Zum Inhalt der Seite

Mikado

Von Verwechslungen, Irrtümern und sonstigen Fehlern
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnungen

Inu Yasha starrte missmutig den Baumkämpfer an: „Und die Mutter des Waldes ist sicher?“

„Sehr sicher. Sie spürt solche Dämonenenergien immer auf weite Entfernung.“

Das bedeutete, dass Naraku heute morgen nach Süden gereist war, also, zurück nach Teien, vermutlich in seine Hauptstadt Shuto. Und der Shogun trieb sich noch immer in Shiroi herum. Wann gab der Kerl eigentlich die Suche nach Tessaiga auf? Solange der Idiot hier herumschwirrte, war er praktisch auf den Zauberwald als sichere Zuflucht angewiesen – es sei denn, er würde nochmals gegen ihn kämpfen. Nicht, dass ihm das etwas ausgemacht hätte. Er kannte jetzt nicht nur die Windnarbe sondern noch zwei weitere Attacken Tessaigas, das würde er schon hinbekommen. Kagome hatte sich allerdings von ihm versprechen lassen, das nicht zu tun. Sie hatte dabei geweint, und so hatte er ihr sein Wort gegeben. Es war ja schön, dass sie sich so Sorgen um ihn machte, aber hier einfach rumzusitzen und zu warten, was die anderen drei in Machi erreichen konnten, war eigentlich auch nichts für ihn.

„Danke,“ sagte Kagome: „Es ist sehr nett, dass wir solche Informationen erhalten. Von Sango und Miroku und Shippou wisst ihr nichts?“

„Nein, aber sie sind Menschen und ein Fuchskind, selbst für unsere Mutter nicht so ohne weiteres wahrzunehmen.“ Der Baumläufer zuckte etwas die Schultern: „Aber sie lässt euch ausrichten, dass ihr besser den Wald nicht verlassen sollt. Auch kaiserliche Dämonenkrieger suchen nach einem jungen Mann in rot und weiß. Sie werden es jedoch nicht wagen unseren Wald zu betreten, das wäre ein Bruch des Vertrages zwischen Mutter und dem damaligen Inu no Taishou.“

„Hoffentlich ist ihnen nichts passiert.....“ Immerhin waren sie in Teien verurteilt worden. Liefen sie in der Hauptstadt Naraku über den Weg, würde der sie sicher wiedererkennen und womöglich über den Kaiser sie verhaften lassen.

„Keh! Du hast doch gehört, Naraku ist heute nach Hause gegangen.“ Inu Yasha erhob sich langsam: „Ich hätte ja gute Lust nach Shuto zu gehen und mir den Kerl zu schnappen. - Ja, schon gut. Ich soll vernünftig sein,“ ergänzte er: „Aber ich würde zu gern noch mal diesem Sesshoumaru zeigen, warum Tessaiga mir gehört!“

„Das weiß er sicher,“ begütigte sie: „Aber du kannst dir eben nicht mit dem Kronprinzen einfach so ein Duell liefern. Das ist Hochverrat. Warte doch ab, was Sango und die anderen beiden beim Kaiser erreichen können. Spricht er dich frei, so kann auch Sesshoumaru nichts mehr dagegen tun.“

„Und du meinst, er lässt mir dann Tessaiga.“

„Er wird müssen.“ Sie war da zwar nicht so sicher, aber im Moment war alles recht, was den impulsiven Halbdämon hier im Schutz des Zauberwaldes hielt.

Er zuckte auch nur die Schultern: „Wie lange willst du denn hier noch auf die Drei warten?“

„Es sind selbst mit Kirara drei Tage nach Machi – drei Tage zurück, sind schon mal sechs. Und sie konnten doch sicher nicht gleich am ersten Tag beim Kaiser höchstpersönlich vorsprechen. Sie sind jetzt neun Tage weg....Sie werden bestimmt bald kommen.“

„Keh!“ Inu Yasha versuchte durch die Bäume den Himmel zu sehen. Seltsamerweise fühlte er sich hier ebenso eingesperrt wie er es im Todeswald gewesen war – da hatte es ihm weniger ausgemacht, hatte er doch nicht gewusst, was Freiheit war. „Dann gehen wir zum Waldrand, wo wir sie kommen sehen. Und doch im Schutz sind.“

„Ja, in Ordnung,“ gab sie nach. Er wurde von Tag zu Tag unruhiger, wilder darauf, sich mit Sesshoumaru anzulegen. Hoffentlich war der endlich nach Machi zurückgekehrt. Aber andererseits: er wollte, sollte wohl das Ungeheuer von Teien fangen. Die Sache mit Tessaiga war ein zusätzlicher Anreiz in Shiroi zu bleiben. So sah sie zu dem Baumkämpfer: „Bringst du uns hin?“

„Ja, gern.“ Der wusste, dass es Wesen, die nicht Mutters Kinder waren, deutlich schwerer hatten, sich im Gewirr dieses Waldes zurechtzufinden.
 

Die vordersten Krieger des Provinzfürsten Kato stoppten ihren Marsch, als sie erschreckt erkannten, wer sich da gemächlich aus dem Gras erhob – ein riesiger Drache. Noch ehe jemand etwas sagen konnte, meinte Ryuukossei: „Ich will Kato sprechen.“ Im nächsten Moment hatte er nach dem ersten Dämon geschnappt und verschlang ihn mit Rüstung und allem.

Der eiligst herbeigeholte Provinzfürst verneigte sich höflich ein wenig: „Mächtiger Ryuukossei, ich freue mich, dass Ihr hergekommen seid. Darf ich dies so deuten, dass Ihr bereit seid, mich gegen den Kaiser zu unterstützen?“

„Das bedeutet, dass ich Lust auf Hundeblut habe.“

Kato warf einen raschen Blick auf seinen etwas unheimlichen Verbündeten, meinte jedoch tapfer: „Diese Lust wird bald Befriedigung finden. Ich bin dabei eine Falle für den Inu no Taishou und seine Krieger vorzubereiten. Es wurde bereits dafür gesorgt, dass das Höllenschwert außer Gefecht ist. Ihr werdet sie in wenigen Tagen auf dem Serviertablett vorfinden. - Könntet Ihr mir bis dahin nur den Gefallen tun und keinen meiner Männer mehr verspeisen?“

Der Drache dachte kurz nach: „Einverstanden. Aber der Inu no Taishou gehört dann mir.“

„Wie es Euch beliebt.“

„Wo ist die Falle?“

„Das Kaidan no Tani, das Tal der Stufen.“

„Ich werde in zwei Tagen dort sein.“ Damit verschwand der Drache. Es würde ihm eine wirkliche Freude bereiten, diesen dummen Hund von Kaiser zu zerreißen und dann zu fressen. Einmal, da es ein Hund gewesen war, der seinen armen kleinen Bruder getötet hatte, zum anderen war da ein Treffen mit diesem arroganten Kerl in der Vergangenheit gewesen, das...nicht so ganz erfolgreich für ihn, Ryuukossei, ausgegangen war.

Kato blickte ihm kurz, aber aufatmend, nach. Sehr gut. Ein Drache dieser Macht an seiner Seite war nie zu unterschätzen. Er gab Befehl weiterzugehen und den Pass aus dem Tal der Stufen zu versperren, mehr allerdings noch nicht. Er selbst wollte sich zum Berg Marano aufmachen, um Fürstin Teikken und Prinzessin Abi mit hoffentlich vielen ihrer Krieger zu treffen. Nur für den Fall, dass der Inu no Taishou noch etwas in der Hinterhand hatte. Kato unterschätzte seinen Ex-Schwager in keinster Weise.
 

Sango, Miroku und Shippou warteten mit Kirara an der angewiesenen Abzweigung außerhalb von Machi. Zu ihrer Überraschung erkannten sie die Person auf der fliegenden, dreiäugigen Kuh, die herangeflogen kam.

„Das ist doch Toutousai?“ fragte der kleine Fuchs.

„Ja, Tessaigas Schmied. - Und da ist ja auch Myouga. Kennen die sich?“ Aber die Dämonenjägerin erhob sich höflich, als die Kuh landete: „Myouga-sama.....Toutousai...“

„Kommt,“ sagte der kleine Floh: „Wir müssen unbedingt zu diesem Hundebaby, ehe eine Katastrophe passiert.“ Er sprang auf Sangos Schulter: „Und das auch noch, wo ein Aufstand geplant ist....“

Erst, als die Dämonenjäger samt Shippou mit Kirara abflogen und Toutousai neben ihnen her, erläuterte der winzige Berater des Inu no Taishou weiter. „Noch ist Sesshoumaru-sama in Shiroi, auf der Suche nach dem Ungeheuer von Teien. Er hat keine Ahnung, dass dieses Ungeheuer und der Halbdämon mit Tessaiga identisch sind. Und, er hat keine Ahnung, dass Inu Yasha sein Halbbruder ist.“

„Inu Yasha....?“ Miroku dachte nur kurz nach: „Dann ist der Hundedämon, sein Vater, ja.....“

„Der Mikado, ja. Izayoi von Teien ist seine Mutter und der Mikado sein Vater. Der Herr wusste nicht, dass sie schwanger war,“ fuhr Myouga hastig fort, bemüht, den zu verteidigen: „Er wusste nicht einmal ihren Namen und woher sie stammte. Wenn wir Pech haben, treffen die Halbbrüder wieder aufeinander und diesmal wird wohl Sesshoumaru-sama siegen.“

„Oder Inu Yasha zum zweiten Mal,“ sagte Sango prompt. „Aber er sollte sich verstecken, damit dass nicht passiert.“

„Der versteckt sich nie!“ meinte Miroku: „Das heißt, die beiden Söhne des Kaisers geben sich Mühe sich gegenseitig um die Ecke zu bringen? Um Tessaigas Willen?“

„Der Herr wird sich nicht gerade freuen,“ seufzte Myouga: „Aber wir haben momentan einen Verbündeten: der Aufstand in Nakamura. Der Herr befahl, dass der Shogun und die Krieger aus Shiroi unverzüglich zu ihm kommen sollen. Damit bestehen gute Chancen, dass sie sich nicht treffen. - Ich habe Toutousai mitgenommen, weil den das Hundebaby ja kennt. Wir müssen Inu Yasha klar machen, wer sein Vater ist, dass er Tessaiga zu Recht trägt – und dass er mit uns in die Hauptstadt kommen soll. Meint ihr, er wird uns glauben?“

„Möglich. Aber es ist schon unglaublich.“ Sango sah auf ihre Schulter: „Aufstand? Das wäre Fürst Kato? Oder?“

„Ja. Aber ich möchte euch Recht geben, dass Naraku dahintersteckt. Kato ist zwar mit dem Kaiserhaus verwandt, aber er ist...nun ja...nicht gerade der Schlaueste. Und auch Naraku hat Gelder hinterzogen. Ich hoffe nur, dass der Herr da gewinnt – und sich nicht inzwischen seine Söhne gegenseitig umbringen!“
 

Am Waldrand blieben der Halbdämon und die Priesterschülerin unter den Bäumen stehen und blickten suchend zum Himmel. „Wie lange brauchen die denn,“ murrte Inu Yasha.

„Ich habe es dir vorher schon erzählt. - Oh, sieh mal....“ Kagome deutete auf einen dunklen Fleck am Himmel, der rasch auf sie zukam: „Sind sie das?“

Der Halbdämon stutzte, griff dann nach Tessaiga, das unruhig in seiner Scheide vibrierte: „Da kommt ja dieser dämliche Hund!“

„Wer? Der Shogun?“ Sie packte ihn am Ärmel: „Los, komm schon, in den Wald!“

„Ich laufe doch vor diesem Mistkerl nicht weg!“

„Du kannst dich nicht mit dem Kronprinzen auf Leben und Tod duellieren!“ flehte sie: „Du hast es mir versprochen!“

„Hab ich ja schon gemacht. Und auch gewonnen. Er ist ja abgehauen. - Und ehrlich gesagt, das sieht nicht so aus, als ob er uns laufen lassen will.“

„Inu Yasha....“ Sie warf einen besorgten Blick zum Himmel, wo der Reitdrache über ihnen hielt und sie einen jungen weißhaarigen Dämon in Rüstung entdeckte, der herabsprang. „Komm schon, Inu Yasha!“

Der schob sie hinter sich: „Na, Sesshoumaru?“

Dieser blieb stehen: „Du weißt, was ich will,“ meinte er nur kühl.

„Ja, mein Schwert. Aber ich sagte dir schon einmal, dass du das nur über meine Leiche bekommst.“

„Wenn du darauf bestehst...“ Der Shogun zog. Diesmal musste er vorsichtiger sein – die Windnarbe war eine Attacke, die auch ihm gefährlich werden konnte, das hatte dieser Bengel schon gezeigt. Und es war nicht klar, welche über anderen Fähigkeiten Tessaiga noch verfügte. Toutousai mochte ihm selbst das unfähigste Schwert von allen gegeben haben – aber in aller Regel konnten dessen Klingen wirklich etwas.

„Keh! - Geh zurück, Kagome, in den Wald!“

„Hört doch auf,“ bat die Priesterschülerin verzweifelt: „Sesshoumaru, Inu Yasha hat Tessaiga geschenkt bekommen. Es gehört ihm!“ Erst dann fiel ihr ein, dass das wohl kaum die passende Anrede für den Shogun wäre.

Den interessierte das zum Glück im Augenblick weniger: „Es hat schon immer mir gehört. Und wenn ich Toutousai in die Finger bekomme, wird er sich auch daran erinnern müssen.“ Er griff an.

Inu Yasha parierte Stahl auf Stahl. Während die beiden ihre Klingen aneinanderpressten, sagte er: „Ich könnte dir ja auch gleich die Windnarbe um die Ohren hauen, hm? Aber du Feigling hast dir ja Unterstützung mitgebracht.“

Irritiert, aber zu kampferfahren um einfach den Kopf zu wenden, sprang Sesshoumaru zurück. Tatsächlich, dort kamen zwei Dämonen herangelaufen, offenbar Eilboten. Was wollte Vater denn? Oder hatten sie das Ungeheuer endlich gefasst?

Die Dämonen fielen auf die Knie: „Befehl des Mikado, Sesshoumaru-sama!“

„Wie lautet er?“ Allerdings schob er weder sein Schwert zurück, noch ließ er den Jungen mit Tessaiga aus den Augen. Er traute diesem Mistkerl nicht über den Weg. Aber der stand nur da, nachlässig dieses wertvolle Schwert auf die Schulter gelegt und wartete ab. So dumm oder so selbstsicher?

„Nehmt die Krieger aus Shiroi und folgt dem Kaiser unverzüglich in die Provinz Nakamura. Ihr werdet den Mikado mit den beiden Divisionen aus Machi dort auf dem Weg nach Hanabira finden.“

„Fürst Kato?“

„Es scheint einen Aufstand zu geben, Sesshoumaru-sama.“

Der wandte den Kopf und betrachtete den Halbdämon: „Der Befehl meines verehrten Vaters hat Priorität. Aber wir sehen uns wieder.“ Er schob Tenseiga in die Scheide und sprang auf den noch immer in gut zwanzig Metern Höhe schwebenden Reitdrachen. Nur Sekunden später waren er und die Dämonen verschwunden.

Inu Yasha schob Tessaiga ebenfalls zurück: „Keh, der Kerl haut einfach ab!“

„Beschwere dich nicht,“ sagte Kagome überaus erleichtert: „Du hast Glück gehabt!“

„Blödsinn! Ich hätte ihn wieder fertiggemacht.“

„Dieses Mal hätte er mit der Windnarbe gerechnet. Und außerdem waren da gerade noch zwei Dämonenkrieger.“

„Na, und? Ich habe schon einige erledigt. - Na schön, warten wir. Irgendwann müssen die anderen doch kommen.“ Inu Yasha hätte nie zugegeben, dass er eigentlich auch ganz froh war, dass das Duell nicht stattgefunden hatte. Er wusste inzwischen um die Kraft des Shogun – und leider waren seine eigenen Fähigkeiten im Schwertkampf noch nicht gerade gut ausgebildet. Er hätte sich wieder nur auf Tessaiga verlassen müssen. Und außerdem hatte sie ja Recht: er hatte ihr versprochen nicht gegen diesen Idioten zu kämpfen.
 

Fürst Naraku sah auf, als Kanna sein Arbeitszimmer betrat.

„Neuigkeiten.“

Wortlos drehte sie den Spiegel zu ihm und er betrachtete das Tal der Stufen, wo der Ausgang in Richtung Hanabira bereits mit Felsen, Bäumen und nicht zuletzt guten Bannsprüchen ausbruchssicher gemacht worden war und sich Katos Krieger an den Steilhängen verteilten. Zufrieden erkannte Naraku, dass sich auch Bogenschützen und Speerwerfer darunter befanden.

„Und der Mikado?“ fragte er.

Sie ließ das Bild wandern und er erkannte ein Dämonenheer auf dem Marsch – soeben landete ein Vogel und verwandelte sich in einen Krieger. Natürlich. Dieser alte Hund war kein Narr und hatte Späher ausgesandt. Hoffentlich dachte Kato daran, dass seine Männer sich rechtzeitig verbergen sollten. Wo steckte der eigentlich? Er fragte nach und schweigend wie immer ließ ihn Kanna Fürst Kato sehen, der soeben mit Prinzessin Abi diskutierte. Also kamen die zu Hilfe. Da würde der Kaiser wirklich alt aussehen. Er hatte nur zwei Divisionen, also fünfhundert Dämonenkrieger, allerdings die Elitetruppen. Kato besaß mindestens die selbe Anzahl, allerdings in der besseren Position, dazu Ferngeschosse. Kamen dann auch noch die Vögel und Paradiesvögel dazu, blieb dem guten Inu no Taishou nichts anderes mehr übrig als sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben oder zu sterben. Es sah recht gut aus, in der Tat.

„Wo ist Sesshoumaru?“ Der hatte doch auch einige Krieger bei sich, an die zweihundert, wenn er sich recht entsann. „Oh....auf dem Marsch? Hat Papi ihn um Hilfe gebeten? Nun, das sollte nichts machen, wenn Kato aufmerksam genug ist und ihn einfach mit in die Falle laufen lässt. - Hast du noch Nachrichten von der schwarzen Priesterin bekommen?“

„Ja.“ Kanna senkte den Spiegel: „Sie sagte, sie habe den gewünschten Bann gelegt, erwähnte einige Schwierigkeiten und verlangte mehr Geld als Ihr mit ihr ausgemacht hattet. Ich gab ihr nur die vereinbarte Summe. Sie kehrte dann nach Hause zurück.“

„Gut. Etwas von Akago?“

„Keine Nachricht, ich sehe ihn jedoch immer an Euren Unterlagen.“

„Du kannst gehen.“ So so. Der Herr Sohn spionierte ihm nach. Benötigte er ihn noch? Eigentlich nicht. War er tot, so würden seine Töchter als seine Erbinnen gelten und vor allem Kato und Yari wären mit Kanna sehr zufrieden – das würde ihn selbst näher an den Thron bringen. Falls der Aufstand wider Erwarten scheitern sollte, wäre er nur noch unauffälliger – einem trauernden Vater sollte doch der so gutherzige Kaiser keinen Hochverrat zutrauen. „He...“ Und da ein Diener eintrat: „Ich brauche einen schnellen Boten nach Minora. An jemanden namens Moryomaru.“

Der Diener, dessen Aufgabe es war, alle Adressen im Kopf zu haben, die für seinen Herrn wichtig waren, nickte nur: „Ja, mein Fürst. Einen Brief?“

„Nein. Er soll ihm nur von mir ausrichten, dass er jetzt seinen Auftrag ausführen kann. Seine Belohnung erhält er dann später von mir persönlich.“ Nun ja, so konnte man es nennen. Auch dieser seiner Abkömmlinge würde sich nicht mehr lange seines Lebens erfreuen. Niemand wusste bislang von ihm und das war nur zu gut.Vorsicht war stets der bessere Teil der Tapferkeit.
 

Der Kaiser sah zu dem Dämon, der vor ihm niederkniete: „Nun?“

„Vor uns liegt ein weites Tal, das man allerdings nur durch einen schmalen Durchgang erreichen kann. Es können höchstens sieben Krieger nebeneinander gehen.“

„Hast du ihn durchsucht?“

„Ja. Es gab Fußspuren, Witterung von Dämonen, aber nicht viele. Dahinter öffnete sich ein vollkommen ebenes Tal, das auf allen Seiten kaum bewachsen ist. Die Seiten sind sehr steil. Am folgenden Ende des Talkessels scheint wieder in schmaler Ausgang zu sein, aber soweit bin ich nicht vorgedrungen. Es handelt sich um die Landschaft, die man Kaidan no Tani, das Tal der Stufen, nennt.“

„Es ist der direkte Weg nach Hanabira. - Welche anderen Wege gibt es?“

„Oyakata-sama, die Bergkette ist ansonsten für ein Heer nur sehr mühsam zu queren, da es keine Wege gibt. Ein Umweg nach rechts oder links würde jeweils zwei oder drei Tagesreisen bedeuten.“

„Ein Engpass gefällt mir nicht,“ sagte der Inu no Taishou langsam: „Aber die Zeit drängt. Und im Notfall habe ich noch immer....“ Er deutete beiläufig zu seinem Schwert.

Seine umstehenden Offiziere warfen einen unbehaglichen Blick auf die Waffe. Manch einer hatte es schon im Einsatz gesehen – ein wahrhaft höllisches Schwert.

„Euer Befehl, oyakata-sama?“

„Wir queren das Tal der Stufen, so rasch es geht durch den Engpass, dann in Gefechtsformation.“ Im Unterschied zur bislang beibehaltenen Marschformation würden sich die Divisionen breiter aufstellen, die Waffen gezogen. Wenn Kato denken konnte – und zumindest sein lieber Freund Naraku schien es zu können – wusste er, dass sie auf dem Weg waren. Und dieses Tal bot sich für eine Falle geradezu an. „Mehrere flugfähige Dämonen sichern die Talwände.“
 

Der Mikado schritt voran, sorgfältig witternd. Seine Ahnung sagte ihm, dass er in eine Falle ging – und zwei Divisionen hineinführte. Aber die Umwege würden zu viel Zeit kosten und es Kato ermöglichen, noch mehr Leute zusammenzuziehen oder gar eine andere Falle aufzustellen. Nun, so ungern er es auch verwendete – im Notfall wäre das Höllenschwert eine gute Möglichkeit. Allerdings sollten seine Gegner damit rechnen...

Er hatte das Tal der Stufen erreicht. Eine mit nur wenigen Sträuchern und Gras bewachsene, fast kreisrunde Ebene. Er bemerkte, dass sich hinter ihm die fliegenden Dämonen in die Luft hoben, die Wände abpatrouillierten, während hinter ihm die Divisionen aufschlossen und die Formation wechselten, als er weiterging.

Lange Minuten geschah nichts – ehe eine heftige Detonation in ihrem Rücken die Dämonenkrieger herumfahren ließ. Gleichzeitig wurden die fliegenden Späher von den Talwänden aus mit Pfeilen und Speeren überraschend angegriffen und stürzten tot oder verwundet zu Boden.

„Eine Falle!“ keuchte der Adjutant und sprang neben den Mikado: „Oyakata-sama!“

Der Taishou griff mit gewissem Ingrimm zu seinem Schwert - und zuckte zurück.

„Oyakata-sama?“ fragte der Dämon neben ihm erstaunt.

„Ich kann das Höllenschwert nicht einsetzen.“ Etwas wie Müdigkeit lag plötzlich in der Stimme des Mikados: „Ein sehr guter Bann verwehrt es mir. Wir müssen ohne es auskommen. Und, wir sitzen in der Falle.“ Er hatte dieses Land solange beschützt – und war zum ersten Mal vollkommen hilflos.

„Euer Plan, oyakata-sama?“

„Verteidigungsposition.“ Das würde bedeuten, dass die Krieger im Viereck standen, eine igelähnliche Abwehr bildeten, jeder den Schutz für den anderen. Leider half das wenig gegen die Wurfgeschosse. Aber das war alles, was ihm im Moment einfiel. „Und versucht die Verletzten zu bergen.“

Wo blieb nur Sesshoumaru und wo sein General?
 

**

Gute Frage. Jetzt folgen erst einmal Gespräche – allerdings keine Friedensverhandlungen



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2012-07-07T20:18:30+00:00 07.07.2012 22:18
Typisch, da funktioniert einmal das gute Schwert nicht, schon ist alles verloren.
Ich bin überrascht, wie gefasst Sango und Miroku es aufgenommen haben, dass sie mit einem verlorenen Prinzen durch die Gegend gelaufen sind.
Auf jeden Fall gutes Kapitel^^!

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2012-06-27T18:38:33+00:00 27.06.2012 20:38
Achje. und die anderen brauchen eben noch, bis sie den Weg zurückgelegt haben. Sesshoumaru ist im Moment meien größte Hoffnung, zumal da noch ein gewisser Drache unterwegs ist ... zum Henker, hoffentlich hört inuyasha nicht auf Myouga und stürmt auch hinterher. Tessaiga und sein Blut werden gebraucht, und eine Miko macht sich gegen ein Dämonenheer auch gut.

Es wird wirklich absolut spannend.
Von:  ayakoshino
2012-06-25T13:33:55+00:00 25.06.2012 15:33
Oh wei da hat die Falle doch wirklich zugeschnappt. Der arme Mikado, jetzt kann er nur noch auf Sesshomaru und seinen General hoffen. Ich bin mal gespannt ob das gut geht!
Sesshomaru ist ja nun zumindest schon mal auf dem Weg. Das war wirklich Glück für Inuyasha das dieser gerade da den Befehl erhalten hat. So geht es jedem gut und jeder hat noch seine Kräfte. Die wird vor allem Sesshomaru benötigen!
Ich bin schon so gespannt wie es weiter geht! Jetzt wird ja erstmal Inuyasha erfahren wer sein Papa und auch sein Halbbruder ist. Mal sehen wie er reagiert wenn er das erfährt! Das ist schließlich ein echter Hammer! Und ob er es glaubt und brav mit in die Hauptstadt kommt ist auch noch fraglich. Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf das nächste Kapitel!
lg ayako
Von:  Mimiteh
2012-06-24T23:07:21+00:00 25.06.2012 01:07
Oh, oh, das war die Holzhammermethode, Myouga. Wie gut, dass unsere Truppe nicht vor Schreck von Kirara gefallen ist xD

Nun ja, das Geschehen drumherum ist ja auch aufregend genug.

Aber irgendwie cool, wie allein in der Szene den beinahe-Duells zwische Inu und Sess schon wieder die Charaktäre genau zusammengefasst wurden: Inu der Unvorsichtige, der gleich wieder irgendwo misstrauisch ist und Sess, der Routinier, der auch ohgne hinzusehen erkennt, was wirklich los ist.
Hauptsache das nützt ihm auch in dem Sinne, dass er noch rechtzeitig kommt, Papi zu befreien. Naraku hat nämlich eindeutig zu gut vorgesorgt.

@Babychan: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Kato doch der Bruder von Sess' Mutter, oder? Und da der Taishou und Sess' Mutter ja nicht mehr zusammen leben, ist Kato der Ex-Schwager. Oder bringe ich da was durcheinander?
Von:  Krylia
2012-06-24T16:55:28+00:00 24.06.2012 18:55
Inuyasha ist ein Hund, der dringend Auslauf braucht. Die arme Kagome, die diesen Wirbelwind hüten muss.

Was den Taishou angeht, hoffe ich doch sehr, dass noch rechtzeitig Rettung kommt! Kann das nächste Kap kaum erwarten.
Von:  Babychan
2012-06-24T07:01:24+00:00 24.06.2012 09:01
Kagome war in diesen neun Tagen bestimmt nicht langweilig, Inuyasha an Ort und Stelle zu halten ist fast schon eine Sisyphosaufgabe.
Nur gut das Inuyasha nicht allein schuld an der Wut des Drachen ist und der Taisho auch seinen Beitrag geleistet hat. Aber warum ist der Taisho jetzt Katos Ex-Schwager? Bin verwirrt.
War wohl auch gut dass Sesshomaru und Inuyasha nicht gekämpft haben, so nah am Wald, da währen sicher einige Bäume bei draufgegangen und das hätte die Mutter des Waldes bestimmt nicht gefreut.

Und sie liefen sehenden Auges in die Falle. Nägelknabbern ist wohl angesagt. Sesshomaru und der General sollten sich beeilen, sonst ist das der Anfang vom Ende. Ich sehe es schon vor mir, der Taisho in Gefangenschaft, Sesshomaru vogelfrei oder auch gefangen, schlimme Zukunftsaussicht.

Bleibt auf alle Fälle spannend. Hab ne schöne Woche


Zurück