Objekt seiner Begierde jetzt direkt vor ihm stand, frisch geduscht mit nassen Haaren und dem schönsten Lächeln, das Ayame je gesehen hatte. „Danke, dass du heute wirklich gekommen bist.“ Sagas Grinsen wurde noch ein bisschen breiter, während er sich neben Ayame auf der Bank nieder ließ.

„Ja, ehm… gern geschehen. Du warst sehr gut.“ Zwar konnte er das nicht beurteilen, aber dem war sicher so gewesen. Immerhin hatte er ja mitbekommen, dass der andere zwei Tore geschossen hatte, da musste er doch gut gewesen sein.

„Danke, ich…“ Der Braunhaarige hielt abrupt inne, wandte seinen Blick jetzt von Ayame auf seine Oberschenkel und irgendwie kam der Kleinere nicht darum herum, zu denken, dass Saga irgendwie beschämt wirkte. „Ich hab mir extra Mühe gegeben, wenn du mir heute schon zusiehst.“

Die Worte waren nur leise über seine Lippen gekommen, aber sie sorgten sofort dafür, dass Ayames Herz begann, zu rasen. Der Ältere hatte für ihn gespielt und das hieß doch… er konnte sein Glück gerade nicht fassen, denn gerade war der Blonde doch sicher, dass er sich nicht unbegründet Hoffnung gemacht hatte. Was gab es schon für eine andere Erklärung, dass der andere sich Mühe gegeben hatte, als dass er Ayame hatte beeindrucken wollen.

„Du Ayame… ehm, hast du jetzt noch was vor? Also, ich meine, wenn nicht könnten wir ja was essen gehen… oder sowas.“ Der Größere stotterte mehr vor sich hin, als dass er redete und das fand Ayame so unsagbar süß, dass er sich gleich noch ein bisschen mehr in Saga verliebte. Bitte, das durfte er jetzt nicht alles falsch interpretieren.

„Gerne, was essen klingt gut.“ Ja, ein richtiges Date mit Saga klang gut. Auch wenn dem Jüngeren klar war, dass er eigentlich mit Shin und Sono verabredet war, aber die beiden würden das schon verstehen.

„Gut, dann…“ Weiter kam der Braunhaarige nicht, denn im nächsten Moment klingelte sein Handy und unterbrach ihre Unterhaltung fürs erste. Und so wie Sagas Gesicht sich im Laufe des Telefonats von Sekunde zu Sekunde verfinsterte, war es wohl kein erfreulicher Anruf. „Das war meine Mutter, ich muss nach Hause. Tut mir leid, Ayame.“

„Okay, aber morgen gehen wir ins Kino ja?“ Es fiel dem Kleineren ziemlich schwer seine Enttäuschung zu verbergen, aber sie waren ja für morgen verabredet und solange wie er jetzt auf ein Date mit Saga gewartet hatte, würde er es auch schaffen, noch einen weiteren Tag zu warten. Der Ältere hatte zwar nie was von einem Date gesagt, aber mittlerweile war Ayame sich ganz sicher, dass es eins werden würde. Zumindest war es für Ayame eins, sollte der Braunhaarige doch anders darüber denken, dann wäre der Kleine endgültig am Boden zerstört. So schnell wie sein Herz momentan schlug, wie stark sein Magen kribbelte, wenn er bloß an Saga dachte, würde ihm das wahrscheinlich noch weher tun als die ganze Sache mit Takarai.

„Natürlich, ich freu mich schon.“ Und mit diesen Worten war Saga verschwunden, ließ einen verträumt lächelnden Ayame zurück. Ohja, er war ganz sicher, aus ihm und Saga musste etwas werden. Ayame war doch so verliebt in den Älteren.
 

tbc

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So weiter geht's, immer im Monatstakt^-^ Es folgen noch zwei oder vielleicht auch drei Kapitel... Eigentlich sollte das hier auch schon heute Morgen kommen, aber dann kam "Amargeddon" und da waren meine Augen leider zu sehr unter Wasser gesetzt, als dass ich das Kapitel hätte Korrekturlesen könnenxDD
 

@YuiMadao: Na, das war das Schulfest, aber Kouyou wird Takarai leider nicht mehr die Krallen zeigen^-^

@Lucel: ja also es wird wohl doch eher Saga als Sono (auch wenn ich gestehen muss, absichtlich sowas wie die Szene mit dem Aufeinander liegen geschrieben zu haben, um ein bisschen die Leser zu ärgern^-^), aber eine Auflösung für Ruki gibt es auch noch



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-02-05T00:30:44+00:00 05.02.2013 01:30
herrje.. nach dem kapitel dreht sich bei mir alles ein wenig
(doooooofer Hyde! ein glück, dass Sono dazwischen kam ò_ó)
..aber ja, momentan sieht es tatsächlich eher nach Saga aus.. ^^"
(wie gesagt, da kann ich mich eh nich so richtig entscheiden, aber gut, dass es auch noch wegen Ruki was geben wird)
*einfach mal gespannt dasitzt*
Von:  YuiMadao
2013-02-04T16:53:06+00:00 04.02.2013 17:53
Man darf doch hoffen, es hätte bestimmt ein tolles Bild abgegeben, Kou Hyde am verkloppen^^
Naja, da es auch mit Sono nichts wird, bleibt mir ja nur zu hoffen, dass es mit Saga klappt, obwohl der sich bestimmt auch nicht ganz sicher ist, was er will...
Ein tolles Kapitel und lustig fand ich noch, dass ich die Tage noch dran gedacht habe und mich gefragt habe, wann das nächste denn kommt^^ Wunschdenken...hat ja geklappt.

GLG Yui



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