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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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Route bis Cripple

Jirayas Sicht
 

Ich kramte meinen Plan aus der Nachttischschublade meines Zimmers, was mir seltsame Blicke von Sasuke und Naruto einbrachte. Obwohl sie unterschiedliche Wesen oder Arten waren, sahen sie in diesem Moment genau gleich aus in meinen Augen.

„Was denn?! Ich bin nicht mehr der Jüngste."

„Hm? Seltsam."

„Aber Onkel, du bist die Strecke doch schon so oft gefahren“, meckerte mich Sasuke fast schon an.

„Nun, es verändert sich eben das ein oder andere. Die meisten Checkpoints früher waren nur beheizte Schuppen mit ein paar Decken auf dem Boden“, verteidigte ich mich. „Und jetzt sieh dich nur um, ein richtiges eigenes Zimmer." Ich breitete meine Arme aus. Naruto und Sasuke sahen sich tatsächlich um, dabei hatte ich das doch gar nicht wörtlich gemeint.

„Idioten. Na egal. Was solls."

„Was brabbelst du da in deinen Bart“, wurde ich von Sasuke angefahren.

„Er nannte uns Idioten“, stellte Naruto fest.

Sasuke fuhr zu Naruto herum. „Deine Ohren sind besser, als meine, hast du verstanden, was er sagte?“

Der senkte zur Bestätigung den Kopf.

„Sicher so was wie Idioten?“

Naruto nickte wieder auf seine Art.

Sasuke drehte sich mir zu und stemmte die Arme in die Hüfte.

Mir wurde mulmig zumute. Er war ohnehin schon wütend, weil er wegen meinem Bein besorgt war. Ich musste das Ruder schnell herum reißen.

„Stell dir vor, Naruto. Sasuke will, das wir das Rennen abbrechen. Obwohl mein Bein völlig in Ordnung ist."

Ich hatte angenommen, Naruto wäre auf Sasuke wütend, und Sasuke selbst schien dies auch zu glauben, denn sein Mund formte sich zu einem perfekten und empörten o.

Aber Naruto sah nur nachdenklich zu Boden.

Überrascht schwiegen Sasuke und ich.

„Jiraya, du hast Sasuke doch als Teammitglied eintragen lassen?“

Ich nickte nur.

„Und wir, wir sind doch auch Teammitglieder?“

Ich nickte wieder.

„Was passiert denn, wenn ein Musher krank oder verletzt ist? Kann dann ein anderes Teammitglied den Schlitten weiterfahren?“

„Nein, vergiss es. Schlag dir das sofort aus dem Kopf, hörst du. Ich fahre das Rennen selbst. Ansonsten – es wäre einfach nicht meines, selbst dann nicht, wenn man mir den Pokal in die Hand drücken würde."

Offenbar hatte Sasuke meinen Worten entnommen, worum es ging. „Ich muss es ja nicht bis zum Ende fahren, nur ein kleines Stück."

Ich schüttelte den Kopf. „Ihr fangt an, zu nerven. Alle beide." Betont laut schlug ich den Plan auseinander und hielt ihn so vor mein Gesicht, das ich sie nicht sehen konnte. Vermutlich tauschten sie jetzt Blicke aus, die so etwas aussagten, wie, dieser sture alte Esel. Das musste ich mir nicht ansehen.

„Und? Wo und wann geht’s als nächstes hin?“ unterbrach Naruto die Stille.

„Als nächstes geht es jetzt so schnell wie möglich nach Takotna. Ich nehme an, einige sind schon aufgebrochen?“ und sah Sasuke an.

Der nickte nur.

Ich wandte mich wieder Naruto zu. „Takotna liegt nur 37 km entfernt von hier."

„Ah, dann brauchen wir dort überhaupt keine Rast zu machen."

„Du hast es erfasst, die wenigsten tun das. Obwohl die Einwohner dort sehr nett sind. Na ja, darum überspringen manche Teams aber diese Station und machen dort Rast, aber wenn wir hier rasten...“

„Ich verstehe“, meinte Naruto nur knapp.

„Die Hälfte haben wir schon geschafft“, lächelte ich ihm zu. Ich konnte echt froh sein, dass ich Naruto und das Rudel zu meinem Team zählen durfte.

„Stimmt doch gar nicht“, warf Sasuke ein. „Es sind immer noch über 1100 km."

Ich sah ihn böse an. Sasuke hatte immer noch die Hände in die Hüfte gestemmt. Jetzt ließ er eine los und an der Seite baumeln. „Onkel, du bist nervös, weil du Schmerzen hast."

Naruto horchte auf.

„Sie werden schlimmer werden." Er sah Naruto an, während er weiter redete, „nimm doch wenigstens die Tabletten, und lass mich dein Bein mit einer Salbe einreiben, damit sich keine Sehne entzündet. Auch wenn du dann ein wenig benebelt auf dem Schlitten fahren musst. Du kannst deinem Team schließlich vertrauen."

Naruto nickte zustimmend und sah mich an.

„Bei der nächsten Rast kannst du dich ausruhen, ich bin ganz sicher deinem Bein geht’s dann wieder soweit ganz gut."

Er zwinkerte mir zu. Er zwinkerte mir tatsächlich zu. Ich stöhnte.

Naruto stand fest an seiner Seite. Anscheinend war er also der gleichen Meinung, wenn er auch nichts sagte, zumindest noch nicht.

„Also gut."

„Takotna und dann?“

„Dann geht’s 61 km weiter nach Ophir."

Naruto nickte nur. „Und dann?“

Offenbar hatte er keine Lust, weder in Takotna noch in Ophir eine Pause zu machen.

Auf der anderen Seite, in Ophir war so gut wie überhaupt kein Platz im Checkpoint, außer für die Offiziellen und Tierärzte. Ich hatte selbst auch dort keine Rast machen wollen, aber es ärgerte mich ein wenig, dass Naruto das Steuer in die Hand zu nehmen schien.

Ich rieb meinen Bart nachdenklich und sagte schließlich. „Tja, ich hoffe, das wir durch die Geisterstadt irgendwie durchkommen." Den Rest ließ ich geheimnisvoll im Raum stehen.

„Geisterstadt“, wiederholte Naruto entsetzt.

„Hm, hm."

Mit offenem Maul sah er Sasuke an.

„Äh...?“

„Naruto ist etwas besorgt, wegen Ophir."

„Tatsächlich?“

„Nun ja, er glaubt mir nicht, das es als Geisterstadt gilt“, log ich.

„Doch“, wandte sich Sasuke Naruto zu. „Ophir ist als Geisterstadt bekannt."

„Was für Geister gibt es denn da?“ fragte er nun besorgt. Vermutlich überlegte er sich schon, wie man sie am besten besänftigte und ihnen huldigte.

Sasuke hatte davon natürlich keine Ahnung. Mein kleiner Scherz kam mir auf einmal nicht mehr sehr witzig vor. Ich musste daran denken, das Sasuke überhaupt keine Ahnung hatte, wie er dem Geisterwolf gegenüber zu treten hatte. Dem waren Geister doch egal.

Ich schnitt das Thema ab. „Nur Spaß, dort gibt es keinen Gottheiten oder so. Man nennt es Geisterstadt, wahrscheinlich nur deshalb, weil dort mal Goldgräber waren. Keine Sorge."

Naruto knurrte ungehalten. „Was sollte das dann eben?“

Ich seufzte. „Ich weiß auch nicht. Darf man nicht mal einen Spaß machen?“

„Mit Geistern? Auf keinem Fall!“

„Ja,ja, schon gut. Wie auch immer. 97 km weiter kommen wir zum offiziellen Halbzeit-Checkpoint Cripple und...“ ich schwieg.

„Und?“

„Und dann sind wir da. In Cripple meine ich. Ha ha ha."

„Was soll das denn wieder? Was verschweigst du?“

„Gar nichts. Ich freue mich einfach nur. Ist doch toll, oder?“ Ich kratzte mich lachend am Hinterkopf.

Sasuke sah mich seltsam an, aber er sagte nichts. Naruto sagte auch nichts mehr. Er ging zum Fenster, drehte nochmal den Kopf nach mir um, und sprang dann hinaus.

„Warum hast du es ihm nicht gesagt?“ fragte mich Sasuke.

„Warum wohl. Es reicht ja wohl, wenn ich bequem auf dem Schlitten liege und mich ziehen lasse, anstatt mitzuhelfen. Sie sollen sich meinetwegen nicht beeilen."

„Dreitausend Doller in Gold sind aber nicht von Pappe."

„Natürlich nicht, und wenn schon. Glaubst du, die Wölfe interessieren sich für Gold."

„Nein. Nein, zum Glück tun sie das nicht."
 

Narutos Sicht
 

Die beiden verschwiegen was, und sie sahen nicht danach aus, als ob sie es sagen wollten. Ich war unter dem Fenster stehen geblieben. Aber jetzt wusste ich Bescheid und trottete zu den anderen zurück.

Gaara stand auf, als er mich sah. Ach ja, Gaara, den hatte ich total vergessen. Er war immer noch verletzt. Eigentlich hatte ich das Gold für Jiraya holen wollen. Aber wie gesagt, ich hatte Gaara vergessen.

Ich erzählte dem Rudel knapp, wo es hin ging, wie weit es war, und das Jiraya bis Cripple auf dem Schlitten fuhr.

Desinteressiert legte Gaara sich wieder hin. Choji lag auch vollkommen desinteressiert da, er hatte wohl immer noch wegen Sam Kummer. Shikamaru hatte nur den Kopf erhoben. Und nur Kiba und Lee waren aufgestanden und konnten es kaum noch erwarten, dass es los ging.

„Sehr bald, soweit ich es mitbekommen habe“, sagte ich.

Ob Shikamaru Heimweh hatte? Immerhin wartete sein Weibchen auf ihn, wenn sie auch noch nicht wirklich zusammen waren.

„Cripple ist der offizielle Halbzeit-Checkpoint“, versuchte ich mein Glück,"wer als erster ankommt gewinnt wieder etwas." Und tatsächlich, in Shikamaru kam auf einmal Leben. „Es ist ja nicht so weit, und ich dachte, wir sollten uns vielleicht beeilen, aber...“ ich sah zu Gaara, „dich hab ich total vergessen, Gaara."

„Th, war klar, wenn du in Sasukes Nähe bist, vergisst du alles“, knurrte er mürrisch, aber er meinte es nicht ernst. Und trotzdem versetzten mir seine Worte einen schmerzhaften Stich ins Herz. Es stimmte. Meine Sehnsucht nach Sasuke war – es tat schon richtig weh. Das mit der platonischen Beziehung würde vermutlich doch nicht funktionieren.

„Was macht deine Verletzung, Gaara?“ fragte ich ihn, während ich zum Haus sah, in dem Sasuke war.

„Wieso, was soll damit sein?“

„Antworte doch einfach“, polterte Shikamaru los. Der hatte es wohl bemerkt. Lee und Kiba kicherten. Nur Choji war noch mit seinem eigenen Kummer beschäftigt.

„Ist so gut, wie verheilt. Ich kann schneller rennen, als ihr alle zusammen."

„Warum beeilen wir uns dann nicht einfach?“ fragte ich.

Insgeheim hatte ich schon beschlossen, Sasuke in Cripple zu überraschen. Und vielleicht konnte ich mit ihm auch noch mal über Sam und Choji reden, wenn ich ihm in menschlicher Gestalt begegnete? Ich schüttelte den Kopf. Nein, das war unmöglich. Warum zum Teufel sollte sich eine erwachsene Frau für einen fünfzehnjährigen Jungen interessieren?
 

Autor Akio



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-04-18T19:42:14+00:00 18.04.2012 21:42
Schöne Aussichten für Jiraiya der wird Augen machen wenn sein Team auf einmal Flügel bekommt.Ob Sasuke genau so große Sehnsucht nach Naruto hat wie dieser zu ihm?Weiter so,damit die meine Neugier auf das was als nächstes kommt gestillt wird.

LG
Onlyknow3


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