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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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63 Meilen bis nach Knik

Narutos Sicht
 

Das Geschaukele des Wagens und das Brummen des Motors beruhigten mich, so dass ich vor mich hin döste. Ich genoss auch die körperliche Nähe der anderen Werwölfe, für gewöhnlich lagen wir ja nicht so eng beisammen, wenn es nicht nötig war und es bestätigte mich nur darin, dass ich mich richtig entschieden hatte. Genau genommen, hatte ich nicht einmal eine Wahl gehabt. Ich wäre unglücklich gewesen und Sasuke hätte sich die Schuld daran gegeben. Welche Zukunft sollte solch eine Beziehung schon haben?

Mit unserem letzten Tag und der letzten Nacht hatte ich Abschied genommen. Nicht von meiner Liebe natürlich. Gegen Gefühle war jeder machtlos. Ob Mensch oder Tier, oder etwas dazwischen. Das war schon seltsam. Da dachte ich, ich wäre nicht mehr in der Lage noch einmal solche tiefen Gefühle zuzulassen, dann war ich in der Lage und sie wurden sogar erwidert, aber man konnte mit demjenigen nicht zusammen sein, obwohl er kaum einen Meter von einem entfernt saß. Endlich begriff ich die Worte, die ich von Menschen so oft gehört hatte. Ironie des Schicksals. Ob der große Geisterwolf dort oben wohl über mich lachte?

Vorhin das, das war der reinste Albtraum gewesen. Ich war an diesen verdammten Schlitten angeschnallt und obwohl ich los rannte, wusste ich von vorne herein, dass ich nicht rechtzeitig kommen würde, um Sasuke zu retten. Den gleichen Fehler wie bei Hinata würde ich kein zweites Mal begehen. Dieser Kerl musste verschwinden. Und je schneller, desto besser. Und es durfte nicht nach Hund oder Wolf aussehen. Sonst käme Jiraya in Schwierigkeiten.
 

Jirayas Sicht
 

Endlich kamen wir in Wasilla an. Die Wölfe sprangen von der Ladefläche, streckten und schüttelten sich und rannten glücklich herum. Ich ging zum Komitee, um Bescheid zu geben, das ich da war. Ab hier würde das Rennen richtig losgehen und damit auch die offizielle Zeitrechnung. Ich schüttelte also etliche Hände, nahm Glückwünsche entgegen und setzte meine Unterschrift hinter meinen Namen. Auch hier gab es viele Zuschauer, im Gegensatz zu den Checkpoints bei denen meist nur noch die Presse wartete und auf eine Story hoffte. Neben dem Bericht natürlich.

Nach den Formalitäten ging ich zum Truck zurück und sah zu meiner Überraschung, das der Schlitten schon draußen war, und nicht nur das, er war sogar schon beladen mit meinen Sachen. Hatte Sam das etwa zusammen mit Sasuke hinbekommen? Sicher, die war eine toughe Kleine und wäre ich ein paar Jahre jünger gewesen …

Sasuke stand neben dem Truck und schlug sich die Arme abwechselnd links und rechts an seinen Körper. Auch die Füße hob er abwechselnd und aus seinem Mund konnte man den Atem aufgrund der Kälte gut erkennen. Wir waren schließlich nach Norden unterwegs.

Sein Gesichtsausdruck war allerdings nervös und ungeduldig. Fast schon mürrisch, daher konnte ich nicht genau sagen, zappelte er herum, weil Nick mit seinem Schneemobil noch nicht da war, oder war es die Kälte. Oder vielleicht doch etwas ganz Anderes?

Ich ging zu ihm. „Hey Sasuke, Nick kommt ja bald, er musste eine andere Strecke nehmen, dass weißt du doch. Du wirst solange eben mit Sam im Truck fahren“. Das ist mir sowieso lieber, fügte ich in Gedanken hinzu. Sasuke schüttelte nur den Kopf. Sam sprang aus dem Wagen.

„Jiraya, kann´s losgehen?“

Ich nickte ihr zu. „Ja, ich will auch sofort starten“.

Sie reichte mir die Leinen und diesmal nahm ich auch die Halsleine für Naruto. Ich rief die Wölfe zu mir. Nachdem sich alle um mich versammelt hatten, klärte ich sie auf. „Also gut, ab hier geht’s los. Von hier an wird unsere Zeit gemessen, aber wir müssen Kräfte sparen, also rennt nicht gleich auf Teufel kommt raus los, sonst habt ihr später keine Kraft mehr“.

Gaara gab einen abfälligen Ton von sich. Der Junge war sehr von sich überzeugt. Sicher, er war gut, aber er war dieses Rennen noch nie gelaufen.

„Gaara, ich bin sicher, sogar du wirst diesmal bis an deine Grenzen gehen müssen, wenn du gewinnen willst“.

Ein Leuchten trat in seine Augen und ich musste lachen. Das gefiel ihm wohl.

„Genau Gaara“, knurrte Kiba, „nicht das wir wegen dir noch verlieren“.

„Was hast du da eben gejault?“ bellte Gaara laut zurück.

Naruto ging dazwischen. „Worauf warten wir dann noch, Jiraya? Lass uns gleich starten“.

„Ja, das hatte ich vor“, sagte ich zu ihm und hob das Geschirr hoch.

„Augenblick mal, so war das nicht ausgemacht“, mischte sich Sasuke ein. „Wir werden warten bis ich auch mitfahren kann“.

Naruto warf ihm einen missmutigen Blick zu. „Und wie lange soll das dauern? Bis dein Fahrzeug da ist, ist Old Chicken längst über alle Berge“.

Ich übersetzte Narutos Worte und Sasuke wurde blass. Seine Augen hefteten sich unsicher an Naruto, aber der hielt seinem Blick stand.

„Tja, ich muss Naruto leider Recht geben, Sasuke. Wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren“.

Am Ton seiner Protestrufe konnte ich erkennen, dass er es trotzdem verstanden hatte und spannte die Wölfe vor den Schlitten.

„So ihr könnt jetzt Gas geben, wir brauchen nicht an der Startlinie zu warten, ihr könnt einfach durch rennen, ab dann läuft die Zeit“.

Kaum gesagt, gab ich das Kommando und sie liefen los. Von meinem Gesicht war nicht viel zu sehen, aber ich wollte am wenigsten Schuld an einem Versagen oder gar einem Abbruch sein, nur weil Schnee und Wind meinem Körper zu schaffen machten. Also hatte ich mich wie jeder andere entsprechend dem Wetter eingepackt. In solchen Situationen beneidete ich die Tiere um ihren Pelz.

Warum nur hatte uns die Evolution eine nackte Haut beschert?
 

Sasukes Sicht
 

Als mein Onkel losfuhr wirbelten die großen Wolfspranken und die Schlittenkufen soviel Schnee auf, dass ich überhaupt nichts mehr sehen konnte.

„Wo bleibst du denn, Sasu?“

„Ich komm ja schon, und nenn mich gefälligst nicht Sasu“, rief ich Sam zu, als ich zum Truck rannte und auf der Beifahrerseite hinein sprang.

Aus der Ferne hörte ich ein vertrautes Geräusch. Mein Schneemobil. Aber ich hatte jetzt keine Zeit, Nick musste eben hinter uns bleiben.

Der Truck fuhr unsanft an. Ich wurde ruckartig vor zurück und wieder vor und wieder zurück geworfen, als Sam sagte: „Dann nenn du mich auch nicht Sam“.

„Ja, ja. Aber sag mal, hast du immer noch nicht den Führerschein?“

Empört sah sie mich an. „Natürlich habe ich einen Führerschein. Was kann ich denn dafür, dass dieser blöde Wagen eine Gangschaltung hat?“

Ich seufzte und dachte an Naruto. „Jetzt sieh dir das an“. Ich schüttelte den Kopf.

„Ja, sie überholen. Was denkt sich Jiraya nur dabei? Was nützt es wenn sie jetzt in Führung liegen und nach 200 km schlapp machen?“

„Onkel ist viel zu erfahren. Ich glaube, ich knöpfe mir später mal Naruto vor. Der spinnt doch“.

Sam warf mir einen komischen Blick zu. Endlich hörte die Ruckelei auf. „Na ja, bis nach Knik sind es über 100 km, dann wird es wirklich hart“.

„Ja, ab da geht es in die Wildnis. Und bei dem Tempo sind sie in drei Stunden da“.

Sam lachte laut auf. „Du glaubst nicht ernsthaft, sie könnten dieses Tempo halten, oder doch?“ Sie lachte wieder.

Meine Meinung behielt ich lieber für mich, darum sagte ich nichts dazu. Ich hatte selbst das verschärfte Training mit den Wölfen gemacht, darum wusste ich, dass das da nicht mal ihre Höchstgeschwindigkeit war. Und Naruto war irgendwie komisch drauf. Vielleicht war dieser Trubel und das Rennen verbunden mit seinem Ehrgeiz für Jiraya gewinnen zu wollen, doch zu viel für ihn? Ich muss unbedingt mit ihm reden.



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