Prolog
Der grüne Blitz durchbrach den roten und traf Harry mitten auf der Brust. Dieser fiel mit ausgestreckten Armen leblos zu Boden. Einen Augenblick war es vollkommen ruhig geworden, ein entsetztes Schweigen, welches sich in Geschrei und Gebrüll umwandelte.
„Harry!“, schrie Ron und rannte auf ihn zu. Ungläubig der fürchterlichen Tatsache gegenüber, hielt er ihn im Arm und schüttelte ihn immer heftiger. „Harry. Harry!“
Voldemort lachte. „Seht euren Held an! Tot! Er war nur ein Junge, ein törichter Narr. Doch ihr habt ihn gewählt. Lasst eure Waffen sinken und jene, die sich haben blenden lassen, sollen am Leben bleiben. Und...“
Ein roter Blitz schoss auf Voldemort zu. Er blockte den Schockzauber ab und blickte zu Ron, der bereits den nächsten Fluch abfeuerte. „Du dummer Narr, genauso dumm wie dein Freund. Dein Schicksal ist besiegelt, du wirst in meiner neuen Welt keine Bedeutung haben. Einen Blutsverräter mehr oder weniger, was macht das schon.“ Mit diesen Worten begann ein neues Duell, Ron Weasley gegen Tom Riddle. Jedoch wurde sehr schnell deutlich, wer die Oberhand besaß.
Hermine verpasste dem Todesser, mit dem sie gekämpft hatte, einen Schockzauber und stürmte auf die beiden zu, duckte sich vor vorbeifliegenden Flüchen. Sie musste näher heran! Sie musste Ronald helfen! Sie musste...
Die Todesser rückten vor, die Situation wurde brenzlich. Der Kampf schien verloren. Dies ging nun allen auf und sie zogen sich langsam zurück.
Ronald warf einen kurzen Blick zu der sich nähernden Hermine. Ihm war klar, dass er keine Chance hatte. Mit seinem Entschluss, Voldemort anzugreifen, hatte er es entschieden, wusste, das er sterben würde. Aber sie durfte nicht sterben! „Hermine, verschwinde! Verschwinde!“
Sie ignorierte ihn, schoss beim Vorankommen Schockzauber auf Todesser ab. In ihrem Kopf gab es nur noch einen Gedanken. Ron! Sie musste ihm helfen!
Ron biss sich auf die Lippe. Begriff sie denn nicht, dass es zu spät war? Man brauchte einen Blick umher zu wenden, um die Lage zu erfassen. Voldemort gewann, während Schüler und Lehrer zurückrückten oder sich ergaben, manche flohen sogar. Irgendwer, vielleicht McGonagall, schien den Zauber gelöst zu haben, durch den man nicht Disapperieren konnte. Plötzlich erblickte Ron seinen Vater, der ihm ebenfalls zur Hilfe eilen wollte. Schnell warf er wieder einen Blick zu Hermine. Ihr Gesicht war entschlossen. Sie würde nicht auf ihn hören!
„Dad!“, brüllte er. „Nimm Hermine und geh! Bring sie weg!“
Arthur Weasley starrte seinen Sohn entsetzt an. Er war nicht weit von Ron entfernt.
„Bitte“, rief Ron eindringlich. „Tu es!“ Gerade noch rechtzeitig konnte er zur Seite ausweichen, um Voldemorts Fluch zu entkommen.
Arthur wechselte einen Blick mit Molly, die sich Ginny geschnappt hatte. Mollys Augen schwammen in Tränen, doch sie nickte ihrem Mann zu. Dieser verstand und bog zur Seite ab, packte Hermine um die Taille und zog sie mit sich, fern von Ron, raus aus der Großen Halle. Sie wehrte sich heftig und richtete ihren Zauberstab sogar auf Rons Vater, aber dieser riss ihn ihr recht brutal aus der Hand. „Halt still, Hermine. Es ist zu spät! Wir müssen hier weg!“
„Nein! Nein! Ron! RON!“
Sie sah noch, wie der grüne Lichtblitz Rons Zauber durchbrach, ehe die drückende Dunkelheit sie umfing.
