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Kind der Sirenen

von

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Stolze Eltern

Es war kurz vor zehn als Louis Tailor, nun wieder in normaler Kleidung, vor dessen Zuhause absetzte.

"Soll ich dich noch mit zur Tür begleiten?"

Tailor zögerte nur kurz und nickte dann.

Auf dem Weg zur Tür sagten sie nichts, aber als sie auf der Matte standen, hielt Louis ihn kurz zurück.

"Was ist mit Donnerstag? Werde ich dich da sehen?"

Tailor lächelte "Ich hab doch deine Nummer, du erfährst es spätestens Mittwoch."

Louis nickte nur und lächelte dann.

"Wäre es sehr klischeehaft, wenn ich dich jetzt zum Abschied küsse?"

Tailor lachte.

"Ja, sehr...aber Klischees werden ja nur dadurch Klischees, dass sie oft begangen werden, und Dinge werden zumeist dann oft getan und gesagt, wenn man sie gerne tut oder hört. Da bin ich nicht anders als die Mehrheit der Menschen, also kannst du es ruhig machen."

Der Blonde grinste.

"Gut."

Er streckte die Hände nach Tailors ebenmäßigem Gesicht aus und führte seine Lippen an den zarten Pfirsichblütenmund.

Sie trafen sich irgendwo zwischen den Sternen des Nachthimmels und schwebten einen Moment im unendlichen freien Raum, bis neben ihnen im Himmel eine Tür aufgerissen wurde.

Tailor schreckte von Louis weg und dieser warf dem Störenfried einen unsagbar missbilligenden Blick zu.

Aber auch der Störenfried beäugte Louis mit Missgunst.

"Marcel! Ein Glück, dass du es bist!"

Der haselnussbraunhaarige junge Mann verzog den Mund zu etwas Ähnlichem wie ein Lächeln "Ja, sei froh, dass Vater eure Stimmen vor der Tür nicht gehört hat."

Tailor blickte kurz zu Boden, dann strafften sich seine Schultern.

"Ich werde es ihm sowieso sagen, ich wollte nur ungern, dass Louis da mit reingezogen wird."

Louis ergriff kurz Tailors Hand und drückte sie.

"Du kannst aber wirklich auf mich zählen."

Tailor schüttelte die Hand ab und wand das Gesicht von Louis ab ins Innere des Hauses "Ich muss das alleine machen, da kannst du mir nicht helfen.

Du hörst Mittwoch von mir, schlaf gut."

Ohne den Blonden noch einmal anzusehen schob er seinen Adoptivbruder vor sich zurück in den Flur und drückte die Tür hinter sich zu.

Das letzte, was er hörte, war ein gemurmeltes "Du auch."

Er spürte, dass die Zweifel wichen, sobald die Tür geschlossen war.

Er musste sich seinen Eltern stellen, es brachte ja doch nichts.

Eine andere Option gab es nicht, nicht wirklich.
 

Aus der Küche war ein belangloses Gespräch zu hören, seine Eltern.

Marcel war neben ihm stehengeblieben.

"Du willst es ihnen wirklich sagen?"

Tailor nickte "Wundert mich, dass du es so gelassen nimmst..."

Marcel sah ihn nicht an, sondern ging auf die Treppe zu, die zu ihren Zimmern hinaufführte.

Er sagte noch "Das hat seine Gründe, ich erklär‘s dir später."

Tailor sah ihm kurz hinterher.

Wäre es einfacher geworden, wenn Marcel dabei bliebe?

Ein Bild seines Vaters drängte sich in seine Gedanken.

Eher nicht.
 

Als Tailor die Küche betrat verstummten die Stimmen seiner Eltern augenblicklich.

Seine Mutter sprang auf "Tailor! Bin ich erleichtert!"

Sie wollte ihn umarmen, aber er wies sie von sich.

"Nich jetzt, Mom."

Sie sah ihn an und schien die Zurückweisung nicht verstehen zu können.

Sein Vater war sitzengeblieben, betrachtete seinen Sohn aber erwartungsvoll.

Tailor atmete einmal tief durch und richtete seinen Blick dann stur auf seinen Vater.

"Ich habe von Freitag bis heute bei einem Mann geschlafen."

Sei Vater hob die Augenbrauen an "Was soll mir das sagen?"

Tailor blieb ruhig und versuchte sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.

"Ich habe bei und auch mit ihm geschlafen."

Sein Vater schnaubte "Sei nicht albern."

Tailor war etwas überrascht, aber er schaffte es das zu verbergen.

"Bin ich nicht, in meine es ernst.

Ich habe dieses Wochenende meine Unschuld verloren, mit einem Mann, es hat mir gefallen und ich werde es wieder tun."

Puh, es war raus, das konnte sein Vater nicht ignorieren.

Nein, konnte er nicht.

Stattdessen stand er auf und funkelte seinen Sohn an.

"Willst du mir sagen mein Sohn ist eine Schwuchtel?"

Tailor schluckte, wich aber dem Blick nicht aus und nickte.

Sein Vater kam auf ihn zu, ihre Nasen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

Seine Mutter wich nun vor ihm zurück.

Er wusste, dass sie vielleicht nicht so laut werden würde wie sein Vater, aber sie war sicher nicht toleranter als er.

"Nein ganz sicher nicht! Oh nein Mister, das kannst du schön vergessen! Von wegen schwul, so einen Blödsinn hab ich ja noch nie gehört!"

Sein Vater war noch erstaunlich ruhig, aber langsam wurde er rot und auch seine Stimme erreichte schon eine enorme Lautstärke.

Tailor wich dem Blick immer noch nicht aus.

"Was willst du dagegen tun?"

Sein Vater war einen Moment perplex, dann antwortete er umso aufgebrachter.

"Ich verbiete es dir, ich sperre dich ein, ich lass dich nicht mehr raus ich...ich...wenn du das machst, bist du nicht mehr mein Sohn!"

Tailor spürte die Tränen in den Augen, riss sich aber zusammen, um nicht wie eine beleidigte Rotznase zu klingen.

"Ob ich dein Sohn bin oder nicht, weiß wahrscheinlich nur meine Mutter mit Sicherheit."

Sie schnappte empört nach Luft.

"Aber ich werde wohl zur Schule gehen müssen und du kannst schlecht kontrollieren, von wem ich mich dort ficken lasse oder wem ich den Schwanz lutsche."

Nun war sein Vater krebsrot, das war ein gefährliches Stadium.

Tailor wusste, dass dies hier der einfachste, ja der einzige Weg war seine Eltern damit zu konfrontieren, aber er hatte Angst, er musste versuchen das hier hinter sich zu bringen.

"Du...DU! NA WARTE, SO SPRICHST DU WEDER MIT DEINER MUTTER NOCH MIT MIR!"

Er schnaubte und packte Tailor am Nacken.

Er zögerte kurz, sah den entschlossenen Blick in den Augen des Bürschchens vor sich und scheuerte ihm eine.
 

Stille machte sich breit.

Die Tränen waren augenblicklich versiegt, man sah zwar noch die feuchten Spuren auf seinen Wangen, aber seine Augen waren trocken und seine Stimme klang klar und fest. Allerdings auch kalt, unbeschreiblich kalt und distanziert.

"Fühlt sich gut an, ja? Deinen Sohn zu schlagen?"

"Du bist nicht mehr mein Sohn, verdammte Schwuchtel!"

Tailor war versucht zu lachen, aber er tat es nicht, nicht jetzt.

"Gut gemacht, ein guter Vater, kaum entspricht dein Kind nicht mehr ganz deinen Vorstellung, ist es dir einen Dreck wert.

Kannst stolz auf dich sein."

Er brachte ein Lächeln zustande und wand sich seiner Mutter zu.

"Du auch, ich bin stolz auf dich. Die Mutter des Jahrhunderts. Stehst da und siehst zu, wie dein Ehemann deinem Kind ein blaues Auge und eine blutige Lippe schlägt.

Wirklich, ihr beide, ihr könnt so stolz sein. So stolz, dass ihr stur genug seid lieber siebzehn Jahre eures Lebens für Null und Nichtig zu erklären anstatt zu akzeptieren, dass ich schwul bin."

Er seufzte kurz resignierend.

"Nun, ihr habt absolut recht, ich bin wohl nicht mehr euer Sohn, und habe daher natürlich gar keine Eltern, niemanden, den ich jemals als solche geliebt haben könnte, niemand, mit dem ich in den Urlaub gefahren wäre, und niemand, der zu meinen Schulfesten mitgekommen wäre...ich habe keine Eltern.

Wenn ich es so betrachte, ist das wahrscheinlich auch leichter, so ganz ohne Eltern.

Schließlich gibt es dann auch niemanden, den ich enttäuschen könnte, und niemanden, vor dem ich mich rechtfertigen müsste. Geschweige denn jemanden, bei dem ich das Gefühl hätte zu zerbrechen, wenn er mich zurückweist, obwohl es als Elternteil seine Verpflichtung wäre mich mit meinen Fehlern zu akzeptieren.

Wie gut und wie schade es doch ist, keine Eltern zu haben."

Er drehte sich um und ging zur Küchentür, blieb darin aber noch einmal stehen.

"Aber wenn ich Eltern hätte, dann würde ich sie jetzt im Moment sicher fürchterlich vermissen, in diesem Moment, wo ich jeden verloren zu haben scheine, der eigentlich die Pflicht hätte mich zu lieben wie ich bin. Gute Nacht ihr Fremden, und vergesst nicht, wie stolz ich auf euch bin."

Als er im dunklen Flur den Fuß auf die erste Stufe der Treppe setzte, hörte er wie etwas in der Küche zu Bruch ging und eine Frauenstimme aufschluchzte.

Sein Herz zog sich zusammen.

Sie würden ihn wohl nicht hinauswerfen, das nicht, aber es würde eine Weile dauern, bis auch nur einer der beiden wieder freiwillig mit ihm sprach.

Wenn sie ihn von nun an aber wirklich ignorieren würden, dann sollten sie nicht vergessen, dass sie ihm damit sozusagen Narrenfreiheit garantierten.

In Gedanken glitt er mit der Zunge über seine Unterlippe, weil sie schmerzhaft pochte und realisierte erst das Blut, welches ihm bereits vom Kinn tropfte.

Er hoffte sein Vater würde sich jetzt in Schuldgefühlen baden, je schuldiger er sich fühlte, umso schneller würde er nachgeben und die Tatsachen akzeptieren.

Oben angekommen ging er ins Bad und stellte sich vor den Spiegel.

Tatsächlich hatte er am Auge etwas abbekommen, aber nicht das Auge an sich, sondern nur der Knochen drumherum, seine Haut begann schon sich zu verfärben, und das Blut tropfte weiter aus seiner Lippe.

Er fragte sich gerade, ob er so am Donnerstag überhaupt eine Chance haben würde.

Allerdings würde es bis dahin wahrscheinlich abgeschwollen sein, und man konnte auch viel mit Schminke machen.

Marcel stieg hinter ihm aus der Dusche und betrachtete seinen Ziehbruder durch den Spiegel.

"Er hat dich echt geschlagen?"

Tailor seufzte "Ich habe es provoziert."

"Das rechtfertigt es nicht."

"Gar nichts rechtfertigt sein Verhalten."

Marcel nickte zustimmend.

"Setzt dich auf den Klodeckel, ich tu dir da Salbe drauf, dann ist es in zwei Tagen abgeschwollen..."

Tailor tat wie ihm geheißen, und während der ihm so vertraute Junge ihm die kühle Salbe auftrug, fiel ihm ihr Gespräch ein.

"Warum stört es dich nicht?"

Marcel hielt inne und fuhr dann nach kurzer Pause fort die Salbe aufzutragen.

"Als ich vor sechs Jahren mit fast vierzehn zu euch kam, da wusste ich es schon...du weißt ja, dass ich lange Zeit von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, hauptsächlich aus Pech, aber in einer dieser Familien gab es einen fünfzehnjährigen, der mich immer angefasst hat...er hat mich nicht vergewaltigt oder so, aber er hat mich angefasst. Manchmal so...oder auch so..."

Marcel legte eine Hand auf Tailors Oberschenkel, drückte seine Finger in den Jeansstoff und das weiche Fleisch, dann strich er die Innenseite entlang.

Tailor merkte, dass ihn das erregte.

Marcel hörte wieder auf.

"Man könnte meinen, ich hätte das schlimm finden müssen oder so, aber eigentlich gefiel es mir.

Naja, er war auch ziemlich hübsch.

Unsere Pflegemutter hat uns erwischt und wir kamen beide zu anderen Familien.

Ich kam erst zu einem alten Paar, welches dann einen Autounfall hatte, und danach kam ich zu euch...

Als ich dich das erste Mal sah, habe ich dich für ein Mädchen gehalten, aber eigentlich ist es das nicht.

Du bist sehr hübsch, unabhängig davon, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist, du bist einfach wirklich wunderschön.

Und an dem Punkt begriff ich, dass ich hier bleiben wollte.

Ich hatte nie wirklich vor, dir hiervon zu erzählen, schließlich wollte ich deine unschuldige Seele nicht beflecken, aber ich wollte der große Bruder eines so schönen hellen Wesens sein und darauf aufpassen, dass niemand diesem schönen Kind ein Haar krümmt.

Leider gelingt mir das nicht immer..."

Er strich Tailor eine Strähne aus dem Gesicht.

Tailor versuchte all das nachzuvollziehen.

"Also bist du schwul und deshalb stört es dich nicht."

"Genau."

"Das heißt also, du hattest auch schon Sex mit Männern."

Marcel lachte kurz und schüttelte dann den Kopf.

"Ich bin noch Jungfrau. Mit einer Frau möchte ich nicht schlafen und ich bin einfach nicht so mutig wie du, für ein Wochenende zu verschwinden und mich von einem Mann flachlegen zu lassen..."

Tailor sah Marcel eindringlich an.

"Das lag ganz bestimmt nicht an mir?"

Marcel drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Nein, du bist wirklich wunderschön und entsprichst ganz sicher dem Geschmack der meisten, auch meinem, aber ich war dir immer viel zu nah, um mich in dich zu verlieben, meine Gefühle sind mehr beschützerischer Natur."

Tailor lächelte.

"Was für einen besseren großen Bruder könnte man sich wünschen."

"Du bist so süß."

Tailor schloss kurz die Augen und legte seine Stirn an die seines Bruders "Du auch...bleibst du heute Nacht bei mir?"

Marcel schmunzelte "Und was, wenn unser Vater uns so erwischt?"

"Tja...dann schlafen wir halt in deinem Zimmer und ich sage, ich hätte mich einfach zu dir gelegt."

Marcel seufzte "Nein, ist gut, wenn er uns wirklich so erwischt, dann ist es für mich eben Zeit mich zu outen."

Sie umarmten sich und gingen dann Hand in Hand in Tailors Zimmer, wo sie sich bettfertig, nur in Shorts ins Bett legten und Arm in Arm einschliefen.

Kurz bevor er einschlief, hatte Tailor noch einen erkenntnisreichen Gedanken:

Mein armer Vater ist der einzige in diesem Haus, der auf Frauen steht...es sei denn Mom wäre in Wirklichkeit lesbisch...

"Was für ein Blödsinn" murmelte er, bevor alles um ihn her im dämmrigen Nebel der Traumwelten versank.
 

Am nächsten Morgen weckte ihn der nervige Radiowecker.

Tailor hatte ihn absichtlich auf seiner Fensterbank am anderen Ende seines Zimmer stehen, damit er aufstehen musste, um ihn aus zu machen, sonst hätte er ihn ausgeschaltet und dann weiter geschlafen.

Diesmal gestaltete sich das Aufstehen aber insofern schwierig, da sein älterer Adoptivbruder einen Arm über seine Brust gelegt hatte.

Marcel war fast zwanzig und im Kajak-Club, seine Arme waren muskulös und für ein Fliegengewicht wie Tailor nicht so leicht von sich zu drücken.

Er beschloss also erst seinen Bruder zu wecken, und das tat er indem er dem Hellbraunhaarigen sanft über die Kehle leckte und dann leicht mit seinen Zähnen hineinzwickte.

Der Ältere sprang hoch wie ein Stehaufmännchen und sah den anderen schockiert an, die Hand an seiner Kehle.

"Spinnst du?"

Tailor stand ohne Kommentar auf und stellte den Wecker ab.

Dann zog er seinen Bruder mit sich ins Bad.

Wegen den mehreren Umschulungen war Marcel ein Jahr unter ihm, und so mussten sie beide noch zur Schule.

Sie hatten schon lange aufgehört sich wegen dieser Tatsache in die Wolle zu kriegen, es war egal.
 

Angezogen und mit gepackter Schultertasche betrat Tailor die Küche.

Es herrschte eisernes Schweigen und so ging er zum Toaster, schob eine Scheibe hinein. nahm sich ohne zu fragen die Butter vom Tisch, das Toast sprang hoch.

Er fing es auf und zog ein Messer aus der Schublade, um das Brot zu bestreichen.

Mit seinem Frühstück in der Hand verließ er wortlos die Küche.

Er brach das Brot in zwei Hälften und reichte die eine Marcel, der sich bedankte, und dann verließen sie gemeinsam das Haus ohne sich zu verabschieden.

Tailor sah Marcel an "Du kannst ruhig mit ihnen reden..."

Marcel zuckte mit den Schultern "Was sollte ich ihnen denn zu sagen haben..."

Tailor lächelte dankbar.

Sie stiegen in die Bahn und begegneten ihren Freunden.

Sie begrüßten Tailor und Marcel freundschaftlich, wobei Marcel immer ein bisschen außen vor gelassen wurde, weil er nicht so richtig dazu zu gehören schien.

Das bedauerte Tailor manchmal ein wenig, aber Marcel sagte stets, dass es ihm so lieber sei.

"Hey Tai...sieh dir das mal an! Du weißt doch, gestern war diese Beerdigung...die von diesem superreichen alten Knacker...hier steht‘s...Grifone hieß der."

Tailor sah mit gespielt halbherzigem Interesse auf die Zeitschrift, die ihm entgegengestreckt wurde.

Aber in Wirklichkeit war er nervös geworden.

"Sieh dir diese Frau mal an! Die ist doch echt der Hammer! Eigentlich durften keine Reporter auf die Feier, aber irgendwer hat‘s geschafft und dieses Foto aufgenommen.

Das soll das Highlight der Messe gewesen sein.

Die Frau da...sie hat das Solo gesungen. Keiner weiß so richtig, wer sie ist, sie heißt angeblich Taima Roneved...sie ist so wunderschön!"

Jetzt schlug Tailors Herz ziemlich laut.

Er besah sich das Foto genauer.

Man sah eine Sargaufbahrung und daneben stand eine schlanke dunkelhaarige junge Frau.

Sie trug ein elegantes schwarzes Kleid, ihre Arme waren in ausdrucksstarker und graziöser Geste geöffnet, ihre Augen waren geschlossen, ihre Körperhaltung beherrscht, ihr Mund leicht geöffnet, ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck absoluten seelischen Einklangs und offenbarte ebenmäßige, puppenhaft perfekte, fein geschnittene Züge.

Marcel warf ebenfalls einen Blick auf das Bild und dann auf seinen Bruder.

Einer von Tailors Kumpels grinste breit "Sieh mal auf der nächsten Seite, da gibt es noch ein Bild."

Tailor blätterte um und versuchte nicht allzu aufgeregt zu wirken.

Auf dem Bild sah man die junge Frau, wie zwei charmant wirkende junge Männer ihr von beiden Seiten etwas ins Ohr flüsterten und sie hatte eine Hand auf der Schulter des Blonden und die andere am Unterarm des Schwarzhaarigen ruhen.

Beide streckten einen Arm nach ihr aus, der Blonde um ihre Taille, der andere um ihre Schultern.

Darunter stand: "Die geheimnisvolle engelsgleiche Sängerin scheint mit ihrer Stimme und ihrem märchenhaften Aussehen nicht nur normalsterbliche Männer, sondern auch die ewigen eisernen Junggesellengötterzwillinge Louis und Ethan Grifone um den Finger gewickelt zu haben."

Nun sah Marcel noch einmal auf das Foto und in das süffisant und gleichzeitig unschuldig lächelnde Gesicht auf dem Foto, dann wieder zu Tailor.

"Du Tailor...sag mal...kann es sein, dass du-"

Tailor legte seinem Bruder ungeniert eine Hand auf den Mund "Ja, du liegst richtig, aber das ist der falsche Zeitpunkt."

Ihre Freunde sahen sie fragend an und Tailor schüttelte den Kopf.

"Kümmert euch nicht drum, es geht um ein Problem mit unseren Eltern."

"Achso...na dann, also wie findest du sie? Sie ist doch wirklich traumhaft schön."

Tailor betrachtete nochmal scheinbar abschätzend sein eigenes Bild und meinte dann:

"Ist sie nicht etwas zu schmal...also ich mag Frauen mit etwas mehr auf den Hüften lieber. Und auch ihre Oberweite ist maximal B..."

Seine Freunde protestierten.

"Sieh dir doch an, wie sie sich bewegt...diese royale Ausstrahlung, diese Anmut! Sie ist doch ein ganz anderer Typ Frau! Das ist niemand, den man einfach nur geil findet! So einer möchte man sich zu Füßen werfen! Man möchte ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, damit sie einem wenigstens kurz ihre Aufmerksamkeit schenkt!"

Tailor seufzte.

"Also auf dem Foto erkenn ich nicht viel Bewegung, und was ihr sagt mag ja richtig sein, aber das ist doch nur ein weiterer Grund sie zu vergessen. Meint ihr nicht, dass so ein Wesen genau weiß, wie es auf andere wirkt? Ich wette mit euch, sie ist total arrogant und nutzt ihre Ausstrahlung aus, um zu bekommen, was sie will.

Meistens haben Leute mit einem solchen Aussehen nicht nur einen miesen Charakter, sondern auch noch einen IQ, der nicht mal ausreicht, um allein durch eine Tür zu gehen. Ich würde meine Ehre als Mann der Frauen darauf verwetten, dass sie ein so aufgeblasenes Ego hat, dass für intelligente Gedanken kein Platz mehr ist."

Seine Freunde sahen ihn böse an "Du bist ein Spielverderber...lass uns doch unsere Illusionen!"

Marcel allerdings lachte herzhaft bei Tailors letztem Kommentar.

"Mann der Frauen, ja?"

Tailor verzog seinen Mund zu einem schmallippigen Lächeln und zischte:

"Ja, und könntest du aufhören zu lachen? Du bist hier schließlich der einzige, der meinen Witz verstanden hat."

Marcel zuckte nur mit den Schultern.

Da tippte ihn ein anderer seiner Freunde an.

"Sag mal, was hast du eigentlich mit deinem Auge gemacht, hast du dich etwa geschlagen?"

Tailor antwortete mit seiner zurechtgelegten Erklärung.
 

Im Klassenraum stürmte Sabrina auf ihn zu.

"Tai! Was soll ich tun?"

Er sah sie verwundert an, und sie zog ihn energisch in eine Ecke.

"Du bist in den Klatschblättern und im Moment ein Spitzenthema, und meine Freundinnen wissen natürlich, dass ich auf der Beerdigung war, und jetzt fragen mich alle ständig nach Taima! Was soll ich machen?"

Er seufzte und strich ihr eine Strähne zurück.

"Erzähl einfach, was für einen Eindruck du von Taima Roneved hattest. Du musst ja nicht verraten, dass sie ein Junge und dein bester Freund ist."

Er zwinkerte ihr zu und sie nickte.

"Da fällt mir ein, hast du es deinen Eltern erzählt? Wie haben sie reagiert? Ist die Verzierung in deinem Gesicht daher?"

Er presste kurz die Lippen aufeinander "Sie ignorieren mich, es war ziemlich unangenehm. Und du liegst richtig, mein Vater hat mir eine gescheuert."

Sie zog einen Schmollmund.

"Awww...mein armes, armes Putput...soll ich mal pusten?"

Er lachte und schob sie von sich.

"Ich steh mehr aufs blasen, also danke, aber nein danke."

Ihre Augen waren kurz groß gewesen, dann lachte sie glockenhell und natürlich.

"Du bist einfach unmöglich."

Er zuckte nur mit den Schultern.

Die Lehrerin kam in die Klasse und Sabrina setzte sich auf ihren Platz.
 

Später in der Umkleide vor dem Sportunterricht sah er seine Schulkameraden das erste Mal mit anderen Augen.

Die meisten waren nicht so sein Typ, aber es gab einige, die durchaus nett anzusehen waren.

Er überlegte schon, ob er nicht auf einen von ihnen zugehen sollte, als ihm aufging, dass es vielleicht keine besonders gute Idee wäre, wenn sich in der Schule rumsprechen würde, dass er schwul war.

Andererseits wollte er eigentlich auch nicht Verstecken spielen.

Sich seinen Eltern gegenüber zu outen war zwar hart gewesen, aber hatte irgendwie auch gut getan.

Vielleicht weil er erkannt hatte, dass er stark genug dafür war, zu sich selbst zu stehen.

Ja, ein bisschen stolz auf sich war er schon.
 

Während er so nachgedacht hatte, hatte er nicht aufgehört das vorhin auserkorene Objekt zu begutachten.

Dumm nur, dass diesem das mittlerweile offenbar auch aufgefallen war, denn er erwiderte den Blick forschend.

Tailor realisierte, dass ihn die hellblauen Augen ansahen und unterdrückte den Reflex sich beschämt wegzudrehen.

Verstecken brachte wirklich nichts.

Stattdessen zwinkerte er kurz und bückte sich dann mit dem Rücken zu seinem Beobachter, um seine Sporthose hochzuziehen.

Wenn es auf fruchtbaren Boden fallen konnte, dann würde es das tun, und wenn nicht, nun dann konnte er auch immer noch behaupten, er sei bloß in Gedanken gewesen.

Während sie Badminton spielten, traf sich sein Blick noch ein paar Mal mit dem von Sascha.

Der Rotbraunhaarige war einen halben Kopf größer als Tailor und machte Silat. Eine Kampfkunst, was genau das jetzt war, konnte er aber nicht sagen.

Es musste allerdings etwas sein, was den Körper stark trainierte und gleichzeitig biegsam hielt, denn Sascha hatte genau die Art von Körperbau, die Tailor bevorzugte.

Groß, muskulös, aber nicht aufgeblasen, und gleichzeitig auch noch mit einer gewissen Eleganz, die manchen Männern mit wachsender Muskelmasse schnell verloren ging. Ein Beispiel für jemanden, bei dem die Eleganz sehr unter den Muskeln litt, war wohl Arnold Schwarzenegger.

Beim Gedanken an diesen aufgepusteten Typen verzog Tailor das Gesicht.

Was manche Leute mit ihren Körpern anstellten, war nicht mehr schön zu nennen.
 

Da Sport montags die letzte Stunde für die meisten war, gingen mehr als sonst nach dem schweißtreibenden Unterricht unter die Dusche.

Auch das war Tailor nur recht.

Normalerweise ging er nie duschen, sondern direkt nach Hause, aber heute gab es zwei Gründe dies nicht zu tun.

Erstens hatte Tailor keine Ambition früh zu Hause zu sein, und zweitens sah er den fragenden Blick, den Sascha ihm zuwarf, bevor er in den Duschraum verschwand.

War das eine Anfrage oder nur Abschätzung gewesen?

Wie auch immer, er entschied, dass er eine Ausnahme machen würde, und zog seine Sportklamotten aus.

Noch letzte Woche hätte er sich womöglich geschämt nackt zwischen all die anderen Jungs zu treten, von denen die meisten größer und trainierter als er waren.

Jetzt allerdings, da er begriffen hatte, dass er nicht bloß ein schmächtiges kleines Kerlchen war, das sich unter zukünftige Sportstipendiaten mischte, sondern eine Person mit ganz eigener Ausstrahlung. beschloss er sich nicht mehr zu verstecken.

Er betrat den dampfgeschwängerten Raum und hörte das Rumgealbere der anderen.

Wie gleichgültig ging er an denen vorbei, die sich stolz ihre Schambehaarung zeigten.

Er stellte sich unter einen freien Duschkopf und ließ das heiße Wasser auf sich niederprasseln.

Er spürte, wie es seinen Bauch und seine Oberschenkel hinab rann, und schloss die Augen, als er seine Haare ganz nass machte und nach hinten Strich.

An seinem Hals verharrte er kurz, sein Nacken schmerzte ein bisschen, der Schlag seines Vaters hatte ihm ein bisschen die Wirbel verrenkt.

Auch das würde sich hoffentlich bald wieder geben.

Er griff nach der bereitliegenden Seife und rieb sich damit ein, sie fühlte sich angenehm sanft auf seiner Haut an und er freute sich, dass der klebrige Schweißfilm überall begann sich aufzulösen.

Er duschte sich ab und drehte sich von der Wand weg um sich noch einmal ein wenig den Rücken wärmen zu lassen.

Er hob den Blick und versuchte zu ignorieren, dass er von einigen angestarrt wurde.

Langsam gingen die meisten raus, schließlich war er später als die anderen gekommen.

Aber drei blieben, Sascha war nicht darunter.

Tailor fragte sich, ob das bedeutete, dass dieser sich gegen ihn entschieden hatte.

Er drehte sich noch einmal um und schloss die Augen.

Vielleicht sollte er das montags öfter tun, es tat wirklich gut und es entspannte ihn von den Aufregungen des Wochenendes.

Gab ihm aber auch Gelegenheit zum Nachdenken.

Er musste seine Eltern noch fragen, ob er wieder als Model anfangen durfte.

Am besten er tat das, solange sie ihn noch anschwiegen, dann konnte er ihr Schweigen werten, wie er wollte, und sie mussten entweder anfangen wieder mit ihm zu reden, oder ihn gewähren lassen.

Er seufzte und drehte den Hahn zu, bevor er hinausging, wo scheinbar niemand mehr war.

Er seufzte erneut, natürlich hatte er nicht daran gedacht, ein Handtuch mitzubringen, warum auch, er hatte ja gar nicht vorgehabt zu duschen.

"Hier."

Eine sonnengebräunte Hand hielt ihm ein weißes Handtuch hin und er ergriff es ohne seinen Retter anzusehen, er wusste, wen er erblicken würde.

"Danke...wie selbstlos von dir."

Er sagte es, als sei es die reine Wahrheit, und das schien den richtigen Punkt zu treffen.

"Selbstlos würde ich das nicht nennen...ich...habe das Gefühl Signale von dir empfangen zu haben..."

Tailor warf ihm immer noch keinen Blick zu, sondern stand nackt da und trocknete sich ungeniert vor dem anderen ab.

"Signale welcher Art sollten das gewesen sein?"

Er sah aus dem Augenwinkel, wie der andere sich peinlich berührt die Haare verwuschelte.

"Ähm...sexuelle Signale, schätze ich..."

Tailor drehte sich abrupt zum anderen um und ließ das Handtuch auf die Bank fallen.

Er sah den Größeren fest an, seine Miene war unbewegt.

"Und? Was wenn es so wäre?"

Sascha wirkte ein bisschen ärgerlich.

"Verarscht du mich?"

Tailor zog eine Augenbraue hoch.

"Solltest du das nicht einschätzen können? Oder willst du mir sagen, dass dies das erste Mal für dich ist, auf einen Jungen mit einer solchen Absicht zuzugehen?"

Sascha lief etwas rot an.

"Ich habe nie etwas von Absichten gesagt!"

Tailor deutete auf Saschas bestes Stück.

"Sagen brauchst du es auch nicht. Also, dein erstes Mal? Wirklich?"

Der größere nickte beschämt und Tailor grinste kurz.

"Dann bist du wirklich mutig."

Sascha seufzte und wurde etwas ruhiger.

"Vergiss es einfach, ich weiß nicht, was mich eben geritten hat, tut mir leid, dass ich dich belästigt habe, das war sicher nur ein Missverständnis, und eigentlich kann ich mir auch nicht richtig vorstellen schwul zu sein."

Er drehte sich weg doch Tailor packte ihm am Handgelenk.

"Was denkst du, was du da tust?"

Er zog den überraschten Jungen zurück und packte ihn am Nacken, bevor er ihn küsste.

Sascha stöhnte überrascht in den Kuss hinein, als Tailors Hand zu seinem Schritt wanderte.

Sie lösten sich kurz und der Größere keuchte.

"Was tust du?"

"Ich besorg‘s dir. Es sei denn, du hältst mich auf."

Mit diesen Worten öffnete er die Jeans des andern, drückte ihn auf die Bank und kniete sich zwischen seine Beine.

Saschas Augen waren vor Unglauben geweitet, aber kaum, dass Tailor begonnen hatte sein Versprechen in die Tat umzusetzen, wurde die Überraschung von anderen Gedanken verdrängt.

Er griff in Tailors Haare, wusste erst nicht, ob er den Kopf wegziehen oder zum Fortfahren drängen wollte.

Aber als Tailor begann seine Zunge etwas intensiver einzusetzen, war die Frage geklärt.

Er stöhnte auf.

In diesem Moment war ihm völlig egal, wer ihm da grad einen blies oder ob jemand ihn dabei sehen würde.
 

Tailor war sich zu Beginn gar nicht sicher gewesen, ob er darin gut sein würde, hatte einfach darauf gesetzt, dass er das, was er bisher durch Louis und den Typen aus dem Club mitbekommen hatte, mit genügend Talent umsetzen konnte.

Das Ergebnis überraschte ihn dann doch, denn sein Testobjekt war schneller gekommen, als er selbst sonst.

Er behielt den Samen im Mund und drückte seine Lippen auf Saschas.

Dieser merkte, dass er irgendetwas eingeflößt bekam und wollte sich von dem Kuss lösen, aber mit Hilfe der Hände und seiner Zunge brachte Tailor ihn dazu es zu schlucken.

Er spürte, wie Sascha das schockierte und erregte, aber auch ein bisschen ekelte.

Er lachte höhnisch und küsste sein Gegenüber erneut, diesmal mit gezielterem Einsatz.

Dann griff er in seine Sporttasche und zog ein Kondom heraus.

Er hatte sie sich von Louis geben lassen, der ihn beschworen hatte, mit so etwas sehr vorsichtig zu sein, was er auch absolut verstand.

Er wollt sich wirklich nichts einfangen.

Sascha sah das Gummi und zog die Augenbrauen zusammen.

"Das ist wohl kaum zur Verhütung..."

Tailor schnaubte und riss das Päckchen auf.

"Idiot, ich verlass mich sicher nicht darauf, dass du mir sagst, dass du keine Krankheiten mit dir rumschleppst, und du solltest auch nicht so leichtsinnig sein.

Ein Baby ist nicht das einzige, was du im Zweifelsfall am Hals haben könntest."

Er zog Sascha das Kondom über und kniete sich rittlings über seinem Schoß auf die Bank.

Das Metall war kühler als der aufgeheizte Boden und sein vom Duschen noch erwärmter Körper zuckte kurz zusammen.

"Du hattest sicher schon Sex mit einer Frau, oder?"

Sascha nickte unsicher.

Tailor ergriff die schon recht markanten Hände und führte sie an seine Hüfte.

"Nun, glaub nicht, dass du mich flachlegen kannst, wie irgendein süßes Mädchen, ich bin genauso ein Kerl wie du.

Du musst mir keinen blasen, aber ich erwarte etwas Einsatz von dir, klar?"

Er bekam wieder nur ein Nicken als Antwort aber die Hand des anderen griffen fester zu und wanderte seinen Körper entlang.

"Du hast schöne Haut...nicht wie ein Mädchen...irgendwie ist sie weicher und glatter, lauter winzige Härchen, die sich an mich anschmiegen...geil..."

Tailor nickte und ließ sich langsam hinabsinken auf Saschas Erregung.

Dieser stöhnte auf und zog Tailor in einer groben Aufwallung von Gier an sich.

Tailor dagegen hatte es langsam angehen wollen und war kurzzeitig von der schmerzhaften und zugleich lustvollen Intensität des plötzlichen Eindringens überwältigt.

Er ächzte und seine Finger gruben sich in Saschas Schultern.

Dieser war ganz hin und weg und keuchte ihm ins Ohr.

Tailor versuchte das unerwartet starke Gefühl zu überwinden und sich zu bewegen, um es besser werden zu lassen.

Als er kurz mit der Hüfte zuckte stöhnte Sascha auf und zog sein Gesicht zu sich, damit sie sich küssen konnten.

Tailor grinste kurz, Sascha zeigte tatsächlich Initiative.

Als der Größere auch noch begann Tailors Glied zu massieren, war er überrascht.

Der Typ schien sich schneller auf die Situation einzustellen, als er erwartet hatte.

Sie lösten ihren Kuss und Tailor stimmte eine rhythmischere Bewegung an.

Sascha versuchte sich leicht dagegen zu bewegen, aber es schien ihm nicht zu reichen.

Er klammerte Tailor fest an sich und flüsterte "Halt...warte kurz..."

Tailor hatte die kurze Befürchtung Sascha wolle aufhören, aber die war unbegründet.

Er packte Tailor ohne ihre Verbindung zu trennen mit den Händen an den Oberschenkeln.

"Halt dich kurz fest."

Tailor tat wie ihm geheißen und spürte wie Sascha aufstand und die zwei Schritte bis zur Wand wankte.

Die Kälte der Wand durchstach ihn vom Rücken hin und ließ ihn überrascht aufjaulen, aber zugleich sorgten Saschas Unterleib und die Gravitation dafür, dass seine Verbindung mit dem anderen noch intensiver wurde, und überreizte Lustsignale überschwemmten sein Gehirn.

Er krallte sich nur noch fest, ihm war schwindelig von der heißen Dusche, der Atmosphäre, und er nahm kaum wahr, wo er sich befand.

Sascha war nun derjenige, der den Rhythmus vorgab, und er besaß eine für Tailor ungeahnte Ungestümtheit.

Sein Stöhnen und Schnauben klang wild, und seine Hände waren ein bisschen rau, die leichten Bartstoppeln rieben über seine zarten Schultern.

Wieder trafen sich ihre Lippen und keine zurückhaltende Neugier war darin mehr zu erkennen.
 

Als es vorbei war, gab Sascha Tailor noch einen kurzen sanften Kuss auf das Veilchen, aber sie sprachen nicht, sie zogen sich nur an und standen sich dann kurz gegenüber.

Sascha räusperte sich letztendlich "Nächsten Montag wieder...?"

Tailor grinste süffisant "Ich bring auch mein eigenes Handtuch mit."
 

___________________

Sooooooooooooo

Die Konfrontation mit den Eltern...und der Bruder ist auch endlich da.

Marcel ist genau so wie ichs mag...schweigsam, verständnisvoll, intelligent, loyal ein bisschen zynisch und schüchtern.

Halt jemand den man entweder mit viel Mühe erobern muss oder der plötzlich für sich die richtige Person findet und dann ernst macht <3

Aber was schwämr ich hier so über Marcel...wie findet ihr Sascha?

Und natürlich wie findet ihr Tailors Eltern auf den ersten Blick?

Freu mich immer über die Kommis und hier möcht ich mich auch mal ganz herlich bei Kaethchen bedanken: Danke danke danke danke danke! <3

Ich würde euch ja um kurzen Applaus für sie bitten, aber die Vorstellung wie ihr alle vorm Computer sitzt und ihr applaudiert war irgendwie zu skuril...>:3



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  KaethchenvHeilbronn
2012-04-07T17:29:38+00:00 07.04.2012 19:29
OMG! Ich bekomme Applaus! >.<

Aber das mach ich doch gerne für dich, diese tollen Kapis als erste vor allen anderen lesen ;) X3
Von:  Salix
2012-03-29T20:07:05+00:00 29.03.2012 22:07
*Brav für Kaethchen aplaudier* ;) (Ist zwar seltsam aber, ach was soll es ein bisschen seltsam is doch jeder!)

Marcel mag ich, ich hoffe er taucht noch öfter auf.

Die konfrontation mit den Eltern war heftigt und der Vater passt genau ins Schema Choleriker! Die Mutter ist auch unsympatisch, aber anscheinend folgt sie hauptsichtlich ihrem Mann und will den schönen Schein wahren. wie ihre eigene Meinung ist kommt ja kaum rüber.

Sascha, hm? Mir ging es etwas sehr schnell mit dem. und ich weiß auch noch nicht, was ich von ihm halte.

LG




Von:  tenshi_90
2012-03-29T19:50:52+00:00 29.03.2012 21:50
Huhu ^^

Das Kapitel ist klasse :)

Die Eltern sind echt mies und fies.. man schlägt doch net glei auf seine Kinder ein, nur weil sie sich geoutet haben...

Marcel ist ein toller und verständnisvoller Bruder.. Ich hoffe er taucht noch öfters auf ^^

Sascha scheint ein liebenswerter Kerl zu sein.. der sich mal so spontan von Tailor vernaschen lässt ^^

Freu mich schon aufs nächste ^^
LG
Von:  JamieLinder
2012-03-29T19:43:41+00:00 29.03.2012 21:43
Das Kapitel ist, wie nicht anders gewohnt, super.=3
Die Eltern sind wirklich schlimm. Bei solchen Eltern wäre ich auch freiwillig abgehauen.
MARCEL IST EINFACH NUR WUNDERBAR!!!!
Ich fand die Szene sooooo unglaublich niedlich und bezaubernd. Die Stimmung war richtig gut nach zu vollziehen.!<3
Ich mag ihn und ich hoffe er taucht öfter auf.*-*
*schwärm*

Sascha...hm...xD
Also so richtig kann ich mir noch keine Meinung über ihn bilden. Er scheind nett zu sein und irgendwie, wenn auch nur auf den ersten Eindruck jetzt, Treuherzig. Er ist nicht so ein Draufgänger, eher schüchtern, aber auch ein wenig fordernd. Also für mich, beim ersten Eindruck. Aber ich denke, in den folgenden Kapiteln werde ich noch mehr Eindrücke sammeln können.=3

Hoffentlich geht der kleine Tailor am Donnerstag zum Casting?!xD Kann man das so nennen?!
Er würde bestimmt ein gutes Model abgeben.*-*
Sowohl als weibliches als auch als männliches.<3
Und Louis würde sich bestimmt auch sehr freuen.;D

Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.:DDD
(hoffentlich ohne diese blöden Eltern, wie können die nur ihr Kind schlagen?!>o<)


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