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Angel's Tale

aus dem Leben Ayames
von

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Hastig kramte Ayame den Rest seiner Sachen zusammen, die er brauchen würde, wenn er bei Sono übernachtete. Er war sowieso schon spät dran und da er nichts Passendes für morgen zum Anziehen fand, wurde es auch immer später. Eigentlich hatte der Blonde um sieben bei seinem Freund sein wollen und mittlerweile war es schon fünf nach sieben. Aber heute hatte auch einfach nichts so funktionieren wollen, wie er das geplant hatte. Nicht dass Ayame ernsthaft an irgendeinem von Toras Kumpeln interessiert wäre, aber man konnte ja nie wissen, wer alles so kam und vielleicht war ja jemand heißes dabei, also wollte der Kleine auch gut aussehen. Sein Make-Up hatte er ja noch ganz gut hinbekommen, mit den Haaren war er aber gar nicht zufrieden, sie standen kein bisschen so wie er sich das vorgestellt hatte und das störte ihn gewaltig, aber nach einer Stunde hatte er dann entnervt aufgegeben und sie einfach so gelassen. Außerdem hatte er sowieso nicht mehr die Zeit gehabt, sie komplett neu zu stylen.

„Ayame, bist du bald fertig? Ich dachte du wolltest um sieben bei Sono sein?“ Es war wieder sein Vater, der nervös mit dem Fuß wippend in seiner Zimmertür stand und ihn zur Eile aufforderte. Dabei war Kouyou wahrscheinlich selbst auch noch nicht fertig. „Um Acht gibt es bei Kazamasa Essen und da wollten wir eigentlich schon spätestens da sein.“

„Ja, ich bin gleich fertig.“, murrte der Jüngere und zog wahllos irgendein Oberteil aus seinem Schrank. War ja eigentlich auch egal, was er morgen anzog, außer Sono würde ihn ja niemand sehen und der kannte ihn ja schon seit Jahren und vor allem kannte er ihn auch ungestylt und hässlich. „Mama ist bestimmt auch noch nicht fertig.“

„Kouyou ist schon seit einer halben Stunde fertig, also beeil dich ein bisschen.“, entgegnete der Ältere nur, verließ das Zimmer und Ayame beeilte sich wirklich die letzten Sachen zusammen zu suchen. Immerhin wollte er Sono nicht noch viel länger warten lassen.

Kaum eine Minute später kam er auch in den Flur, wo seine Eltern beide schon angezogen auf ihn warteten, erstaunlich dass seine Mutter wirklich schneller fertig geworden war als er selbst und dabei sah Kouyou auch noch tausend Mal besser aus als er. Aber wieso bekam der Ältere seine Haare auch immer so perfekt hin? Das war gemein.

„Gut siehst du aus, Engelchen.“, begrüßte der Blonde ihn und sein Vater nuschelte nur leise ein „Viel zu gut.“, was Ayame dann doch ein Lächeln abgewann. Vielleicht waren seine Haare doch nicht so schlecht geworden, denn wenn er scheiße aussah, waren seine Eltern zumindest so ehrlich, dass sie es ihm sagten. Schnell griff der Kleinste sich eine Jacke, zog seine Schuhe an und folgte den beiden Erwachsenen zum Auto.
 

„Euch dann viel Spaß bei Onkel Kazamasa und sagt ihm alles Gute von mir.“, verabschiedete der Jüngste sich, als sie eine Viertelstunde später vor dem Haus von Sonos Familie ankamen. „Bis morgen.“

„Dir auch viel Spaß.“, riefen seine Eltern Ayame noch zu, während dieser schon aus dem Wagen hüpfte und fröhlich auf das Haus zu ging. Er war jetzt zwar fast eine halbe Stunde zu spät, aber Sono würde ihm sicher nicht den Kopf abreißen. Die Party würde sowieso erst gegen zehn anfangen.

„Na, Ai-chan, was hat dich aufgehalten?“, wurde er von einem grinsenden Silberhaarigen begrüßt, kaum dass er geklingelt hatte. Shin schien im Gegensatz zu ihm pünktlich gewesen zu sein, denn er stand ebenfalls breit grinsend hinter Sono.

„Meine Haare. Die sehen einfach grausam aus.“, antwortete er knapp, umarmte seinen besten Freund, der in seinem Party-Outfit verdammt gut aussah, was der Blonde staunend anerkennen musste. Shin war ebenfalls sehr zu recht gemacht, bekam jetzt auch kurz eine Begrüßungs-Umarmung von dem Kleinsten.

„Also ich finde, du siehst sehr gut aus, Ai-chan.“, erwiderte Sono nur und Shin stimmte nickend zu. Was Ayame zwar nicht weniger an seinen Haaren zweifeln ließ, aber nett fand er es trotzdem von den beiden.

Die nächsten drei Stunden verbrachten die Drei damit in Sonos Zimmer Filme zu gucken und sich dabei mit Süßigkeiten vollzustopfen, wobei Ayame den anderen beiden da gerne den Vortritt ließ, denn auch wenn er Süßes mochte, sollte er doch nicht allzu viel davon essen, denn zunehmen wollte er nicht. Gegen halb elf machten sie sich dann auch auf den Weg nach unten, denn die Musik und die doch recht lauten Stimmen der Partygäste waren nicht mehr zu überhören, außerdem wollten die Jüngeren ja auch mitfeiern. Alles in allem schätze Ayame, das ungefähr 50 Gäste da waren, so genau sagen konnte er das jetzt aber auch nicht, denn wer zählte schon nach bei sowas. Auf jeden Fall kam ihm beim kurzen Umhergucken niemand bekannt vor, aber ein paar gutaussehende Kerle waren schon dabei, obwohl er auch enttäuscht feststellen musste, dass niemand auch nur annähernd an Saga oder ihren Klassenlehrer heran kam.

„Aya, wann bist du denn gekommen?“, kam eine Stimme von hinten und im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um seine Hüfte und hoben ihn kurz vom Boden an.

„Tora~“, quietschte er erschrocken auf, auch wenn er mittlerweile eigentlich an solche Begrüßungen gewöhnt sein sollte. „Lass mich runter.“ Der Blonde zappelte vorsichtig mit den Beinen, um seine Worte zu unterstützen, ohne den Größeren dabei zu treten und dieser setzte ihn nach kurzer Zeit auch wieder auf dem Boden ab. „Du weißt, dass ich das gar nicht mag.“, schmollte der Blonde weiter vor sich hin, während er seine Klamotten wieder richtete.

„Ach komm, ich glaube, du magst es schon und willst es nur nicht zugeben.“ Der Schwarzhaarige begann wieder zu lachen und zu Ayames Ärger stimmte Sono auch noch in das Lachen mit ein.

„Hey, Tora, wer ist das?“ Die zwei Mädchen, die neben dem Älteren standen, hatte Ayame bis eben gar nicht bemerkt und da er ja freundlich war, wollte er sich gerade vorstellen.

Doch Tora schien die Frage wohl lieber selber beantworten zu wollen, denn er drehte sich schnell, zog Ayame in den einen und Sono in den anderen Arm. „Also, der Braunhaarige ist Shin, ein Kumpel von meinem Bruder. Das hier“ Er wackelte Sono ein wenig hin und her. „ist mein Bruder Sono und das“ Jetzt drückte er den Blonden fest an sich, was Ayame jetzt nicht ganz recht war, denn der Größere drückte ihm die Luft ab. „ist Ayame, die feste Freundin von meinem Bruder.“

Was? Dem Kleinsten entgleisten die Gesichtszüge augenblicklich und sein bester Freund sah wohl gerade genauso entgeistert aus, während Shin nur laut vor sich hinlachte.

„Halt die Klappe Tora.“, zischte der Silberhaarige, der wohl als erster seine Sprache wieder erlangte.

„Ich bin kein Mädchen und wir sind kein Paar.“ Es kam zwar nicht gerade selten vor, dass der Schwarzhaarige die Jüngeren verarschte, aber als Paar hatte er sie noch nie dargestellt und mal abgesehen davon, dass diese Idee absurd war, war Ayame jetzt mehr als verwirrt. Ob sie mittlerweile wirklich so wirkten als seien sie ein Paar? Jetzt sollte der Blonde definitiv mal mit seinen Eltern reden.

„Ach komm, ihr zwei seid sooo süß zusammen.“ Wahrscheinlich versuchte der Größere ein quietschendes Schulmädchen nach zu machen, scheiterte aber grandios, weil er schwer gegen einen Lachanfall zu kämpfen schien. Also Ayame fand das gar nicht lustig. „Und Aya, du wärst definitiv das Mädchen in der Beziehung.“

„Hey!“ Es wurde ja immer schlimmer, jetzt wurde er auch noch als Mädchen hingestellt. Er war vielleicht kein typischer Junge, aber deswegen doch noch lange kein Mädchen.

„Mann, ich mach doch nur Spaß. Seid doch nicht so angepisst deswegen, man könnte fast denken, an meinen Worten ist was Wahres.“ Und damit verschwand der Schwarzhaarige, was sicher auch besser für ihn wäre, denn lange hätte Ayame nicht mehr gebraucht, um dem anderen eine runterzuhauen.

„Sorry, Ai-chan. Ich weiß auch nicht wie er auf sowas kommt.“ Sono kratzte sich verlegen am Kopf und Ayame wank nur ab.

„Schon okay.“ Der Blonde knuffte seinen Freund in die Seite und lächelte ihn sanft an. Eigentlich war es ihm auch egal, ob irgendwelche Leute dachten, er und Sono wären ein Paar. Er würde wegen sowas sicher nicht weniger Zeit mit seinem besten Freund verbringen und solange nicht sein Schwarm dieses Bild von ihnen hatte, war es okay.

„Dein Bruder spinnt echt.“, mischte Shin, der mittlerweile seinen Lachanfall unter Kontrolle hatte, sich dann auch mal in ihr Gespräch ein.

„Hast du nicht genau dasselbe gedacht?“, fragte Sono und wenn Ayame so Recht darüber nachdachte, war der Braunhaarige doch wirklich der erste gewesen, der sie danach gefragt hatte, ob sie ein Paar wären.

„Ja, aber ich kannte euch ja auch nicht. Ich meine ihr wirkt schon vertraut und würdet auch sicher gut zusammen passen, aber wenn man euch kennt, merkt man schon, dass ihr nur Freunde seid.“

„Klingt logisch. Naja lasst uns was trinken gehen, hier einfach rumstehen ist irgendwie blöd.“

Die Idee mit den Getränken fand Ayame super, aber sobald sie zur ‚Bar‘ durchgekommen waren, stellte sie sich dann als doch weniger gut heraus. Soweit er das auf den ersten Blick feststellen konnte, gab es hier nichts ohne Alkohol und da der Blonde in seinem Leben noch nie Alkohol getrunken hatte und es eigentlich auch nicht vorhatte heute zu ändern, bekam er hier nichts zu trinken. Shin und Sono schien das weniger zu stören, denn sie bedienten sich beide an den Bierdosen.

„Willst du nichts trinken, Ayame?“ Shin blickte ihn fragend an und der Blonde schüttelte nur den Kopf und erntete dafür einen noch fragenderen Blick von dem Braunhaarigen.

„Ich hab noch nie Alkohol getrunken.“, versuchte er eine Erklärung, worauf der Größere nur kurz den Tisch musterte und dann nach einer Cocktail-Dose griff.

„Das Zeug schmeckt super und ich denke so ein, zwei Dosen wirst du problemlos vertragen. Schmeckt wie Limo nur nicht so süß, aber auf jeden Fall kein bisschen nach Alkohol. Probier mal. Also ich find ja Zitrone am besten, aber die anderen sind auch gut.“, erklärte Shin und hielt dem verblüfften Kleineren die Dose vor die Nase. Eigentlich wollte er das jetzt nicht trinken, aber sie waren nun mal wirklich auf einer Party und da gehörte Alkohol nun mal dazu. Und eine Dose konnte jawohl auch kaum so schlimm sein. Also griff er doch etwas unsicher zu der Dose, öffnete sie und trank einen Schluck.

„Und Ai-chan, wie Limo?“ Er nickte seinem besten Freund zu. Die beiden anderen hatten Recht, es schmeckte wirklich ausgesprochen gut und gar nicht wie er sich Alkohol vorgestellt hätte. Damit würde er den Abend rumkriegen, obwohl er sich fest vornahm wirklich nicht mehr als zwei Dosen zu trinken, so wie Shin gesagt hatte.

„Ayame?“, riss ihn plötzlich eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken, die ihm sofort eine Gänsehaut über den Körper legte. Auch wenn er die Stimme des anderen noch nicht oft gehört hatte, würde er sie überall wieder erkennen.

„Saga?“, drehte er sich um, versuchte seine Nervosität mit einem Lächeln zu überspielen. Obwohl er eigentlich nicht gedacht hätte, dass der Ältere jemals wieder mit ihm reden würde, also war das hier doch ein positives Zeichen oder?

„Komm Shin, ich stell dich mal ein paar interessanten Leuten vor.“, vernahm er noch die Stimme seines besten Freundes, sah aus dem Augenwinkel wie seine Begleiter verschwanden, während Saga jetzt direkt auf ihn zukam und den Blonden mit seinem wunderschönen Lächeln ansah. Ayame hatte noch nie ein schöneres Lächeln gesehen und verlor sich gerade wieder in diesem Anblick.

„Du bist auch hier?“

„Ja, ehm Tora ist Sonos Bruder.“, antwortete der Kleinere, nahm einen weiteren Schluck von dem Cocktail. Er hatte ja gehört, Alkohol helfe gegen Nervosität und er hoffte gerade, dass das auch wirklich zutraf. „Und du? Ich meine, ich wusste nicht, dass du mit Tora befreundet bist.“

„Oh, bin ich auch nicht, ich kenne ihn kaum. Mein Bruder hat mich mitgebracht, weil er meint, ich soll nicht das ganze Wochenende zu Hause rumgammeln.“ Also kannte Saga wohl ungefähr genauso viele Leute hier wie er selbst, das war doch zumindest in soweit von Vorteil, dass es nicht so wahrscheinlich war, dass jemand ihr Gespräch jetzt störte. „Du siehst übrigens sehr gut aus. Ich glaube, das steht dir besser als die Sportklamotten.“

„Da… danke.“, nuschelte der Blonde, war natürlich feuerrot geworden, aber was musste Saga ihm auch Komplimente machen. Das war mehr als nur unangenehm. Wobei er innerlich seiner Mutter trotzdem dankte für das gelungene Outfit.

„Wegen Mittwoch, also ich wollte mich entschuldigen, dass ich so schnell verschwunden bin, als deine Eltern kamen. Naja, das war irgendwie ein bisschen ein Schock für mich und… klingt irgendwie blöd ne.“ Der Braunhaarige brach in Lachen aus, was Ayame aber nicht so ganz erwidern konnte. Vor allem da er nicht so genau wusste, worauf Saga jetzt hinaus wollte.

„Ja, ich verstehe schon. Du bist nicht der erste, der deswegen nichts mit mir zu tun haben will.“ Auch wenn es wirklich weh tat, Saga zu verlieren, hatte der sich doch zumindest mal bei ihm entschuldigt. Das war immerhin ein Fortschritt zu sonst.

„Das wollte ich gar nicht sagen.“, widersprach der Größere, kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich find dich super nett und also ich würde dich eigentlich gerne besser kennen lernen, also so als Kumpel. Ich fand, wir haben uns beim Fußball doch echt super verstanden und die Situation mit deinen Eltern ändert ja nicht, dass ich dich sympathisch finde.“ Er machte eine Pause und Ayame war kurz davor in lauten Jubel auszubrechen. Saga wollte ihn gar nicht meiden. „Also ich meine, ich hab natürlich kein Problem mit deinen Eltern. Natürlich war ich irgendwie schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es zwei Männer sind und naja… also dein Vater, ehm ich meine deine Mutter… naja er ist schon ein bisschen… aufgedreht, also er hat mich ein bisschen verwirrt. Ich glaube, ich rede mich gerade um Kopf und Kragen.“ Der Größere lachte kurz trocken auf. „Willst du überhaupt noch was mit mir zu tun haben?“

„Klar, ich meine, wir haben uns ja super verstanden. Und das mit Mittwoch ist okay, ich kann es verstehen.“ Der Kleine konnte nicht anders als übers ganze Gesicht zu strahlen. Das war einfach perfekt. Auch wenn er wohl nie mit Saga zusammen kommen würde, war Freundschaft doch schon mehr als er sich mit dem Älteren überhaupt noch erhofft hatte.

„Setzen wir uns in den Wintergarten? Da ist es nicht ganz so laut, besser zum unterhalten.“
 

Zufrieden seufzend kuschelte der Blonde sich unter Sonos Bettdecke, war einfach nur froh endlich ins Bett zu kommen. Mittlerweile war es aber auch schon fast fünf Uhr morgens.

„Ai-chan, mach dich nicht so breit.“, nörgelte sein bester Freund, der gerade ebenfalls unter die Decke krabbelte und Ayame rutschte mit letzter Kraft noch ein Stück, so dass Sono sich ebenfalls bequem hinlegen konnte. „Und wie war dein Abend?“

„Super.“, nuschelte er ins Kissen, hatte noch immer ein glückliches Strahlen auf den Lippen. Aber er hatte eben auch den ganzen Abend mit Saga alleine verbracht, sie hatten sich super unterhalten, viel gelacht und bis der Braunhaarige gegangen war, war die Zeit gefühlt im Fluge vergangen. Danach war er noch ein bisschen von Freundinnen von Tora belagert worden, die ihn über sein Styling ausgefragt hatten, aber das war okay gewesen, denn immerhin hatte er die schöne Erinnerung an die Zeit mit dem Braunhaarigen. „Saga und ich haben uns gut verstanden, wir treffen uns nächste Woche mal, also rein als Freunde.“

„Das freut mich für dich.“, antwortete der Silberhaarige noch und hauchte Ayame einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht.“
 

*
 

Kazamasas Geburtstag war eine entspannte Veranstaltung, ganz wie Kouyou es erwartet hatte. Das Essen war hervorragend gewesen, die anderen Gäste, größtenteils die Familie des Größeren, fand er sowieso schon immer nett und außerdem hatte er Taka den ganzen Abend bei sich, was natürlich das allerbeste war.

„Eigentlich ganz schön der Abend oder?“, riss ihn die raue Stimme seines Mannes aus seinen Gedanken. Seit gestern Abend klang der Braunhaarige irgendwie ein bisschen angekratzt, hoffentlich wurde er nicht krank.

„Ja, find ich sehr entspannt.“, antwortete er, kuschelte sich näher an den Braunhaarigen. Sie saßen zusammen mit Mika, einem Arbeitskollegen von Kazamasa und zwei Freunden des Größeren, die Kouyou auch noch aus der Uni kannte, im Wohnzimmer auf dem Sofa und unterhielten sich über dies und das. Ein paar Gäste spielten um die Ecke Billiard und die anderen standen ebenfalls in kleinen Gruppen verteilt, Kazamasa hüpfte dabei von Gruppe zu Gruppe, um sich mit jedem mal zu unterhalten.

„Habt ihr eigentlich noch den BMW? Wie fährt der sich so, ich wollte vielleicht auch einen kaufen.“

„Ja haben wir. Auf jeden Fall zu empfehlen.“ Der Blonde lächelte nur angesichts dessen, was Takanori jetzt antwortete. Sein Mann ging immer unheimlich darin auf, über Autos zu reden, was Kouyou persönlich gar nicht verstehen konnte. Er mochte Autos, er fuhr auch gerne mal, aber sonderlich spannend waren sie trotzdem nicht. Aber Takanori konnte stundelang darüber reden.

„Ich hol mir kurz was zu trinken.“, flüsterte er seinem noch immer vollkommen vertieften Mann zu, bevor er Richtung Küche verschwand, um dem Thema erst mal zu entkommen. Mika hatte es ihm gleich getan und sich anscheinend auch lieber daran gemacht, Cocktails zu mixen, um sie den Gästen anzubieten.

Als er eine Viertelstunde später wiederkam, hatten die anderen das Thema anscheinend wieder gewechselt und so konnte er sich an dem Gespräch dann doch beteiligen.
 

Der Abend war noch wirklich lustig geworden und als die beiden Erwachsenen ihre Wohnung wieder betraten war es auch schon zwei Uhr morgens. Kouyou war auch wirklich froh zu Hause zu sein, er war zwar nicht unbedingt müde, aber er hatte schon den ganzen Abend das dringende Bedürfnis Takanori viel näher zu sein, als er es in der Gegenwart anderer Leute eben konnte. Mehr als ein wenig kuscheln war dann eben nicht drin und der Blonde brauchte den ganzen Abend schon unbedingt ein paar Küsse von seinem Mann. Von daher hielt er sich auch nicht lange mit ausziehen auf, pinnte den Kleineren direkt gegen die Flurwand, der nur überrascht japste, bevor Kouyou seine Lippen schon auf dessen drückte und den Manager hungrig küsste. Sein Körper wurde direkt von einem unglaublichen Glücksgefühl durchströmt und das allein weil er den Braunhaarigen endlich wieder spüren konnte. Er liebte Takanori so abgöttisch.

„So stürmisch auf einmal, was ist in dich gefahren, Kou?“ Der Ältere hatte sich bestimmt gelöst, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen. So unangenehm konnte ihm der Überfall also nicht gewesen sein. Trotzdem wand der Kleinere sich aus Kouyous Umklammerung und lief ohne weiter auf den Jüngeren einzugehen einfach ins Wohnzimmer. Der Blonde blieb verblüfft im Flur zurück und ein wenig enttäuscht vielleicht auch. Eigentlich hatte er gedacht, der Manager hätte auch Sehnsucht nach ihm, aber dem schien wohl nicht so zu sein.

Geknickt folgte Kouyou seinem Mann nach wenigen Minuten ins Wohnzimmer, nachdem er überlegt hatte, vielleicht einfach jetzt gleich schlafen zu gehen, aber so schnell wollte er dann doch nicht aufgeben. Takanori stand vor der Musikanlage, fingerte daran herum und drehte sich dann mit einem Lächeln zu dem Größeren.

„Komm her, Schatz.“, säuselte er ruhig und Kouyou ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen, tippelte auf den anderen zu. Dieser schaltete die Musik an, zog Kouyou an sich und begann sich langsam im Takt mit ihm zu bewegen.

Der Blonde hatte das Lied sofort erkannt, wie auch nicht es war immerhin ihr Lied, ihr Hochzeitssong. Der Braunhaarige hatte eine unheimlich romantische Ader und Kouyou liebte es, wenn diese zum Vorschein kam und ein ruhiger Tanz gehörte definitiv in diese Kategorie. Zufrieden lächelnd kuschelte er sich an den Kleineren, schreckte aber sofort wieder hoch als der Gesang einsetzte. Das war nicht der normale Sänger, das war… „Taka, das bist du, aber…“

„Ich weiß. Gefällt es dir?“ Der Manager hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und Kouyou konnte nicht anders als begeistert nicken. Natürlich gefiel es ihm, er liebte die Stimme des Älteren und er wünschte sich so oft, dass dieser öfter für ihn singen würde. „Ich hab dir eine CD aufgenommen. Sind zwar nur drei Lieder aber…“

Kouyou ließ Takanori gar nicht ausreden, küsste ihn überschwänglich. Das war eines der schönsten Geschenke, die er je bekommen hatte und gerade war ihm mal wieder bewusst, was für ein unendliches Glück er hatte, von jemandem so wunderbaren wie Takanori geliebt zu werden. „Ich liebe dich Taka, ich liebe dich so sehr.“, hauchte er zwischen zwei Küssen, wollte sich aber nicht wirklich lange von dem Kleineren lösen. Er war so süchtig nach den Küssen des Braunhaarigen, verzerrt sich so sehr nach dessen Nähe. Kouyou konnte sich gerade nichts Perfekteres als diesen Abend vorstellen, ging langsam rückwärts Richtung Sofa und ließ sich mit dem Älteren darauf sinken, während die Boxen noch immer ihren Song zum Besten gaben. „Womit hab ich nur sowas Wundervolles wie dich verdient?“, säuselte der Größere mehr zu sich selbst, bevor er seine Lippen dieses Mal auf den Hals des Älteren senkte.

„Das könnte ich dich auch fragen.“, antwortete Takanori trotzdem unter leisem Stöhnen, streckte seinen Hals, um Kouyou mehr Freiraum zu geben. „Ich wollte dir was Schönes schenken, weil ich dich liebe und du wunderbar bist.“

Kouyous Herz schlug Saltos in seiner Brust und er drückte sich instinktiv noch näher an seinen Mann, koste seinen Hals noch hingebungsvoller.

„Süßer, bevor du mich ganz aufisst, hab ich noch was, dass ich dir sagen wollte.“ Der Ältere befreite sich wieder etwas von seinem Mann, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich ganz löste. Der Blonde rutschte, wenn auch murrend, etwas vom Schoss des anderen. Mal sehen was Takanori noch so Wichtiges mitzuteilen hatte.

„Wir hatten doch wegen dem Urlaub geredet, was hältst du davon, nächstes Wochenende zu fahren? Mein neuer Arbeitskollege, Nao, hat ein kleines Ferienhaus auf Kyushu und er würde es uns nächstes Wochenende zur Verfügung stellen.“ Der Braunhaarige lächelte sanft und Kouyou könnte ihm schon wieder dankbar um den Hals fallen. Auch wenn nächstes Wochenende jetzt natürlich sehr plötzlich war. Trotzdem freute er sich sehr darüber.

„Und was machen wir mit Ayame?“ Sie konnten den Kleinen ja schlecht alleine lassen und mitnehmen wollten sie ihn ja auch nicht.

Der Braunhaarige brach jedoch nur in leises Lachen aus, bevor er antwortete. „Hast du mir nicht letztens erst erzählt, Ayame wird gerade erwachsen? Ich denke, da können wir ihn glaub ich ganz problemlos mal ein Wochenende alleine lassen.“ Stimmt das hatte Kouyou gesagt und immerhin war der Junge schon sechszehn, er würde sicher nicht sterben, wenn er zwei Tage alleine wäre.

„Stimmt auch wieder.“, stimmte er also zu, kuschelte sich wieder näher an seinen Mann. Er freute sich jetzt schon auf zwei Tage alleine mit dem Manager.

„Sehr gut. Dann fliegen wir Freitag nach Kyushu und ich überleg mir was Romantisches für unser Wochenende.“

„Find ich gut.“ Ohja mehr als gut, wenn der Ältere noch so ein paar Geschenke wie seine Gesangseinlage auf Lager hatte, konnte das Wochenende nur perfekt werden. Aber selbst wenn nicht, alleine die Tatsache zwei Tage völlig ungestört zusammen verbringen zu können, machte den Urlaub doch schon perfekt.

„Aber heute Abend hätte ich erst mal gerne noch ein bisschen mehr von meinem Überfalls-Kouyou. Ich mag es, wenn du so offensiv bist, Schatz.“ Das musste der Ältere natürlich nicht zweimal sagen, Zärtlichkeit würde er von dem Größeren heute Abend so viel bekommen, wie er wollte.
 

tbc

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So das war's dann mal wieder... warum Saga weggelaufen ist, wäre dann ja geklärt und zu Rukis Lied, ich wollte erst wirklich irgendeines namentlich nennen, aber dann hab ich mich dagegen entschieden, erstens weil sonst eine zeitliche Dimension reinkommen würde, die ich nicht möchte (von wegen wenn ich ein Lied von bsp. 2009 nehme, müsste die FF zeitlich ja einiges in der Zukunft spielen und der erste Teil hierzu gleichzeitig zu weit in der Vergangenheit, bla...) und zweitens weil ich finde, dass zerstört die Romantik an dem Geschenk, weil wer weiß schon, ob meine Idee eines romantischen Liedes mit der der Leser übereinstimmtxD also kann sich jeder selbst überlegen, was er gesungen hat^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-05-19T23:02:30+00:00 20.05.2012 01:02
ah! na was für ein zufall, dass Saga tatsächlich auf der party war!! xDDD
aber schön, dass sie sich dann doch noch so gut unterhalten haben ^-^
..und..also das, was Tora gesagt hat, war ehrlich gesagt auch mein allererster gedanke.. xDDD
(..wer weiß.. ich bin wirklich gespannt, wie das weiterverläuft..)

und Ruki und Uruha...
also... *heul*
..wieso hab ich sowas nicht?? ;____;
die beiden sind so toll!!!
(mal schaun, was Ayame dann an dem wochenende macht xDDD)


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