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Der Vampir in unserem Keller

von

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Die Fremden im Zug

Sogar Star spürte sie. Auf dem Dach hatte ich auch was gefühlt. Warum waren diese Instinkte so labil bei mir? Jedenfalls war es besser zusammen zu bleiben.

Ich nickte ihr zu. „Dann lass uns zurück ins Abteil gehen. Wahrscheinlich werden sie dorthin kommen.“

Nebeneinander gingen wir zurück. „Müssten wir nicht bald da sein?“

„Ja. Wir fahren schon viel länger als drei Stunden, Majestät.“

Als ob ich das nicht wüsste.

Ich ging schneller und zog die Tür zu unserem Abteil auf. Kiba saß am Fenster und sah nach draußen. Große Sorgen schien er sich nicht zu machen.

„Sag mal Kiba, ich dachte wir wären in drei Stunden am Flughafen?“ meine Stimme klang verärgerter, als ich wollte.

Ohne mich anzusehen, meinte er: „Hab mich schon erkundigt. Ein Zug ist liegengeblieben, wir müssen auf einer anderen Strecke drum herum fahren.“

„Aha.“ Ich setzte mich wieder auf meinen Platz. Neues Zuhause, neues Glück, wie?

Tatsächlich merkte ich kurz darauf, das sich etwas an unser Abteil heran schlich. Warum ich mich nicht darum gekümmert hatte, wollten sie wissen. Weil die harmlos waren. Ich blieb bei meiner Einschätzung. Und dabei, das sie von alleine kommen würden, wenn sie etwas wollten. Und genau das taten sie ja nun.

Wenn sie Übles im Sinn hatten, konnten wir immer noch darauf reagieren. Ansonsten stand es doch jedem Vampir frei, mit dem Zug zu fahren? Genau wie den Menschen.
 

Tocktock. Ein zaghaftes Klopfen.

„Ja?“ rief ich laut.

„Dürfen – darf ich vielleicht hineinkommen?“ fragte eine ältere Stimme.

Kiba beugte sich vor. „Weißt du nicht, was sich gehört? Wo sind deine Manieren? Aus welcher Ecke kommst du, dass du einfach mal so in das Abteil des Königs kommen willst?“

Draußen hörte man, wie sich drei Leute hinknieten.

„Bitte verzeiht. Wir hörten Gerüchte,“ sagte die gleiche Stimme.

„Wir wollten uns überzeugen, ob sie der Wahrheit entsprechen.“ Das war eine jüngere Stimme.

„Tun sie,“ rief Kiba. „Wenn ihr ein Anliegen habt, dann sagt´s.“

Was dachte sich Kiba dabei? Ich konnte für mich selbst reden?

Der König redet nicht einfach mit jedem dahergelaufenen Pöbel, klärte mich Laddy auf.

Langsam fing ich schon fast an zu bereuen, dass ich ihn mitgenommen hatte.

Ich eignete mich denkbar schlecht zum König. Immerhin konnte ich nun verstehen, warum die Söhne, die Prinzen eine gewisse Erziehung genossen um dann später mal König zu werden, wenn der Vater zu alt war oder gar verstorben.

Gespannt sah ich zur Tür.

„Wir wurden aus unserem Revier durch einen gegnerischen Clan vertrieben.“

Damit konnte ich nichts anfangen. Was erwarteten sie von mir?

„Zwar haben wir gekämpft, bis zum Äußersten, aber nur wir drei sind noch übriggeblieben.“

„Dann ist es doch das Beste abzuhauen, so wie sie es gemacht haben, oder?“ wandte ich mich flüsternd an Kiba. „Oder wollen die, dass ich ihnen ihr Revier zurückerobere?“

Kiba sah mich an und zuckte mit den Schultern. „Finden wir es heraus.“

„Und was wollt ihr nun von unserem König, der sich wie ihr wisst gerade auf Reisen befindet? Soll er zurückkehren und eure Feinde vertreiben? Ihr hättet früher kommen müssen.“

„Das hätten wir getan, hätten wir gewusst, dass seine Majestät zurückgekommen ist. Wir wollten euch bitten, dass wir an den gleichen Ort wie ihr reisen dürfen. Oder wenigstens in die Nähe.“

Kiba stieß mir leicht den Ellbogen in die Rippen. „Ich denk, das ist okay. Sie sind bloss noch zu dritt und suchen einfach nur Schutz. In deinem Schatten sozusagen.“

Ich nickte. „Ja. Hab ich auch selber verstanden. Sag ihnen, es ist okay.“

„Ihr habt die Erlaubnis des Königs, in unserer Nähe zu bleiben,“ rief Kiba.

Aufgeregtes Getuschel von draußen. „Was haben die denn erwartet?“

„Vielen Dank, eure Hoheit.“ Das war wieder die erste Stimme. Ich hörte wie sie sich zurückzogen.

Kiba lachte leise. „Nein, die hätten dich nur zu gerne mal gesehen, glaube ich.“

„Haben sie doch, oder nicht?“ Wir waren doch verfolgt worden?!

„Na ja, aus der Nähe, von Angesicht zu Angesicht. Guck da,“ er zeigte auf einen Berg an dem wir gerade vorbeifuhren. „Wir sind gleich da.“

Wie auf Kommando standen alle auf und holten unser weniges Gepäck. Star wollte zum Gepäckwagen, aber Kiba hielt sie auf. „Die werden dich nicht einfach mit einem Sarg aus dem Zug spazieren lassen.“

„Ich weiß, aber ich möchte in der Nähe sein,“ erklärte sie. „Natürlich nur, wenn Majestät es erlaubt.“

„Klar,“ das tat ich nur zu gerne. Nach wie vor nervte mich diese Ansprache.

Aber daran, das ich kein Gepäck tragen musste, daran würde ich mich wohl gewöhnen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-08-18T22:20:48+00:00 19.08.2012 00:20
Super Kapitel,sehr gut geschrieben.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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