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Kinderwunsch auf Umwegen

Eyes on You!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht endlich weiter ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier mal das nächste Kapitel ;)
Jede Woche eins, ist ab sofort mein Vorsatz, ich hoffe nur, dass ich das auch einhalten kann ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist dann endlich das neue Kapitel für euch ;)
Viel Spaß Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie gesagt, hat ein bisschen gedauert, aber ich streng mich an ;)
Viel Spaß Komplett anzeigen

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Vergangenes

„Naruto! Hier bist du also“, rief eine, mir sehr bekannte Stimme. „Hi Sakura, hast du nach mir gesucht?“, fragte ich unschuldig und lächelte sie an.

Ich saß mal wieder auf meiner Lieblingsschaukel an der Akademie. Hier hatte ich schon immer gesessen. Damals, als man mich mied und verabscheute für etwas, was ich noch nicht verstand, und auch damals, als man mich mied und verabscheute und ich verstand weswegen.

Meistens versteckte ich mich aber auch hier, denn hier konnte man am besten Nachdenken.

„Man Naruto, stell dich nicht dümmer als du eh schon bist. Wir haben uns vor fünfzehn Minuten zum Training verabredet. Sasuke ist auch nicht erschienen, weißt du, wo er ist?“

Es war sowas von klar, dass sie sich sofort nach Sasuke erkundigen würde. „Es wundert mich wieso du nicht erst nach Sasuke gesucht hast, wenn es dich anscheinend eh mehr interessiert wo er steckt“, antwortete ich also nonchalant.

Ich hatte schon vor langem eingesehen, dass sie mich niemals vorziehen würde. Höchstens wenn ich der letzte Mann der Menschheit wäre. Doch ich wollte nicht einfach so etwas wie ein Ersatz oder eine Notlösung sein.

Natürlich war ich Sakura nicht böse, immerhin war sie meine Freundin und ich konnte verstehen, dass sie Sasuke vorzog, er war nicht gerade hässlich.

Naja, das war auch so ein Thema, das ich vor langer Zeit entdeckt hatte. Ich fand Männer durchaus attraktiv. Es war anfangs beängstigend gewesen, doch ich hatte mich damit abgefunden. Was wollte ich auch groß ändern? Ich bin, wie ich bin.

„Naja, Sai hat gesagt, dass er nach Sasuke suchen würde und ich solle dich suchen und dann war er weg. Also konnte ich ja nicht mehr nach Sasuke suchen, weil sonst dich niemand gesucht hätte“, meinte Sakura herumdrucksend. Sie wusste, dass ich in sie verliebt war, versuchte deshalb auch immer, so schonend, wie sie nun mal konnte, mit mir umzugehen.

„Tja, kann man nichts machen“, sagte ich seufzend und wandte meinen Blick in den Himmel, der fast von keinem einzigen Wölkchen betrübt war.

Sai…ich hatte vor längerem schmerzhaft erfahren müssen, dass er und Sasuke eine Affäre hatten. Sie zeigten es nicht offen, doch ich war eines Tages an einer Gasse vorbei geschlendert und da standen sie. Ineinander geschlungen, sich küssend und stöhnend.

Damals musste ich auch endlich einsehen, dass ich verliebt war. Verliebt in die einzige Person, die mich nicht wegen meines Seins verspottete, sondern einfach deswegen, weil ich versuchte nicht zu sein, wer ich war.

Nachdem ich das gesehen hatte, war ich weggerannt. War zu Sensei Iruka gelaufen, denn diesem hatte ich von meinen Gefühlen und Neigungen erzählt. Ihm hatte ich alles erzählt und bei ihm hatte ich mich auch ausgeweint. Er war der erste, der mich nicht wirklich mied und verabscheute. Er hat immer versucht, mit mir genauso umzugehen, wie er auch mit den anderen umging. Obwohl das Monster, das in mir steckte, seine Eltern getötet hatte.
 

Am darauffolgenden Tag bekamen wir dann mit Sensei Kakashi eine Mission. Wir sollten einen Shinobi aus Sunagakure zu seinem Dorf begleiten, denn er hatte eine wichtige Botschaft.

Leider ging diese Mission nicht ganz so gefahrlos vorbei, wie wir erhofft hatten, denn wir wurden angegriffen. Von vielen.

Wir wurden von dem Shinobi, Sensei Kakashi getrennt und schlussendlich mussten wir uns nochmal trennen, denn wir waren selbst zu viert noch zu viele um uns richtig zu verstecken.

So zog Sai Sakura mit sich und Sasuke und ich versuchten einen etwas größeren Teil davon abzuhalten, dass sie ihnen folgten.

Sai war stark, Sakura auch, doch selbst wenn das jetzt arrogant klingen mochte, war Sakura immer noch ein Mädchen und im Grunde die sanfteste in unserem Team.

Sasuke und ich sprangen den Feinden entgegen, lockten sie dann in eine andere Richtung zu einem Fluss.

Sasuke und ich machten einen kleinen Plan, während wir mit ein bisschen Vorsprung vor den Angreifern flohen. Er sollte sie erst ein bisschen von mir weg lenken und ich sollte dann mit meinen 1.000 Schattendoppelgängern aus dem Hinterhalt angreifen.

Im Grunde keine schlechte Idee, oder?

Leider doch, denn unsere Feinde haben einen Hinterhalt vorausgesehen und anstatt Sasuke zu verfolgen, suchten sie nach mir und griffen mich an.

Ich versuchte mich natürlich zu verteidigen, allerdings war das gar nicht so einfach. Es waren mindestens 10 Shinobi, die mich angriffen und ich wusste nicht, vor wem ich mich zuerst verteidigen sollte und zu guter Letzt, verhinderten sie die ganze Zeit, dass ich meine Schattendoppelgänger rufen konnte.

Anscheinend waren sie mehr als vorbereitet auf uns gewesen. Denn als sie mich hatten, versuchten sie zu allererst herauszufinden, welchen weiteren Plan Sasuke verfolgte. Denn dieser war einfach nicht mehr aufgetaucht.

Ich konnte ihn zwar nicht sehr gut leiden, auch wenn ich in ihn verliebt war, doch ich vertraute ihm. So verriet ich nichts, obwohl sie nach allen Möglichkeiten versuchten, etwas aus mir herauszuquetschen.

Als sie merkten, dass ich nichts über ihn sagen würde, versuchten sie weiter, mir Informationen über mein Dorf zu entlocken. Mir war erst da aufgefallen, dass sie anscheinend überhaupt kein Interesse an unserer Mission hatten, sondern eher an den Shinobi in unserem Dorf. Deswegen spuckte ich den scheinbaren Anführer der Truppe ins Gesicht und beleidigte ihn erst mal nach Strich und Faden, wie es mir gerade in den Kopf kam.

Zeit schinden war immer eine gute Idee, dachte ich.

Falsch gedacht, denn die Jungs, die mich gefangen hatte, schienen eine andere Art von Zeitschinden angenehmen zu finden.

Einer zog ein Kunai aus seiner Tasche und begann dann auf mich einzustechen. Ein andere Biss mich unentwegt und ich hatte das Gefühl er zog mir Unmengen an Chakra aus mir heraus.

Der Anführer jedoch stoppte es nach gefühlten Stunden und begann dann mit seiner, wie er mir erzählte, Vorliebe.

Er nahm meinen rechten Arm in seine Hände und ich war eindeutig zu erschöpft um mich zu wehren.

Dann brach er mir mit einem schnellen Ruck den Arm.

Mein Schrei hallte durch den ganzen Wald und weit darüber hinaus, da war ich mir sicher.

Der laute Knacks, mit dem mein Arm brach, war aber zu meinem Leidwesen, genau das, was den Anführer gefiel, denn er nahm auch meinen linken in seine Hand.

Ich wollte versuch ihn davon abzuhalten, doch schon brach er auch diesen.

Diesmal biss ich mir mit aller Kraft auf meine Zunge, um nicht aufzuschreien und schon schmeckte ich den Hauch von Eisen in meinem Mund.

Die Truppe zog mich auf die Füße, auf denen ich nur mit größter Anstrengung zittrig stehen konnte und beriet sich. Einige meinten, es würde Spaß machen, mich weiter zum Schreien zu bringen, andere wollten jedoch Sasuke und die anderen finden.

Schließlich durchbrach die Stimme des Anführers das Gewirr und bestimmte, dass sie mich erst mal zu ihnen ins Lager schaffen würden, denn da ich so laut geschrien hatte, hatten mich die anderen bestimmt gehört.

Ich hoffte, dass es wirklich so war, denn meine Arme schmerzten höllisch, meine Tränen, die mir irgendwann unbemerkt entwichen sind, liefen unentwegt über meine Wangen und mein Kopf pochte, wie er niemals pochen sollte.

Dann fesselten die Typen meine Arme hinter meinem Rücken, was mir noch mehr Schmerzen einbrachte, und zogen und schubsten mich durch den Wald.

Meine Chance, denn ich spuckte alle paar Meter das Blut aus meinem Mund heraus, das ich durch weitere Bisse auf die Wunde an meiner Zunge weiter zum fließen brachte. So legte ich eine Spur und keiner von meinen Entführern schien es zu merken.

Immer schwerer wurde mein Atem, immer mehr Schmerzen durchzuckten meinen Körper und irgendwann, blieben wir stehen.

Ich hörte schreie, doch ich konnte mich nicht mehr rühren. Eine sanfte Hand an meiner Schulter lies mich letztendlich doch hochschrecken.

Die Angreifer lagen blutüberströmt am Boden und vor mir stand Sakura, die mich zögernd anlächelte. Ihre Augen sprachen Bände.

Sie war besorgt, wütend, traurig, verzweifelt und hatte Angst.

„Sasuke wird dich jetzt nach Hause bringen“, flüsterte sie ganz leise. Anscheinend hatte sie Angst, ich würde bei einem lauteren Geräusch zusammenbrechen.

Es wunderte mich, dass sie sagte, dass Sasuke mich nach Hause bringen sollte, doch ich war auch glücklich. Mein Herz schlug ein wenig schneller, als Sasuke mich in seine Arme zog, nachdem er sein blutverschmiertes Schwert weggepackt hatte, und dann hochhob.

Das gab mir allerdings dann auch den Rest. Ich war zu erschöpft, ich hatte verdammt viel Blut verloren, dadurch, dass sie mich aufgespießt hatten, wie ein Steak, und dann das schneller Schlagen meines Herzes. Das war zu viel.

Ich fiel in Ohnmacht und lag schlaff in Sasukes Armen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Krankenhaus von Konoha. Tsunade stand, der Stimme nach, neben mir und unterhielt sich mit jemandem. Eine Hand lag an meiner Wange und langsam versuchte ich meine Augen aufzuschlagen. Mein Kopf pochte immer noch mit einem dröhnenden Schmerz, doch das war nichts im Vergleich zu meinen Armen. Ich konnte sie nicht wirklich spüren, doch der Schmerz war da. Beim Atmen zog sich alles zusammen und verschiedene Wunden, die auf meinem Körper verteilt waren, machten sich aufmerksam.
 

Sakuras Hand lag auf meiner Wange und sie blickte mich besorgt, mitleidig und traurig an. Sasuke und Sai standen an der Wand und musterten mich. Ich glaubte einen kleinen besorgten Schimmer in Sasukes Augen zu sehen, doch es war wahrscheinlich nur Einbildung, denn er war so schnell weg, wie er da war.

Sasuke stieß sich von der Wand ab und ging zu Tsunade, die, wie ich schon dachte, neben mir stand und sich mit Kakashi unterhielt.

Er tippte ihr auf die Schulter und zeigte dann auf mich. Sie sprang mich sofort an, untersuchte mich, stellte mir fragen, auf die ich nur mit krächzender Stimme spärlich antworten konnte. Sie erzählte mir, was passiert war, nachdem mich mein Team gefunden hatte und auch, dass ich seit zwei Wochen bereits hier lag. Anfangs auf der Intensivstation. Ich hatte verdammt viel Blut verloren und als Sasuke mit mir in ihrem Büro auftauchte, hatte sie fast schon Angst, dass ich sterben würde.

Dann kommandierte sie fast schon wie eine aufgeschreckte Vogelscheuche alle aus meinem Zimmer und verordnete mir Ruhe.

Es war eine langweilige Ruhe, denn die ersten zwei Wochen kamen lediglich die und ein paar Krankenschwestern in mein Zimmer. Doch was tat man nicht alles um gesund zu werden.
 

„Naruto!“, schrie eine Stimme direkt neben meinem Ohr und ich fiel von der Schaukel. „Man Sakura, wieso schreist du mir bitte ins Ohr?“

Meine Güte, diese Frau hatte ein Organ!

„Wenn du mir nicht antwortest, muss ich eben zu härteren Maßnahmen greifen“, meinte sie einfach und zuckte mit den Achseln.

„Also sag schon, worüber hast du nachgedacht?“, fragte sie dann und blickte mich interessiert an.

„Die Mission“, murrte ich also, da sie nicht so schien, als würde sie sich mit einem Schulterzucken zufrieden geben.

Sofort schlug ein besorgter Gesichtsausdruck in ihr Gesicht und sie musterte mich.

„Du bist erst gestern wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, da ist es eigentlich kein Wunder, dass du noch über die Mission nachdenkst, auch wenn sie schon ein paar Monate her ist. Allerdings rate ich dir, sie zu vergessen. Solch ein Erlebnis solltest du dir nicht die ganze Zeit durch den Kopf gehen lassen“, antwortete sie fürsorglich und lächelte mich dann sanft an.

„Hm“, murmelte ich dann nur und stand wieder vom Boden auf.

Sie hatte Recht. Ich war bis gestern ein paar Monate im Krankenhaus gewesen und erst gestern hatte sie mich entlassen. Hauptsächlich zur Überwachung wollte sie mich nicht gehen lassen. Ich hatte keine Eltern und sie wollten, dass ich vernünftig aß und schlief. Außerdem hatte Tsunade selbst gestern noch ein wenig was dagegen, dass ich ging.

Ich hatte sie bei einem Gespräch mit einer Schwester belauscht. Sie meinte, dass die Messerstiche mehrere meiner inneren Organe beschädigt hatten und es fast pures Glück gewesen war, dass ich nicht sofort tot umgefallen war.

Ich war gelinde gesagt, geschockt gewesen, dass es anfangs so schlimm um mich stand, doch dann ignorierte ich die Tatsache und kämpfte mir meinen Weg aus dem Krankenhaus. Leider unter der Bedingung, dass ich jede Woche mindestens einmal aufzutauchen habe, damit sie mich nochmal untersuchen können.

Naja, ich konnte es ihnen nicht verübeln.

„Komm mit Naruto, ich lad dich auf eine Schüssel Rahmen ein, dass wird dich ablenken“, drang dann Sakuras Stimme wieder durch meine Gedanken und ich war sofort Feuer und Flamme für ihr Angebot.

„Was stehen wir noch hier herum, komm, ich hab Hunger“, meinte ich gleich freudig und schob sie vor mir her zu meinem Lieblingsladen.

Lachend ging sie neben mir her und wir machten uns auf den Weg.

Komplikationen/Stress

„Hast du schon die neuen Gerüchte gehört, Naruto?“, fragte mich der Macher meiner Lieblingsspeise in dem Moment, in dem ich meine Nudeln meine Kehle hinunter schlürfte. Ich schüttelte den Kopf und murrte ein ‚Nö‘ in seine Richtung. Auch Sakura verneinte, als er sie fragte.

Er beugte sich zu uns und flüsterte, „Jemand ganz Wichtiges soll in unserer Stadt sein. Jemand, der so schön ist, wie ein Gott, so schlau, wie alle Nationen zusammen und so stark, wie die ganze Welt.“

Mein Kopf schoss in die Höhe. „Ich?“, meinte ich und Sakura schlug mir nicht gerade sanft gegen die Schulter. Dann lächelte sie und entschuldigte sich.

Im Moment glaubt wohl jeder, sich dafür entschuldigen zu müssen, wenn er mich irgendwo berührte. Nur wegen den Verletzungen, die komischerweise verdammt langsam heilten.

Normalerweise ist bei mir ein Schnitt in circa fünf Minuten verheilt, doch diesmal anscheinend, braucht er fünf Monate.

„Schon ok“, meinte ich also. Ich beugte mich näher zum Wirt und fragte dann ebenso leise, „Weißt du, wer er ist und wo er ist?“

Ein Kopfschütteln war die Antwort und der Wirt wandte sich den neu angekommenen Gästen zu. Einer unter ihnen verhüllt in einem Umhang.

„Naruto, du bist fertig, oder? Ich hab schon bezahlt. Wir sollten vielleicht endlich die anderen Suchen, damit wir mit dem Training anfangen können“, meinte Sakura und zog mich sogleich durch die Straßen der Stadt.

„Sakura, ich darf doch eh noch nicht mitmachen, wieso soll ich also dann dabei sein?“, nörgelte ich, während sie mich durch alle Winkel der Stadt zerrte.

Sie schmetterte meinen Versuch, mich aus dem Training zu mogeln, einfach ab und gerade als ich zu einem weiteren Versuch ansetzten wollte, sah ich sie.

Sasuke, der von Sai gegen die Wand in einer dunklen Gasse gedrückt wurde und herzhaft stöhnte, während Sai seine Lippen auf Sasukes drückte.

„Verdammt“, murrte ich und blieb abrupt stehen. Sakura drehte sich schon zu mir um, um mich weiter zu schleifen, da packte ich ihren Arm und zog sie in die Richtung, aus der wir gekommen waren.

„Hey, Naruto! Was soll das, wir haben sie doch noch gar nicht gefunden“, murrte sie, doch ich zog sie einfach weiter bis vors Krankenhaus.

„Mir ist eingefallen, dass ich diese Woche noch nicht im Krankenhaus war und alleine wollte ich nicht gehen.“, meinte ich also um zu erklären, wieso ich sie von der Gasse weggezogen hatte.

Ganz gelogen war es ja auch nicht. Ich war gestern entlassen worden, aber gestern war Sontag gewesen. Heute ist Montag, eine neue Woche und ich sollte immerhin jede Woche auftauchen.

„Naruto, du weißt genauso wie ich, dass das völliger Blödsinn ist. Du warst gestern erst. Vielleicht wäre es besser, wenn wir Sontags wieder kommen.“

Seufzend drehte sie dem Krankenhaus den Rücken zu. „Komm, wir gehen zum Trainingsplatz. Vielleicht sind sie schon da und wir haben umsonst gesucht.“

Ich nickte einfach nur und wir gingen zu unserem sogenannten Trainingsplatz.

Im Grunde einfach nur eine riesige Wiese, auf der hier und da ein Baum stand. Ich seufzte einmal. Ich wäre am liebsten in meine Wohnung gerannt und hätte geheult.

Wieso musste immer ich mich in genau den verlieben, der nicht für mich zu haben war.

Sakura war in Sasuke. Sasuke in Sai.

Und genau die letzten beiden mussten sich immer in irgendwelche Gassen verdrücken und es da miteinander treiben, so, dass ich es fast jedes Mal mitbekam.

Das ich sie erst das zweite Mal so gesehen habe, ignorierte ich.

„Naruto, sieh doch. Ich wusste doch, dass sie schon da sind.“, quietschte Sakura freudig und rannte auf Sasuke zu.

Ich ging ihr hinterher und begrüßte die beiden. Während Sakura Sasuke vollquatschte, wie viel Sorgen sie sich gemacht hatte, weil er nicht erschienen ist und wie schön das Wetter ist, wandte sich Sai mir zu, lächelte mir zu und formte mit seinen Lippen ein Danke.

Ich nickte einfach nur und da ich ihm nicht in die Augen schauen konnte, wandte ich meinen Blick zu Sasuke.

Fehler.

Dieser sah direkt im gleichen Moment zu mir und unsere Augen trafen sich.

Schnell drehte ich den Kopf und ging ein paar Schritte weg von der Gruppe. Dann lies ich mich auf den Boden sinken und sagte, „Ich kann nicht mitmachen, also sehe ich euch von hier aus zu.“

Sai nickte, Sakura beklagte sich über meine Faulheit und Sasuke...Sasuke starrte mich einfach an.

„Schön, dann würde ich mal sagen, wir fangen an“, meinte Sai und so war es dann auch.

Mal trainierten sie einfach in einem Kampf jeder gegen jeden und mal trainierten sie einfach nur einzelne Attacken oder Gruppierungen.

Es war vielleicht interessant, doch meine Augen folgten lediglich einer Person.

Sasukes Bewegungen waren geschmeidig. Wie eine Raubkatze schlich er sich an um seine Beute zu überfallen. Doch jedes Mal, wenn er an seiner Beute nahe genug heran war, drehte diese sich mit einem glühenden Blick um und ich glaubte zu sehen, wie Sasuke jedes Mal, wenn er in Sais Augen sah, rot anlief.

Ein paar Stunden später, in denen ich fast vor Eifersucht verging, beendeten sie alle erschöpft das Training und wir verabschiedeten uns.

Sakura rief jedem noch den Termin fürs nächste Mal zu, dann ging sie.

Na toll, dachte ich. Jetzt war ich allein mit einem Liebespaar, dass sich in dunklen Gassen stöhnen aneinandergedrückt liebte.

„Ich sollte wohl besser auch gehen“, meinte ich nervös und wollte mich schon abwenden als Sasukes Stimme ertönte.

„Ich begleite dich.“

„Was?“

Ich drehte mich blitzschnell zu meinem Schwarm um und sah in seine Augen, doch er wandte den Blick ab und sah zu Sai.

„Also…du musst nicht“, stotterte ich verwirrt und etwas zu glücklich.

„Das weiß ich auch, aber deine Wohnung liegt auf meinem Weg“, antwortete er, obwohl das so gar nicht stimmte. Er wohnte sozusagen links und ich recht.

Da schlug der nächste Gedanke ein, wie ein Blitz.

Sais Wohnung lag mehrere Blocks hinter meiner, also in meiner Richtung. Sofort sank meine Laune in den Keller.

„Ich wollte eh noch zu Sensei Iruka, du musst also nicht mitkommen, denn das würde dann ja nicht in deine Richtung gehen.“, murmelte ich.

Sensei Iruka wohnte ebenfalls sozusagen links und somit, wenn Sasuke nach ‚Rechts‘ musste, konnte ich ihm aus dem Weg gehen.

Bei Sensei Iruka würde ich mich dann wohl wieder ausheulen müssen.

Wieso musste ich nur immer so ein Pech haben?
 

„Hm, schön.“, murrte Sasuke dann und ging.

Sai blieb noch eine Weile stehen und musterte mich, während ich interessiert in den Himmel blickte.

Es war schon dunkel geworden, ich sollte mich dann wohl beeilen, damit ich nicht nachts durch die Gegend laufen musste.

„Sensei Kakashi, wollte dich noch sehen, du sollst doch bitte bei ihm nach dem Training auftauchen“, meinte plötzlich Sai neben mir.

Wann war er näher gekommen?

„Ähm…ok, dann werd ich erst bei ihm, dann bei Sensei Iruka vorbei schauen. Danke.“

Ich nickte kurz und machte mich dann schleunigst auf den Weg zu Sensei Kakashi. Ein Glück lag er auf dem Weg zu Sensei Irukas Wohnung. Die Temperatur sank auf meinem Weg merklich und da ich heute zu Faul gewesen war, meine dick bandagierten Arme durch meine Jacke zu zwängen, war ich heute nur im T-Shirt raus gegangen. Pech. Wie immer.

Bei Kakashis Wohnung angekommen, hämmerte ich fröstelnd gegen die Tür und bereute es auch sogleich, denn durch meine Arme zuckte ein stechender Schmerz.

Meine linke Hand schloss sich um den Verband um meinen rechten Arm und ich unterdrückte die aufsteigenden Tränen.

Die Tür wurde aufgerissen und ein sichtlich verwirrter Kakashi stand vor mir. „Naruto“, meinte er dann undmusterte meine in sich zusammengekrümmte Gestalt.

„Hab zu fest gegen die Tür gehämmert“, antwortete ich keuchend und blickte auf.

„Unkraut vergeht nicht“, antwortete mir Kakashi und zog mich in seinen Flur. Rechts kam Licht aus einer angelehnten Tür, in die mich Kakashi gleich zog.

Eine Küche. Eine Küche, die nach Essen duftete. Fast sofort vergaß ich den Schmerz und blickte zum Herd. Rahmen!

Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich blickte sehnsüchtig auf die zwei Schüsseln.

Moment…zwei?

„Ich hab vorsichtshalber zwei gemacht, falls du heute noch kommst, dann willst du sicher Rahmen, hab ich mir gedacht.“, erklärte Kakashi, nahm die zwei Schüsseln, reichte mir eine von diesen und setzte sich mir gegenüber an den Tisch.

Sofort begann ich die Suppe zu schlürfen und blickte zwischendurch fragend zu Kakashi, weil ich mir nicht ganz sicher war, wieso ich bei ihm auftauchen sollte.

Dieser merkte die Blicke und fing an zu erklären.

„Wir werden demnächst eine Mission haben.“

Ich nickte. Eine Mission war nicht mal so schlimm, ich freute mich sogar darauf.

„Allerdings haben wir ein Problem“, redete Kakashi zögerlich weiter und blickte auf meine bandagierten Arme.

Das Problem war ich!, schoss es mir durch den Kopf. „Also, wenn es um meine Arme geht, das ist nicht so schlimm. Ich bin mir sicher, dass ich schon wieder voll Einsatz bereit bin.“, nuschelte ich durch meine Nudeln.

Der Blick meines Sensei sagte jedoch, dass er das nicht so glaubte.

„Sensei, wenn Oma Tsunade uns die Mission schon gibt, dann glaubt sie das auch, sonst hätte sie die Mission doch bestimmt einem anderen Team gegeben, oder?“

Ich versuchte erst gar nicht an den Unfall vor ein paar Minuten vor der Tür denken, immerhin hatte Oma Tsunade den Auftrag gegeben, also musste sie es doch auch so denken, wie ich.

„Alle anderen Teams haben bereits eine Mission und sind im Moment nicht zu erreichen, da der Auftrag aber sobald wie möglich erledigt werden muss, hat sie ihn uns gegeben. Außerdem sind wir das einzige Team mit 4 Schülern. Wenn einer ausfällt, dann ist das nicht so schlimm. Deswegen meinte Tsunade, dass du dich, während wir auf der Mission sind, besser ausruhen kannst.“

Das verschlug mir die Sprache. Die alte schachtel wollte, dass ich hier blieb, während meine Kameraden einfach auf eine Mission gingen. Himmel, eigentlich waren es ja nur zwei meiner Kameraden und dieser verdammte Sai. Erst muss er mir meine Liebe zerstören, dann mein Team wegnehmen. Aber so geht das nicht. Wütend schlürfte ich den letzten Rest meines Rahmen hinunter und fragte zornig, „Wann wollen sie aufbrechen?“

„Morgen“, antwortete Kakashi und da traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich riss die Augen auf und stand auf. „Ich komme morgen mit, basta“, donnerte ich die Worte meinem Sensei entgegen und drehte mich um.

Ich warf ihm noch einen Blick zu, dann stürmte ich aus der Wohnung zurück zum Trainingsplatz.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein!

Alle wussten bereits von dem Auftrag! Sakura, Sai…sogar Sasuke wusste davon und keiner hatte es mir auch nur ansatzweise angedeutet. Sakura hat einfach so getan, als würde es ihr nichts ausmachen, dass sie wegen mir keinen Auftrag mehr bekam. Selbst Sasuke hat es einfach so verschwiegen.

Knurrend kam ich am Trainingsplatz an und blickte in den Himmel. Er war bereits schwarz und nicht ein einziger Stern leuchtete. Enttäuscht seufzend lies ich mich ins Gras sinken.

Wieso hatte mir niemand etwas gesagt?

Dachten sie etwa, ich würde es einfach so hinnehmen, wenn Kakashi es mir einen Tag vor Aufbruch sagt?

Da hatten sie sich aber richtig in mir geirrt. So einfach gab ich nicht auf.

Ich schüttelte einmal wild den Kopf, dann sprang ich auf den nächstbesten Baum. Von diesem dann in Richtung Oma Tsunade.

Der würde ich aber was donnern. Wie konnte sie glauben, dass sie mich einfach so aus meinem Team nehmen konnte? Früher, wenn einer von uns verletzt worden war, hatte das ganze Team gewartet. Gewartet, bis alle einsatzfähig waren und dann sind alle gemeinsam zur nächsten Mission aufgebrochen.

Dann hatte Oma Tsunade Sai in unser Team gedrückt und wenn ich verletzt worden bin, sollte er mich ersetzten. Aber so leicht lass ich das nicht zu.

Vor Oma Tsunades Büro angekommen, riss ich die Tür auf, ohne vorher anzuklopfen. „Oma Tsunade, ich verlange eine Erklärung“, donnerte ich sofort und bemerkte erst jetzt, dass Sai und Sensei Kakashi im Raum standen.

Seufzend schickte Oma Tsunade die zwei mit einem Wink ihrer Hand weg. Sie verschwanden im Rauch und ich trat an die Stelle an der Kakashi eben noch gestanden hatte.

„Naruto, hör zu…“, fing sie an, doch ich schnitt ihr das Wort ab.

„Wieso darf ich nicht mit? Ich bin wieder total fit. Sai kann mich nicht ersetzten“, platzte es zum Schluss aus mir heraus und ich wurde nervös.

Konnte mich Sai vielleicht doch ersetzten?

Einen Augenblick lang sah ich Bilder vom Team 7 vor mir. Team 7 mit Sai und ohne mich. Wie sie glücklich waren. Lachten. Wie Sai und Sasuke…

Ich schüttelte meinen Kopf und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Hokage.

„Wie kommst du darauf, dass ich dich mit Sai ersetzten wollte?“, fragte sie mit einem verdutzten Gesichtsausdruck, doch ich lies mich nicht täuschen.

„Ganz einfach. Früher, als wir nur zu dritt waren und einer verletzt war. Da hatte das gesamte Team gewartet, bis alle wieder einsatzfähig waren. Jetzt ist Sai da und sobald ich unfähig wegen ein paar kleinen Verletzungen geworden bin, schicken sie die drei als neues Team 7 auf eine Mission und ich muss hier bleiben. Ganz einfach.“, donnerte ich wütend in den Raum.

Oma Tsunade schien das jedoch ebenfalls wütend zu machen.

„Sag mal, HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN? WIR HABEN UND DIE LETZTEN MONATE DIE GANZE ZEIT SORGEN GEMACHT, WEIL DU IN LEBENSGEFAHR GESCHWEBT HAST UND DU TRITTST UNSERE SORGE MIT FÜßEN UND REGST DICH ÜBER SO ETWAS BANALEM AUF!“

Während ihrem Geschrei war auch sie aufgestanden und hatte sich, auf ihre Hände abgestützt, über den Schreibtisch zu mir vorgebeugt.

„Naruto, wäre dieser Auftrag nicht so unglaublich wichtig und sofort zu erledigen, dann würde ich warten, bis du gesund bist oder den Auftrag einer anderen Gruppe übertragen. Da aber keine andere Gruppe hier ist und dieser Auftrag eben so wichtig ist, muss ich darauf bestehen, dass er sofort von einem mehr oder weniger vorhandenen Team ausgeführt wird, verstehst du?“
 

Erst nach ein paar Minuten sickerte die Bedeutung der Worte in meinen Kopf. Sie hatte Recht. Ich hatte eine Weile in Lebensgefahr geschwebt und war, das musste ich mir eingestehen, noch nicht so ganz richtig wieder auf den Beinen und ich trat ihre Sorge um mich mit Füßen.

„Wieso hat du mir das dann nicht schon früher gesagt? Wieso musste es mir Sensei Kakashi erst einen Tag vor dem Aufbruch erzählen. Ist doch kein Wunder wie ich mich fühle, wenn ich die ganze Zeit so behandelt werde, als könnte ich nichts mehr machen außer zu atmen…“

Meine Worte waren nur geflüstert, aber Oma Tsunade verstand sie. Sie seufzte noch einmal und ging dann um ihren Schreibtisch herum auf mich zu. Vor mir blieb sie stehen und schloss mich dann in die Arme.

Erst jetzt merkte ich, dass mir Tränen über die Wangen liefen und ich weinte.

„Naruto, wir machen uns ganz einfach nur Sorgen. Deine Wunden sind früher blitzschnell verheilt, doch bei diesen…ich weiß nicht, was los ist. Es ist in deinem Körper kein Gift vorhanden, dass dafür sorgt, dass die Wunden nicht heilen und bei dir selbst habe ich auch nichts feststellen können und trotzdem wollen sich die Wunden einfach nicht schließen. Ich hab einfach Angst, dass du dich in Gefahr begibst, aus der du durch diese Wunden nicht fliehen kannst.“

Ihre Worte weichten mein Herz auf und ich musste feststellen, dass ich mich an sie klammerte und noch mehr Tränen vergoss.

Es fühlte sich so gut an von Liebe und Fürsorge umhüllt zu werden. Fast so, als wäre Oma Tsunade meine Mutter.

Ich kuschelte mich noch einmal kurz in ihre Arme, in ihre Wärme, dann löste ich mich von ihr und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Langsam lies ich meine Hand sinken und starrte auf den Verband. „Wenn bis morgen meine Wunden besser geworden sind, darf ich dann mit?“, fragte ich fast winselnd.

Ihre Augen weiteten sich ein wenig, doch dann sah sie mich ein wenig besorgt an.

„Zieh dich aus“, meinte sie und zeigte auf die grüne Couch, die in ihrem Büro an der Wand stand.

„Was?“, fragte ich leicht geschockt. Sie wollte doch nicht etwa…

„Ich werde dich noch einmal untersuchen“, meinte sie und schob mich auf die Couch zu.

Mit einem erleichterten Seufzer zog ich mich schnell bis auf meine Unterwäsche aus.

Naja, fast zumindest. Überall an meinem Körper war ich von Verbänden umwunden. Meine beiden Beine, meine Arme, mein Bauch, meine Brust, meine Schultern.

Selbst mein Hals wurde von einem Verband geschützt.

Langsam trat sie mit einem Gesicht leicht von Schmerz verzehrt an mich heran. Sie legte ihre Hände an meinen Bauch und meine Beine und meine sonstigen Körperteil und lies ihr Chakra fliesen.

Eine Weile stand sie grübelnd vor mir und sagte dann, „Es muss morgen aber ein ganzes Stück besser sein, sonst lasse ich dich nicht gehen.“

Meine Augen weiteten sich als ich die Worte hörte und dann sprang ich freudig in die Luft.

„Danke Oma Tsunade“, sagte ich lachend und wich einem ihrer Schläge aus.

Sie hasste es, wenn ich sie Oma Tsunade nannte.

Ich stürmte immer noch lachend aus ihrem Büro in Richtung meiner Wohnung. Schnell was essen und dann schlafen. Ich bin mir sicher mit dieser Methode habe ich es fast schon immer geschafft wieder gesund zu werden.

:::

„Denkst du, es war richtig?“, fragte eine Stimme aus dem Hintergrund in Tsunades Büro. Sie drehte sich zu der Ecke aus der die Stimme gesprochen hatte und stand Jiraiya gegenüber. „Ich weiß es nicht, aber du hast doch gehört, was er gesagt hat. Ich konnte ihn einfach nicht so traurig sehen.“, murmelte die Hokage und setzte sich wieder in ihren Sessel hinter dem Schreibtisch.

Neue Mission

„Naruto“, hauchte mir eine Stimme meinen Namen sanft ins Ohr. „Naruto, ich liebe dich!“

Bei diesen Worten schreckte ich auf. Ich drehte hastig meinen Kopf in alle Richtungen, doch sehen konnte ich niemanden.

Ich lag allein in meinem Bett, in meiner Wohnung. Seufzend rekelte ich mich und streckte meine Arme, nur um dann von einem kleinen stechenden Schmerz zusammen zu zucken. Langsam nahm ich meine Arme wieder herunter und starrte auf die Verbände, von denen sie umschlungen waren.

Oma Tsunade hatte vor zwei Tagen, als ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, gesagt, dass ich sie auf keinen Fall abnehmen dürfte, aber ein bisschen gucken hatte noch niemandem geschadet.

Ich legte meine rechte Hand an meinen Bauch. Vielleicht sollte ich mir mal die Stich- und Bisswunden ansehen. Nur um zu wissen, wie ich mit meinem Versuch stand, dass ich heute mit auf die Mission konnte.

Meine Hand entfernte wie mechanisch den Verband, doch was darunter zum Vorschein kam, schockte mich.

Das Siegel, das den Neunschwänzigen in mich schloss, war vollkommen sichtbar. Normalerweise war es nicht zu sehen. Normalerweise verschwand es sofort, nachdem ich oder jemand anderer es angesehen hatte. Was war nur los? Außerdem verunzierten nicht nur zahlreiche Stich- und Bisswunden meinen Bauch, nein, er war fast komplett damit übersät.

Mir wurde bei dem Anblick leicht übel und ich entschied mich dafür meinen Bauch wieder zu verbinden. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass es so viele waren. Ich dachte die Shinobi damals hatten vielleicht ein oder zweimal auf mich eingestochen, aber das war ja unzählbar. Außerdem waren die Wunden nicht mal richtig verheilt.

Jetzt, wo ich daran dachte, viel mir auch auf, dass Oma Tsunade irgendwas von Fäden ziehen gesagt hatte und das ich jede Woche zur Untersuchung kommen sollte. Wollte sie etwa jede Woche nachschauen, ob meine Wunden sich endlich schlossen und ob sie dann die Fäden ziehen konnte, mit denen ich genäht worden war?

Anscheinend war ich ja wirklich nicht so gesund wie ich glaubte.

Ich schüttelte einmal heftig meinen Kopf und vertrieb die Gedanken daraus. Ich wollte unbedingt mit auf diese Mission. Koste es, was es wolle.

Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Dort wusch ich mich erst mal so gründlich es ging und dann ging ich wieder zurück in mein Zimmer. Ich zog mir mein Netzshirt und meine Jacke drüber und meine Hose an, dann ging ich in die Küche und machte mir eine Schüssel Rahmen.

Nachdem ich die Rahmen gegessen hatte, packte ich mir meine Ausrüstung zusammen und ging zu Oma Tsunade.

Im Grunde ging es mir ja auch gut, nur der Anblick meiner Wunden hatte mich etwas verschreckt und wenn ich mich nicht ganz zu schmerzhaft bewegte, war ich eindeutig fit.

Als ich so durch die Straßen schlenderte, grüßten einige mich, andere taten es nicht. Wie immer eigentlich.

So vorfreudig wie nur möglich stand ich dann vor Oma Tsunades Büro und diesmal klopfte ich an.

„Herein“, kam schon die Antwort von drinnen und ich stieß die Tür auf.

Im Raum stand Kakashi, Sakura, Sai, Shizune, Oma Tsunades Sekretärin, und…Sasuke. Na, da war ich ja genau rechtzeitig gekommen.

Seufzend wandte sich Oma Tsunade mir zu. Schnell musterte sie mich, dann bat sie mich zur Couch.

Hoffentlich wollte sie nicht wieder, dass ich mich auszog, denn vor Sakura oder noch schlimmer, Sasuke, wollte ich das eindeutig nicht.

„Zieh deine Jacke und dein T-Shirt aus, dann lass mich dich untersuchen und dann entscheide ich“, sagte sie mit bestimmter Stimme und ich tat, wie mir geheißen. Ich legte meine Jacke und mein Shirt auf die Couch und wartete auf Oma Tsunades Entscheidung und ich hoffte wirklich, dass sie zu meinem Gunsten ausfallen würde.

Während sie mich also untersuchte sah ich zu meinen anderen Teammitgliedern.

Sakura sah ziemlich betroffen aus, vielleicht wegen der vielen Verbände, die fast meinen kompletten Oberkörper bedeckten. Kakashi und Sai sahen ebenfalls meinen Körper an und es schien, als würden sie sich Sorgen machen. Und dann Sasuke. Er sah nicht auf meinen Körper. Auch nicht auf Oma Tsunade. Er sah mir direkt in die Augen und ich starrte ihn an.

Ich wusste nicht genau, wie ich seinen Ausdruck, den er in den Augen hatte, deuten sollte, doch es schien fast mitfühlend. Verwirrt schüttelte ich wieder den Kopf. Vielleicht hatte ich Halluzinationen.

„Naruto…wie fühlst du dich?“, drang Oma Tsunades frage durch meine Gedanken.

Ich überlegte einen Augenblick und antwortete dann, „Eigentlich ziemlich gut.“

Es war die Wahrheit, denn im Moment, wo ich einfach nur dastand, fühlte ich mich wirklich ziemlich gut.

„Na schön“, murmelte die Hokage und ging wieder hinter ihren Schreibtisch. Dort setzte sie sich wieder in ihren Sessel und wies mich an, wieder meine Klamotten anzuziehen.

Als ich mich wieder neben Sakura gestellt hatte, verkündete Oma Tsunade ihr Urteil.

„Kakashi, Naruto kann mit. Es wird wahrscheinlich nicht allzu gefährlich, aber wenn Probleme auftauchen, dann will ich, Naruto, dass du keinem Probleme machst, verstanden?“

In ihrer Stimme schwang ein Unterton von Drohungen mit, doch den ignorierte ich so glücklich wie ich war. Deswegen nickte ich einfach nur, wenn auch ein bisschen heftig.

„Nun gut, ihr wisst, dass ihr jemanden eskortieren sollt und zwar sollt ihr Hashirama zu einem Tempel bringen. Die Koordinaten stehen in der Rolle. Ich verlange von euch, dass er dort in einem Stück und unverletzt ankommt, verstanden?“

Tolle Erklärung, war mein erster Gedanken. Mein zweiter, wo war dieser Typ denn?

Und da ging die Tür schon auf.

„Verzeihung, ich habe mich verspätet“, ertönte eine Stimme hinter uns und wir drehten uns um.

In der Tür stand ein Typ. Und was für ein Typ.

Der war groß, muskulös, aber nicht zu sehr und im Grunde eigentlich von einem Umhang verhüllt und dennoch war er verdammt sexy. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich wurde nervös.

Um mich abzulenken versuchte ich irgendwas zu finden, was ich sagen konnte. „Du warst doch der bei Ichirakus Rahmen“, platzte es dann aus mir heraus.

Wirklich intelligent Naruto.

„Ihr kennt euch?“, fragte daraufhin Oma Tsunade überrascht und ich musste mich wieder mal aus meiner eigenen Suppe löffeln. „Nein, ich hab ihn dort nur kurz gesehen, dann sind Sakura und ich wieder gegangen“, redete ich also schnell vor mich hin, was mir noch einfiel.

„Stimmt, ich hab ihn dort auch gesehen, komplett im Umhang verhüllt“, half mir Sakura, obwohl ich mir fast sicher war, dass sie ihn dort nicht gesehen hatte.

„Ja, als ich dort war um etwas zu essen, sind die zwei gerade fertig geworden und gegangen.“, bestätigte nun auch dieser Hashirama und kam auf uns zu.

Leicht verbeugte er sich vor uns, ging dann zu Sakura, Oma Tsunade und Shizune und gab ihnen jeweils einen Kuss auf die Hand.

Die drei liefen natürlich sofort Rot an und in einem Eck meines Hirns verspürte ich den leisen Wunsch, dass ich auch so behandelt werden wollte.

Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und wandte mich dem Fremden wieder zu.

Er schlug seine Umhangkapuze zurück und vor uns stand Gott persönlich.

„Heiß“, rutschte es mir heraus und alle Augen richteten sich auf mich. Scheiße, wieso musste immer ich so etwas Dummes sagen. Konnte ich nicht einmal meine Gedanken für mich behalten.

Meine Wangen wurden heiß und ich musste mir unbedingt schnell eine Ausrede überlegen.

„Ähm…ich meine…naja…hier ist es doch ziemlich heiß, oder?“, stammelte ich vor mich hin.

Zu meinem Glück kam mir der Fremde sofort lächelnd zu Hilfe. „Stimmt, hier in Konohagakure ist es wirklich ziemlich warm, auch wenn ich es nicht wirklich als heiß empfinde, aber jeder Mensch empfindet anders.“ Daraufhin nickte Oma Tsunade nur und wandte sich wieder der Missionsbesprechung zu. Auch die anderen wandten sich wieder von mir ab und ich seufzte leise erleichtert.

Mein Blick fiel jedoch wieder zu dem Fremden, der mich zu meiner Überraschung ebenfalls musterte und mir zulächelte.

Plötzlich spürte ich jedoch einen Blick auf mir ruhen, der mir ein unangenehmes Gefühl bescherte. Ich wandte mich etwas, doch das Gefühl ging nicht weg.

„So, da ich nichts mehr zu sagen habe, könnt ihr gehen“, beendete Oma Tsunade ihr Gerede und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Team zu.

„Wir treffen uns bei Sonnenuntergang, bis dahin richtet ihr euch bitte her und packt bitte, wie Tsunade eben schon erwähnt hat, einen Kimono mit ein. Wir werden uns wahrscheinlich wirklich Tarnen müssen.“

Mit diesen Worten schickte uns dann Kakashi weg und wir, also Sakura, Sai, Sasuke und ich gingen.

Bis eben hat das Gefühl angehalten, doch als ich aus dem Büro trat, verschwand es.

„Bist du dir sicher, dass du mitgehen willst?“, fragte in dem Moment Sasuke mit einem leicht spottenden Ton in der Stimme.

„Angst?“

„Vor dir? Niemals“, antwortete Sasuke amüsiert und trat neben mich.

„Wie wär‘s dann mit einem Kampf“, forderte ich, doch er lachte nur, beugte sich dicht neben mein Ohr und antwortete, „Wenn ich will, dass du vor mir auf die Knie gehst, dann kann ich das jederzeit. Dafür brauche ich keinen Kampf.“

Knurrend trat ich an ihm vorbei Raus aus dem Gebäude und direkt in die Arme des perversen Bergeremiten.

„Jiraiya“, mein Gesicht hellte sich auf. Ich hatte ihn ewig schon nicht mehr gesehen.

„Na, wie geht es meinem Schüler?“, lachte mir nun auch mein Sensei entgegen.

Ich trat zu ihm hin und er fing gleich an, mich über das letzte Jahr auszuhorchen.

Ich erzählte ihm alles, was so passiert war…naja, fast alles. Die letzte Mission ließ ich aus und da durch meine Jacke und Hose alle Verbände verborgen waren, musste ich keine Ausreden erfinden.

Bei den lustigen Teilen, meiner Geschichte lachte Jiraiya mit mir und plötzlich wurde der Himmel immer Röter. „Verdammt, ich hab gar nicht gemerkt, wie die Zeit verrannt ist. Sorry Jiraiya, aber ich muss los. Hab eine Mission“, grinste ich breit und er strubbelte mir durch meine Haare.

„Aber pass auf dich auf“, antwortet Jiraiya und beugte sich dann dicht neben mein Ohr, wie es Sasuke zuvor getan hatte. „Halte dich vor diesem Hashirama fern.“

Dann war er weg.

Verwirrt den Kopf schüttelnd machte ich mich auf den Weg zum Eingang der Stadt. Das war unser Treffpunkt und ein Glück hatte ich schon vorher alles zusammen gepackt. Sonst hätte ich mich sichtlich verspätet.

Ich kam zeitgleich mit Sasuke an. Sakura, Sai und Hashirama waren bereits da. Fehlte nur noch Sensei Kakashi.

„Schön, jetzt wo alle da sind, kann ich dir jeden Einzelnen vorstellen“, meinte Sakura freudig und ich seufzte. Sie hatte immer schon am liebsten die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, einfach schrecklich.

„Also, das hier neben mir ist Sai. Unser ‚Neuer‘ im Team“, dabei unterstrich sie ‚Neuer‘ mit Anführungszeichen, die sie mit ihren Fingern formte. „Sai ist ziemlich intelligent, aber auch ziemlich schweigsam. Dann haben wir hier Sasuke“, und, oh mein Gott, sie schnurrte seinen Namen richtig. „Sasuke ist der Stärkste in unserem Team.“ Das war ja unerhört. Wie konnte sie es auch nur ansatzweise wagen, ihn als den Stärksten zu bezeichnen. Unsere Kämpfe gingen immer unentschieden aus. „Dann haben wir noch Naruto.“

Hatte sie gerade meinen Namen so ausgesprochen, als würde sie Abfall in die Mülltonne schmeißen?

Hat sie.

Knurrend übernahm ich die Vorstellung und zischte, „Und unsere liebe pinke Freundin ist unsere Barbie im Team.“

Kreischen sprang sie auf mich zu und knurrte, „Wenn nennst du hier Barbie?“

Lachend lief ich vor ihr Weg. Mein Leben war mir wirklich zu lieb, als das ich es jetzt von ihr beenden lasse. „Naruto ist der kindische in unsere Truppe“, hörte ich Sasukes Stimme und ich wandte mich ihm zu. „Ich vergaß zu erwähnen, dass Sasuke unser zweites Mädchen ist“, schleuderte ich ihm entgegen.

Ein Glück nahm er die Beschuldigung ein Mädchen zu sein immer ernst. „Soll ich dir zeigen, dass ich ein Mann bin? Komm her und ich besieg dich wie jedes Mal“, knurrte ich.

„Du meinst wie bei jedem unserer Zweikämpfe wo immer ein Unentschieden herauskommt, weil wir beide gleichstark sind?“

„Ähm, Leute, ich glaube jetzt haben wir uns alle vorgestellt. Sollten wir es nicht lieber dabei belassen?“, jetzt sprang Sai mit ins Gespräch.

„Ach genau, ich wusste, dass ich jemanden vergessen habe vorzustellen.“

Die nächsten Wörter schnurrte ich mit Absicht. „Unser allseits begehrter Sai.“

Ich wusste, jetzt hatte ich auch ihn. Durch sein Outfit wurde ihm schon mehrmals gesagt, dass er oft hier und da in ein paar Betten stieg. Ich wusste, dass er im Moment nur in ein Bett stieg, aber mitgefangen mit gehangen. Oder anders herum.

„Also Hashirama, ich hoffe jetzt wo sie alle kennen gelernt haben, können wir aufbrechen“, ertönte die Stimme unseres Teamführers hinter uns.

Ich drehte mich zu ihm um und sah nicht nur Sensei Kakashi auf uns zugehen.

„Jiraiya? Was machst du denn hier?“, fragte ich, als ich sah, wie mein Meister neben Kakashi auf uns zukam.

„Naja, da ich in die gleiche Richtung muss, wie ihr, dachte ich mir, wieso begleite ich euch nicht. Ist sicherer.“

Lächelnd stellte er sich neben mich und schlug mir mit seiner Pranke auf die Schulter. Ein leiser Schmerz durchzuckte diese, doch ich riss mich zusammen.

Wenn ich jetzt nur ein leises Anzeichen dafür zeigte, dass ich Schmerzen hatte, dann würden sie mich hier lassen und das wollte ich nicht.

„Es macht dir doch nichts aus, oder Hashirama?“, fragte mein Meister gleich lächelnd.

„Natürlich nicht“, antwortete Gefragter ebenfalls lächelnd.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass zwischen den beiden eine unangenehme Spannung herrscht.

„Also wenn das alles nun geklärt ist, können wir aufbrechen“, riss Kakashi mich aus den Gedanken und scheuchte uns alle aus dem Dorf.

Beginn

„Ok, hier werden wir unser Lager aufschlagen.“

Kakashi dirigierte uns zu einem kleinen Wasserfall, der direkt aus einer Felswand strömte. Ein riesiger Wald umringte den Fluss und genau dort machten wir unser Lager, geschützt durch Fluss und Bäume. Eigentlich ziemlich perfekt.

Während des Wegs von Konoha bis hier her herrschte noch keine Gefahr. Es war zu nahe am Dorf, deswegen fanden hier nie Übergriffe statt. So entschloss sich Kakashi uns ein wenig Freiheit zu geben und so kam es dann, dass vorne Kakashi und Jiraiya plauderten, dann ging Sakura neben Hashirama und unterhielt sich mit ihm über alles Mögliche, dann kamen Sasuke und Sai, die schweigend nebeneinander her schlenderten und dann kam ich.

Ich merkte, wie gut alle vor mir zusammenpassten. Kakashi und meine Meister unterhielten sich wahrscheinlich über irgendwelche ‚Nachforschungen‘. Sakura war eine Plaudertasche, deswegen würde es mich nicht wundern, wenn sie und Hashirama über alles Mögliche im und übers Dorf tratschen würden.

Und Sai war verschwiegen und redete nicht viel, wenn er nicht musste. Sasuke ebenso.

Im Grunde passten also alle hier zusammen. Alle, nur ich nicht.

„Da wir mehr als genug Zeit haben, um zum Tempel zu gelangen, werden wir hier ein paar Tage rasten. Laut Tsunade soll das Wetter über Nacht schlechter werden und ein paar Tage anhalten. Baut also eure Zelte auf. Dann werden Sasuke und Naruto bitte Holz sammeln gehen und Sakura und Sai werden die Gegend auskundschaften.“

Ich nickte geistesabwesend und fing an mein Zelt neben dem Fluss aufzubauen. Dort, wo ich heute Nacht wache halten soll.

Als ich fast fertig war knackste es und neben mir stand Sasuke. „Fertig?“, fragte er und als ich nickte zog er mich am Ärmel neben sich durch den Wald.

„Du bist so still, alles in Ordnung?“

Ich stutzte. Seit wann machte sich bitte mein Rivale Sorgen um mich?

„Mir geht’s gut, such lieber Äste, die am Boden herumliegen“, murrte ich und suchte zu meinen Füßen nach ein paar Ästen.

„Wie du meinst, aber ich wette ich sammle mehr als du“, meinte mein Rivale dann und sah ebenfalls auf den Boden.

„Das glaubst auch nur du?“

„Wetten?“

„Ok, um was?“

„Führer des Teams, wenn Kakashi nicht anwesend ist.“

Ich lies mir diese Situation einmal durch den Kopf gehen und grinste dann. „Einverstanden.“

Sofort stürmten wir beide los, sammelten und sammelten. Mehrere Male gerieten wir wegen eines Astes aneinander, doch ich merkte schnell, dass es mir unglaublichen Spaß machte, mit ihm zusammen zu sein.

Kein Wunder. Ich war ja auch in ihn verliebt.

„Da seid ihr ja wieder…ach du heilige!“, platzte es aus Kakashi heraus, als er sah, welche Massen an Holz wir angeschleppt hatten.

„Kakashi, du stimmst doch zu, dass ich mehr Holz gesammelt habe, oder?“

„Schlag dir das aus dem Kopf, Idiot. Ich habe natürlich mehr gesammelt.“

„Nein“

„Doch“

„Nein“

„Dohoch“

„Ok stopp. So wie ich das sehe habt ihr mal wieder eine Wette angefangen und ich darf das wieder ausbaden, oder?“

Wir beide sahen Kakashi aus Hundeaugen an und er seufzte. Jiraiya fing im Hintergrund an zu lachen und Hashirama musterte uns vergnügt. Anscheinend waren Sakura und Sai noch nicht wieder da.

„Schön, Sasuke, du legst deinen Stapel da ab und Naruto du dort. Und Sensei Jiraiya, könntest du bitte aufpassen, damit die beiden nicht doch noch einen Ast dazutun? Sie neigen dazu, bei ihren Wetten etwas unfair zu handeln.“, meinte Kakashi murrend und bekam ein gelachtes ‚Ja‘ als Antwort.

Nach einiger Zeit, in der Sasuke und ich immer wieder verzweifelt versuchten, unseren Stapel noch größer zu machen, hatte Kakashi alles durchgezählt und ist zu einem Ergebnis gekommen.

„Also Sasuke, du hast insgesamt 1398 Stöcke gesammelt.“

Nach diesen Worten grinste Sasuke übers ganze Gesicht bleckte mir die Zunge und lachte dann. „Du wirst mich niemals schlagen.“

Kakashi räusperte sich und alles wurde wieder still. Gespannt wartete ich auf meine Anzahl an Ästen.

„Naruto, du hast insgesamt ebenfalls 1398 Stöcke gesammelt.“

„Ha“, platzte es aus mir heraus. Dann als die Worte in meinen Kopf gesickert waren. „Was?“

Mein Kopf drehte sich blitzschnell zu Kakashi zurück, der allerdings nur mit den Schultern zuckte.

„Was?“, fragte nun auch Sasuke und starrte ungläubig auf meinen Haufen an Ästen.

„Der kann niemals so eine Summe zusammen gebracht haben. Der hat geschummelt.“, motzte Sasuke sofort und auch ich fing an, gegen seine Anzahl an Ästen zu jammern.

So ging es eine ganze Weile lang, in der wir von den anderen drei am Lager anwesenden Personen beobachtet wurden. Dann zogen wir beide gleichzeitig einen Schmollmund, verschränkten unsere Arme und drehten dem anderen den Rücken zu.

Anscheinend gab diese Aktion Hashirama den Rest, den der hielt sich den Bauch und fing schallend an zu lachen. Jiraiya machte anscheinend, weil es ihm so gefiel auch gleich mit und hielt sich ebenfalls den Bauch. Selbst Kakashi schien Anzeichen zu zeigen, dass er lachte, doch bei ihm wusste man ja nie.

„Was denn?“, kam es dann plötzlich wie aus einem Mund von Sasuke und mir.

Wir starrten uns einen Moment gegenseitig an, verzogen aber dann wieder schmollend den Mund und wandten dem anderen wieder den Rücken zu.

Jiraiya, Kakashi und Hashirama schien das gleich nochmal den Rest zu geben, denn nun kugelten sie sich am Boden herum.

„Was ist denn hier passiert?“, kam es von einem Baum rechts von unserem Lager, direkt neben dem Fluss. „Nichts“, zischten Sasuke und ich wieder wie aus einem Mund und vollzogen das ganze Theater zum dritten Mal. Und auch die anderen drei kringelten sich abermals vor Lachen am Boden.

„Wir sollten sie wohl besser in Ruhe lassen, nicht dass sie sich noch etwas tun“, flüsterte Sai. Allerdings so laut, dass es auch ja jeder hören konnte.

Die beiden sprangen vom Baum und traten mit hochgezogenen Augenbrauen vor unseren Teamleiter, der sich am besten beherrschte und erzählten, dass nichts um uns herum in Gange war.

Dieser Nickte und riss sich noch mehr zusammen. Dann nahm er einen Teil des Holzes, das wir gesammelt hatten und legte es auf einen Haufen.

„Sasuke, dein Jutsu ist gefragt“, meinte er dann an Sasuke gewandt.

Dieser erhob sich und schoss eine Flammenkugel auf die Stöcke. Schon hatten wir ein Lagerfeuer.

„Naruto, ich werde die erste Schicht der Wache übernehmen. Schaf jetzt ein bisschen, ich wecke dich, wenn du mich ablösen sollst.“, sagte Jiraiya und setzte sich neben sein Zelt, das ein wenig im Wald versteckt war. Ich nickte und stand auf. Wir hatten große Holstämme um das Feuer gelegt und hatten uns drauf gesetzt um ein bisschen Fisch, den Sai mitgebracht hatte, zu grillen und zu essen.

Bei meinem Zelt angekommen, schaute ich nochmal zu den anderen zurück und sah etwas traurig zu, wie sie dort saßen und lachten. Dann ging ich in mein Zelt und legte mich in meinen Schlafsack. Ich sollte jetzt wirklich schlafen. Wenn Jiraiya mich weckt, dann muss ich fit sein.

Ich vertrieb alle Gedanken aus meinem Kopf bis auf einen.

Sasuke.

Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

„…to,…ruto,…Naruto“, murrte eine Stimme neben mir. „Himmel du bist echt schwer wach zu kriegen. Komm, deine Wache ist dran.“

Jiraiya zog mich auf die Füße und raus aus dem Zelt. Dort drückte er mir dann eine Decke in die Hand und sagte noch, „Wirst du brauchen“, dann war er weg.

Das Feuer glühte lediglich noch, als ich mich auf einen den Baumstämme hockte, und alle waren in ihren Zelten. Anscheinend hatte ich ziemlich lange geschlafen.

Ich hatte aber auch einen schönen Traum.

Ein Traum, der wirklich verlockend war. Doch ich wusste, dass er niemals in Erfüllung gehen würde.

In dem Traum, lag Sasuke neben mir auf einer breiten Wiese. Der Himmel leuchtete regelrecht in seinem hellen blau und die Vögle zwitscherten ein Liebeslied. Der Wind spielte durch unsere Haare und durch das Gras und in der Ferne konnte man das Rauschen von Wellen hören.

Sasuke und ich sahen uns an. Wir lagen einfach nur da und sahen uns an. Ich war glücklich und ich wusste, dass auch er glücklich war. Langsam hob er eine Hand und strich mir über die Wange und ich schloss genießerisch die Augen, dann beugte er sich zu mir vor und küsste mich sanft auf die Lippen.

So sanft.

Dann weckte Jiraiya mich auf.

In solchen Momenten hasste ich die ganze Welt. Konnte man mich nicht einmal in meinen Träumen schwelgen lassen? Konnte man mich nicht einmal dort lassen, wo ich sein wollte?

Ich wollte so sehr bei ihm sein.

In seinen Armen.

Er sollte mich streicheln, mich küssen, mir durch die Haare fahren und mich anlächeln.

Er sollte mich tragen, mich ansehen, mich trösten und mich lieben.

Doch das tat er nicht.

Er liebte Sai. Er verspottete mich. Allein in den Momenten, in denen wir alleine waren, konnte ich ein bisschen Glück fühlen, ansonsten, Einsamkeit.

Aber so war es ja schon immer gewesen. Ich war einsam gewesen und alle mieden mich noch zusätzlich. Sie mieden mich, verabscheuten mich und hassten mich. Keiner mochte mich auch nur ansatzweise. Ich musste mich zum Clown machen, damit sie mich beachteten. Musste mich dumm stellen, damit sie über mich lachten.

Alles allein dafür, dass ich mich für Sekunden nicht so einsam fühlte. Traurig, oder?

Ein Rascheln im Gebüsch weckte meine Aufmerksamkeit und ich erhob mich vom Baumstamm und legte auch die Decke beiseite, dann schlich ich zum Gebüsch. Vorsichtig spähte ich, ob etwas drum herum war, dann schob ich ein paar Äste beiseite und spähte hinein. Herausgesprungen kam ein Eichhörnchen, das sich in meinem Gesicht festkrallte und ich stolperte rückwärts.

Ich versuchte das kleine Biest von meinem Gesicht zu zerren, doch es krallte sich immer weiter in meine Haut, was ziemlich schmerzhaft war.

Ich stolperte noch ein paar weitere Schritte nach hinten und fiel prompt über die Baumstämme die ums Lagerfeuer gelegt waren.

Wie durch ‚Zufall‘ fiel ich direkt auf die heißen, glühenden Kohlen und sprang gleich wieder auf und stolperte noch einmal über einen Baumstamm und fiel diesmal direkt in den Fluss.

Das Wasser kam so plötzlich, dass ich erst ein wenig davon verschluckte, bis ich dann endlich die Kraft gefunden hab, mich wieder nach oben zu drücken. Wenigstens war die Strömung im Fluss durch den Wasserfall nicht so stark, wie ich anfangs befürchtet hatte.

So trieb ich nur ein Stückchen bis zu Hashiramas Zelt. Dort krallte ich mich am festen Boden fest und hievte mich aus dem Wasser. Keuchend und nass kniete ich dann vor dem Zelt und merkte, dass sich das Eichhörnchen endlich verdrückt hatte.

„Alles in Ordnung?“

Durch die Stimme direkt vor mir schreckte ich so dermaßen auf, dass ich beinahe wieder rückwärts in den Fluss gefallen wäre, hätten mich nicht zwei Hände gehalten. Immer noch keuchend zwang ich meine brennenden Augen noch oben zu sehen. Vor mir stand Hashirama und hielt mich an beiden Händen fest.

Ich nickte kurz geistesabwesend und musste feststellen, dass Hashirama außer einem Mantel nichts an hatte.

Schlief er etwa nackt? In dieser Nacht, in der es doch so kühl war?

„Was war denn los? Hat dich jemand angegriffen?“, fragte Hashirama dann und legte verwirrt den Kopf schief. Wie süß, durchschoss mich der Gedanke, den ich aber so schnell verwarf, wie er gekommen war.

„Ähm…sozusagen. Tut mir leid, wenn ich dich aufgeweckt habe.“, murmelte ich meine Entschuldigung und stand dann auf.

Ich war wirklich triefend nass. Scheiße, denn ich hatte keine Wechselklamotten dabei.

„Naruto? Alles in Ordnung? Bist du in den Fluss gefallen?“, ertönte dann auch schon die Stimme von Sakura und allmählich standen dann alle vor mir und musterten mich.

„Ja…also…sorry, wenn ich euch aufgeweckt habe“, murmelte ich.
 

„Schon gut, allerdings scheinst du durch deinen Unfall jetzt ein kleines Problem zu haben“, meinte Jiraiya und wies zu meinem Zelt.

Zumindest zu dem Platz an dem mein Zelt gestanden hatte.

„Verdammt“, fluchte ich und überlegte, was ich jetzt tun sollte.

„Du…“, setzte gerade Sasuke zu einem wahrscheinlich verspottenden Satz an, den er allerdings nicht zu Ende sprechen konnte, denn Hashirama unterbrach ihn.

„Du kannst mit in meinem Zelt schlafen“, meinte dieser und lächelte mich an.

„Ich hab eh zu viel Platz in meinem und wenn du keins zu Verfügung hast, können wir uns meins teilen“, erklärte er höflich, als ich ihn fragend ansah.

„Das ist wirklich nett von dir Hashirama, Naruto, du solltest dich bedanken“, kam die Antwort von Sakura, die anscheinend dachte, sie könne mir einfach meine abnehmen.

„Ähm…ja, danke schön“, bedankte ich mich also höflich und musterte meinen Gegenüber ausführlich.

Ich hoffte inständig, dass meine Theorie von gerade eben nicht stimmte, denn wenn Hashirama wirklich nackt schlief, dann würde das sehr peinlich werden für mich.

Ich wünschte Sasuke wäre auf diese Idee gekommen und hätte mich in seins eingeladen.

Aber selbst dann hätte er mich wahrscheinlich einfach ignoriert.

Kurz lies ich meinen Blick zu meinem Schwarm gleiten, der allerdings genervt aussah und so blickte ich schnell wieder weg.

„Tja, wenn das nun geklärt ist, würde ich sagen, dass wir auch langsam aufstehen können. Die Sonne geht bald auf und ich möchte sicherstellen, dass niemand in der Gegend ist. Dank Naruto und Sasuke brauchen wir ja kein Holz mehr, deswegen würde ich sagen, dass ihr drei, Sai, Sakura, Sasuke, euch auf den Weg macht um ein bisschen Essen zu besorgen. Naruto wird noch ein bisschen Schlaf brauchen und ich glaube Hashirama auch.“

Alle nickten und auch ich nickte, wenn auch gähnend.

Sai, Sakura und Sasuke machten sich sofort auf den Weg und auch Kakashi und Jiraiya machten sich fertig. Bevor sie jedoch abzogen kamen sie nochmal zu mir und Hashirama, wir hatten uns mittlerweile kurz auf die Baumstämme gesetzt, weil meine Klamotten so nass sind, und sagten, „Ihr werdet jetzt eine ganze Weile allein sein. Jiraiya und ich werden das Gebiet weiträumig durchforsten und auch die anderen drei werden eine Weile wegbleiben. Bitte seid nicht zu unaufmerksam, auch wenn ihr euch ausruht.“

Dann gingen sie und ich saß mit Hashirama allein da.

Verlangen

„Du solltest deine nassen Klamotten ausziehen, sonst bekommst du noch eine Erkältung“, meinte Hashirama und ich blickte an mir herunter. Ich war wirklich rundum nass.

„Ähm…ja vielleicht hast du Recht, aber ich habe keine Wechselklamotten dabei. Hab ich vergessen“, antwortete ich nervös. Irgendwie war es mir ultra peinlich mich vor Hashirama auszuziehen.

Ich brauchte eindeutig eine Ablenkung.

„Hm, also ich kann dir nur meinen Umhang anbieten, mehr hab ich auch nicht dabei.“

Hashiramas Worte rissen mich aus meinen Gedanken.

Vielleicht sollte ich mich dann wirklich einfach in den Umhang hüllen. Hashirama ist auch ein Mann, naja, ein extrem heißer Mann.

Meine Wangen wurden heiß bei dem Gedanken an Hashiramas Körper und ich schlug mir leicht gegen meine Stirn, um mich von diesen Gedanken abzuhalten.

„Ähm…ok…danke“, murmelte ich, während ich spürte, wie meine Wangen noch heißer wurden.

„Klar, ich werde den Umhang aus dem Zelt holen. Du solltest derweil ein Feuer machen und deine Klamotten dann daneben legen, damit sie wieder trocknen.“

Ich nickte zu seinem Vorschlag und häufte ein paar neue Äste auf die verkohlten. Dann, weil ich das Feuerjutsu nicht so beherrschte, holte ich zwei Steine und schlug sie aufeinander ein.

Die Funken, die dabei entstanden schürten ein Feuer und mit ein wenig Fächern hatten wir wieder ein schönes Lagerfeuer.

Mit einem schnellen ‚Ratsch‘ riss ich den Reisverschluss meiner vor Wasser triefenden Jacke auf und zog sie mir vorsichtig von den Armen.

Ich hatte gemerkt, dass dadurch, dass die Verbände nass geworden waren, sie nicht mehr so gut hielten und auch nicht mehr so gut stützten, was meinem Arm zusätzliche Schmerzen bereitete.

„Naruto, hier hast du den Umhang“, hörte ich die Stimme Hashiramas, der gerade aus dem Zelt kam, während ich mir mein Netzshirt über den Kopf zog.

„Oh, danke“, antwortete ich überrascht und mir lief wieder das Blut in den Kopf.

Es war mir wirklich peinlich halbnackt vor ihm zu stehen und jetzt musste ich mich auch noch ganz ausziehen…

„Ähm…“, setzte ich an, um meine Nervosität zu überspielen, doch Hashirama unterbrach mich.

„Tut es sehr weh?“, fragte er und ich schaute ihn verwirrt an. Was meinte er?

Er schien meinen Blick richtig zu deuten, denn er erklärte lächelnd, „Deine Arme und die ganzen anderen Wunden, meine ich. Sie müssen doch unglaublich weh tun. Lady Tsunade erzählte mir ein bisschen was darüber. Sie meinte, es sei bei einer Mission passiert als euch feindliche Ninjas angegriffen haben.“

Ich nickte und während ich mich weiter auszog, was wirklich nicht einfach war, wenn er mich die ganze Zeit anstarrte, erzählte ich ein bisschen von der letzten Mission.

Nachdem ich von ihm dann den Umhang angenommen und ihn mir übergezogen hatte, ging ich mit ihm in sein Zelt und ich setzte mich unschlüssig darüber, was ich jetzt tun sollte, hinein.

„Vielleicht sollten wir jetzt, wie Kakashi schon gesagt hat, schlafen gehen, damit wir später wieder fit sind“, meinte Hashirama nach einer Weile, in der wir beide einfach nur d gesessen sind.

„Ja…eine gute Idee“, antwortete ich, doch ich war immer noch tierisch nervös.

Schlief Hashirama nun nackt, oder nicht? Teils wollte ich ihn fragen, teils wollte ich einfach nur in Sasukes Zelt gehen und mich dort in seinen Schlafsack und somit in seinen Geruch verkriechen.

„Ich hoffe es macht dir nichts aus, aber ich schlafe immer nackt“, kam in diesem Moment die Antwort auf meine Frage.

„N…nackt?“, stotterte ich und gab mir geistig einen Schlag gegen meine Stirn. Au Backe…wie sollte ich das nur überleben?

Hashirama nickte und fing an sich aus seinem dünnen Umhang zu schälen. Er war wirklich nackt.

Aber so richtig! Und er war wirklich sexy.

Feine Muskeln überzogen seinen Körper und um seinen Bauchnabel hatte er eine kleine Tätowierung in Form einer Schlange, die sich um den Bauchnaben wund.

Von diesem aus führte ein kleiner Streifen Härchen zu seinen unteren Region, die, wie ich ehrlich sagen muss, ziemlich gut ausgestattet war. Mir verschlug es die Sprache und ich spürte wie mein Herz schneller zu schlagen begann.

Normalerweise schlug es doch nur bei Sasuke schneller. Ich liebte Sasuke, wieso schlägt es also jetzt bei Hashirama schneller?

Selbst mein Atem ging schneller und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden.

„Naruto?“, fragte mich die seidige Stimme meines Gegenüber.

Er bewegte sich auf allen vieren zu mir und sah mich verführerisch an. Seine Augen waren halb geschlossen, seine schwarzen Augen sahen bis in den Abgrund meiner Seele.

„Küss mich“, flüsterte er und beugte sich von unten zu mir hoch.

Erst strich er mit seinen Lippen ganz zart über die meinen. Dann legte er sie mit ein bisschen mehr Druck auf meine und legte eine seiner glühenden Hände an meine Wange.

Alles in mir brannte. Brannte für ihn. Mein Kopf schwirrte, meine Gedanken waren nicht zu greifen, ich wollte nur noch ihn küssen. Langsam öffnete ich meine Lippen, wollte ihm Einlass gewähren, den er auch sofort annahm. Er leckte vorsichtig mit seiner Zunge über meine Unterlippe, dann fuhr er mit ihr in meinen Mund. Er wurde fordernder und mein Atem ging schneller.

Seine zweite Hand glitt zu meiner Schulter, während die erste noch an meiner Wange verweilte.

Er strich den Umhang von meiner Schulter, glitt dann über meinen Brustkorb zur anderen Schulter und strich auch dort den Umhang ab.

Nun war ich genau wie er nackt. Mir war kalt. Ich wollte gewärmt werden, gewärmt werden von ihm.

„Kalt“, keuchte ich fordernd in den Kuss, da ich wollte, dass er näher kam.

Seine Hände waren so glühend warm. Ich wollte seinen Körper auf meinem spüren. Wollte fühlen, wie er sich anfühlte. Meine Hand glitt zu seinem Brustkorb und ich strich bewundernd über diesen.

Er war so muskulös, so schön, so warm. Ich wollte ihn.

Er rutschte zu mir heran, legte mich sanft auf den kalten Boden und legte sich leicht auf mich. Seine eine Hand wich dabei nicht von meiner Wange, seine andere stützte sich neben meinen Kopf. Seine Beine waren zwischen meinen, was ich allerdings nur spärlich registrierte und seine Lippen…seine göttlichen, köstlichen Lippen lagen auf meinen und seine Zunge forderte einen Kampf mit meiner.

Er war natürlich der Gewinner, aber nichts anderes wollte ich. Ich wollte unterliegen, ich wollte mich von ihm beherrschen lassen, mich von ihm besitzen lassen.

„Mehr“, keuchte ich und wandte mich unter ihm. Ich wollte ihn fühlen.

Plötzlich lag seine Hand auf meinem Schwanz. Ich stöhnte und er fing an ihn zu pumpen, während er mich küsste, wie ich noch nie zuvor geküsst worden war.

„Du willst es!“, flüsterte er und ich hatte das leise Gefühl, dass er mich hypnotisierte, doch es verschwand sofort, als er seine Hand von meiner Wange nahm, sie in meinen Haaren vergrub ich daran zog.

Mein Kopf fiel in den Nacken und ich stöhnte laut, als er meinen Mund freigab, um mit seinem und seiner Zunge an meinen Brustwarzen zu spielen.

„Mein Gott“, stöhnte ich und mir war plötzlich alles egal.

Ich hörte ein leises amüsiertes Kichern, dann biss Hashirama in meinen Nippel und alles verschwamm vor meinen Augen. Ich wollte ihn. Jetzt!

Und das rief ich auch. Sofort platzierte er sich vor meinem Eingang und mit ein wenig Entsetzten bemerkte ich, dass er mich nicht einmal vorbereitet hatte.

Doch als er in mich mit einen harten schnellen Stoß drang, verschwand das Entsetzten und lies der Lust Platz.

Ich stöhnte wieder und ich hörte auch, wie er stöhnte. Ich wollte, dass er weiter machte, deswegen bewegte ich mich unter ihm, doch er drückte mich sofort an beiden Seiten meiner Hüfte feste auf den Boden.

„Nicht so schnell, ich will meinen Spaß haben“, sagte er und ich nahm es winselnd hin. Ich wollte mehr, doch ich musste warten. Er war der einzige, der mir geben konnte, was ich wollte:

„Bitte“, wimmerte ich in dem Augenblick, in dem ich draußen etwas hörte.

Hatte da ein Ast geknackst? War jemand hier?, schoss es mir durch den Kopf, doch die Gedanken vergaß ich schneller wieder, als ich sie aufgeschnappt hatte den mit dem nächsten Stoß, mit dem Hashirama in mich eindrang, kam ich. Heftig.

„Schon?“; hörte ich Hashirama am Rande meines Bewusstseins. War das Enttäuschung, dass in seiner Stimme mitschwang? Nein, ich musste es mir eingebildet haben.

Dann sah ich, wie sich ein, mir sehr bekannter Kopf durch den Zelteingang schob.

Sasuke.

Dann fiel ich in Ohnmacht.

Katastrophe

„Naruto?“

Mich rief jemand…nur wer?

„Naruto, du solltest jetzt aufwachen.“

Schon wieder dieser Stimme…wer war das bloß?

Ich versuchte mich zu erinnern und plötzlich schlug alles Geschehene der vergangenen Nacht in meinen Kopf ein.

„Hashirama?“, murmelte ich müde und blinzelte ein paarmal um wieder etwas sehen zu können.

Wie erwartet saß Hashirama über mich gebeugt neben mir.

„Du hast ziemlich lange geschlafen, du solltest jetzt aufwachen“, sagte er lächelnd und ich wusste in dem Augenblick sah ich aus wie eine Tomate.

„Ähm …also“, versuchte ich stotternd einen Satz zu bilden, doch ich schaffte es nicht.

„Als du gerade eingeschlafen bist kam Sasuke ins Zelt und sagte mir Bescheid, dass Sai, Sakura und er wieder da seien und sie etwas zu Essen mitgebracht hatten.“, antwortete Hashirama sofort und lächelte einfach weiter.

Ich nickte zögerlich und raffte mich auf, bis mir auffiel, dass ich komplett nackt war.

Kein Wunder, ich hatte auch keine Klamotten außer dem Umhang getragen, den mir Hashirama…

Oh mein Gott.

„Du nennst mich schon zum zweiten Mal Gott“, sagte Hashirama und kicherte leicht amüsiert.

Hatte ich das etwas laut gesagt? Shit.

Außerdem hatte er nicht etwas davon erwähnt, dass Sasuke…Oh mein Gott.

„Das dritte Mal schon, bin ich so gut gewesen?“, fragte mein Gegenüber nun ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich wollte schon etwas sagen, machte den Mund auch auf…schloss ihn dann aber schnell wieder.

„Ähm…sind meine Klamotten schon trocken? Wie lange hab ich überhaupt geschlafen? Sind Kakashi und Jiraiya wieder da? Und ähm…wegen des Sex…also…eigentlich…“

Ich stellte meine Fragen, wie sie mir gerade in den Sinn kamen und versuchte zu erklären, dass das mit dem Sex nicht beabsichtigt war und ich eigentlich in Sasuke verliebt bin.

„Also, erstens…ja deine Kleidung ist trocken und liegt neben dir“, was ich auch sofort überprüfte und mich dann bei den weiteren Antworten anzog. „Zweitens…du hast vielleicht so vier oder fünf Stunden geschlafen.“ Mir vielen fast die Augen raus, als ich das hörte. Scheiße, verdammt, so lange?

„Dann drittens…die beiden sind wieder da und haben nichts Beunruhigendes feststellen können und zu guter Letzt fünftens…ich weiß, dass du in Sasuke verliebt bist.“

Der letzte Satz haute mich um. Woher wusste er es? Er kannte mich doch kaum und wenn er es wusste, wussten es dann die anderen auch?

Hashirama schien meinen Blick richtig gedeutet zu haben, denn sofort erklärte er, „Ich bin eben aufmerksam und an deinen Blicken, die du ihm zuwirfst, kann man das erkennen und ich glaube nicht, dass es die anderen Wissen, naja, außer Sai vielleicht. Er ist ein guter Beobachter.“

Scheiße, knurrte ich in Gedanken. Ausgerechnet der, von dem ich hoffte, er würde es niemals merken, dass ich seinen Lover anschmachtete.

So ein verdammter Dreck.

„Also wegen dem Sex…es war echt klasse gewesen, aber für mich hat es keine Bedeutung und ich hoffe, du wirst es auch ganz schnell wieder vergessen“, murmelte ich so schnell und bestimmt wie möglich, denn wenn nicht, hatte ich das Gefühl, ich würde ihm verfallen.

Er nickte und ich machte mich auf, dass Zelt zu verlassen. Draußen angekommen atmete ich erst einmal die frische Abendluft ein. Ein kühler Wind zog, doch es störte mich nicht wirklich. In dem Zelt war es so heiß gewesen, dass ich jetzt dankbar für die Kühle war.

Außerdem hatte etwas anderes meine Gedanken eingenommen.

Sasuke.

Er war also ins Zelt gekommen, als ich gerade einschlief.

Ich schlief direkt nach dem Sex ein.

Fakto, er musste es mitbekommen haben und ich war mit dem Stöhnen nicht gerade leise gewesen.

Ergo, er hatte mitbekommen wie ich mit einem anderen Sex hatte, wird mich also verabscheuen und mich wahrscheinlich noch mehr verspotten wie vorher und er wird mich hinsichtlich einer Beziehung nicht einmal eines Blickes würdigen.

Knurrend blickte ich mich auf dem Platz nach ihm um.

„Naruto, schön, dass du wieder wach bist“, hörte ich dann die Stimme meines Meisters von dem Wald her.

Von dort trat er auch heraus und musterte mich erst einmal von oben nach unten.

„Komm mit“, meinte er dann mit ernstem Gesicht und ich folgte ihm wieder in den Wald hinein.

Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her und ich fragte mich, wohin er mich brachte.

„Naruto, ein Frage, die du mir mit vollem Ernst und aller Ehrlichkeit beantworten musst“, ertönte dann Jiraiyas Stimme unnatürlich ernst. Wieso wurde er denn so ernst? Ist etwas passiert?

„Um genau zu sein, sind es mehrere Fragen. Antwortest du mit der Wahrheit?“, fragte er mich und blieb vor einem riesigen Baum stehen, der aussah, als würde er über den ganzen Wald reichen.

Ich grübelte erst noch, was los war und ob ich wirklich die Wahrheit sagen würde, doch dann verwarf ich diese Gedanken.

Ich war ehrlich zu meinem Meister, das hatte ich mir einmal geschworen und das würde ich auch einhalten, komme was da wolle.

„Einverstanden.“

Das nächste was kam, haute mich vom Hocker.

„Hattest du mit Hashirama Sex?“

Woher wusste er das?

Einen Moment lang blickte ich Jiraiya verwirrt, nervös, peinlich berührt und dann entschlossen an.

„Ja“

Nach meiner Antwort sah Jiraiya so aus, als würde er gerade das schlimmste hören, was er sich vorstellen konnte. Aber er hatte ja gefragt…und überhaupt, wieso wollte er das wissen?

„Hast du Schmerzen?“, fragte er dann zu meiner weiteren Verwunderung.

Ich schüttelte entschieden den Kopf und schaute meinem Sensei in die Augen. Was war nur los?

„Arme? Beine? Bauch?“

Bei allen Möglichkeiten, die er aufzählte schüttelte ich erneut den Kopf.

„Hm“, grummelte mein Sensei und schien zu überlegen. Viel zu überlegen.

Was war los?, schrie es in mir, doch ich riss mich zusammen. Ich würde die Antwort schon bekommen.

„Komm mit“, sagte Jiraiya dann hastig und zog mich am Arm hinter sich her.

Ich merkte, dass ich selbst jetzt, wo Jiraiya mich so fest am Arm packte, keinen Schmerz spürte.

Waren meine Wunden verheilt? Hatte es etwas mit dem Sex zu tun?

Jiraiya zog mich über Stock und Stein. Nach einiger Zeit ließ er dann meinen Arm los, als er sicher schien, dass ich ihm weiter folgen würde, und beschwor dann Fukasaku.

„Was ist los Jiraiya?“, fragte dieser alarmiert.

„Er hat es getan, hat allerdings noch keine Schmerzen“, antwortete Jiraiya schnell.

„Merkwürdig, aber…Moment, hast du nicht gesagt du hättest ihn gewarnt?“, fragte Fukasaku dann wieder aufgebracht und ich verstand nur Bahnhof. Was war denn verdammt noch mal los? Ich hatte doch nur mit ihm geschlafen…

„Hab ich auch“, verteidigte Jiraiya sich.

„Was um Himmels Willen ist denn los mit euch?“, platzte es dann aus mir heraus. Ich hatte nie wirklich viel Geduld.

„Du hast mit ihm geschlafen“, antwortete Fukasaku bestimmt, als würde es alles erklären.

„Und?“, fragte ich also nach, weil ich nicht verstand, was so schlimm daran sein sollte.

Also zumindest für sie…für mich war es dementsprechend schlimm, da ich das Gefühl hatte, Sasuke betrogen zu haben, auch wenn er mich niemals lieben würde.

„Jiraiya hat dir doch gesagt, dass du dich von ihm fernhalten sollst, oder?“

„Ja.“

Eine Antwort war das aber immer noch nicht.

„Naja…also…“, fing Fukasaku dann an, stotterte aber so viel, dass ich ihn dann unterbrach und sagte, „Was ist los, du kannst es mir ruhig sagen.“

„Hashirama ist mit einem Fluch belegt“, schoss es dann aus Jiraiya heraus und ich starrte ihn dumm an.

Ein Fluch?

„Ja ein Fluch“, kam dann die Antwort und ich merkte, dass ich laut gedacht hatte…mal wieder.

„Und was bewirkt der?“, fragte ich nervös und hatte das Gefühl, meine Knie würden nachgeben.

Doch da packte Jiraiya mich schon wieder am Arm und zog mich schnell weiter.

Einige Male flog ich fast auf die Nase, als ich über die Wurzel eines Baumes stolperte, doch Jiraiya hat mich so fest gepackt, dass ich ausreichend Halt hatte.

„Der Fluch, der auf Hashirama gelegt wurde, sollte abschrecken. Hashirama ist ein Tempeljunge. Er muss rein sein, in jeder Hinsicht. Derjenige, der diese Reinheit befleckt, wird unendliche Schmerzen erleiden müssen. Zusätzlich zieht der Fluch dem Schuldigen das gesamte Chakra aus dem Körper. Es verschwindet einfach so nach und nach und in deiner Verfassung ist das nicht gerade gut. Deine Wunden brauchen dein Chakra um sich heilen zu können. Desweiteren haben wir das Problem, dass Hashirama genau das erreichen wollte.“, murrte Jiraiya und mir wurde übel.

So schlimm? Hatte ich wirklich so etwas Schlimmes angerichtet?

Da merkte ich, was der letzte Satz Jiraiyas bedeutete.

„Wieso wollte Hashirama das erreichen?“

Ich merkte wie ich zu zittern anfing und sich langsam ein Pochen in meinem Kopf breit machte.

Fukasaku setzte sich im Schneidersitz auf Jiraiyas Schulter und sah mich an.

„Wenn Hashirama verunreinigt wurde, dann ist er kein Tempeljunge mehr. Kann und darf also die Zeremonien nicht mehr durchführen, die er eigentlich hätte durchführen sollen. Das wollte er erreichen. Im Grunde keine böse Absicht, doch er ist einer der letzten seines Stammbaums und die Zeremonien müssen durchgeführt werden. Wenn nicht, wird unglaubliches Chaos und Zerstörung herrschen. Deswegen versuchte man mit dem Fluch alle abzuschrecken. Nun muss man jemanden finden, der zu seinem Stammbaum gehört, jemanden, der noch rein ist und das könnte Jahre dauern. Es hat bei Hashirama schon fünf Jahre gedauert und er hat immer wieder versucht sich zu verunreinigen.“

Fukasakus Worte rissen ein Loch in meinen Bauch. Hatte ich wirklich so eine Katastrophe angerichtet? Ich merkte, wie mein Arm, der nicht von Jiraiya festgehalten wurde, allmählich anfing zu brennen. Ich sah an ihm herunter, konnte aber nichts erkennen.

„Was für Zeremonien“, fragte ich. Welche Zeremonien konnten so wichtig sein, dass man dafür eine reine Seele von einem bestimmten Menschen brauchte?

Jiraiya warf mir wieder einen Blick zu, der mich erschauern lies. Ich blickte ihn fragend an und er seufzte leise. „Die Zeremonien um die Bijuugeister in ihren Jinchuuriken gefangen zu halten. Es ist wie eine Erneuerung deines Siegels.“

Mein Herz fing an lauter zu klopfen. Bumm. Ich schrie. Bumm. Jiraiya und Fukasaku drehte sich zu mir um und sahen mich erschrocken an. Bumm. Ich versuchte mich von Jiraiya loszureißen. Bumm. Mir liefen Tränen über die Wangen und ich wand mich vor Schmerzen. Bumm. Jiraiya schrie Fukasaku etwas zu, das ich nicht verstand. Bumm. Meine Sicht verschwamm und Fukasaku verschwand in einer Rauchwolke. Bumm. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er zerspringen, explodieren, zertreten werden. Bumm. Jiraiya beugte sich zu mir und flüsterte mir etwas zu. Bumm. Er hob die Hand. Bumm. Und schlug mich nieder. Bumm. Alles wurde Schwarz und die Schmerzen verschwanden.

Bumm.

Schrei

Ein Schrei…ich hörte einen Schrei. Benommen überlegte ich, was passiert war. Der Schrei blieb, wurde lauter und leiser. Mein Kopf pochte und meine Arme drückten unangenehm.

Ich versuchte mich zu erinnern, doch ich schaffte es nicht.

Irgendetwas hinderte mich daran.

„Naruto“, flüsterte es in meinem inneren bedrohlich. Wer war das? Wer wusste meinen Namen?

„Du bist schwach, kannst nicht einmal einen lapidaren Fluch aufhalten“, grummelte es wieder und die Stimme lachte leise.

Wer war das? Was wollte er von mir? Welcher Flu…

Bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, schlug die Erinnerung in meinen Kopf wie eine Rakete. Und auch die Schmerzen.

Ich schrie. Laut, klagend, schmerzverzerrt.

„Naruto, du bist so schwach“, ertönte die Stimme aus meinem inneren wieder und ich wandte mich vor Schmerzen.

Ich riss die Augen auf und versuchte mich umzudrehen, doch ich lag, wie ich wage erkennen konnte, auf meinem Rücken auf einer runden Steinplatte, die leicht grünbläulich schimmerte.

Kristalle in allen möglichen Farben ragten um die Steinplatte aus dem Boden und eine riesige Felswand, die ebenfalls so grünbläulich schimmerte umschloss alles. Und doch war es ziemlich hell.

Ich versuchte wieder mich umzudrehen, merkte diesmal jedoch, dass ich festgekettet war.

Meine Schreie blendete ich aus. Auch die Schmerzen versuchte ich auszublenden, obwohl ein Teil meines Hirns unter ihnen litt.

Ich war an beiden Händen und Füßen so festgekettet, dass ich alle Viere von mir streckte. Fast wie bei einer Opferzeremonie, schoss es mir durch den Kopf und die Kopfschmerzen wurden stärker.

„Aufhören!“, schrie ich, doch es hörte nicht auf.

Mein Körper brannte plötzlich mit einer Wucht, die ich nicht für möglich hielt. Ich wollte mich herum rollen, wollte diesen Schmerzen entkommen. Es tat so weh.

Ich spürte, wie mir unentwegt die Tränen wie Sturzbäche aus den Augen liefen und ich riss an den Ketten. Ich wollte weg hier.

Ich hatte das Gefühl, die Kristalle würden mich auslachen, meine Schmerzen mit ihrem leuchten noch stärker machen.

In der Ferne hörte ich das Rauschen von Wasser, doch auch das schien meine Schmerzen dazu zu animieren, weiter zu machen.

Wieder schrie ich. Ich schrie ununterbrochen. Wollte unbedingt weg hier.

„Bediene dich meiner Macht und lasse mich frei“, flüsterte es wieder in meinem inneren und diesmal versuchte ich genauer hin zu hören.

Es war der Neunschwänzige. Er sprach mit mir…

„Wenn du mich freilässt, werde ich die Ursache für deine Schmerzen zerstören.“ Die verführerischen Worte schlugen mich in ihren Bann und ich hatte das Gefühl der Neunschwänzige würde die Wahrheit sagen. Er würde die Ursache zerstören, wenn ich ihn befreite. Doch wie sollte ich das machen?

Meine Augen irrten in der Höhle umher. Ich wollte einen Ausweg finden. Die Schmerzen schienen immer weiter zu zunehmen…ich wollte doch nur, dass sie aufhörten.

Meine Schreie hallten in der Höhle und ich überlegte, wie ich hier herauskommen konnte.

„Bediene dich meiner Macht“, lockte mich der Neunschwänzige und ich sah in mein innerstes.

Der Kyuubi war hinter dem Gitter gefangen, starrte mich mit glühenden roten Augen an.

„Zerreiße das Siegel“, sagte er wütend und grinste dann, als er sah, wie schmerzverzerrt mein Gesicht war.

„Du willst es doch auch“, flüsterte er wieder und ich nickte zögernd. Ich wollte es. Ich wollte es wirklich.

„Naruto! Nicht!“, schrie es. Wer war denn das nun wieder?

Die Stimme drang von außen in mein Bewusstsein. Hüllte mich in Vertrautheit und ich überlegte.

Sie kam mir vertraut vor…aber ich wusste nicht genau, warum…

„Naruto, hör zu, du bist wie ein Sohn für mich. Du wirst hier jetzt nichts Unüberlegtes tun. Du wirst jetzt die Augen aufmachen und das Siegel nicht brechen. Mach einfach nur die Augen auf und schau mich an.“

Aus einem unbestimmten Grund folgte ich den Anweisungen einfach, während ich allerdings immer noch vor Schmerzen schrie.

Ich löste mich aus meinem inneren, machte die Augen auf und sah in die meines Meisters.

„Gott sei Dank“, murmelte er und drückte mich an sich.

Der Druck, den er dabei auf meinen Körper ausübte bereitete in mir das Gefühl, als würde er mir jeden einzelnen Knochen brechen. Ich schrie lauter.

„Stopp, hör auf! Fass mich nicht an!“, schrie ich und wandte mich unter dem Körper meines Senseis.

„Tut mir leid“, antwortete er keuchend und ich stellte fest, dass er sich in irgendeiner Weise unglaublich anstrengte. Wie nur?

„Jiraiya, bitte…bitte mach das es aufhört“, keuchte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Er musste mir einfach helfen. Ich wollte nur noch, dass es aufhörte. „Bitte!“

„Jiraiya?“, drang hinter mir eine Stimme hervor.

War das…Oma Tsunade? Ich schrie weiter. Das Feuer, dass meinen Körper in Brand setzte, fraß sich durch jede meiner Zellen und ich schrie immer weiter.

„Es ist schlimmer als vermutet. Tsunade, ich kann ihn hier nicht so leiden sehen, tu etwas!“, knurrte neben mir Jiraiya.

Also war es doch Oma Tsunade, die schnellen Schrittes auf uns zukam.

„Ich kann ihn doch auch nicht so leiden sehen, aber ich kann auch nichts Besonderes tun. Die Schmerzen kann ich nicht aufhalten. Sie sind nicht körperlicher Natur.“, meinte sie und ihre Stimme klag selbst ein wenig schmerzerfüllt.

„Irgendwas muss man doch tun können“, knurrte Jiraiya wieder und sah mir wieder in die Augen.

Meine Sicht verschwamm wieder und ich versuchte durch die ganzen Schreie zu verstehen, was Oma Tsunade und Jiraiya sagten.

„Ich kann nur ein wenig tun. Ich könnte die Schmerzen zwischen zwei Seelen aufteilen, dafür brauche ich aber jemanden und ich kann nicht dich nehmen“, flüsterte Oma Tsunade und ich hatte Schwierigkeiten sie zu verstehen.

Was meinte sie damit, die Schmerzen unter zwei Seelen aufzuteilen?

„Wieso ich nicht?“, drang Jiraiyas Stimme wieder an mein Ohr und sie klang noch verzweifelter als vorher, wenn auch mit einem leisen Hoffnungsschimmer.

„Erstens, du hältst dieses verdammte Höhlenjutsu hier aufrecht, dadurch werden die Schmerzen eh schon größtenteils gebannt und zweitens brauche ich dich bei dem Jutsu, mit dem ich die Schmerzen aufteile“, knurrte sie und auch ihre Stimme klang verdammt verzweifelt.

Aber was meinte sie damit, dass diese Höhle, die schien als würde sie meine Schmerzen verstärken, meine Schmerzen eher bannte? Langsam wurden meine Ohren taub und ich musste alle Anstrengung darauf legen, ihnen zu zuhören.

„Wo sind die anderen?“ Wieso erkundigte sich Oma Tsunade nach den anderen? Stimmt, wo waren die eigentlich? Wo war Sasuke? Ich wollte ihn hier haben…hier bei mir.

Wenn ich schon litt, dann wollte ich ihn wenigstens sehen. Eigentlich wollte ich ihn am liebsten spüren. Ich wollte ihn fühlen.

„Draußen“, antwortete mein Meister und ich überlegte, wo draußen war.

Ich war irgendwann zusammengebrochen. Hatte Jiraiya mich weiter geschleift, oder hatte er dieses Höhlenjutsu gleich an Ort und Stelle gewirkt?

„Ich hol sie herein. Einer von ihnen muss sich mit Naruto die Schmerzen teilen.“

Nach diesen Worten hörte ich wieder Schritte. Diesmal gingen sie weg.

„Was meinte sie damit? Damit, dass sich einer von ihnen mit mir die Schmerzen teilen muss?“, flüsterte ich gequält.

Ich wollte nicht, dass einer von ihnen mit mir diese Höllenqual durch litt.

Nicht Sakura. Sie hatte ein viel zu strahlendes Lächeln, wenn sie glücklich war. Sie sollte nicht solche Schmerzen erleben.

Nicht Sai. Ich hatte meine Probleme mit mir, wenn ich sah, wie er und Sasuke…aber trotzdem war er mein Kamerad.

Nicht Sensei Kakashi. Er war unser Lehrer. Er sollte es auch weiterhin sein und nicht dank mir sowas erleben. Er hatte bestimmt schon viel zu viel erlebt.

Und auch nicht Sasuke…Er nicht…er war mir zu lieb und zu teuer. Ich liebte ihn. Wieso sollte er dann mit mir so etwas durchmachen?

„Wenn Tsunade die Schmerzen aufteilt, werden sie ein Stückchen erträglicher. Wir wollen nicht, dass du so leidest“, flüsterte Jiraiya und auch er klang gequält.

„Kann man sie nicht aufhalten? Ich will nicht, dass einer von ihnen mit mir diese Schmerzen durchlebt“, keuchte ich wieder und wandte mich erneut schmerzerfüllt unter einer neuen Welle. Diesmal war es wie Messerhiebe. Messerhiebe, die überall in jeden Nanometer meines Körpers gerammt wurden.

„Ich weiß…ich will auch niemanden von ihnen das durchmachen lassen, aber wir müssen erst den Tempelmeister finden, der diesen Fluch gesprochen hat. Er muss ihn von dir nehmen, bis dahin können wir nichts anderes machen um dir zu helfen. Ich werde dich nicht so leiden lassen. Ich habe Minato versprochen auf dich aufzupassen“, knurrte Jiraiya.

Minato…Minato Namikaze? Der Vierte Hokage? Wieso hat Jiraiya dem vierten Hokage versprochen auf mich aufzupassen?

„Jiraiya…bitte…lass es nicht zu“, keuchte ich erschöpft von den Schreien und doch schrie ich weiter.

Ich hörte wieder Schritte. Diesmal mehrere.

„Oh mein Gott“, hörte ich die gekeuchten Worte. Sakura…Sakura war hier. Sie sah mich, wie ich hier lag. Ich schlug die Augen zu. Ich wollte sie nicht sehen. Sie sollten mich so nicht sehen.

Ich schrie, ich weinte, ich wandte mich um mich von den Fesseln zu befreien.

„Ich hab euch aus einen ganz bestimmten Grund hier rein geholt“, fing Oma Tsunade mit ihrer Erklärung an. „Nicht!“, schrie ich dazwischen durch zusammengepresste Lippen.

Ich wollte nicht, dass sie das tat. Ich wollte nicht, dass sie den anderen diesen Schmerz zufügte.

„Sei still Naruto“, zischte sie, doch es klang nicht wütend. Eher verzweifelt und traurig.

Ich schrie weiter. Konnte es nicht zurück halten. Die Schmerzen waren unerträglich.

„Naruto ist einem Fluch zum Opfer gefallen. Dieser Fluch bereitet ihm undenkbare Schmerzen und Jiraiya hat dieses Jutsu, in dem ihr gerade steht, geschaffen, um einen Teil dieser Schmerzen zu bannen. Dennoch sind sie, wie ihr schmerzlich hören könnt, immer noch zu groß.“

Wieder schrie ich meine Qual heraus und riss an den Ketten, die meine brutal schmerzenden Arme festhielten. Sie lockerten sich!

Ich riss weiter und weiter, während ich schrie und ich hörte, wie Jiraiya etwas rief. Dann wurde wieder alles Schwarz.

:::

„Tsunade, die Wunden, sie brechen auf. Die Schmerzen sind zu groß, entweder einer von ihnen macht es, oder ich mache es“, knurrte Jiraiya und strich Naruto die Tränen, die trotz der Ohnmacht, weiter aus seinen Augen liefen, weg.

„Warte einen Moment und lass es mich ihnen erklären. Um die Wunden kümmere ich mich gleich“, antwortete Tsunade ruhiger, als sie sich fühlte.

„Ok, Sai, Sakura, Sasuke, einer von euch muss sich die Schmerzen mit Naruto teilen“, platzte es aus ihr heraus und sie stieß einen stillen Seufzer aus. Wahrscheinlich würde sich niemand freiwillig melden. Wer würde auch gerne solche Schmerzen freiwillig teilen?

„Ihr müsst es freiwillig von euch aus tun, sonst stößt euch das Jutsu ab. Shinobis aus Konoha sind schon auf dem Weg zu dem Tempelmeister, der diesen Fluch gesprochen hat. Sie werden ihn sofort herbringen um ihn lösen zu lassen, aber bis dahin muss jemand die Schmerzen mit Naruto teilen. Trotz des Bannes, der durch die Höhle geschaffen wurde, sind die Schmerzen für Naruto allein zu groß. Es könnten immense geistige Schäden auftreten und das wollen wir nicht riskieren. Ihr wisst, dass Naruto den Neunschwänzigen in sich gefangen hält. Wenn er geistige Schäden davonträgt, könnte es sein, dass das Siegel schwächer wird oder er selbst das Siegel sogar löst. Gibt es jemanden, der die Schmerzen freiwillig für Naruto mit ihm teilt?“

Eine unangenehme Stille kehrte ein. Sakura schluchzte leise und Tränen rannen ihr über die Wangen, während sie versuchte die Schluchzer zu unterdrücken. Sai schien mit sich selbst zu grübel und schaute immer mal wieder zu Sasuke. Dieser stand da und sah Naruto an, der immer noch im stummen Weinen dort auf dem Stein gefesselt lag.

Jiraiya hatte mittlerweile die Ketten mit seinem Jutsu gefestigt und weitere Ketten daneben befestigt. Tsunade starrte die Kinder an.

Wenn sich wirklich keiner von ihnen freiwillig meldet, dann würde es Jiraiya tun und das wollte sie nicht. Sie brauchte ihn.

„Ich tu es“, drang die Stimme Sasukes ernst durch die Stille.

Tsunade stieß einen erleichterten Seufzer aus. Jiraiya musterte Sasuke ernst. Sakura schien entsetzt und auch Sai schien etwas überrascht, aber auch so, als hätte er es erwartet.

„Bist du dir sicher, dass du das freiwillig ertragen willst“, fragte Tsunade zur Sicherheit noch einmal nach und Sasuke nickte.

Er trat auf Naruto zu setzte sich neben ihn und sah Jiraiya in die Augen. „Halten die Fesseln?“

Dieser nickte. Sasuke legte sich hin und sah zu Naruto, während Jiraiya die Fesseln an Arme und Beine festmachte.

Sakura weinte noch mehr und Sai startete kläglich einen Versuch sie zu trösten.

„Es wird schmerzhaft sein, aber danke“, sagte Tsunade, als sie sich in die Mitte hinter den Beiden setzte.

Auch Jiraiya bedankte sich noch kurz, setzte sich dann hinter Tsunade und blickte Sakura und Sai an.

„Sucht mit Kakashi Hashirama und bringt ihn hier her.“

Dann leitete er sein Chakra abwechselnd zu seinem Höhlenjutsu und zu Tsunade.

Diese legte die rechte Hand Narutos in die linke Sasukes und legte dann ihre Hände auf die Stirn beider Jungen.

„Jetzt!“

Beide fingen an zu schreien.

Du und ich...

Schreie.

Wieso höre ich nur jedes Mal, wenn ich aufwache, Schreie?

Diesmal hörte es sich lauter an. Derweil bin ich doch so müde. Wieso also waren die Schreie lauter geworden.

Diesmal war es so, dass ich mich sofort an alles erinnern konnte, nur die Schmerzen kamen erst nach und nach. Dementsprechend wurden meine Schreie immer lauter.

Langsam blinzelte ich und versuchte meine Augen zu öffnen. Erst war die Sicht verschwommen, dann klärte sie sich und ich spürte einen leichten Druck an meiner Hand.

Ich sah mich ein bisschen nach oben hin um, erkannte aber keinen Jiraiya, der, über mich gebeugt, mich musterte. Wo war er?

„Jiraiya“, krächzte ich zwischen meinen Schreien und wartete auf eine Antwort.

Ich bekam sie.

Doch nicht von Jiraiya selbst, sondern von Sasuke.

„Der ist hinter Tsunade“, keuchte seine Stimme angestrengt.

Sasuke…was machte Sasuke hier? Ach stimmt ja, Tsunade hatte ihn hier herein geholt um…

Blitzschnell drehte ich meinen Kopf nach rechts und erkannte neben mir liegend Sasuke.

„W…Was? Wieso…? Warum…hast du…?“, versuchte ich eine Frage für alle meine Fragen zu formulieren.

„Ja, du Idiot. Ich hab mich freiwillig gemeldet um dir die Hälfte deiner Höllenqualen abzunehmen“, antwortete Sasuke keuchend und man sah ihn an, wie sehr es ihn anstrengte nicht zu schreien.

„Warum?“, fragte ich einfach, nicht begreifend, wieso der, den ich liebte, so etwas für mich tat, obwohl er selbst mich nicht liebte.

„Keine Ahnung“, war seine schlichte Antwort und sah mir in die Augen.

„Muss ich einen Grund haben um einem Kameraden zu helfen?“

Ich schüttelte zögerlich den Kopf und schrie wieder, als mich eine neue Schmerzeswelle überschwemmte. Einige Sekunden später konnte ich hören, wie euch Sasuke schrie und ich öffnete leicht meine Augen. Mein Kopf pochte und dröhnte. Meine Arme brannten vor Feuer, während meine Füße so schwer wurden wie die komplette Erdkugel. Auf meinem Bauch schien jemand herum zu trampeln, der mindestens dreihundert Kilo wog.

„Versprich mir eins“, keuchte Sasuke in dem Moment in der mich noch eine neue Schmerzeswelle überspülte. „Was?“, schrie ich, da ich den Schrei nicht mehr unterdrücken konnte.

„Versprich mir, dass du so etwas nie wieder machst.“

Einen Moment lang blinzelte ich ihn verwirrt an, dann schoss es mir in den Kopf, was er meinte.

„Wieso?“, fragte ich flüsternd und ich kämpfte damit, nicht wieder zu schreien anzufangen.

Wieso sollte ich ihm versprechen, mit niemandem mehr Sex zu haben?

Was sollte das? Das konnte ihm doch egal sein. Er hätte sich ja nicht freiwillig melden müssen. Er hätte nicht einmal hier sein müssen. Schuld war doch ich. Von Anfang an.

Ich wollte mit auf die Mission. Ich habe mit Hashirama geschlafen. Dann sollte doch ich allein auch die Folgen ausbaden, oder etwa nicht?

Klar, ich schob für mich selbst die Schuld auf ihn, da er schuld daran war, dass ich mit auf die Mission wollte. Ich wollte immerhin bei ihm sein. Außerdem war auch er schuld daran, dass ich mit Hashirama geschlafen hatte. Ich wollte ihn nun einmal so sehr, dass ich mit Hashirama vorlieb nehmen musste. Seine Schuld. Das zumindest redete ich mir ein.

Im hintersten Winkel meines Kopfes wusste ich, dass ich selbst schuld war.

Ich konnte Hashirama nicht widerstehen und nun badete Sasuke es mit mir aus.

„Versprich es einfach“, knurrte Sasuke in dem Moment und ich wandte meinen Blick wieder ihm zu.

Schweiß rann ihm von der Stirn. In seinem Augenwinkel konnte ich den Schimmer einer Träne ausmachen und mir wurde wieder schmerzlich bewusst, was er für mich aushielt und wie sehr ich diesen Mann liebte.

Leicht zögerlich nickte ich. „Einverstanden. Ich verspreche mit niemandem mehr Sex zu haben“, murmelte ich und lächelte Sasuke leicht schmerzverzerrt an.

Seit er hier mit mir litt, fühlten sich die Schmerzen erträglicher an. Nicht nur, weil er mir die Hälfte abnahm, sondern einfach auch durch seine Anwesenheit.

„Danke“, flüsterte ich dann und sah ihm einfach weiter in die Augen. In seine schönen schwarzen Seen, die nun schmerzverzerrt glitzerten.

Doch ich erkannte noch etwas. War das…Liebe?

Schnell verwarf ich den Gedanken wieder und schloss die Augen. Ich sollte mich nicht auf solche Gedanken bringen. Es würde meine Laune nur verschlechtern.

Eine neue Schmerzes welle durchbrach mich und ich fing wieder an zu schreien.

Durch jeden Millimeter Haut fraß sich das Feuer, dass ich in den Stunden, die ich hier lag, schon mehrere Male gefühlt hatte. Auch Sasuke schrie auf, als er den Schmerz etwas verspätet fühlte.

Ich hatte noch gar nicht richtig wahrgenommen, dass ich immer erst den vollen Schmerz abbekam, bis dann die Hälfte zu ihm überglitt.

Ein bisschen Erleichterung überfiel mich. Ich schrie jedes Mal, wenn eine Welle mich überspülte, doch Sasuke konnte sich zusammen reißen. Lag allerding nicht daran, wie ich zuerst gedacht hatte, dass er einfach stärker war als ich, nein, es lag daran, dass ich immer erst den ganzen Schmerz abbekam und dann erst die Hälfte zu Sasuke übertragen wurde.

Mein Schmerz ebbte wieder ein wenig ab und ich riss mich zusammen wie Sasuke. Ich musste ja nicht die ganze Zeit schreien. Sonst würde er mich wirklich für ein Weichei halten.

Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm und sah, dass er gerade da lag. Alle viere von sich gekettet. Seine linke Hand in meiner Rechten und die Augen geschlossen.

Teils sah er aus, als würde er schlafen. Nur das angestrengte Stirnrunzeln verriet, welche Schmerzen er litt.

Ein leichtes Lächeln überzog meine Züge und ich drückte ganz leicht seine Hand, die mit meiner verschlungen war.

Es war, als würden wir Händchen halten. Ein Schauder durchfuhr mich und ich wurde in mein inneres gezogen.

„Glaubst du wirklich, du kannst mir so leicht entkommen“, zischte es in mir bedrohlich.

Sofort versteifte sich mein Körper und ich fühlte auch, wie sich Sasukes versteifte. Ich sah in mein inneres und erkannte, dass Sasuke neben mir stand.

„Das ist der Kyuubi?“, fragte er zögerlich und sah mich an. Ich nickte und sah hinter das Gitter.

Zwei stechend rote Augen drangen aus der Dunkelheit. Mehr nicht.

„Du…du bist ein Uchiha“, zischte die Stimme des Neunschwänzigen und ich zischte anstelle Sasuke zurück, „Ja, ist er und du bist versiegelt. Ich werde dich nicht herauslassen. Ich bin nicht mehr in deinem Bann. Du kannst mich nicht mehr dazu verlocken“, mit diesen Worten zog ich mich dann aus meinem inneren und auch Sasuke schien wieder aufzutauchen.

„Hat er dich schon einmal dazu verlockt, dass du ihn befreist?“, fragte dann Sasuke plötzlich und ich kam mir wieder unendlich schwach vor.

Ich überlegte eine Weile, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, dann entschied ich mich dafür.

Ich liebte ihn, er mich nicht. Was konnte also schlimmer sein? Er verspottete mich eh schon, wenn der Tag lang ist.

„Ja, am Anfang als die Schmerzen noch so stark waren. Ich hielt es nicht aus. Ich wollte nur noch weg und am liebsten würde ich das jetzt auch noch. Weißt du, als du noch nicht die Hälfte meiner Schmerzen übernommen hattest, war mein innigster Wunsch wegzukommen. Egal auf welche Weise. Ich wäre dafür gestorben, wenn es nur irgendwie möglich gewesen wäre.“

Meine Worte rissen eine unangenehme Stille und ich überlegte fast schon, irgendetwas Blödes zu sagen, um sie zu vertreiben.

Ein Seufzer Sasukes durchdrang dann plötzlich die Stille. Er sah mir in die Augen und sagte, „Ich muss dir wohl noch einmal ein Versprechen abnehmen.“

Ich blickte ihn verwirrt an und fragte dann, „Welches?“

„Du sollst mir versprechen, niemals Selbstmord zu begehen. Egal ob du dich selbst tötest, oder ein anderer es für dich übernimmt. Versprich mir, dass du alles erdenkliche tust, um am Leben zu bleiben.“

Eine Moment lang blickte ich einfach weiter in Sasukes Augen, nickte dann und gab mein Versprechen.

Schon komisch, dass ich ihm einfach jedes Versprechen gab, dass er wollte. Aber so war die Liebe nun mal.

„Sag mal“, begann Sasuke von neuem und er blickte mich verwirrt an. „Kann es sein, dass die Schmerzen weniger geworden sind? Klar, sie sind noch deutlich zu spüren, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie mich nicht mehr erreichen.“

Ich überlegte einen Moment und nickte dann. Stimmt, die Schmerzen sind noch da, doch auch mich schienen sie nicht mehr zu erreichen.

„Sasuke!“, rief in diesem Augenblick eine uns sehr bekannte Stimme.

Sakura war wieder da. „Sakura, was ist los?“, fragte Gerufener sogleich und er versuchte sich, trotz der Fesseln zu unserer Kameradin umzudrehen. Was natürlich nicht ging. Jiraiya hat mit den Fesseln ganze Arbeit geleistet.

„Ich hab super Neuigkeiten“, rief Sakura wieder und kam auf uns zugerannt. Sie war total außer Atem, keuchte, als sie bei uns ankam und stützte sich auf ihren Knien ab.

„Nun spuck es schon aus Sakura“, motzte ich. Ich hatte keine Geduld um zu warten. Wenn sie schon so gute Neuigkeiten hatte, dann sollte sie es auch sagen.

„Naja…also…auf dem Weg zurück zu euch, nachdem Sai und ich Kakashi geholfen haben diesen Hashirama zu finden, haben wir ein paar Shinobis aus Konoha getroffen. Sie hatten den Tempelmeister schon dabei, der den Fluch von euch lösen soll. Und nun kommt die beste Nachricht. Während sie zu euch unterwegs sind, hat der Tempelmeister bereits angefangen den Fluch zu lösen. Ist das nicht genial?“

Zum Schluss fing sie zu quietschen an und mir wurde auf einmal klar wieso die Schmerzen mich nicht mehr so sehr erreichten. Der Fluch wurde bereits langsam von uns gelöst und somit auch die Schmerzen.

„Gott sei Dank“, flüsterte ich. Ich drehte mich zu Sasuke, der mich ebenfalls ansah und mir zuzwinkerte.

Augenblicklich wurde ich rot und wandte mich wieder von ihm ab. Was sollte das denn?

„Naja, wenn das so ist“, murmelte ich, „dann sind wir ja bald frei. Sakura, kannst du Jiraiya und Oma Tsunade aus ihrem Trance ähnlichen Zustand wecken? Wenn der Tempelmeister bald da ist, dann kann ich den Rest der Schmerzen auch alleine aushalten. Ich spür eh nur noch ein bisschen. Danke Sasuke für deine Hilfe.“

Sakura wirkte ein bisschen zögerlich, als sie Jiraiya und Oma Tsunade aus ihrem Zustand weckte und ich spürte sofort, wie eine riesige Welle Schmerzen über mir zusammenbrach.

Ich schrie nicht. Wenn ich jetzt schreien würde, dann würden sie Sasuke sofort wieder die Hälfte der Schmerzen übertragen und das wollte ich nicht.

„Sasuke? Naruto? Alles in Ordnung?“, fragten die zwei sofort und sahen uns prüfend an.

Jiraiya begann sofort Sasukes Ketten zu lösen, doch dieser kroch nur neben mich und hielt weiter meine Hand fest.

Ein wohliges Gefühl durchfuhr mich und ich seufzte leicht.

Sasuke sah mir in die Augen und ich wusste, dass er von den Schmerzen, die mich nun überfielen, wusste.

„Tsunade, kannst du bitte Naruto und Sasuke untersuchen. Noch scheint es nicht vorbei zu sein und ich mache mir Sorgen“, murrte Jiraiya und man konnte ihm anhören, dass er sehr erschöpft war.

Oma Tsunade nickte und wandte sich als erstes Sasuke zu. Er sollte sich ausziehen bis auf die Unterwäsche und dann untersuchte sie ihn.

„Wie ich schon dachte“, murmelte sie und wandte sich dann mir zu. Doch bevor sie anfangen konnte, mich auszuziehen trafen die Shinobis mit dem Tempelmeister ein.

Er verbeugte sich kurz vor der Hokage, trat dann neben mich und musterte mich kurz, dann sprach er irgendwas in einer anderen Sprache und legte seine Hände über meinen Brustkorb.

Ich schrie auf, als mich plötzlich der gesamte Schmerz der vergangenen Stunden noch einmal überspülte. Sofort trat Sasuke wieder neben mich, immer noch, seine Hand mit meiner verschränkt, und strich mir durch die Haare.

Eine Geste, die mich sofort besser fühlen ließ. Ich hörte auf zu schreien und merkte, dass auch der Schmerz nachließ.

Nach einer weiteren Weile, in der alle mich besorgt musterten und ich immer schwerer atmete, blickte der Tempelmeister dann auf und murmelte etwas von irgendwelchen Kräutern.

Er kramte in seinem Umhang und zog ein Päckchen heraus. Dieses reichte er mit einigen Worten Oma Tsunade, die dann ernst nickte.

Auch Jiraiya trat zu den beiden und unterhielt sich mit ihnen leise. Ich atmete in der Zeit weiter immer schwerer und irgendwann hatte ich das Gefühl ersticken zu müssen.

Sasuke strich mir weiter durchs Haar und ich lächelte ihn leicht an.

Es erinnerte mich leicht an ein Liebespaar. So wie ich hier lag würde ich die Frau darstellen, die gerade unter heftigen Wehen ihr Kind bekam und Sasuke wäre der liebevolle Vater, der seiner Frau durch die Haare strich und ihr Trost spendete.

Doch das würde niemals so sein.

„Naruto, du musst das jetzt schlucken, ok?“, hörte ich die Stimme von Oma Tsunade und ich nickte leicht.

Meine Sicht verschwamm, während sie mir irgendetwas in den Mund schüttete. Es war bitter, süß, sauer, salzig und hatte alle möglichen Geschmacksrichtungen. Anfangs wollte ich es einfach nur ausspucken, dann besann ich mich eines besseren und schluckte das widerliche Zeug runter.

Sofort klärte sich meine Sicht, meine Atmung wurde wieder leichter und die letzten Schmerzen, die ich spürte, verschwanden.

Auf einmal fühlte ich mich leicht wie eine Feder und ich musste lächeln.

Alle Schmerzen waren verschwunden…ich war frei.

„Ich mach ihn los von den Ketten. Untersuch ihn, Tsunade“, hörte ich Jiraiya. Dann raschelten Ketten und ich konnte meine Füße bewegen.

Oma Tsunade machte sich derweil daran, meine Jacke zu öffnen und obwohl ich eigentlich protestieren wollte, sagte ich nichts.

„Ach du liebe Güte“, flüsterte sie erschrocken, als sie meine Jacke geöffnet hatte und ich blickte an mir herunter.

Mein Oberkörper war bedeckt von Blut…meinem Blut.

Meine Verbände waren darin getränkt, mein Netzshirt ebenfalls.

Oma Tsunade starrte auf meinen Bauch und ich setzte mich auf, als Jiraiya mich von den Ketten befreit hatte.

Jiraiya setzte sich zu Oma Tsunade und starrte mit auf meinen Bauch.

Sakura wirkte ebenfalls entsetzt und auch Sasuke sah nicht wirklich zufrieden aus. Hinten in der Ecke hörte ich Sai und die anderen Shinobis zischen und der Tempelmeister kam wieder auf mich zu.

Er wechselte ein paar Worte mit Oma Tsunade strich ihr leicht über die Schulter und ging dann wieder zu den Shinobis. Diese blickte zu Oma Tsunade und als diese nickte, verschwanden sie mit ihm.

Sai trat zu Sakura und legte ihr einen Arm um die Schulter.

„Sakura, ich brauche deine Hilfe. Ich hab gerade eben zu viel Chakra verbraucht“, murmelte Oma Tsunade und deutete mir, mich weiter zu entkleiden.

Ich zog mich gehorsam bis auf die Unterwäsche aus und die Gesichter meiner Kameraden und meines Senseis wurden immer entsetzter. Das von Oma Tsunade immer ernster.

„Sakura, löse die Verbände, Sai, du läufst nach Konoha und holst ein paar Sachen für mich und du, Sasuke, du musst Naruto jetzt auf den Boden drücken. Das wird wieder schmerzhaft.“

Sofort nickten alle und Sasuke drückte mich auf den Boden. Die anderen gingen an ihre eingeteilte Arbeit.

Seufzend lächelte ich kläglich. Schon wieder war ich auf dem Boden. Wieder musste ich Schmerzen erleiden und wieder hasste ich es.

Doch gegen all meiner Erwartungen tat mir nichts weh. Als Sai wieder kam und Oma Tsunade ihre gefragten Sachen gab und sie anfing mich zu untersuchen schrie ich nicht.

Ich schrie kein einziges Mal, als mich Oma Tsunade behandelte. Ich verzog nicht einmal das Gesicht.

Um genau zu sein, spürte ich nichts. Rein gar nichts.

Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich überhaupt nichts mehr fühlen konnte, doch so war es nicht.

Ich spürte Sasukes Hände, wie er mich fast sanft auf den Boden hielten.

Ich spürte Sakuras, als sie mir die Verbände löste und auch Oma Tsunades, als sie mich behandelte.

Ich spürte nur keinen Schmerz.

„Du kannst mich loslassen, Sasuke“, flüsterte ich und Angesprochener schaute mich erstaunt an.

Dann nickte er und lies mich los, aber nicht ganz. Zeitweise strich er mir wieder durch die Haare und wieder durchfuhr mich ein wohliges Gefühl.

„Ich versteh das nicht“, murmelte Oma Tsunade in dem Moment und blickte mir in die Augen.

„Deine Wunden sind geschlossen. Kannst du aufstehen?“

Ich nickte, setzte mich auf und fing an, mich wieder an zu ziehen.

Sie schüttelte verständnislos den Kopf und trat zu Jiraiya.

Dieser schien, als würde er gleich zusammenklappen. Kein Wunder. Er hatte diese Höhle aufrecht erhalten und Oma Tsunade sein Chakra zur Verfügung gestellt.

Mit ein paar schnellen Fingerzeichen löste Jiraiya das Jutsu und die Höhle verschwand.

Wir saßen mitten auf einer kleinen Lichtung und um uns herum zwitscherten die Vögel.

Ein ruhiger Tag

„Ich versteh das einfach nicht“, murrte Oma Tsunade und rannte weiter auf und ab in ihrem Büro.

„Die Wunden haben sich nach dieser Behandlung sofort geschlossen, doch vorher nicht. Das kann doch nicht sein“, zischte sie weiter und ich fragte mich, wie lange sie noch so weiter grübeln wollte.

„Oma Tsunade“, fing ich an, doch sie starrte mich gleich so finster an, als wäre ich Schuld an allem, was ich auch nicht leugnen wollte, doch ich fand es ein bisschen unfair.

Unbeirrt redete ich also weiter. „Können wir es nicht einfach dabei belassen? Wahrscheinlich war sowieso der Kyuubi schuld an allem und jetzt, wo alles wieder in Ordnung ist, können wir doch einfach wieder gehen und auf unsere nächste Mission warten, oder?“

Oma Tsunade schien eine Weile zu überlegen, seufzte dann und sagte, „Wahrscheinlich hast du Recht, anders könnte ich es mir einfach nicht erklären. Ok, einverstanden, aber sobald du irgendetwas fühlst und wenn es nur ein zwicken im Bauch ist, dann will ich, dass du sofort zu mir kommst. Verstanden?“

Ihre Stimme klang etwas sehr bedrohlich, doch ich hatte sowieso nichts dagegen, deswegen nickte ich einfach. „Ok, da ihr die Mission wegen diesen Missgeschicks nicht mehr beenden konntet habe ich für euch eine neue und ich rate euch, dass ihr sie erfüllt und zwar richtig.“

Ihr Knurren war beängstigend und sofort nickten alle und sie erzählte uns von unserer neuen Mission.

Wir mussten in verschiedenen Dörfern Informationen sammeln, was an sich eigentlich nicht mal so schlimm war, doch die Informationen, die wir sammeln sollten, waren das Problem.

Wir sollten mehr über den Aufenthaltsort einiger Abtrünniger erfahren, unter anderem auch über Itachi Uchiha. Gar nicht so einfach, denn Sasuke brennt nur darauf sich für die Taten seinen Bruders zu rächen.

„Ok, wenn ihr alles verstanden habt, dann könnt ihr jetzt gehen. Sasuke, du bleibst noch hier.“

Alle nickten und gingen raus, bis auf Sasuke. Als ich die Tür schloss sah ich noch einmal besorgt zu ihm. Mir war im Grunde klar was Oma Tsunade wollte. Sie wollte wahrscheinlich, dass Sasuke nicht sofort aufbrechen sollte, wie er es schon oft versucht hatte, und in einem Selbsttrip nach Itachi suchen sollte.

Draußen vor der Tür wartete ich und lehnte mich an die Wand.

Ob Sasuke wohl dieses Mal wieder einfach verschwinden würde um Itachi zu suchen? Er war manchmal wirklich schwer einzuschätzen, doch in Situationen wie diesen, konnte ich mir denken, was er tun wird, wenn er die Möglichkeit hat.

„Naruto…“, ertönte Sasukes Stimme neben mir und riss mich aus den Gedanken. Er war aus dem Büro gekommen und sah mich nun abwartend an.

„Ich hab auf dich gewartet“, meinte ich also und ging mit ihm aus dem Gebäude.

„Willst du etwas von mir?“, fragte Sasuke sogleich und wartete wieder auf eine Antwort.

Er war wirklich ein direkter Mensch, schoss es mir durch den Kopf und ich schüttelte den Kopf.

„Ich wollt dich nur fragen, ob du mit mir Ramen essen gehen würdest. Immerhin fängt unsere Mission erst morgen Abend an und da dachte ich, wir könnten uns ein bisschen gemeinsam entspannen.“

Sasuke zog eine Augenbraue hoch, musterte mich und nickte dann. „Meinetwegen“, murmelte er und schlenderte mit mir zu Ichirakus Laden.

„Was hat Oma Tsunade gesagt?“, fragte ich vorsichtig und legte den beiläufigsten Ton auf, den ich hatte.

Sasuke drehte den Kopf zu mir und sah mich an, dann zuckte er mit den Schultern und sagte, „Das übliche…“

Also das, was ich mir gedacht hatte. Ich hoffte nur, dass Sasuke so viel Verstand hatte, dass er sich auch daran hielt.

An Ichirakus Laden angekommen, musste ich entsetzt feststellen, dass er heute geschlossen hatte.

„Was? Wieso hat er geschlossen? Das kann er doch nicht machen, ich brauche meine Ramen“, jammerte ich und ging um den Laden herum.

Sasuke folgte mir mit seinem Blick und murmelte dann, „Komm mit mir mit, ich mach dir bei mir zuhause Rammen.“

Ich sah ihn mit glänzenden Hundeaugen an und er seufzte. Er packte mich am Arm und schliff mich hinter sich her, während ich freudestrahlend an meine Ramen dachte, die ich jetzt doch noch bekommen würde.

Beim Uchiha-Anwesen angekommen zerrte er mich mit in die Küche und setzte mich, so verträumt wie ich war, auf einen Stuhl am Esstisch. Während er Ramen machte.

Mir lief das Wasser bereits im Mund zusammen und als er mir dann eine Schüssel vor die Nase stellte und mir Stäbchen in die Hand drückte, strahlte ich ihn mit so viel Dankbarkeit an, dass er einen Schritt zurückwich und etwas von ‚Besessenen‘ murmelte.

„Du bist mir was schuldig, klar?“

Ich blickte ihn durch meine Nudeln an und nuschelte mit vollem Mund, „Alles was du willst!“

Dann grinste ich ihn wieder an und aß weiter meine Nudeln.

Nachdem ich mir den Bauch vollgeschlagen hatte, begleitete Sasuke mich nach Hause, auch wenn ich anfangs protestiert hatte.

Mir fiel es erst jetzt auf, aber er war ein richtiger Gentleman, mein Sasuke…

Ich hatte mich in Gedanken damit abgefunden, dass ich ihn mein Sasuke nannte und auch meine Fantasien lies ich zu. Ich hatte Sasuke und Sai schon seit längerem nicht mehr in irgendwelchen Gassen vorgefunden und langsam spiegelte sich in meiner Seele ein kleiner Hoffnungsschimmer wider.

Mein Verstand sagte, dass ich niemals eine Chance haben werde, doch meine Seele wollte daran glauben, dass ich es schaffen konnte.

Es schaffen konnte, Sasukes Herz zu erobern, trotz aller Schwierigkeiten, die wir bis jetzt und wahrscheinlich auch später haben werden.

„Dann sehn wir uns morgen, Sasuke“, verabschiedete ich mich und sperrte meine Wohnung auf. Sasuke nickte nur und verschwand dann wieder.

Ich kicherte ein wenig und betrat mein kleines heimisches Loft.

Es war schön mal wieder nach Hause zu kommen. Mal ohne Wunden und total fröhlich.

Ich entledigte mich meiner Klamotten und stopfte sie gleich in die Waschmaschine. Sie waren hier und da noch voller Blut und ich wollte verhindern morgen mit blutiger Kleidung auf unsere neue Mission zu gehen.

Ich stellte mich vor den Spiegel und sah mich an. Die Wunden hatten sich, wie Oma Tsunade schon gesagt hatte, wirklich geschlossen und waren nicht mehr zu sehen. Lediglich hier und da war eine Narbe zu sehen, die zeigte, dass ich verwundet gewesen war.

Selbst das Siegel, mit dem der Kyuubi in mir verbarrikadiert worden war, ist nicht mehr zu sehen. Ich strich mir über den Bauch und musste freudig feststellen, dass ich einige Muskeln dazugewonnen hatte. Ich war nicht fett, doch ich war auch nicht wirklich dünn, oder muskulös. Was mich störte, denn ich wollte eigentlich einen so tollen Körper wie Sasuke haben.

Oh ja, er hatte wirklich einen tollen Körper.

Wir waren hier und da mal ins Bad gegangen und ich muss sagen, mir gefiel von Anfang an, was ich sah.

Leider schien es anderen auch zu gefallen. Ein Beispiel war Sai. Wenn ich die beiden in einer Gasse erwischt hatte, dann hatte Sai immer an Sasukes Körper geleckt, gesaugt und geknabbert.

Es machte mich wütend und tierisch eifersüchtig, aber was sollte ich schon machen? Dazwischen gehen und sagen ‚Hey Sai, lass deine Zunge bei dir, Sasuke ist meiner‘?

Ich wäre ganz schön bekloppt, wenn ich das tun würde.

Seufzend stieg ich unter die Dusche und wusch mich gründlich vom Schmutz der letzte Tage. Ich war erschöpft und müde. Vielleicht nicht ganz so stark wie Jiraiya, was mich selbst ziemlich wunderte, bei dem was ich durchgemacht hatte, doch ich war auf jeden Fall ziemlich kaputt. So legte ich mich ins Bett, nachdem ich mich abgetrocknet hatte und dachte noch über die letzten Stunden nach.

Jiraiya war, nachdem Oma Tsunade mit den Untersuchungen fertig war, sofort gegangen, nachdem er sich verabschiedet hatte, versteht sich. Sakura brach fast schluchzend zusammen, weil sie sich solche Sorgen um Sasuke gemacht hatte. Später gestand sie uns dann ein, dass sie sich auch unglaubliche Sorgen um mich gemacht hatte und entschuldigte sich dafür, dass sie nicht aufgepasst hatte. Denn eigentlich hätte sie es ja merken müssen, wenn jemand den Fluch auf mich gesprochen hat.

Wie es zu dem ‚Unfall‘ mit dem Fluch kam, erklärte Oma Tsunade einfach mit der Ausrede, dass der Tempelmeister jemanden anderen verfluchen wollte. Jemanden bösen, doch dann machte er einen Fehler, welchen auch immer, und der Fluch übertrug sich auf mich.

Lustige Geschichte, nicht? Sakura nahm sie hin und umarmte mich und Sasuke gleichzeitig, so, dass ich an Sasuke gedrückt wurde.

Bei dem Gedanken daran musste ich lächeln. Es war wie eine Umarmung, wenn auch nicht ganz so direkt.

Sai hatte sich derweil mit Oma Tsunade über irgendetwas unterhalten und ging dann zu Sasuke. Sie redeten und dann kam Sai zu mir. Er klopfte mir auf die Schulter und meinte, dass doch noch alles gut gegangen sei. Er flüsterte dann auch noch, dass mehr als erwartet gut gegangen sei, doch ich verstand nicht recht, was er damit meinte.

Auf jeden Fall kam dann noch Oma Tsunade zu mir und versprach mir für später eine Standpauke, da ich ja nicht auf Jiraiya gehört hatte und ich so die Mission versaut hätte.

Ich nickte nur und bedankte mich bei ihr, was sie rot anlaufen ließ.

Danach sind wir wieder zurückgekommen und haben uns mit Kakashi in Oma Tsunades Büro getroffen.

Eine kleine Berichterstattung später erklärte Tsunade uns dann unsere neue Mission und dann bin ich ja mit Sasuke zu ihm zum Ramen essen gegangen.

Eigentlich ein erfolgreicher Tag, oder nicht?

Ich lächelte in mich hinein, da ich mit Sasuke heute so viel gemacht hatte und drehte mich dann auf die Seite um aus dem Fenster, das neben meinem Bett war, schauen zu können.

Ein herrlicher Tag, der nun vom Glanz des Mondes zu Ende ging.

Eine Frau

Ein sanfter Windhauch weckte mich zärtlich auf. Schmatzend und mit den Augen blinzelnd reckte ich mich in meinem Bett und rollte mich ein wenig herum, so lange, bis ich herunter fiel. Ich riss die Augen auf und sah zu meinem Fenster. Hatte ich es gestern Nacht aufgemacht? Ich kratzte mich am Kopf und überlegte. Nein, eigentlich hatte ich es nicht geöffnet…

Aber wieso stand es dann offen?

Ich schüttelte den Kopf und ignorierte einfach mal die Tatsache, dass mein Fenster offen stand und ich nicht wusste warum.

Ich schleifte mich ins Bad, wusch mich, zog mich an und machte mir dann schnell ein Fertiggericht.

Treffpunkt war in, ich sah auf die Uhr…Shit…Jetzt war der Treffpunkt…

Schnell schüttete ich mir mein Essen die Kehle hinunter und packte meine Sachen zusammen.

Dann rannte ich was das Zeug hielt zum Eingang der Stadt, wo ich schon erwartete wurde.

„Naruto, du bist schon wieder zu spät“, schimpfte mich Sakura und ich grinste sie einfach nur an.

„Sorry, mein Wecker hat nicht geklingelt.“

„Dein Kopf anscheinend auch nicht“, antwortete Kakashi hinter mir und musterte mich. Ich blickte ihn fragend an und er erklärte, „Du hast gestern wieder mal nicht zugehört. Ich sagte doch, dass wir einen Kimono anziehen sollen und uns bedeckt halten sollen. Diese Mission ist Undercover, Naruto. Weißt du, was das bedeutet? Ja? Gut, dann zieh dich jetzt sofort um“, knurrte Kakashi zum Schluss und ich hatte beinahe Angst, er würde mich auffressen.

„Ähm…genau das war mein Problem, Sensei Kakashi. Bei dem Unfall mit meinem Zelt letztens..naja…meine Sachen, der Kimono war dabei…die sind ins Wasser und verschwunden“, murmelte ich verlegen und tippte meine Zeigefinger gegeneinander.

Kakashi seufzte und blickte in die Runde.

Sakura hatte einen wunderschönen weißen mit pinken Kirschblüten an. Sasuke einen umwerfenden blauen, der aussah wie der Ozean und Sai einen einfachen schwarzen.

„Hat jemand von euch einen Ersatz?“, fragte Kakashi die anderen und Sakura kicherte verschmitzt.

„Ich hätte noch einen tollen als Ersatz dabei und er würde Naruto wirklich perfekt stehen“, meinte sie freudestrahlend und ich zog Sasuke-like eine Augenbraue hoch.

„Sakura, du bist ein Mädchen“, sagte ich, als würde es alles erklären.

„Dafür hast du ja das perfekte Jutsu“, antwortete sie mir bissig und lächelte Kakashi nochmal an.

„Naruto, dein Sexy-no-Jutsu ist gefragt. Zieh dich mit Sakura sofort um, ihr Haus ist am nächsten. Los“, knurrte Kakashi und man könnte meinen, dass ihm die Sache mit dem Kimono genauso wenig behagte wie mir.

Er selbst hatte nämlich einfach nur einen schlichten dunkelgrünen Kimono an.

Sakura kicherte wieder, packte mich am Arm und bevor ich widersprechen konnte, zog sie mich schon zu sich.

Ich versuchte zu protestieren, doch die schmetterte jede Widerrede einfach ab. „Du wirst wundervoll aussehen. Weißt du, er ist Orange mit schwarzen Klingen ähnlichen Mustern. Er ist wirklich, wirklich wunderschön. Er wird dir bestimmt auch gefallen und du verwandelst dich eh immer so gerne in eine Frau. Ich kann es kaum erwarten. Endlich habe ich…naja, zumindest zum Teil…eine weibliche Kameradin bei mir im Team.“

Sakura schob mich eine Treppe hinauf und in ein Zimmer. In ihr Zimmer.

„Ähm…“, wollte ich anfangen, doch sie unterbrach mich.

„Dort ist das Bad, hier ist der Kimono, los“, drängte sie und stieß mich in das Badezimmer.

In das sehr weiblich eingerichtete Badezimmer, wohlbemerkt.

Ich sah mich ein bisschen unbeholfen um und seufzte dann. Es half wohl alles nichts, ich musst mich verwandeln und dann diesen Kimono tragen.

Grimmig verwandelte ich mich also und zog mich aus. „Bist du schon fertig?“, rief Sakura von außen und ich hatte schon fast Angst, dass sie herein platzen würde.

Ich war zwar jetzt eine Frau, aber das war noch lange kein Grund um nackt vor anderen zu stehen.

„Wart doch mal“, knurrte ich also und zog mir den Kimono an.

Ich band ihn fest und schaute dann in den riesigen Spiegel, der an der Rückseite der Tür hing.

Ich seufzte wieder. Ich konnte einfach keine Kimonos anziehen.

Ich machte die Tür auf und fragte dabei, „Sakura, kannst du mir bitte helfen den…“, weiter kam ich nicht.

Sie seufzte ebenfalls, trat hinter mich und richtete mir alles.

Hier und da sagte sie, ich solle einen Arm heben oder sonstiges machen, aber sonst machte sie es mir. Nachdem sie fertig war musterte sie mich von vorne und nickte zufrieden, dann setzte sie wieder ihr strahlendes Lächeln auf und umarmte mich.

„Du bist richtig hübsch“, sagte sie lächelnd und kramte dann in einem kleinen Kästchen.

Sie nahm meine offenen, langen, blonden Haare und band sie zu zwei Zöpfen rechts und links an meinem Kopf, dann musterte sie mich wieder und kramte noch einmal in dem Kästchen.

Sie nahm zwei Stäbchen mit verschiedenen Verzierungen heraus und steckte sie mir in die Knoten an den Zöpfen.

„Ich bin neidisch“, seufzte sie und lächelte mich an. „Kannst du dich nicht ein wenig hässlicher machen, damit Sasuke nur mich sieht? Außerdem sind deine Brüste viel zu groß, da wirken meine richtig mickrig“, jammerte sie und ich wurde rot im Gesicht.

Klar, einerseits war es ein Kompliment, dass sie da vor sich hin jammerte, dass ich hübscher war als sie, doch andererseits war ich immer noch ein Junge und das sagte ich ihr auch.

„Im Moment bist du eine Frau, also benimm dich auch so“, knurrte sie dann und zog mich wieder nach draußen.

„Sakura, was hat das denn so lange gedauert? Wir sollten langsam mal los“, murrte Kakashi und Sakura stellte sich empört vor ihn und plusterte sich auf.

„Hörn sie mal, Sensei Kakashi, sie sind ein Mann, sie haben keine Ahnung von Frauen, also reden sie nicht so, als wäre diese ganze Sache eine von fünf Minuten. Klar? Das ist wie ein Kunst und eine Frau muss sich erst hineinfinden, bevor sie sie tragen kann, verstanden?“

Die letzten Worte knurrte sie und man konnte Kakashi ansehen, dass er ihr nie wieder widersprechen wird.

„Wo ist denn unser kleines Prinzesschen, Sakura?“, fragte dann Sasuke, der sich suchend nach mir umsah.

Während Sakura Kakashi die Meinung gegeigt hatte, hatte ich mich hinter einem Baum versteckt. Es war mir ultra peinlich vor Sasuke so aufzutauchen. Klar, der Kimono war wirklich schön, aber es war mir einfach zu peinlich.

Sakura seufzte und ich hatte das Gefühl, das würde sie heute wirklich noch öfter tun.

„Naruto, komm raus, ich habe dir doch gesagt, wie hübsch du aussiehst. Das muss dir echt nicht peinlich sein“, versuchte Sakura mich wieder heraus zu locken, doch es gelang ihr nicht. Ich wollte mich nicht so sehen lassen.

„Vielleicht hat er Angst zu schön für uns zu sein“, flüsterte dann Sai. Absichtlich so laut, dass es jeder hören konnte.

Meine Wangen wurden heiß und ich sah an mir herunter. Vielleicht sollte ich es doch versuchen. Vielleicht würde Sasuke mich ja wirklich hübsch finden.

Langsam trat ich aus meinem Versteck hervor und blickte zu Boden. Man es war mir wirklich peinlich.

Ich ging zu Kakashi und wartete, dass mich Sasuke auslachte. Was würde sonst auch seine Reaktion sein, immerhin verwandelte ich mich hier als Frau und musste jetzt die ganze Zeit so herumlaufen.

Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Im Grunde blieb jede Reaktion aus und ich blickte schüchtern nach oben.

Kakashi, Sai und Sasuke starrte mich mit offenem Mund an und Sakura lächelte mir freundlich zu.

„Mund zu, Jungs“, lachte sie und zog mich an ihre Seite.

„Wir sollten gehen“, meinte sie dann zu mir und ich ging mit ihr einfach den Weg voraus. Als ich zurückblickte sah ich, dass alle uns gehorsam wie kleine Hündchen folgten.

Na, das konnte ja was werden.

„Weißt du Naruto, wenn du nur immer eine Frau sein könntest, dann wäre es viel einfacher hier im Team. Dann könnte ich mich mal mit jemandem über richtige Frauenprobleme unterhalten. Das wäre viel besser.“

Ich nickte nur, denn was sollte ich denn sagen? Sorry Sakura, ich bin nun mal ein Junge?

Nein, das wäre zu schroff.

Sie seufzte wieder und drehte sich zu Kakashi um.

„Sensei, wo gehen wir denn am besten als erstes hin, wenn wir im Dorf angekommen sind?“

Sakura drehte sich zu den anderen drei um und sah sie abwartend an.

„Ich würde sagen, wir bilden Liebespaare“, schlug Kakashi vor und ich konnte richtig sehen, wie Sakura vor Vorfreude explodierte.

„L…Liebespaare?“, fragte ich etwas erschrocken. Das würde ja heißen…und…wenn Sakura mit Sasuke…dann…Sai…ich.

Nein.

„Ja, so wird es euch leichter fallen euch unter die Leute zu mischen. Ich würde sagen, Sai mit Sakura und Sasuke mit Naruto.“

Bei diesen Worten wich die ganze Luft aus Sakura und anstatt zu explodieren, wie ich eigentlich erwartet hatte, seufzte sie und lächelte leicht, aber sehr traurig.

Und obwohl ich mich im Grunde riesig freute, dass ich mit Sasuke ein Liebespaar darstellen sollte, tat Sakura mir leid.

„Ähm…wenn du willst können wir tauschen…also…wenn du halt willst“, murmelte ich verlegen und lächelte Sakura leicht zu.

Ich mochte sie echt gern und konnte sie nicht so traurig sehen, auch wenn ich selbst liebend gern mit Sasuke gegangen wäre.

„Wirklich?“, fragte sie begeistert und ich konnte schon wieder einen Hoffnungsschimmer in ihren Augen erkennen. Dann schüttelte sie den Kopf und meinte lächelnd, „Ich kann auch mit Sai gehen und du passt so, wie du im Moment bist, einfach besser zu Sasuke.“

Ich blickte sie erstaunt an, da ich dachte, sie würde mein Angebot auf jeden Fall annehmen.

Sie kicherte leicht und griff sich Sais Arm. „Blamier ihn bloß nicht“, drohte sie lächelnd und wandte sich zu Kakashi.

„Ich nehme an, man soll uns nicht erkennen und wir sollen uns gegenseitig nicht kennen, oder?“

Kakashi nickte und schickte die beiden schon mal los. „Ihr solltet aufpassen. Sasuke, du bist durch den Uchiha-Clan sehr berühmt. Immerhin bist du mit deinem Bruder der einzige Überlebende. Man kennt dich, als benimm dich so, wie du dich nie benehmen würdest. Und du Naruto…naja, du bist eine Frau, man wird dich wahrscheinlich nicht erkennen.“

Wir nickten und gingen ebenfalls los.

Ich war eindeutig aufgeregt, denn auf dem Weg zum Dorf stolperte ich mindestens zwanzig Mal und wäre mein Arm nicht mit dem Sasukes verhakt, dann wäre ich mindestens zwanzig Mal hingefallen.

„Wie soll ich mich benehmen?“, fragte Sasuke plötzlich und ich sah ihn erstaunt an. Wieso fragte er mich das?

„Naja, ich schätze mal du solltest mehr reden und nicht so kühl sein. Versuch einfach mal gelassen zu sein und nimm nicht so viel ernst. Wir sehen älter aus als wir sind, ich würde vorschlagen, wir trinken ein oder zwei Schälchen Sake und reden einfach mal mit den Leuten. So schwer kann das ja nicht werden“, meinte ich ruhiger klingend als ich mich fühlte.

Sasuke schien zu überlegen, denn er zog seine Augenbrauen zusammen und eine Falte bildete sich zischen seinen Augen.

Seufzend blieb ich stehen und so auch er. Er drehte sich zu mir und blickte mich verwirrt an. Ich jedoch blickte auf die Falte und fuhr ihm mit meinen Finger darüber.

„Nicht so viel nachdenken. Du siehst fiel zu ernst aus. Genieße dieses Fest doch mal. Es ist das erste Frühlingsfest überhaupt und wenn wir wieder in Konoha sind, dann wird uns jeder kennen und keinem von uns ein bisschen Sake ausschenken. Genieß es also“, murrte ich und stupste ihn mit meinem Finger vor die Stirn.

Dann hakte ich meinen Arm wieder bei ihm unter und ging grinsend weiter. Ich freute mich richtig auf dieses Fest. Ich konnte mich volllaufen lassen und ich hatte Sasuke als meinen ‚Freund‘ bei mir. Eigentlich ein richtig herrlicher Tag.

Wenn Sasuke nur nicht so murren würde.

Ich drehte mich wieder zu ihm und konnte erkennen, dass die Falte schon kleiner geworden ist.

„Bitte“, lächelte ich ihn flehend an und legte meinen Kopf leicht schief.

Es war wie ein Hundeblick und Sasuke entspannte sich sofort merklich.

„Danke“, belohnte ich ihn lächelnd und wir gingen in das Dorf.

Überall waren Laternen aufgehängt in allen Farben und Formen. Jeder Laden war geöffnet und es herrschte ein riesiger Tumult.

Hier verkauften sie Essen, dort etwas zu Trinken, in der anderen Ecke Masken und überall gab es was anderes. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube mein Mund stand offen. Das Fest war herrlich.

„Lass uns dort in die Kneipe gehen. Da können wir, wie du so schön gesagt hast, es genießen“, meinte Sasuke und er musste sich zu meinem Ohr beugen, da es sonst zu laut auf dem Fest war und ich ihn nicht verstanden hätte.

Ich nickte und wusste, dass ich schon wieder rot anlief. Ich ging neben ihm her in die Kneipe und der Türsteher, der draußen Wache hielt, damit keine kleinen Kids hineinkamen, glotzte mir einfach nur auf die Brüste.

Sasuke schien das zu stören, denn er blickte den Typen finster an und zog mich enger an sich.

Eigentlich eine verdammt besitzergreifende Geste, die mein Herz sofort schneller schlagen ließ, doch ich beruhigte es damit, dass es seine Pflicht war. Immerhin mussten wir so aussehen wie ein echtes Liebespaar.

Die Kneipe war verdammt voll und wir hatten etwas Probleme uns durch das Gedränge an die Theke zu schieben. Dort angekommen setzten wir uns auf zwei Barhocken und bestellten zwei Sake für uns.

Ich blickte mich um und erkannte, dass die meisten Sake tranken. Ich war dementsprechend froh, dass wir Sake bestellt hatten. Wir wollten ja nicht auffallen.

„Oh meine Güte. Das ist ein wunderschöner Kimono“, ertönte neben mir eine weibliche Stimme und ich drehte mich um.

Neben mir saß eine junge Frau mit braunem, hochgestecktem Haar in dem sie Schmuck trug. Ihr Kimono war Pfirsichfarben und sah auch richtig hübsch aus. Ich fragte mich, was sie an meinem so toll fand, wenn sie selber einen so hübschen trug.

Ich lächelte die Frau leicht an und bedankte mich bei ihr höflich.

„Sie haben selbst einen wunderschönen Kimono an“, antwortete ich und versuchte ein Gespräch mit ihr anzufangen. Wenn ich erst mal ins reden kam, dann ging es später ganz leicht.

Die Frau wurde rot und bedankte sich auch.

„Ich habe sie hier noch nie gesehen, sind sie extra für das Fest hierhergekommen?“

Ich nickte und überlegte mir schnell, wie ich mich vorstellen sollte. Sasuke war hinter mir leise und betrachtete uns einfach aus dem Augenwinkel.

„Ja, das Fest ist einfach wunderschön und ich wollte so gerne her, da habe ich einfach mit meinem Schatz die Koffer gepackt und wir sind hierher. Ich heiße Kushina“, stellte ich mich vor und lächelte leicht. Teils aus Freundlichkeit, teils darüber, dass ich Sasuke gerade als mein Schatz bezeichnet hatte. Da ich einen Namen brauchte, um mich vorzustellen, nahm ich einfach den meiner Mutter. Sie würde sicher nichts dagegen haben.

„Sehr erfreut, mein Name ist Suzune. Ich nehme an ihr Freund ist der gut aussehende Mann neben ihnen“, den letzten Satz flüsterte sie mir ins Ohr und ich musste kichern. Er war wirklich gutaussehend. „Ja, das ist mein Schatz, Minato“, sagte ich frei heraus und musste wieder kichern. Diesmal eindeutig darüber, dass ich ihm den Namen meines Vaters gegeben hatte.

Jetzt waren wir mein Vater und meine Mutter.

„Ah, mir fällt erst jetzt auf, dass sie heißen wie die Geliebte des Hokage und der Hokage selbst.“

Ich lächelte sie an und sah dann zu Sasuke, dann wieder zu ihr. „Muss Schicksal sein“, lachte ich und sie lachte mit mir.

Sasuke drehte sich zu uns und lächelte Suzune ebenfalls an. „Erfreut ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Suzune.“

Ein klein wenig wurde ich eifersüchtig, da er diese Fremde so anlächelte, doch ich redete mir einfach wieder ein, dass das alles gespielt ist.

Suzune fasste sich an die Wange und lächelte Sasuke zu. Dann beugte sie sich wieder zu mir und flüsterte, „Er ist wirklich süß, lass ihn bloß nicht wieder laufen.“

Ich kicherte und schämte mich ein wenig dafür, dass ich Suzune in Gedanken so feindlich anfauchte.

„Bist du alleine hier?“, fragte ich um das Gespräch in die Richtung zu locken, die ich haben wollte und zwar die Gerüchte.

Aus eigener Erfahrung konnten Frauen unter sich ganz schön geschwätzig werden und das ist es, was ich brauchte um Informationen zu sammeln.

„Nein, mein Freund ist auch hier, er ist nur schnell auf der Toilette“, antwortete sie mir.

Ich nickte und wir fingen an über irgendwelche Frauenthemen zu quatschen. Meistens ging es um Make-up oder unfreundliche Typen hier an der Bar.

Ich musste oft lachen und ich merkte, dass es ein ehrliches Lachen war. Diese Frau war wirklich nett.

In der Zwischenzeit war ihr Freund wieder gekommen. Ein Typ ein bisschen größer als Sasuke. Genauso gebaut wie er nur mit braunen Haaren und grünen Augen. Naja und er war irgendwie doch ein bisschen anders als Sasuke, aber das störte mich nicht. Ich war in Sasuke verliebt und das zählte.

Sasuke und er fingen fast sofort an sich miteinander zu unterhalten und Sasuke schob fast einen Sake nach dem anderen hinunter, bis ich irgendwann Angst bekam, dass er sich vielleicht ein bisschen zu sehr entspannte und sich volllaufen ließ.

Ich stieß ihn fast unmerklich an die Schulter und sah ihn fragend an. Er lächelte nur und zwinkerte mir zu. Ok, entweder war das ein gutes Zeichen oder er war betrunken.

Ich widmete mich wieder meinen ziemlich interessanten Frauengesprächen und langsam aber sicher entwickelte sich unser Gespräch in eine Gerüchteküche.

Ich fing auch an, meine Sake hintereinander die Kehle hinunter zu schütten und dann fingen die Informationen von Suzune an zu sprudeln.

„Weißt du, was ich gehört habe?“, fragte Suzune und ich merkte, wie sie ganz leicht lallte. Kaum zu merken, wenn man nicht genau hinhörte.

Ich schüttelte den Kopf und blickte sie mit schief gelegenem Kopf an. „Ich hab gehört, dass Itachi Uchiha sich auf den Weg nach Konoha machen will“, blubberte sie und ich nickte ganz interessiert.

„Dort will er nämlich was abholen. Man munkelt, dass er seinen Bruder nun auf die dunkle Seite ziehen will. Du weißt schon, diesen berühmten Sasuke Uchiha, der in aller Munde ist“, blubberte sie weiter und ich musste unwillkürlich vor stolz lächeln.

Der, den ich von ganzem Herzen liebte, war berühmt und verdammt sexy.

„Andere munkeln“, fuhr Suzune unbeirrt fort, “, dass er diesen Naruto Uzumaki holen will, um sich seiner Kraft zu bemächtigen.“

Ich nickte, doch dann spürte ich eine Hand an meiner Schulter und ich blickte auf.

„Liebling, wir sollten jetzt gehen, ich glaube du hast zu viel getrunken“, meinte Sasuke und seine Worte klangen wirklich liebevoll.

Ich nickte und verabschiedete mich von Suzune und ihrem Freund, mit dem ich kaum drei Wörter gewechselt habe.

Sasuke schob mich sanft durch das Gedränge nach draußen und als ich die frische Luft atmete musste ich erleichtert lächeln. Anfangs dachte ich, ich müsste in dem Laden ersticken, dann, durch den Sake, wurde es besser, doch jetzt war es immer noch am besten.

Sasuke schob mich allerdings immer weiter bis an den Rand einer Brücke.

An der Seite stand ein riesiger, in Blüte stehender Baum und unter den legten wir uns in Gras.

Ich kicherte leise und sah zu Sasuke, dessen Haar sich ganz wirr in sein Gesicht legte.

Ich rollte mich über ihn und strich ihm zärtlich die Haare aus dem Gesicht. Dann blickten wir uns in die Augen.

Alles war auf einmal weg und ich sah nur noch ihn.

Die erste Nacht

Er hob ganz leicht den Kopf und unsere Lippen berührten sich hauchzart.

Meine Haare ergossen sich rechts und links von seinem Kopf und ich atmete seinen Duft ein. Den Duft, den ich über alles liebte. Den ich riechen wollte, wann immer ich bei ihm war.

Seine Zunge glitt über meine Unterlippe und ich schloss genießerisch die Augen. Dann drang er in mich ein und verfing meine Zunge zu einem zärtlichen Spiel.

So wie wir im Gras lagen, sah es wirklich aus, als wären wir ein Liebespaar und es war mein Herzenswunsch, dass das alles nicht nur gespielt war.

Eine Hand verfing sich in meinen Haaren und zog mich zu sich herunter, so, dass ich noch näher bei Sasuke war.

Ich spürte seinen Körper direkt an meinem und nur unsere Kimonos trennten unsere Körper richtig voneinander.

Ich schmiegte mich an ihn, während wir uns leidenschaftlich küssten und hin und wieder entwich mir ein Stöhnen. Sasukes Hand, die nicht in meinen Haaren verfangen war, glitt meinen Körper auf und ab und verschwand irgendwann unter meinem Kimono.

Ich stöhnte lauter zwischen unseren Kuss und ich glaubte, dass bald alle es hören würde.

„Komm“, flüsterte Sasuke, hob mich von sich, wobei mir ein kleines Winseln entrang, und stand auf.

Er zog mich am Arm zu sich und verfing mich wieder in einen heißen Kuss. Dann führte er mich weiter weg von dem Fest, über die Brücke zu einem Hotel.

An der Rezeption sagte er irgendwas und ich konnte gar nicht mehr richtig hören oder sehen wohin wir gingen. In meinen alkoholisierten Gedanken war nur noch Sasuke.

Er zog mich zu einer Treppe und ich musste mich total anstrengen, nicht hinzufallen, während wir hinauf in eine Wohnung gingen.

Es war nicht sonderlich groß, aber auch nicht zu klein und es besaß alles was man brauchte. Durch eine Tür konnte man in das Bad, durch eine andere in die Küche und durch die dritte im Flur konnte man in das Schlafzimmer, in das mich Sasuke nun auch führte.

Ohne große Widerworte ließ ich mich auf das Bett schmeißen und wartete ungeduldig darauf, dass Sasuke ebenfalls zu mir ins Bett kam.

Er folgte meinen Gedanken so geschwind, dass ich nicht mal gesehen hatte, wann er sich ausgezogen hatte. Denn plötzlich lag er nackt über mir und ich bewunderte seinen muskulösen Körper.

Er zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss und während dessen befreite er mich langsam aus meinem eigenen Kimono. Hier und da ging ich ihm zu Hand, doch zu mehr war ich nicht mehr fähig. Meine Gedanken waren beherrscht von ihm. Nichts anderes wollte ich mehr als ihn und mir wurde wieder mit voller Wucht klar, wie sehr ich diesen Mann liebte.

„Mehr“, flüsterte ich in unseren Kuss und zog ihn enger an meinen, nun nackten, Körper.

Sasuke kam meinen Wunsch sofort nach, den er fing an mich, diesmal fordernder, zu streicheln und unser Kuss vertiefte sich noch mehr.

Ich stöhnte und langsam zog Sasuke mit seiner Zunge eine Spur hinunter zu meinen Brüsten.

Er leckte und saugte an ihnen und ich stöhnte so laut, dass ich glaubte, wir würden wegen Ruhestörung rausgeschmissen werden.

Doch dem war nicht so.

Sasuke küsste meinen Bauch, umrundete meinen Bauchnabel und fuhr dann weiter nach unten mit seiner Zunge. Er spreizte mit seinen Händen meine Beine und als er mit seiner Zunge mein Fleisch berührte schrie ich auf.

„Sasuke“, keuchte ich und wandte mich unter seiner Zunge, während er mich immer weiter zum Orgasmus führte. Kurz vor diesem zog ich ihn jedoch an den Haaren wieder zu mir hoch und verfing seine Lippen erneut zu einem heißen Kuss.

„Ich will dich…in…mir“, keuchte ich in unseren Kuss und schlang meine Beine um seine Hüfte.

So zog ich ihn weiter zu mir heran und er positionierte sich vor meinem Eingang.

Mit einem heftigen Stoß drang er in mich ein und ich stöhne in den Kuss.

Nach einigen Sekunden bewegte er sich in mir und knetete dabei meine Brüste. Er leckte mir über eine sehr empfindliche Stelle am Ohr, dann glitt seine Zunge zu meinem Hals, über meine Halsschlagader.

Mein Herz pochte und ich hatte das Gefühl es würde zerspringen. Ich stöhnte, keuchte und schrie und ich liebte es. Ich fuhr mit meinen Fingern über Sasukes Brust, seinen Bauch über seine Schultern zu seinem Rücken und dort krallte ich mich fest.

Zog ihn wieder zu meinem Mund und drängte seine Zunge zu einem erneuten Kuss.

Er stieß immer fester und immer schneller in mich und plötzlich explodierte alles in mir.

Ich kam. Heftig.

Meine Muskeln zogen sich um Sasukes Schaft zusammen und so kam auch er in mir.

Keuchend und schwer atmend brach er auf mir zusammen und gab mir einen kleinen Kuss auf meinen Mund, dann rollte er sich von mir herunter.

Ich lächelte leicht und fiel dann in einen wohltuenden Schlaf.

Arsch

Müde streckte ich mich und spürte die warme Bettdecke auf meiner nackten Haut.

Moment…nackt?

Ich riss die Augen auf und vor mir stand Sasuke, der sich seinen Kimono wieder anzog. Ich lächelte leicht und stand ebenfalls auf.

Gelangweilt blickte er mich an, während ich mich anzog.

Es war mir peinlich, so nackt vor ihm zu stehen, aber ich hatte anscheinend mit ihm nackt im gleichen Bett geschlafen, also verdrängte ich den Gedanken und zog mir meinen Kimono wieder so an, wie es mir Sakura gezeigt hatte.

„Na? Auch schon wach?“, fragte Sasuke und ich sah in seine Augen. Sie waren seltsam verschlossen heute und ich blickte ihn verwirrt an.

„Was ist gestern eigentlich noch passiert?“, fragte ich aus Neugier, weil ich mich an gar nichts erinnern konnte.

Sasuke zuckte gelangweilt mit den Schultern und antwortete, „Wir hatten Sex.“

Mein Herz sprang mehrere Oktaven höher und ich versuchte mich zu erinnern.

Sasukes nächste Worte rissen mich aus den Gedanken. „Es war nichts Besonderes.“

Ich blickte ihn erschrocken an und mein Herz sank wieder. „Rein, raus, fertig, aus.“

Bei diesen Worten bohrte sich ein Pfeil in mein Herz und Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Ich versuchte sie zurückzuhalten und trat vor Sasuke.

Mit einem heftigen ‚Klatsch‘ verpasste ich ihm eine Ohrfeige, so, dass mein Handabdruck zu sehen war.

„Du bist ein Arsch, Sasuke Uchiha“, zischte ich, rannte aus der Wohnung und ließ den Mann, den ich liebte, zurück.

Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und rannte aus dem Hotel. Der Typ an der Rezeption blickte mir verwirrt nach, doch ich wollte nicht stehen bleiben.

Ich war am Boden zerstört. Ich habe mich ihm hingegeben. Habe ihm mein Herz geschenkt und er trat es mit Füßen, als hätte ich keine Gefühle.

Rein, raus, fertig, aus!

Arsch!

Ich rannte über die Brücke und stolperte vom einen Baum zum anderen. Ich war es satt, ich wollte nicht mehr.

Ich drehte meinen Kopf in alle Richtungen auf der Suche nach einer Person, bei der ich mich ausweinen konnte und diese fand ich.

Ich rannte geradewegs in eine Frau mit einem Pfirsichfarbenen Kimono hinein und wir fielen beide um.

Ich schluchzte und starrte die Frau erschrocken an.

„Suzune?“, fragte ich, überrascht, sie überhaupt noch einmal zu treffen.

„Mein Gott, Kushina! Was ist denn passiert?“, fragte sie, als sie sah, wie ich Tränen überströmt dasaß und mir verzweifelt versuchte, die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.

Sie nahm mich sofort in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken und den Kopf.

„Er ist ein Arsch, Suzune!“, weinte ich und schmiegte mich, auf der Suche nach Zuneigung, enger in ihre Arme.

„Er ist ein herzloser Arsch“, redete ich weiter und versuchte mich erfolglos zu beruhigen.

Meine Tränen liefen immer weiter und nun beugte sich Suzunes Freund zu uns hinunter und flüsterte ihr etwas zu. Sie nickte ernst und stand dann mit mir auf.

„Komm mit, wir gehen in unsere Wohnung und dann geb ich dir ein Beruhigungsmittel. Dann kannst du mir alles erzählen, ok?“, fragte sie und streichelte mir aufmunternd über den Arm.

Ich nickte, immer noch schluchzend und ging hinter ihr her.

Wie konnte ich nur so blöd sein und mich volllaufen lassen und dann mit Sasuke ins Bett steigen…wie konnte ich nur?

Wir gingen in die Richtung, aus der sie gekommen waren und sie führte mich in ein hübsches kleines Haus.

Der Flur war hell erleuchtet und hier und da hingen Bilder von Suzune und ihrem Freund.

„Tut mir leid“, entschuldigte ich mich und wischte mir die immer noch fließenden Tränen aus dem Gesicht.

Ich wollte ihr keine Probleme machen, sie war in der letzten Nacht wie eine Freundin für mich geworden und ich machte so einen Scheiß und schuf ihr damit nur Probleme.

„Schon in Ordnung, Kleines. Dafür sind Freundinnen doch da, oder?“

Sie lächelte mir leicht zu und wir gingen in ein kleines, aber gemütliches Wohnzimmer.

Eine braune Couch in der Mitte stand gegenüber einem Fernseher. Darum sind ein Paar Sessel und Tische und hier und da standen auch ein paar Pflanzen.

Sie setzte mich auf die Couch und kramte aus einer Schublade an einer Kommode in der Ecke eine Tablette.

Sie gab sie mir mit einem Glas Wasser und wartete, bis ich sie hinuntergeschluckt hatte.

Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und schniefte einmal, dann lächelte ich Suzune leicht an.

„Was hat er denn getan?“, fragte meine neue Freundin und sah mich mitfühlend an.

Ihr Freund war mittlerweile die Treppe hinauf verschwunden.

Ich hatte das Gefühl ihr alles erzählen zu müssen, so begann ich damit, ihr alles, von dem, was ich von letzter Nacht noch wusste, zu erzählen.

„…und dann heute früh…ich hatte ein Black-out, weil ich so betrunken war und er sagte einfach, ‚Wir hatten Sex‘ und ich dachte, oh mein Gott, es war mein erstes Mal mit ihm, musst du wissen und dann sagte er einfach, ‚Nichts Besonderes. Rein, raus, fertig, aus‘.“

Ich fing wieder an zu weinen und warf mich in Suzunes Arme.

„Das hat er wirklich gesagt?“, fragte sie geschockt und strich mir wieder über den Rücken.

Nichts über die Lippen bringend nickte ich und verfluchte in Gedanken Sasuke, dafür, was er mir angetan hatte.

Ich wollte mit ihm schlafen und daraus eine wunderschöne Erinnerung machen. Ich hatte ihm vertraut und er brach dieses Vertrauen einfach.

„Oh, meine Kleine“, flüsterte Suzune mitfühlen und küsste meinen Haaransatz.

„Es tut mir ja so leid.“

Ich war nicht fähig, irgendeinen Finger zu rühren, so ließ ich mich einfach von ihr auf die Couch legen.

Sie holte ein Decke und breitete sie über mir aus.

„Du solltest jetzt vielleicht schlafen. Also…willst du eine Schlaftablette, damit du besser einschlafen kannst?“

Ich nickte und nahm dankbar die Tablette entgegen.

Ich wollte nur noch schlafen. Ich wollte im Grunde einfach alles vergessen oder rückgängig machen. Ich wollte alles ändern. Ich wollte die Mission abbrechen und nach Hause gehen. Mich in mein Bett legen und weinen. Nicht mehr heraus kommen. Nicht mehr lachen. Einfach nur im Bett liegen und weinen.

Mit diesen Gedanken schlief ich ein und hoffte auf einen Traum, der mich alles vergessen ließ.
 

Ich wachte mit dröhnenden Kopfschmerzen wieder auf und rieb mir über die Stirn.

„Autsch“, flüsterte ich und machte die Augen auf.

Ich drehte mich ein wenig und merkte, dass ich nicht zuhause war. Ich blickte mich um und erinnerte mich auf einen Schlag an die vergangenen Tage.

Seufzend schlug ich die Decke zurück und stand auf. Ich hörte Gelächter aus der Richtung in der die Küche lag und folgte dem Geräusch.

Ich blickte durch den Türspalt, der offen stand und sah Suzune und ihren Freund.

Suzune kochte und ihr Freund umarmte sie von hinten zärtlich und verteilte sanfte Küsse auf ihrem Nacken.

Ich seufzte. Sie waren so ein tolles Paar und ich störte hier total. Ich schüttelte den Kopf und trat in die Küche.

„Guten Morgen“, begrüßte ich sie höflich und kratzte mich ein wenig verlegen am Kopf.

„Ah, Kushina. Guten Morgen, wobei Abend eher zutreffen würde“, kicherte sie und umarmte mich schnell.

„Hab ich so lang geschlafen?“, fragte ich verwirrt und sah aus dem Fenster hinter der Küchenzeile.

Suzune nickte und lächelte mich an. Ich entschuldigte mich, doch sie wischte es beiseite.

„Wie geht es dir“, fragte sie stattdessen und musterte mich besorgt. „Besser“, log ich und bedankte mich dafür, dass ich bei ihr schlafen durfte.

„Kein Problem.“

Sie schob mich zum Esstisch und setzte mich auf einen Stuhl und stellte mir eine Schüssel Ramen vor die Nase.

„Tobirama meinte, du würdest Hunger haben, wenn du aufwachst, deswegen habe ich dir gleich was gemacht. Ich hoffe es schmeckt dir.“

Ich nickte wieder und bedankte mich. Endlich wusste ich auch wieder wie Suzunes Freund hieß. Tobirama.

„Weißt du schon, was du machen wirst? Weil…naja…ich denke zu Minato willst du nicht mehr zurück, oder?“

Ich seufzte innerlich und nickte. Ich fand Suzune und Tobirama echt nett und ich hab mich mit ihr angefreundet, aber ich konnte nicht länger hier bleiben.

Die Mission musste beendet werden und danach mussten wir zurück. Wobei die anderen die Mission sicher auch ohne mich hinbekommen werden.

„Naja, ich werde mal nach Konoha reisen. Ich hab dort ein, zwei Freunde, die ich sowieso schon seit langem Mal besuchen wollte. Es wird eine gute Ablenkung sein.“

Ich hoffte diese Ausrede reichte.

„Ah, verstehe. Wann willst du denn aufbrechen?“

„Ich hatte vor gleich bei Sonnenuntergang aufzubrechen. Ich hoffe du nimmst es mir nicht böse, aber im Moment liefert mir dieser Ort hier ein paar Erinnerungen zu viel an S…Minato.“

Gerade noch gerettet. Ich wollte beinahe schon Sasuke sagen und das hätte mich und ihn sowas von verraten.

Suzune nickte verständnisvoll und blickte auf die Uhr und dann zum Fenster raus.

„Dann wünsche ich dir viel Glück und besuch uns mal wieder, wenn es dir besser geht, ok?“

Ich nickte und bedankte mich noch einmal für alles bei ihr und Tobirama.

Ich verließ das Haus in einen Umhang gehüllt, den sie mir gegeben hatte und rannte zum Ausgang des Dorfes.

Ab dort lief ich dann in den Wald zum Treffpunkt, den wir schon vorher beschlossen hatten und wo Kakashi auf uns wartete.

Meine drei Teamkameraden waren bereits da und unterhielten sich mit Kakashi.

Ich trat zu ihnen, Sasuke völlig ignorierend sagte ich, „Ich hab ein paar Informationen, können wir zurück?“

Sakura und Sai blickten mich verwirrt an. Sasuke hatte eine undurchdringliche Maske aufgezogen und Kakashi überlegte. Dann nickte er und sprang auf einen Baum.

Ich sprang so schnell ich konnte wieder zurück zu Konoha und nur am Rande nahm ich wahr, wie die anderen mir folgten.

Ich freute mich auf meine Wohnung. Mein Bett.

Hinter mir hörte ich, wie Sakura schneller auf mich zukam und dann neben mir von Ast zu Ast sprang.

„Was ist passiert?“, fragte sie doch ich schüttelte nur den Kopf. Sie seufzte und strubbelte mir durch die Haare.

„Wenn du willst, kannst du mit mir reden, ok?“

Dann ließ sie sich wieder zurückfallen und unterhielt sich mit Sai.

Seufzend ließ auch ich mich zurückfallen und musterte Sakura eine Weile. Dann zog ich sie am Ärmel wieder mit nach vorne.

Sie lächelte mich an und wartete, dass ich anfing zu erzählen. Ich seufzte ergeben und folgte dem.

„Sakura, du liebst Sasuke, oder?“

Sie nickte. „Was ist, wenn ich dir sagen würde, dass ich schwul bin und auch auf Sasuke stehe?“

Ihr Gesicht wirkte erschrocken und sie stolperte einige Male, so dass ich Angst bekam, dass sie runter fiel.

„Das meinst du ernst, oder?“ Ich nickte.

„Ach du liebe Güte…weiß er es?“

Ich schüttelte den Kopf und fing an zu erzählen, was am Abend passiert war, als wir uns betrunken hatten.

Dann erzählte ich ihr, was passiert war, nachdem ich aufgewacht war.

Sakuras Gesicht fiel immer mehr ein und immer mehr hatte sie einen mitfühlenden Blick.

„Arsch“, zischte sie und bevor ich gucken konnte, hatte sie sich umgedreht und Sasuke mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

„Sakura!“, rief ich und hielt sie davon ab, auf Sasuke einzuschlagen.

Sasuke war zu Boden gefallen und Sai half ihm gerade sich aufzurappeln, da kam Kakashi auf uns zu und fragte, warum Sakura das getan hatte.

Sie zischte etwas unverständliches, zog mich am Arm und sprang mit mir weiter.

„Es tut mir leid“, flüsterte sie und nahm mich dann in den Arm.

Ich strich ihr nur einmal über den Rücken und lächelte sie dann an.

„Es wird schon wieder“, sagte ich, obwohl ich ganz und gar nicht der Meinung war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Also da ich ja jetzt schon eine sehr lange Weile nichts mehr geschrieben hab, wird es nur zögerlich weiter gehen, aber ich werd mich auf jeden Fall ran halten. ;)

Lg Shya Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Falls ich meinen Vorsatz nicht einhalte, dann dürft ihr mich gerne anschreiben und mir ein bisschen Feuer unterm Hintern machen ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Also mein Laptop ist wieder da, aber trotzdem wirds dauern bis die nächsten Kapitel online kommen, weil meine ganzen Notizen, die auf dem alten Laptop waren, futsch sind...
Gomen~

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Kommentare zu dieser Fanfic (51)
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Von:  DizzyD
2014-04-06T11:37:15+00:00 06.04.2014 13:37
Ich liebe diese story ich hoffe es geht weiter ;)
Von:  Momo26
2014-01-27T16:04:40+00:00 27.01.2014 17:04
Okeyy... Kras eine coole Story freue mich schon aufs nächste Kapitel
Von:  MikaChan88
2013-08-03T09:39:59+00:00 03.08.2013 11:39
mou der arme
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-07-24T18:03:15+00:00 24.07.2013 20:03
Oh Gott der Arme Naru, ich will mitmachen und Sasu auch ein paar reinhauen! ;-P Verdient hätte er es ja! Bin ja mal gespannt wie der es wieder gut machen will, oder ob sich doch jemand anderer Naru schnappt! Hihi, tolle Kapi muss ich zustimmen! L.G. Cat
Antwort von:  Shya
24.07.2013 20:06
Danke ;)
Von:  fahnm
2013-07-23T23:28:51+00:00 24.07.2013 01:28
Hammer Kap
Antwort von:  Shya
24.07.2013 06:39
Danke ;)
Von:  sasa56
2013-07-23T20:16:45+00:00 23.07.2013 22:16
super kapitel
armer naruto
so ein arsch ist sasuke
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  yukihima
2013-07-23T16:29:52+00:00 23.07.2013 18:29
son arsch naru tut einem richtig leid aber ich freu mich wenn du weiter schreibst vieleicht finden die beiden ja doch noch zusammen
schreib schnel weiter
LG yuki
Antwort von:  Shya
23.07.2013 18:41
Die beiden kommen sicher noch irgendwann zusammen ;) Denk ich xD
Von:  Shanti
2013-07-23T15:22:17+00:00 23.07.2013 17:22
Abend

Ja das hat sasuke auch richtig verdient !!
Wie gemein er einfach zu naruto war echt jetzt das hat er nicht verdient ich hoffe das du ganz schnell weiter schreibst xD


Lg
Shanti
Antwort von:  Shya
23.07.2013 18:40
Ich beeil mich ;)
Und ich find auch, dass Sasuke es verdient hat ;)

Lg Shya
Von:  fahnm
2013-07-09T20:48:03+00:00 09.07.2013 22:48
Super Kapi^^
Antwort von:  Shya
10.07.2013 05:56
Danke ;)
Von:  sasa56
2013-07-08T19:29:46+00:00 08.07.2013 21:29
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56


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