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Kiss of the Moon

von

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Vorbereitungen

„WAS?!“, schrie Mori in den Telefonhörer. Er kläffte noch lauter in das Stück Plastik, seine Lieblingssendung „Kochen mit Yoko am Mittwoch“ stand immer noch auf Pause.

„Yoko, mein Schatz! Du musst leider warten~...! Wa- Ja, ja, ich höre Ihnen ja zu....“

Mori Kogoro saß zur wunderschönsten Morgenstunde in seinem zerlederten Chefsessel am Fenster, die Schale Reis stand unangerührt vor ihm auf dem Schreibtisch. Der Kassettenrekorder vor ihm hatte nun das Life-Special mit ihm selbst und seiner Angebeteten „Yoko Ouno“ schon tausend-endlose Male abspielen müssen.
 

Shinichi drohte zu kotzen, dabei hatte Ran sich soviel Mühe mit dem Frühstück gemacht...

„Yokoooo! YOKOOOO!“

Es fehlte wirklich nur noch die schleimige Sabberspur einmal vom Fernseher, hin zum Kühlschrank für ein schönes Bier und wieder zurück in seinen Sessel vor den Fernseher natürlich.

Und Shinichi hatte es so satt, diesem Idioten von einem selbsternannten Detektiven immer unter die Arme greifen zu müssen!

Er wollte wieder eigene Fälle lösen! Im eigenem Zimmer schlafen! Im eigenem Bett! Im eigenem Körper!!!

Vor lauter Frust knallte er seine Schüssel einmal laut auf die Tischplatte, was seine hausfrauliche Kindergartenliebe gleich kommentierte:

„Conan! Was soll denn das? Und du Paps: Entweder du telefonierst und hörst Inspektor Megure aufmerksam zu oder du legst auf und frühstückst – mit uns am Tisch – ZUSAMMEN!“

„Ja, ja, Mausebein....“, grummelte dieser einmal, widmete sich dann aber brav seinem Gesprächspartner zu:

„Also, Inspektor Megure, noch mal zusammengefasst:

Diese superreiche Frau Suzushi Kanashi – Kinoshi, sag ich doch - hat da also diesen fetten Klunker und... ja... ja... Kaito KID... ja.... war das nicht dieser Dieb?“

„KAITO KID?!“, rief Shinichi, am liebsten hätte er diesem Trottel den Telefonhörer aus der Hand gerissen. Stattdessen klebte er schneller an der anderen Seite des Hörers als man gucken konnte.

Ganz leise konnte er die Stimme des Inspektor wahrnehmen:„...hat wie immer eine Nachricht hinterlassen, aber ich habe keine Ahnung, was...“

-DONG- Eine Kopfnuss... was auch sonst...

„Conan! Du sollst Paps doch nicht bei der Arbeit stören... Iss dein Frühstück und geh dann in die Schule!“, schimpfte Ran und hob das kleine Bündel in ihrem Arm wieder an den Tisch.

Ja, auch das hatte Shinichi satt.
 

Kaito KID hatte also wieder zugeschlagen und dieser nichtsnutzige Pantoffeldetektiv hatte den Fall wieder einmal bekommen; dann war es nur eine Frage der Zeit, bis Shinichi auch die Details erfahren würde...

Das war endlich wieder ein Fall, der ihn auch reizte, endlich!

Dieses wohlige Gefühl in seinem ganzen Körper kurz vor einer ganz großen Sache machte sich breit und ein gewisser Meisterdieb war da nicht unbeteiligt.

Vielleicht freute er sich auf diesen Dieb noch eher als auf jeden anderen Fall, mehr als auf Fußball, mehr als auf Weihnachten!

Er grinste in sich hinein und aß sein Frühstück zu ende.
 

Ah, er liebte den Geruch vom Polizeipräsidium.

An der Hand von Mori Ran lief Conan hinter seinem Pflegevater hinterher. Er hatte wie immer Probleme, mit den beiden Schritt zu halten, aber die Neugier trieb ihn mit den anderen in das Zimmer des Inspectors Megure.
 

„Da sind Sie ja endlich!“, empfang der dickliche Mann die drei Gäste.

„Kommen Sie rein; Wie schon am Telefon erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Ankündigung des gesuchten Diebes Kaito KID. Die Nachricht ging an die Dame Kinoshi, eine Verwandte der Familie Suzushi.“

Ein Nicken Richtung Ran bestätigte die Freundschaft zwischen den beiden Mädchen Ran und Sonoko.

„Wie Sie sich denken können, hat sogenannte Familie auch - wie immer - ein beachtliches Repertoire an Privatsecurity, -polizei, -wachschutz und - weiß ich nicht was, schon längst angeheuert und will die japanische Polizei mal wieder bloßstellen...“

„Na dann brauchen wir ja nicht da hin. HAHAHAA!“, lachte Kogoro dämlich und fing sich fast Eine vom Inspektor.

„NICHTS 'HAHAHA'! Sie werden Ihren Hintern in dieses superteure Gebäude schieben und dort diesen verdammten Fall lösen, KLAR?!“

Fast musste Shinichi schon lachen, aber er wollte nicht auch noch eine übergebraten bekommen. Da musste er wohl selbst wieder aktiv werden um an Informationen heran zu kommen: „Inspektor, was möchte Kaito KID denn dieses Mal stehlen?“

Ein süßer Kinderschmollmund noch hinterher, große Kulleraugen und schon wirkte diese Frage vollkommen unschuldig.

Es musste ja schließlich auch seine Vorteile haben, so klein zu sein.

Schon fast versöhnlich antwortete der Erwachsene auch gleich: “Naja, also es scheint sich um ein Schmuckstück der Familie Suzushi zu handeln: den 'Kiss of the Moon'. Soviel ist sicher.

Die Nachricht lautet nämlich:
 

Fall auf Fall,

Schlag auf Schlag;

Zur ersten frühen Stunde des vollen Mondes werde ich der Nacht seinen Kuss stehlen
 

Mit 'Kuss' ist der 'Kiss of the Moon' gemeint, ein wertvoller Saphir der Familie Suzuki, und was Datum und Uhrzeit betrifft, scheint es auch klar: in der nächsten Vollmondnacht, die erste Stunde, also morgens um ein Uhr.“
 

Nein, - und Shinichi war sich sicher - irgendwas stimmte nicht.

Was das Objekt der Begierde anbelangt, gab er ihm Recht, aber die Uhrzeit... warum sollte KID es ihnen so einfach machen? Er war sich nur noch nicht 100% sicher, ob er richtig lag.

Aber irgendetwas störte ihn noch an dieser Auflösung, doch was war es nur?

Und was war mit 'Fall auf Fall' gemeint?

In seiner typischen Grübelpose lief er auf und ab, auf und ab... und lief einmal kräftig gegen Rans Beine.

„Conan! Du sollst hier nicht so blind rumlaufen! Außerdem.... gehen wir jetzt erst einmal zu Sonokos Familie. Komm!“, lächelte sie ihren Schützling an.

Und wieder an ihrer Hand marschierte die ungleiche Gruppe auf zum nächsten Fall!
 

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Die Schulglocke Japans, die in wirklich jeder Schule dieses Landes gleich klang, ertönte laut in allen Räumen der Oberschule, doch einen interessierte das nicht die Bohne. Wieso auch?

Der 17-Jährige war eigentlich nur müde, hatte er doch viel zu viel mit dem und jenem zu tun gehabt... und alles eben, was ein Teenager nun mal zu tun hat... um Mitternacht.

Diebeszüge planen und so.

Kuruba Kaito gähnte kräftig und machte sich nicht einmal die Mühe die Hand vor den Mund zu nehmen. Himmel, er war soooooo fertig; die ganze Nacht plante er seinen nächsten Clue, holte sich zwischendurch einen runter, ließ kleine Detektive in seinem Kopf rumtanzen... und kalt war es.

In Zukunft würde er seine Genialität im Sommer ausleben!
 

Er knöpfte seinen Stehkragen bis zum Kinn hoch und trottete weiter Richtung Schultor und dort stand... ja, er sah richtig: Am Tor stand seine Sandkastenfreundin Aoko und stampfte schon mit den Füßen im Boden rum.

Bei den kurzen Matrosenuniformen würde er wohl auch frieren, kicherte aber doch ein bisschen; Miniröcke wurden eindeutig für Männer erfunden!
 

„Mann, Kaito! Kannst du dich nicht beeilen! Die schließen gleich alles hier und es ist soooooooo kalt!!“, rief Aoko schon vom Weiten und klapperte demonstrativ mit den Zähnen. „Mach mal schneller!“

„Ja, ja....“

Nun lief er doch die letzten paar Meter und freute sich schon riesig auf einen total überheizten Klassenraum.
 

„HATSCHI!“, erklang es in den ruhigen Raum. Die Nase lief ihm auch...

„Hast du dich etwa erkältet, Kaito? Du solltest aufpassen, es stehen bald Prüfungen an!“

"Ach, halt den Mund," dachte sich Kaito und zog den Rotz laut wieder hoch. In seinem Leben stand noch einiges anderes an als doofe Prüfungen.

Sein Niesen war im gesamten Klassenraum zu hören und so manch einer muss gerade aufgewacht sein.

Klassisches Japanisch ist nun auch nicht wirklich sein Lieblingsfach, aber so hatte er die Zeit, sich ein bisschen um seine Magie der Nacht zu kümmern.

Ein, zwei Schritte musste er noch ausfeilen, hier und dort einen Meisterschnitt hinzufügen; er kannte das Ziel und wie er rankommt; er wusste wann wie was ablaufen sollte, sogar die Gästeliste stand fest:

Herr Inspektor Megure durfte anwesend sein, war dieser doch der leitende Inspektor des Bezirkes; die gesamte Suzushi-Familie als Pressestifter; dieser Idiot von Detektiv Mori Kogoro, ein bisschen Spaß muss schließlich sein; und sein kleiner Liebling, der Schülerdetektiv höchstpersönlich: Kudo Shinichi, seines Zeichens Meisterdetektiv.

Uuuhhh~ wie's ihm Kribbelte! Überall schienen kleine Krabbelkäfer durch seinen Körper zu kreuchen und zu fleuchen und ihm wurde schnell wieder warm, schon fast heiß!

Allerdings, dieser Typ bedeutete immer eine Menge unerwarteten Ärger, aber auf ihn verzichten...? Eigentlich wollte er ihn dabei haben und ihm die Brille entreißen, in seinen wunderschönen Augen versinken, diese braunen Haare wuscheln- doch, doch, Kaito sollte ihn „einladen“!

Er freute sich ja schon so und ein fettes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

„Kuruba-Kun! Schön, dass du dich doch noch für mein Fach interessierst, ließ bitte ab Seite 127!“

Na toll, und wieder hat dieser Detektiv ihn in eine brenzlige Lage katapultiert...
 

Acht Stunden und einige peinliche Auftritte seines pubertierenden Körpers später, konnte sich Kaito endlich auf den Weg nach Hause machen.

Neben ihm lief wie immer Aoko mit ihren langen, braunen Wuschelhaaren unter einer roten Wollmütze versteckt und ihre blauen Augen lugten aus dem Windschutz 'Mantel-Kaputze-Schal-Mütze' in Kaitos Richtung.

„Kaito, alles in Ordnung? Du bist den ganzen Tag schon so komisch, starrst vor dich ins Leere, verschwindest total oft auf Toilette... Hast du dir doch eine Erkältung eingefangen oder sogar eine Blasenentzündung?“

„Ja, genau, eine Blasenentzündung!“, Kaito lachte unnatürlich auf, aber Aoko schien es nicht bemerkt zu haben.

Den ganzen Tag hatte er an nichts anderes als an den Meisterdetektiven gedacht.

Manchmal hat er sich selbst dabei erwischt, wie er den Schülerdetektiven mit seiner Freundin Aoko verglich:

Ihre Haare waren attraktiver aufgrund der Länge, von ihrem Busen und ihrer weiblichen Figur mal ganz abgesehen, aber Kudos Figur war auch nicht zu missachten, handelte es sich doch um diese schlanken Linien von Brust bis Hüfte, kräftige aber nicht zu muskulöse Arme und Beine, ein langer, verführerischer Hals, dazu dieses umwerfende Lächeln, ein entblößendes Grinsen und - ooookay.

Kaito schielte noch einmal zu dem Mädchen neben sich. Nein, sie kam nicht an Kudo Shinichi heran, nicht einmal annähernd!

Verdammt noch mal, er wurde schon wieder hibbelig wie ein Mädchen aus 'American Pie'...

„Kaaaaaaaaaaitooooooooo????“

Nun riss ihn endlich die Stimme von Aoko aus dem Traumreich.

„Ich wollte nur wissen was du Samstag Abend machst? Wollen wir uns zusammen dieses Zauber-Special im Fernsehen anschauen?“

Ach nein, sie lächelte sogar niedlich, aber leider war Samstag Vollmond.

„Äh, die habe ich... schon gesehen... Tut mir Leid!“, entschuldigend zauberte er ihr schnell noch eine Blume aus seinem Handschuh.

Das Strahlen ihrerseits erwärmte immer sein Herz und doch... konnte er einfach nicht mehr für dieses Mädchen empfinden.

Schade aber auch. Es wäre alles so einfach, wenn Aoko nicht die Tochter Inspektor Nakamoris wäre, wenn sie etwas aufgeschlossener wäre, wenn...

wenn sie Kudo Shinichi wäre...
 

Mittlerweile war es fast Mitternacht und die kalte Winterluft zog um seine Ohren. Pfeifend und sausend umflog er die Hochhäuser der Stadt Tokyo.

Kaito zog sich die Schleppe seines Zylinders weiter ins Gesicht, es war wirklich unglaublich kalt für diese Insel.

Der runde Mond schien weit am Nachthimmel und tauchte ihn in gleißendes Licht, welches ihn auf seinen Beutezügen stetig schützend umgab.

Hoffentlich blieb es wolkenlos, auch wenn es dadurch kälter sein würde, aber das Weiß des Mondes half ihm bisher immer schnell zu verschwinden, so wie bei etlichen Fällen zuvor.

„HATSCHI-VERDAMMT!“, sein Körper zuckte zusammen und wieder zog er den Rotz hoch. Mann, Aoko hatte Recht behalten und diese fiese Erkältung machte ihm nun schon seit zwei Tagen ernsthaft zu schaffen.

Wenn es nach ihm ginge, würde er jetzt in seinem warmen Bettchen liegen, sich mit Hustensaft und Wärmeflaschen meucheln und von einem gewissen Detektiven betütteln lassen.

Hach, was wäre das schön....

Aber genug geschwärmt, er hatte noch ein bisschen was vorzubreiten!
 

Er zog einmal kräftig an der Schnur an seinem Gleiter und dessen schneeweiße Schwingen schlugen in die Nacht hinein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ChigusaxRakan
2012-03-29T19:01:57+00:00 29.03.2012 21:01
Na ja viel ist noch nicht zu schreiben aber es ist schon mal ein interessanter Anfang der auf mehr zu Hoffen bietet. Also werde ich auf das nächste Kapitel geduldig warten - denn es scheint mir dass es sich auf jeden fall lohnen wird. Solange Kid seinen Coup auch wirklich durchführt...^^°
Von:  mor
2012-02-20T20:27:11+00:00 20.02.2012 21:27
na hoffendlich vermasseld Kaito Kid Seinem Cup wegen der Erkältung Nicht ^^


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