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Die Suche nach dem Wind Teil 6

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Hallo!

So, da bin ich wieder mit einer Fortsetzung. Jedoch hab ich mich nach reiflicher Überlegung doch dazu entschlossen das dieser Teil nicht der letzte sein wird. Dieser Entschluß ist einerseits darauf zurück zuführen, dass mir das Ende etwas zu schnell vorkam und andererseits auf guten Zuspruch! Also, ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und ich widme diesen Teil allen die meine FF lesen und mir mit konstruktiven Ratschlägen weitergeholfen haben! DANKE an euch, hoffe mal ihr fühlt euch angesprochen besonders natürlich meine ENS Gefährtin *g* und wie gesagt allen die mir bis jetzt was geschrieben haben!
 

Die Suche nach dem Wind Teil 6
 

Die Melodie hallt in meiner Wohnung wieder...füllt die Leere in ihr aus und lässt mich für einen kurzen Moment alles vergessen...Meine Finger umklammern fest die Seiten meiner Geige...so fest das sie sich leicht in meine Haut drücken. Ich spüre wie das Instrument gequält aufschreit, doch ich kann nicht aufhören es zu quälen...

Ich will nur vergessen, einfach alles vergessen was passiert ist. Ich fühle mich so seltsam, so als wäre all das was gestern geschehen ist gerade ein paar Augenblicke her, so als wäre ich immer noch dort und würde ihr nachsehen wie sich einfach fortgeht. Verschwindet ohne zu verstehen, verschwindet ohne eine Ahnung davon zu haben was sie gesagt und getan hat...

"Du bist ein Feigling," rufen meine Gedanken und ich spiele noch schneller. "Ein Feigling weil du dir das Recht heraus nimmst einfach zu verschwinden." Ich verstärke meinen Druck um die Seiten noch mehr bis ich einen leichten Schmerz in meinen Fingerspitzen fühle und aus dem Instrument nur noch krächzende und gequälte Töne zum Vorschein kommen. "Warum hast du mich zurück gestoßen, so verletzt? Was habe ich dir angetan das du dir das Recht heraus nimmst mich zu verletzten und mich zu verachten?" Meine Hände zittern vor Wut und Enttäuschung, mein Denken ist im Fieber, gehetzt von Fragen auf die ich jetzt wohl niemals eine Antwort erhalten werde. So kalt, wie kann ein Mensch so kalt sein? Diese Augen, diese Bitterkeit, dieser Hass... Abrupt halte ich inne und lasse das gemarterte Instrument sinken. Mein Atem presst sich durch meine geschlossenen Zähne, meine Hände umklammern fest die beiden Gegenstände in ihnen. Wut, Enttäuschung und Traurigkeit kämpfen in meinem Innern welche Seite von mir nun mein Handeln bestimmen soll. Ich bebe und zittere am ganzen Körper. Warum tut es so weh? Warum?

Dieses Gefühl ist mir doch so vertraut, ich kenne es seit Jahren, warum schmerzt es dennoch so sehr? Ich spüre wie mir heiße Tränen meine Wangen hinab fließen. Ich schmecke das salzige Wasser auf meinen Lippen...Ich mache keine Anstalten sie fort zu wischen. Noch niemals hat jemand meine Tränen gesehen, und dieses mal ist es ebenso. Sanft, als wollte ich mich bei dem Instrument entschuldigen lege ich es zurück in den Gegenkasten, streiche noch einmal über den Klangkörper und schließe dann den Deckel. Mit einem leisen Klicken rastet das Schloß ein und es ist wieder still...

Alles was ich höre ist mein Atem der stoßweise aus meiner Kehle dringt. Wie konnte ich nur so dumm sein? Wie konnte ich dem Irrglauben verfallen das durch dich alles einen Sinn bekommt. Das du mir sagen könntest was wir tun sollen, das du weißt warum wir das alles erdulden müssen. Das du genau wie ich dieses Gefühl der Einsamkeit kennst...das ich durch dich endlich daraus erlöst werden würde...Doch jetzt weiß ich das ich wirklich eine Närrin bin, ich muß einfach eine Närrin sein wenn ich mich an solche Illusionen wie eine ertrinkende klammere. Ich hätte es vorher wissen müssen. Ich hätte wissen müssen das du es nicht verstehen würdest, dass es für dich wohl nichts bedeutet. Das du was ich zusagen versuchte nicht hören oder auch nicht wahrhaben wolltest. Ich habe doch gespürt das du Angst hattest. Aber wovor fürchtest du dich nur so sehr? Vor mir oder vor dem was ich verkörpere? Fürchtest du dich vor deiner alten Seele, die erwachen würde und die du genauso wenig kontrollieren kannst wie ich? Ist das deine Furcht? Das du nicht weißt zu was du werden würdest?

So viele Fragen und ich kann keine Antworten finden...wo sollte ich auch suchen wenn du der einzige Mensch bist der sie kennt? Der einzige und auch der Mensch welcher am unerreichbarsten für mich ist. Ich streiche mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Wieso kann ich dich einfach nicht vergessen? Warum befiehlt mir ein Teil von mir dich zu suchen, noch einmal mit dir zusprechen, noch einmal deine Stimme zuhören und dir einfach alles zu erklären. Warum, wenn gleichzeitig ein anderer Teil in mir eben dieses nicht zulassen will, dich nie wiedersehen und mit dir sprechen möchte, sich nicht noch einmal durch dich verletzten lassen will...

Und ich weiß nicht welchem Teil in mir ich Gehör schenken, welcher davon der richtige Weg ist. Mehr und mehr gewinne ich die Erkenntnis das ich den richtigen Weg aus den Augen verloren habe...und ich weiß auch wann dieser Moment war...

Erneut versuchen Tränen sich einen Weg aus meinen Augen zu bahnen, doch ich lasse es dieses mal nicht zu. Ich will nicht erneut Schwach sein. Mit zittrigen Fingern öffne ich die Tür und trete auf den Balkon hinaus. Sonnenstrahlen treffen meine Haut und ich schließe für einen Moment meine Augen, lasse die Wärme Sonne mein nasses Gesicht trocknen. Die Luft ist von dem Geruch des Frühlings erfüllt, Blumenduft steigt mir in die Nase und ich öffne meine Augen. Sehe wie schön diese Welt doch eigentlich sein kann, oder wie schön sie sein könnte...wenn ich all das sehe beginne ich zu begreifen, beginne zu verstehen das es sich lohnt für all das zu kämpfen und sogar zu sterben. Was wäre auch mein Tod für ein geringes Opfer? Fast unmerklich stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen, schon seit Monaten hatte ich nicht mehr so ein Gefühl, ein Gefühl das ich endlich begreife...

Ich wische mir über meine Augen, vernichte die Spuren der Tränen mit meinen Finger, was hat es auch für einen Sinn zu weinen? Genüßlich atme ich die süße Luft tief ein. "Ja, dafür lohnt es sich zu kämpfen und auch zu sterben, warum begreifst du das alles nicht?" denke ich und starre in den Himmel. Warum verstehst du nicht das man seinem Schicksal nicht auf Ewig entfliehen kann, dass es einen immer einholen wird egal wie weit man auch rennen mag. So sehr man sich auch anstrengt, es ist einem immer ein paar Schritte voraus und warte versteckt in der Dunkelheit...

Aber früher oder später wirst du dich ihm stellen müssen, es wird dich finden wie es auch mich gefunden hat. Ich weiß du willst frei sein, doch das wollte ich auch, aber man hat keine Wahl, manchmal kann man sich seinen Weg nicht aussuchen, manchmal hat man keinen Einfluß auf Dinge und man muß sie akzeptieren wie sie nun mal sind...Ich weiß das wird besonders dir schwer fallen. Aber in mir ist immer noch dieser letzte Rest Hoffnung...das du irgendwann begreifen wirst...das du mich ansiehst und nicht mehr wegläufst...das du endlich verstehst...
 

So viele Menschen...Gesichter und Stimmen..."Oh, Miss Kaioh, ich bin hoch erfreut sie endlich kennen zu lernen." "Sie sind wirklich so begabt, ich bin einer ihrer treusten Anhänger." Ich lächle liebenswürdig, versuche freundlich und charmant zu sein, doch innerlich verkrampfe ich mich immer mehr. Ich hasse solche Feste, diese Oberflächlichkeit mit der sich die Menschen ihrem Gegenüber zuwenden. Alles wirkt so verfälscht, so unaufrichtig, so gespielt als wäre es schon vor Jahren einstudiert worden...

Ich weiß, dass ich nicht in diese Art von Kreisen rein passe, aber ich wollte das auch noch nie. Alles was ich immer wollte war einfach nur mein Konzert zu geben, mich in meiner Musik verlieren und dann sofort wieder zu verschwinden ohne all diese lästigen Floskeln. Doch ich weiß das es leider nicht möglich ist, es werden Erwartungen an mich gestellt welche ich ob ich nun will oder nicht immer erfüllen muß. So lächle ich automatisch, bedanke mich und lasse all diese Oberflächlichkeiten über mich ergehen ohne das sich meine Miene auch nur einmal verzieht. Ich habe gelernt das dieser Weg der beste ist, ich weiß ja was sie hinter meinem Rücken über mich reden...eben darum hasse ich all diese Dinge auch so...

Mit jeder Minute die verstreicht fühle ich mich unwohler in meiner Haut, ich habe das Gefühl nur eine Puppe zu sein, die immer artig lächelt, jedoch ohne eine Spur von Wärme und Ehrlichkeit. Eine Puppe die jeder herum reicht damit sie jeder einmal begutachten kann. Ich versuche ruhig zu bleiben, mir nicht anmerken zulassen wie sehr das alles mit mißfällt. Jedoch fühlt sich meine Kehle wie zugeschnürt an...ich brauche frische Luft...Bestimmt bahne ich mir einen Weg durch die umher stehenden Menschen und überhöre es wenn mich jemand anspricht, ich muß einfach hier raus...

Schwer fällt die Tür hinter mir ins Schloß und ich amte zum ersten mal an diesem Abend befreit auf. Die Nacht ist kalt und ich fröstle leicht in dem kalten Wind der über das Meer weht. Ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und trete an die Reling des Schiffes. Die Nacht ist klar und die Sterne blitzen am nächtlichen Firmament wie tausend von kleinen Lichtern. Meine Hände umfassen die Reling und ich sehe hinab in das tiefe schwarze Meer. Sehe wie es lebt, wie die Wellen, sein Herzschlag sich am Bauch des Schiffes brechen, immer wieder und wieder. Sein Rauschen ruft mich wie einen alten Freund, ich schließe meine Augen und höre zu. Dieser Melodie die selbst die Ewigkeit über dauern wird...gleichmäßig und aufdringlich rauscht es in meinen Ohren wie der Herzschlag eines Menschen. Mein Körper entspannt sich, seit langer Zeit fühle ich mich befreit und ohne Angst, und dennoch fühle ich mich merkwürdig...so als würden mich Augen in der Dunkelheit beobachten. Ich drehe meinen Kopf, sehe mich um. "Hallo," sage ich leise doch niemand ist zusehen, es ist still bis auf das Rauschen des Meeres. Ich schüttle leicht meinen Kopf und schaue wieder auf das Meer hinaus. Dann höre ich plötzlich Schritte die immer näher zukommen scheinen. "Miss Kaioh, da sind sie ja, sie werden erwartet. Ihr Auftritt, sie sind in zehn Minute dran." Ich sehe den junge Mann der völlig außer Atem vor mir steht an und lächle leicht. "Ja, danke, ich werde sofort kommen." Mit einer leichten Verbeugung verabschiedet er sich von mir und ich bin wieder alleine. Noch zehn Minuten, dann ist mein Auftritt. Das wofür ich heute nur gekommen bin, als Unterhaltung, als etwas über das man sprechen kann. Ich werde für sie spielen, obwohl ich weiß das es so werden wird wie es immer zu sein scheint. Auch dieses mal werden sie nicht begreifen...Meine Hände lösen sich von dem kalten Stahl und ich atme noch einmal die frische nach Salz schmeckende Luft des Meeres ein. "Dann wollen wir ihnen auch das bieten wofür sie gekommen sind," denke ich und mache mich langsam auf den Weg zu meiner Garderobe, doch nicht nur das Rauschen des Meeres begleitet mich, auch dieses eigenartige Gefühl das jemand hinter mir ist und jeden meiner Schritte beobachtet...Erneut blicke ich mich um, doch auch dieses mal ist niemand zu sehen. "Ich bin nur nervös, ja das wird es sein," denke ich auch wenn mich dieser Gedanke nicht sonderlich beruhigt. Ich schließe leise dir Tür hinter mir und öffne meinen Geigenkasten...noch fünf Minuten. Ich höre wie draußen mein Name angekündigt wird. Trotz aller Routine die jeder Auftritt irgendwann mit sich bringt verspüre ich Nervosität. Warum? Ich habe das doch schon sooft gemacht. Mein Blut beginnt leicht gegen meine Schläfen zu pochen und meine Handflächen werden feucht. Was ist nur los mit mir? Fest umklammern meine Hände Bogen und Geigen, ich amte einige male tief durch, dann trete ich auf die kleine Bühne.

Das Scheinwerferlicht blendet mich und der Applaus tost in meinen Ohren wie das Raschen des Meeres. Ich verbeuge mich leicht, setzte zaghaft die Geigen an meinen Hals, meine Finger berühren sacht die Seiten...ich spüre das sie immer noch etwas schmerzen...meine Augen schließen sich...es ist plötzlich ganz still um mich...dann beginne ich zuspielen. Einfach zuspielen, immer hin ist es das wofür diese Menschen gekommen sind, sie wollen Musik hören und nicht meine Worte die ich eventuell hätte sprechen können. Ich spiele als wäre nur ich in diesem Saal, vergessen sind all diese Dinge welche mich quälen und sonst nicht zur Ruhe kommen lassen, all das ist in diesem Moment weit von mir entfernt. Es existiert nur diese Melodie...dieser Rhythmus welcher immer schneller wird genauso wie mein Herzschlag. So scheint es immer zu sein, immer in diesen Augenblicken sind ich und das Instrument eins, vereint in der Musik die wir erzeugen, vereint in dem Rhythmus der schnell durch meinen Körper strömt wie mein Blut. Vorsichtig öffne ich meine Augen einen Spalt breit, das grelle Licht der Scheinwerfer sticht in meinen Augen und ich brauche einen Moment bis ich mich dran gewöhnt habe. Ich will nur einen kurzen Blick auf ihre Gesichter erhaschen, sind sie verschlossen, gleichgültig oder genießen sie diese Musik? Mein Blick schweift durch den Saal, jedes Gesicht, jede Mimik in ihnen betrachte ich, ich sehe das einige leise miteinander tuscheln, über was das kann ich mir sehr gut ausmalen. Sie werden darüber sprechen was über mich erzählt wird, was sie gehört haben und wie sie selbst alles beurteilen, sie werden über mich ein Urteil fällen ohne mich zu kennen...weiter schweift mein Blick durch den Saal ohne mein Spiel zu unterbrechen. Dann halte ich fast inne...mein Atem wird schneller...ich öffne nun völlig meine Augen, starre ungläubig auf das was ich vor mir sehe..."Nein, das kann nicht wahr sein...," denke ich und mein Körper zittert leicht. An einem kleinen Tisch sitzt eine in einem schwarzen Anzug gekleidete Person und hört meinem Spiel aufmerksam zu...Immer noch ungläubig starre ich sie an, meine Hände zittern leicht...Warum? Warum bist du hier? Was willst du von mir? Frage ich mich doch in meinen Gedanken ist es fast so als würde ich ihr diese Fragen stellen, ich sehe das sie mich ansieht, aufmerksam als würde sie mich studieren...ich werde unter diesem Blick nervös...Dann neigt sie leicht den Kopf, so als würde sie versuchen zu hören was am Nebentisch gesprochen wird, ich sehe wie sich ihre Miene verfinstert, dann steht sie plötzlich auf und verläßt mit schnellen Schritten den Saal, mein Blick folgt ihr. Ich verspüre den Drang einfach mein Spiel abzubrechen und ihr zu folgen, doch dass kann ich nicht, es ist das letzte Lied vor meiner Pause. Jedoch spiele ich es schneller als ich es müßte...dann endlich, ich höre den Applaus, verbeuge mich schnell und stürze von der Bühne. Hastig lege ich meine Geige zurück, öffne die Tür und sehe hinaus auf den Gang. Wo soll ich nur anfangen zu suchen? Das Schiff ist groß und ich habe keine Ahnung wo ich sie suchen könnte...

Ziellos renne ich durch die Gänge des Schiffes, fast jeden Winkel des Schiffes laufe ich ab, doch ich kann sie einfach nicht finden und meine Zeit geht zur Neige...Niedergeschlagen mache ich mich auf den Rückweg. Es ist still auf dem Gang, alle sind im Saal, lachen und scherzen und ich laufe wie eine Verrückte durch das Schiff. Ich erreiche außer Atem die große Treppe welche wieder hinauf zum Saal führt, in fünfzehn Minuten ist meine Pause zu ende. Mein Blick wandert zu dem großen Bild hinauf das in der Mitte der Treppe angebracht ist. Es ist mein Bild...das Bild was ich vor einigen Tagen gemalt habe...das Bild welches das Ende der Welt zeigt...Langsam steige ich die Treppe hinauf und setze mich unterhalb des Bildes hin, starre es an...immer noch kann ich nicht glauben das sie so etwas schreckliches kaufen wollten...Plötzlich höre ich ein Geräusch und schrecke auf...eine Gestalt taucht aus der Dunkelheit des oberen Ganges auf. Ich höre wie jemand tief und geräuschvoll atmet. Sie kommt immer näher bis sie dicht an der Treppe steht, ihr Blick fällt auf das Bild, ich sehe wie sich ihre Augen erschrocken weiten, so als wäre ihr das was sie dort erblickt nicht unbekannt. Ich starre sie an, und wage kaum zu atmen. Sie ist es...Ich nehme all meinen Mut der mir noch geblieben ist zusammen. "Gefällt ihnen das Bild?" frage ich in die Stille hinein und sehe wie sie sich erschrocken zu mir dreht. Ich lächle sie leicht an, auch wenn sie es nicht erwidert. "Es ist ganz gut," gibt sie mir als Antwort und kommt einige Schritte näher. "Danke," sage ich und sehe sie an. "Was tun sie hier, ich könnte mir denken das sie weit wichtigere Dinge zu erledigen haben als sich die Zeit auf einem Konzert zu vertreiben." "Bemerkenswert das sie so viel über mich zu wissen scheinen," gibt sie zurück und streicht sich einige Haarsträhnen aus der Stirn. "Ihre Freundin meinte doch sie wären eine begnadete Musikerin, ich wollte mich davon überzeugen außerdem habe ich eine Einladung erhalten." Ich nicke verständnisvoll. "Ja das hätte ich mir denken können, ich meine jeder in dieser Stadt kennt sie oder hat zu mindestens ihren Namen schon einmal gehört. Sie wissen es vielleicht nicht, aber sogar an unserer Schule gibt es viele die sie bewundern...ich kenne da jemanden die würde alles dafür geben einmal mit ihnen am Strand spazieren zu gehen." Haruka lächelt kurz, doch es wirkt eher so als sei sie solche Dinge schon gewöhnt. Ihr Blick wendet sich von mir ab und kehrt zu meinem Bild zurück. "Was soll das eigentlich darstellen?" fragt sie und tritt noch näher. "Das Ende der Welt oder was? Wie kann so ein unschuldiges Mädchen wie sie solch eine häßliche Fiktion haben?" "Das ist keine Fiktion," bricht es aus mir heraus und meine Stimme wird ohne das ich es gewollt hatte lauter. "Ich kann all das vor mir sehen, ich weiß das es passieren wird! Ich kann es sehen..."ich breche ab, sehe sie fest an. "Ich kann es sehen, genauso wie sie!" Haruka dreht sich zu mir um, ich erhebe mich und für einen kurzen Moment ist ein ganz still, unsere Blicke treffen sich und ich sehe sie ernst und fest an. "Das ist doch alles Schwachsinn," sagt sie und blickt mich verächtlich an. "Wenn sie glauben das es alles geschehen wird, dann versuchen sie es doch zu verhindern. Ich glaube nicht das die Welt morgen untergehen wird, also lassen sie mich mit diesem Schwachsinn in Ruhe!" Meine Hände ballen sich zu Fäuste, so fest bis meine Fingerknöchel weiß hervor treten. Schon wieder...sie hat es schon wieder getan...Wut tobt in mir und ich sehe sie zornig an. "Jetzt habe ich genug von ihrem Egoismus," schreie ich und ich sehe wie sie zusammen zuckt. "Glauben sie mir macht das alles Spaß? Glauben sie nicht ich würde lieber ein normales Leben führen wie es jeder tut? Glauben sie nicht ich hätte keine Träume? Alles was ich immer tun wollte war malen und musizieren, mir macht es auch keinen Spaß die Welt retten zu müssen, aber ich habe keine Wahl! Ich habe mir das alles nicht ausgesucht!" Wütend starre ich sie an, mein Blut kocht in meinen Adern. Haruka sieht mich an, öffnet ihren Mund und winkt dann ab, so als wäre es nicht wert auch nur ein Wort zu sagen. Sie weicht einige Schritte von mir zurück, dreht sich um und eilt mit schnellen Schritten von dannen. Ich laufe ihr nach und rufe so laut das es im Gang widerhallt: "Ja laufen sie nur wieder weg! Das können sie ja besonders gut!" Sie bleibt plötzlich stehen und kommt auf mich zu. Ihre Hand umschließt fest meinen Arm. "Was wissen sie eigentlich über mich? Warum mischen sie sich in mein Leben ein und machen mir Vorwürfe? Wer gibt ihnen dazu das Recht?" Ich spüre den Druck ihrer Hand, doch ich befreie mich nicht aus ihm, auch wenn es für mich ein leichtes wäre. Ich sehe ihr in ihre Augen, sehe das sie immer noch Angst vor mir hat... "Und wer gibt ihnen das Recht dazu mich so zu behandeln?" gebe ich die Frage zurück. "Warum laufen sie vor mir weg? Warum fürchten sie sich so vor mir?" Ich spüre ihren Atem auf meiner Haut, spüre wie sich immer mehr verkrampft und der Druck um meinen Arm fester wird. "Miss Kaioh, brauchen sie Hilfe?" Abrupt läßt Haruka meinen Arm los und ich sehe den jungen Mann der hinter uns steht an. "Nein, es ist alles in Ordnung, ich brauche keine Hilfe danke." Er nickt, mustert Haruka kurz wütend und bleibt in einiger Entfernung stehen. Haruka sieht mich noch einmal an, dreht sich dann auf dem Absatz um und verschwindet ohne ein einziges Wort zu sagen. Ich sehe ihr nach und schüttle traurig und enttäuscht meinen Kopf. "Miss Kaioh, ist wirklich alles in Ordnung mit ihnen," fragt der junge Mann erneut. "Ja, das war nur...nicht so wichtig," sage ich und fahre mir kurz über meine Augen. "Ich will sie nicht drängen, aber sie müssen gleich wieder auf die Bühne." "Danke, ich weiß," sage ich doch meine Gedanken sind an einem anderen Ort. "Kommen sie ich bringe sie zu ihrer Garderobe." Ohne mich zu währen lasse ich mich von ihm führen. Auf dem ganzen Weg sage ich kein Wort, und versuche krampfhaft mir nicht anmerken zu lassen was geschehen ist, versuche nicht schon wieder zu weinen. Er bleibt stehen und öffnet mir die Tür. Ich lächle kurz. "Danke für ihre Hilfe," sage ich abwesend. "Es war mir eine Ehre," gibt er zurück und lächelt mich ebenfalls kurz an. Ich nicke nur und schließe dann die Tür hinter mir... "Warum? ich wußte das es keinen Sinn hat, du willst einfach nicht verstehen!" denke und Wut kocht in mir auf, erneut ballen sich meine Hände zu Fäusten und ich mein Atem preßt sich durch meine Zähne hindurch...Draußen hören ich erneut das mein Name angekündigt wird...ich nehme erneut meine Geige und den Bogen in meine Hände, ich will das alles wenigstens mit Anstand zu ende bringen denke ich und trete wieder hinaus in das Scheinwerferlicht und beginne wieder zu spielen. Mit Kraft und Enttäuschung, all das lege ich nun in diese Musik. Meine Augen wandern zu dem Platz an dem vorher Haruka gesessen hat, doch er ist leer.... "Schon wieder..." denke ich und ich zittere wieder leicht vor Enttäuschung. "Schon wieder bist du einfach weggelaufen..." Langsam rinnen einige Tränen meine Wangen hinab, doch ich weiß das sie auch jetzt niemand sehen wird...
 

Storm

How long have I been in this storm?

So overwhelmed by the ocean's shapeless form

Water's getting harder to tread

With these waves crashing over my head
 

If I could just see you

Everything would be all right

If I could see you

This darkness would turn to light
 

And I will walk on water

And you will catch me if I fall

And I will get lost into your eyes

And everything will be all right

And everything will be all right
 

I know you didn't bring me out here to drown

So why am I ten feet under and upside down

Barely surviving has become my purpose

Because I'm so used to living underneath the surface
 

And I will walk on water

And you will catch me if I fall

And I will get lost into your eyes

And everything will be all right

And everything will be all right
 

Fortsetzung folgt...
 

Ok, das war also jetzt Teil 6, ich hoffe ich habe es ein bißchen geschafft Haruka mehr mit einzubeziehen und sie nicht als Monster darzustellen, dass war nicht meine Absicht!

Was den Text am Ende betrifft...nun das Lied ist von Lifehouse und ist eines das ich sehr oft beim schreiben höre und ich habe halt immer das Gefühl das es dazu paßt...solltet ihr es zufällig haben, würde ich empfehlen es einmal beim lesen zuhören, dann könnt ihr selbst entscheiden! Also, danke an diejenigen die meine FF bis zum ende gelesen haben. Über Kommentare (positiv/negativ) freue ich mich natürlich immer!!!

Ciao und bis bald seen



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gurgi
2003-04-29T12:59:37+00:00 29.04.2003 14:59
Hallo! Also ich wollte mich dann jetzt doch mal bei euch ganz ganz herzlich bedanken! Es freut einen doch immer wieder ungemein wenn man so positives Feedback bekommt! Da ich leider im Moment ABI schreibe, hatte ich wenige Zeit weiter zu schreiben, aber ich verspreche, Freitag oder Samstag ist Teil 7 online! DANKE noch mal!!!
Von: abgemeldet
2003-04-29T11:27:35+00:00 29.04.2003 13:27
Endlich habe ich es geschafft, den sechsten Teil zu lesen.
Er steht den vorhergegangenen Teilen in nichts nach. So langsam aber sicher steigt der Wunsch in mir auf, daß diese Storie so bald net endet. Sie liest sich so schön und man erlebt irgendwie alles mit. Wären deine Stories als Folgen (statt "Erste Begegnung") so in der Serie gebracht worden, hätte dieses die dritte Staffel nochmals ungemein bereichert. Im Grunde hasse ich Fortsetzungsstories, weil diese Warterei mich immer ganz hibbelig macht, aber bei dieser FF warte ich gern, denn ich weiß, es lohnt sich. ;-)
Von: abgemeldet
2003-04-14T17:54:35+00:00 14.04.2003 19:54
hello again!
der teil hat mir wieder sehr gut gefallen. gerade der anfang wo michi mit ihren inneren gefühlen kämpft, wunderbar geschrieben!!!
weiter so!
Von:  Dokkaebis_Wife
2003-04-14T12:20:47+00:00 14.04.2003 14:20
Ich muss sagen, du hast dich selbst mal wieder übertroffen... Die perfekte Mischung aus Phantasie und den SM (<-- ich sage jetzt nix zu dieser Abkürzung *höhö*)-Folgen ^__^
Ich finde es gut, dass du das Lied miteingebracht hast! Schon allein der Text passt gut ^^
Die Gefühle verstehst du wirklich supergut und die Monologe sind sowieso die besten Stellen, man denkt, man würde es miterleben =))
Du bringst das Feeling der Situation wirklich gefühlvoll rüber ^^
Teil 7 kann ja nur gut werden...

*knuddel* ^^
Liebe Grüsse Yvy
Von:  June
2003-04-14T10:48:37+00:00 14.04.2003 12:48
**ERSTE** - Hehe! ^-^
Alles gelesen und bin total begeistert. Finde du schreibst und beschreibst alles so liebevoll und detailgetreu. Kann dir zu deinem Entschluß weiterzuschreiben nur gratulieren. Hoffe das BALD Teil 7 da ist. Hüpf. Michiru ist so toll. Mach weiter so! Wir haben großartiges zu erwarten!
Spidey


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